www.wikidata.de-de.nina.az
Das Becken lateinisch Pelvis ist bei Landwirbeltieren der Korperabschnitt unterhalb des Bauchs und oberhalb der Beine bei vierfussigen Saugetieren der Teil zwischen Bauch und Schwanz Man unterscheidet beim Menschen zwischen einem grossen und einem kleinen Becken Pelvis major und Pelvis minor Das grosse Becken liegt zwischen beiden Darmbeinschaufeln oberhalb der Beckeneingangslinie Linea terminalis und gehort eigentlich zum Bauchraum Knocherner Beckengurtel Cingulum membri pelvini des Mannes von vorne paarig angeordnet die Huftbeine Ossa coxa mit ihren drei Hauptanteilen Darmbein Os ilium Sitzbein Os ischii und Schambein Os pubis die beim Heranwachsenden im Bereich der Huftgelenkpfanne Acetabulum zusammenwachsen Mittig im Bild das Kreuzbein Os sacrum Anatomische Zeichnung des weiblichen BeckensZugleich wird unter dem Begriff Becken auch der knocherne Teil dieses Korperabschnitts verstanden Das knocherne Becken besteht aus den beiden Huftbeinen Ossa coxae und dem Kreuzbein Os sacrum sie bilden den Beckengurtel oder auch Beckenring Cingulum membri pelvini Bei Saugetieren einschliesslich des Menschen ist das knocherne Becken mit der Wirbelsaule uber das Iliosakralgelenk gelenkig aber wenig beweglich 1 verbunden Durch seine Festigkeit und Stabilitat gibt der Beckengurtel dem menschlichen Korper einen sicheren Stand und eine aufrechte Haltung Zudem umgibt es die Beckenhohle Bei Tieren sorgt es dafur dass die Hintergliedmassen stabil am Rumpf verankert werden und der von ihnen produzierte Vorschub effektiv auf den Korper ubertragen wird Bei Krokodilen unterstutzt der Beckengurtel die Lungenventilation 2 Inhaltsverzeichnis 1 Huftbein Os coxae 2 Geschlechtsunterschiede am knochernen Becken und Variationen 3 Erkrankungen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHuftbein Os coxae BearbeitenBeide Huftbeine bestehen aus je drei Anteilen Darmbein Os ilium Sitzbein Os ischii und Schambein Os pubis Diese drei Knochen verschmelzen beim Menschen etwa mit dem 15 Lebensjahr im Bereich der Huftgelenkpfanne zum nun einheitlichen Huftbein Beide Huftbeine sind uber das Kreuzbein Darmbein Gelenk Articulatio sacroiliaca mit dem Kreuzbein verbunden Dieses Gelenk ist eine Amphiarthrose also ein straffes Gelenk das kaum Bewegungen ausfuhren kann aber fur die Federung der Wirbelsaule von grosser Wichtigkeit ist An der Vorderseite haben die beiden Huftbeine eine knorpelige Verbindung uber die Schambeinfuge Symphysis pubica Bei Tieren liegt die Verbindung zwischen beiden Huftknochen an der Unterseite und schliesst Scham und Sitzbein ein Symphysis pelvica Alle drei Huftknochen treffen in der Huftgelenkpfanne Acetabulum zusammen welche mit dem Kopf des Oberschenkelknochens das Huftgelenk bildet nbsp Becken nbsp Rontgenbild eines Beckens Mann 46 Jahre nbsp Rechtes Huftbein Innere Oberflache nbsp Rechtes Huftbein Aussere Oberflache nbsp Darstellung der Ossifikation eines Huftbeines nbsp Linkes Huftgelenk Sicht auf die Ebene der Huftgelenkspfanne vom Becken innenGeschlechtsunterschiede am knochernen Becken und Variationen Bearbeiten nbsp Becken eines Mannes nbsp Becken einer Frau Das weibliche und mannliche Becken beim Menschen unterscheiden sich deutlich Wahrend bei der Frau die beiden Beckenschaufeln ausladender sind und das Huftbeinloch Foramen obturatum eine eher dreieckige Form hat ist das mannliche Becken hoch schmal und eng Auch der Beckenausgang ist beim weiblichen Becken breiter der Winkel zwischen beiden Schambeinasten ist beim weiblichen Becken grosser als 90 Arcus pubicus wahrend er beim mannlichen Becken nur etwa 70 Angulus subpubicus betragt In der Anatomie und der Geburtshilfe werden zur Beschreibung der Beckenform standardisierte Conjugata Ansicht von lateral und Diameter Ansicht von kranial oder kaudal verwendet Anatomische Variationen zum Normalbecken sind das Assimilationsbecken bei dem der letzte Lendenwirbel mit dem ersten Kreuzbeinwirbel verschmolzen ist 3 und das horizontale Uberlastungsbecken nach Gutmann 4 In der Geburtshilfe gelten das Assimilationsbecken als anomales Becken mit kleinerem Querdurchmesser und das Trichterbecken mit verengtem Beckenausgang als mogliche Geburtskomplikationen 5 6 Siehe auch GeburtsdilemmaErkrankungen BearbeitenAls Beckenerkrankungen werden allgemein Erkrankungen des knochernen Beckens darunter die des Iliosakralgelenks der Beckenhohle als auch des Beckenbodens bezeichnet 7 Dazu gehort auch die Beckenentzundung Unterleibsentzundung eine Infektion die Eileiter Gebarmutter und Eierstocken betreffen kann 8 Die beckenerweiternde Operation mittels Symphyseotomie erstmals 1777 von Jean Rene Sigault um 1750 durchgefuhrt 9 und neu eingefuhrt 1892 1893 durch Adolphe Pinard und Paul Zweifel 10 wurde um 1898 von P Bonardi und G Calderini 1841 1920 durch die Pubotomie ersetzt Mit dem engen Becken und anderen pathologischen Beckenformen befassten sich ab 1899 11 in klassischen gemeinsamen Arbeiten der Gynakologe Carl Breus und der Pathologe Alexander Kolisko 12 Siehe auch BearbeitenBeckenfraktur Douglas Raum HuftgelenkdysplasieLiteratur BearbeitenHeinz Kirchhoff Das lange Becken Geburtshilfliche Studie uber das Assimilationsbecken Thieme Verlag Stuttgart 1949 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Becken Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten elsetech Das Becken Anatomie In elsetech Wissensdatenbank elsetech abgerufen am 17 Marz 2020 Krokodile atmen mit den Beckenknochen welt de am 25 November 2001 Hohes Assimilationsbecken nach Erdmann und Gutmann oder Lockerungsbecken Memento vom 22 Oktober 2017 im Internet Archive Uberlastungsbecken nach Gutmann Memento vom 22 Oktober 2017 im Internet Archive schwangerschaftsfahrplan de Anomalien des knochernen Geburtsweges Memento vom 24 Oktober 2017 im Internet Archive Enge Becken grosse Kopfe und die schwierige Geburt beim Menschen Universitat Wien Medienportal 20 April 2015 Ursachen von Beckenerkrankungen ihresymptome de MSD Manuals Beckenentzundung Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 33 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 51 Carl Breus Alexander Kolisko Die pathologischen Beckenformen 3 Bande Leipzig 1899 1912 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 52 Normdaten Sachbegriff GND 4191880 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Becken Anatomie amp oldid 234914325