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Dieser Artikel behandelt die Zahne der Mundhohle weitere Bedeutungen unter Zahn Begriffsklarung Der Zahn Plural Zahne lateinisch und fachsprachlich Dens Plural Dentes ist ein Hartgebilde in der Mundhohle von Wirbeltieren Mit den Zahnen wird Nahrung ergriffen zerkleinert und zermahlen Sie haben sich bei den Wirbeltieren nach dem Form Funktionsprinzip entwickelt Beim Menschen kommen als Funktionen noch die Lautbildung insbesondere der Dentallaute und soziale Funktionen hinzu Mittlere obere SchneidezahneUnterer linker Pramolar und MolarUnterer Weisheitszahn Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Entwicklungsgeschichte 3 Echte und unechte Zahne 4 Zahnarten 5 Aufbau des Zahns 5 1 Zahnschmelz Enamelum 5 2 Zahnbein Dentin 5 3 Zahnmark Pulpa 5 4 Wurzelzement Cementum 6 Zahnbefestigung 7 Zahnentstehung und wechsel 8 Menschliches Gebiss 8 1 Zahnbezeichnungen 9 Zahnmerkmale 9 1 Kieferorthopadische Merkmale 10 Erkrankungen und wichtige Behandlungsformen 11 Zahnanomalien 11 1 Folgen 12 Kunstliche Zahne 13 Siehe auch 14 Literatur 15 Quellen 16 Weblinks 17 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDas Wort Zahn stammt uber mittelhochdeutsch zan t von althochdeutsch zan d und gehort wie lateinisch dens zur indogermanischen Wortwurzel e don dnt 1 urgerm tanth tunth lat dens griech ὀdoys odous ved dant etc Zahn aus indogerman h1dont h1dṇt Partizip Aktiv zu h1ed essen 2 Entwicklungsgeschichte BearbeitenEntwicklungsgeschichtlich sind Zahne ektodermale Hartgebilde 3 Derivate der Aussenhaut die in den Mund gewandert sind die durch Induktion des darunterliegenden Mesenchym der Neuralleiste entstehen 4 Dabei liefert das Ektoderm den harten Schmelz das Mesenchym die restlichen Bestandteile der Zahne wie Dentin Zement und den Zahnhalteapparat In ihrer Gesamtheit bezeichnet man sie als Gebiss Sie treten erstmals bei den Kiefermaulern Fische und Landwirbeltiere auf Sie entwickelten sich aus den einfachen Hautzahnen vorzeitlicher Fische Die Schuppenzahne verschmolzen zu Hartgebilden mit basaler Knochenmasse Dentinkrone und innerer Pulpahohle Bei den Saugetieren Mammalia stellen sie den modifizierten Rest des ektodermalen Exoskeletts stammesgeschichtlich alterer Wirbeltiere dar 5 Primar zahnlos sind die Kieferlosen Agnatha die bis auf die Neunaugen und Schleimaale ausgestorben sind Sekundar zahnlos geworden sind die Schildkroten Vogel und die Ursauger Monotremata eierlegende Saugetiere Saugetiere nutzen im Gegensatz zu Fischen Amphibien und Reptilien die Zahne nicht nur zum Greifen sondern auch zum Zerkleinern Kauen der Nahrung Echte und unechte Zahne Bearbeiten nbsp Querschnitt durch den fossilen wurzellosen Stosszahn eines MammutsIm Tierreich unterscheidet man echte und unechte Zahne Die echten Zahne bestehen aus Schmelz Enamelum Dentin und Zement sowie der Pulpa Zahnmark Sie werden auch Dentinzahne genannt weil das Dentin den Hauptbestandteil bildet siehe heterodontes Gebiss Bei den unechten Zahnen fehlen die Hartsubstanzen Schmelz Dentin und Zement Es handelt sich meist um Hornzahne wie sie zum Beispiel im Schlund und in der Speiserohre der Lederschildkroten zu finden sind Primitive wurzellose Zahne kommen bei Fischen Amphibien und Reptilien vor und stellen den Grundtyp der Zahne dar Sie konnen die Form von leicht zugespitzten konischen Kegel Zahnen haben die bei Haien kantig oder mehrzackig bei Fischen zu Pflasterzahnen bei Schlangen zu Giftzahnen umgebildet sein konnen siehe homodontes Gebiss Vulgo wird mit unechte Zahne auch Zahnersatz verschiedenster Art beim Menschen umschrieben Zahnarten BearbeitenNach dem Zeitpunkt des Durchbruchs der Grosse und der Form unterscheidet man bei Saugetieren Milchzahne Dentes decidui lat wortlich abfallende und Bleibende Zahne Dentes permanentes fortdauernde nach dem Zahnwechsel Nach der Stellung im Gebiss unterscheidet man Schneidezahne Dentes incisivi Incisivi einschneidende Eckzahne Dentes canini Canini hundische Vormahlzahne Dentes praemolares Pramolaren und Mahlzahne Dentes molares Molaren Schneide und Eckzahne bilden beim Menschen die sogenannten Frontzahne 3 je Quadrant Vormahl und Mahlzahne die 5 Backenzahne Bei den anderen Klassen finden sich zahlreiche weitere Formen von Zahnen wie die Sagezahngebisse der Haie oder Raspel Zahn Gebisse bei blutsaugenden Neunaugen Als Sagezahne werden spitze Zahne bezeichnet die im Oberkiefer bzw Unterkiefer gegeneinander versetzt angeordnet sind wobei bei geschlossenem Maul die Zahne der oberen Reihe in die Lucke der unteren greifen 6 Nach der Kronenhohe werden bei Saugetieren nieder bis hochkronige Zahne unterschieden Zahne mit hoher Krone werden weiter in solche mit sich spat schliessender Wurzel und wurzellose Zahne mit sich gar nicht schliessender Wurzel und unbegrenztem Wachstum unterteilt Nachwachsende Zahne finden sich auch bei Fischen Amphibien und Reptilien Aufbau des Zahns Bearbeiten nbsp 1 Zahn 2 Zahnschmelz 3 Dentin Zahnbein 4 Pulpencavum mit Pulpa 5 Kronenpulpa 6 Wurzelpulpa 7 Wurzelzement 8 Zahnkrone 9 Hocker 10 Fissur 11 Zahnhals 12 Zahnwurzel 13 Bifurkation 14 Wurzelspitze 15 Foramen apicale 16 Sulcus gingivae 17 Zahnhalteapparat 18 Zahnfleisch 19 oral oder vestibular 20 marginal 21 alveolar 22 Wurzelhaut mit Sharpey Fasern 23 Alveolarknochen Die feine gelbe Linie ist die Lamina dura 24 Gefasse und Nerven 25 Pulpa 26 Parodontium 27 Canalis mandibulae Jeder echte Zahn besteht aus der Zahnkrone Corona dentis dem Zahnhals Cervix dentis seltener Collum dentis und der Zahnwurzel Radix dentis und ist aus mehreren Schichten aufgebaut Bei einem gesunden Zahn sieht man nur den Zahnschmelz der wie eine Glasur das innen liegende Zahnbein Dentin bedeckt Das Dentin wiederum umschliesst das Zahnmark Pulpa Die Wurzel wird bis zum Zahnhals von Zahnzement Cementum und Wurzelhaut umschlossen Zahnschmelz Enamelum Bearbeiten Hauptartikel Zahnschmelz Der Zahnschmelz Latein Enamelum ist die harteste Substanz des menschlichen Korpers mit einer Vickersharte von 250 bis 550 und einer Druckfestigkeit von 300 bis 450 MPa Sein Elastizitatsmodul betragt 50 000 85 000 MPa Korber 1995 7 Der Zahnschmelz wird von schmelzbildenden Zellen den Adamantoblasten auch Ameloblasten genannt gebildet Er besteht zu 95 Prozent aus Hydroxylapatit Ca5 PO4 3 OH einem kristallinen Material dessen Hauptanteile Calcium und Phosphat sind Der Zahnschmelz ist fur wasserlosliche Stoffe geringfugig durchlassig zum Beispiel fur seine Bestandteile Calcium und Phosphat sowie fur Fluoride Mit Hilfe von Fluoriden wird das Hydroxylapatit in das hartere Fluorapatit Ca5 PO4 3 F umgewandelt Deshalb werden diese zur Hartung des Zahnschmelzes in Zahnpasten verwendet Hingegen konnen Sauren dem Zahn schaden weil sie aus dem Zahnschmelz das Calcium und Phosphat herauslosen und ihn damit aufweichen siehe Karies Zahnbein Dentin Bearbeiten Hauptartikel Dentin Unter dem Zahnschmelz liegt das Zahnbein Es stellt die Hauptmasse des Zahnes dar Die Hartsubstanz des Dentins besteht wie beim Zahnschmelz aus Calcium und Phosphat allerdings nur zu zwei Dritteln der Rest ist Eiweiss und Wasser weshalb Dentin weicher und anfalliger gegen Karies ist als der Zahnschmelz Das Dentin ist schmerzempfindlich Hitze Kalte und Beruhrungsreize fuhren zu Flussigkeitsbewegungen in den Dentinkanalchen die im Bereich des Zahnhalses bis an die Oberflache reichen konnen Dies reizt die Tomes schen Fasern Zellfortsatze der Odontoblasten dentinbildende Zellen Die Odontoblasten stehen mit freien Nervenendigungen in Verbindung die den Reiz als Schmerzempfindung ans Zentralnervensystem weiterleiten Das Dentin ist wesentlich elastischer als der Zahnschmelz Elastizitatsmodul 15 000 20 000 MPa da es uber einen deutlich hoheren Anteil an organischer Substanz verfugt Die Vickersharte betragt beim Zahnbein 60 70 und die Druckfestigkeit liegt bei 200 350 MPa Korber 1995 7 Zahnmark Pulpa Bearbeiten Hauptartikel Zahnpulpa Das Dentin umschliesst wiederum den inneren Teil des Zahns die Pulpa Zahnmark das von Blutgefassen und Nervenfasern durchzogen wird und den Zahn ernahrt Die Nervenfasern der Oberkieferzahne entstammen dem Nervus infraorbitalis die der Unterkieferzahne dem Nervus alveolaris inferior Der Zahn besitzt kein Lymphabflusssystem mit ein Grund dafur dass eine Pulpitis Zahnnerventzundung nicht wieder abheilen kann Wurzelzement Cementum Bearbeiten Hauptartikel Wurzelzement Im Wurzelbereich wird das Dentin vom Wurzelzement neutr Latein Cementum seltener Substantia ossea dentis bedeckt der dritten Zahnhartsubstanz neben dem Zahnschmelz und dem Dentin Das Wurzelzement das Wurzeldentin als dunne Schicht umschliessend ist im Bereich der Zahnwurzel die aussere Hulle des Zahnes und mauert diese im Kiefer ein Doch hat die Verbindung zum Kieferknochen in dem jeder Zahn in seinem Zahnfach Alveole aufgehangt ist eine gewisse Elastizitat siehe Zahnhalteapparat Unter dem Elektronenmikroskop wird die porose Oberflachenstruktur der Zahnwurzel sichtbar Feinste Nervenauslaufer uberziehen die porose Oberflache der Wurzel Von diesen Nervenauslaufern geht die Temperatur und Beruhrungssensibilitat bei zuruckgebildetem Zahnfleisch aus Das Wurzelzement ist in seiner Struktur wie auch Harte dem menschlichen Knochen ahnlich Druckfestigkeit 15 kg mm Zugfestigkeit 10 kg mm 8 Er gehort bereits zum Zahnhalteapparat da an ihm die parodontalen Fasern ansetzen die die Zahne in der Alveole beweglich verankern Hellwig u a 1999b 7 Zahnbefestigung Bearbeiten nbsp Pfeile markieren exemplarisch eine helle Linie die Lamina dura Als Wurzelhaut Syn Periodontium wird das Bindegewebe des Zahnhalteapparates bezeichnet Diese Sharpey Fasern zum Periost gehorende Kollagen Faserbundel die in der Knochengrundsubstanz befestigt sind bilden die Verbindung zum Wurzelzement des Zahnes An ihnen ist der Zahn federnd befestigt und uberbruckt den wenige Zehntel Millimeter breiten Spalt Periodontalspalt zwischen dem Zahnzement der Zahnwurzel und der knochernen Wand des Zahnfachs Alveole der Lamina dura Am Zahnhals wird der Periodontalspalt durch den supraalveolaren Faserapparat fruhere Bezeichnung Ligamentum circulare abgedichtet Zahnentstehung und wechsel Bearbeiten Hauptartikel Entwicklung der Zahne und Dentition Der Zahnschmelz entsteht aus dem Ektoderm der Rest des Zahnes und der Zahnhalteapparat aus dem Mesoderm In der 5 Entwicklungswoche kommt es beim Menschen zur Proliferation des Ektoderms das in die Tiefe wachst und dort die Zahnleiste bildet Ektodermale und Mesodermale Wechselwirkungen fuhren dazu dass sich aus dem Ektoderm die Anlagen der epithelialen Schmelzorgane und in unmittelbarer Nachbarschaft aus dem Mesenchym die Anlage der Zahnpapille bilden 9 Die erste Anlage eines Zahns wird als Zahnknospe bezeichnet Die Theriodontia Tierzahner sind Landwirbeltiere aus der Gruppe der Therapsiden saugetierahnliche Reptilien Zu ihnen gehoren drei hoher entwickelte vor allem carnivore Gruppen Aus einer von ihnen den Cynodontia gingen schliesslich die Saugetiere hervor Bei den meisten Saugetieren gibt es einen einmaligen Zahnwechsel Diphyodontie Zunachst werden Milchzahne angelegt lacteale Dentition die spater durch die zweiten oder bleibenden Zahne permanente Dentition ersetzt werden Die Molaren grosse Backenzahne haben keine Milchzahnvorganger sie entstehen nur im bleibenden Gebiss Bei Fischen Amphibien und Reptilien konnen die Zahne zeitlebens immer wieder durch neue ersetzt werden Polyphyodontie Bekannt sind hierfur z B die Zebrabarblinge und das Revolvergebiss der Haie Menschliches Gebiss Bearbeiten nbsp Die bleibenden Zahne beim Menschen Rechter UnterkieferastDer Mensch verfugt normalerweise uber insgesamt 32 bleibende Zahne inklusive der Weisheitszahne jedoch konnen auch einzelne oder mehrere Zahne nicht angelegt sein Hypodontie Seltener liegt eine Uberzahl von Zahnen vor Hyperdontie Das Milchgebiss umfasst 20 Milchzahne jeweils 5 pro Quadrant Alle Zahne im menschlichen Gebiss sind Zahne mit Zahnwurzel Schneide und Eckzahne bilden dabei die Frontzahne Vormahl und Mahlzahne die Seitenzahne umgangssprachlich Backenzahne Zahnbezeichnungen Bearbeiten Hauptartikel Zahnschema nbsp Menschliches Gebiss Computergrafik Sicht horizontal von aussen vertikal von innenDie Zahne des Menschen werden in der Zahnheilkunde durch verschiedene Zahnschemata eindeutig bezeichnet International durchgesetzt hat sich seit 1970 das FDI Schema der Federation Dentaire Internationale Jeder Zahn erhalt eine Bezeichnung die aus zwei Ziffern besteht Die erste Ziffer bezeichnet den Quadranten in dem sich der Zahn befindet Die zweite Ziffer ist die Durchnummerierung der Zahne von der Mitte aus nach hinten Zahnmerkmale BearbeitenMenschliche Zahne haben eindeutige Zahnmerkmale Diese machen es moglich nur anhand der Zahnform zu bestimmen welche Position der Zahn im Gebiss eingenommen hat Anhand des Winkelmerkmals des Krummungsmerkmals sowie des Wurzelmerkmals ist bestimmbar ob der Zahn zur rechten oder linken Kieferhalfte gehort Die Kronenflucht gibt Auskunft daruber ob der Zahn zum Unter oder zum Oberkiefer gehort Daneben gibt es einmal das Zahnhalsmerkmal das von vestibular beurteilt wird Hierbei ist der apikalste Punkt des labialen Zahnhalses nach distal verschoben Dieses Merkmal tritt bei Frontzahnen insbesondere bei den beiden mittleren Schneidezahnen auf Ferner weisen die unteren Frontzahne distal im Wurzelbereich oftmals eine Eindellung das Furchenmerkmal auf Durch diese Konkavitat lassen sich die unteren Schneidezahne der entsprechenden Seite zuordnen 10 Eine perfekte Okklusion definiert Andrews durch 6 Schlussel 11 Molarenrelation Der distobukkale Hocker des oberen ersten Molaren Sechsjahrmolar hat Kontakt mit dem mesiobukkalen Hocker des unteren zweiten Molaren und der mesiobukkale Hocker des oberen ersten Molaren okkludiert mit der Fossa zwischen dem mesialen zur Mitte hin vorne und mittleren bukkalen Hocker des unteren ersten Molaren Der mesiopalatinale Hocker des oberen ersten Molaren hat Kontakt mit der zentralen Fossa des unteren ersten Molaren Kronenangulation mesiodistale Angulation Die Zahne sind mit ihrer Wurzel nach distal nach hinten gelegen geneigt Kroneninklination bukkolingualer Torque Die Schneidezahne besitzen einen vestibularen Kronentorque die oberen Eckzahne Pramolaren und Molaren einen konstanten palatinalen Kronentorque und die unteren Eckzahne Pramolaren und Molaren einen von anterior nach posterior ansteigenden lingualen Kronentorque 12 Fehlende Zahnrotationen Enge Kontaktpunkte zwischen den Zahnen Die Okklusionskurve aller Zahne ist flach beziehungsweise besitzt nur eine leichte Spee Kurve Kieferorthopadische Merkmale Bearbeiten Bei den Werten die in erster zweiter und dritter Ordnung in Straight Wire Brackets einprogrammiert sind handelt es sich um statistische Durchschnittswerte Andrews verwendete fur deren Ermittlung folgende Bezugsgrossen 13 Die Langsachse der klinischen Krone Diese bezeichnet bei allen Zahnen mit Ausnahme der Molaren die an der Vestibularflache am weitesten vorstehende Leiste Bei den Molaren bildet die mesiobukkale Furche die Kronenlangsachse Den Langsachsenpunkt long axis point LA Punkt Fazialachsenpunkt FA Punkt Der LA Punkt beziehungsweise FA Punkt bezeichnet die Mitte der Kronenlangsachse zwischen Gingiva und Schneidekante beziehungsweise den Hockerspitzen Nach Andrews sollen der Mittelpunkt der Bracketbasis auf dem LA Punkt und die Bracketflugel parallel zur Kronenlangsachse positioniert werden Erkrankungen und wichtige Behandlungsformen BearbeitenDie Zahnmedizin Stomatologie beschaftigt sich mit den Erkrankungen der Zahne Zahnerkrankungen und deren Therapie beim Menschen Erkrankungen des Zahnhalteapparats sind Gegenstand der Parodontologie Entzundungen die von den Zahnen ausgehen bezeichnet man als odontogene Infektionen Die haufigste und seit vorgeschichtlicher Zeit nachweisbare 14 Krankheit der Zahne und des Menschen uberhaupt ist die Zahnkaries Zahnfaule In Deutschland ist nur ca ein Prozent der Erwachsenen kariesfrei hat also naturgesunde Zahne 15 Die Bemuhungen mittels Gruppenprophylaxe und Individualprophylaxe fuhren zu immer besserer Zahngesundheit insbesondere von Kindern und Jugendlichen die mittels des DMFT Index gemessen wird Auch Erkrankungen des Zahnhalteapparats siehe Zahnfleisch Parodontitis sind haufig Ein seltenes Krankheitsbild ist die Tuberkulose der Zahne bei der es durch zumeist bronchogene Streuung zu Entwicklung von tuberkulosen Zahngranulomen kommen kann Orale meist ubersehene Befunde finden sich bei 1 4 der an Tuberkulose Erkrankten 16 Seit Jahrtausenden gehoren Zahnfullungen vulgo Plomben vereinzelte Zahnkronen und Kiefer Operationen zur Gesundheitspflege von Kulturvolkern Wenn durch notwendig gewordene Extraktionen grossere Zahnlucken entstehen wird haufig eine Zahnprothese dritte Zahne oder eine Brucke eingesetzt Seit den 1990er Jahren besteht auch die Moglichkeit Zahnimplantate einzusetzen die der Befestigung von Zahnersatz dienen Wachsende Bedeutung hat auch die Mundhygiene die von Zahnarzten zur Gesunderhaltung des Gebisses angeboten wird Durch regelmassige Zahnpflege kann vielen Erkrankungen vorgebeugt werden Zahnanomalien BearbeitenUnter einer Zahnanomalie versteht man die Missbildung von Zahnen Die haufigste Form ist der Dens invaginatus der auch als Dens in dente bezeichnet wird Es handelt sich um eine entwicklungsbedingte Storung die aus einer Einstulpung des Schmelzepithels resultiert welche vor Beginn der Mineralisation des Zahnes erfolgt 17 Ausgehend vom Foramen caecum oder der Hockerspitze wird das Schmelzepithel unterschiedlich tief eingestulpt 18 Die Invagination kommt sowohl im Milchgebiss als auch im bleibenden Gebiss vor Am haufigsten ist der laterale obere Schneidezahn Zahn 12 oder Zahn 22 betroffen nbsp Einteilung des Dens invaginatus nach OehlersDie Anomalie des Dens invaginatus wird uberwiegend nach der Klassifikation von Oehlers vorgenommen 19 Typ I Die Schmelzeinstulpung endet als blinder Sack in der Zahnkrone Typ II Die Invagination reicht bis in die Zahnwurzel und kann gelegentlich mit der Pulpa kommunizieren Typ III Die Invagination endet als zweites Foramen apikale Eintrittsoffnung der Pulpa am Ende der Zahnwurzel im Periapikalgewebe oder lateral davon im Parodontalligament 20 Sehr selten kann es zur Taurodontie kommen Folgen Bearbeiten Im Vordergrund stehen asthetische Beeintrachtigungen insbesondere beim Vorkommen eines Dens invaginatus im Frontzahnbereich Funktionell kann ein solcher Zahn durch die Pradilektionsstelle an der Einstulpung fur kariose Lasionen anfalliger sein Auf Grund der grosseren Ausdehnung des Zahnes kann es zu Durchbruchsstorungen kommen Systemisch hat diese Anomalie keine weiteren Folgen Kunstliche Zahne Bearbeiten nbsp Farbskala zur Auswahl einer normierten Zahnfarbe fur kunstliche ZahneIm Altertum versuchte man Zahnlosigkeit beim Menschen durch Prothesenzahne aus Knochen Elfenbein Holz Kieselsteinen tierischen oder menschlichen Zahnen zu therapieren 21 Keramikzahne wurden zur Jahrhundertwende des 18 19 Jahrhunderts entwickelt und hielten sich als Zahnersatz bis 1933 als durch Otto Rohm das Plexiglas PMMA erfunden wurde Seitdem wurden die Kunststoffzahne weiter entwickelt und bestehen aus PMMA oder Komposite Die industriell verarbeiteten Kunststoffe versuchen bei der Herstellung der Zahne zahlreichen Kriterien gerecht zu werden Dazu gehoren Form Grosse Farbe Charakterisierung der Farbe Transluzenz Abrasionsfestigkeit Bruchfestigkeit Okklusionsflache Befestigung im ProthesenkunststoffIm weitesten Sinne gehoren zu den kunstlichen Zahnen auch kunstliche Zahnkronen Implantate sind kunstliche Zahnwurzeln auf denen kunstliche Zahnkronen oder Prothesenzahne befestigt werden Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Zahnmedizin Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Zahnmedizin Lumineffekt Otodentales Syndrom Ontogenetische Entwicklung der Zahne Zahnformel Zahnschema Zahnaufhellung Zahnblei ZahnspangeLiteratur BearbeitenPlacido Micheloni Il mondo dei denti e la sua storia I II Rom 1976 77 Franz Viktor Salomon Zahne In Franz Viktor Salomon u a Hrsg Anatomie fur die Tiermedizin Enke Verlag Stuttgart 2004 ISBN 3 8304 1007 7 S 251 264 Quellen BearbeitenDetaillierte Grafik des menschlichen Zahnes Die Rolle der Zahne in der Palaontologie von Elke Groning Alfred K Schuster GeoMuseum der Technischen Universitat ClausthalWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Zahne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Zahn Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Zahn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gesunde Zahne kindergesundheit info de unabhangiges Informationsangebot der Bundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung BZgA Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Kluge Alfred Gotze Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 20 Aufl hrsg von Walther Mitzka De Gruyter Berlin New York 1967 Neudruck 21 unveranderte Auflage ebenda 1975 ISBN 3 11 005709 3 S 872 Dagmar Wodtko u a Nomina im Indogermanischen Lexikon Winter Heidelberg 2008 S 210 Rudiger Wehner Walter Gehring Zoologie 23 Auflage Thieme Verlag 1995 Keith L Moore E Lutjen Drecoll Embryologie 3 Auflage Schattauer Verlag 1990 Deutsche Ubersetzung von The developing Human Clinically oriented Embryology 4 Auflage W B Saunders 1988 Milton Hildebrand George E Goslow Vergleichende Anatomie der Wirbeltiere Springer Verlag 2004 ISBN 3 540 00757 1 Deutsche Ubersetzung von Analysis of Vertebrate Structure 5 Auflage John Wiley amp Sons Jutta Kollesch Diethard Nickel Antike Heilkunst Ausgewahlte Texte aus den medizinischen Schriften der Griechen und Romer Philipp Reclam jun Leipzig 1979 Reclams Universal Bibliothek Band 771 6 Auflage ebenda 1989 ISBN 3 379 00411 1 S 184 Anm 16 a b c Jorg Bark Quantifizierung der Dentin Abrasion am menschlichen Zahn PDF 2 2 MB Dissertation LMU 2006 Chemie und Morphologie des Knochens PDF 186 kB Dissertation Martin Luther Universitat Halle Wittenberg 2003 A Benninghoff D Drenckhahn Hrsg Anatomie Makroskopische Anatomie Histologie Embryologie Zellbiologie 17 durchgesehene Auflage Band 1 Urban amp Fischer Munchen Jena 2008 S 607f J R Strube M Stern Curriculum Prothetik Band I Quintessenz Verlag 2011 ISBN 978 3 86867 026 4 S 32 33 L F Andrews The six keys to normal occlusion In Am J Orthod 62 1972 S 296 309 Arzteverlag Durchbruchmodus im Wechselgebiss Memento vom 9 April 2014 im Internet Archive PDF 215 kB L F Andrews The straight wire appliance Explained and compared In J Clin Orthod 10 1976 S 174 195 Vgl etwa Jorg Orschiedt Zahnerkrankungen In Alfred Czarnetzki Hrsg Stumme Zeugen ihrer Leiden Krankheiten und Behandlung vor der medizinischen Revolution Attempto Verlag Tubingen 1996 ISBN 3 89308 258 1 S 111 137 35 Kariesfreie in einem Boot Memento vom 27 Februar 2009 im Internet Archive Ravikran Orgole Textbook of Oral Medicine Oral Diagnosis and Oral Radiology Elsevier Health Sciences 2014 S 215 S K Kannan T P N Bharadwaj Dens in dente Dens invaginatus Report of two unilateral and one bilateral case In Indian J Dent Res 14 2003 S 125 129 M Hulsmann Dens invaginatus aetiology classification prevalence diagnosis and treatment considerations In Int Endodont J 30 1997 S 79 90 F A C Oehlers Dens invaginatus dilated composite odontome I variation of the invagination process and associated anterior crown forms and pathogenesis In Oral Surg Oral Med Oral Pathol 10 1957 S 1204 1218 PMID 13477660 doi 10 1016 0030 4220 57 90077 4 A Hintze Endodontische Behandlung eines Dens invaginatus vom Typ II PDF 111 kB R L Engelmeier The history and development of posterior denture teeth introduction part I In J Prosthodont 12 2003 S 219 226 Normdaten Sachbegriff GND 4190486 2 lobid OGND AKS LCCN sh85133203 NDL 00562741 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zahn amp oldid 232222071