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Das ausgestorbene Wollnashorn Coelodonta antiquitatis auch Wollhaarnashorn oder Fellnashorn genannt war eine in den eiszeitlichen Kaltesteppen zwischen Westeuropa und Ostasien wahrend des Mittel und Jungpleistozans verbreitete Art der Nashorner Es gehort zur Gruppe der Dicerorhinina eurasischer Nashorner mit zwei Hornern von denen heute nur noch das Sumatra Nashorn Dicerorhinus sumatrensis existiert WollnashornSkelett eines WollnashornsZeitliches AuftretenMittleres bis Oberes Pleistozan550 000 bis 12 000 JahreFundorteEuropa nordliches AsienSystematikUnterklasse Hohere Saugetiere Eutheria Uberordnung LaurasiatheriaOrdnung Unpaarhufer Perissodactyla Familie Nashorner Rhinocerotidae Gattung Wollnashorner Coelodonta Art WollnashornWissenschaftlicher NameCoelodonta antiquitatis Blumenbach 1799 Das Wollnashorn war neben dem Wollhaarmammut eines der Charaktertiere der eiszeitlichen Landschaften Mit seinem deutlich tiefhangenden Kopf und den hochkronigen Backenzahnen war die Nashornart sehr gut an die harte Grasnahrung der Steppen angepasst Aufgrund zahlreicher Fossilfunde aber auch mumifizierter Kadaver aus dem Permafrostboden Sibiriens ist die weitere Lebensweise sehr gut bekannt Daruber hinaus wurden Wollnashorner von fruhen Jager und Sammlergruppen in Hohlenmalereien sowie als Gravuren auf Stein und Knochen und als kleine Statuetten dargestellt Die Nashornart starb am Ende des Pleistozans vor rund 12 000 Jahren im Zuge der quartaren Aussterbewelle zusammen mit zahlreichen anderen grosseren Tierarten aus Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung und Lebensraum 1 1 Verbreitung in Raum und Zeit 1 2 Lebensraum 1 3 Klimatische Anpassung 2 Funde 2 1 Fundstellen allgemein 2 2 Funde mumifizierter Kadaver 3 Merkmale 3 1 Habitus 3 2 Schadel und Gebissmerkmale 3 3 Horner 3 4 Merkmale des Rumpfskelettes 3 5 Weichteilmorphologie 3 6 Genetische Merkmale 4 Palaobiologie 4 1 Ernahrungsweise 4 2 Lebensweise 5 Wollnashorn und Mensch 5 1 Das Wollnashorn als Nahrungs und Rohstofflieferant 5 2 Das Wollnashorn in der jungpalaolithischen Kunst 6 Stammesgeschichte 7 Systematik 8 Forschungsgeschichte 9 Kulturgeschichte 10 Literatur 11 Einzelnachweise 12 WeblinksVerbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Lebendrekonstruktion eines Wollnashorns im Naturhistorischen Museum WienVerbreitung in Raum und Zeit Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Wollnashorns oben gesamtes Verbreitungsgebiet in Eurasien wahrend der Weichsel Kaltzeit darunter Verbreitung in Europa Mitte und Nordostasien unten mit Darstellung wichtiger Fundorte schwarze Punkte nbsp Nachbildung eines Wollnashorns in den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen DresdenAls kalteangepasstes Tier bevorzugte das Wollnashorn hauptsachlich boreales Klima und bewohnte die Steppen des nordlichen Eurasiens Das Kerngebiet lag damit weitgehend im nordlichen Teil Innerasiens vermutlich in Transbaikalien im sudlichen Sibirien und in der Mongolei 1 Es ist aber mangels sicher datierten Fundmaterials schwer einzugrenzen Wahrend der Kaltzeiten des Pleistozans dehnte das Wollnashorn haufig seinen Lebensraum von diesen Kerngebieten ausgehend weit nach Suden Sudwesten und Sudosten aus Einer der fruhesten Nachweise der Nashornart stammt aus dem Nordosten Chinas von der Fundstelle Zhoukoudian und ist mehr als 500 000 Jahre alt die Art trat dort allerdings nur kurzfristig und moglicherweise im Zuge einer fruhen Erweiterung des Lebensraums auf 2 Zu einer ersten weit umfangreicheren Expansionsphase kam es im Verlauf der Elster Kaltzeit vor etwa 400 000 bis 320 000 Jahren wahrend der das Wollnashorn erstmals in Mitteleuropa erschien So erreichte es unter anderem Mitteldeutschland und ist im Harzer Gebiet nachgewiesen Im Ausklingen dieser Vereisungsphase zog sich das Wollnashorn wieder in seine ursprunglichen ostlicheren Gefilde zuruck 3 Eine weitere Expansionsphase erfolgte wahrend der Saale Kaltzeit vor 300 000 bis 126 000 Jahren Zu jener Zeit drang das Wollnashorn bis nach Frankreich und auf die Britischen Inseln vor und erreichte im nordlichen Teil der Iberischen Halbinsel und in Rumanien seine sudlichsten Grenzen Ebenso ist es erstmals an den Flusslaufen von Don und Wolga nachgewiesen Aber auch zum Ende dieser Kaltzeitphase verliessen die Populationen ihre neugewonnenen Lebensraume wieder 2 4 Mit dem Ausklingen der Eem Warmzeit und dem Beginn der Weichsel Kaltzeit vor 115 000 bis 11 700 Jahren dehnte das Wollnashorn sein Refugium von Innerasien erneut weit nach Suden aus und erreichte in dieser Phase sein grosstes Verbreitungsgebiet das gleichzeitig das grosste zusammenhangende Territorium war das je von einer ausgestorbenen oder noch lebenden Nashornart besiedelt wurde 5 So drang es im westlichen Eurasien bis auf die Iberische die Apennin und die Balkanhalbinsel bzw die Peloponnes vor und erreichte hier seine ausserste sudliche Verbreitungsgrenze bei etwa 37 bis 40 nordlicher Breite Ebenso ist sein Vorkommen im Kaukasus und in Zentralasien Kasachstan Kirgisistan belegt Im ostlichen Eurasien sind Funde aus dem Nordosten Chinas und von der Koreanischen Halbinsel bekannt in China drang die Art sogar bis zum 33 nordlichen Breitengrad vor 4 wahrend die ostlichsten Fundpunkte auf Kamtschatka liegen Gleichzeitig kam es auch zu einer Nordexpansion in deren Zuge das Wollnashorn nach Jakutien bis zur Kolyma und zur Wrangel Insel vordrang 6 Somit umfasst das Verbreitungsgebiet wahrend seiner Maximalausdehnung fast das gesamte nordliche Eurasien die besiedelte Flache wird mit ungefahr 23 7 Millionen Quadratkilometern angegeben 7 Ausgenommen bleiben die Regionen die zu jener Zeit eisbedeckt waren Fennoskandinavien Nordosteuropa Nordwestasien Bemerkenswert ist aber dass das Wollnashorn nicht oder nur sehr vereinzelt im aussersten Nordosten Asiens auftrat und somit die Beringbrucke nicht erreichte was notwendig gewesen ware um nach Amerika vorzudringen Warum dies dem Wollnashorn nicht gelang obwohl andere Tierarten wie das Wollhaarmammut der Bison und letztendlich der Mensch diese Hurde zur selben Zeit nahmen ist nicht vollstandig klar 8 5 Einige Forscher spekulieren dass die Tierart dennoch in geringer Zahl die Beringbrucke uberwand und lediglich belegende Funde in Alaska fehlen Die amerikanischen Eisschilde die den weiteren Weg nach Suden versperrten uberquerte es ihrer Ansicht nach sicher nicht 6 Man nimmt seit langerem an dass das Wollnashorn nur in klimatisch gunstigen Phasen die offensichtlich durch eine starkere Durchfeuchtung der kaltzeitlichen Landschaften Beringias gekennzeichnet waren in nordostasiatische Gebiete vordrang Wahrscheinlich wirkte dann aber die Ausbildung stehender Gewasser auf dem Permafrostboden oder bestimmte Niederschlagsbedingungen einer weiteren Ostexpansion entgegen sodass eine Migrationsbarriere fur das an trockenes Klima angepasste Tier entstand 2 Dies liess sich auch durch eine Studie aus dem Jahr 2021 bestatigen wonach das Wollnashorn hauptsachlich in den klimatisch gunstigeren Abschnitten der letzten Kaltzeit weiter nach Nordosten vordrang sich aber in den kaltklimatischen Abschnitten zuruckzog so auch wahrend es Hohepunktes des letzten Eisvorstosses Dadurch liessen sich fur den Zeitraum von vor 51 000 bis 14 000 Jahren vor heute drei Wellen der Expansion Richtung Beringia in Interstadialphasen nachzeichnen unterbrochen von Perioden des lokalen Verschwindens wahrend der Stadiale Das Wollnashorn hatte dadurch wohl eine engere okologische Toleranzbreite als etwa das Wollhaarmammut und kam mit weniger harschen Klimabedingungen besser zurecht 9 Weitere Studien zu den okologischen Bedingungen der Beringbrucke wahrend der letzten Vereisungsphase unterstutzen die Ansicht eines dadurch nicht erfolgten Ausbreitens Richtung Nordamerika wobei neben einem feuchteren Klima moglicherweise auch ein schlechteres Nahrungsangebot ursachlich dafur war dass das Wollnashorn die Uberquerung der Beringbrucke mied 10 Lebensraum Bearbeiten Das Wollnashorn lebte uberwiegend in Flachlandgebieten kam aber auch auf Hochflachen und Plateaus vor Hohere Gebirgsregionen scheint es aber aufgrund der Unzuganglichkeit gemieden zu haben Seine Hauptlebensraume waren dadurch die weiten Tieflander und Flussniederungen Hohere Lagen hat die Tierart nur in fur sie gunstigen Klimaphasen aufgesucht Weiterhin war sie an weitgehend offene Landschaften mit trockenem bis aridem Klima gebunden 6 Ein wichtiger und klassischer Lebensraum des Wollnashorns war die Mammutsteppe Eurasiens Charakteristisch fur diese Steppenform die es in dieser Form heute nicht mehr gibt waren ausgedehnte fast baumlose Gras und Buschlandschaften die aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung uber eine arten und nahrstoffreiche Vegetation verfugten 11 Diese Mammutsteppe wurde vom Mammuthus Coelodonta Faunenkomplex bewohnt der im Jungpleistozan seine grosste Ausdehnung erreichte Neben dem Wollnashorn waren auch das mit namengebende Wollhaarmammut der Riesenhirsch das Ren die Saiga Antilope und der Bison weitere wichtige Begleitelemente dieser Fauna 2 11 Aufgrund des grossen Verbreitungsgebietes koexistierte das Wollnashorn auch haufig mit anderen Nashornarten In den ausgehenden Warmzeiten als das Wollnashorn langsam in die europaischen Gebiete vordrang teilte es sich seinen Lebensraum teilweise mit dem Steppennashorn Stephanorhinus hemitoechus 7 in Osteuropa und Westasien trat es zusammen mit Elasmotherium auf 12 Im ostasiatischen mittelpleistozanen Nord Tsingling Faunenkomplex waren fruhe Vertreter des Wollnashorns mit dem Waldnashorn Stephanorhinus kirchbergensis vergesellschaftet 13 Klimatische Anpassung Bearbeiten nbsp Lebendrekonstruktion Illustration Das Wollnashorn wird allgemein neben dem Wollhaarmammut als das klassische Tier der kaltzeitlichen Steppen Eurasiens angesehen Die Vorstellungen uber diese Tierart werden dabei hauptsachlich durch die Funde im sibirischen Permafrost und die Lagerung in hauptsachlich kaltzeitlichen Sedimenten der letzten Kaltzeit gepragt Somit wird ihre Anwesenheit auch als Marker fur die klimatische Rekonstruktion einer Fundstelle genommen 14 Der Ursprung des Wollnashorns liegt in den ariden Steppen des ostlichen Zentral und westlichen Ostasiens Anpassungen an diese offene Landschaftsform zeigen die breiten kurzen Gliedmassen aber auch die charakteristische Ernahrungsweise mit den daraus resultierenden hochkronigen Zahnen und der tiefen Kopfhaltung Diese Merkmale waren schon in unterschiedlichem Grad bei seinen direkten Vorfahren ausgebildet Einige Palaontologen argumentieren aber dass das Wollnashorn nicht vollstandig an die glazialen Bedingungen angepasst war Als Hinweise dafur wird die im Vergleich zum Wollhaarmammut nicht so hohe nordliche Verbreitung angesehen ebenso wie die Tatsache dass es nicht den Ubertritt nach Amerika schaffte Vielmehr war diese Tierart nach Meinung jener Palaontologen an trocken klimatische Verhaltnisse gebunden wie es ihr gehauftes Auftreten in Transbaikalien zeigt Dort herrschte wahrend der Kaltzeiten ein sehr kontinentales Klima vor welches ausgedehnte Steppen und teilweise Halbwusten bedingte 15 6 Trockene Klimabedingungen bewirkten auch dass Vertreter des Wollnashorns im fruhen Mittelpleistozan in Ostasien gelegentlich in warmklimatischen Abschnitten vorkamen so unter anderem an der wichtigen fruhmenschlichen Fundstelle Zhoukoudian bei Peking hier teils als Unterart Coelodonta antiquitatis yenshanensis bezeichnet 2 Diese ostasiatischen Vertreter des Wollnashorns teilten sich ihren Lebensraum mit Palaeoloxodon namadicus einer asiatischen Altelefantenart dem Waldnashorn und teilweise auch mit dem Orang Utan Pongo 15 Auch in Europa ist das Wollnashorn gelegentlich in warmzeitlichen Ablagerungen des Mittel und Jungpleistozans nachweisbar So wurde es in den mehr als 200 000 Jahre alten Ablagerungen von La Fage Frankreich dokumentiert wo es in einer Waldsteppe lebte 16 Weitere Beispiele sind Funde des Wollnashorns aus den oberen Travertinen von Ehringsdorf Thuringen 17 und aus dem Geiseltal 14 An letzterer Fundstelle die der Eem Warmzeit zugerechnet wird ist anhand makroskopischer Pflanzenreste ein stark kontinentales Klima rekonstruierbar das seine heutigen okologischen Aquivalente im Alfold oder in den sudrussischen Steppenraumen findet 18 Im englischen Crayford wurde das Wollnashorn fur die spate Eem Warmzeit nachgewiesen Die Tierart tolerierte offensichtlich nicht nur boreales Klima sondern kam auch mit warmeren Klimaten zurecht 16 ihr Auftreten in den mittel und jungpleistozanen Warmzeiten war aber wohl an kuhlere oder sehr trockene Phasen gebunden 7 Wahrend der Weichsel Kaltzeit erreichte das Wollnashorn aufgrund seines riesigen Ausbreitungsgebiets nicht nur den hohen Norden Sibiriens es besiedelte auch weit in den Suden reichende Landschaftsraume So war das Wollnashorn in der zweiten Halfte der Weichsel Kaltzeit uber weite Teile Sudeuropas verbreitet 2 wodurch sich sein Areal teilweise auch mit den Ruckzugsraumen einiger warmzeitlicher Faunenelemente uberschnitt So ist das Wollnashorn unter anderem in sandigen Ablagerungen bei Ingarano Suditalien Schicht b zusammen mit dem Europaischen Waldelefanten und dem Flusspferd uberliefert 19 Funde BearbeitenFundstellen allgemein Bearbeiten nbsp Montiertes Wollnashornskelett gefunden bei Bauarbeiten im Rhein Herne Kanal und ausgestellt im Ruhr Museum in EssenFunde vom Wollnashorn gehoren in Eurasien zu den haufigsten Fossilfunden pleistozaner Tierarten Die meist isolierten Knochen und Zahne stammen uberwiegend aus Kies Sand und Tongruben die ehemalige Flusslaufe oder Seeufer anzeigen Daruber hinaus sind Funde teilweise auch aus Hohlen bekannt Zudem werden Uberreste von Wollnashornern immer wieder submarin aus Schelfmeeren wie der Nord und Ostsee geborgen die wahrend der Kaltzeiten phasenweise trocken lagen 20 Allein in Polen sind mehr als 50 Fundstellen bekannt 21 wahrend die Art in Spanien an wenigstens 20 Stellen registriert wurde 4 Von etwas mehr als einem halben Dutzend Orten ist sie auch aus Italien bekannt 22 Im ostlichen Eurasien stellt das Wollnashorn allein in China mit mehr als 70 Fundplatzen die haufigste aller dort bekannten fossilen Nashornarten die mehr als 60 Taxa von Eozan bis Pleistozan umfassen dar 23 24 Auch in Deutschland ist das Wollnashorn mit einer hohen Funddichte vertreten die allein in Westfalen mehr als 30 bekannte Fundorte einschliesst 20 Allerdings sind artikulierte Skelettreste oder gar vollstandige Skelette ausserst selten Eines der fruhesten gefundenen Skelette stammt aus Pohlitz Thuringen und ist heute im Museum fur Naturkunde in Gera ebenfalls Thuringen ausgestellt Ein weiteres konnte in einer Kies und Sandgrube bei Petershagen Nordrhein Westfalen geborgen werden und umfasst 66 Skelettelemente inklusive Schadel es befindet sich heute im Naturkundemuseum Bielefeld Ein drittes ehemals artikuliertes Skelett aus der Bayerischen Staatssammlung fur Palaontologie und Geologie in Munchen wurde wahrend des Zweiten Weltkrieges zerstort Zahlreiche weitere montierte Skelette so zum Beispiel im Geologisch Palaontologischen Museum der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster im Museum fur Ur und Ortsgeschichte Eiszeithalle Quadrat Bottrop oder im Ruhr Museum in Essen stellen dagegen meist Rekonstruktionen aus Skelettelementen mehrerer in der jeweiligen Region gefundener Tiere dar 25 Funde mumifizierter Kadaver Bearbeiten nbsp Fundstellen mumifizierter Kadaver des Wollnashorns Stern Kadaver in Permafrost Stern im Kreis Kadaver in Olschiefer nbsp Fund eines mumifizierten Kadavers vom Wollnashorn in Starunia heute Ukraine 1929Wie beim Wollhaarmammut liegen auch vom Wollnashorn im heutigen Permafrostgebiet konservierte Kadaver vor die Aufschluss uber die Weichteilanatomie geben Mit rund einem halben Dutzend wissenschaftlich registrierter Funde die alle aus Jakutien stammen und in die letzte Kaltzeit datieren sind diese aber weitaus seltener als beim Mammut Einer der ersten bekannt gewordenen gefrorenen Kadaver wurde 1771 am Fluss Wiljui entdeckt 11 Im Jahr 1858 kam ebenfalls am Wiljui in sandigen Ablagerungen ein nahezu vollstandiges Skelett mit teilweise konservierten Hautresten zum Vorschein Nur wenige Jahre spater 1877 entdeckte ein sibirischer Handler eine Nashornmumie am Fluss Chalbui einem Nebenfluss des Bytantai von dem er aber nur wenige Teile unter anderem den Kopf mit gut erhaltener Hautkonservierung bergen konnte der Rest des Skelettes wurde im folgenden Fruhjahrshochwasser weggespult Zu den bedeutendsten und aufschlussreichsten Funden ist jener von Tschuraptscha zwischen den Flusslaufen der Lena und der Amga aus dem Jahr 1972 zu zahlen Wurden zunachst bei Tiefbauarbeiten nur einzelne Schadel und Rippenfragmente gefunden kam bei weiteren Untersuchungen im gleichen Jahr in einer Tiefe von rund 2 5 bis 3 6 m im gefrorenen Boden ein fast vollstandiges Skelett mit erhaltenen Weichteilen an den rechten Hintergliedmassen zum Vorschein Kurze Zeit spater 1976 fanden Schuler wahrend eines Ausflugs am linken Ufer des Aldan einen Schadel ein Horn einzelne Wirbel und andere Nashornknochen Nachuntersuchungen erbrachten ein teilweise erhaltenes Skelett darunter den Schadel mit beiden Hornern und Bezahnung den Unterkiefer und Wirbel 26 2007 wurde eine Eismumie am Unterlauf der Kolyma gefunden Diese umfasst ein Skelett von dem der Schadel und die linke Korperpartie erhalten waren wobei sich Hautreste mit Haaren an den Gliedmassen befanden 27 28 Noch junger sind die Funde aus dem Flussbett der Grossen Tschukotschja aus dem Jahr 2008 die ein nahezu vollstandiges Skelett mit Schadel und beiden Hornern umfassen 29 Im selben Jahr wurden teils mumifizierte Nashornreste von einem ortlichen Bewohner nahe der Amga entdeckt und 2009 und 2010 in einer zweijahrigen Grabung fachmannisch geborgen Dabei kamen Beckenknochen Vorder und Hintergliedmassen nebst Finger und Zehenknochen Schwanzwirbel und Rippen zum Vorschein 26 Im September 2014 wurde an einem namenlosen Nebenfluss des Semjuljach Flusses im jakutischen Abyjski ulus die Eismumie eines Jungtieres gefunden Die bereits aus dem Permafrost herausgetauten Teile waren aufgrund von Tierfrass nicht mehr erhalten Aus dem Permafrost konnten noch der Kopf mit Fell und Horn sowie Teile der Weichteilpartien geborgen werden Die beiden Finder ubergaben ihren Fund der Akademie der Wissenschaften von Jakutien Nach deren erster Einschatzung sind die Uberreste gut erhalten Das Alter des Jungtieres wird anhand der Kopf Rumpf Lange von etwa 172 cm auf 12 bis 18 Monate geschatzt Aufgrund des Erhaltungszustandes hoffen Wissenschaftler darauf brauchbare DNA zu erhalten 30 31 32 In relativer Nahe wurde im August 2020 im abtauenden Permafrost am Fluss Tirechtjach ein weiteres etwa drei bis vierjahriges Jungtier entdeckt Der Kadaver ist zu 80 erhalten das Alter betragt schatzungsweise 50 000 bis 20 000 Jahre Uberliefert sind zudem die haselnussfarbenen Haare und das Horn In unmittelbarer Umgebung waren zuvor zwei gefrorene Jungtiere des Hohlenlowen dokumentiert worden 33 Ausserhalb Jakutiens und des heutigen Permafrostbereiches liegen zwei vollstandige weibliche Wollnashorner und die Reste zweier weiterer Individuen aus Starunia heute Ukraine vor die in einer Bitumen beziehungsweise Olschiefer Grube gefunden wurden und ebenfalls der letzten Vereisungsphase zuzurechnen sind Der erste Kadaver mit vollstandigem Korper und Schadel sowie zwei unversehrten Hornern kam 1907 zum Vorschein Eine weitere Mumie wurde 1929 gefunden die ebenfalls vollstandig diesmal aber ohne Horner war und zusammen mit den beiden anderen nur teilweise erhaltenen Nashornresten entdeckt wurde Beide Kadaver wiesen eine sehr gute Weichteilerhaltung auf allerdings ohne uberlieferte Fellbedeckung Der zweite vollstandige Kadaverfund ist als Dermoplastik im Naturhistorischen Museum in Krakau seit den 1930er Jahren ausgestellt 34 35 36 Merkmale Bearbeiten nbsp Skelett eines Wollnashorns ohne HornHabitus Bearbeiten Informationen uber den Korperbau die Ernahrungsweise und die Lebensgewohnheiten des Wollnashorns liegen wesentlich umfangreicher vor als zu jeder anderen pleistozanen Nashornart Dies liegt daran dass neben isolierten Knochen und Zahnfunden gelegentlich auch vollstandige Skelette uberliefert sind ausserdem liegen im Permafrost Sibiriens konservierte Eismumien sowie in Salzlaugen und Olschiefer erhaltene Kadaver und weiterhin Hohlenmalereien bzw in Knochen und Steine geritzte Zeichnungen vor Das Wollnashorn hatte eine Kopf Rumpf Lange von 340 bis 360 cm hinzu kam noch ein rund 50 cm langer Schwanz erreichte eine Widerristhohe von 150 bis 170 cm und besass ein Korpergewicht zwischen 1 5 und 2 9 t 27 37 Weiterhin zeichnete es sich durch einen robusten Korperbau und kraftige breite Gliedmassen mit deutlich ausgepragten Muskelansatzstellen aus was als Anpassung an seine Lebensweise in offenen Landschaften angesehen wird 14 8 Zudem besass das Wollnashorn einen hohen und stark ausgepragten Nackenbuckel ahnlich wie beim Breitmaulnashorn Ceratotherium simum der ihm eine charakteristische Korperumrissform gab Wie ausserdem die gefrorenen Kadaver zeigen war es mit einem dichten Fell ausgestattet 7 Schadel und Gebissmerkmale Bearbeiten nbsp Schadel mit HornernDer Schadel mass zwischen 70 und 90 cm 21 und war sehr langgestreckt Charakteristisch war das markant nach hinten herausgezogene Hinterhaupt wodurch das Wollnashorn seinen Kopf deutlich schrag nach unten trug In diesem Merkmal ahnelte es dem heutigen Breitmaulnashorn und seinem fossilen Verwandten dem Steppennashorn auch Elasmotherium hatte eine ahnliche Kopfhaltung 38 8 An dem stark verlangerten Hinterhauptsbein setzten kraftige Muskeln an die zur Ausformung des bereits erwahnten Nackenbuckels beitrugen und notwendig waren um den massiven Schadel zu halten Wie alle Dicerorhinina besass das Wollnashorn zwei Horner welche sich auf der Nase und dem mittleren Schadelbereich befanden Die Ansatzstellen am Knochen sind perl oder blumenkohlartig geraut die extensive Auspragung dieser Oberflachenrauungen zeigt dass das vordere Horn wesentlich grosser als das hintere war Das vordere Horn muss dabei auch im Vergleich mit anderen Nashornarten besonders gross ausgepragt gewesen sein da die Ausdehnung dieser Oberflachen die grossten Werte innerhalb der Dicerorhinina Gruppe erreichte und auch jene des Steppennashorns ubertraf 14 Ein besonderes Merkmal ist die bei ausgewachsenen Individuen vollstandig verwachsene Nasenscheidewand die moglicherweise zur Stabilisierung des grossen Hornes diente Dies kommt auch bei stammesgeschichtlich alteren Formen von Coelodonta vor und in einem weniger ausgepragten Masse bei der Schwestergruppe Stephanorhinus bei den rezenten Nashornarten tritt eine derartige knocherne Bildung nicht auf 8 Einzigartig fur das Wollnashorn ist die Verwachsung des nach vorn gerundeten Nasenbeins mit dem Zwischenkieferknochen was bei alteren Coelodonta Arten ebenso wie bei den heutigen Nashornvertretern nicht der Fall ist 39 Der Unterkiefer war sehr massiv und bis zu 60 cm lang wobei der Unterkieferknochen bis zu 10 cm hoch wurde Das Gebiss glich dem seiner fossilen Verwandten aus der Stephanorhinus Linie das heisst es fehlten die Schneidezahne diese kommen in der Regel nur im Milchgebiss vor und sind dort rudimentar ausgebildet 40 wahrend die Vorbackenzahne und Backenzahne jeweils dreifach je Kiefernbogen vorhanden waren Dadurch wies das Wollnashorn folgende Zahnformel auf 0 0 3 3 0 0 3 3 displaystyle frac 0 0 3 3 0 0 3 3 nbsp Die Backenzahne waren sehr hochkronig darin ubertrafen sie noch jene des Steppennashorns und besassen viel Wurzelzement Bemerkenswert ist vor allem dass der zweite Pramolar besonders grazil ausgebildet war 14 Horner Bearbeiten nbsp Fossiles Horn des Wollnashorns aus Jakutien erstmals 1849 von Johann Friedrich von Brandt veroffentlichtDie Horner sind ebenfalls im gefrorenen Zustand uberliefert wobei haufiger das vordere grossere Horn Nasalhorn erhalten ist Dieses war in seiner Form deutlich geschwungen und erreichte Langen bis zu 90 cm wobei die vordere konvex nach aussen gewolbt verlaufende Kante uber den Bogen gemessen bis zu 123 cm lang war Das Gewicht betragt rund 11 kg Auch das hintere Horn Frontalhorn ist gelegentlich konserviert uberliefert Dieses hatte einen haufig dreieckigen bis spitzovalen Querschnitt war teilweise auch leicht gebogen und erreichte Langen bis zu 40 cm Das Gewicht dieses Horns liegt bei etwa 4 5 kg 29 41 Bemerkenswert ist dass beide Horner nicht rund im Querschnitt sind wie bei heutigen Nashornarten und wie es die gewucherten Ansatzstellen vermuten liessen sondern eher seitlich gestaucht bis teilweise brettformig flach erscheinen Ob diese Form der ursprunglichen entspricht oder durch spatere Schrumpfungsprozesse entstand war lange Zeit nicht geklart Zumindest die an der Hornbasis auftretenden Abplattungen konnen nach einigen Funden aus dem Permafrostgebiet auf spatere naturliche Deformationen wahrend der Einbettung im Boden zuruckgefuhrt werden 42 Die Vorderkante des Horns reicht bis an die Nasenspitze Interessanterweise treten an ihr haufig starke Schleifspuren auf Diese entstanden vermutlich dadurch dass das Tier mit seinem vorderen Horn die Schneedecke wegschob um an die darunter liegenden Pflanzen zu gelangen oder aber bei der Nahrungsaufnahme und dem damit verbundenen Bodenkontakt das Horn einfach abwetzte 41 43 Beide Horner sind durch horizontale Bander aufgebaut deren Breite haufig variiert Bisher wurden maximal 35 solcher Bander an einem einzelnen Horn gezahlt Fruhe Annahmen brachten diese Bander mit Wachstumsphasen der Horner in Verbindung die bei Nahrungsknappheit unterbrochen wurden Bei rezenten Nashornern sind solche Hornbander ebenfalls aber weitaus seltener nachgewiesen 41 43 Neuere Untersuchungen zeigen dass es sich bei den Bandern ahnlich wie bei den Jahresringen der Baume oder den konzentrischen Ringen der Elefantenstosszahne um jahrliche Zuwachsraten handelt wobei jedes Band aus zwei Teilen besteht einem dunkleren Abschnitt der die Sommermonate und einem helleren Bereich der die Wintermonate reprasentiert 44 29 Ursprunglich dachte man dass die Horner die aus dicken in Langsrichtung zur Hornachse verlaufenden Keratinfaden sogenannten Filamenten bestehen aufgrund ihrer grossen Lange und ihres abgeflachten Querschnittes nicht zu Rivalenkampfen eingesetzt wurden da seitliche Scherkrafte leicht ein Abknicken ermoglicht hatten Anhand rezenter Untersuchungen zur Hornstruktur des Wollnashorns wurde jedoch ermittelt dass das Innere des Horns heterogen aufgebaut ist wobei der Kern des Horns durch langere und dichter verwachsene Filamente deutlich harter ausgebildet ist als die ausseren Bereiche 45 46 Merkmale des Rumpfskelettes Bearbeiten nbsp Vorderbeine des Wollnashorns mit den charakteristischen dreistrahligen HandenDas Korperskelett ist aufgrund der zahlreichen Funde und vor allem der teils auch vollstandigen Kadaver umfassend bekannt Die Wirbelsaule bestand aus 7 Hals 18 Brust 4 Lenden und 4 Kreuzbeinwirbeln Vor allem die Halswirbel waren kurz und sehr hoch Die vordersten Halswirbel waren massiv der Dornfortsatz konnte hier bis zu 36 cm lang werden Der Oberarmknochen war massiv und breit und mit 43 cm Lange nur etwas kleiner als jener eines heutigen Breitmaulnashorns Der Gelenkkopf hob sich aber nur wenig vom Schaft ab Eine noch grossere Lange erreichte die Ulna mit 46 cm Sie ubertraf den Radius um das Anderthalbfache Grosster Langknochen war aber der Oberschenkelknochen mit 52 cm dessen Schaft ausserst gerade verlief und in der Mitte einen zusatzlichen Trochanter fur eine kraftige Beinmuskulatur besass Das Schienbein welches 36 cm lang wurde war teilweise mit dem Wadenbein verwachsen Da jedoch beide Knochen recht haufig separat gefunden werden weiss man dass die Verwachsung erst recht spat in der Individualentwicklung der Tiere stattgefunden haben muss Die Gliedmassen endeten in jeweils drei Zehen wie es auch typisch fur die heutigen Nashorner ist Besonders massiv war der Mittelstrahl Metapodium III der an der Hand Mittelhandknochen 16 cm lang und am Fuss Mittelfussknochen etwas kleiner war Dabei besassen die Schafte eine gerade Form wahrend die seitlich innen und aussen anliegenden Strahlen je Metapodium II und IV kurzer und leicht gekrummt waren 21 Weichteilmorphologie Bearbeiten Vor allem die gut erhaltenen Funde aus Starunia erbrachten zahlreiche Erkenntnisse zur Gestaltung des Weichteilgewebes weitere Hinweise wurden durch die Permafrost Mumien hinzugefugt Die Haut allgemein war sehr runzlig gestaltet aber nicht wie bei einigen heutigen Arten segmentiert dafur aber von den Haarfollikeln des Felles durchsetzt 47 Sie erreichte eine Dicke von 5 bis 15 mm besonders dunn war sie am Schadel ausgesprochen dick im Rumpfbereich 48 Charakteristisch war der Kopf vor allem die Schnauzenpartie die ein breites Maul mit einer Mauloffnung von bis zu 35 cm aufwies ahnlich der des rezenten Breitmaulnashorns sowie strangartige Lippen welche die Schneidezahne ersetzten und zum Rupfen von Gras geeignet waren Das Maul unterschied sich dadurch deutlich von dem der anderen rezenten Nashorner mit ihrer spitz gestalteten Oberlippe Dies konnte sowohl bei den Funden von Starunia als auch bei jenem von 1877 am Chalbui Fluss nachgewiesen werden Ebenso wie beim Breitmaulnashorn befanden sich zahlreiche Falten um die Augen herum Die Ohren lagen sehr weit hinten am Kopf waren langschmal bis zu 24 cm lang und 8 cm breit und sehr spitz am Ende Der markante am Hinterkopf ansetzende Nackenbuckel entstand nicht nur durch die kraftigen Muskeln die zur Stabilitat des Schadels beitrugen sondern diente auch als Fettspeicher was ebenfalls besonders deutlich bei den Starunia Funden untersucht werden konnte Vergleichbar mit den heutigen afrikanischen Nashornern zeigt die Haut am Korper kaum Falten Der kurze Schwanz dagegen war an seiner Basis sehr breit was eine Parallele zum Wollhaarmammut als Anpassung an kalteres Klima darstellt 49 50 Besonders gut kann das Fell an den jakutischen Eismumien beobachtet werden Dieses bestand aus langen stoppeligen Deckhaaren die besonders an Nacken und Schultern gut ausgepragt waren Diese bedeckten eine dichte isolierende Unterwolle Das Fell an den Gliedmassen war demgegenuber wesentlich kurzer Unter den gefundenen Fellresten dominierten Haare mit rostbraunen Farben 7 Das im Jahr 2014 geborgene Kalb vom Semjuljach Fluss besass dagegen hell aschgraues bis gelblich blondes Haar was zur Vermutung fuhrt dass Jungtiere eventuell ein helleres Fell aufwiesen als Alttiere Zudem war das Fell bei Kalbern deutlich kurzer 32 Genetische Merkmale Bearbeiten Im Genom des Wollnashorns finden sich verschiedene Hinweise auf Anpassungen an kaltklimatische Bedingungen Darunter fallen einzelne TRP Kanale wie TRPA1 welches Rezeptoren in der Haut aktiviert die auf Umgebungskalte reagieren Die dabei ausgestossenen Proteine werden bei vielen Arten normalerweise durch das KCNK17 einer Variante der KCNK Kanale unterdruckt was bei diesen zu Kalteempfindlichkeit fuhrt Beim Wollnashorn ist KCNK17 aber durch eine Mutation funktionslos geworden dessen Inaktivitat trug somit wohl zur Kalteanpassung der Tiere bei Ahnliche Mechanismen sind auch vom Wollhaarmammut bekannt 51 Palaobiologie BearbeitenErnahrungsweise Bearbeiten Zahlreiche anatomische Merkmale sprechen dafur dass sich das Wollnashorn uberwiegend grasend ernahrte Zu diesen Merkmalen gehoren die schrage Haltung des Kopfes die Hochkronigkeit der Zahne mit ihrem hohen Zementanteil und die grazile Ausbildung des zweiten Pramolaren 14 8 Weiterhin wurde eine haufig horizontale Abschleifung der Zahne beobachtet was von der in Grasern enthaltenen Kieselsaure verursacht wird Weitere Hinweise bietet neben diesen skelettanatomischen Befunden die Erhaltung der Schnauzenpartie bei einigen Mumien 7 Weiterhin konnten an Zahnen einzelner Wollnashorner Pflanzenreste und aus dem Tschuraptscha Nashorn von 1972 auch fossile Mageninhalte gewonnen und analysiert werden die die Annahme einer weitgehend grasfressenden Ernahrung bestatigen und daruber hinaus zeigen dass diese Tierart Busche und Zweige nicht grundsatzlich verschmahte 6 So gehorten Sussgraser und Korbblutler wie Artemisia zu ihrem Nahrungsspektrum ebenso wie Nadelgeholze Weiden und Erlen 16 Im Jahr 2010 vorgenommene Isotopenuntersuchungen anhand fossiler Horner zeigten weiterhin eine moglicherweise saisonabhangige Ernahrungsweise Die verschiedenen Wachstumszonen an den Hornern liessen dabei unterschiedliche Nahrungsangebote vermuten So ernahrte sich das Wollnashorn im Sommer hauptsachlich grasend wahrend es im Winter teilweise Busche und Zweige verzehrte 44 Weitere Isotopenanalysen an 71 Individuen aus dem gesamten Verbreitungsgebiet veroffentlicht im Jahr 2021 zeigen dass die Ernahrungsweise der Tiere uber die letzten 15 000 Jahre ihrer Stammesgeschichte weitgehend stabil geblieben ist und uberwiegend auf C3 Grasern basierte Es bestehen aber regionale Unterschiede in den einzelnen Isotopenprofilen so zwischen dem westlich zentralen Europa dem ostlichen Europa dem westlich zentralen Sibirien und dem nordostlichen Sibirien Dies spiegelt die variierenden landschaftlichen Verhaltnisse wider wodurch das Wollnashorn als durchaus flexibel in seinem Verhalten und als anpassungsfahig an unterschiedliche Habitate angesehen werden kann Allen Regionen gemein sind wiederum Veranderungen in den Isotopenwerten wahrend des maximalen Eisvorstosses der letzten Kaltzeit vor rund 20 000 bis 16 000 Jahren Moglicherweise wurden diese durch die damit verbundenen trockeneren Klimaverhaltnisse verursacht Die Isotopenverhaltnisse des Wollnashorns stimmen mit denen der heutigen Saiga und dem Moschusochsen uberein weichen aber deutlicher vom Wollhaarmammut und den damaligen Pferden ab Letztere beide gelten ebenfalls als Offenlandspezialisten der Mammutsteppe die zudem uber einen ahnlichen Verdauungstrakt verfugten Wahrscheinlich entstand dies aus einer okologischen Differenzierung in Folge starkerer Konkurrenz zueinander Eine vergleichbare Beziehung ist beispielsweise zwischen dem Afrikanischen Elefanten und dem Spitzmaulnashorn beziehungsweise zwischen dem Asiatischen Elefanten und dem Panzernashorn bekannt 52 Lebensweise Bearbeiten Das Wollnashorn erreichte ein Alter von 40 bis 45 Jahren und unterscheidet sich darin nicht von den rezenten Nashornern Die Individualentwicklung verlief ebenso ahnlich wie bei den heutigen Verwandten was hauptsachlich mit Studien zum Zahnwechsel die auf Vergleiche mit dem Breit und Spitzmaulnashorn beruhen nachgewiesen wurde 40 Demzufolge wurden fur die Gliederung der Ontogenese zehn Altersstufen vorgeschlagen Die Geschlechtsreife trat wahrscheinlich mit dem funften Lebensjahr ein Ausgewachsene Wollnashorner hatten sicher keine naturlichen Feinde oder wurden nur selten von grossen Beutegreifern wie dem Hohlenlowen angegriffen Kalber und Jungtiere waren aber einer solchen Gefahr ausgesetzt wie es auch heute noch bei den rezenten Nashornern der Fall ist Einige Skelette von Jungtieren weisen im Hals und Nackenbereich Spuren auf die auf Bisse von grossen Katzen zuruckzufuhren sind 53 Daruber hinaus gab es aber auch noch andere Gefahren denen das Wollnashorn gegenuberstand Schlecht begehbares Gelande steile oder rutschige Hange und Ahnliches konnten zu schweren Sturzen bis hin zum Tod einzelner Individuen fuhren 27 Ob das Wollnashorn ein Einzelganger war ist nicht bekannt die meisten heutigen Nashorner sind dies Allerdings lebt das einzige heute auf Grasnahrung spezialisierte Nashorn das Breitmaulnashorn in kleinen matriarchalisch gefuhrten Gruppenverbanden Bullen sind dabei uberwiegend Einzelganger und leben territorial wobei sie ihr Gebiet gegen Nahrungskonkurrenten sowohl im intra die eigene Art betreffend als auch im interspezifischen andere Tierarten betreffend Wettbewerb verteidigen Einige Schadel von Wollnashornern zeigen Verletzungen die auf Kampfe mit anderen Nashornern hinweisen So treten Durchbohrungen am Schadel haufig am Scheitelbein aber auch an der Orbita oder an der Maxilla auf Teile dieser Verletzungen fuhrten spater zu Osteomyelitis oder Arthrose Auch gebrochene und wieder verwachsene Unterkiefer sind uberliefert 53 ebenso wie gebrochene und teils wieder verheilte Rippen die ebenfalls auf solche Kampfe schliessen lassen 20 In der Regel verliefen die Verletzungen durch Ritual oder Territorialkampfe nicht todlich und die meisten Wollnashorner regenerierten offenbar wieder Die relative Haufigkeit solcher Kampfverletzungen im Vergleich zu den rezenten Nashornern wird auf die sich rasch andernden Klimabedingungen wahrend der letzten Kaltzeit zuruckgefuhrt wobei das Wollnashorn einer erhohten Stresssituation in der Konkurrenz mit anderen grossen und mittelgrossen Herbivoren der Mammutsteppe ausgesetzt war Abseits von solchen Verletzungen wurden beim Wollnashorn auch Osteome beobachtet 53 ebenso wie Zahnanomalien in Form von uberzahligen Pramolaren und Molaren 40 oder das Auftreten der genetisch bedingten angeborenen Zahnschmelzhypoplasie 54 Wollnashorn und Mensch BearbeitenDas Wollnashorn als Nahrungs und Rohstofflieferant Bearbeiten Direkte Hinweise zur Jagd des fruhen Menschen auf das Wollnashorn vergleichbar beim Wildpferd mit den Schoninger Speeren und beim Europaischen Waldelefanten mit der Lanze von Lehringen sind bisher nicht bekannt Die Fundstellenanzahl des gemeinsamen Auftretens von Mensch und Wollnashorn ist zwar relativ hoch doch ist eine zusammengehorige Ablagerung nicht immer gewahrleistet Hohlen beispielsweise in denen das Wollnashorn haufig gefunden wird so die Bocksteinhohle Baden Wurttemberg oder die Kulna Hohle Tschechien die aber nicht das naturliche Habitat widerspiegeln nutzten neben dem Menschen auch andere haufig grosse Beutegreifer etwa Hyanen die ebenfalls als Verbringer solcher Reste in Frage kommen 25 An vielen Fundstellen kommen zudem meist nur einzelne Zahne oder Knochenfragmente vom Wollnashorn vor die selten mehr als einem Individuum zuzuordnen sind 55 Manipulationsspuren an den Knochen durch den Menschen sind aber ein sicheres Indiz fur die Nutzung des Wollnashorns durch fruhmenschliche Jager und Sammlergruppen seien die Rohstoffe durch aktive Jagd oder durch Sammeln an Sterbeplatzen der Tiere erbeutet worden 56 Fruhe gemeinsame Vorkommen von menschlichen Hinterlassenschaften und Wollnashornresten in Europa sind Markkleeberg Sachsen oder Romain la Roche Frankreich aus der Saale Kaltzeit Derartig fruhe Fundstellen sind aber relativ selten und stellen haufig naturliche und somit zufallige Assoziationen dar 57 16 Erst mit der Weichsel Kaltzeit nimmt die Anzahl der gemeinsamen Fundplatze rasch zu Aber an nur wenigen dieser Fundstellen aus der Fruhphase des letzten Vereisungszyklus die allgemein dem spaten Mittelpalaolithikum zugeordnet werden und dessen Trager der Neandertaler war treten deutlich kunstlich zerschlagene Nashornknochen mit markanten Hiebspuren auf unter anderem in der Gudenushohle Osterreich 58 oder an der Freilandstation Konigsaue Sachsen Anhalt 59 Dieses Aufschlagen von Knochen steht zum Teil mit dem Nahrungserwerb in Verbindung um an das energiereiche Knochenmark zu gelangen Andererseits zerschlug der fruhe Mensch auch Tierknochen und uberarbeitete diese um sie spater als Werkzeuge oder Waffen zu gebrauchen was mit der in dieser Zeit aufkommenden starkeren Nutzung organischer Rohstoffe wie Knochen Geweih oder Elfenbein zur Herstellung von Geraten einhergeht 60 So wurde zum Beispiel in Zwolen Polen das zerschlagene Becken eines Wollnashorns zu einem Gerat uberarbeitet 61 Im darauffolgenden Jungpalaolithikum verbunden mit dem ersten Auftreten des anatomisch modernen Menschen Homo sapiens in Europa sind auch nur wenige Fundstellen fur die Nutzung des Wollnashorns als Rohstoffquelle bekannt obwohl diese Zeit gepragt ist durch zahlreiche Innovationen auf dem Gebiet der Werkzeugherstellung oder der Techniken der Jagdwaffen und dabei im zunehmenden Masse und wesentlich haufiger als vorher organisches Rohmaterial verwendet wurde Vergleichsweise haufig finden sich Nashornreste im fruhen Abschnitt der jungeren Altsteinzeit dem Aurignacien 62 So sind in der Vogelherdhohle Baden Wurttemberg mindestens 124 Knochenreste von wenigstens zwolf Wollnashorn Individuen uberliefert 63 wobei auch hier diskutiert wird ob diese Knochenfunde auf eine aktive Bejagung zuruckgehen oder Reste der Rohstoffverwertung darstellen Nach dem Ruckzug der Inlandgletscher die vor 20 000 bis 16 000 Jahren ihre maximale Ausdehnung erreichten und der zunehmenden Wiederbesiedlung des nordalpinen Europas durch Trager des Magdalenien im spaten Jungpalaolithikum spielt das Wollnashorn nur noch eine geringe Rolle in der Subsistenz Dies hangt mit der nun relativen Seltenheit und dem recht schnellen spateren Verschwinden dieser Tierart in Europa zusammen Reste des Wollnashorns werden daher nur noch in wenigen Fallen gefunden wie zum Beispiel in Gonnersdorf Rheinland Pfalz 62 Das Wollnashorn in der jungpalaolithischen Kunst Bearbeiten nbsp Teil des Panneau der Pferde aus der Chauvet Hohle Replik Ca 31 000 BP eventuell Aurignacien Neben den Pferden sind ausserdem drei Nashorner zwei sich scheinbar gegenuberstehend aber wohl ohne Bezug zueinander und drei Auerochsen dargestellt Trotz der relativ seltenen Nachweise der Nutzung des Wollnashorns durch Jager Sammler Gruppen muss dieses imposante Tier Eindruck auf die damaligen Menschen vor allem des Jungpalaolithikums gemacht haben wie Darstellungen dieses Tieres in der nun aufkommenden Hohlen und mobilen Kunst zeigen Die Wiedergabe des Wollnashorns erfolgt in haufig linker Seitendarstellung und zeichnet nicht nur die charakteristische Ruckenlinie mit dem hohen Nackenbuckel nach wie sie auch anhand der mumifizierten Kadaver bewiesen ist sondern gibt auch die tiefe Haltung des Kopfes wieder Daruber hinaus finden sich auch die Darstellungen der Ohren und vor allem der langen Horner in einigen Fallen ist auch das Fell angedeutet Die teils sehr realitatsnahen Zeichnungen und Gravuren geben neben den biologischen Untersuchungen einen tiefen Einblick in das Aussehen dieser pleistozanen Tierart 41 Zu den fruhesten Abbildungen zahlen jene aus der Grotte Chauvet Frankreich die mit einem Alter von mehr als 31 000 Jahren wohl dem Aurignacien angehoren 64 Auf mehreren Paneelen sind allein hier 47 Darstellungen bekannt rund ein Viertel aller Tierzeichnungen der Hohle Sie sind abwechselnd in roter oder schwarzer Farbe gezeichnet aber auch als Gravur dargestellt Hervorzuheben sind die Zeichnungen zweier sich gegenuberstehender Nashorner einer sehr seltenen Szenerie in der jungpalaolithischen Kunst im Panneau der Pferde oder jene von vier einander folgenden Tieren im Panneau der Handpositive Wiederholende Merkmale der Darstellungen sind durch zwei Bogenlinien angedeutete Ohren oder ein den Korper teilendes schwarzes Band Herauszustellen ist die haufige Darstellung uberlanger Horner Weitere bemerkenswerte Darstellungen sind jene aus der Hohle von Rouffignac welche die Tiere offenbar weidend wiedergeben eine von Font de Gaume mit auffallig hoherer Kopfhaltung was eine eher aufmerksame Stellung annehmen lasst oder eine aus schwarzen Pigmenten bestehende sehr realitatsnahe im Schacht des toten Mannes in der Hohle von Lascaux alle Frankreich 65 Auch in anderen Hohlen im Bereich der Frankokantabrischen Hohlenkunst sind Wollnashorner dargestellt etwa La Colombiere Les Rebieres und Les Combarelles alle Frankreich sowie El Castillo Spanien 41 Trotz der zahlreichen bekannten Hohlenzeichnungen des Wollnashorns ist dieses mit nur rund 1 aller Tierzeichnungen in Hohlen vergleichsweise selten dargestellt 66 Ausserhalb der Hohlen Frankokantabriens sind die mit roten Pigmenten ausgefuhrten Zeichnungen von Wollnashornern aus der Hohle von Kapova Ural Russland bekannt die dem spaten Jungpalaolithikum zuzuordnen sind 62 Neben Hohlenmalereien wurde das Wollnashorn auch mehrfach in der mobilen Kleinkunst des haufig spaten Jungpalaolithikums dargestellt Besonders aufschlussreiche Darstellungen stammen aus der Freilandstation Gonnersdorf Rheinland Pfalz und sind auf Schieferplatten eingraviert Mindestens zehn Abbildungen dieser Tierart sind von hier bekannt bleiben aber zahlenmassig weit hinter denen von Pferd und Mammut zuruck Weitere Nashorndarstellungen stammen von der Teufelsbrucke bei Saalfeld und von der Kniegrotte bei Dobritz beide Thuringen erstere wurde ebenfalls in ein Tonschiefergeroll eingeritzt letztere befindet sich auf einem Rengeweihstuck 67 Eine sehr seltene Wollnashornstatuette aus Ton fand sich in Dolni Vestonice in Mahren 62 Stammesgeschichte Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung der Anderung der Kopfhaltung des Wollnashorns wahrend seiner Evolution oben Coelodonta nihowanensis Mitte Coelodonta tologoijensis unten Coelodonta antiquitatisDie Gattung Coelodonta entwickelte sich in Ostasien Der alteste bekannte Vertreter Coelodonta thibetana lebte im mittleren Pliozan vor 3 7 Millionen Jahren im Hochland von Tibet 39 Coelodonta nihowanensis als nachstjungerer Vertreter stammt aus dem Raum Mongolei und Nordchina und ist rund 2 16 bis 2 55 Millionen Jahre alt bedeutende Fundstellen sind hier Longdan und Shitougu beide Provinz Gansu China Beide Arten waren im Vergleich zum spateren Wollnashorn noch relativ kleine Nashorner mit schlankem Korperbau Ihr Auftreten geht mit einem zunehmend trockenen Klima im ostlichen Asien einher was zumindest bei Coelodonta nihowanensis durch die gleichzeitige Entstehung aolischer Lossablagerungen in der Region angezeigt wird Die bisher jungsten Funde von Coelodonta nihowanensis sind etwa 1 Million Jahre alt 7 68 Aus diesem entwickelte sich Coelodonta tologoijensis welches erstmals in rund 750 000 Jahre alten Ablagerungen in Tologoj am Fluss Selenga Burjatien Russland nachgewiesen ist Auch dieses ist im Vergleich zum spateren Wollnashorn noch wesentlich graziler und zeigt schlankere und langere Gliedmassen Ausserdem sind die Zahne weniger hochkronig und das Hinterhaupt nicht so stark verlangert Fruhmittelpleistozane Funde aus dem Kusnezker Becken zeigen eine erste Westwartsbewegung der Gattung Coelodonta an eine erste Nordexpansion bis an die Lena erfolgt etwas nach 600 000 Jahren vor heute Bereits vor mehr als 500 000 Jahren sind erste Nachweise von Coelodonta antiquitatis im ostlichen Asien uberliefert 2 Zwischen dem ersten Auftreten der fruhen Coelodonta Arten in Ost und Zentralasien und dem fruhesten Erscheinen des Wollnashorns im westlichen Eurasien im Mittelpleistozan vor rund 400 000 Jahren klafft eine betrachtliche zeitliche sowie auch raumliche Lucke 2 Die fruhesten europaischen Funde sind elsterkaltzeitlichen Alters und stammen aus Brașov Rumanien und Mitteldeutschland hauptsachlich aus der Region um den Harz Die Funde werden uberwiegend dem klassischen Wollnashorn Coelodonta antiquitatis zugewiesen 8 69 das Material aus dieser Zeit ist jedoch sparlich und beschrankt sich auf einzelne Zahnreste und Knochenfragmente lediglich ein fast vollstandiger Schadel liegt aus Bad Frankenhausen Thuringen vor der noch ein relativ kurzes Hinterhaupt aufweist 7 70 Erst aus der folgenden Saale Kaltzeit sind deutlich mehr Fossilien uberliefert Hervorzuheben sind hier die Funde von La Fage und Romain la Roche beide Frankreich Letztere Fundstelle enthielt rund 225 Nashorn Reste von neun Individuen die der ausgehenden Saalekaltzeit angehoren 16 Zwischen den alteren spatmittelpleistozanen und den spateren jungpleistozanen Vertretern der europaischen Wollnashornfunde waren schon fruh Unterschiede herausgearbeitet worden Diese betreffen vor allem den Grad der Robustizitat sowohl des Korpers als auch der Gliedmassen und die Lange des Hinterhauptes welche alle mit der Zeit zunahmen Dies gab Claude Guerin Anlass im Jahr 1980 eine Untergliederung in zwei Unterarten vorzunehmen wobei Coelodonta antiquitatis praecursor die mittelpleistozane grazilere und Coelodonta antiquitatis antiquitatis die jungpleistozane robustere Form darstellen 14 Neuere Forschungen mochten die altere Unterart eher einer spaten Form von Coelodonta tologoijensis zuweisen und nur die jungpleistozanen Funde der Weichsel Kaltzeit als klassisches Wollnashorn Coelodonta antiquitatis ansehen 7 Diese Interpretation ist aber umstritten 16 Eine ahnlich motivierte Teilung in zwei Unterarten wie im westlichen Europa wurde in Russland Ende der 1960er Jahre anhand jakutischer Funde durchgefuhrt und das altere Coelodonta antiquitatis jacuticus von dem jungeren Coelodonta antiquitatis humilis abgesetzt diese Gliederung wird aber aufgrund von Problemen in der taxonomischen Benennung kaum verwendet 2 Stammesgeschichtlich lasst sich das Wollnashorn nach jetzigem Stand aus den fruhesten Coelodonta Funden in Ostasien herleiten Dabei entwickelte es sich von einer relativ kleinen und schlanken Nashornart zu einer grossen robusten Einhergehend damit sind skelettmorphologische Veranderungen am Schadel wie die allmahliche Verlangerung des Hinterhauptes und der damit verbundenen Absenkung des Kopfes verbunden mit einer Verschlankung des Schadels Durch die Verlagerung der Augen in den hinteren Schadelbereich konnte das Wollnashorn bei der tiefen Kopfhaltung nach vorn schauen Weiterhin kam es zu einer Zunahme der Kronenhohe der Zahne mit einer gleichzeitigen Erhohung des Zementanteils und einer starkeren Auspragung des Nasenbereiches was wohl zu einer Grossenzunahme des Hornes fuhrte Bezogen auf den Bewegungsapparat ist eine Entwicklung von im Verhaltnis zum Korper langen schmalen Gliedmassen zu kurzen breiten mit kraftigen Muskeln erkennbar was als fortschreitende Anpassung an das Leben in offenen Landschaften anzusehen ist Die evolutiven Veranderungen von Coelodonta nihowanensis uber Coelodonta tologoijensis zu Coelodonta antiquitatis welche mit der typischen Auspragung des Wollnashorns in der Weichsel Kaltzeit ihren Hohepunkt fanden werden dabei als graduell angesehen 7 68 Das Wollnashorn starb am Ende der letzten Kaltzeit im Rahmen der Quartaren Aussterbewelle aus Auf den Britischen Inseln lassen sich die letzten Vertreter dieser Tierart vor ca 35 000 Jahren nachweisen 71 Aus Kontinentaleuropa verschwand sie wohl vor rund 14 000 Jahren wahrend der Alteren Dryas Zu den jungsten Datierungen gehoren jene aus Gonnersdorf die bei 16 640 bis 15 800 Jahren vor heute liegen nur wenig alter sind die Funde von Vaumarcus Schweiz Im Gebiet des Urals und Westsibiriens scheint das Wollnashorn noch bis in die Jungere Dryaszeit uberlebt zu haben da aus Lugowskoi etwa 30 km westlich von Chanty Mansijsk Daten mit 13 200 bis 11 990 Jahren vor heute angegeben werden Fur das ostliche Sibirien belaufen sich die jungsten Daten fur das Wollnashorn auf einen Zeitraum um 18 480 bis 15 340 Jahren vor heute 72 73 74 Jungere Funde wurden aus Ostasien gemeldet so liegt beispielsweise eine Datierung bei 7 400 Jahren vor heute 75 Diese Datierungen werden einerseits aufgrund von Problemen in der Datierungsmethodik abgelehnt andererseits wurde hier im Gegensatz zu westeurasischen Funden bisher kein Fossil direkt datiert 73 Neben den eigentlichen Fossilresten lasst sich das Wollnashorn anhand sogenannter Umwelt DNA entnommen aus Bodenproben zumindest in der nordostlichen Kolyma Region noch bis um 9800 Jahre vor heute genetisch belegen 76 Es ist in der Wissenschaft umstritten ob Klimaveranderungen Jagd durch den jung und spatpalaolithischen Menschen oder beides fur das Aussterben des Wollnashorns verantwortlich war Genetische Untersuchungen aus dem Jahr 2020 an mehr als einem Dutzend sibirischen Wollnashornern zeigen dass die dortige Population einem kontinuierlichen Ruckgang seit der Eem Warmzeit durchlebte vor rund 29 500 Jahren also kurz vor dem Vereisungshohepunkt der letzten Kaltzeit aber einen deutlich Anstieg erfuhr und uber die nachsten 13 000 Jahre relativ stabil blieb In diesem Zeitraum vor dem unmittelbaren Verschwinden der Art ist keine Abnahme der genetischen Diversitat oder ein starkerer Inzest verursacht durch einen potentiellen Bestandsruckgang zu verzeichnen anders als etwa bei den Wollhaarmammuten der Wrangel Insel kurz vor ihrem Aussterben belegt Dadurch lasst sich auch kein grosserer Druck auf die Population nachweisen der beispielsweise auf eine intensivere Jagd seitens des Menschen deuten wurde Das letztendliche Erloschen der Art erklaren die Autoren der Studie mit den rapiden Klimaveranderungen am Ausgang der letzten Kaltzeit die vor etwa 16 000 Jahren einsetzten Im Bolling und Allerod Interstadial fuhrten diese zu einer zunehmenden Ausbreitung von Waldhabitaten einhergehend mit dem Ruckgang offener Graslandschaften als primaren Lebensraum des Wollnashorns Verbunden mit dem nun unter feuchteren Klimabedingungen haufigeren Schneefall konnte dies die Nahrungsgrundlagen des Wollnashorns stark beeintrachtigt haben und somit einer der Hauptfaktoren fur das Aussterben der Art gewesen sein 51 52 Systematik Bearbeiten nbsp Verwandtschaftsverhaltnis des Wollnashorns zu anderen Vertretern der Dicerorhinina Dargestellt sind neben den Vertretern der Gattung Coelodonta das Sumatra Nashorn und die westeurasischen Vertreter der Stephanorhinus Linie Das Wollnashorn ist eine Art aus der Gattung Coelodonta innerhalb der Familie der Nashorner Rhinocerotidae die gegenwartig funf rezente Vertreter in Afrika und Asien einschliesst Aufgrund der endemischen Verbreitung des Wollnashorns in Eurasien und einzelner anatomischer Ubereinstimmungen wurde schon fruh eine eher nahere Verwandtschaft mit den asiatischen als mit den afrikanischen Nashornern vermutet Molekulargenetische Untersuchungen der mitochondrialen DNA von Wollnashornern aus der Grotte Scladina in Belgien ergaben dass diese Tierart mit dem Sumatra Nashorn am nachsten verwandt ist was sich auch durch nachfolgende Untersuchungen bestatigen liess Demnach kann die ausgestorbene Form in die Untertribus der Dicerorhinina gestellt werden einer Gruppe von zweihornigen Nashornern Beide Linien trennten sich laut den genetischen Daten im Oberen Oligozan oder Unteren Miozan vor rund 21 bis 26 Millionen Jahren 77 78 wobei einzelne Untersuchungen auch von einem deutlich jungeren teilweise nur rund 5 Millionen Jahre zuruckreichenden Zeitpunkt ausgehen 79 80 Diesen verschiedenen Untersuchungen zufolge spaltete sich der gemeinsame Vorfahre der Dicerorhinina und der Rhinocerotina zu denen das Indische Panzernashorn Rhinoceros unicornis und das Java Nashorn Rhinoceros sondaicus gehoren bereits vor 15 6 bis 29 Millionen Jahren von den afrikanischen Nashornern ab 81 80 Nahere Verwandtschaft von Coelodonta basierend auf genetischen Daten nach Liu et al 2021 80 Rhinocerotinae Elasmotheriini Elasmotherium Rhinocerotini Dicerotina Ceratotherium Breitmaulnashorn Diceros Spitzmaulnashorn Rhinocerotina Rhinoceros Panzer und Java Nashorn Dicerorhinina Dicerorhinus Sumatra Nashorn Stephanorhinus Wald und Steppennashorn u a Coelodonta Wollnashorn u a Vorlage Klade Wartung StyleNeben den Gattungen Coelodonta und Dicerorhinus gehort zusatzlich Stephanorhinus vereinzelt auch Brandtorhinus genannt zu den Dicerorhinina dessen beide letzten Vertreter das Waldnashorn Stephanorhinus kirchbergensis und das Steppennashorn Stephanorhinus hemitoechus ebenfalls im Mittel und Jungpleistozan aber in unterschiedlichen Biotopen im nordlichen Eurasien lebten 82 Dabei sind Coelodonta und Stephanorhinus aus anatomischer Sicht naher miteinander verwandt als mit anderen Gattungen und bilden eine Klade haufig wird auch von einer Coelodonta Stephanorhinus Gruppe gesprochen Ein Hauptargument dafur ist die Verknocherung der Nasenscheidewand die so nur bei diesen beiden Gattungen auftritt 43 Diese Verknocherungen beginnen evolutiv schon relativ fruh bei den Stephanorhinus Formen und schreiten uber das Waldnashorn zum Steppennashorn immer weiter fort bis sie schliesslich ihren Hohepunkt beim Wollnashorn erreichen Eine weitere Gemeinsamkeit von Coelodonta und Stephanorhinus ist das Fehlen der Schneidezahne im Dauergebiss wahrend sie rudimentar im Milchgebiss ausgebildet sind Dicerorhinus dagegen besitzt permanente Schneidezahne wenn auch in reduzierter Anzahl 83 82 Deshalb pladieren einige Forscher dafur die Gattungen Stephanorhinus und Coelodonta zusammenzufuhren Es wird jedoch haufig darauf hingewiesen dass beide als eigenstandige Gattungen beschrieben wurden 14 Molekulargenetische Analysen und Proteinsequenzuntersuchungen bestatigen die nahe Verwandtschaft der drei Gattungen 84 85 Eine im Jahr 2019 veroffentlichte biochemische Untersuchung an Zahnfundmaterial aus der gut 1 8 Millionen Jahre alten Fundstatte von Dmanissi kommt zu dem Schluss dass Stephanorhinus im Bezug auf Coelodonta polyphyletisch ist was die Vereinigung beider Gattungen befurworten wurde Sowohl Coelodonta als auch Stephanorhinus lassen sich demnach auf einen gemeinsamen Vorfahren zuruckfuhren Letztere Gattung ist wenigstens seit dem ausgehenden Miozan im westlichen Eurasien belegt erstere bildete sich im Pliozan im ostlichen Eurasien heraus 86 Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Johann Friedrich Blumenbach nbsp Das Handbuch der Naturgeschichte von Johann Friedrich Blumenbach aus dem Jahr 1799 6 Ausgabe mit der Erstbeschreibung des WollnashornsEine der fruhesten wissenschaftlichen Erwahnungen einer einst im nordlichen Eurasien lebenden Nashornart erfolgte 1769 als der deutsche Naturforscher Peter Simon Pallas 1741 1811 einen Bericht uber seine Expeditionen nach Sibirien verfasste und dabei einen aufgefundenen Schadel und zwei Horner einer solchen Tierart aus dem dortigen Permafrost erwahnte 41 34 Von ihm stammte auch die bereits 1772 eingefuhrte Bezeichnung Rhinoceros lenenesis 26 wobei den zur Namensgebung fuhrenden Untersuchungen mehrere Skelettfunde aus Sibirien inklusive der 1771 entdeckten Eismumie vom Wiljui Fluss zu Grunde lagen Dieser wissenschaftliche Name ist heute weitgehend nicht mehr in Gebrauch gelegentlich benutzten ihn einige russische Forscher in jungerer Zeit fur jakutische Funde 1 34 was aber allgemein nicht akzeptiert wird 22 87 Nur wenige Jahre spater 1782 bestimmte Johann Heinrich Merck 1741 1791 erstmals fossile Nashornfunde aus Deutschland so unter anderem aus dem Odenwald Die heute gultige wissenschaftliche Erstbeschreibung damals unter dem Namen Rhinoceros antiquitatis erfolgte 1799 vom deutschen Zoologen und Anthropologen Johann Friedrich Blumenbach 1752 1840 Der Syntypus umfasst vor allem Funde aus der Umgebung von Gottingen in Niedersachsen 14 Dazu zahlen ein unvollstandiger Oberarm aus Scharzfeld und mehrere Knochen unter anderem ein Hinterhaupt ein zweiter Halswirbel und mehrere Langknochen sowie Zahne zwei Pramolaren aus der Gipskarstlandschaft Hainholz bei Duna Osterode am Harz die alle Mitte des 18 Jahrhunderts entdeckt wurden Daruber hinaus schliesst der Syntypus auch einen fragmentierten Schadel aus dem ehemaligen Gouvernement Ufa Russland ein den der Baron Georg Thomas von Asch rus Egor Fyodorovich Ash Jegor Fjodorowitsch Asch 1729 1807 etwa 1790 der Universitat Gottingen ausgehandigt hatte und der erst 2005 wiederentdeckt wurde 88 87 Vom deutschen Palaontologen Johann Gotthelf Fischer von Waldheim 1771 1853 stammt die Bezeichnung Rhinoceros tichorhinus wobei sich der Artname auf die charakteristische vollig verknocherte Nasenscheidewand bezieht Tichorhinus wurde spater gelegentlich auch als Gattungsname verwendet hat aber ebenso keine Gultigkeit Der anerkannte Gattungsname Coelodonta hingegen wurde 1831 vom deutschen Geologen Heinrich Georg Bronn 1800 1862 etabliert 14 11 Die heute gultige Bezeichnung Coelodonta antiquitatis kam erstmals wahrend der 1930er Jahre auf 88 Der Gattungsname Coelodonta ruhrt dabei von den griechischen Wortern koilia koilia Hohle und ὀdoys odous Zahn her und bezieht sich auf die charakteristische Eintiefung in der Mitte der Backenzahne wahrend antiquus lateinischen Ursprungs ist und alt bedeutet Wahrend der Erforschung des Wollnashorns wurden unterschiedliche wissenschaftliche Namen fur diese Tierart gebraucht 21 22 Rhinoceros lenensis Pallas 1773 Rhinoceros antiquitatis Blumenbach 1799 Rhinoceros tichorhinus Fischer 1814 Rhinoceros Pallasi Desmarest 1822 Coelodonta bojei Bronn 1831 Rhinoceros tichorhinus Cuvier 1834 1836 Rhinoceros tichorhinus Brandt 1849 Rhinoceros tichorhinus Giebel 1851 Rhinoceros antiquitatis Falconer 1868 Rhinoceros jourdani Lortet und Chantre 1876 Rhinoceros Tichorhinus antiquitatis Brandt 1877 Rhinoceros Mercki Schrenck 1880 Rhinoceros antiquitatis tichorhinus Niezabitowski 1914 Tichorhinus antiquitatis tichorhinus Wust 1922 Rhinoceros antiquitatis Hilzheimer 1924 Tichorhinus antiquitatis Zeuner 1934Coelodonta tologoijensis wurde erstmals 1966 von E I Beliajewa anhand von Funden vom Tologoj Berg an der Selenga in der Region Transbaikalien Russland beschrieben 89 Den Namen Coelodonta nihowanensis dagegen fuhrte der deutsche Palaontologe Hans Dietrich Kahlke 1967 an Funden aus dem Nihewan Becken Provinz Hebei China ein ohne dass diese Bezeichnung anerkannt wurde das Gleiche gilt fur die von Chow B S 1978 erfolgte homonyme Benennung Jedoch wurde spater darauf hingewiesen dass die Erstbeschreibung dieser Art unter Einhaltung der nomenklatorischen Regeln erfolgt war Momentan gilt diese Artbezeichnung als Nomen nudum 2 68 Die Erstbeschreibung von Coelodonta thibetana erschien 2011 unter Berufung auf einen nahezu vollstandigen Schadel aus Tibet 39 Kulturgeschichte BearbeitenFunde eiszeitlicher Grosssauger regten in fruheren Zeiten haufig die Phantasie der Menschen an wie die Verwendung sogenannter Drachenknochen zu Pulver zermahlen als medizinisches Allheilmittel in Ostasien angesehen oder wie die Interpretation der Schadel von Zwergelefanten auf den ostlichen Mittelmeerinseln als Reste von Zyklopen der griechischen Mythologie zeigen 90 Im sibirischen Permafrost liegende Nashornreste waren den einheimischen Volkern Jakutiens schon lange bekannt Bis ins 19 Jahrhundert verwendeten sie das fossile Horn des Wollnashorns dazu die Elastizitat ihrer Jagdbogen zu verbessern Daruber hinaus interpretierten sie die Horner aufgrund des flachen Querschnittes und der gebogenen Form als Krallen eines riesigen Vogels Der Zoologe G Fischer von Waldheim verband diese sibirischen Legenden mit den antiken Geschichten um den Greif der nach Herodot als Adler Lowe Mischwesen im Norden zwischen den Skythen und den mythischen Hyperboraern lebte Nach Meinung Fischers war der Ursprung diese Legende im Raum des Urals zu finden Bereits 1823 hatten diese Berichte den deutschen Naturforscher Gotthilf Heinrich von Schubert 1780 1860 dazu veranlasst den Namen Gryphus antiquitatis fur diesen vermeintlichen fossilen Greif einzufuhren 41 87 Auch in Europa wurden schon sehr fruh Fossilien des Wollnashorns gefunden so zum Beispiel kam 1335 im Zollfeld bei Klagenfurt ein Nashorn Schadel zum Vorschein Dieser diente rund 250 Jahre spater dem Bildhauer Ulrich Vogelsang als Vorbild fur den Kopf des Drachens den er am Lindwurmbrunnen in Klagenfurt gestalten sollte Literatur BearbeitenPaul S Martin Richard G Klein Hrsg Quaternary Extinctions A Prehistoric Revolution The University of Arizona Press Tucson AZ 1984 ISBN 0 8165 1100 4 Arno Hermann Muller Lehrbuch der Palaozoologie Band 3 Vertebraten Teil 3 Mammalia 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Fischer Jena 1989 ISBN 3 334 00223 3 Wighart von Koenigswald Lebendige Eiszeit Klima und Tierwelt im Wandel Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1734 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b Nina V Garutt Gennadi G Boeskorov Sherstistye nosorogi k istorii roda In Geos 2001 S 157 167 a b c d e f g h i j Ralf Dietrich Kahlke Die Entstehungs Entwicklungs und Verbreitungsgeschichte des oberpleistozanen Mammuthus Coelodonta Faunenkomplexes in Eurasien Grosssauger In Abhandlungen der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft Band 546 Frankfurt am Main 1994 Alois Schmid Hans Jurgen Holler Gelehrtes Regensburg Stadt der Wissenschaft Statten der Forschung im Wandel der Zeit Hrsg Universitat Regensburg Universitatsverlag Regensburg Regensburg 1995 ISBN 3 930480 62 X S 175 a b c Diego J Alvarez Lao Nuria Garcia Geographical distribution of Pleistocene cold adapted large mammal faunas in the Iberian Peninsula In Quaternary International Band 233 Nr 2 15 Februar 2011 S 159 170 doi 10 1016 j quaint 2010 04 017 a b Donald R Prothero Claude Guerin Earl Manning The history of Rhinocerotoidea In Donald R Prothero R M Schoch Hrsg The evolution of the Perissodactyls New York 1989 S 321 340 a b c d e Gennady Boeskorov Woolly rhino Coelodonta antiquitatis distribution in Northeast Asia In Deinsea Band 8 2001 S 15 20 rhinoresourcecenter com PDF a b c d e f g h i j Ralf Dietrich Kahlke Frederic Lacombat The earliest immigration of woolly rhinoceros Coelodonta tologoijensis Rhinocerotidae Mammalia into Europe and its adaptive evolution in Palaearctic cold stage mammal faunas In Quaternary Science Reviews Band 27 2008 S 1951 1961 doi 10 1016 j quascirev 2008 07 013 a b c d e f H Loose Pleistocene Rhinocerotidae of W Europe with reference to the recent two horned species of Africa and S E Asia In Scripta Geologica Band 33 1975 S 1 59 Andrey Yu Puzachenko Vladimir A Levchenko Fiona Bertuch Elya P Zazovskaya Irina V Kirillova Late Pleistocene chronology and environment of woolly rhinoceros Coelodonta antiquitatis Blumenbach 1799 in Beringia In Quaternary Science Reviews Band 263 2021 S 106994 doi 10 1016 j quascirev 2021 106994 Scott A Elias Barnaby Crocker The Bering Land Bridge a moisture barrier to the dispersal of steppe tundra biota In Quaternary Science Reviews Band 27 2008 S 2473 2483 doi 10 1016 j quascirev 2008 09 011 a b c d Wighart von Koenigswald Lebendige Eiszeit Klima und Tierwelt im Wandel Stuttgart 2002 S 54 61 Diana Pushkina The Pleistocene easternmost distribution in Eurasia of the species associated with the Eemian Palaeoloxodon antiquus assemblage In Mammal Review Band 37 Nr 3 2007 S 224 245 1 Hans Dietrich Kahlke Zur chronologischen Stellung der Choukoutien Kultur In Alt Thuringen Band 6 1963 S 22 41 a b c d e f g h i j Jan van der Made The rhinos from the Middle Pleistocene of Neumark Nord Saxony Anhalt In Dietrich Mania u a Hrsg Neumark Nord Ein interglaziales Okosystem des mittelpalaolithischen Menschen Veroffentlichungen des Landesmuseums fur Vorgeschichte Band 62 Halle Saale 2010 S 433 527 a b Tong Haowen Palaeoenvironmental significance of Coelodonta in different fossile assemblages In Acta Anthropologica Sinica Band 23 2004 S 306 314 a b c d e f Claude Guerin Coelodonta antiquitatis praecursor Rhinocerotidae du Pleistocene moyen final de l aven de Romain la Roche Doubs France In Revue de Paleobiologie Band 29 2010 S 697 746 Walter Steiner Der Travertin von Ehringsdorf und seine Fossilien Lutherstadt Wittenberg 1981 Dietrich Mania Dieter Hans Mai Zum Klimacharakter der Warmzeit von Neumark Nord 1 In Harald Meller Hrsg Elefantenreich Eine Fossilwelt in Europa Halle Saale 2010 S 174 185 Anthony J Stuart The extinction of woolly mammoth Mammuthus primigenius and straight tusked elephant Palaeoloxodon antiquus in Europe In Quaternary International Band 126 128 2005 S 171 177 a b c Cajus G Diedrich A skeleton of an injured Coelodonta antiquitatis from the Late Pleistocene of north western Germany In Cranium Band 25 2008 S 9 23 a b c d Magdalena Borsuk Bialynicka Studies on the Pleistocene Rhinoceros Coelodonta antiquitatis Blumenbach In Palaeontologia Polonica Band 29 Warschau Krakau 1973 a b c Emmanuel M E Billia A brief review of the woolly rhino Coelodonta antiquitatis Blumenbach 1799 Mammalia Rhinocerotidae in Italy Southern Europe In V M Podobina Hrsg Evolution of life on the earth Proceedings of the IV international symposium November 10 12 2010 Tomsk 2010 S 529 533 Tong HaoWen Anne Marie Moigne Quaternary rhinoceros of China In Acta Anthropologica Sinica Band 19 2000 S 257 263 rhinoresourcecenter com PDF Tong HaoWen Rhinocerotids in China systematics and material analysis In Geobios Band 34 Nr 5 2001 S 585 591 doi 10 1016 S0016 6995 01 80071 1 a b Cajus G Diedrich Eingeschleppte und benagte Knochenreste von Coelodonta antiquitatis Blumenbach 1807 aus dem oberpleistozanen Fleckenhyanenhorst Perick Hohlen im Nordsauerland und Beitrag zur Taphonomie von Wollnashornkadavern in Nordwest Deutschland In Mitteilungen des Verbandes deutscher Hohlen u Karstforscher Band 54 Nr 4 2008 S 100 117 a b c P A Lazarev S E Grigorev V V Plotnikov Sherstistye nosorogi Yakutii In V M Podobina Hrsg Evolution of life on the earth Proceedings of the IV international symposium November 10 12 2010 Tomsk 2010 S 555 558 a b c Gennady G Boeskorov P A Lazarev N T Bakulina M V Shchelchkova S P Davydov N G Solomonov Preliminary studie of woolly rhinoceros from the lower reaches of the Kolyma river In Doklady Biological Sciences Band 424 2009 S 53 56 Gennady G Boeskorov Peter A Lazarev Andrei V Sher Sergei P Davydov Nadezhda T Bakulina Marina V Shchelchkova Jonas Binladen Eske Willerslev Bernard Buigues Alexey N Tikhonov Woolly rhino discovery in the lower Kolyma River In Quaternary Science Reviews Band 30 Nr 17 2011 S 2262 2272 doi 10 1016 j quascirev 2011 02 010 a b c Irina V Kirillova Fedor K Shidlovskiy Estimation of individual age and season of death in woolly rhinoceros Coelodonta antiquitatis Blumenbach 1799 from Sakha Yakutia Russia In Quaternary Science Reviews Band 29 Nr 23 2010 S 3106 3114 doi 10 1016 j quascirev 2010 06 036 Prometheus Wollnashorn Baby gefunden Sibirischer Permafrost Boden gibt Sensationsfund frei 1 Marz 2015 2 Anna Liesowska Meet Sasha the world s only baby woolly rhino In Siberian Times Ausgabe vom 1 Marz 2015 3 a b O F Chernova A V Protopopov T V Perfilova I V Kirillova G G Boeskorov Hair Microstructure of the First Time Found Calf of Woolly Rhinoceros Coelodonta antiquitatis In Doklady Biological Sciences Band 471 2016 S 291 295 Valeria Sukhova A well preserved woolly rhino with its last meal still intact found in the extreme north of Yakutia In Siberian Times Ausgabe vom 29 Dezember 2020 4 a b c Nina V Garүtt K istorii izucheniya sherstistogo nosoroga Coelodonta antiquitatis Blumenbach 1799 In Geos 2000 S 22 33 Maciej J Kotarba Marek Dzieniewicz Wlodzimierz J Moscicki Henryk Sechman Unique Quaternary environment for discoveries of woolly rhinoceroses in Starunia fore Carpathian region Ukraine Geochemical and geoelectric studies In Geology Band 36 Nr 7 2008 S 567 570 Henryk Kubiak Daniel M Drygant The Starunia collections in Lviv and Krakow Natural History Museums and history of paleontological studies In M J Kotarba Hrsg Geological Studies 2004 2005 at Starunia The area of discoveries of woolly rhinoceroses Warszawa Krakow 2005 S 37 44 Mikael Fortelius Koordinator Neogene of the Old World Database of Fossil Mammals NOW University of Helsinki 2003 Jan van der Made Rene Grube The rhinoceroses from Neumark Nord and their nutrition In Harald Meller Hrsg Elefantenreich Eine Fossilwelt in Europa Halle Saale 2010 S 382 394 a b c Tao Deng Xiaoming Wang Mikael Fortelius Qiang Li Yang Wang Zhijie J Tseng Gary T Takeuchi Joel E Saylor Laura K Saila Guangpu Xie Out of Tibet Pliocene Woolly Rhino Suggests High Plateau Origin of Ice Age Megaherbivores In Science Band 333 2011 S 1285 1288 a b c Nina V Garutt Dental ontogeny of the wolly rhino Coelodonta antiquitatis Blumenbach 1799 In Cranium Band 11 1994 S 37 48 a b c d e f g Mikael Fortelius The morphology and paleobiological significance of the horns of Coelodonta antiquitatis Mammalia Rhinocerotidae In Journal of Vertebrate Paleontology Band 3 Nr 2 1983 S 125 135 Ruslan I Belyaev Gennady G Boeskorov Maksim Yu Cheprasov Natalya E Prilepskaya A new discovery in the permafrost of Yakutia sheds light on the nasal horn morphology of the woolly rhinoceros In Journal of Morphology Band 284 Nr 9 2023 S 21626 doi 10 1002 jmor 21626 a b c Nina Garutt Neue Angaben uber das Horn des Fellnashorns Coelodonta antiquitatis In Deinsea Band 4 1998 S 25 39 a b Alexei V Tiunov Irina V Kirillova Stable isotope 13C 12C and 15N 14N composition of the woolly rhinoceros Coelodonta antiquitatis horn suggests seasonal changes in the diet In Rapid Communications Mass Spectrometry Band 24 2010 S 3146 3150 O F Chernova I V Kirillova Novye dannye o morfologii roga sherstistogo nosoroga Coelodonta antiquitatis Blumenbach 1799 In Trudy Zoologicheskogo instituta RAN Band 314 Nr 3 2010 S 333 342 Irina Kirillova Fedor Shidlovski Olga Chernova New data on woolly rhinoceros Coelodonta antiquitatis Blum horns In Abstraktband Quaternary stratigraphy and paleontology of the Southern Russia connections between Europe Africa and Asia 2010 annual meeting INQUA SEQS Rostov on Don Russia June 21 26 2010 Rostov am Don 2010 S 70 71 Edouard Lubicz Niezabitowski Die Uberreste des in Starunia in einer Erdwachsgrube mit Haut und Weichteilen gefundenen Rhinoceros antiquitatis Blum tichorhinus Fisch Vorlaufige Mitteilung In Bulletin International de l Academie Polonaise des Sciences et des Lettres de Cracovie Ser B Band 4 1911 S 240 267 Gennady G Boeskorov Some Specific Morphological and Ecological Features of the Fossil Woolly Rhinoceros Coelodonta antiquitatis Blumenbach 1799 In Biology Bulletin Band 39 2012 S 692 707 J Nowak E Panow J Tokarski W L Szafer J Stach The second Woolly Rhinoceros Coelodonta antiquitatis Blum from Starunia Poland In Bulletin de l Academie Polonaise des Sciences et Lettres Classe des Sciences Mathematiques et Naturelles serie B Sciences Naturelles Supplementaire 1930 S 1 47 Henryk Kubiak Uber die Bedeutung der Kadaver des Wollhaarnashorns von Starunia In Berichte der Deutschen Gesellschaft fur Geologische Wissenschaften Series A Geologie und Palaontologie Band 14 1969 S 345 347 a b Edana Lord Nicolas Dussex Marcin Kierczak David Diez del Molino Oliver A Ryder David W G Stanton M Thomas P Gilbert Fatima Sanchez Barreiro Guojie Zhang Mikkel Holger S Sinding Eline D Lorenzen Eske Willerslev Albert Protopopov Fedor Shidlovskiy Sergey Fedorov Herve Bocherens Senthilvel K S S Nathan Benoit Goossens Pre extinction Demographic Stability and Genomic Signatures of Adaptation in the Woolly Rhinoceros In Current Biology Band 30 Nr 1 2020 S 3871 3879 doi 10 1016 j cub 2020 07 046 a b Alba Rey Iglesia Adrian M Lister Anthony J Stuart Herve Bocherens Paul Szpak Eske Willerslev Eline D Lorenzen Late Pleistocene paleoecology and phylogeography of woolly rhinoceroses In Quaternary Science Reviews Band 263 2021 S 106993 doi 10 1016 j quascirev 2021 106993 a b c Nina Garutt Traumatic skull damages in the woolly rhinoceros Coelodonta antiquitatis Blumenbach 1799 In Cranium Band 14 1997 S 37 46 Emmanuel M E Billia Svetlana M Graovac Amelogenesis Imperfecta on a Deciduous Molar of Coelodonta antiquitatis Blumenbach Mammalia Perissodactyla Rhinocerotidae from Grotta di Fumane Verona Northern Italy A Rare Case Report In J T Mayhall und T Heikkinen Hrsg Proceedings of the XI International Symposium on Dental Morphology Oulu Finland August 26 30 1998 1999 S 179 186 Bodil Bratlund Comments on a cut marked woolly rhino mandible from Zwolen In Romuald Schild Hrsg The killingfields of Zwolen A Middle Palaeolithic kill butchery site in Central Poland Warschau 2005 S 217 221 Sabine Gaudzinski Ein mittelpalaolithisches Rentierlager bei Salzgitter Lebenstedt In Manfred Boetzkes Ingeborg Schweitzer und Jurgen Vespermann Hrsg EisZeit Das grosse Abenteuer der Naturbeherrschung Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung Hildesheim 1999 S 121 136 Willfried Baumann Dietrich Mania Ein mittelpalaolithisches Rentierlager bei Salzgitter Lebenstedt In Manfred Boetzkes Ingeborg Schweitzer und Jurgen Vespermann Hrsg Die palaolithischen Neufunde von Markkleeberg bei Leipzig mit Beitragen von L Eissmann und V Toepfer Veroffentlichungen des Landesmuseums fur Vorgeschichte Dresden Band 16 Berlin 1983 Doris Doppes Die jungpleistozane Saugetierfauna der Gudenushohle Niederosterreich In Wissenschaftliche Mitteilungen des Niederosterreichischen Landesmuseums Band 10 1997 S 17 32 Dietrich Mania V Toepfer Konigsaue Gliederung Okologie und mittelpalaolithische Funde der letzten Eiszeit Veroffentlichungen des Landesmuseums fur Vorgeschichte Halle Saale Band 26 1973 Sabine Gaudzinski The faunal record of the Lower and Middle Palaeolithic of Europe remarks on human interference In Wil Roebroeks und Clive Gamble Hrsg The Middle Palaeolithic occupation of Europe Leiden 1999 S 215 234 Alicja Lasota Moskalewska Anna Grezak Johanna Piatkowska Malecka Anthropological traces on animal bones from Zwolen In Romuald Schild Hrsg The killingfields of Zwolen A Middle Palaeolithic kill butchery site in Central Poland Warschau 2005 S 207 216 a b c d Gerhard Bosinski Die grosse Zeit der Eiszeitjager Europa zwischen 40 000 und 10 000 v Chr In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz Band 34 1987 S 3 139 Laura Niven From carcass to cave Large mammal exploitation during the Aurignacian at Vogelherd Germany In Journal of Human Evolution Band 53 2007 S 362 382 Jean Marie Chauvet Eliette Brunel Deschamps Christian Hillaire Grotte Chauvet bei Vallon Pont d Arc Altsteinzeitliche Hohlenkunst im Tal der Ardeche Sigmaringen 1995 Annette Laming Lascaux Am Ursprung der Kunst Dresden 1959 Michel Lorblanchet Hohlenmalerei Ein Handbuch Jan Thorbecke Sigmaringen 1997 ISBN 3 7995 9025 0 Gerhard Bosinski Die Kunst der Eiszeit in Deutschland und der Schweiz In Kataloge Vor und Fruhgeschichtlicher Altertumer Band 20 1982 a b c Tao Deng Comparison between woolly rhino forelimbs from Longdan Northwestern China and Tologoi Transbaikalian region In Quaternary International Band 179 2008 S 196 207 Esperanza Cerdeno Diversity and evolutionary trends of the family Rhinocerotidae Perissodactyla In Palaeo Band 141 1998 S 13 34 Ralf Dietrich Kahlke Nuria Garcia Dimitris S Kostopoulos Frederic Lacombat Adrian M Lister Paul P A Mazza Nikolai Spassov Vadim V Titov Western Palaearctic palaeoenvironmental conditions during the Early and early Middle Pleistocene inferred from large mammal communities and implications for hominin dispersal in Europe In Quaternary Science Reviews Band 30 2011 S 1368 1395 Roger M Jacobi James Rose Alison MacLeod Thomas F G Higham Revised radiocarbon ages on woolly rhinoceros Coelodonta antiquitatis from western central Scotland significance for timing the extinctionof woolly rhinoceros in Britain and the onset of the LGM in central Scotland In Quaternary Science Reviews Band 28 2009 S 2551 2556 L A Orlova S K Vasilev Yaroslav V Kuzmin P A Kosintsev New Data on the Time and Place of Extinction of the Woolly Rhinoceros Coelodonta antiquitatis Blumenbach 1799 In Doklady Biological Sciences Band 423 2008 S 403 405 a b Yaroslav V Kuzmin Extinction of the woolly mammoth Mammuthus primigenius and woolly rhinoceros Coelodonta antiquitatis in Eurasia Review of chronological and environmental issues In Boreas Band 39 2010 S 247 261 Anthony J Stuart Adrian M Lister Extinction chronology of the woolly rhinocerosCoelodonta antiquitatisin the context of late Quaternary megafaunal extinctions in northern Eurasia In Quaternary Science Reviews Band 51 2012 S 1 17 doi 10 1016 j quascirev 2012 06 007 Tong Haowen Liu Jinyi The Pleistocene Holocene extinction of mammals in China In Dong Wei Hrsg Proceedings of the Ninth Annual Symposium of the Chinese Society of Vertebrate Paleontology Peking 2004 S 111 119 Yucheng Wang Mikkel Winther Pedersen Inger Greve Alsos Bianca De Sanctis Fernando Racimo Ana Prohaska Eric Coissac Hannah Lois Owens Marie Kristine Foreid Merkel Antonio Fernandez Guerra Alexandra Rouillard Youri Lammers Adriana Alberti France Denoeud Daniel Money Anthony H Rute Hugh McColl Nicolaj Krog Larsen Anna A Cherezova Mary E Edwards Grigory B Fedorov James Haile Ludovic Orlando Lasse Vinner Thorfinn Sand Korneliussen David W Beilman Anders A Bjork Jialu Cao Christoph Dockter Julie Esdale Galina Gusarova Kristian K Kjeldsen Jan Mangerud Jeffrey T Rasic Birgitte Skadhauge John Inge Svendsen Alexei Tikhonov Patrick Wincker Yingchun Xing Yubin Zhang Duane G Froese Carsten Rahbek David Bravo Nogues Philip B Holden Neil R Edwards Richard Durbin David J Meltzer Kurt H Kjaer Per Moller Eske Willerslev Late Quaternary dynamics of Arctic biota from ancient environmental genomics In Nature Band 600 2021 S 86 92 doi 10 1038 s41586 021 04016 x Ludovic Orlando Jennifer A Leonard Aurelie Thenot Vincent Laudet Claude Guerin Catherine Hanni Ancient DNA analysis reveals woolly rhino evolutionary relationships In Molecular Phylogenetics and Evolution Band 28 2003 S 485 499 Eske Willerslev M Thomas P Gilbert Jonas Binladen Simon Y W Ho Paula F Campos Aakrosh Ratan Lynn P Tomsho Rute R da Fonseca Andrei Sher Tatanya V Kuznetsova Malgosia Nowak Kemp Terri L Roth Webb Miller Stephan C Schuster Analysis of complete mitochondrial genomes from extinct and extant rhinoceroses reveals lack of phylogenetic resolution In BMC Evolutionary Biology Band 9 2009 S 95 doi 10 1186 1471 2148 9 95 Yuan JunXia Sheng GuiLian Hou XinDong Shuang XiaoYan Yi Jian Yang Hong Lai XuLong Ancient DNA sequences from Coelodonta antiquitatis in China reveal its divergence and phylogeny In Science China Earth Sciences Band 57 Nr 3 2014 S 388 396 doi 10 1007 s11430 013 4702 6 a b c Shanlin Liu Michael V Westbury Nicolas Dussex Kieren J Mitchell Mikkel Holger S Sinding Peter D Heintzman David A Duchene Joshua D Kapp Johanna von Seth Holly Heiniger Fatima Sanchez Barreiro Ashot Margaryan Remi Andre Olsen Binia De Cahsan Guanliang Meng Chentao Yang Lei Chen Tom van der Valk Yoshan Moodley Kees Rookmaaker Michael W Bruford Oliver Ryder Cynthia Steiner Linda G R Bruins van Sonsbeek Sergey Vartanyan Chunxue Guo Alan Cooper Pavel Kosintsev Irina Kirillova Adrian M Lister Tomas Marques Bonet Shyam Gopalakrishnan Robert R Dunn Eline D Lorenzen Beth Shapiro Guojie Zhang Pierre Olivier Antoine Love Dalen M Thomas P Gilbert Ancient and modern genomes unravel the evolutionary history of the rhinoceros family In Cell Band 184 Nr 19 2021 S 4874 4885 e16 doi 10 1016 j cell 2021 07 032 Christelle Tougard Thomas Delefosse Catherine Hanni Claudine Montgelard Phylogenetic Relationships of the Five Extant Rhinoceros Species Rhinocerotidae Perissodactyla Based on Mitochondrial Cytochrome b and 12S rRNA Genes In Molecular Phylogenetics and Evolution Band 19 2001 S 34 44 a b Claude Guerin La famille des Rhinocerotidae Mammalia Perissodactyla systematique histoire evolution paleoecologie In Cranium Band 6 1989 S 3 14 Tong HaoWen Claude Guerin Early Pleistocene Dicerorhinus sumatrensis remains from the Liucheng Gigantopithecus Cave Guangxi China In Geobios Band 42 2009 S 525 539 Irina V Kirillova Olga F Chernova Jan van der Made Vladimir V Kukarskih Discovery of the skull of Stephanorhinus kirchbergensis Jager 1839 above the Arctic Circle In Quaternary Research Band 88 2017 S 537 550 doi 10 1017 qua 2017 53 Frido Welker Geoff M Smith Jarod M Hutson Lutz Kindler Alejandro Garcia Moreno Aritza Villaluenga Elaine Turner Sabine Gaudzinski Windheuser Middle Pleistocene protein sequences from the rhinoceros genus Stephanorhinus and the phylogeny of extant and extinct Middle Late Pleistocene Rhinocerotidae In PeerJ Band 5 2017 S e3033 doi 10 7717 peerj 3033 Enrico Cappellini Frido Welker Luca Pandolfi Jazmin Ramos Madrigal Diana Samodova Patrick L Ruther Anna K Fotakis David Lyon J Victor Moreno Mayar Maia Bukhsianidze Rosa Rakownikow Jersie Christensen Meaghan Mackie Aurelien Ginolhac Reid Ferring Martha Tappen Eleftheria Palkopoulou Marc R Dickinson Thomas W Stafford Jr Yvonne L Chan Anders Gotherstrom Senthilvel K S S Nathan Peter D Heintzman Joshua D Kapp Irina Kirillova Yoshan Moodley Jordi Agusti Ralf Dietrich Kahlke Gocha Kiladze Bienvenido Martinez Navarro Shanlin Liu Marcela Sandoval Velasco Mikkel Holger S Sinding Christian D Kelstrup Morten E Allentoft Ludovic Orlando Kirsty Penkman Beth Shapiro Lorenzo Rook Love Dalen M Thomas P Gilbert Jesper V Olsen David Lordkipanidze Eske Willerslev Early Pleistocene enamel proteome from Dmanisi resolves Stephanorhinus phylogeny In Nature Band 574 2019 S 103 107 doi 10 1038 s41586 019 1555 y a b c N N Kalandadze A V Shapovalov Ye M Tesakova K voprosam nomenklatury sherstistogo nosoroga Coelodonta antiquitatis Blumenbach 1799 In M A Shishkina V P Tverdohlebova Hrsg Issledovaniya po paleontologii i biostratigrafii drevnih kontinentalnyh otlozhenij Pamyati professora V G Ocheva Saratow 2009 S 98 111 a b Alexander Gehler Mike Reich Dick Mol Hans van der Plicht The type material of Coelodonta antiquitatis Blumenbach Mammalia Perissodactyla Rhinocerotidae Posterprasentation wahrend des 4th International Mammoth Conference 18 22 June Jakutsk 2007 E I Belyaeva Semejstvo Rhinocerotidae Owen 1845 In A V Vangengejm E I Belyaeva E Garutt E L Dmitrieva V S Zazhigin Hrsg Mlekopitayushie Eoplejstocena zapadnogo Zabajkalya Moskau 1966 S 92 143 Hans Dietrich Kahlke Das Eiszeitalter Urania Verlag Leipzig Jena Berlin 1981 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wollnashorn Coelodonta antiquitatis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Wollnashorn Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Das Wollnashorn auf der Website des Lonetals Wissen aktuell Eiszeitriesen eroberten Europa fruher Fellnashorner lebten schon vor 460 000 Jahren am Fuss des Kyffhausergebirges Scinexx das Wissensmagazin nbsp Dieser Artikel wurde am 17 Dezember 2012 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4333292 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wollnashorn amp oldid 238225139