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Die Osterreichischen Niederlande lateinisch Belgium Austriacum niederlandisch Oostenrijkse Nederlanden franzosisch Pays Bas autrichiens umfassten in etwa das Gebiet der heutigen Staaten Belgien und Luxemburg und existierten vom Ende des Spanischen Erbfolgekrieges im Jahr 1714 bis zur Eroberung durch franzosische Revolutionstruppen und den Anschluss an die Franzosische Republik im Jahr 1795 Territorium im Heiligen Romischen ReichOsterreichische NiederlandeWappenKarteVerwaltungseinteilung der Osterreichischen Niederlande 1789Alternativnamen Belgium Austriacum lat Bestehen 1714 1797Entstanden aus Spanische NiederlandeReichskreis Burgundischer ReichskreisHauptstadte Residenzen BrusselDynastien HabsburgerKonfession Religionen romisch katholischSprache n Franzosisch Latein als gesprochene Sprachen auch Niederlandisch und Deutsch Aufgegangen in Erste Franzosische Republik ab 1814 Konigreich der Vereinigten Niederlande und Grossherzogtum Luxemburg ab 1831 Belgien und LuxemburgHistorische Karte der Osterreichischen Niederlande Luxemburgs und des Hochstifts Luttich etwa aus dem Jahr 1730 von Johann Baptist Homann Zusatzlich sind noch die historischen Grenzen nach dem Dreissigjahrigen Krieg eingezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Gliederung 2 Geschichte 2 1 Statthalter 2 2 Tauschobjekt 2 3 Brabanter Revolution und Vereinigte Belgische Staaten 3 Bevollmachtigte Minister 4 Siehe auch 5 Literatur 6 FussnotenGliederung BearbeitenIm Einzelnen handelte es sich um einen Teil des Herzogtums Brabant das Herzogtum Limburg uberwiegend das Herzogtum Luxemburg einen Teil vom Oberquartier des Herzogtums Geldern siehe Osterreichisch Geldern einen Teil der Grafschaft Flandern die Grafschaft Namur einen Teil der Grafschaft Hennegau die Herrlichkeit Mechelen das Tournaisis die Stadt LowenGeschichte BearbeitenNach dem Aussterben der spanischen Linie der Habsburger und dem daraus resultierenden Spanischen Erbfolgekrieg kamen die bis dahin Spanischen Niederlande an die osterreichische Linie des Hauses So entstanden 1714 die Osterreichischen Niederlande Die alliierten Gewinner des Krieges waren sich lediglich einig in der Abwehr des franzosischen Expansionsdranges Fur die sudlichen Niederlande bedeutete dies dass in einigen wichtigen Festungen und Stadten niederlandische Truppen stationiert wurden Gleichzeitig blieb die Schelde fur den Seehandel geschlossen und die ehemalige Welthandelsstadt Antwerpen blieb weiterhin in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung gehemmt Festgelegt wurde dies im sogenannten Barrieretraktat Die von Kaiser Karl VI gegrundete Ostender Kompanie konnte damit den geeignetsten Hafen des Landes nicht nutzen und war dadurch stark in ihrer Entwicklung gehemmt Statthalter Bearbeiten von 1714 bis zur Eroberung durch Frankreich 1794 wahrend des Ersten Koalitionskriegs wurde das Land durch die Statthalter von Brussel aus regiert Erster Statthalter wurde Prinz Eugen von Savoyen der sich jedoch von seinem Vertrauten Ercole Turinetti de Prie vertreten liess Dass der Prinz niemals sein Gouvernement personlich antrat mag ein weiterer Grund dafur sein dass die Statthalterschaft keinen Ruckhalt in den Standen und der Bevolkerung hatte 1724 wurde die Schwester Kaiser Karls VI Erzherzogin Maria Elisabeth Generalgouverneurin 1744 folgte Karl Alexander von Lothringen der das erste Jahr gemeinsam mit seiner Frau Maria Anna regierte Wahrend des Osterreichischen Erbfolgekrieges wurden sie von 1745 bis 1748 von franzosischen Truppen unter Marschall Hermann Moritz von Sachsen besetzt 1780 regierte Furst Georg Adam von Starhemberg 1781 Albert Kasimir Herzog von Sachsen Teschen Schon im selben Jahr folgte Marie Christine Erzherzogin von Osterreich als Mitregentin Nach der kurzlebigen unabhangigen Republik der Vereinigten Niederlandischen Staaten 1790 war 1793 1794 Karl Ludwig Erzherzog von Osterreich letzter Statthalter Tauschobjekt Bearbeiten Die Osterreichischen Niederlande wurden von den Habsburgern mehrmals als Tauschobjekt anderen Machten angeboten Im Siebenjahrigen Krieg sollte Frankreich sie fur seine Hilfe bei einer Ruckgewinnung Schlesiens erhalten Ausloser fur den Bayerischen Erbfolgekrieg war ein Tauschplan mit dem Kurfursten der Pfalz die Osterreichischen Niederlande gegen Bayern den Preussen zusammen mit dem deutschen Furstenbund jedoch verhinderte Wahrend der franzosischen Revolutionskriege gab Preussen ubrigens nach 1793 doch noch seine Zustimmung zu den osterreichisch bayerischen Tauschplanen um Osterreichs Zustimmung zur zwischen Russland und Preussen vereinbarten zweiten Teilung Polens zu erlangen Das Vorhaben war jedoch nicht mehr realisierbar Osterreich hatte die sudlichen Niederlande nach der Brabanter Revolution und einer ersten franzosischen Besetzung zwar kurzzeitig zuruckerobert verlor es jedoch schon 1794 endgultig an die franzosischen Revolutionsheere Preussen erkannte den neuen franzosischen Besitzstand 1795 an und schliesslich musste Osterreich die verlorenen Besitzungen 1797 im Frieden von Campo Formio an Frankreich abtreten und erhielt als Entschadigung das franzosisch besetzte Venetien Brabanter Revolution und Vereinigte Belgische Staaten Bearbeiten Die Bewohner des Landes straubten sich massiv gegen die zentralistischen und aufgeklart absolutistischen Reformen Kaiser Josephs II Josephinismus Dieser Widerstand gipfelte 1789 in der Brabanter Revolution und 1790 in der Proklamation der Republik der Vereinigten Belgischen Staaten Josephs Bruder und Nachfolger Leopold II gelang es zwar die Unruhen zu beenden aber nicht die Gegensatze zu den verschiedenen patriotischen Bewegungen zu uberwinden die sich zu dieser Zeit als Trager der belgischen Nationwerdung konstituierten 1792 wurden die Osterreichischen Niederlande erstmals von franzosischen Revolutionsheeren besetzt Nach der Niederlage der franzosischen Truppen in der Schlacht bei Neerwinden am 18 Marz 1793 konnte die Osterreicher zunachst ihre Herrschaft wiederherstellen 1 Infolge der osterreichischen Niederlage in der Schlacht bei Fleurus am 26 Juni 1794 gelang es den Franzosen die Osterreichischen Niederlande erneut zu besetzen 2 Am 1 Oktober 1795 wurden sie formal an Frankreich angeschlossen 1797 trat Osterreich im Frieden von Campo Formio die Osterreichischen Niederlande an Frankreich ab Der Friede von Luneville bestatigte das 1801 auch im Namen des Heiligen Romischen Reiches Bevollmachtigte Minister BearbeitenDie bevollmachtigten Minister in den osterreichischen Niederlanden franzosisch Ministres plenipotentiaires des Pays Bas autrichiens waren die Stellvertreter der Generalstatthalter und die eigentlichen Leiter der Regierung 1714 1716 Joseph Lothar von Konigsegg Rothenfels 1716 1724 Ercole Turinetti de Prie 1725 1725 Wirich Philipp von und zu Daun 1726 1732 Giulio Visconti Borromeo Arese 1732 1743 Friedrich August von Harrach Rohrau 1743 1744 Karl Ferdinand von Konigsegg Erps 1744 1746 Wenzel Anton Kaunitz 1748 1749 Karl Josef Batthyany 1749 1753 Antoniotto Botta Adorno 1753 1770 Johann Karl Philipp Graf Cobenzl 1770 1783 Georg Adam von Starhemberg 1783 1787 Ludovico di Belgiojoso 1787 1787 Joseph Jacob Graf Murray de Melgum ad interim 1787 1789 Ferdinand von Trauttmansdorff 1789 1790 Philipp von Cobenzl 1790 1791 Florimond Claude von Mercy Argenteau 1791 1792 Franz Georg Karl von Metternich 1792 1793 erste franzosische Besetzung 1793 1794 Franz Georg Karl von Metternich letzter Minister Siehe auch BearbeitenGeschichte Belgiens Statthalter der habsburgischen Niederlande Burgundischer ReichskreisLiteratur BearbeitenHeinrich Benedikt Als Belgien osterreichisch war Herold Wien 1965 Johannes Koll Die belgische Nation Patriotismus und Nationalbewusstsein in den Sudlichen Niederlanden im spaten 18 Jahrhundert Munster 2003 ISBN 3 8309 1209 9 zugleich Dissertation an der Universitat Koln 1999 historisch Ignaz de Luca Geographisches Handbuch von dem Oestreichischen Staate Band 5 2 Abteilung Burgund die Lombardie und Toscana Joseph V Degen Wien 1792 Kapitel Die Oestreichischen Niederlande oder der Burgundische Kreis S 369 580 Digitalisat bei Google Bucher dort der gesamte Band 5 Fussnoten Bearbeiten Horst Lademacher Geschichte der Niederlande Politik Verfassung Wirtschaft Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1983 ISBN 3 534 07082 8 S 209 Horst Lademacher Geschichte der Niederlande Politik Verfassung Wirtschaft Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1983 S 210 Normdaten Geografikum GND 4075611 7 lobid OGND AKS VIAF 240342510 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreichische Niederlande amp oldid 232770584