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OberonOberon aufgenommen 1986 von Voyager 2Vorlaufige oder systematische Bezeichnung Uranus IVZentralkorper UranusEigenschaften des Orbits 1 Grosse Halbachse 583 500 kmExzentrizitat 0 0014Periapsis 582 700 kmApoapsis 584 300 kmBahnneigungzum Aquator des Zentralkorpers 0 07 Umlaufzeit 13 4632 dMittlere Orbitalgeschwindigkeit 3 15 km sPhysikalische Eigenschaften 1 Albedo 0 23Scheinbare Helligkeit 13 7 2 magMittlerer Durchmesser 1522 8 kmMasse 2 883 1021 3 kgOberflache 7 285 102 3 km2Mittlere Dichte 1 56 g cm3Fallbeschleunigung an der Oberflache 0 332 m s2Fluchtgeschwindigkeit 711 m sOberflachentemperatur ca 70K 4 KEntdeckungEntdecker Wilhelm HerschelDatum der Entdeckung 11 Januar 1787Anmerkungen Am starksten verkraterter grosser UranusmondGrossenvergleich zwischen Uranus links und seinen grossten Monden von links nach rechts Puck Miranda Ariel Umbriel Titania und Oberon massstabsgerechte Fotomontage Oberon auch Uranus IV ist der achtzehntinnerste der 27 bekannten und der zweitgrosste sowie der ausserste der funf grossen Monde des Planeten Uranus Er ist der zehntgrosste Mond im Sonnensystem Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckung 2 Benennung 3 Bahneigenschaften 3 1 Umlaufbahn 4 Physikalische Eigenschaften 4 1 Grosse 4 2 Innerer Aufbau 4 3 Ozean 4 4 Oberflache 4 4 1 Chasmata 4 4 2 Kratergelande 5 Entstehung 6 Erforschung 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntdeckung BearbeitenOberon wurde am 11 Januar 1787 zusammen mit Titania als erster und zweiter Uranusmond vom Kurhannoverianischen Astronomen Wilhelm Herschel mit seinem selbstgebauten Spiegelteleskop in Slough Grossbritannien entdeckt 5 Herschel hatte rund sechs Jahre zuvor den Uranus entdeckt Er gab die Entdeckung der beiden Monde nach der Sicherstellung der Bahnparameter am 9 Februar 1787 bekannt und beobachtete das System von 1790 bis 1796 weiter Herschel gab spater die Entdeckung weiterer vier Uranusmonde an die sich spater jedoch als nicht existent erwiesen Fast 50 Jahre lang nach dieser Entdeckung wurden Oberon und Titania durch kein anderes Teleskop ausser dem von Herschel mehr beobachtet Benennung BearbeitenDer Mond erhielt den Namen nach dem Elfenkonig Oberon aus William Shakespeares Sommernachtstraum Oberon war der Ehemann von Titania Alle Monde des Uranus sind nach Figuren von Shakespeare oder Alexander Pope benannt Die Namen der ersten vier entdeckten Uranusmonde Oberon Titania Ariel und Umbriel wurden 1852 von John Herschel dem Sohn des Entdeckers auf Nachfrage von William Lassell der ein Jahr zuvor Ariel und Umbriel entdeckte vorgeschlagen 6 Ursprunglich wurde Oberon als der zweite Satellit von Uranus bezeichnet und 1848 erhielt der Mond von Lassell die Bezeichnung Uranus II obwohl er manchmal Herschels Nummerierung Uranus IV verwendete 1851 nummerierte Lassell die bislang bekannten Monde nach den Abstanden zum Mutterplaneten neu und seither wurde Oberon definitiv als Uranus IV bezeichnet Bahneigenschaften BearbeitenUmlaufbahn Bearbeiten Oberon umkreist Uranus auf einer prograden fast perfekt kreisformigen Umlaufbahn in einem mittleren Abstand von rund 583 500 km ca 22 830 Uranusradien von dessen Zentrum also rund 558 000 km uber dessen Wolkenobergrenze Die Bahnexzentrizitat betragt 0 0014 die Bahn ist 0 07 gegenuber dem Aquator von Uranus geneigt Die Umlaufbahn des nachstinneren Mondes Titania ist im Mittel 147 000 km von Oberons Orbit entfernt Oberon ist der ausserste regulare Uranusmond ausserhalb seiner Bahn klafft eine grosse Lucke zu den von 1997 bis 2003 entdeckten irregularen Uranusmonden wovon der innerste Francisco eine mittlere Entfernung von etwa 3 700 000 km aufweist Oberon umlauft Uranus in 13 Tagen 11 Stunden und 7 Minuten Oberons Umlaufbahn liegt teilweise ausserhalb der Magnetosphare von Uranus Dadurch wird seine Oberflache direkt vom Sonnenwind getroffen Dies ist sehr wichtig da die nachfolgenden Halbkugeln Hemispharen von atmospharenlosen Monden dadurch unter standigem Beschuss von magnetospharischem Plasma sind das mit dem Planeten mitrotiert Dies kann zu einer Verdunkelung der nachfolgenden Hemisphare fuhren die bisher bei allen Uranusmonden ausser bei Oberon beobachtet werden konnte Da Oberon wie Uranus die Sonne relativ zur Rotation praktisch auf der Seite umkreist zeigt seine Nord bzw Sudhemisphare zur Zeit der Sonnenwende entweder direkt zur Sonne oder von ihr weg was zu extremen jahreszeitlichen Effekten fuhrt Das bedeutet dass die Pole von Oberon wahrend eines halben Uranusjahres von 42 Jahren in permanenter Dunkelheit liegen oder von der Sonne beschienen werden Wahrend der Sonnenwende steht die Sonne daher nahe dem Zenit uber den Polen Wahrend des Voyager 2 Vorbeifluges im Jahr 1986 der sich fast zur Sonnenwende ereignete zeigten die Sudhemispharen von Uranus und seinen Monden in Richtung Sonne wahrend die Nordhemispharen in volliger Dunkelheit lagen Wahrend des Aquinoktiums bei dem sich die Aquatorebene mit der Richtung zur Erde kreuzt und das sich ebenfalls alle 42 Jahre ereignet sind gegenseitige Bedeckungen der Uranusmonde und Sonnenfinsternisse auf Uranus moglich Eine Reihe dieser raren Ereignisse fand zuletzt 2007 bis 2008 statt Umbriel wurde von Oberon am 4 Mai 2007 wahrend etwa sechs Minuten bedeckt Gegenwartig besitzt Oberon keine Bahnresonanz mit anderen Monden und nach gegenwartigem Wissensstand auch nicht in seiner Vergangenheit was einen grossen Gegensatz zu den vier inneren grossen Nachbarn darstellt Physikalische Eigenschaften BearbeitenGrosse Bearbeiten Oberon hat einen Durchmesser von rund 1523 km Er ist damit der zweitgrosste Uranusmond und etwa 55 km kleiner ist als der grosste Mond Titania Daruber hinaus ahneln sich die beiden Monde auch in anderen physikalischen Eigenschaften stark wobei Oberon mit einer mittleren Dichte von 1 56 g cm3 nochmals etwas leichter ist als seine Schwester Sie zeigen auch verschieden grosse Spuren von geologischer Aktivitat Von der Grosse her ist Oberon am ehesten mit Titania oder den Saturnmonden Rhea und Iapetus zu vergleichen Von dem gesamten Mond konnte durch Voyager 2 bisher nur etwa 40 vorwiegend die Sudhemisphare wie bei allen Uranusmonden naher erforscht werden Die Gesamtflache von Oberon betragt etwa 7 285 000 km2 dies ist etwas weniger als die Flache von Australien ohne den Bundesstaat Victoria Innerer Aufbau Bearbeiten Oberon besitzt eine mittlere Dichte von 1 63 g cm3 und seine Albedo betragt 0 23 das heisst 23 des eingestrahlten Sonnenlichts werden von der Oberflache reflektiert Die geringe Dichte und die Albedo lassen vermuten dass Oberon aus etwa 50 Wassereis 30 silikatischem Gestein und 20 Kohlenstoffverbindungen und Stickstoffverbindungen sowie weiteren schweren organischen Verbindungen zusammengesetzt ist Das Verhaltnis von Wassereis zu Gestein steht im Einklang mit den anderen grosseren Monden des Uranus 7 Die Prasenz von Wassereis wird durch infrarote spektroskopische Untersuchungen von 2001 bis 2005 gestutzt die kristallines Wassereis auf Titanias Oberflache zum Vorschein brachte Dieses scheint auf Oberons nachfolgender Hemisphare starker vertreten zu sein dies ist ein grosser Gegensatz zu den anderen grossen Uranusmonden die auf der fuhrenden Hemisphare den grosseren Anteil haben Der Grund dafur ist unbekannt doch hat es moglicherweise mit dem Umformen der Oberflache durch Aufsammeln kleiner Partikel zu tun wie es gewohnlich auf fuhrenden Hemispharen vorkommt Impact gardening Einschlage von Mikrometeoriten tendieren zur Kathodenzerstaubung von Wassereis die dunkle Ruckstande auf der Oberflache zurucklassen Das dunkle Material selbst entstand durch Ausgasungsprozesse von in Eis als Gashydrat eingeschlossenem Methan oder Verdunkelung durch Ausstromung von anderem organischem Material Ozean Bearbeiten Oberon ist womoglich ein differenzierter Korper mit einem Gesteinskern und einem Mantel aus Wassereis Ware dies der Fall wurde der Durchmesser des Kerns 960 km betragen was 63 des gesamten Durchmessers entspricht sowie einer Kernmasse von 54 der Gesamtmasse diese Parameter werden durch die Zusammensetzung des Mondes vorgegeben Der Druck im Zentrum von Oberon betragt etwa 5 kbar Der gegenwartige Status des Eismantels ist noch unklar Falls das Eis genugend den Gefrierpunkt von Wasser senkende Substanzen wie Salz oder Ammoniak enthalt konnte zwischen Kern und Eismantel von Oberon moglicherweise ein unterirdischer Ozean wie auf dem Jupitermond Europa existieren Oberflache Bearbeiten nbsp Seitenansicht von OberonIm Gegensatz zu den Unebenheiten auf Titania die von Gezeitenkraften stammen lasst die verkraterte Eisoberflache von Oberon nur wenig Aktivitat vermuten 8 Er ahnelt damit sehr stark dem Mond Umbriel der jedoch im Durchmesser rund ein Viertel kleiner ist Auf der sudlichen Hemisphare zeigen sich grosse Verwerfungen die die Oberflache kreuzen Dies konnte auch auf eine geologische Aktivitat fruh nach seiner Entstehung hinweisen Aufnahmen der Raumsonde Voyager 2 zeigten eine von Kratern ubersate vereiste Oberflache die offensichtlich sehr alt ist und nur wenig geologische Aktivitaten aufweist Sowohl die Anzahl als auch die Ausmasse der Krater sind auf Oberon viel hoher als auf Titania oder Ariel In vielen Kratern finden sich auf dem Boden Ablagerungen einer noch unbekannten dunklen Substanz Einige der Krater zeigen helle Schimmer von ausgestossenem Material ahnlich wie auf dem Jupitermond Kallisto 9 Von den grossen Uranusmonden ist Oberon nach Umbriel der zweitdunkelste Die Oberflache zeigt je nach Beleuchtungswinkel grosse Helligkeitseffekte die Reflektivitat von 0 31 bei einem Phasenwinkel von 0 sinkt rapide auf 0 22 bei etwa 1 ab Die spharische Albedo liegt bei relativ niedrigen 0 14 Die Oberflache von Oberon erscheint allgemein in einem roten Farbton mit Ausnahme der relativ frischen hellen Ablagerungen die in einem neutralen Grau bis blaulich erscheinen Oberon besitzt die roteste Oberflache aller grossen Uranusmonde Es scheint eine kleine Dichotomie der fuhrenden und der folgenden Hemisphare zu existieren die fuhrende erscheint etwas rotlicher da sie mehr dunkles rotes Material enthalt Die Rotfarbung von Oberflachen wird oft durch Weltraum Erosion verursacht die durch das Bombardement geladener Teilchen und Mikrometeoriten im Zeitraum der ganzen Geschichte des Sonnensystems entsteht Die farbliche Asymmetrie auf Oberon entstand jedoch wahrscheinlich durch die Akkretion von rotlichem Material aus dem ausseren Uranussystem moglicherweise von irregularen Monden das sich vorwiegend auf der fuhrenden Hemisphare niederschlagen wurde Die mittlere Oberflachentemperatur betragt etwa 200 C 70 K Die Schwerebeschleunigung an der Oberflache betragt 0 332 m s2 dies entspricht rund 3 5 Prozent der irdischen Auf Oberon wurden keine Hinweise auf eine Atmosphare oder ein Magnetfeld gefunden Auf der bisher bekannten Oberflache haben Wissenschaftler bislang zwei Arten von Oberflachenstrukturen identifiziert Canyons und Einschlagskrater Samtliche Oberflachenmerkmale auf Oberon wurden nach mannlichen Figuren und Orten aus Werken von William Shakespeare benannt 10 Chasmata Bearbeiten Die Oberflache von Oberon wird durch ein System von Canyons durchschnitten die Chasma Mehrzahl Chasmata genannt werden Sie zeigen sich weniger weit gefachert als die Chasmata auf Titania Die Wande dieser Canyons stellen moglicherweise Terrainstufen dar die durch Verwerfungen entstanden sind Sie konnen alteren oder jungeren Datums sein je nachdem ob sie die bereits vorhandenen Krater schneiden oder von ihnen geschnitten werden Der bekannteste und bisher einzige benannte Canyon ist Mommur Chasma der eine Lange von 537 km aufweist Er wurde womoglich durch eine Ausdehnung von Oberons Innerem in dessen Fruhgeschichte geformt als die Eiskruste durch diese Expansion aufbrach Dieser Canyon ist ein Beispiel eines Grabens oder einer Terrainstufe der durch Verwerfungen entstanden ist Die Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU gibt an dass Mommur Chasma nach der Waldheimat von Oberon in Shakespeares Sommernachtstraum benannt sei 11 doch diese wird in dem Stuck gar nicht erwahnt stattdessen erscheint sie im franzosischen Epos Huon von Bordeaux Liste der benannten Chasmata auf Oberon Name Lange km Koordinaten NamensherkunftMommur Chasma 537 0 16 18 S 323 30 E 16 3 S 323 5 E Mommur Waldheimat von Oberon in Huon von Bordeaux Kratergelande Bearbeiten Oberon weist die am starksten verkraterte Oberflache aller grossen Uranusmonde auf Die Kraterdichte ist nahe an der Sattigung das bedeutet dass neuere Krater nur durch die Zerstorung alterer Krater entstehen konnen und die Anzahl der Krater dadurch nahezu konstant bleibt Die hohe Anzahl der Krater lasst vermuten dass Oberon die alteste Oberflache aller grossen Uranusmonde besitzt Die Krater erreichen einen Durchmesser von bis zu 206 km fur den grossten Krater Hamlet Viele grosse Krater sind von hellen Impaktablagerungen und Strahlensystemen umgeben die aus relativ frischem Eis zusammengesetzt sind Die grossten Krater Hamlet Othello und MacBeth besitzen sehr dunkle Kraterboden die nach ihrer Entstehung mit dunklem Material angereichert wurden Mehrere Bilder zeigen am Horizont einen Berg der sich 6 Kilometer nach anderen Angaben 11 km uber seine Umgebung erhebt 12 Es handelt sich hierbei womoglich um einen Zentralberg eines grossen Einschlagbeckens von 345 km Durchmesser Der Berg ist auf den meisten Bildern am linken unteren Rand von Oberon auszumachen Liste der benannten Krater auf Oberon Name Durchmesser km Koordinaten NamensherkunftHamlet 206 0 46 06 S 44 24 E 46 1 S 44 4 E Hamlet Prinz von Danemark in HamletMacBeth 203 0 58 24 S 112 30 E 58 4 S 112 5 E Macbeth Heerfuhrer von Schottland in MacbethRomeo 159 0 28 42 S 89 24 E 28 7 S 89 4 E Romeo Sohn der Grafin Montague in Romeo und JuliaLear 126 0 5 24 S 31 30 E 5 4 S 31 5 E Lear Konig von Britannien in Konig LearFalstaff 124 0 22 06 S 19 00 E 22 1 S 19 0 E Falstaff aus Heinrich IV und Die lustigen Weiber von WindsorCoriolanus 120 0 11 24 S 345 12 E 11 4 S 345 2 E Cajus Marcius Coriolanus edler Romer aus CoriolanusOthello 114 0 66 00 S 42 54 E 66 0 S 42 9 E Othello der Mohr aus Othello der Mohr von VenedigCaesar 76 0 26 36 S 61 06 E 26 6 S 61 1 E Gaius Iulius Caesar romischer Staatsmann aus Julius CasarAntony 47 0 27 30 S 65 24 E 27 5 S 65 4 E Marcus Antonius aus Antonius und Cleopatra und Julius CasarDie Geologie der Oberflache wurde durch zwei miteinander konkurrierende Krafte beeinflusst Formung durch Impakte und endogene Oberflachenerneuerung Die Erstere fand uber den ganzen Zeitraum der Geschichte des Mondes statt und ist hauptsachlich fur die heutige Erscheinung der Oberflache verantwortlich wahrend die Letzteren Prozesse ebenfalls globalen Einfluss hatte sich jedoch nur zu einem gewissen Zeitpunkt nach der Bildung von Oberon vollzog Diese endogenen Prozesse sind hauptsachlich tektonischer Natur und verursachten die Bildung der Chasmata die riesige Bruche in der Eiskruste des Mondes sind die durch eine globale Expansion von ungefahr 0 5 entstanden und Teile der alteren Oberflache erneuerten Der Ursprung und die Zusammensetzung der dunklen Flecken die vorwiegend auf der fuhrenden Hemisphare und auf Kraterboden vorkommen ist nicht bekannt Die Hypothesen reichen von Kryovulkanismus bis zur Freisetzung von dunklem Material durch Impakte das unter einer noch dunneren Eiskruste angelagert war In diesem Fall musste Oberon mindestens teilweise differenziert sein mit einer dunnen Eiskruste auf einer dunklen Nicht Eis Komponente Entstehung BearbeitenOberon wurde wahrscheinlich durch eine Akkretionsscheibe geformt oder durch einen Unternebel der sich moglicherweise um Uranus wahrend dessen Entstehungszeit befand oder sich nach dem noch theoretischen Einschlag bildete der den Planeten auf die Seite kippen liess Die genaue Zusammensetzung dieses Unternebels ist nicht bekannt doch weisen die hoheren Dichten des Uranussystems im Vergleich zu den naher an der Sonne liegenden Saturnmonden auf eine relative Wasserarmut hin Moglicherweise waren signifikante Anteile von Stickstoff N2 und Kohlenstoff C in Form von Kohlenstoffmonoxid CO vorhanden sowie molekularer Stickstoff anstelle von Ammoniak NH3 und Methan CH4 Satelliten die aus einem solchen Unternebel entstanden sollten weniger Wassereis und CO und N2 als in Eis eingeschlossenes Gashydrat und mehr Gestein enthalten was die hoheren Dichten erklaren wurde Der Akkretionsprozess dauerte womoglich mehrere tausend Jahre bis die Bildung von Oberon abgeschlossen war Modelle zeigen dass die Akkretion begleitende Einschlage eine Aufheizung der ausseren Hulle des Mondes mit einer Temperatur von etwa 230 K in eine Tiefe von bis zu 60 km verursachen durften Nach der Bildung kuhlte diese aussere Schicht ab wahrend sich Oberons Inneres durch die Zersetzung radioaktiver Elemente im Gestein aufheizte Die abkuhlende Aussenhulle kontrahierte wahrend das Innere expandierte Dies verursachte starke Spannungen in der Kruste des Mondes die zu Bruchen auf der Kruste und der Bildung der Canyons fuhrten Dieser Prozess der etwa 200 Millionen Jahre andauerte weist darauf hin dass die endogene Bildung der Oberflache schon vor Milliarden von Jahren abgeschlossen gewesen sein musste Die anfangliche Akkretionshitze und die darauf folgende Zersetzung radioaktiver Elemente fuhrten moglicherweise zu einem Schmelzen von Wassereis falls eine gefrierpunktsenkende Substanz wie ein Salz oder Ammoniak in Form von Ammoniumhydroxid vorhanden war Dies musste zu einer Separation von Eis und Gestein Differenzierung des Kerns gefuhrt haben In diesem Fall ware eine Schicht flussigen Wassers reich an aufgelostem Ammoniak an der Grenze von Mantel und Kern entstanden Die eutektische Temperatur dieser Mischung ist 176 K Falls die Temperatur unter diesen Wert gefallen ist musste der vorhandene Ozean heute wahrscheinlich langst zugefroren sein Dieses Zufrieren fuhrte vermutlich zu der Ausdehnung des Inneren die wohl verantwortlich fur die Bildung der Chasmata war Die Kenntnis der Entwicklung von Oberon ist gegenwartig noch sehr begrenzt Erforschung BearbeitenSeit der Entdeckung 1787 durch William Herschel war 200 Jahre lang ausser den Bahnparametern uber Oberon nicht viel bekannt Der Mond war zu klein und zu weit entfernt um ihn mit erdgebundenen Teleskopen naher aufzulosen Am 20 Januar 1986 passierte die Voyager 2 Raumsonde Oberon in einer Entfernung von 470 600 km und konnte ihn dabei fotografieren und vermessen Die Rotationsachse von Uranus und Oberon wiesen als Folge der hohen Achsneigung des Planetensystems von 98 zu diesem Zeitpunkt in Richtung Erde so dass die Monde von Uranus nicht wie bisher bei Jupiter und Saturn auf der Aquatorebene einzeln angeflogen werden konnten sondern sich deren Orbits wie eine Zielscheibe um den Planeten herum anordneten und der Planet quasi getroffen werden musste Dies bedeutete dass von Uranus und all dessen Monden nur jeweils die Sudhemisphare in Abstanden von etwa zwei Tagen fotografiert werden konnte die denkbar ungunstigste Position fur einen Vorbeiflug Zudem musste man sich fur einen Mond entscheiden da ein naher Vorbeiflug bei einem zwangslaufig grosse Abstande zu allen anderen bedingte Da man Voyager 2 weiter zu Neptun lenken wollte war die Voraussetzung dafur ein naher Uranus Vorbeiflug Daraus ergab sich dass nur der Mond Miranda nahe passiert werden konnte Dadurch war die beste Auflosung der Fotos etwa 6 km sie zeigen etwa 40 der Oberflache wobei nur etwa 25 mit der notwendigen Qualitat fur geologische Karten und Kraterzahlung verwendet werden konnten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oberon Mond Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Oberon In Gazetteer of Planetary Nomenclature IAU USGS abgerufen am 5 September 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b David R Williams Uranian Satellite Fact Sheet In NASA gov 21 Februar 2019 abgerufen am 6 September 2022 englisch Ryan S Park Planetary Satellite Physical Parameters In NASA gov 19 Februar 2015 archiviert vom Original am 4 September 2021 abgerufen am 6 September 2022 englisch a b Oberon By the numbers In NASA gov Abgerufen am 6 September 2022 englisch The biggest moons of Uranus may have oceans beneath their icy shells 16 November 2021 abgerufen am 6 September 2022 englisch Titania In Views of the Solar System Abgerufen am 6 September 2022 englisch Informationstabelle und Kurzbeschreibung auf solarviews com William Herschel An Account of the Discovery of Two Satellites Revolving Round the Georgian Planet By William Herschel LLD F R S Phil Trans R Soc Lond January 1 1787 77 125 129 doi 10 1098 rstl 1787 0016 Volltext Uranus Moons ORACLE ThinkQuest 5 September 2001 archiviert vom Original am 22 Mai 2009 abgerufen am 6 September 2022 englisch Moons of Saturn Uranus amp Neptune Laboratory for Atmospheric and Space Physics archiviert vom Original am 10 Juni 2010 abgerufen am 6 September 2022 englisch Oberon seasky abgerufen am 6 September 2022 englisch Liste der Formationen auf Oberon In Gazetteer of Planetary Nomenclature IAU WGPSN USGS abgerufen am 6 September 2022 englisch Oberon Mond im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU WGPSN USGS Calvin J Hamilton Oberon solarviews abgerufen am 6 September 2022 englisch Monde der Planeten und ZwergplanetenErde MondMars Deimos PhobosJupiter Liste Adrastea Aitne Amalthea Ananke Aoede Arche Autonoe Callirrhoe Carme Carpo Chaldene Cyllene Dia Eirene Elara Erinome Ersa Euanthe Eukelade Eupheme Euporie Europa Eurydome Ganymed Harpalyke Hegemone Helike Hermippe Herse Himalia Io Iocaste Isonoe Kale Kallichore Kallisto Kalyke Kore Leda Lysithea Megaclite Metis Mneme Orthosie Pandia Pasiphae Pasithee Philophrosyne Praxidike Sinope Sponde Taygete Thebe Thelxinoe Themisto Thyone ValetudoS 2003 J 2 S 2003 J 4 S 2003 J 9 S 2003 J 10 S 2003 J 12 S 2003 J 16 S 2003 J 18 S 2003 J 19 S 2003 J 23 S 2003 J 24 S 2010 J 1 S 2010 J 2 S 2011 J 1 S 2011 J 2 S 2011 J 3 S 2016 J 1 S 2016 J 3 S 2016 J 4 S 2017 J 1 S 2017 J 2 S 2017 J 3 S 2017 J 5 S 2017 J 6 S 2017 J 7 S 2017 J 8 S 2017 J 9 S 2018 J 2 S 2018 J 3 S 2018 J 4 S 2021 J 1 S 2021 J 2 S 2021 J 3 S 2021 J 4 S 2021 J 5 S 2021 J 6 S 2022 J 1 S 2022 J 2 S 2022 J 3Saturn Liste Aegaeon Aegir Albiorix Alvaldi Angrboda Anthe Atlas Bebhionn Beli Bergelmir Bestla Calypso Daphnis Dione Eggther Enceladus Epimetheus Erriapus Farbauti Fenrir Fornjot Geirrod Gerd Greip Gridr Gunnlod Hati Helene Hyperion Hyrrokkin Iapetus Ijiraq Janus Jarnsaxa Kari Kiviuq Loge Methone Mimas Mundilfari Narvi Paaliaq Pallene Pan Pandora Phoebe Polydeuces Prometheus Rhea Siarnaq Skathi Skoll Skrymir Surtur Suttungr Tarqeq Tarvos Telesto Tethys Thiazzi Thrymr Titan YmirS 2004 S 7 S 2004 S 12 S 2004 S 13 S 2004 S 17 S 2004 S 21 S 2004 S 24 S 2004 S 26 S 2004 S 28 S 2004 S 29 S 2004 S 31 S 2004 S 34 S 2004 S 36 S 2004 S 37 S 2004 S 39 S 2004 S 40 S 2004 S 41 S 2004 S 42 S 2004 S 43 S 2004 S 44 S 2004 S 45 S 2004 S 46 S 2004 S 47 S 2004 S 48 S 2004 S 49 S 2004 S 50 S 2004 S 51 S 2004 S 52 S 2004 S 53 S 2005 S 4 S 2005 S 5 S 2006 S 1 S 2006 S 3 S 2006 S 9 S 2006 S 10 S 2006 S 11 S 2006 S 12 S 2006 S 13 S 2006 S 14 S 2006 S 15 S 2006 S 16 S 2006 S 17 S 2006 S 18 S 2006 S 19 S 2006 S 20 S 2007 S 2 S 2007 S 3 S 2007 S 5 S 2007 S 6 S 2007 S 7 S 2007 S 8 S 2007 S 9 S 2009 S 1 S 2019 S 1 S 2019 S 2 S 2019 S 3 S 2019 S 4 S 2019 S 5 S 2019 S 6 S 2019 S 7 S 2019 S 8 S 2019 S 9 S 2019 S 10 S 2019 S 11 S 2019 S 12 S 2019 S 13 S 2019 S 14 S 2019 S 15 S 2019 S 16 S 2019 S 17 S 2019 S 18 S 2019 S 19 S 2019 S 20 S 2019 S 21 S 2020 S 1 S 2020 S 2 S 2020 S 3 S 2020 S 4 S 2020 S 5 S 2020 S 6 S 2020 S 7 S 2020 S 8 S 2020 S 9 S 2020 S 10Uranus Liste Ariel Belinda Bianca Caliban Cordelia Cressida Cupid Desdemona Ferdinand Francisco Juliet Mab Margaret Miranda Oberon Ophelia Perdita Portia Prospero Puck Rosalind Setebos Stephano Sycorax Titania Trinculo UmbrielNeptun Liste Despina Galatea Halimede Hippocamp Laomedeia Larissa Naiad Nereid Neso Proteus Psamathe Sao Thalassa TritonPluto Charon Hydra Kerberos Nix StyxHaumea Hiʻiaka NamakaMakemake S 2015 136472 1Eris DysnomiaListe der Monde von Planeten und 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