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Das nach Wilhelm Wien benannte Wiensche Verschiebungsgesetz besagt dass die Wellenlange bei der ein Schwarzer Korper der absoluten Temperatur T die intensivste Strahlung abgibt umgekehrt proportional zur Temperatur ist Verdoppelt sich beispielsweise die Temperatur des Strahlers so halbiert sich die Wellenlange bei der sein Strahlungsmaximum liegt So verandert sich etwa die Glutfarbe eines gluhenden Korpers von zunachst rotlich uber weisslich zu blaulich also zu kurzeren Wellenlangen wenn die Temperatur von 1000 K uber 3000 K bis 10000 K steigt Dieser Artikel wurde in die Qualitatssicherung der Redaktion Physik eingetragen Wenn du dich mit dem Thema auskennst bist du herzlich eingeladen dich an der Prufung und moglichen Verbesserung des Artikels zu beteiligen Der Meinungsaustausch daruber findet derzeit nicht auf der Artikeldiskussionsseite sondern auf der Qualitatssicherungs Seite der Physik statt Eine gedimmte Gluhwendel leuchtet bei ca 700 C rot bei hoheren Temperaturen orange bis gelblich weissNeben dieser Formulierung des Gesetzes werden manchmal andere Formulierungen benutzt welche statt der Wellenlange die Frequenz der intensivsten Strahlung oder die Wellenlange bzw Frequenz der hochsten Photonenrate betreffen Der Begriff intensivste Strahlung bezeichnet genauer das Maximum der jeweiligen Spektralen Leistungsdichte und kann daher je nach Variable zu verschiedenen Spektralbereichen gehoren Das Wiensche Verschiebungsgesetz kann aus dem planckschen Strahlungsgesetz abgeleitet werden das die spektrale Leistungsdichte der Strahlung eines Schwarzen Korpers beschreibt Wien hatte es bereits einige Jahre vor Entdeckung dieses Gesetzes aus thermodynamischen Uberlegungen ableiten konnen Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 1 1 Maximum der Strahlungsintensitat 1 2 Maximum der Photonenrate 2 Unterschiedliche Maxima in Wellenlangen und Frequenzdarstellung 3 Herleitungen 3 1 Maximale Strahlungsleistung in der Wellenlangendarstellung 3 2 Maximale Strahlungsleistung in der Frequenzdarstellung 3 3 Maximale Photonenrate in der Wellenlangendarstellung 3 4 Maximale Photonenrate in der Frequenzdarstellung 4 Anwendungsbeispiele 5 Geschichte 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseAllgemeines Bearbeiten nbsp Plancksche Strahlungsspektren fur verschiedene TemperaturenDie von einem Schwarzen Korper abgegebene Warmestrahlung ist ein Gemisch elektromagnetischer Wellen aus einem breiten Wellenlangenbereich Die Verteilung der Strahlungsintensitat auf die einzelnen Wellenlangen wird durch das plancksche Strahlungsgesetz beschrieben Sie weist ein deutliches Maximum auf dessen Lage mit dem wienschen Verschiebungsgesetz einfach berechnet werden kann Je hoher die Temperatur eines Korpers ist bei desto kurzeren Wellenlangen liegt das Maximum der Verteilung Daher gibt zum Beispiel Stahl bei Raumtemperatur unsichtbare infrarote Strahlung Warmestrahlung ab warmer gluhender Stahl leuchtet dunkelrot Heisser flussiger Stahl gluht fast weiss da neben der Verschiebung des Maximums in einen kurzwelligeren blaulichen Bereich auch die Intensitat aller Wellenlangen im Spektrum erhoht wird weisses Licht besteht aus mehreren Wellenlangen des sichtbaren Spektrums Maximum der Strahlungsintensitat Bearbeiten Die gebrauchlichste Formulierung des Verschiebungsgesetzes beschreibt die Wellenlange bei der das Maximum der Strahlungsintensitat liegt Sie lautet l m a x T 2897 8 m m 1 T K displaystyle lambda mathrm max T 2897 8 mathrm mu m cdot frac 1 T mathrm K nbsp mit l m a x displaystyle lambda mathrm max nbsp Wellenlange bei der die Intensitat maximal ist in mm T displaystyle T nbsp absolute Temperatur des Schwarzen Korpers in K Gelegentlich ist anstelle der Wellenlange die Frequenz von Interesse bei der das Intensitatsmaxium liegt Diese Frequenz ist n m a x 5 878 9 10 10 H z T K displaystyle nu mathrm max 5 8789 cdot 10 10 mathrm Hz cdot T mathrm K nbsp Diese Frequenz ist nicht die Frequenz die gemass der fur alle Wellen geltenden Umrechnungsformel n c l displaystyle textstyle nu c lambda nbsp der Maximumswellenlange l m a x displaystyle lambda mathrm max nbsp entsprechen wurde sondern um einen temperaturunabhangigen Faktor von ca 0 6 displaystyle 0 6 nbsp kleiner Die Lage des Maximums ist daher unterschiedlich je nachdem ob die Strahlungsverteilung als Funktion der Wellenlange oder der Frequenz betrachtet wird Dieser zunachst paradox erscheinende Umstand wird im nachsten Abschnitt naher erlautert Maximum der Photonenrate Bearbeiten Fur manche Prozesse wie beispielsweise die Photosynthese ist statt der einfallenden Strahlungsintensitat die einfallende Photonenrate ausschlaggebend Die Wellenlange bei der das Maximum der Photonenrate liegt ist l m a x P h 3669 7 m m 1 T K displaystyle lambda mathrm max Ph 3669 7 mathrm mu m cdot frac 1 T mathrm K nbsp Die Frequenz bei der das Maximum der Photonenrate liegt ist n m a x P h 3 320 6 10 10 H z T K displaystyle nu mathrm max Ph 3 3206 cdot 10 10 mathrm Hz cdot T mathrm K nbsp Auch hier ergibt sich die Frequenz des Maximums nicht einfach durch Umrechnung aus der Wellenlange des Maximums Unterschiedliche Maxima in Wellenlangen und Frequenzdarstellung BearbeitenDie Tatsache dass die Lage des Intensitatsmaximums unterschiedlich ist je nachdem ob die Strahlungsverteilung als Funktion der Wellenlange oder der Frequenz betrachtet wird dass es also keine objektive Lage des Maximums gibt beruht darauf dass die Strahlungsverteilung eine Dichteverteilung ist Bei der Form der Planckschen Kurve unterscheiden sich die Wellenlangen an beiden Intensitatsmaxima unabhangig von der Temperatur um den Faktor ca 0 6 displaystyle 0 6 nbsp Beim Sonnenlicht bedeutet das z B dass das Intensitatsmaximum bezuglich der Wellenlange bei 500 nm grun liegt bezuglich der Frequenz aber bei ca 830 nm also im fur Menschen unsichtbaren nahen Infrarot Im Falle eines Strahlungsspektrums ist es namlich nicht moglich fur eine gegebene einzelne Wellenlange eine zugehorige Strahlungsintensitat anzugeben Da die abgegebene Strahlungsleistung in jedem Wellenlangenintervall eine endliche Anzahl von Watt enthalt das Intervall jedoch aus unendlich vielen Wellenlangen besteht entfallen auf jede einzelne Wellenlange Null Watt Man betrachtet daher nicht eine einzelne Wellenlange l displaystyle lambda nbsp sondern ein kleines die betreffende Wellenlange umgebendes Wellenlangenintervall setzt die in diesem Intervall enthaltene endliche Strahlungsleistung D P l displaystyle Delta P lambda nbsp ins Verhaltnis zur endlichen Intervallbreite D l displaystyle Delta lambda nbsp und lasst das Intervall gedanklich auf Null schrumpfen Obwohl die im Intervall enthaltene Leistung wie auch die Intervallbreite dabei jeweils gegen Null gehen strebt das Verhaltnis der beiden gegen einen endlichen Grenzwert die spektrale Leistungsdichte S l displaystyle S lambda nbsp bei der betrachteten Wellenlange l displaystyle lambda nbsp D P l D l S l l displaystyle frac Delta P lambda Delta lambda to S lambda lambda nbsp die beispielsweise in Watt pro Mikrometer gemessen wird Diagramme die das Spektrum der abgestrahlten Leistung darstellen zeigen diese Grosse Anm 1 als Kurve uber der Wellenlange aufgetragen Das Konzept der spektralen Leistungsdichte ist dasselbe das beispielsweise auch der Massendichte zugrunde liegt Die in einem gegebenen Punkt eines Gegenstandes enthaltene Masse ist Null weil ein Punkt kein Volumen hat Betrachtet man aber die Masse die in einem kleinen den Punkt umgebenden Volumen enthalten ist und bildet deren Verhaltnis zum Volumen erhalt man auch fur ein gegen Null schrumpfendes Volumen einen endlichen Zahlenwert die Massendichte an diesem Punkt Soll eine als Funktion der Wellenlange gegebene spektrale Leistungsdichte S l l displaystyle S lambda lambda nbsp in die frequenzabhangige Darstellung S n n displaystyle S nu nu nbsp umgewandelt werden so folgt der Zahlenwert fur S n n displaystyle S nu nu nbsp aus der Bedingung dass die in einem Wellenlangenintervall D l displaystyle Delta lambda nbsp enthaltene Strahlungsleistung D P S l l D l displaystyle Delta P S lambda lambda Delta lambda nbsp dieselbe sein muss wie in dem Frequenzintervall D n displaystyle Delta nu nbsp dessen Grenzen sich durch Umrechnen der Grenzen des Wellenlangenintervalls ergeben Man betrachte also das Intervall zwischen den Wellenlangen l 1 displaystyle lambda 1 nbsp und l 2 displaystyle lambda 2 nbsp im Falle der Sonnenstrahlung konnten diese Grenzwellenlangen beispielsweise durch Fraunhofersche Linien markiert sein Die Umrechnung der Intervallbreite in die frequenzabhangige Darstellung ergibt D l l 2 l 1 c n 2 c n 1 c n 1 n 2 n 1 n 2 c n 1 n 2 D n displaystyle Delta lambda lambda 2 lambda 1 frac c nu 2 frac c nu 1 frac c nu 1 nu 2 nu 1 nu 2 frac c nu 1 nu 2 Delta nu nbsp wobei im Folgenden das Minuszeichen ignoriert wird da nur die Betrage der Intervallbreiten von Interesse sind Das Minuszeichen spiegelt lediglich den Umstand wider dass die Frequenz zunimmt wenn die Wellenlange abnimmt Fur die Umrechnung der Spektren werden infinitesimal kleine Intervalle benotigt Dazu lasst man im obigen Ausdruck n 1 n 2 displaystyle nu 1 to nu 2 nbsp gehen oder bildet einfach die Ableitung d l d n d c n d n c n 2 displaystyle frac mathrm d lambda mathrm d nu frac mathrm d c nu mathrm d nu frac c nu 2 nbsp woraus folgt d l c n 2 d n displaystyle mathrm d lambda frac c nu 2 mathrm d nu nbsp Unterteilt man beispielsweise die Wellenlangenachse in gleich grosse Wellenlangenintervalle d l displaystyle mathrm d lambda nbsp werden demnach die zugehorigen Frequenzintervalle d n displaystyle mathrm d nu nbsp fur grossere Frequenzen zunehmend breiter Da die im jeweils betrachteten Intervall enthaltene Strahlungsleistung d P displaystyle mathrm d P nbsp unabhangig von den gewahlten Variablen dieselbe sein muss d P S n n d n displaystyle mathrm d P S nu nu mathrm d nu nbsp und gleichzeitig d P S l l d l displaystyle mathrm d P S lambda lambda mathrm d lambda nbsp folgt fur die spektrale Leistungsdichte S n n d n S l l d l S l l c n 2 d n displaystyle S nu nu mathrm d nu S lambda lambda mathrm d lambda S lambda lambda frac c nu 2 mathrm d nu nbsp und damit S n n c n 2 S l l displaystyle S nu nu frac c nu 2 S lambda lambda nbsp Der Zahlenwert der spektralen Leistungsdichte in der Frequenzdarstellung muss also bei zunehmender Frequenz um denselben Faktor abnehmen um den die Breite der Frequenzintervalle zunimmt Hat die betrachtete Strahlungsquelle beispielsweise in der Wellenlangendarstellung eine konstante spektrale Leistungsdichte S l l c o n s t displaystyle S lambda lambda mathrm const nbsp nimmt die spektrale Leistungsdichte in der Frequenzdarstellung quadratisch mit der Frequenz ab ist also insbesondere nicht konstant S n n c o n s t n 2 displaystyle S nu nu frac mathrm const nu 2 nbsp Hat die Strahlungsquelle in der Wellenlangendarstellung S l displaystyle S lambda nbsp bei einer bestimmten Wellenlange ein Maximum so ist S l displaystyle S lambda nbsp in einer infinitesimalen Umgebung dieser Wellenlange konstant Dann kann S n displaystyle S nu nbsp bei dieser Wellenlange aber nach obiger Erlauterung bei dieser Wellenlange nicht konstant sein dort also auch kein Maximum haben Wellenlangenabhangige Grossen die keine Dichteverteilungen sind werden von der Wellenlangen in die Frequenzdarstellung umgerechnet indem die der Wellenlange l displaystyle lambda nbsp zugeordnete Grosse der Frequenz n c l displaystyle nu tfrac c lambda nbsp zugewiesen wird Beispiele sind der wellenlangenabhangige Transmissionsgrad eines Filters oder die wellenlangenabhangige Empfindlichkeitskurve des Auges Herleitungen BearbeitenMaximale Strahlungsleistung in der Wellenlangendarstellung Bearbeiten Die spektrale spezifische Ausstrahlung eines Schwarzen Korpers der Temperatur T displaystyle T nbsp wird durch das plancksche Strahlungsgesetz beschrieben und lautet in der Wellenlangendarstellung M l 0 l T 2 h c 2 l 5 1 e h c l k T 1 displaystyle M lambda 0 lambda T frac 2hc 2 lambda 5 cdot frac 1 mathrm e frac hc lambda kT 1 nbsp mit M l 0 l T displaystyle M lambda 0 lambda T nbsp der spektralen spezifischen Ausstrahlung in W m 2 m 1 h displaystyle h nbsp der Planck Konstante in J s c displaystyle c nbsp der Lichtgeschwindigkeit in m s 1 k displaystyle k nbsp der Boltzmann Konstante in J K 1 T displaystyle T nbsp der absoluten Temperatur der Strahlerflache in K l displaystyle lambda nbsp der betrachteten Wellenlange in m sowie e displaystyle mathrm e nbsp der eulerschen Zahl Die Wellenlange l m a x displaystyle lambda mathrm max nbsp bei der diese Funktion das Maximum annimmt findet man durch Nullsetzen der Ableitung nach l displaystyle lambda nbsp 1 0 h c l k T e h c l k T e h c l k T 1 5 h c l k T 1 1 e h c l k T 5 displaystyle 0 frac hc lambda kT cdot frac mathrm e frac hc lambda kT mathrm e frac hc lambda kT 1 5 frac hc lambda kT cdot frac 1 1 mathrm e frac hc lambda kT 5 nbsp Die Substitution x h c l k T displaystyle x frac hc lambda kT nbsp vereinfacht den Ausdruck zu 1 x 1 e x 5 0 displaystyle frac x 1 mathrm e x 5 0 nbsp Die numerische Losung ergibt mit der Omegafunktion W z x 5 W 5 e 5 4 965 114 231 7 displaystyle x 5 W 5 mathrm e 5 4 965 114 231 7 ldots nbsp 2 und die Rucksubstitution fuhrt auf das wiensche Verschiebungsgesetz in der Wellenlangendarstellung l m a x h c x k T b T 2897 8 m m 1 T K displaystyle lambda mathrm max frac hc xkT frac b T 2897 8 mathrm mu m cdot frac 1 T mathrm K nbsp Die Wellenlange maximaler Strahlungsleistung verschiebt sich also bei einer Temperaturanderung einfach umgekehrt proportional zur absoluten Temperatur des schwarzen Strahlers Verdoppelt sich die Temperatur des Strahlers so tritt die grosste Strahlungsleistung bei der halben Wellenlange auf Die Konstante b displaystyle b nbsp wird auch als wiensche Verschiebungskonstante bezeichnet Da Planck Konstante Lichtgeschwindigkeit und Boltzmann Konstante seit der Neudefinition der SI Einheiten 2019 exakte Werte haben ist auch die Verschiebungskonstante exakt Ihr genauer Wert betragt 3 b 2 897 771 955 m m K displaystyle b 2 897 771 955 ldots mathrm mu m K nbsp Die spektrale spezifische Ausstrahlung des Maximums ist proportional zu T 5 displaystyle T 5 nbsp M l o l m a x T 2 p x 5 k 5 h 4 c 3 1 e x 1 T 5 displaystyle M lambda o lambda mathrm max T frac 2 pi x 5 k 5 h 4 c 3 frac 1 mathrm e x 1 cdot T 5 nbsp 4 Maximale Strahlungsleistung in der Frequenzdarstellung Bearbeiten In der Frequenzdarstellung ist die spektrale spezifische Ausstrahlung gegeben durch M n 0 n T 2 h n 3 c 2 1 e h n k T 1 displaystyle M nu 0 nu T frac 2h nu 3 c 2 frac 1 mathrm e left frac h nu kT right 1 nbsp Nullsetzen der Ableitung nach der Frequenz n displaystyle nu nbsp liefert 3 h n k T 1 1 e h n k T 0 displaystyle 3 frac h nu kT frac 1 1 mathrm e left frac h nu kT right 0 nbsp Die Substitution x h n k T displaystyle tilde x frac h nu kT nbsp vereinfacht den Ausdruck zu 3 x 1 e x 0 displaystyle 3 frac tilde x 1 mathrm e tilde x 0 nbsp Die numerische Losung ergibt mit der Omegafunktion W z x 3 W 3 e 3 2 821 4393721 displaystyle tilde x 3 W 3 mathrm e 3 2 8214393721 dots nbsp 2 und Rucksubstitution fuhrt auf das wiensche Verschiebungsgesetz in der Frequenzdarstellung n m a x x k T h b T 5 879 10 10 H z T K displaystyle nu mathrm max frac tilde x kT h b T 5 879 cdot 10 10 mathrm Hz cdot T mathrm K nbsp Die Frequenz maximaler Strahlungsleistung verschiebt sich also proportional zur absoluten Temperatur des Strahlers Der exakte Wert der wienschen Konstanten b in der Frequenzdarstellung betragt 5 b 5 878 925 757 10 10 H z K displaystyle b 5 878 925 757 ldots cdot 10 10 mathrm Hz K nbsp Die spektrale spezifische Ausstrahlung des Maximums ist proportional zu T 3 displaystyle T 3 nbsp M n 0 n m a x T 2 p x 3 k 3 h 2 c 2 1 e x 1 T 3 displaystyle M nu 0 nu mathrm max T frac 2 pi tilde x 3 k 3 h 2 c 2 frac 1 e tilde x 1 cdot T 3 nbsp 4 Maximale Photonenrate in der Wellenlangendarstellung Bearbeiten Die spektrale spezifische Ausstrahlung ausgedruckt durch die Abstrahlungsrate der Photonen ist in der Wellenlangendarstellung gegeben durch M l 0 l T 2 p c l 4 1 e h c l k T 1 displaystyle tilde M lambda 0 lambda T frac 2 pi c lambda 4 frac 1 e frac hc lambda kT 1 nbsp Nullsetzen der Ableitung nach l displaystyle lambda nbsp liefert h c l k T 1 1 e h c l k T 4 0 displaystyle frac hc lambda kT cdot frac 1 1 mathrm e frac hc lambda kT 4 0 nbsp Die Substitution x h c l k T displaystyle x frac hc lambda kT nbsp vereinfacht den Ausdruck zu x 1 e x 4 0 displaystyle frac x 1 mathrm e x 4 0 nbsp Die numerische Losung ergibt mit der Omegafunktion W z x 4 W 4 e 4 3 920 6903948 displaystyle hat x 4 W 4 mathrm e 4 3 9206903948 dots nbsp 2 und Rucksubstitution fuhrt auf das wiensche Verschiebungsgesetz fur die Photonenrate in der Wellenlangendarstellung l m a x h c x k T 3669 7 m m 1 T K displaystyle lambda rm max frac hc hat x kT 3669 7 mathrm mu m cdot frac 1 T mathrm K nbsp Die spektrale Photonenrate des Maximums ist proportional zu T 4 displaystyle T 4 nbsp Maximale Photonenrate in der Frequenzdarstellung Bearbeiten In der Frequenzdarstellung ist die spektrale spezifische Ausstrahlung ausgedruckt durch die Abstrahlungsrate der Photonen gegeben durch M n 0 n T 2 p n 2 c 2 1 e h n k T 1 displaystyle tilde M nu 0 nu T frac 2 pi nu 2 c 2 frac 1 mathrm e left frac h nu kT right 1 nbsp 2 h n k T 1 1 e h n k T 0 displaystyle 2 frac h nu kT frac 1 1 mathrm e frac h nu kT 0 nbsp Die Substitution x ˇ h n k T displaystyle check x frac h nu kT nbsp vereinfacht den Ausdruck zu 2 x ˇ 1 e x ˇ 0 displaystyle 2 frac check x 1 mathrm e check x 0 nbsp Die numerische Losung ergibt mit der Omegafunktion W z x ˇ 2 W 2 e 2 1 593 6242600 displaystyle check x 2 W 2 mathrm e 2 1 5936242600 dots nbsp 2 und Rucksubstitution fuhrt auf das wiensche Verschiebungsgesetz fur die Photonenrate in der Frequenzdarstellung n m a x x ˇ k T h 3 320 578 10 10 H z T K displaystyle nu rm max frac check x kT h 3 320578 cdot 10 10 mathrm Hz cdot T mathrm K nbsp Die spektrale Photonenrate des Maximums ist proportional zu T 2 displaystyle T 2 nbsp Anwendungsbeispiele BearbeitenNimmt man fur die Sonne lmax 500 nm an und betrachtet sie naherungsweise als schwarzen Strahler so ergibt sich nach dem wienschen Verschiebungsgesetz ihre Oberflachentemperatur zu circa 5800 K Die auf diese Weise ermittelte Temperatur heisst wiensche Temperatur Man vergleiche sie auch mit der uber das Stefan Boltzmann Gesetz ermittelten Effektivtemperatur von 5777 K Der Unterschied ruhrt daher dass die den beiden Berechnungen zugrunde gelegte Annahme die Sonne sei ein schwarzer Strahler zwar in guter Naherung aber nicht perfekt erfullt ist Gluhfarben geben Aufschluss uber die Temperatur heisser uber ca 500 C gluhender Materialien Andere Beispiele sind die strahlende Erdoberflache und die Treibhausgase Bei den Temperaturen im Bereich von 0 C liegt das Strahlungsmaximum im infraroten Bereich um 10 mm Bei den Treibhausgasen kommt dazu dass sie nur teilweise selektive schwarze Korper sind Geschichte BearbeitenDie ursprunglich von Wien aufgestellte Fassung des Verschiebungsgesetzes beschrieb die Anderung der gesamten Energieverteilungs Kurve eines Schwarzen Korpers bei Temperaturanderung nicht nur die Verschiebung des Strahlungsmaximums Aufgrund der experimentellen Untersuchungen von Josef Stefan und der thermodynamischen Herleitung durch Ludwig Boltzmann war bekannt dass die von einem Schwarzen Korper mit der absoluten Temperatur T displaystyle T nbsp thermisch emittierte Strahlungsleistung mit der vierten Potenz der Temperatur ansteigt Hauptartikel Stefan Boltzmann Gesetz Die Verteilung der Strahlungsenergie auf die verschiedenen ausgesandten Wellenlangen war jedoch noch unbekannt Wien konnte aufgrund thermodynamischer Uberlegungen ein Verschiebungsgesetz ableiten welches einen Zusammenhang zwischen den Wellenlangenverteilungen bei verschiedenen Temperaturen herstellte Damit hatte man wenn die Gestalt der Energieverteilung f l displaystyle varphi lambda nbsp fur eine gegebene Temperatur bekannt gewesen ware durch geeignete Verschiebung und Formanderung der Kurve die gesamte Kurve fur jede beliebige andere Temperatur erhalten konnen Wenn die Vertheilung der Energie als Function der Wellenlange fur irgend eine Temperatur ϑ 0 displaystyle vartheta 0 nbsp gegeben ist so lasst sie sich jetzt fur jede andere Temperatur ϑ displaystyle vartheta nbsp ableiten Denken wir uns wieder die l displaystyle lambda nbsp als Abscissen die f l displaystyle varphi lambda nbsp als Ordinaten aufgetragen Der Flacheninhalt zwischen der Curve und der Abscissenaxe ist die Gesammtenergie ps displaystyle psi nbsp Man hat nun zunachst jedes l displaystyle lambda nbsp so zu verandern dass l ϑ displaystyle lambda vartheta nbsp constant bleibt Schneidet man an der Stelle des ursprunglichen l 0 displaystyle lambda 0 nbsp ein schmales Stuck von der Breite d l 0 displaystyle d lambda 0 nbsp und dem Inhalt f 0 d l 0 displaystyle varphi 0 d lambda 0 nbsp aus so wird nach der Anderung diess Stuck sich an die Stelle l displaystyle lambda nbsp verschoben haben aus der Breite d l 0 displaystyle d lambda 0 nbsp ist d l ϑ 0 ϑ d l 0 displaystyle d lambda frac vartheta 0 vartheta d lambda 0 nbsp geworden Da nun das Energiequantum f 0 d l 0 displaystyle varphi 0 d lambda 0 nbsp constant bleiben muss so ist f d l f 0 d l 0 f f 0 d l 0 d l f 0 ϑ ϑ 0 displaystyle varphi d lambda varphi 0 d lambda 0 quad varphi varphi 0 frac d lambda 0 d lambda varphi 0 frac vartheta vartheta 0 nbsp Nun verandert sich ausserdem mit der Temperatur jedes f displaystyle varphi nbsp nach dem Stefan schen Gesetze im Verhaltnis ϑ 4 ϑ 0 4 displaystyle frac vartheta 4 vartheta 0 4 nbsp es wird also die neue Ordinate sein f f 0 ϑ 5 ϑ 0 5 displaystyle varphi varphi 0 frac vartheta 5 vartheta 0 5 nbsp Auf diese Weise erhalt man alle Puncte der neuen Energiecurve 6 Damit war die reale Wellenlangenverteilung der Schwarzkorper Strahlung zwar immer noch unbekannt aber es war eine zusatzliche Bedingung gefunden welcher sie bei einer Temperaturanderung unterliegen musste Unter Zuhilfenahme einiger zusatzlicher Annahmen konnte Wien ein Strahlungsgesetz ableiten welches sich bei Temperaturanderungen in der Tat so verhalt wie vom Verschiebungsgesetz gefordert Der Vergleich mit dem Experiment zeigte jedoch dass dieses wiensche Strahlungsgesetz im langwelligen Bereich zu niedrige Werte liefert Max Planck konnte schliesslich durch eine geschickte Interpolation zwischen dem Rayleigh Jeans Gesetz korrekt fur grosse Wellenlangen und dem wienschen Strahlungsgesetz korrekt fur kleine Wellenlangen das plancksche Strahlungsgesetz ableiten das die emittierte Strahlung in allen Wellenlangenbereichen richtig wiedergibt Heutzutage spielt das wiensche Verschiebungsgesetz in der ursprunglichen Fassung keine Rolle mehr weil das plancksche Strahlungsgesetz die spektrale Verteilung bei jeder beliebigen Temperatur korrekt beschreibt und daher keine Verschiebungen auf eine gewunschte Temperatur notig sind Lediglich die temperaturbedingte Verschiebung des Strahlungsmaximums die bereits aus der ursprunglichen Fassung des Verschiebungsgesetzes ableitbar ist hat unter dem Namen wiensches Verschiebungsgesetz uberlebt Weblinks Bearbeiten nbsp Wikibooks Formelsammlung plancksches Strahlungsgesetz Lern und Lehrmaterialien Hilke Stumpel Lernmodul Physik der Warmestrahlung Strahlungshaushalt In WEBGEO basics Klimatologie Institut fur Physische Geographie IPG der Universitat Freiburg abgerufen am 8 August 2017 Benotigt Flash Player Michael Gaedtke Das Wiensche Verschiebungsgesetz Herleitung Schritt fur Schritt Abgerufen am 8 August 2017 Herleitung des Verschiebungsgesetzes aus der Planckschen Strahlungsformel Anmerkungen Bearbeiten Neben der im Artikel der Einfachheit verwendeten vom Strahler insgesamt abgegebenen spektralen Leistungsdichte kann eine solche Kurve beispielsweise auch die spektrale Strahldichte die spektrale spezifische Ausstrahlung oder die volumenbezogene spektrale Energiedichte darstellen Die Erlauterungen bezuglich der Lage der Maxima gelten in all diesen Fallen gleichermassen Einzelnachweise Bearbeiten a b Helmut Kraus Die Atmosphare der Erde Eine Einfuhrung in die Meteorologie Springer 2004 ISBN 3 540 20656 6 S 101 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d vgl J B Tatum Stellar Atmospheres Chapter2 Blackbody Radiation In On line lecture notes S 5 PDF 217 KB abgerufen am 12 Juni 2007 CODATA Recommended Values National Institute of Standards and Technology abgerufen am 4 Juni 2019 Wert fur b displaystyle b nbsp a b J B Tatum Stellar Atmospheres Chapter2 Blackbody Radiation In On line lecture notes S 6 PDF 217 KB abgerufen am 12 Juni 2007 CODATA Recommended Values National Institute of Standards and Technology abgerufen am 4 Juni 2019 Wert fur b displaystyle b nbsp Willy Wien Eine neue Beziehung der Strahlung schwarzer Korper zum zweiten Hauptsatz der Warmetheorie Sitzungsberichte der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Verl d Kgl Akad d Wiss Berlin 1893 Erster Halbband 1893 S 55 Digitalisat Memento vom 9 August 2017 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiensches Verschiebungsgesetz amp oldid 238726523