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Dolni Vestonice deutsch Unterwisternitz ist eine Gemeinde mit 293 Einwohnern Stand 1 Januar 2023 in der Sudmahrischen Region Tschechien Sie liegt 10 km nordlich von Mikulov Nikolsburg Der Ort ist als ein Strassenangerdorf angelegt Dolni VestoniceDolni Vestonice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk BreclavFlache 882 1 haGeographische Lage 48 53 N 16 39 O 48 887777777778 16 649166666667 174 Koordinaten 48 53 16 N 16 38 57 OHohe 174 m n m Einwohner 293 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 691 29Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Mikulov HustopeceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Jaroslava Rajchlova Stand 2018 Adresse Dolni Vestonice 67691 29 Dolni VestoniceGemeindenummer 584436Website www obecdolnivestonice cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Einwohnerentwicklung 5 Baudenkmaler 6 Tourismus 7 Sagen aus dem Ort 8 Quellen 9 Literatur 10 Weblinks 11 BelegeGeographie BearbeitenDolni Vestonice liegt am Fusse der Pollauer Berge sowie am Ufer des sudmahrischen Meeres das in den 1980er Jahren durch die Aufstauung der Thaya entstanden ist Die Nachbarorte sind im Norden Strachotin Tracht im Suden Horni Vestonice Ober Wisternitz und im Osten Pavlov Pollau Geschichte Bearbeiten nbsp Die Venus von Dolni Vestonice nbsp Dolni Vestonice im Jahr 2007 nbsp Dorfplatz mit KircheArchaologische Ausgrabungen seit 1924 legten Siedlungsspuren und Fossilien von Mammutjagern aus der Zeit des jungpalaolithischen Gravettiens frei 3 Von besonderer Bedeutung sind mehrere Bestattungen darunter eine 1986 4 gefundene Dreifachbestattung In der sogenannten Hutte des Schamanen wurden Tierfiguren aus gebranntem Loss sowie die Uberreste zweier Brennofen gefunden alteste Objekte dieser Art neben Krems Wachtberg und Krems Hundssteig Das beruhmteste Fundstuck ist die ebenfalls aus Ton gebrannte Venus von Dolni Vestonice Aus dem Fruhmittelalter Grossmahrisches Reich gibt es Reste einer befestigten Siedlung Im 12 und 13 Jahrhundert kamen deutsche Siedler aus dem bairisch osterreichischen Raum deren ui Mundart mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern bis zur Vertreibung dieser Deutschsudmahrer 1945 gesprochen wurde 5 6 Sie kolonisierten das Land brachten Ackergerate aus Eisen mit und setzten neue landwirtschaftliche Anbaumethoden wie die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 7 Der Ort wird 1312 urkundlich erwahnt und erhalt 1460 das Stadtrecht Matriken wurden seit 1579 gefuhrt 8 Ab dem 16 Jahrhundert siedelten Hutterer die 1622 vertrieben wurden Der Grossteil von ihnen zog nach Siebenburgen weiter 9 Bereits vorher bekampften die Jesuiten angetrieben von Adam von Dietrichstein den neuen Glauben Im Dreissigjahrigen Krieg kam es 1619 zu einem Gefecht zwischen Aufstandischen und Kaiserlichen auf der Peterswiese Hierbei sollen an die 3000 Kaiserlichen gefallen sein Im folgenden Ruckzug liess der kaiserliche Befehlshaber Dampierre das Dorf anzunden Ab 1662 wurden Grundbucher im Ort gefuhrt Wahrend der Napoleonischen Kriege wurde Unter Wisternitz von franzosischen Truppen heimgesucht welche grosse Mengen an Wein requirierten Die Bevolkerung von Unter Wisternitz lebte zum Grossteil von der Landwirtschaft Hierbei nahm der seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau eine besondere Rolle ein Nach der Reblausplage von 1864 nahmen die angebauten Weinbauflachen kontinuierlich ab so dass um 1945 nur noch ein 1 3 der Flache von 1880 bebaut wurde 10 Neben dem ublichen Kleingewerbe besass Unter Wisternitz eine herrschaftliche Muhle einen Ziegelofen ein Brauhaus und zwei Betonwarenerzeugungen Die Grundung einer Freiwilligen Feuerwehr erfolgte im Jahre 1880 Nach der Einfuhrung der Telegrafie in Osterreich Ungarn wurde der Ort im Jahre 1898 an das Telegraphennetz angeschlossen Die Ortsbewohner waren 1910 zu mehr als 99 deutschsprachig Nach der Grundung der Tschechoslowakei kam es zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat 11 Das Munchner Abkommen erzwang 1938 die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete an das Deutsche Reich Bis 1945 gehorte Unter Wisternitz zum Reichsgau Niederdonau Im Zweiten Weltkrieg hatte der Ort 44 Opfer zu beklagen Nach Kriegsende wurden die im Vertrag von Saint Germain 1919 festgelegten Grenzen wiederhergestellt Nach Abzug der Roten Armee wurden die Hauser der deutschen Bewohner allmahlich von ortsfremden Tschechen in Besitz genommen Viele flohen uber die nahe Grenze nach Osterreich Bei der wilden Vertreibung der Ortsbevolkerung wurden vier Zivilisten getotet 12 Lediglich acht Unter Wisternitzer verblieben im Ort Etwa die Halfte der Unter Wisternitzer verbleiben in Osterreich die anderen wurden nach Bayern und Baden Wurttemberg transferiert Vier Personen wanderten in andere europaische Staaten eine Person in die USA aus 13 14 15 Wappen und Siegel BearbeitenEin Ortssiegel ist seit 1490 bekannt Das Siegel besteht aus einem Schild welches eine Brucke daruber zwei Weintrauben und darunter zwei Fische abbildet Im Laufe der Jahrhunderte anderte sich das Siegel beinhaltete aber immer die gleichen Figuren Auch ein identes Wappen ist vorhanden 16 Einwohnerentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1793 630 1836 766 1869 779 1880 752 742 0 101890 826 812 1 131900 842 835 6 11910 771 768 3 01921 686 658 10 181930 688 642 36 101939 633 Quelle 1793 1836 1850 aus Sudmahren von A Z Frodl BlaschkaSonstige Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984Baudenkmaler Bearbeiten nbsp MarienstatuePfarrkirche zum hl Michael um 1400 Pfarre urkundlich erwahnt 1581 Umbau und Erweiterung 1724 1743 neuerliche Erweiterung mit barocker Umgestaltung durch Ignaz Lengelacher und seine Werkstatte Pfarrhaus 1850 Marienstatue 1700 17 Volksschule Kaiser Franz Josef Jubilaums Volksschule aus dem Jahre 1898 Schulgebaude 1575 1812 aufgestockt Tourismus BearbeitenFundstucke der Ausgrabungen in einem Museum im Ort landschaftlich reizvolle Umgebung im Biospharenreservat Untere Morava Freizeitangebote wie Wassersport und FischfangSagen aus dem Ort BearbeitenDie Feuermannderl Warum hier so viele Felberbam stehen Der Hexentritt von Unter Wisternitz 18 Hexenumzug Die Goldhenne 19 Quellen BearbeitenWilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg 1935 approbierter Lehrbehelf Lehrerverein Pohrlitz Verlag Unter Wisternitz Seite 97 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark Band 1 Wien und Niederosterreich 2 Auflage Wien 1941 Unter Wisternitz Seite 471 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Gerald Frodl Walfried Blaschka Kreis Nikolsburg von A Z 2006 Unter Wisternitz Seite 13 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 210 232 409 421 422 553 573 Unter Wisternitz Literatur BearbeitenFranz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren 1793 Unter Wisternitz Seite 445 Karl Absolon Die Erforschung der diluvialen Mammutjager Station von Unter Wisternitz an den Pollauer Bergen in Mahren 1938 Karl Juttner Ein burgwallzeitiges Graberfeld bei Unter Wisternitz 1941 Bohuslav Klima Dolni Vestonice 1963 Anton Kreuzer Das Gefecht bei Unter Wisternitz am 5 August 1619 Adalbert Oberleitner Unter Wisternitz im Wandel der Zeiten 1967 Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 Unter Wisternitz Seite 37 Felix Ermacora Die sudetendeutschen Fragen Rechtsgutachten Verlag Langen Muller 1992 ISBN 3 7844 2412 0 Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996 Archiv Mikulov Odsun Nemcu transport odeslany dne 20 kvetna 1946 Rudolf Grulich Organisierte Vertreibung Folge 8 2005 Mitteilungsblatt Marz 2006Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dolni Vestonice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bilder der Ausgrabungen Reisebericht Biospharenreservat Untere Morava en Unter Wisternitz in Alte Postkartenmotive der Sudmahrischen Gemeinden Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenBelege Bearbeiten http www uir cz obec 584436 Dolni Vestonice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Erik Trinkaus und Jiri Svoboda Hrsg Early Modern Human Evolution in Central Europe The People of Dolni Vestonice and Pavlov Oxford University Press 2005 ISBN 978 0 19 516699 6 Emanuel Vlcek Die Mammutjager von Dolni Vestonice Anthropologische Bearbeitung der Skelette aus Dolni Vestonice und Pavlov Archaologie und Museum Heft 022 Liestal Schweiz 1992 ISBN 3 905069 17 2 Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 ISBN 3 927498 09 2 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 http www planet wissen de kultur mitteleuropa geschichte tschechiens pwiedeutscheintschechien100 html Generalvikariat Nikolsburg Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 10 April 2011 Langin Die Hutterer 1986 S 237 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 S 263 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2006 S 216 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Brunnhilde Scheuringer 30 Jahre danach Die Eingliederung der volksdeutschen Fluchtlinge und Vertriebenen in Osterreich Verlag Braumuller 1983 ISBN 3 7003 0507 9 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III Maurer Geislingen Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 Unter Wisternitz 210 232 409 421 422 553 573 Liechtenstein Archiv Wien Vaduz 1312 1336 1414 1490 Codex diplomaticus et episotlaris Moraviae VII 1 Statni oblastni archiv Brno D 6 38 D 7 411 G 140 345 Okresni archiv Lundenburg Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Unter Wisternitz S 39 Hans Zuckriegl Im Marchenland der Thayana 2000 Eigenverlag S 179f Adalbert Oberleitner Josef Matzura Sudmahrische Sagen 1921 S 122ferStadte und Gemeinden im Okres Breclav Bezirk Lundenburg Bavory Boleradice Borkovany Boretice Brod nad Dyji Brumovice Breclav Brezi Bulhary Divaky Dobre Pole Dolni Dunajovice Dolni Vestonice Drnholec Hlohovec Horni Bojanovice Horni 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