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Das Zahnfleisch lat Gingiva deutsch fruher auch Biller 1 ist ein Teil der Mundschleimhaut Es ist Teil der mastikatorischen Schleimhaut Mukosa die den Alveolarkamm bedeckt und die Zahne zervikal umgibt Das Zahnfleisch umschliesst als epitheliale Manschette Saumepithel den Zahnhals und dichtet damit die Eintrittsstelle des Zahnes in den Kieferknochen gegenuber der Mundhohle ab 2 Das Zahnfleisch ist der epitheliale Bestandteil des Zahnhalteapparates Erweiterungen und oder Vertiefungen der Zahnfleischfurche werden als Zahnfleischtasche bezeichnet Apikal d h in Richtung der Zahnwurzelspitzen geht das Zahnfleisch in die lose Alveolar Schleimhaut uber von der sie sich durch die mukogingivale Grenze Linea girlandiformis abgrenzt Der Gaumen und der Oberkiefer Alveolarfortsatz sind mit mastikatorischer Schleimhaut uberzogen Gingiva Zahnfleisch Inhaltsverzeichnis 1 Freie und befestigte Gingiva 2 Histologie 3 Zahnfleischerkrankungen 3 1 Zahnfleischtaschen 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFreie und befestigte Gingiva BearbeitenDie Gingiva unterteilt man in freie und befestigte Gingiva Die freie Gingiva umfasst auch die interdentalen Zahnfleischpapillen sie reicht vom Gingivalrand bis apikal zur freien gingivalen Furche die etwa in der Hohe der Schmelz Zement Grenze liegt Die befestigte Gingiva attached Gingiva ist koronal durch die freie Gingivafurche bzw durch eine Linie durch die Schmelz Zement Grenze begrenzt Sie ist apikal durch die mukogingivale Grenze markiert den Ubergang in die Alveolarmucosa begrenzt Die befestigte Gingiva ist durch bindegewebige Fasern fest mit dem darunterliegenden Alveolarknochen verbunden 3 Histologie BearbeitenDas Epithel der mastikatorischen freien Gingiva teilt man ein in das orale Epithel welches zur Mundhohle hin gerichtet ist das orale Sulkusepithel welches zum Zahn hin gerichtet ist aber noch keinen Zahnkontakt aufweist und das Saumepithel welches den Kontakt zw Gingiva und Zahn herstellt Die befestigte Gingiva teilt man ein in das Stratum basale germinativum das Stratum spinosum das Stratum granulosum das Stratum corneum orthokeratinisiert wenn jedoch der Zellkern vorhanden ist parakeratinisiert Das Zahnfleisch besteht histologisch aus einem mehrschichtigen Plattenepithel das nur wenige Hornschichten aufweist 3 Da eine Unterhaut Subkutis fehlt ist das Zahnfleisch nicht verschiebbar Zahnfleisch kann nicht nachgebildet werden Die Furche zwischen Zahn und Zahnfleisch heisst Sulcus gingivae Zahnfleischfurche Bei gesunden parodontalen Verhaltnissen betragt die Sondierungstiefe beim Menschen ungefahr 2 mm Das dieser Furche zugewandte Epithel ist das innere Saumepithel Dieses wird in das frei am Zahn gleitende Sulkusepithel und das durch Hemidesmosomen mit dem Wurzelzement verbundene Haftepithel unterteilt Das dreiecksformige Zahnfleisch zwischen den Zahnen wird als Interdentalpapille Papilla interdentalis die Grenzlinie zwischen dem Zahnfleisch und der verschieblichen dunkelroten Mundschleimhaut als Mukogingivallinie oder mukogingivale Grenze bezeichnet Zahnfleischerkrankungen Bearbeiten nbsp Zahnfleischbluten nbsp ZahnfleischentzundungEine regelmassige Reinigung des Sulcus von bakteriellen Belagen und Speiseresten ist notwendig um einer Zahnfleischentzundung Gingivitis vorzubeugen die sich schnell unbemerkt zu einer Parodontitis entwickeln kann Beim Zahneputzen selbst kommt es dabei haufig zu einer vorubergehenden Bakteriamie gleich welche Methode der Zahnreinigung verwendet wird 4 Erweiterungen und oder Vertiefungen der Zahnfleischfurche werden als Zahnfleischtasche bezeichnet wobei Zahnfleischtaschen mit einer Tiefe von 3 5 mm und mehr als Zeichen einer Erkrankung angesehen werden konnen Die metrische Tiefe bei der ein Behandlungsbedarf fur eine Taschenbehandlung vorliegt ist individuell unterschiedlich und wird durch den dort vorliegenden Entzundungsgrad Blutung massgeblich bestimmt Bei etwa 5 mm Taschentiefe wechselt da die Sauerstoffzufuhr dort nicht mehr gewahrleistet ist das mikrobielle Keimspektrum Anaerobier dominieren Bei entzundlichen Zahnfleischtaschen weicht auch der darunterliegende Knochen in der Regel zuruck Dann ist der gesamte Zahnhalteapparat in den Krankheitsprozess involviert und es ist eine Parodontitis entstanden Man spricht dabei von echten Zahnfleischtaschen Besteht kein Knochenabbau und dennoch eine Zahnfleischtasche z B durch Grossenzunahme des Zahnfleisches bei der Einnahme bestimmter Medikamente spricht man von Pseudotaschen Die Behandlung wird im Rahmen einer systematischen Behandlung von Parodontopathien von den gesetzlichen Krankenkassen ubernommen Zahnfleischtaschen Bearbeiten nbsp Zahnfleischtasche spanisch bolsa Die Verankerung des Zahns im Zahnfach erfolgt durch eine Gomphosis d h ein Zahn ist lediglich uber die Sharpey Fasern in seinem Knochenfach aufgehangt und nicht mit diesem fest verwachsen Es besteht also ein naturlicher Spalt Parodontalspalt zwischen Zahn und Knochen in denen sich die Sharpey Fasern und Wurzelhaut befinden In diesen Spalt konnen Bakterien eindringen Insbesondere diejenigen die sich in diesem Milieu sehr wohl fuhlen obligate Anaerobier vermehren sich und fuhren zu Entzundungen bei denen die Sharpey Fasern geschadigt werden Der Zahnhalteapparat bildet sich zuruck und es entstehen im Parodontalspalt Entzundungsnischen die so genannten Zahnfleischtaschen die sich immer wieder akut mit Eiter fullen konnen Zahnfleischtaschen sind Zeichen einer parodontalen Erkrankung siehe Parodontitis umgangssprachlich Parodontose Bei Zahnfleischtaschen unterscheidet die Zahnmedizin zwischen echten Zahnfleischtaschen und Pseudotaschen Eine Pseudotasche tritt auf wenn das Zahnfleisch um den betroffenen Zahn herum anschwillt und dadurch eine kunstliche Tasche entsteht Eine echte Zahnfleischtasche dahingegen tritt auf wenn durch Knochenabbau des Alveolarknochens zwischen Zahnfleisch und Zahn ein Zwischenraum entsteht Siehe auch Sulcus gingivae Siehe auch BearbeitenGingivaextension Hereditare Gingivale FibromatoseWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Zahnfleisch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Joseph Hyrtl Die alten deutschen Kunstworte der Anatomie Braumuller Wien 1884 Neudruck Fritsch Munchen 1966 S 27 f Steininger u a Mikroskopische Anatomie PDF 83 kB Thieme Verlag 2010 ISBN 3 13 147141 7 a b P Eickholz B Dannewitz Anatomie des Parodonts PDF 556 kB Parodontologie Quintessenzverlag 2012 23 4 S 415 420 Prevention of Infective Endocarditis Guidelines From the American Heart Association A Guideline Memento vom 2 Marz 2008 im Internet Archive Normdaten Sachbegriff GND 4190497 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zahnfleisch amp oldid 211659073