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Bulhary deutsch Pulgram ist eine Gemeinde im Jihomoravsky kraj Sudmahren Okres Breclav in Tschechien Sie liegt acht Kilometer ostlich von Mikulov Nikolsburg Der Ort ist als ein Strassenangerdorf angelegt BulharyBulhary Tschechien Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk BreclavFlache 1516 1 haGeographische Lage 48 50 N 16 45 O 48 831466666667 16 748738888889 170 Koordinaten 48 49 53 N 16 44 55 OHohe 170 m n m Einwohner 723 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 691 88Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Milovice LedniceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Jiri Osicka Stand 2018 Adresse Bulhary 88691 88 BulharyGemeindenummer 584380Website www bulhary cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Sagen aus dem Ort 7 Personlichkeiten 8 Quellen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Luftaufnahme BulharyDas Dorf befindet sich am rechten Ufer der Thaya und reicht im Westen an die Milovicka pahorkatina einen Auslaufer der Pollauer Berge mit dem Heckenwald 373 m heran Die Nachbarortschaften sind im Norden Nove Mlyny Neumuhl und Pritluky Prittlach und im Suden Nejdek Neudek und Lednice Eisgrub Geschichte BearbeitenDie Anlage des Ortes sowie die bis 1945 gesprochene Ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern weisen auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stamme hin wie sie um 1050 aber vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 3 Sie brachten Ackergerate aus Eisen mit setzten neue landwirtschaftliche Anbaumethoden sowie die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 1244 war die erste urkundliche Erwahnung als es mit Neudek und Eisgrub von Konig Wenzel an Sifrit den Waisen verliehen wird 1310 verkauft an Heinrich II von Liechtenstein 1414 sind im Urbar nur deutsche Bewohner verzeichnet Seit 1545 sind im Ort radikal reformatorische Taufer Hutterer nachweisbar 4 Die Kirche wurde lutherisch geweiht 1574 kaufte Adam von Dietrichstein das Dorf und fuhrte den katholischen Glauben wieder ein 1585 bis 1785 wurde Pulgram der Pfarre Voitelsbrunn zugewiesen Im Dreissigjahrigen Krieg wird der Ort 1619 von den Standischen niedergebrannt Im Jahre 1622 wurden die Taufer aus Sudmahren ausgewiesen worauf diese nach Siebenburgen weiterzogen 5 In den Urbaren von 1414 1560 und 1629 finden sich wechselnde Schreibformen fur Pulgram wie Bylgrem Pulgrvm und Pullgram 1672 wird eine einklassige Schule gebaut mit dem Neubau 1882 wird sie dreiklassig und ab 1908 vierklassig Zwei grosse Brande in den Jahren 1828 und 1833 vernichteten mehrere Gehofe und Scheunen im Ort 6 In dieser Zeit wurde der herrschaftliche Meierhof aufgelost und das Land an Bauern verpachtet 7 1886 wurde eine neue Thayabrucke gebaut um die vorherige Holzbrucke zu ersetzen Die Freiwillige Feuerwehr wurde im Jahre 1888 gegrundet 1911 12 erfolgt der Anbau eines Turnraumes Die Bevolkerung lebte zum Grossteil von der Forst Vieh und Landwirtschaft wobei der Weinbau eine besondere Rolle einnahm 8 Die Reblausplage um 1900 vernichtete jedoch viele Weinstocke und so verringerte sich die Anbauflache bis 1945 kontinuierlich 9 Im Ort selbst gab es neben Kleinhandwerk drei Ziegeleien eine Milchsammelstelle eine Raiffeisenkassa und ein Lagerhaus Grosse Teile des Grundbesitzes waren bis in die Zwischenkriegszeit im Eigentum der Familie Dietrichstein 10 Um die Jahrhundertwende wurden auf dem Ortsgebiet einige Urnengraber aus der Hallstattzeit gefunden 11 Matriken werden seit 1678 gefuhrt Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 12 Grundbucher werden seit 1781 gefuhrt 13 Einer der Nachfolgestaaten Osterreich Ungarns nach dem Ersten Weltkrieg 1914 1918 war die Erste Tschechoslowakische Republik Pulgram wurde Teil dieser 1925 wurde die Schule wieder dreiklassig da eine neue zweiklassige Volksschule fur die tschechischen Kinder gebaut wird Die Elektrifizierung erfolgte ab 1929 Infolge des Munchner Abkommens wurde Pulgram am 1 Oktober 1938 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau Nach dem Zweiten Weltkrieg in welchem 83 Pulgramer fielen kam die Gemeinde am 8 Mai 1945 wieder zur Tschechoslowakei zuruck Der Ort wurde von militanten Tschechen besetzt Auf dem Kriegerdenkmal des Ersten Weltkrieges wurden die Bilder der Gefallenen entfernt und das an der Spitze des Obelisken befindliche Kreuz durch einen roten Stern ersetzt Bis auf 40 Personen flohen alle Ortsbewohner vor den einsetzenden Nachkriegsexzessen oder wurden am 30 Mai 1945 uber die Grenze nach Osterreich vertrieben wobei vier Manner und eine Frau zu Tode kamen 14 Wappen und Siegel BearbeitenDas alteste bekannte Siegel des Ortes stammte aus dem 16 Jahrhundert Es zeigt eine Umschrift in deren Mitte sich ein Renaissanceschild befindet Auf dem Schild ist eine beblatterte Weintraube zwischen einem Pflugeisen und einem Rebmesser uber einem Fisch abgebildet Nach den Kriegen im 17 Jahrhundert kam dieses Siegel in Vergessenheit Ab dem Jahre 1764 wird ein neues Siegel verwendet Es zeigt die Grossbuchstaben BV unter dem sich ein von funf Lilien umgebenes Halbrundschild mit zwei gekreuzten Fischen befindet Im Laufe der Jahrhunderte anderte sich das Aussehen des Siegels mehrmals wobei das Halbrundschild mit den zwei gekreuzten Fischen unverandert beibehalten wurde Wahrend der Zwischenkriegszeit war die Umschrift des Siegels zweisprachig 15 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Hauser Einwohner insgesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen andere1793 101 529 1836 127 728 1869 148 906 1880 164 1 044 1 016 7 191890 189 1 008 947 49 121900 208 1 097 979 108 101910 233 1 109 1 049 50 101921 247 1 124 979 117 281930 288 1 144 940 183 211939 997 Quelle 1793 1836 1850 aus Sudmahren von A Z Frodl BlaschkaSonstige Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche St Aegidius erbaut 1580 abgetragen 1781 und neu aufgebaut im Jahre 1783 Haupt und Seitenaltar von Martin Schmidt Kremser Schmidt Friedhof ausserhalb des Ortes Pfarrhof 1785 Statue Hl Johannes der Taufer Schule 1672 Sagen aus dem Ort BearbeitenDer verwunschene Jager 16 Personlichkeiten BearbeitenAlfred Vogel 1926 In Eisgrub geboren Aufgewachsen in Pulgram Padagoge Heimatforscher Trager des Bundesverdienstkreuzes und Josef Freising Preises Quellen BearbeitenWilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg 1935 approbierter Lehrbehelf Lehrerverein Pohrlitz Verlag Pulgram S 55f Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 220 223 406 409 411 412 414 417 421 425 427 428 431 553 573 577 Pulgram Gerald Frodl Walfried Blaschka Kreis Nikolsburg von A Z Einwohnerzahl Fluren Anbau Denkmaler Einrichtungen Handel und Wandel Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2006 Literatur BearbeitenLoserth Johann Der Communismus der mahrischen Wiedertaufer im 16 und 17 Jahrhundert Beitrage zu ihrer Geschichte Lehre und Verfassung Carl Gerold s Sohn 1894 Frantisek Hruby Die Wiedertaufer in Mahren Leipzig 1935 Franz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren 1793 Pulgram S 314 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Pulgram S 37 Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 Pulgram S 32 Alfred Vogel In Pulgram daheim 1991 Selbstverlag gefordert von der Niederosterreichischen Landesregierung Felix Ermacora Die sudetendeutschen Fragen Rechtsgutachten Langen Muller Verlag 1992 ISBN 3 7844 2412 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bulhary Breclav District Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 584380 Bulhary Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Gregor Wolny Die Wiedertaufer in Mahren Wien 1850 Bernd Langin Die Hutterer 1986 S 237 Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren Bd Brunner Kreis 1837 S 213 Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren Bd Brunner Kreis 1837 S 199 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z 2006 S 179 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 S 262 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z 2006 S 180 Wilfried Fiedler Hans Freising Beitrage zur Vor und Fruhgeschichte Mahrens 1980 S 24 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 29 Marz 2011 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Pulgram S 192 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2006 S 216 Mahrisches Landesarchiv Godelsche Sammlung S 125 Oberleitner Matzura Sudmahrische Sagen 1921 S 101f Stadte und Gemeinden im Okres Breclav Bezirk Lundenburg Bavory Boleradice Borkovany Boretice Brod nad Dyji Brumovice Breclav Brezi Bulhary Divaky Dobre Pole Dolni Dunajovice Dolni Vestonice Drnholec Hlohovec Horni Bojanovice Horni Vestonice Hrusky Hustopece Jevisovka Kasnice Klentnice Klobouky u Brna Kobyli Kostice Krumvir Krepice Kurdejov Ladna Lanzhot Lednice Mikulov Milovice Moravska Nova Ves Moravsky Zizkov Morkuvky Nemcicky Nikolcice Novosedly Novy Prerov Pavlov Perna Podivin Popice Pouzdrany Pritluky Rakvice Sedlec Starovice Starovicky Strachotin Sakvice Sitborice Tvrdonice Tynec Uhercice Valtice Velke Bilovice Velke Hosteradky Velke Nemcice Velke Pavlovice Vrbice Zajeci Normdaten Geografikum GND 4287697 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bulhary Tschechien amp oldid 237188959