www.wikidata.de-de.nina.az
Der Osterreichische Erbfolgekrieg 1740 1748 brach aus als nach dem Tod Kaiser Karls VI und damit dem Aussterben des Hauses Habsburg im Mannesstamm seine Tochter Maria Theresia den osterreichischen Erzherzogthron bestieg und mehrere europaische Fursten eigene Anspruche auf die Habsburgischen Erblande bzw das romisch deutsche Kaisertum erhoben Der Konflikt umfasst u a die ersten beiden Schlesischen Kriege und wuchs sich zu einem weltumspannenden Krieg aus Osterreichischer Erbfolgekrieg Datum 16 Dezember 1740 bis 18 Oktober 1748Ort Europa Nordamerika SudamerikaAusgangFolgen Preussische Kontrolle uber Schlesien gesichertFriedensschluss Friede von Aachen 1748 KonfliktparteienFrankreich Konigreich 1791 FrankreichPreussen Konigreich Preussen bis 1745Spanien 1506 SpanienKurfurstentum Bayern Bayern bis 1745Kurfurstentum Sachsen Sachsen bis 1742Savoyen Savoyenbis 1742Republik Genua GenuaSchweden 1650 SchwedenHerzogtum Modena Modena Grossbritannien Konigreich GrossbritannienHabsburgermonarchie HabsburgermonarchieKurfurstentum Braunschweig Luneburg KurhannoverRepublik der Vereinigten Niederlande Vereinigte NiederlandeKurfurstentum Sachsen Sachsen1743 1745Savoyen Savoyenab 1742Russisches Kaiserreich 1721 RusslandBefehlshaberLudwig XV Frankreich Konigreich 1791 Moritz von SachsenFrankreich Konigreich 1791 Francois Marie de BroglieFrankreich Konigreich 1791 Ulrich von LowendalPreussen Konigreich Friedrich II Preussen Konigreich Leopold I von Anhalt DessauPreussen Konigreich Leopold II von Anhalt Dessau Karl VII Maximilian III Joseph Philipp V Spanien 1506 Infant PhilippSpanien 1506 Jean Thierry du MontSchweden 1650 Charles Emil LewenhauptRepublik Genua Lorenzo De Mari Francesco III Maria Theresia Franz I StephanHabsburgermonarchie Ludwig Andreas von KhevenhullerHabsburgermonarchie Karl Alexander von LothringenHabsburgermonarchie Otto von Traun Georg II Grossbritannien Konigreich George WadeGrossbritannien Konigreich Duke of CumberlandGrossbritannien Konigreich Thomas MathewsRepublik der Vereinigten Niederlande Anthonie van der HeimRepublik der Vereinigten Niederlande Wilhelm IV Republik der Vereinigten Niederlande Karl August von WaldeckRepublik der Vereinigten Niederlande Isaak von Cronstrom August III Kurfurstentum Sachsen Friedrich August Rutowski Karl Emanuel III ElisabethRussisches Kaiserreich 1721 Peter von Lacy Osterreichischer Erbfolgekrieg 1740 1748 Europaischer Kriegsschauplatz Mollwitz Chotusitz Dettingen Toulon Pfaffenhofen Tournai Fontenoy Hohenfriedberg Soor Hennersdorf Kesselsdorf Brussel Piacenza Namur Roucourt Kap Finisterre 1 Lauffeldt Assietta Bergen op Zoom Kap Finisterre 2 Maastricht Erster Schlesischer Krieg Zweiter Schlesischer KriegIndischer Kriegsschauplatz Erster Karnatischer KriegAmerikanischer Kriegsschauplatz King George s War Teilnehmer des Osterreichischen Erbfolgekriegs Blau Osterreich Grossbritannien Vereinigte Niederlande und Verbundete Grun Preussen Spanien Frankreich und Verbundete Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Vorgeschichte Die Pragmatische Sanktion 3 Kriegsverlauf 3 1 1740 3 2 1741 3 3 1742 3 4 1743 3 5 1744 3 6 1745 3 7 1746 3 8 1747 3 9 1748 4 Auswirkungen des Kriegs 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenMaria Theresia hatte Franz Stephan von Lothringen geheiratet Beim Tod ihres Vaters Karl VI erhoben folgende Verwandte Anspruch auf das Erbe Karl Albrecht von Bayern als Ehemann von Maria Amalie von Osterreich der jungsten Tochter von Kaiser Joseph I dem alteren Bruder Karls VI Philipp V von Spanien Haus Anjou als Erbe der erloschenen spanischen Linie der Habsburger Friedrich August von Sachsen als Ehemann von Maria Josepha von Osterreich der altesten Tochter Kaiser Josephs I Friedrich II von Preussen nutzte diese Anspruche indem er fur seine Anerkennung der Pragmatischen Sanktion die Provinz Schlesien verlangte Er ruckte am 16 Dezember 1740 in Schlesien ein Der Erste Schlesische Krieg loste den osterreichischen Erbfolgekrieg aus Bayern und Spanien schlossen 1741 im Vertrag von Nymphenburg ein Bundnis dem spater auch Preussen Sachsen Frankreich Schweden Neapel die Kurpfalz und Kurkoln beitraten Mit Osterreich verbundet waren Grossbritannien und die Vereinigten Niederlande die traditionellen Gegenspieler Frankreichs In den Rahmen des Osterreichischen Erbfolgekrieges fielen auch andere binationale Konfrontationen wie der War of Jenkins Ear zwischen Grossbritannien und Spanien der zweite Aufstand der Jakobiten in Schottland sowie der Russisch Schwedische Krieg Teile des Krieges wurden von den Kolonialmachten Frankreich und Grossbritannien auch in Nordamerika und Indien ausgetragen Diese Teilkonflikte sind als King George s War in Nordamerika und Erster Karnatischer Krieg in Indien bekannt Der Erbfolgekrieg endete am 18 Oktober 1748 mit einem Friedensschluss in Aachen Dieser Frieden stellte den Vorkriegszustand weitgehend wieder her sprach allerdings Schlesien Preussen zu und erkannte Maria Theresias Thronerbschaften an Vorgeschichte Die Pragmatische Sanktion Bearbeiten nbsp Leopold von Habsburg Kaiser bis 1705 als Leopold I Zwei Sohne nbsp Joseph von Habsburg 1678 1711 Kaiser von 1705 bis 1711 als Joseph I Kein Sohn nbsp Karl von Habsburg 1685 1740 Kaiser von 1711 bis 1740 als Karl VI Kein Sohn nbsp Maria Josepha 1699 1757 Tochter Josephs nbsp Maria Amalia 1701 1756 Tochter Josephs nbsp Maria Theresia 1717 1780 Tochter Karls nbsp Philipp von Anjou Konig von Spanien nbsp Friedrich Augustvon Sachsen nbsp Karl Albrechtvon Bayern nbsp Franz Stephanvon Lothringen nbsp Friedrich II Konig in PreussenWahrend des Spanischen Erbfolgekriegs der durch das Aussterben der spanischen Habsburgerlinie ausgelost worden war entschied sich Kaiser Leopold I das Haupt der osterreichischen Habsburgerlinie dafur die Erbfolge festzulegen Am 12 September 1703 schloss er mit seinen beiden Sohnen Joseph und Karl das Pactum mutuae successionis einen geheim gehaltenen Vertrag uber die Erbfolge Der Pakt regelte dass weibliche Familienmitglieder nur erben konnten wenn alle mannlichen Linien ausgestorben waren und legte ausserdem die Erbfolge unter den zu der Zeit lebenden Habsburgern fest Leopold starb 1705 und sein alterer Sohn folgte ihm als Kaiser Joseph I nach Als dieser 1711 auch starb hinterliess er zwei unverheiratete Tochter und wurde von seinem jungeren Bruder als Karl VI beerbt Dieser legte am 19 April 1713 mit der Pragmatischen Sanktion eine neue Erbfolgeregelung fest Ferner sah diese die Unteilbarkeit der habsburgischen Erblande vor Der Erbfolgepakt und die Pragmatische Sanktion stimmten darin uberein dass eine weibliche Erbfolge erst nach Aussterben aller mannlichen Linien zugelassen wurde Wahrend der Erbfolgepakt die dann erfolgende weibliche Erbfolge offenliess bestimmte die Pragmatische Sanktion dass in diesem Fall die Tochter des letzten mannlichen Throninhabers nachfolgen solle Auf die damals mogliche und spater tatsachlich eingetretene Situation dass Karl VI selbst ohne mannlichen Erben sterben wurde bezogen bedeutete dies dass Karls Tochter Maria Theresia und nicht etwa eine von Josephs Tochtern unter Berufung auf dessen Primogenitur nachfolgen wurde Formal unterschieden sich Erbfolgepakt und Pragmatische Sanktion dadurch dass ersterer nur ein Hausgesetz darstellte und geheim gehalten wurde wahrend die Pragmatische Sanktion offentlich gemacht und den Landtagen der Habsburger Erblande und dem Ungarischen Reichstag vorgelegt wurde durch deren Annahme 1720 1723 sie in den Rang eines Staatsgesetzes erhoben wurde In Anbetracht moglicher Anspruche der Tochter Josephs und ihrer Ehemanner bemuhte sich Karl VI um die Anerkennung der Regelung durch die anderen europaischen Machte In den Jahren 1725 bis 1730 erreichte er zwar die Anerkennung der meisten auslandischen Machte so etwa durch Brandenburg Preussen 1726 28 und Grossbritannien Dies war jedoch nur ein bedingter Erfolg denn nach dem Tod des Kaisers am 20 Oktober 1740 zeigte sich eine andere Situation Karl Albrecht Kurfurst von Bayern und Friedrich August Kurfurst von Sachsen bestritten die Gultigkeit der Pragmatischen Sanktion nicht aber des Erbfolgepakts und damit Maria Theresias Erbrecht und erhoben jeweils im Namen ihrer Ehefrauen der Tochter Josephs I Anspruch auf die habsburgischen Erblande Friedrich II von Brandenburg Preussen dessen Vater 1728 die Pragmatische Sanktion und damit sowohl die Erbfolgeregelung als auch die Unteilbarkeit der Habsburgischen Territorien anerkannt hatte berief sich auf einen 1686 aufgegebenen Anspruch auf Teile Schlesiens und forderte infolgedessen die Abtretung Schlesiens an Preussen Kriegsverlauf Bearbeiten1740 Bearbeiten Am 11 Dezember setzte Friedrich II Maria Theresia ein Ultimatum in dem er Schlesien als Preis fur seine Anerkennung der Pragmatischen Sanktion und seine Unterstutzung fur die Wahl ihres Ehemanns Franz von Lothringen zum Kaiser forderte Ohne die Antwort abzuwarten fiel das preussische Heer am 16 Dezember in Schlesien ein und besetzte es ohne viel Gegenwehr Dabei profitierte Friedrich davon dass unter seinem Vater dem Soldatenkonig Friedrich Wilhelm I das preussische Heer zu einem der modernsten Europas ausgebaut worden war Zudem war es im Gegensatz zur osterreichischen Armee ein stehendes Heer Es konnte sofort und nicht erst nach langer Mobilisierung eingesetzt werden Die Osterreicher denen nach dem Krieg gegen die Turken nur wenige Truppen zur Verfugung standen zogen sich nach Bohmen und Mahren zuruck und die Preussen konnten unbeeintrachtigt Breslau besetzen und in Schlesien uberwintern Nur die Festungen Glogau Brieg und Neisse wurden noch von osterreichischen Garnisonen gehalten 1741 Bearbeiten Am 9 Marz 1741 wurde die Festung Glogau in einem Nachtangriff von preussischen Truppen unter Leopold II von Anhalt Dessau erobert Wahrenddessen begann eine osterreichische Armee unter Graf Neipperg gegen die preussischen Linien zu operieren und die belagerten Orte Neisse und Brieg zu entsetzen Am 10 April kam es zur Schlacht bei Mollwitz in der die Preussen siegten In der Folge blieben die Osterreicher defensiv da sie ihr einziges Feldheer nicht leichtfertig aufs Spiel setzen wollten Nachdem sich schon am 16 Februar Grossbritannien Russland Sachsen und die Vereinigten Niederlande in Dresden mit Maria Theresia zu einer antipreussischen Koalition zusammengeschlossen hatten verbundete sich Preussen jetzt mit Frankreich in Person des Marschalls Belle Isle Im Sommer schlossen sich auch Bayern und Spanien diesem Bundnis an Frankreich erhoffte sich eine Schwachung seines Erzfeindes Osterreich und Spanien strebte nach verlorenen Besitzungen in Italien Grossbritannien erklarte nunmehr seine Neutralitat da es nicht an einem Konflikt mit den beiden bourbonischen Machten Frankreich und Spanien interessiert und ausserdem Kur Hannover durch Preussen bedroht war Im September 1741 wechselte Sachsen in die anti osterreichische Allianz Grund war ein Abkommen Sachsens mit Karl Albrecht von Bayern Sachsen sicherte Karl Albrecht Unterstutzung bei der Kaiserwahl zu Dieses Abkommen mit Sachsen und die Intervention der Franzosen veranlassten Friedrich am 9 Oktober einen mit britischer Hilfe ausgehandelten geheimen Waffenstillstand die sogenannte Geheimkonvention von Klein Schnellendorf mit Maria Theresia zu schliessen Dabei erhielt er nach einer demonstrativen Belagerung die Festung Neisse und Niederschlesien Die preussische Armee eroberte am 26 Dezember noch Olmutz und bezog daraufhin Winterquartiere Karl Albrecht besetzte mit seinen bayerischen Truppen im Juli Passau und die dortige Veste Oberhaus und stiess im September mit Hilfe sachsischer und franzosischer Truppen nach Oberosterreich vor ohne jedoch Wien zu bedrohen Obwohl Neipperg mit seiner Armee aus Schlesien herbeieilte konnten die Verbundeten am 26 November Prag einnehmen wo sich Karl Albrecht am 9 Dezember von den bohmischen Standen zum Konig kronen liess 1742 Bearbeiten Am 24 Janner 1742 wurde Karl Albrecht in Frankfurt zum Kaiser Karl VII gewahlt und am 12 Februar von seinem Bruder Clemens August dem Erzbischof von Koln auch gekront Seit fast 300 Jahren war er der erste Kaiser der nicht aus dem Habsburger Geschlecht stammte Die Osterreicher hatten unterdessen Truppen aus Italien und Ungarn zusammengezogen und waren zum Gegenangriff ubergegangen Ludwig Andreas Graf Khevenhuller eroberte erst Linz zuruck und marschierte am Tag der Kaiserkronung Karl Albrechts in Munchen ein Daraufhin bat Karl Albrecht Friedrich II um Hilfe Dieser eroberte Brunn und ging auf Wien vor Als osterreichische Truppen seine Ruckzugslinien bedrohten kehrte er nach Bohmen zuruck wo er das Heer des Prinzen Karl von Lothringen in der Schlacht bei Chotusitz besiegte Um seine Eroberungen zu sichern schloss Friedrich II am 11 Juni 1742 mit Maria Theresia den Praliminarfrieden von Breslau dem am 28 Juli 1742 der Frieden von Berlin folgte Preussen erhielt Schlesien und die Grafschaft Glatz wahrend Maria Theresia die freigewordenen Truppen gegen das bayerisch franzosische Heer werfen konnte Der franzosische Marschall de Broglie der an der Moldau operierte wurde daraufhin von den Osterreichern zuruckgedrangt Im August belagerten sie ergebnislos Prag Die Franzosen unter Marschall Belle Isle versuchten Prag zu behaupten mussten sich im Dezember jedoch unter schwierigen Bedingungen nach Eger zuruckziehen In Italien offnete sich ein neuer Kriegsschauplatz Spanien versuchte sein Territorium auf Kosten Osterreichs von Neapel aus zu erweitern Doch ein osterreichisch sardinisches Heer ergriff die Initiative eroberte Modena und Mirandola und eroberte Mittelitalien nachdem sich Neapel bedroht durch eine britische Flotte fur neutral erklart hatte Im September drang ein weiteres spanisches Heer durch Frankreich kommend gegen Nizza vor musste sich aber vor dem Wintereinbruch wieder nach Savoyen zuruckziehen Obwohl eine franzosisch bayerische Armee bis zum Herbst des Jahres Bayern zuruckerobert hatte konnten die Osterreicher Bohmen und Mahren behaupten Grossbritannien und die Vereinigten Niederlande waren seit dem 13 Mai auf der Seite Maria Theresias in den Krieg eingetreten um ein Erstarken Frankreichs und Spaniens auf dem Kontinent zu verhindern und schliesslich war Preussen vorerst als Gegner Osterreichs ausgeschieden 1743 Bearbeiten nbsp Die koniglich ungarische Fahne der habsburgischen Truppen Der kaiserliche Adler konnte bis 1745 nicht genutzt werden nbsp Truppenbewegungen entlang des Rheins bei Breisach 1743 nbsp Braunauer Notklippe zu 6 Kreuzer mit der Jahreszahl 1743 Im Fruhjahr gab es in Deutschland zwei Kriegsschauplatze In Kur Hannover sammelte sich unter Konig Georg II eine britisch hannoversche Armee die an den Main ruckte Frankreich schickte ihr aus dem Elsass eine eigene Armee unter Marschall Noailles entgegen die allerdings in der Schlacht bei Dettingen am 27 Juni besiegt wurde In Suddeutschland verloren die Bayern und ihre hessischen Verbundeten am 9 Mai ein Gefecht bei Simbach am Inn und mussten daraufhin fast ganz Bayern raumen 1 Der 9 Mai war zugleich der Beginn der Belagerung der stark befestigten Stadt Braunau am Inn durch die osterreichischen Truppen die sechs Wochen lang andauerte 2 Das Datum befindet sich auf den Braunauer Notklippen Sowohl die Franzosen als auch die Bayern wichen hinter den Rhein zuruck wo sie in die Winterquartiere gingen Die Pragmatische Armee des Konigs Georg lagerte nach einem kurzen Vorstoss uber den Rhein schliesslich in Westfalen und den Niederlanden wahrend die nun Koniglich Ungarische Armee genannten Truppen der Osterreicher in Bayern und am Rhein lagen In Italien ruckten die Spanier erneut gegen Modena vor erlitten jedoch in der Schlacht von Camposanto am 8 Februar eine Niederlage Auch die spanische Armee in Sudfrankreich versuchte erneut im Piemont vorzugehen musste sich aber wie im Vorjahr nach Savoyen zuruckziehen 1744 Bearbeiten Im Fruhjahr ging eine 80 000 Mann starke franzosische Armee unter Moritz von Sachsen gegen Brussel und die britisch niederlandische Armee vor Sie eroberte Menin Ypern Furnes und Knock musste danach allerdings den Grossteil ihrer Truppen gegen Karl von Lothringens osterreichische Armee schicken die im Elsass den Rhein uberschritten hatte Zu einer Schlacht kam es nicht denn Karl von Lothringen eilte im August nach Bohmen zuruck nachdem bekannt geworden war dass preussische Truppen unter Friedrich II erneut in den Krieg eingegriffen hatten Gunstig schien es jedoch dass sich Sachsen im Mai heimlich auf Osterreichs Seite geschlagen hatte Friedrich II furchtete das Erstarken Maria Theresias und glaubte dass Osterreich nach einem Sieg uber Frankreich versuchen wurde sich erneut Schlesiens zu bemachtigen Deshalb erneuerte er sein Bundnis mit Frankreich und griff im August in Bohmen an Im September wurde Prag belagert und eingenommen Als Friedrich II weiter vordrang schnitten ihm osterreichische Husaren den Nachschub ab Von allen Seiten bedrangt durch die osterreichischen Reservetruppen die sachsische Armee und schliesslich auch durch das Heer Karls von Lothringen musste sich Friedrich II nach Schlesien zuruckziehen Durch diese Entlastung war es den Bayern und Franzosen jedoch gelungen Bayern zuruckzuerobern Ein franzosisches Heer unter dem personlichen Kommando Ludwigs XV besetzte nach sechswochiger Belagerung die vorderosterreichische Hauptstadt Freiburg im Breisgau wahrend ein anderes das osterreichische Schwaben angriff Im November sammelte sich noch ein drittes Heer an der Mosel In Italien drang eine franzosisch spanische Armee ins Piemont ein und schlug das sardinische Heer an der Stura Danach nahm sie Villafranca Oneglia und Nizza ein Im Herbst musste die Armee jedoch wieder nach Piemont zuruck In Mittelitalien drangten die Osterreicher die Spanier aus Neapel zuruck Doch als dieses seine Neutralitat wieder aufgab musste sich das osterreichische Heer bis in das Grossherzogtum Toskana zuruckziehen 1745 Bearbeiten nbsp Das Regiment des Gardes francaises in der Schlacht bei Fontenoy 1745 Gemalde von Jean Baptiste Edouard Detaille Am 8 Janner 1745 schlossen Grossbritannien Osterreich die Vereinigten Niederlande und Sachsen Polen die Warschauer Quadrupel Allianz die sich gegen Preussen richtete Zwolf Tage spater am 20 Janner 1745 starb Kaiser Karl VII und machte so eine neue Kaiserwahl notig Sein Sohn Maximilian III Joseph schloss nach weiteren militarischen Niederlagen z B in der Schlacht bei Pfaffenhofen den Frieden von Fussen mit Maria Theresia in dem er die Pragmatische Sanktion anerkannte und zusicherte Maria Theresias Ehemann Franz bei der Kaiserwahl zu unterstutzen Damit war Preussen weitgehend isoliert Friedrich II plante sich im folgenden Feldzug defensiv zu verhalten Er blieb in Schlesien wo er am 4 Juni in der Schlacht bei Hohenfriedberg ein osterreichisch sachsisches Heer entscheidend schlug Ein weiterer Erfolg gelang ihm am 30 November in der Schlacht bei Soor Damit war Schlesien verteidigt und die Kampfhandlungen konzentrierten sich auf Sachsen wo sich die osterreichisch sachsischen Hauptkrafte sammelten Nachdem dort Leopold von Anhalt Dessau in der Schlacht bei Kesselsdorf die Osterreicher und Sachsen am 15 Dezember entscheidend hatte schlagen konnen fiel Dresden in preussische Hande Am 25 Dezember wurde dort der Frieden von Dresden zwischen Preussen Osterreich und Sachsen geschlossen dem bereits am 16 August ein preussischer Friedensvertrag mit Grossbritannien Hannover vorausgegangen war Die Aufmerksamkeit Frankreichs richtete sich nach dem Ausscheiden Bayerns und der Raumung sowohl des Kurfurstentums als auch Freiburgs auf Flandern Dort belagerte eine franzosische Armee unter Moritz Graf von Sachsen Tournai Am 11 Mai kam es zur Schlacht bei Fontenoy in der die Pragmatische Armee unter dem Herzog von Cumberland die zum Entsatz der Festung herangeruckt war geschlagen wurde In der Folge ergaben sich Gent Brugge und Tournai Bis zum Jahresende fielen auch Nieuport Dendermonde Ath und Ostende in franzosische Hande Mit franzosischer Unterstutzung landete auch eine kleine Expeditionsstreitmacht in Schottland um von dort aus gegen Grossbritannien vorzugehen Dies wurde als zweiter Aufstand der Jakobiten bekannt In Mittelitalien musste das osterreichische Heer nach der verlorenen Schlacht bei Rimini bis hinter den Tanaro zuruckweichen So konnten sich das spanisch franzosische und das spanisch neapolitanische Heer bei Genua vereinigen und gemeinsam Tortona Piacenza Parma und Pavia erobern Das osterreichisch sardinische Heer erlitt in der Schlacht bei Bassignana eine weitere Niederlage Bis zum Jahresende hatten die Verbundeten Piemont und fast die ganze Lombardei besetzt 1746 Bearbeiten Da Grossbritannien durch den Jakobitenaufstand bedrangt Truppen vom Kontinent abziehen musste konnte die franzosische Armee des Marschalls von Sachsen relativ ungehindert Brussel Mechelen Antwerpen Charleroi und Mons einnehmen Wahrend der Belagerung von Namur schlug Moritz von Sachsen das osterreichische Entsatzheer in der Schlacht bei Huy Er nahm die Festung und besiegte die Osterreicher abermals in der Schlacht bei Roucourt Zum Ende des Jahres hin waren die Osterreichischen Niederlande bis zur Maas in franzosischem Besitz In Italien war hingegen eine Offensive des osterreichisch sardinischen Heeres erfolgreich In den Schlachten von Guastalla Piacenza und Rottofreno siegten die Osterreicher und machten sich zu Herren der Lombardei Piemonts und Savoyens Die Spanier zogen sich nach Genua zuruck und retirierten nach Spanien Mit Hilfe der britischen Flotte stiessen die Osterreicher erfolgreich in die Provence vor und belagerten Antibes Im Zuge des Ersten Karnatischen Krieges gelang es den Franzosen unter Admiral Bertrand Francois Mahe de La Bourdonnais am 4 September 1746 Madras zu erobern Madras war zu dieser Zeit die Hauptstadt der britischen Prasidentschaft Fort St George die den grossten Teil Sudindiens umfasste 1747 Bearbeiten Nach der Eroberung der Osterreichischen Niederlande mit Ausnahme Luxemburgs Limburgs und Gelderns ruckten die Franzosen nun auf die Vereinigten Niederlande vor In der Schlacht bei Lauffeldt konnte der Marschall von Sachsen die osterreichisch britisch niederlandischen Truppen am 2 Juli besiegen Nach dreimonatiger Belagerung fielen danach auch Bergen op Zoom und Staats Flandern in die Hande des Marschalls Aus der Provence mussten sich die Osterreicher und Sarden schon im Janner wegen Proviantmangels zuruckziehen Sie gingen nun an die Belagerung Genuas Eine franzosische Armee unter dem Marschall Belle Isle ruckte zum Entsatz der Stadt heran woraufhin sich die Osterreicher in die Lombardei zuruckzogen Belle Isle verfolgte sie zunachst ging dann aber selbst in die Winterquartiere nach Nizza Am 30 November schloss Osterreich mit Russland einen Vertrag der vorsah dass im folgenden Jahr 37 000 russische Soldaten zur Unterstutzung Maria Theresias an den Rhein vorrucken wurden 1748 Bearbeiten Die Franzosen belagerten Maastricht wahrend die Armee der Briten Niederlander und Osterreicher nichts tat um die Stadt zu entsetzen Die Verbundeten warteten auf das Eintreffen der russischen Truppen um dann gemeinsam gegen den Marschall von Sachsen vorzugehen Am 7 Mai kapitulierte Maastricht und ein allgemeiner Waffenstillstand wurde vereinbart Auch in Italien kam es zu keinen weiteren Kampfhandlungen Die Gefahr eines russischen Eingreifens beschleunigte die Friedensverhandlungen und so endete der Krieg am 18 Oktober mit dem Frieden von Aachen Auswirkungen des Kriegs BearbeitenDer Aachener Frieden bestatigte die Pragmatische Sanktion und die britische Thronfolge fur Hannover Preussen bekam noch einmal Schlesien und die Grafschaft Glatz zugesprochen Damit verlor Osterreich eine seiner reichsten Provinzen wahrend Preussen zu einer europaischen Grossmacht aufstieg Die Kolonialmachte einigten sich darauf ihre Eroberungen zuruckzugeben Das Ziel Frankreichs den Erzfeind Osterreich signifikant zu schwachen war damit gescheitert Die Sohne der spanischen Konigin erhielten Herzogtumer in Italien und auch Osterreich konnte dort mit einigen Gebietsgewinnen den Verlust Schlesiens kompensieren In Osterreich wurden nach den Erfahrungen des Krieges wichtige Staats und Heeresreformen eingeleitet welche die osterreichische Armee qualitativ verbesserten und auf kommende Auseinandersetzungen vorbereiteten Zudem hatte es im Juni 1746 ein Bundnis mit Russland geschlossen das auch wahrend des Siebenjahrigen Kriegs 1756 1763 zum Tragen kam Zugunsten Russlands war es gegen Schweden gerichtet zugunsten Osterreichs gegen Preussen und Frankreich 3 Siehe auch Liste der Kriege und Franzosen und IndianerkriegeLiteratur BearbeitenDer Osterreichische Erbfolgekrieg 1740 1748 nach den Feld Acten und anderen authentischen Quellen bearbeitet in d kriegsgeschichtlichen Abteilung des K u K Kriegs Archivs 9 Bande Wien 1896 1914 Digitalisate Band 1 Band 2 Band 3 Band 4 Band 5 Band 6 Band 7 Band 8 Band 9 Die Kriege Friedrichs des Grossen 13 Bande Hrsg Vom Grossen Generalstabe Wien 1890 1914 Reed Browning The War of Austrian Succession New York 1993 ISBN 0 312 12561 5 Matthew S Anderson The War of the Austrian Succession 1740 1748 London 1995 Christopher Duffy Friedrich der Grosse Augsburg 1994 ISBN 3 89350 558 X Olaf Groehler Die Kriege Friedrichs II Berlin 1980 Bernhard von Poten Hrsg Handbuch der gesamten Militarwissenschaften 9 Bande Leipzig 1877 1880 Sven Petersen Die belagerte Stadt Alltag und Gewalt im Osterreichischen Erbfolgekrieg 1740 1748 Campus Frankfurt a M New York 2019 ISBN 978 3 593 51037 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Osterreichischer Erbfolgekrieg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Osterreichischer Erbfolgekrieg im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Einzelnachweise Bearbeiten Andreas Kraus Hrsg Handbuch der bayerischen Geschichte Band 2 Das alte Bayern Der Territorialstaat 2 uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 1988 ISBN 3 406 32320 0 S 530 Braunau am Inn Stadtgeschichte von 1504 bis 1799 Johann Richard Danielson Die nordische Frage in den Jahren 1746 1751 mit einer Darstellung russisch schwedisch finnischer Beziehungen 1740 1743 Helsingfors 1888 S 72ffNormdaten Sachbegriff GND 4172460 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreichischer Erbfolgekrieg amp oldid 237753253