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Fossilisierung ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Siehe auch Fossilisierung Linguistik Als Fossilisation bezeichnet man die Entstehung von Fossilien Es handelt sich um komplexe Vorgange die sich in geologischen Zeitraumen vollziehen Die Fossilisationslehre oder Taphonomie auch Tafonomie griech taphos Bestattung Grab beschaftigt sich auch mit der Auswertung erhaltener Fossilien und greift auf die Erkenntnisse verschiedener anderer Disziplinen zuruck Dazu gehoren Chemie und Biochemie Geologie sowie Biophysik und Physiologie bei Bewegungsspuren Der Begriff Taphonomie wurde 1940 von Iwan Antonowitsch Jefremow ausgearbeitet 1 und dient mittlerweile auch in der Archaologie als Begriff fur die unterschiedlichen Erhaltungsbedingungen unterschiedlicher Fundstucke und an unterschiedlichen Fundplatzen 2 Schematische Darstellung des Schicksals zweier Dinosaurierkadaver Sauropoden mit Tod Einbettung Mineralisation Fossildiagenese und schliesslich Ausgrabung der Fossilien Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung von Fossilien 1 1 Tod 1 2 Zersetzung 1 2 1 Verwesung 1 2 2 Faulnis 1 2 3 Mumifikation 1 2 4 Inkohlung 1 3 Einbettung 1 3 1 Primare und sekundare Einbettung 1 3 2 Einfluss des Substrats auf die Erhaltung 1 3 3 Einbettung in Sand 1 3 4 Einbettung in Schlamm 1 3 5 Einbettung in Salz 1 3 6 Einbettung in Asphalt 1 3 7 Einbettung in Baumharz 1 4 Entgasung 1 5 Diagenese und Metamorphose 1 5 1 Stufen der Diagenese 2 Erhaltung 2 1 Organische Reste 2 2 Erhaltung von Hartteilen 2 3 Versteinerungen 2 4 Steinkerne 3 Ichnofossilien 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntstehung von Fossilien Bearbeiten source source source source source source source source source source source source track track track track track track Video zur Entstehung von Fossilien am Beispiel des Solnhofener PlattenkalksDer Prozess der Fossilwerdung vollzieht sich in aufeinanderfolgenden Phasen die nachfolgend genauer beschrieben werden Tod Zersetzung Verwesung aerob Faulnis anaerob Mumifikation abiotisch Inkohlung anaerob Einbettung Entgasung Diagenese und MetamorphoseJe nach Gegebenheiten konnen diese Phasen wiederholt oder in einer anderen Reihenfolge stattfinden So kann es sein dass ein Organismus sofort nach seinem Tod eingebettet wird bzw durch die Einbettung uberhaupt erst zu Tode kommt in Medien wie Bitumen Treibsand oder Eis Auch kann ein Organismus lange nach der Einbettung wieder freigelegt werden und dann verwesen um schliesslich erneut eingebettet zu werden Dies passiert oftmals bei Eisleichen die nach Jahrtausenden der Einbettung von einem Gletscher freigegeben werden und von rezenten Mikroorganismen und Makroorganismen befallen werden bevor sie erneut dann endgultig in Sediment eingebettet werden und nach Ablauf geologischer Zeitraume zu Gestein fossilieren Tod Bearbeiten nbsp Kadaver einer Silbermowe Larus argentatus am Strand der Insel Dune im Fruhstadium der Einbettung Das Potenzial seiner zukunftigen Erhaltung als Fossil ist allerdings auch bei einer Einbettung an Land sehr gering vgl Text da er in dieser lebensfreundlichen Umgebung hochst wahr schein lich selbst nach einer kompletten Verschuttung vollstandig zerstort werden wird Die Fossilisation beginnt mit dem Tod des Organismus Vorteilhaft ist wenn der Tod nicht von Zeitgenossen bemerkt wird die sich von Kadavern ernahren Fur eine gute Erhaltung ist auch wichtig dass der Tod nicht durch stark destruktive Krafte bewirkt wird wie etwa durch einen Felsschlag Gunstiger ist der Tod durch Krankheit oder Ertrinken Prinzipiell ist jeder Korper unter geeigneten Bedingungen erhaltungsfahig gleichgultig wie gross sein Gehalt an Hart und Weichteilen ist jedoch treten geeignete Bedingungen zur Erhaltung von Weichteilen und filigranen Hartteilen wesentlich seltener auf als geeignete Bedingungen zur Erhaltung von massiven Hartteilen Zersetzung Bearbeiten Fossilien sind grundsatzlich unvollstandige Uberreste von Lebewesen Je nach den Bedingungen die ein fossil uberlieferter Organismus nach seinem Ableben erfahren hat bzw welche Prozesse er durchlaufen hat ist die Unvollstandigkeit mehr oder weniger stark ausgepragt In der Regel ist sie stark ausgepragt Verwesung Bearbeiten Die Verwesung ist als aerober Zersetzungsprozess kein Stadium der Fossilisation Nichtsdestoweniger ist ein fossil uberlieferter Organismus oft zunachst der Verwesung ausgesetzt gewesen denn diese beginnt unmittelbar nach dem Tod Bei der Verwesung werden die organischen Verbindungen der Korpergewebe Proteine Fette Zucker schliesslich zu einfachen anorganischen Verbindungen Kohlenstoffdioxid Salze abgebaut vgl Mineralisierung Am chemischen Teil der Verwesung sind vor allem Mikroorganismen beteiligt wahrend der mechanische Teil durch nekrophage Kleinlebewesen und Wirbeltiere Aasfresser erfolgt die Kadaver ausweiden sowie Korperteile verschleppen oder schlicht fressen Bleibt der Organismus an der Sedimentoberflache fuhrt das zum kompletten Verschwinden der Weichteile Wird er zunachst teilweise eingebettet kann die Verwesung vor allem die nicht eingebetteten Bereiche betreffen Die Verwesung schreitet nicht an jedem Korperteil gleichmassig voran Vor allem die Areale um naturliche Augen Mund Anus usw oder unnaturliche Korperoffnungen Verletzungen verwesen deutlich schneller Bei Wirbeltieren verwest der Bereich um den Mund besonders schnell was oftmals zum Verlust des Unterkiefers fuhrt insbesondere bei frei schwimmenden Kadavern oder jenen die wahrend der Verwesung umgelagert werden In solchen Fossilien fehlen dann diese Teile Aktualistische Beobachtungen an rezenten Mowen haben ergeben dass Vogelkadaver nur an Land oder am Ufer vollstandig fossil erhalten bleiben konnten Im Wasser zerfallt der Korper wahrend er aufgrund seines hohen Auftriebs wegen der hohlen Knochen an der Oberflache umhertreibt 3 Die Verwesung wird beschleunigt durch hohe Umgebungstemperaturen und feuchtes Milieu erschwert bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt oder beispielsweise in trockener Zugluft in Wustengebieten Faulnis Bearbeiten Gerat der Korper eines abgestorbenen Lebewesens in ein anoxisches Milieu tritt keine Verwesung ein oder sie wird fruhzeitig oder zeitweise gestoppt Wegen des Fehlens von Sauerstoff tritt Faulnis ein die Korperstoffe ohne Sauerstoff abbaut In diesen Fallen konnen sich nur noch anaerobe Mikroorganismen beteiligen die aber wesentlich mehr Weichteilsubstanz des Korpers hinterlassen siehe auch Biostratinomie Mumifikation Bearbeiten nbsp Das Wollhaarmammutkalb Dima am Fundort im nordostsibirischen Kolyma Becken im einstigen Beringia Ein Arbeiter fand die hervorragend erhaltene Eismumie 1977 bei der Goldgewinnung Das bei seinem Tod 6 bis 8 Monate alte mannliche Tier starb vor etwa 39 000 JahrenUnter bestimmten Bedingungen tritt Mumifikation ein beispielsweise wenn die Umgebungstemperatur niedrig ist und die Luft trocken zugig oder wenn toxische Einflusse vorherrschen Dann entstehen zunachst Mumien die sich wenn sie eingebettet werden zu unverwesten Fossilien unter Erhaltung der Weichteile entwickeln Mumien allein werden aber ohne Einbettung nicht zu Fossilien unter anderem weil es keine Gebiete auf der Erde gibt in denen sich Eis oberhalb der Erdoberflache oder trockene ungestorte Klimaraume langer halten Es gibt nirgendwo einen Ort der schon hunderte von Millionen Jahre lang an der Erdoberflache eiskalt oder sehr trocken ist Andern sich die Umgebungsbedingungen dann zerfallen solche Korper meist vollstandig Trockenmumien zerfallen unter der Mitwirkung von Mikroorganismen sehr rasch wenn Feuchtigkeit zutritt Eismumien konnen unter Umstanden sogar erneut von Aasfressern aufgesucht und zerstreut werden Offen liegende Mumien verwittern mit der Zeit Mumien aus geologischen Zeitraumen sind deshalb nicht bekannt In den Permafrostboden in Sibirien und dem nordlichen Nordamerika die seit Ende der Eiszeit nicht oder nur geringfugig aufgetaut sind sind allerdings vollstandige Wollhaarmammuts Wollnashorner und andere Eisleichen gefunden worden Derartige Fossilien zeigen jedoch eine hohe Temperaturempfindlichkeit und nehmen vor allem bei unkontrollierten Auftauprozessen grossen Schaden Inkohlung Bearbeiten Ein weiterer Fossilisationsprozess ist die Inkohlung Hierbei findet unter Luftabschluss eine Umwandlung des organischen Materials statt bei der vorwiegend die Elemente Sauerstoff Wasserstoff und Stickstoff entfernt werden wodurch sich der Kohlenstoff relativ anreichert bis fast nur noch Kohlenstoff ubrig bleibt Dabei konnen mit zunehmender Inkohlung Braunkohle oder Steinkohle entstehen Der Prozess kommt bei Pflanzenmaterial vor Einbettung Bearbeiten Primare und sekundare Einbettung Bearbeiten Als primare Einbettung wird die erste Einbettung bezeichnet ohne dass der Organismus noch einmal umgebettet wird Sekundare Einbettung kommt gelegentlich bei Wustentieren vor die nach Verdurstungstod mumifizierten in geschutzten Arealen lange Zeit liegen und irgendwann eventuell mehrfach verweht und in Sand begraben werden Eismumien konnen freigelegt werden auftauen und durch Wasser an einen anderen Ort transportiert werden wo sie im Flussschwemmsand erneut begraben werden Es gibt fur das Schicksal eines Korpers vor seiner endgultigen Einbettung viele Moglichkeiten Findet der Organismus schliesslich seine endgultige Lagerstatte so kommt er in jenes Substrat das seine weitere Entwicklung entscheidend bestimmt Je nach der sich bildenden Gesteinsart entstehen daraus typische Fossilien Formen Einfluss des Substrats auf die Erhaltung Bearbeiten Verschiedene Substrate sind unterschiedlich gut geeignet einen Korper zu erhalten Der Idealfall ist dass ein Organismus unmittelbar nach seinem Tod in ein Substrat eingebettet wird welches ihn vor Luftzufuhr schutzt und geeignet ist ein Fossil auszubilden Organismen konnen beispielsweise von Wustensand zugeweht werden von Schwemmsand in Flussgebieten umspult und so vollig bedeckt werden von Schlamm begraben werden in Morast versinken und so uberhaupt erst zu Tode kommen in Eis eingebettet werdenDie Einbettung in angeschwemmtes Substrat wie Lehm oder Schlamm ist besonders gunstig Reine Sandablagerungen Sandstein enthalten aber selten Fossilien da diese bei spateren kieseligen Prozessen Diagenese zerstort werden Salzsumpfe sind zwar gut geeignet den Organismus zunachst komplett zu erhalten und auszutrocknen ermoglichen aber nicht die Entstehung von Fossilien da auch das Salz im weiteren geologischen Verlauf den Organismus auflost Dies ist der Grund warum Salzfloze keine Fossilien enthalten Auch die zunachst relativ gut erhaltenen Moorleichen werden nur dann fossil uberliefert wenn das Substrat trocken fallt und selbst fossiliert oder wenn es zu einer Umbettung kommt Einbettung in Sand Bearbeiten Die Einbettung in Sand ist sehr effektiv und ermoglicht eine gute Erhaltung der Substanz Sie kann jedoch in der Diagenese leicht zur Zerstorung des Fossils fuhren Einbettung in Schlamm Bearbeiten In Schlamm konnen aufgrund dessen Feinkornigkeit Korper sehr detailliert erhalten werden Schlamme kommen in allen aquatischen Milieus dort jedoch nur in Stillwasserzonen vor Insbesondere am Grund geschichteter Wasserkorper kann sich infolge von Sauerstoffarmut ein hervorragend fur die Fossilerhaltung geeignetes chemisches Milieu einstellen vgl Chemokline Sapropel Schwarzschiefer Einige der beruhmtesten Fossillagerstatten hatten ihren Ursprung in einem schlammigen Sediment unter anderem der Maotianshan Schiefer der Burgess Schiefer der Hunsruckschiefer der Posidonienschiefer von Holzmaden und der Olschiefer der Grube Messel Schlamme sind wahrend der Diagenese oft einer relativ starken Kompaktion unterworfen sodass in den entsprechenden Gesteinen Fossilien in der Regel flachgedruckt zweidimensional uberliefert sind Einbettung in Salz Bearbeiten Einbettung in Salzlauge fuhrt zu sehr guter Erhaltung der Weichteile bildet aber nur selten alte Fossilien aus Eine hohe Salzkonzentration hemmt die mikrobielle Zersetzung Einbettung in Asphalt Bearbeiten Auch die Einbettung in Asphalt verwittertem Erdol kommt vor Wenn ein grosses Landwirbeltier beispielsweise ein grosserer Dinosaurier oder ein grosses Saugetier versehentlich in einen Asphaltsee oder tumpel gerat in der zahen klebrigen Masse einsinkt und sich nicht mehr befreien kann locken seine Paniklaute grosse Fleischfresser an die ihrerseits wieder in dem Asphalt gefangen werden konnen So entstehen in Asphalttumpeln oft autochthone Thanatocoenosen Eines der bekanntesten Beispiele fur eine solche Fossillagerstatte bieten die La Brea Tar Pits in Kalifornien Einbettung in Baumharz Bearbeiten Baumharze eignen sich hervorragend als Einbettungsmedium und konnen die Struktur von Tieren und Pflanzen bis in Einzelheiten erhalten Kleine Tiere konnen von einem Tropfen Baumharz umschlossen werden der im Laufe der Zeit zu Bernstein wird Solche Einschlusse heissen Inklusen Die meisten der Tiere die in Bernstein konserviert wurden sind Insekten und Spinnentiere aber auch Wurmer oder Schnecken und sogar kleine Reptilien kommen vereinzelt vor Neben Tieren sind auch Pflanzenteile wie Pollen Samen Blatter Rinden und Sprossteile als Bernsteineinschlusse erhalten Es kam beim Einschluss in Baumharze jedoch niemals zur Bildung alter Fossilien da Bernstein bei der Diagenese zerfallt Beispielsweise ist aus dem Karbon kein Bernstein erhalten Die meisten Bernsteininklusen stammen aus dem Tertiar und der Kreide Entgasung Bearbeiten Als Entgasung bezeichnet man einen anaeroben Prozess bei dem samtliche von Mikroorganismen energetisch verwertbaren Bestandteile des Korpers aufgebraucht werden Das geschieht unter Bildung von Kohlenstoffdioxid Wasserstoff Ammoniak Schwefelwasserstoff und anderen Gasen Dabei geht die Weichteilsubstanz unter stellt aber andere Substanzen bereit die den Zwischenraum ausfullen Mit der Zeit verliert der Kadaver stark an Substanz und hinterlasst dabei sekundar entstehende Strukturierungen im umgebenden Sediment Die Gase entweichen durch das Einbettungssubstrat nach oben Werden Spuren dieser Gase erhalten kann man daran spater die raumliche Lage des Korpers in dieser Phase bestimmen So entstehen auch Libellen gasgefullte Hohlraume die sich spater mit neuen Substanzen fullen welche am Fossil erkennbar sind geologische Wasserwaagen Am Ausmass der kleinen Kanale die sich spater mit feinerem Sand oder anderen Substanzen fullen kann man erkennen inwieweit der Kadaver vor der Einbettung noch Weichteile enthielt Im Idealfall war er unbeschadigt oft aber war er angefressen Bei der Einbettung des Kadavers in Sand oder weichen Schlamm der zur Bildung von extrem haltbaren Fossilien fuhren kann ist sehr selten Weichteilsubstanz erhalten Muscheln die im Sand sterben erzeugen oftmals typische Entgasungstrichter Es kommt auch vor dass gasgefullte Hohlraume keine Verbindung zur Aussenwelt erlangen und uber geologische Zeiten erhalten bleiben Solche Inklusionen fullen sich im Laufe der Zeit mit stabilen kristallinen Einlagerungen oder werden durch Bruche oder Umlagerungen entstellt Mogliche Ruckschlusse Einbettungstemperatur Einbettungsmedium Menge der Weichteile Salzgehalt bei der EinbettungDiagenese und Metamorphose Bearbeiten nbsp Diagenetische Umwandlung von Calcit in Markasit dunkel bei einem in Langsrichtung geoffneten TrochitenDer eingebettete und entgaste Kadaver unterliegt demselben Schicksal wie das ihn umgebende Substrat Es wird zunehmend starker bedeckt andernfalls entstehen keine Fossilien und kommt unter den Einfluss erhohten Drucks und oft auch erhohter Temperatur Eine erste Umwandlungsstufe wird Diagenese genannt sie ist entscheidend fur das weitere Schicksal der Hartsubstanz der Lebewesen Sie beginnt wenn aus den weicheren Sedimenten durch Verfestigung Sedimentgesteine entstehen und sich so das ursprunglich abgelagerte Sediment verwandelt Diese Verwandlung betrifft auch die eingelagerten Reste der Lebewesen die sich zu eigentlichen Fossilien entwickeln Die Diagenese beginnt mit der Verwandlung von lockerem Sediment in festes Substrat wenn der Druck weiter steigt Die Diagenese bewirkt auch dass in Fossilien oft nicht mehr das ursprungliche Material vorhanden ist aus welchem die abgestorbenen Organismen bestanden Oft wird es durch Siliciumverbindungen ersetzt Silizifikation Man spricht dann von Gesteins Metamorphose Gesteine die unter hohem Druck und hoher Temperatur umgewandelt werden verlieren ihre Struktur und enthalten keine Fossilien mehr Diese Gesteine werden metamorphe Gesteine oder Metamorphite genannt Stufen der Diagenese Bearbeiten Es lassen sich verschiedene Stufen unterscheiden Entwasserung mit steigendem Druck tritt Entwasserung ein Fossilienkorper werden flach gedruckt und entsprechen dann dem Bild des Fossilien Fotografen Kompaktion weiteren Verdichtung des entstehenden Fossils durch Gesteinsdruck es schrumpft mitunter erheblich vornehmlich vertikal Auslaugung in mehreren Stufen Salzlosungen gleichen allmahlich ihre Konzentrationen einander an Fossil nimmt dieselbe kristalline Struktur an wie das Umgebungsmaterial ein Grossteil des ursprunglichen Materials geht verloren Es spielen hier Konzentrationsgradienten der unterschiedlichen Salz Ionenklassen eine Rolle Meist pegeln sich Siliciumverbindungen ein Bruch und mechanische Verformung Verformungen und Bruche die wieder der chemischen Umbildung unterliegen Kein noch so kleiner Hohlraum kann langer bestehen ohne dass sich Salze einlagern und ihn verfullen Umkristallisation die chemische Struktur des Fossils verandert sich weiter allmahlich ablaufende stoffliche Umgruppierungen im Umgebungsgestein gehen weiter im Extremfall wird das Gestein metamorph und verliert seine fossilare Information in Ergussgestein eingeschlossene Fossilien verhalten sich oft etwas anders da unverwittertes Ergussgestein selbst schon sehr kompakt ist Bekannt sind Baumstamme die rasch von Lava umflossen und eingeschlossen wurden ihre Oberflachen sind meist in allen Einzelheiten erkennbar Abscheiden von Bindemitteln Bindemittel sind verschiedene anorganische Stoffe oder chemische Zerfallsprodukte organischen Ursprungs die chemisch stabil sind Sie werden mit der Zeit aus dem Substrat abgeschieden oder umgewandelt Entstehung von Konkretion Das vom Fossil ins Umgebungsgestein ausgewanderte Material bleibt in der Regel je nach Substanz in unmittelbarer Nahe und reichert das dortige Gestein um Elemente und Verbindungen an Effekte die in der Umgebung entstehen sind zum Beispiel Konkretionen Mineralabscheidungen stellen eine Art Aura dar bei jungeren Fossilien kann man diese Veranderungen mit blossem Auge erkennen und sich bei Grabungen auf den Fund vorbereiten Aufgrund der Diagenese kann das Alter eines Fossils oftmals nicht anhand seines Substrats bestimmt werden Erhaltung BearbeitenOrganische Reste Bearbeiten Vor allem bei jungeren Fossilien oder unvollstandiger Fossilisation finden sich in einer anorganischen Matrix noch organische Reste Wichtig ist der schnelle Sauerstoffabschluss in einem sich spater verfestigenden Material so dass man Fossilien meist an Orten mit hoher Sedimentationsrate wie Sumpfen Mooren Seen oder Flachmeeren findet Von der Fossilisation ist jedoch nur eine sehr geringe Menge der gesamten umgesetzten Biomasse betroffen wobei sich dies sehr stark an regionalen Gegebenheiten orientiert Erhaltung von Hartteilen Bearbeiten Hartteile unterliegen auch abiotischer und biotischer Zersetzung Verwitterung und sind nicht selten auf verschiedene Weise gebrochen oder angewittert Sie verwesen aber nicht so schnell wie Weichteile und werden daher ofter erhalten Muscheln und Schnecken haben oft eine glatte Oberflache ihrer Hartteile die sie zu Lebzeiten vor vielerlei Angriffen aus ihrer Umgebung schutzt Calcium Verbindungen wie Calciumcarbonat Perlmutt Apatit und andere sind ein idealer Schutz vor verschiedenen Umwelteinflussen Eingebaute Proteinbestandteile werden so zunachst geschutzt und zerfallen erst wahrend der weiteren Umwandlung des eingebetteten Materials im Gestein Die Knochenbestandteile von Wirbeltieren die uberwiegend aus anorganischen Substanzen wie Calcium Verbindungen Calciumphosphate bestehen werden also vor und nach der Einbettung viel vollstandiger erhalten als die Weichbestandteile Sie unterliegen jedoch in jeder Hinsicht den bei der Sedimentation herrschenden Gesetzen und verhalten sich bei samtlichen Prozessen und Umbildungen ebenso wie das Gestein Versteinerungen Bearbeiten Die haufigsten Fossilien sind Versteinerungen Die Verformung der Erdkruste ist dabei einer der Grunde die dafur sorgen dass in alteren Erdschichten immer weniger Fossilien gefunden werden Bei Tieren bleiben dabei meistens nur harte Bestandteile wie Knochen Zahne oder Schalen ubrig Wenn Holz von Kieselsauren durchdrungen wird man spricht hierbei von Verkieselung konnen sogar noch die Jahresringe erhalten bleiben was im Falle der versteinertern Walder besonders zum Ausdruck kommt In seltenen Fallen konnen aber auch Weichteile erhalten bleiben so zum Beispiel bei der Ediacara Fauna in Australien den Burgess Shale Fossilien in Kanada oder den Chengjiang Fossilien in China Steinkerne Bearbeiten Steinkerne entstehen aus wirbellosen Meerestieren mit Aussenskelett oder ahnlichen gehauseartigen Hartteilen Diese Hartteile bestehen in der Regel aus Kalziumkarbonat und haben ein deutlich hoheres Erhaltungspotenzial als der Weichkorper im Inneren des Gehauses Wenn dieser nach der Einbettung vollstandig zersetzt ist bleibt ein hohles Gehause im Sediment zuruck Dieses kann nachfolgend mit Sediment verfullt werden Wird nach der Verfullung das eigentliche Gehause infolge diagenetischer Prozesse zerstort aufgelost bildet dessen nunmehr zu Gestein verfestigte Sedimentfullung das Gehause nach wie vor als Ausguss ab Die Tatigkeit der Bakterien die einst den Weichkorper zersetzt haben kann dazu fuhren dass die Oberflache des Steinkerns anders gefarbt ist als das umgebende Sediment Eine Spezialform des Steinkerns ist der Pragesteinkern Hierbei wird die aussere Form des Gehauses auf die noch nicht vollstandig verfestigte Sedimentfullung aufgepragt Steinkerne sind eine typische Form der Erhaltung bei Ammoniten Ichnofossilien BearbeitenNicht nur Korper und Korperteile von Lebewesen konnen zu Fossilien umgebildet werden auch der Erhalt von Spuren ist moglich Ichnofossilien gehoren zu den haufigsten Fossilien Dazu zahlen Grabspuren Kriechspuren Laufspuren Fressspuren oder Kotspuren Gelegentlich sind Spuren erhalten die auf die Umstande des Todes hinweisen Der Erhalt von Laufspuren setzt voraus dass das sie tragende Sediment und das sich auflagernde Sediment aus mindestens leicht verschiedenen Substraten bestehen da sonst die beiden Schichten untrennbar miteinander verschmelzen und zu einer strukturlosen Schicht werden Haufig sind feuchte Sandufer mit Spuren von Tieren die zur Tranke kamen Der Sand wurde kurz darauf langsam von Wasser uberspult wobei sich Flusssediment absetzte Gelegentlich sind Spuren in saisonal wasserfuhrenden Flussen sehr lang weil die Tiere die Flusstaler als Wildwechsel benutzen Die Auswertung von Laufspuren ist sehr effektiv da man aufgrund moderner Erkenntnisse der Bewegungsphysiologie aber auch der Sportwissenschaft sehr genau weiss wie welche Formen von Abdrucken unter welchen Umstanden zustande kommen So sind Ruckschlusse moglich auf das Gewicht des Tiers die Laufgeschwindigkeit das Lebensalter den Beckenbau bis hin zu etwaigen Verletzungen Literatur BearbeitenSteffen Berg Renate Rolle Henning Seemann Der Archaologe und der Tod Archaologie und Gerichtsmedizin Bucher Munchen u a 1981 ISBN 3 7658 0350 2 Richard G Bromley Spurenfossilien Biologie Taphonomie Anwendungen Springer Berlin u a 1999 ISBN 3 540 62944 0 Christian C Emig Death a key information in marine palaeoecology In Miquel de Renzi Miguel Vicente Pardo Alonso Margarita Belinchon Enrique Penalver Punio Montoya Ana Marquez Auaga Hrsg Current topics on taphonomy and fossilization Col leccio Encontres 5 Ajuntament de Valencia Valencia 2002 ISBN 84 8484 036 0 S 21 26 Digitalisat Richard Lee Lyman Vertebrate Taphonomy Cambridge University Press Cambridge u a 1994 ISBN 0 521 45215 5 Ronald E Martin Taphonomy A Process Approach Cambridge Paleobiology Series 4 Cambridge University Press Cambridge u a 1999 ISBN 0 521 59833 8 Arno Hermann Muller Lehrbuch der Palaozoologie Band 1 Allgemeine Grundlagen Gustav Fischer Jena 1957 Weblinks BearbeitenMaking fossils Memento vom 22 Juli 2018 im Internet Archive Animierte Darstellung der Fossilisationsvorgange englisch International Plant Taphonomy Meeting englisch Taphonomy englisch Einzelnachweise Bearbeiten J A Efremov Taphonomy New branch of paleontology In The Pan American Geologist Band 74 Nr 2 1940 ZDB ID 425438 7 S 81 93 Text Christoph Hinker Ausgewahlte Typologien provinzialromischer Kleinfunde Eine theoretische und praktische Einfuhrung Beitrage zur Archaologie Band 8 Lit Wien Berlin 2013 ISBN 978 3 643 50510 1 S 20 29 Bernhard Ziegler Einfuhrung in die Palaobiologie Teil 1 Allgemeine Palaontologie 5 unveranderte Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1992 ISBN 3 510 65316 5 S 35 Normdaten Sachbegriff GND 4281043 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fossilisation amp oldid 236542403