www.wikidata.de-de.nina.az
Velke Nemcice deutsch Gross Niemtschitz ist eine Minderstadt in Tschechien Sie liegt acht Kilometer nordwestlich von Hustopece und gehort zum Okres Breclav Velke NemciceVelke Nemcice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk BreclavFlache 2198 1 haGeographische Lage 49 0 N 16 40 O 48 991666666667 16 673333333333 180 Koordinaten 48 59 30 N 16 40 24 OHohe 180 m n m Einwohner 1 825 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 691 63Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Hustopece ZidlochoviceStrukturStatus MestysOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Frantisek Smetana Stand 2018 Adresse Mestecko 85691 63 Velke NemciceGemeindenummer 585009Website www velkenemcice cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Velke NemciceVelke Nemcice befindet sich linksseitig der Svratka auf einer Terrasse zwischen dem Fluss und dem Bach Krepicky potok Das Stadtchen liegt am Fusse der Hugel der Boleradicka vrchovina im Nordosten der Thaya Schwarza Talsenke Im Osten erheben sich die Krepicka stara hora Framberg 322 m und die Punty Punkenberg 283 m sowie sudostlich die Ruzova Rosenberg 283 m Einen Kilometer ostlich verlauft die Autobahn D 2 Gegen Norden befindet sich der Naturpark Vyhon Sudlich liegt das Sumpfland Bradac Nachbarorte sind Nosislav Boudky und Zelenak im Norden Moutnice und Novy Dvur im Nordosten Krepice im Osten Kurdejov und Nova Ves im Sudosten Starovice und Uhercice im Suden Vranovice im Sudwesten sowie Prisnotice im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung von Velke Nemcice erfolgte 1228 als Besitz des Klosters Velehrad Die Zisterzienser unterhielten eine Grangie und betrieben Weinbau und Viehzucht Zudem liessen die Monche an der Svratka Fischteiche anlegen 1334 bestatigte Markgraf Karl Velke Nemcice die Halsgerichtsbarkeit Im 14 Jahrhundert verpfandete das Kloster Velke Nemcice an Milota von Tworkau Dieser liess den Klosterhof zur Feste umbauen Aus dem Jahre 1392 stammt die erste Nachricht uber eine der Jungfrau Maria geweihte Kirche Die Herren von Tworkau verkauften das Gut Velke Nemcice 1492 an Wilhelm II von Pernstein Eine Blutezeit erreichte Velke Nemcice wahrend des 16 Jahrhunderts Als die Pernsteiner 1549 die inzwischen wuste Feste an Sigmund Held von Kement verkauften wurde Velke Nemcice als Stadtchen bezeichnet Im selben Jahre erteilte Ferdinand I auf Helds Ansuchen Velke Nemcice das Privileg zur Abhaltung von zwei Jahrmarkten und einem Wochenmarkt In Velke Nemcice bestand zu dieser Zeit eine protestantische Pfarre Held liess die wuchtige Wasserfeste an der Svratka zu einem reprasentativen Prachtbau umgestalten Am 8 Oktober 1562 erhob Kaiser Ferdinand I die Feste zum Schloss und Velke Nemcice zur Stadt mit dem Recht zur Anlegung einer Stadtbefestigung und der Siegelung mit rotem Wachs Held konnte seine Plane zum Ausbau von Velke Nemcice zur Stadt und Herrschaftssitz nicht verwirklichen er verstarb 1564 Anschliessend wechselten die Besitzer haufig Zu ihnen gehorten die Herren von Boskowitz und die Grafen von Thurn Im Jahre 1605 wurde Velke Nemcice von den ungarischen Aufstandischen unter Stephan Bocskai ganzlich in Schutt und Asche gelegt Velke Nemcice bestand zu dieser Zeit aus 87 Wirtschaften Die landwirtschaftliche Nutzflache wurde zu zwei Funfteln fur den Weinbau genutzt Aus der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts stammt das alteste Ortssiegel mit der Inschrift SIGILLVM OPPIDVLI MEGALO NIEMCINSIS Am 4 Janner 1621 wurde das Stadtchen erneut von ungarischen Truppen Gabor Bethlens niedergebrannt nachdem Bethlens Heer zwischen Hustopece und Velke Nemcice die Kaiserlichen uberrannt hatten Nach der Schlacht am Weissen Berg wurden die Guter des Aufstandischen Johann Jakob von Thurn konfisziert Im Jahre 1622 ist die erste Schule in Velke Nemcice nachweisbar 1623 verwusteten Bethlens Truppen erneut das Stadtchen das Schloss und die Kirche nbsp Das GutshausDas auf 90 000 Gulden geschatzte Allodialgut Velke Nemcice kaufte 1626 Stephan Schmidt von Freyhofen Dieser verausserte das zugehorige Dorf Popice umgehend an Kardinal Franz Seraph von Dietrichstein der es seiner Herrschaft Nikolsburg einverleibte 1627 verkaufte Schmidt das Stadtchen Velke Nemcice an den Verwalter der Dietrichsteiner Guter Simon Kratzer von Schonsberg Wahrend der Rekatholisierung erlosch 1627 die Pfarre und die geistlichen Aufgaben ubernahm der Pfarrer von Nosislav Kratzer verausserte das Schloss und Stadtchen 1642 fur 47 000 Gulden an Johann von Montrochier Seit 1642 wurde wieder in Privathausern unterrichtet Zum Ende des Dreissigjahrigen Krieges wurde Velke Nemcice nach der Besetzung des Schlosses Seelowitz durch Torstensson im Marz 1645 von den Schweden drangsaliert Am 25 Mai 1652 wurde in Velke Nemcice wieder ein katholischer Pfarrer eingesetzt Eingepfarrt waren auch die Meierhofe Baudeck Grunbaum und Neudorf Franziska Grafin von Furstenberg die das Gut von ihrer Mutter Ursula von Egkher geerbt hatte uberliess das Erbe am 28 November 1661 ihrem Bruder Johann Ernst von Montrochier 1663 fielen tatarische und kumanische Abteilungen des aufstandischen siebenburgischen Fursten Franz I Rakoczi in Velke Nemcice ein Im Hufenregister von 1667 sind fur Velke Nemcice 47 wuste und 44 bewirtschaftete Anwesen ausgewiesen weitere 13 waren neu besiedelt und standen noch in der Frist Am 25 Juli 1667 tauschte Johann Ernst von Montrochier das Allodialgut Velke Nemcice mit Johann Friedrich von Trauttmansdorff gegen eine Barzahlung von 60 000 Gulden gegen das Gut Vetrny Jenikov ein Dieser liess sudostlich des Stadtchens das aus funf Anwesen bestehende Dorf Neudorf Nova Ves anlegen das nach ihm anfanglich auch als Friedrichsdorf Ves Fridrichova bezeichnet wurde Trauttmansdorff verausserte Velke Nemcice bereits 1668 fur 55 000 Gulden an Donat Johann Heissler von Heitersheim der das Gut im Jahre darauf mit hundert Dukaten Aufschlag an Friedrich Emmerich Schipko von Schihoffen weiterreichte 1673 lag noch immer ein Drittel der Wirtschaften wust Die Zahl der Einwohner wird zu dieser Zeit auf 400 geschatzt Im Jahre 1733 grundete sich die Bruderschaft der hl Johannes von Nepomuk die durch Joseph II verboten wurde 1736 setzte Friedrich Emmerichs Sohn Johann Wilhelm Schipko von Schihoffen seine Frau Anna Barbara Roden von Hirschenau als Universalerbin ein Sie wirtschaftete das Allodialgut Velke Nemcice und den Freihof Boudek in den Ruin 1753 musste sie ihre Besitzungen an Philipp Graf Serenyi abtreten Nach dessen Tode ersteigerte Friedrich Wilhelm von Haugwitz seine Besitzungen fur 109 000 Gulden und 1000 Dukaten Er verstarb 1765 ohne mannliche Nachkommen und das Erbe fiel seinem Neffen Karl von Haugwitz zu Am 20 Marz 1774 verkaufte dessen Witwe Josepha von Trachenberg das Allodialgut Velke Nemcice einschliesslich vier Meierhofen und drei Schafhofen fur 163 070 Gulden an Karl Furst von Dietrichstein der es an seine Herrschaft Seelowitz anschloss Im Jahre 1791 bestand das Stadtchen aus 176 Hausern und hatte 865 Einwohner 1819 verkaufte Karls Sohn Franz Joseph zusammen mit der Herrschaft Seelowitz auch das Gut Gross Niemtschitz an Albert Kasimir von Sachsen Teschen wobei der Kaufpreis fur Gross Niemtschitz 250 000 Gulden betrug 1831 verstarben 31 Einwohner bei einer Brechruhrepidemie Im Jahre 1834 lebten in den 205 Hausern des Marktfleckens 1144 Menschen Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Velke Nemcice Gross Niemtschitz ab 1850 eine Marktgemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Auspitz und Gerichtsbezirk Seelowitz Zu dieser Zeit lebten in dem Ort 1381 Menschen Zwischen 1855 und 1867 gehorte der Ort zum Bezirk Seelowitz und nach dessen Aufhebung wieder zum Bezirk Auspitz 1880 hatte der Markt 1568 Einwohner und 1890 waren es 1578 Seit dem Ende des 19 Jahrhunderts bemuhte sich Gross Niemtschitz vergeblich um einen Anschluss an das Eisenbahnnetz der Nordbahn In dieser Zeit wurden die Strassenverbindungen Brno Zidlochovice Velke Nemcice Hustopece und Sitborice Krepice Vranovice hergestellt Beim Grossbrand von 1900 wurde auch die Schule zerstort Im Jahre 1910 lebten in Gross Niemtschitz 1561 Personen Nachdem die Bezirksstadt Auspitz und die sudlichen Nachbarorte 1938 infolge des Munchner Abkommens dem Deutschen Reich zugeschlagen worden waren lag Velke Nemcice an der deutschen Grenze Die Marktgemeinde Velke Nemcice war danach bis 1949 dem Politischen Bezirk Brunn Land und dem Gerichtsbezirk Zidlochovice zugeordnet 1949 wurde der Okres Hustopece wiederhergestellt Nach dessen 1960 erfolgter Aufhebung gehort Velke Nemcice zum Okres Breclav Seit November 2006 besitzt Velke Nemcice wieder den Status einer Minderstadt Ortsgliederung BearbeitenFur den Mestys Velke Nemcice sind keine Ortsteile ausgewiesen Zu Velke Nemcice gehoren die Ansiedlungen Boudky Baudeck und Nova Ves Neudorf Grundsiedlungseinheiten sind Boudky und Velke Nemcice 3 Sehenswurdigkeiten BearbeitenSchloss Velke Nemcice das ab 1550 fur Sigmund Held von Kement errichtete Bauwerk wurde in der Mitte des 17 Jahrhunderts unter Johann von Montrochier umgestaltet Nach dem Anschluss an die Herrschaft Seelowitz diente das Schloss als Wirtschaftshof 1918 wurde es als Besitz des Hauses Habsburg konfisziert und zum Staatsgut Der Schlosspark wurde in den Jahren 1945 bis 1946 zerstort und auf seinem Gelande spater das Gemeindeamt ein Kino und Gaststatte sowie ein Kindergarten errichtet Die Skulpturen aus dem Schlosspark befinden sich heute am Zugang zur Kirche in Zidlochovice Ab 1948 diente das Gebaude als Schule Die Anlage befindet sich heute im Besitz verschiedener Gewerbetreibender Kirche St Wenzel und Veit das ursprunglich der Jungfrau Maria geweihte Bauwerk erhielt nach ihrer Zerstorung im Jahre 1605 seine heutige Gestalt ab 1652 beim Wiederaufbau unter Johann von Montrochier Der Turm erhielt beim Umbau von 1873 seine heutige Form Schlosskapelle Kastilek auf dem Hugel hinter dem Schloss der im 18 Jahrhundert errichtete Bau ist in einem ruinosen Zustand Statue des hl Johannes von Nepomuk Statue Pieta Naturreservat Placky Feuchtgebiet mit salzliebender Vegetation sudlich des Ortes am BradacEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 585009 Velke Nemcice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www uir cz zsj obec 585009 Obec Velke NemciceWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Velke Nemcice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Velke Nemcice auf hrady cz Geschichte der Kirche St Wenzel und VeitStadte und Gemeinden im Okres Breclav Bezirk Lundenburg Bavory Boleradice Borkovany Boretice Brod nad Dyji Brumovice Breclav Brezi Bulhary Divaky Dobre Pole Dolni Dunajovice Dolni Vestonice Drnholec Hlohovec Horni Bojanovice Horni Vestonice Hrusky Hustopece Jevisovka Kasnice Klentnice Klobouky u Brna Kobyli Kostice Krumvir Krepice Kurdejov Ladna Lanzhot Lednice Mikulov Milovice Moravska Nova Ves Moravsky Zizkov Morkuvky Nemcicky Nikolcice Novosedly Novy Prerov Pavlov Perna Podivin Popice Pouzdrany Pritluky Rakvice Sedlec Starovice Starovicky Strachotin Sakvice Sitborice Tvrdonice Tynec Uhercice Valtice Velke Bilovice Velke Hosteradky Velke Nemcice Velke Pavlovice Vrbice Zajeci Normdaten Geografikum GND 7695370 1 lobid OGND AKS VIAF 137691021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Velke Nemcice amp oldid 235072099