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Die Diagenese altgriechisch dia durch und genesis Entstehung ist der geologische Prozess der Verfestigung von Sedimenten und der weiteren Veranderung der dadurch entstandenen Sedimentgesteine unter verhaltnismassig niedrigen Drucken und Temperaturen bis zu ihrer Abtragung Sie ist damit ein Teil des Kreislaufs der Gesteine Ablauf Bearbeiten nbsp Diese Konkretion mit einzementiertem Uhrarmband muss in wenigen Jahrzehnten oder noch schneller aus Sedimenten am Strand einer Nordseeinsel entstanden sein Diagenese im Sinne der Umwandlung eines Lockersedimentes in ein Festgestein umfasst im Wesentlichen zwei Prozesse Kompaktion und Zementation Fruhdiagenetische Prozesse beinhalten ausschliesslich Zementation und laufen bereits kurz nach der Ablagerung ab Bei der Zementation bilden sich im Porenraum des Sedimentes Kristalle durch Abscheidung von Salzen aus dem im Porenraum befindlichen Wasser Die Kristalle konnen aus Mineralen bestehen die im Sediment bereits vorhanden sind oder aber aus neuen bislang nicht vorhandenen Mineralen authigene Minerale Ein typisches nicht selten fruhdiagenetisch gebildetes Zementmineral ist Calcit Typische fruhdiagenetisch neugebildete Minerale sind Glaukonit und Francolit ein Carbonat Apatit Meist beginnt die Diagenese jedoch erst nach der Versenkung des Sedimentes in eine gewisse Tiefe Der zunehmende lithostatische Druck verdichtet und entwassert das Sediment abhangig vom Material und der Korngrosse mehr oder weniger stark So werden Tonsedimente wesentlich starker kompaktiert als Sande Durch den Druck tritt an den Korngrenzen Drucklosung Riecke sches Prinzip auf durch die zusatzliches Material fur die Zementation mobilisiert wird Nicht selten fallt dieses Material im unmittelbar benachbarten Porenraum sofort wieder aus Aus lockerem Sand wird so allmahlich fester Sandstein aus Ton wird Tonstein Damit ist die Diagenesegeschichte eines Gesteins aber noch nicht beendet Solange sich ein Gesteinskorper ausserhalb des Einflusses von Verwitterung und Erosion einerseits und von metamorphen Prozessen siehe unten andererseits befindet konnen zu beliebigen Zeiten immer wieder diagenetische Prozesse einsetzen und das Gestein verandern Spatdiagenese Beispiele fur spezielle diagenetische Phanomene sind die Bildung von Feuersteinknollen aus geloster Kieselsaure in bestimmten Kalksteinen oder die Entstehung von Fossilien aus Tier und Pflanzenresten Fossilisation auch Fossildiagenese genannt Diagenese ist nicht auf mineralische Gesteinsbestandteile beschrankt Auch die Umwandlung von organischer Substanz in Kerogene und die nachfolgende Umwandlung in Erdol und Erdgas bzw die Umwandlung von pflanzlicher Substanz in Torf und weiter in Kohle zahlen zu den diagenetischen Prozessen fur die auch die mit zunehmender Versenkungstiefe zunehmenden Temperaturen geothermischer Gradient von Bedeutung sind Unterschied zur Metamorphose BearbeitenBei der Metamorphose findet zwar ebenfalls eine Gesteinsumwandlung in Abhangigkeit von Druck und Temperatur statt jedoch lauft sie in deutlich grosserer Krustentiefe bei wesentlich hoheren Drucken und Temperaturen ab Dadurch kommt es bei der Metamorphose in der Regel zu bedeutenden Veranderungen des Mineralbestandes und oft auch des Gesteinsgefuges die bei der Diagenese so nicht stattfinden Die sogenannte Anchimetamorphose die bei noch relativ geringen Drucken und Temperaturen ablauft kann als Ubergangsform zwischen Diagenese und echter Metamorphose verstanden werden Literatur BearbeitenHans Murawski Wilhelm Meyer Geologisches Worterbuch 10 Auflage MVS Medizinverlage Stuttgart 1998 ISBN 3 432 84100 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diagenese amp oldid 234391951