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Die Glasur dient der Oberflachenveredelung von Keramikprodukten wie Steingut Steinzeug und Porzellan und ist im Gegensatz zum kristallinen porosen Grundstoff eine glasartige geschlossene Oberflachenschicht Glasierte VaseVerschiedene GlasurenSie diente seit den Anfangen der Topferei hauptsachlich dazu die porosen Scherben mit einem wasserundurchlassigen Uberzug zu versehen So konnten auch bei niedriger Brenn Temperatur Artikel hergestellt werden die zur Aufbewahrung von Lebensmitteln und Getranken geeignet sind Inhaltsverzeichnis 1 Zweck 2 Zusammensetzung 2 1 Minerale 2 2 Farben 3 Technik 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseZweck BearbeitenAb einer Brenntemperatur von 1250 C sind Steinzeuge vom Scherben dicht gebrannt Porzellan wird bei Temperaturen bis 1400 C dichtgebrannt Es ergeben sich interkristalline glasartige Phasen die eine geschlossene Porositat und gegebenenfalls eine Selbstglasur liefern Die Oberflache ist jedoch oft rau und besitzt die Farbe des entsprechenden Grundstoffes Die Glasur erfolgt durch zusatzliche Stoffe mit denen eine harte geschlossene Oberflachenschicht sowie verschiedene Farben erzeugt werden konnen Die Bestandteile der Glasur bilden untereinander und mit dem Grundstoff eine Glas Schicht aus einer Mischung aus verschiedenen Oxiden Glasuren werden zur Verbesserung der asthetischen Wirkung Farb und Effektglasuren aufgetragen oder dienen der Verbesserung von mechanischen und elektrischen Eigenschaften Bei Geschirren verringert die Glasur die Oberflachen Rauheit und macht sie so leichter zu reinigen Durch die zusatzliche Erhohung der Ritzharte entstehen weniger Kratzer was die Gebrauchseigenschaften ebenfalls verbessert Hochspannungsisolatoren aus Elektroporzellan werden glasiert um durch eine immanente Druckspannung die Festigkeit des Isolators zu erhohen Gleichzeitig wird dabei auch eine geeignete chemische Zusammensetzung der Oberflache erreicht die durch die Verringerung der Leitfahigkeit keine Wasseraufnahme den Kriechstrom reduziert Die verringerte Rauheit beugt gleichzeitig einer schnelleren Verschmutzung vor Zusammensetzung BearbeitenChemisch bestehen Glasuren wie andere Glaser auch aus einem Gemisch von Mineralmehlen Gelegentlich sind auch Metalle wie Blei oder Gold als bestimmende Elemente beigemischt nbsp Keramikvase mit Goldglasur von Wolfgang TrustMinerale Bearbeiten Die Minerale sind zum einen die Netzwerkbildner wie Kieselsaure in Form von Quarzmehl Fluxe oder Schmelzpunkterniedriger wie Alkali und Erdalkalioxide meist Natrium und Calciumoxid die haufig in Form von Feldspat oder Kreide zugesetzt werden oder Bor und Bleiverbindungen die haufig als Fritten verwendet werden sowie Aluminiumoxid als Konsistenzgeber und Viskositatserhoher Bleiglasuren sind besonders bestandig gegenuber Korrosion wohingegen die niedrigschmelzenden Bestandteile Natrium und Kalium leichter herausgelost werden Bei der seit dem Spatmittelalter bekannten Salzglasur 1 wird Steinsalz Natriumchlorid in das Feuer gegeben dessen Rauchgase das Brenngut umstromen Das bei hoher Temperatur freiwerdende Natriumoxid verschmilzt mit der Oberflache des Scherbens so dass sich eine Glasschicht bildet Das Besondere daran ist dass es keinerlei Trennschicht zwischen Scherben und Glasurschicht gibt sondern eine relativ breite Zwischenschicht Es entsteht ein allmahlicher Ubergang von Scherben zur Glasur und damit keine Gefahr des Abplatzens Farben Bearbeiten Je hoher die Brenntemperatur und die erreichbare Bestandigkeit desto eingeschrankter ist die Farbpalette Wahrend die Farbe Weiss durch Dispersion Zugabe von Zinnoxid oder Zirkoniumoxid entsteht lassen sich andere Farben nur durch Zugeben farbender Metalloxide erreichen Bekannt ist die blaue Cobaltglasur Grun entsteht durch Chromoxid Brauntone durch Mangan oder das oft bereits enthaltene Eisen Unter reduzierender Brennatmosphare fuhrt ein Eisenanteil zu graublauen Farbtonen Niedriggebrannte bunte Keramikglasuren enthalten oft noch losliche Bestandteile die beim Gebrauch so viel Substanz abgeben dass sie noch giftig sind Haufig gilt dies fur Ziergegenstande mit aufgebrachten Engoben die nicht vollig verglast sind und gegenuber Glasuren eher kristallin und in der Oberflache auch weniger geschlossen sind Porzellangegenstande die bei 1450 C glattgebrannt sind gelten dagegen als unbedenklich auch wenn sie an sich giftige Farbsubstanzen enthalten Hier sind die Schwermetalle in den Silikaten fest verglast und damit gebunden Die Bemalung von Porzellan und Fayence kann als Unterglasurmalerei mit Scharffeuerfarben bei hoher Temperatur oder mit temperaturempfindlichen Aufglasurfarben bei reduzierter Hitze auf die glasierte Ware erfolgen Technik Bearbeiten nbsp Fritten fur die Keramikglasur nbsp Glasurzangen zum Behandeln der noch unglasierten KeramikteileDie grune ungebrannte Keramik wird unter anderem bei der Porzellanherstellung zunachst einem Schruhbrand unterzogen Die Brenntemperatur ist niedriger nicht so hoch wie beim Glattbrand nach Aufbringen der Glasurbestandteile Nach dem Schruhen wird die Keramik mit Suspensionen der Glasurbestandteile in Wasser Fritten in Wasser gelostes Pulver begossen getaucht oder bepinselt Dabei bleiben Auflageflachen frei um ein Verschmelzen mit den Ofen Einbauten zu verhindern Beim Glattbrand schmilzt die Glasur und ihre Bestandteile vereinigen sich miteinander und mit dem Scherben Es bilden sich glasige Mischoxide Ist der Ausdehnungskoeffizient der Glasurschicht grosser als der des Grundmaterials konnen sich Risse bilden Diese Risse werden mitunter als Gestaltungselement anerkannt und genutzt Craquele Im umgekehrten Fall dass die Spannung der Glasurschicht hoher ist also die Glasurschicht unter permanenter Druckspannung steht wird die Festigkeit erhoht was ebenfalls je nach Einsatzzweck gewollt sein kann Siehe auch BearbeitenGlas Glasuren Inglasur Email BleiglasurLiteratur BearbeitenWolf E Matthes Keramische Glasuren Grundlagen Eigenschaften Rezepte Anwendungen Augustus Verlag Augsburg 1990 ISBN 3 8043 0127 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Glasur Sammlung von Bildern Glasur in RDK Labor Online Plattform zur kunsthistorischen Sachforschung Einzelnachweise Bearbeiten Gisela Reineking von Bock Steinzeug Koln 1971 S 16 18 Normdaten Sachbegriff GND 4021190 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glasur Keramik amp oldid 233869491