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Albert Kasimir August Ignaz Pius Franz Xaver von Sachsen auch Albrecht Kasimir August Ignaz Pius Franz Xaver von Sachsen 11 Juli 1738 in Moritzburg bei Dresden 10 Februar 1822 in Wien war Herzog von Teschen kaiserlicher bzw Reichs Generalfeldmarschall und 1765 bis 1780 Statthalter des Konigreichs Ungarn sowie 1781 bis 1790 Generalgouverneur der Osterreichischen Niederlande Als bedeutender Kunstsammler war er Begrunder und Namenspatron der Albertina Wien der grossten Graphiksammlung der Welt Herzog Albert von Sachsen Teschen 1777 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Vorfahren 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Herzog Albert von Sachsen Teschen Miniaturportrat von Jean Baptiste Isabey 1812 nbsp Schloss Laeken 1785 nbsp Das Palais Erzherzog Albert in Wien heute ist dort die Sammlung Albertina untergebracht Er war das dreizehnte Kind und der sechste Sohn von Friedrich August II Kurfurst von Sachsen und Konig von Polen als dieser August III und der osterreichischen Erzherzogin Maria Josefa Tochter Kaiser Josephs I und damit Enkel Augusts des Starken und Kaiser Josephs I Albert wurde 1764 in die Dresdner Loge Zu den drei Schwertern in die Freimaurerei aufgenommen 1 Im April 1766 heiratete er in Wien bzw Schloss Hof Erzherzogin Marie Christine seine Cousine 2 Grades und Lieblingstochter Maria Theresias Wahrend der Hochzeit wurde schwarz getragen da kurz zuvor sein Schwiegervater Franz Stephan von Lothringen gestorben war Die Ehe war eine der wenigen Liebesheiraten unter den Kindern Maria Theresias und auch eine der glucklichsten Albert Kasimir wurde aus der Erbmasse seines Schwiegervaters mit Gutern um Teschen Osterreichisch Schlesien d h die Teschener Kammer ausgestattet und nannte sich fortan Herzog von Teschen Durch geschickte Wirtschaftspolitik und gunstige Lage wurde das Gebiet im Zuge der Industrialisierung zu einem der wirtschaftlich erfolgreichsten in der Habsburgermonarchie Seine Frau erhielt als Mitgift weiters die Herrschaften Mannersdorf und Ungarisch Altenburg Komitat Wieselburg sowie hunderttausend Goldgulden Dieses bedeutende Heiratsgut Maria Christinas rief Unmut und Neid ihrer Geschwister hervor 1767 wurde Albert von Kaiser und Reichstag zum Reichsgeneralfeldmarschall ernannt 1765 bis 1780 fungierte er als Statthalter des Konigreichs Ungarn in Pressburg und bezog dort die fur seinen Schwiegervater neu eingerichtete Raumfolge auf der Pressburger Burg wahrend seine Frau das Appartement ihrer Mutter der regierenden Konigin bewohnte Als Sommersitz liess Maria Theresia ihnen ein Jagdschloss ihres Vaters Schloss Halbturn im damals ungarischen Burgenland umbauen In der Zeit der Konfoderation von Bar 1768 wurde er als Kandidat fur den polnischen Konigsthron nach der Abdankung von Stanislaus II August Poniatowski erwogen Von 1781 bis 1790 war Albert mit seiner Frau als Mitregentin Generalgouverneur der Osterreichischen Niederlande wo er in Brussel das Schloss Laeken erbauen liess Auch dieses Schloss diente ihm zur Unterbringung seiner Kunstsammlung Zu den politischen Schwierigkeiten der Statthalterschaft in den Niederlanden Siehe den Artikel uber seine Gemahlin Marie Christine Die Statthalterschaft endete mit der kurzlebigen unabhangigen Republik der Vereinigten Niederlandischen Staaten 1790 konnte nach deren Ende jedoch 1791 1792 wieder aufgenommen werden bis zum Einmarsch der Franzosen Im Ersten Koalitionskrieg gegen die franzosischen Revolutionstruppen wurde Herzog Albert oberkommandierender Reichsfeldmarschall und verteidigte im Ersten Koalitionskrieg die Niederlande gegen franzosische Revolutionstruppen unter General Dumouriez Nach der Niederlage in der Schlacht bei Jemappes 6 November 1792 aus Brussel vertrieben liess sich der Prinz mit seiner Gattin Maria Christina in Wien nieder wo das Palais von Emanuel Teles de Silva von Louis Montoyer fur ihn umgebaut wurde In diesem Palais befindet sich noch heute die nach ihm benannte Albertina Von seiner Kunstsammlung in Brussel konnte er 1792 nur zwei Drittel nach Wien retten da eines der drei Transportschiffe bei einem Sturm im Armelkanal unterging Er liess eine Wasserleitung die sog Albertinische Wasserleitung von Hutteldorf nach Wien bauen Im Jahre 1818 grundete er in Ungarisch Altenburg eine hohere Lehranstalt fur Landwirtschaft eine der ersten und die am langsten bestehende ihrer Art in Europa 2 Alberts Ehe blieb kinderlos 1767 wurde Marie Christine zwar am 16 Mai von einem Madchen entbunden das jedoch den folgenden Tag nicht uberlebte Nach dem Tod seiner Frau 1798 an einer Magenkrankheit liess er in der zum Komplex der Hofburg gehorenden Augustinerkirche von Antonio Canova ein Grabmal fur seine Frau errichten Er lebte nunmehr nur noch fur seine Kunstsammlung die auf seinen Neffen und Adoptivsohn Erzherzog Karl uberging Sein Neffe Erzherzog Johann wurde ebenfalls von ihm in seinem Testament bedacht und damit in die Lage versetzt als grosser Forderer der Steiermark zu wirken Nach seinem Tod wurde Albert Kasimir von Sachsen Teschen in der Kapuzinergruft beigesetzt Sein Herz befindet sich in der Herzgruft der Habsburger in der Loretokapelle der Wiener Augustinerkirche wahrend seine Eingeweide in der Herzogsgruft des Wiener Stephansdoms bestattet wurden Er gehort damit zu jenen 41 Personen die eine Getrennte Bestattung mit Aufteilung des Korpers auf alle drei traditionellen Wiener Begrabnisstatten der Habsburger Kaisergruft Herzgruft Herzogsgruft erhielten Im Jahr 1862 wurde in Wien Josefstadt 8 Bezirk die Albertgasse nach ihm benannt In Ungarn tragt das direkt an der osterreichischen Grenze liegende Dorf Albertkazmerpuszta seinen Namen welches um einen Gutshof entstanden ist der einst Albert Kasimir von Sachsen Teschen gehorte Vorfahren BearbeitenAhnentafel Albert Kasimir von Sachsen TeschenUrurgrosseltern KurfurstJohann Georg II 1613 1680 1638Magdalena Sibylle von Brandenburg Bayreuth 1612 1687 KonigFriedrich III 1609 1670 1643Sophie Amalie von Braunschweig Calenberg 1628 1685 Erdmann August von Brandenburg Bayreuth 1615 1651 1641Sophie von Brandenburg Ansbach 1614 1646 HerzogEberhard III 1614 1674 1637Anna Katharina Dorothea von Salm Kyrburg 1614 1655 KaiserFerdinand III 1608 1657 1631Maria Anna von Spanien 1606 1646 KurfurstPhilipp Wilhelm von der Pfalz 1615 1690 1653Elisabeth Amalia von Hessen Darmstadt 1635 1709 HerzogGeorg 1582 1641 1617Anna Eleonore von Hessen Darmstadt 1601 1659 Eduard von der Pfalz 1625 1663 1645Anna Gonzaga 1616 1684 Urgrosseltern Kurfurst Johann Georg III 1647 1691 1666Anna Sophie von Danemark und Norwegen 1647 1717 Markgraf Christian Ernst von Brandenburg Bayreuth 1644 1712 1671Sophie Luise von Wurttemberg 1642 1702 Kaiser Leopold I 1640 1705 1676Eleonore Magdalene von der Pfalz 1655 1720 Herzog Johann Friedrich von Braunschweig Calenberg 1625 1679 1668Benedicta Henriette von der Pfalz 1652 1730 Grosseltern Konig August II 1670 1733 1693Christiane Eberhardine von Brandenburg Bayreuth 1671 1727 Kaiser Joseph I 1678 1711 1699Wilhelmine Amalie von Braunschweig Luneburg 1673 1742 Eltern Konig August III 1696 1763 1719Maria Josepha von Osterreich 1699 1757 Albert Kasimir von Sachsen TeschenLiteratur BearbeitenConstantin von Wurzbach Sachsen Teschen Albert Kasimir Herzog In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 28 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1874 S 32 39 Digitalisat Adam Wolf Albert Kasimir Herzog von Sachsen Teschen In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 319 f F X Malcher Herzog Albrecht zu Sachsen Teschen bis zu seinem Antritt der Statthalterschaft in Ungarn 1738 1766 eine biographische Skizze Braumuller Wien Leipzig 1894 Digitalisat Hellmuth Rossler Albert Kasimir In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 131 Digitalisat Eugen Lennhoff Oskar Posner Dieter A Binder Internationales Freimaurerlexikon Uberarbeitete und erweiterte Neuauflage der Ausgabe von 1932 Munchen 2003 951 S ISBN 3 7766 2161 3 S Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albert von Sachsen Teschen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Eugen Lennhoff Oskar Posner Dieter A Binder Internationales Freimaurerlexikon Uberarbeitete und erweiterte Neuauflage der Ausgabe von 1932 Munchen 2003 951 S ISBN 3 7766 2161 3 Website der landwirtschaftlichen Fakultat der Westungarischen Universitat Memento vom 10 Dezember 2010 im Internet Archive abgerufen am 22 Juli 2009Statthalter der osterreichischen Niederlande 1718 1794 Vorganger Maximilian II Emanuel von Bayern Statthalter der spanischen Niederlande Prinz Eugen von Savoyen nur nominell Ercole Turinetti Marquis de Prie amtsfuhrender Stellvertreter Maria Elisabeth von Osterreich Friedrich August Graf von Harrach Rohrau Karl Alexander von Lothringen Maria Anna von Osterreich Mitregentin ausgenommen 1745 1748 wegen franzosischer Besetzung Georg Adam Furst von Starhemberg Albert Kasimir Herzog von Sachsen Teschen Maria Christina von Osterreich Mitregentin kurzzeitig auch Republik der Vereinigten Belgischen Staaten 1790Karl Ludwig von Osterreich Teschen Normdaten Person GND 118647652 lobid OGND AKS LCCN n95012172 VIAF 13100743 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Albert Kasimir von Sachsen TeschenALTERNATIVNAMEN Albert Kasimir zu SachsenKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Herzog und KunstsammlerGEBURTSDATUM 11 Juli 1738GEBURTSORT Moritzburg bei DresdenSTERBEDATUM 10 Februar 1822STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Kasimir von Sachsen Teschen amp oldid 234778588