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Pritluky deutsch Prittlach ist eine Gemeinde im Jihomoravsky kraj Sudmahren Okres Breclav Bezirk Lundenburg in Tschechien Sie befindet sich 14 Kilometer nordwestlich von Breclav Lundenburg Der Ort ist als ein Platzdorf angelegt PritlukyPritluky Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk BreclavFlache 1431 1 haGeographische Lage 48 51 N 16 46 O 48 848611111111 16 7725 165 Koordinaten 48 50 55 N 16 46 21 OHohe 165 m n m Einwohner 773 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 691 04 692 01Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Zajeci RakviceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 2VerwaltungBurgermeister Frantisek Kadlec Stand 2018 Adresse Obecni 11691 04 PritlukyGemeindenummer 584851Website www pritluky czAnsicht von PritlukyKirche St Margarethe Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Gemeindegliederung 6 Personlichkeiten 7 Baudenkmaler Einrichtungen 8 Literatur und Quellen 9 Weblinks 10 BelegeGeografie BearbeitenPritluky ist ein linksseitig der Thaya am Fusse des Berges Pritlucka hora Prittling 292 m gelegenes Viereckdorf Im Nordosten liegt die Thayatalsperre Nove Mlyny Die Nachbarorte sind im Osten Rakvice Rakwitz im Sudosten Podivin Kostel im Westen Nove Mlyny Neumuhl und im Norden Zajeci Saitz Geschichte BearbeitenIm 11 bis 13 Jahrhundert kam es zu einer grossen Siedlungsbewegung von West nach Ost Mahren wurde von 1031 bis 1305 von der Dynastie der Premysliden regiert Um grossere Gebiete landwirtschaftlich zu nutzen und damit hohere Ertrage zu erzielen bewarben sie die Kolonisten zum Beispiel mit zehn Jahre Steuerfreiheit deutsches Siedlerrecht Bis zum Jahre 1150 wurde das Gebiet um Mikulov Nikolsburg und Znojmo Znaim von deutschen Einwanderern aus Niederosterreich besiedelt Die Anlage des Dorfes sowie die ui Mundart bekunden dass sie ursprunglich aus den bairischen Gebieten der Bistumer Regensburg und Passau stammten Sie brachten neue landwirtschaftliche Gerate mit und fuhrten die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 3 4 5 6 Das Dorf war in Besitz des Zisterzienserklosters Velehrad und wurde erstmals 1222 urkundlich erwahnt 1220 hat der Ort den Namen Pritluh 1229 Britteluche und 1362 Pritlach im 17 Jahrhundert wird es zu Brichlach und kommt im 19 Jahrhundert wieder auf die Namen Prittlach zuruck In den Hussitenkriegen wird der Ort im Jahre 1421 niedergebrannt 1599 wurde Prittlach von der Familie Liechtenstein gekauft und 1617 in die Herrschaft Lednice eingegliedert Am Anfang des Dreissigjahrigen Krieges 1619 wurde das Dorf niedergebrannt und blieb drei Jahre lang verwustet 1645 wurde Prittlach von schwedischen Truppen unter Lennart Torstensson erneut niedergebrannt Bei Uberfallen turkischer Streifscharen in den Jahren 1649 und 1663 wurde der Ort beschadigt Matriken werden seit 1653 gefuhrt Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 7 Grundbucher werden seit 1702 gefuhrt Aufgrund der Turkenkriege und des Spanischen Erbfolgekrieges kam es durch hohe Steuern und eine rasche Geldentwertung zu einer Verarmung der Einwohner von Prittlach Ab dem 16 Jahrhundert gab es eine Dorfschule die 1844 einen zweigeschossigen Neubau fur drei Klassen erhielt Im Jahre 1896 wurde eine Freiwillige Feuerwehr im Ort gegrundet Die Sprache der Einwohner wurzelt in der Mittelbairisch osterreichischen Ui Mundart mit speziellen Bairischen Kennwortern welche auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stamme hinweisen wie sie vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 5 Der Haupterwerb der Einwohner waren der Acker und Weinbau sowie die Vieh und Fischwirtschaft Aufgrund des guten Klimas wurde neben verschiedenen Getreidearten auch Mohn Zuckerruben Hulsenfruchten und Kartoffeln angebaut Die bluhende Weinkultur im Ort erhielt durch die Reblausplage um 1900 einen starken Ruckschlag So wurden im Jahre 1945 nur noch die Halfte der Weinbauflache von 1900 genutzt 8 Nach dem Ersten Weltkrieg kam Prittlach wie ganz Mahren zur neu entstandenen Tschechoslowakei Massnahmen wie die Bodenreform und eine Sprachenverordnung fuhrten durch Siedler und neu besetzte Beamtenposten zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat 9 Die Elektrifizierung des Ortes erfolgte im Jahre 1928 Das Kriegerdenkmal fur die 44 Gefallenen des Ersten Weltkrieges wurde 1930 errichtet 1938 wurde ein Kindergarten sowie eine Gemeindebucherei gebaut Wahrend der Sudetenkrise wurden die Einwohner von Prittlach vom tschechischen Militar zum Schanzen abkommandiert Nach dem Munchner Abkommen wurde Prittlach mit 1 Oktober 1938 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau Im Zweiten Weltkrieg fielen 58 Manner und vier Personen starben bei einem Bombenangriff Nach Kriegsende wurden die im Munchener Abkommen ubertragenen Territorien wieder der Tschechoslowakei zugeordnet Zwischen 22 Mai und 26 Juni 1945 wurden bis auf vier Familien alle Ortsbewohner uber die Grenze nach Osterreich vertrieben Dabei kam es zu sieben Ziviltoten 10 Von den Vertriebenen verblieben 47 Familien in Osterreich die restlichen 130 Familien wurden nach Deutschland weiter transferiert 11 12 13 Das Hauptkreuz am Friedhof wurde im Jahre 1993 durch vertriebene Prittlacher renoviert 1960 erfolgte die Eingemeindung von Nove Mlyny Neumuhl Wappen und Siegel BearbeitenDas alteste Siegel zeigt innerhalb eines Blatterkranzes die Umschrift GEMEIN SIGIL BRICHLAH 1711 Es zeigt einen Weinstock mit zwei Trauben und einem Winzermesser mit Securis 14 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Hauser Einwohner insgesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen andere1793 160 716 1836 172 900 1869 182 799 1880 182 909 892 16 51890 187 821 802 19 81900 191 870 867 2 11910 203 867 856 9 21921 207 837 782 30 251930 219 821 777 30 141939 224 844 844 Quelle 1793 1836 1850 aus Sudmahren von A Z Frodl BlaschkaSonstige Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Pritluky besteht aus den Ortsteilen Nove Mlyny Neumuhl und Pritluky Prittlach 15 die zugleich Katastralbezirke bilden 16 Personlichkeiten BearbeitenFranz Ludwig Heimatforscher und Josef Lohner PreistragerBaudenkmaler Einrichtungen BearbeitenPfarrkirche St Margareta 1218 mehrmals niedergebrannt und wieder aufgebaut danebenstehender Zwiebelturm Dreifaltigkeitssaule mit Statuen des Hl Johannes von Nepomuk Hl Florian Hl Wendelin Denkmal fur die Rakwitzer Tragodie in der Thaya in Nove Mlyny Am 26 Mai 1936 kenterte wahrend eines Schulausfluges in die Pollauer Berge die mit Rakwitzer Kindern uberladene Thayafahre in Neumuhl wobei 31 Schuler ertranken Kriegerdenkmal 1930 Literatur und Quellen BearbeitenFranz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren 1793 Prittlach Seite 310 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Prittlach Seite 37 Gregor Gustav Geschichte der Ortsgemeinde Prittlach 1968 Ludwig Ernst Geschichte der Ortsgemeinde Prittlach 1220 1945 1981 Johann Urbin Sudmahren heute Dokumentation uber Prittlach 1984 Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Ludwig Ernst Prittlach in Sudmahren 1992 Karl Odehnal Chronik der Ortsgemeinde Prittlach 2 Bande 1993 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 204 211 406 409 411 412 414 417 421 435 427 428 431 553 573 577 Prittlach Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Maurer Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 S 31 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X S 194 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 2006 S 177f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pritluky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Prittlach in Alte Postkartenmotive der Sudmahrischen Gemeinden Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenBelege Bearbeiten http www uir cz obec 584851 Pritluky Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www planet wissen de kultur mitteleuropa geschichte tschechiens pwiedeutscheintschechien100 html Joachim Rogall Deutsche und Tschechen Geschichte Kultur Politik Verlag C H Beck 2003 ISBN 3 406 45954 4 Geleitwort von Vaclav Havel Kapitel Die Premysliden und die deutsche Kolonisierung S33 f a b Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 10 April 2011 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 S 262 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III Maurer Geislingen Steige 2001 S 244 ISBN 3 927498 27 0 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 211 Prittlach Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Prittlach Seite 189 http www uir cz casti obce obec 584851 Obec Pritluky http www uir cz katastralni uzemi obec 584851 Obec PritlukyStadte und Gemeinden im Okres Breclav Bezirk Lundenburg Bavory Boleradice Borkovany Boretice Brod nad Dyji Brumovice Breclav Brezi Bulhary Divaky Dobre Pole Dolni Dunajovice Dolni Vestonice Drnholec Hlohovec Horni Bojanovice Horni Vestonice Hrusky Hustopece Jevisovka Kasnice Klentnice Klobouky u Brna Kobyli Kostice Krumvir Krepice Kurdejov Ladna Lanzhot Lednice Mikulov Milovice Moravska Nova Ves Moravsky Zizkov Morkuvky Nemcicky Nikolcice Novosedly Novy Prerov Pavlov Perna Podivin Popice Pouzdrany Pritluky Rakvice Sedlec Starovice Starovicky Strachotin Sakvice Sitborice Tvrdonice Tynec Uhercice Valtice Velke Bilovice Velke Hosteradky Velke Nemcice Velke Pavlovice Vrbice Zajeci Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pritluky amp oldid 224321461