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Alfred August Woldemar Gotze 17 Mai 1876 in Leipzig 27 November 1946 in Giessen war ein deutscher Philologe und Germanist Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Weitere Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenAlfred Gotze studierte an der Universitat Leipzig Germanistik und promovierte 1899 uber die Geschichte der Adjectiva auf isch Anschliessend lehrte er an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg ab 1925 an der Universitat Giessen In den ersten Jahren des Nationalsozialismus wandte er sich gegen einen ubertriebenen Sprachpurismus indem er den oft als uberzogen kritisierten Fremdwortgebrauch des nationalsozialistischen Regimes verteidigte der Fremdwortgebrauch unserer vaterlandischen Bewegung solle von der Sprachreinigung ausgenommen werden da er wohlerwogener staatsmannischer Absicht entspringe Zusammen mit seinem Giessener Kollegen dem Soziologen Hans Lorenz Stoltenberg propagierte er den Fremdsprachenpurismus allerdings auf fachterminologischer Ebene und forderte zu dessen Durchsetzung den Einsatz von Sprachberatern an jeder Hochschule Im Jahre 1933 trat Alfred Gotze dem Nationalsozialistischen Lehrerbund bei am 23 Oktober 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 5 898 861 1 Zudem war Gotze Forderndes Mitglied der SS 2 Ein Jahr nachdem die Nurnberger Gesetze erlassen wurden unternahm Gotze in der Zeitschrift Muttersprache des bereits gleichgeschalteten Deutschen Sprachvereins den letzten Schritt zur Gleichschaltung des Fremdwortpurismus mit dem Nationalsozialismus den Ubergang zur rassistisch begrundeten Fremdwortkritik 3 Nach dem Bericht Adolf Bachs traf Gotze ein Schlaganfall als seine Institutsbibliothek 1946 nach der Schliessung der Universitat Giessen abtransportiert wurde Gotzes Forschungen konzentrierten sich auf die deutsche Wortkunde die Literatur der Reformationszeit und volkskundliche Fragestellungen wie z B Flurnamen und Sondersprachen So gab er im Auftrag der Hessischen Vereinigung fur Volkskunde das Hessische Flurnamenbuch 29 Hefte heraus Gotzes 1912 veroffentlichtes Fruhneuhochdeutsches Glossar erschien bis 1971 in insgesamt 7 Auflagen 4 und wurde zu einem Standardwerk fur Germanistikstudenten Gleiches gilt fur sein von 1920 bis 1976 in 6 Auflagen erschienenes Fruhneuhochdeutsches Lesebuch Ab 1930 bearbeitete Gottrubneze die Neuauflagen von Friedrich Kluges Standardwerk Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache Von der 11 Auflage 1934 bis zur 16 Auflage 1953 wird er j als Mitautor genannt Ab 1939 gab Gotze im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft fur deutsche Wortforschung Trubners Deutsches Worterbuch heraus das grosste Worterbuchprojekt zur Zeit des Nationalsozialismus Das 1943 nach dem Erscheinen von vier Banden zunachst eingestellte Projekt wurde 1954 bis 1957 mit weiteren vier Banden von Walther Mitzka weitergefuhrt Gotze wirkte auch am Grimmschen Deutschen Worterbuch mit Er bearbeitete den 1955 erschienenen 1 Teil Weh Wendunmut der I Abteilung des Bands 14 Weitere Schriften Auswahl BearbeitenZur Geschichte der Adjectiva auf isch E Karras Halle Saale 1899 Dissertation Die hochdeutschen Drucker der Reformationszeit Strassburg 1905 Nachdruck De Gruyter Berlin 1963 Deutsche Studentensprache Sprachverein Berlin 1928 16 Seiten Das Elsass und die poetische Literatur des Weltkriegs mit Georg Wolfram und Franz Schultz Trubner Strassburg 1917 Wege des Geistes in der Sprache Gedanken und Beobachtungen zum deutschen Wortschatz Volksbucher zur Deutschkunde Bd 1 Haase Prag u a 1918 Anfange einer mathematischen Fachsprache in Keplers Deutsch Berlin 1919 Neudruck Kraus Nendeln Liechtenstein 1967 Germanistische Studien Heft 1 Ein fremder Gast Frau von Stael in Deutschland 1803 04 Nach Briefen und Dokumenten hrsg v Alfred Gotze Frommann Jena 1928Literatur BearbeitenLudwig Erich Schmitt Alfred Gotze 1876 1946 als Germanist in Leipzig Freiburg und Giessen Mit Schriften und Doktorandenverzeichnis von Friedrich Stroh Beitrage zur deutschen Philologie Bd 50 Schmitz Giessen 1980 ISBN 3 87711 030 4 Wenke Muckel Trubners Deutsches Worterbuch Ein Worterbuch aus der Zeit des Nationalsozialismus Eine lexikografische Analyse der ersten vier Bande erschienen 1939 1943 Lexicographica Series Maior 125 Niemeyer Tubingen 2005 ISBN 3 484 39125 1 Peter von Polenz Deutsche Sprachgeschichte vom Spatmittelalter bis zur Gegenwart Band 3 De Gruyter Berlin 1999 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alfred Gotze im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zweite Auflage des Glossars 1920 Gotze Alfred August Woldemar Hessische Biografie Stand 27 November 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 11391250 Chronologie Gotze Alfred von Gerd Simon Uni Tubingen Peter von Polenz Deutsche Sprachgeschichte III Berlin New York Walter de Gruyter 1999 S 278 Alfred Gotze Fruhneuhochdeutsches Glossar 2 Auflage Bonn 1920 Kleine Texte fur Vorlesungen und Ubungen Band 101 5 Auflage Berlin 1956 Neudrucke deklariert als 6 usw Auflage 1960 1967 usw Normdaten Person GND 118540343 lobid OGND AKS LCCN n82067518 VIAF 56688261 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gotze AlfredALTERNATIVNAMEN Gotze Alfred August Woldemar vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher PhilologeGEBURTSDATUM 17 Mai 1876GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 27 November 1946STERBEORT Giessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Gotze Philologe amp oldid 236550042