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Lasst man Licht insbesondere Sonnenlicht durch einen engen Spalt auf ein Prisma oder auf ein Beugungsgitter fallen so wird der Lichtstrahl in seine einzelnen Farbbereiche das so genannte Spektrum zerlegt Als Sternspektrum wird das Spektrum eines punktformig erscheinenden Gestirns bezeichnet Seine Erzeugung erfordert nicht unbedingt eine Spaltblende weil das ins astronomische Fernrohr fallende Lichtbundel praktisch parallel ist doch ist ein seitliches Auffachern des Lichtbundels gunstig siehe auch Kollimator Durch Anbringen eines flachen Prismas vor dem Objektiv erhalt man kurze Sternspektren eines ganzen Sternfeldes die eine grobe Feststellung der Spektralklassen Farbtemperatur der fotografierten Sterne gestattet Ein gut aufgelostes Sternspektrum kann nicht nur als farbiges Band sondern auch als mathematische Funktion angesehen werden welche die Intensitat des beobachteten Lichts in Abhangigkeit von der Wellenlange beschreibt Aus einem solchen genauen Spektrum lassen sich eine Reihe von Informationen uber den Stern extrahieren die Oberflachentemperatur durch Vergleich mit der Idealkurve einer Schwarzkorperstrahlung aus dem starksten Wellenbereich des Lichts siehe Wiensches Verschiebungsgesetz die Haufigkeit der chemischen Elemente in der oberen strahlenden Schicht des Sterns die aus seinem Linienspektrum folgt die Leuchtkraft durch die relative Linienintensitat bestimmter Spektrallinien Die Leuchtkraft absolute Helligkeit ermoglicht zusammen mit der scheinbaren Helligkeit die Entfernungsbestimmung eines Sterns spektroskopische Parallaxe die Rotationsgeschwindigkeit auch bei anderen Himmelskorpern aus der Verbreiterung der Spektrallinien gegenuber der aufgrund der Oberflachentemperatur erwarteten Linienbreite Hierfur wird zumindest noch der genaherte Radius des Sterns benotigt die Radialgeschwindigkeit aus den Verschiebungen der Spektrallinien wegen des Doppler Effekts sowie Hinweise darauf ob sich der Stern in einem Doppelstern System befindet siehe spektroskopischer Doppelstern Es kann auch Hinweise auf extrasolare Planeten geben weil der Stern dann um das Baryzentrum gemeinsamer Schwerpunkt des Sternsystems kreist Als Messinstrumente zur Beobachtung von Sternspektren dienen das Spektroskop visuell und der Spektrograf fotografisch Neuere Instrumente konnen die Spektren d h die frequenzabhangige Lichtintensitat auch digital aufzeichnen Siehe auch BearbeitenSpektroskopie Spektralklasse Leuchtkraftklasse Hertzsprung Russell DiagrammWeblinks BearbeitenSternspektren verschiedener Sterne Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sternspektrum amp oldid 232130227