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Der Russisch Schwedische Krieg auch Krieg der Hute der Jahre 1741 bis 1743 war der Versuch der schwedischen Partei der Hute die Niederlage des Landes im Nordischen Krieg 1700 1721 gegen Russland zu revidieren und die eigene Grossmachtstellung wenigstens teilweise wiederherzustellen Der Konflikt endete mit einer Niederlage Schwedens und grosseren Gebietsabtretungen an Russland Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Zarin Elisabeth I von Russland 1709 1762 Im Grossen Nordischen Krieg 1700 1721 hatte Schweden alle baltischen Besitzungen und damit seine Vormachtstellung im Ostseeraum verloren In den folgenden Jahren wurde das politische System in einer parlamentarischen Monarchie konsolidiert Wahrend Konig Friedrich von Schweden 1676 1751 kaum Macht besass standen sich im Parlament zwei Parteien gegenuber Auf der einen Seite standen die Mossorna Mutzen welche eher russlandfreundlich eingestellt waren und in erster Linie wirtschaftliche Interessen verfolgten Ihnen gegenuber befanden sich die Hattarne Hute welche mehrheitlich den hoheren Adel vertraten und sich stark an Frankreich als traditionellem Verbundeten orientierten Im Jahre 1738 gelang es den Huten sich im Standereichstag durchzusetzen Die schwedische Politik richtete sich nun gegen Russland welches mit Osterreich verbundet und deshalb ein Feind Frankreichs war Konig Ludwig XV von Frankreich sicherte den Schweden seine Unterstutzung bei der Zuruckgewinnung der alten Grossmachtstellung zu um damit ein potentielles Gegengewicht zu Russland zu schaffen Frankreich und Schweden schlossen noch im Herbst 1738 einen Subsidienvertrag und nahmen Verhandlungen mit dem Osmanischen Reich auf welches sich gerade im Krieg gegen Russland befand Russisch Osterreichischer Turkenkrieg 1736 1739 Mit diesem Staat schloss Schweden noch 1739 einen Bundnisvertrag ab Da die Osmanen jedoch kurz zuvor mit Russland Frieden geschlossen hatten konnte Schweden das Zarenreich nicht wie erhofft in einen Zweifrontenkrieg verwickeln In den Jahren 1740 41 wurde Frankreich zum bestimmenden Faktor in der schwedischen Aussenpolitik Bereits 1740 war der Kaiser des Heiligen Romischen Reiches Karl VI gestorben und dessen Tochter Maria Theresia hatte die Nachfolge in den osterreichischen Erblanden angetreten Kurz darauf war der Osterreichische Erbfolgekrieg 1740 1748 ausgebrochen in dem sich die Monarchin einer preussisch sachsisch bayerischen Koalition gegenubersah Frankreich wollte diese Gelegenheit nutzen um den Erbfeind Osterreich entscheidend zu schwachen und unterstutzte daher die Anspruche der deutschen Fursten finanziell und militarisch Nun ging es darum zu verhindern dass Russland welches mit Osterreich verbundet war Maria Theresia zu Hilfe eilen konnte Zu diesem Zweck sollte es in einen Krieg mit Schweden verwickelt werden Ein solcher Krieg sollte dann von einem Staatsstreich der unehelichen Tochter Peters des Grossen Elisabeth 1709 1762 unterstutzt werden der ebenfalls mit franzosischer Unterstutzung geplant wurde Es war vorgesehen dass Elisabeth bald darauf mit Schweden einen fur die Hute vorteilhaften Frieden schliessen sollte Verlauf Bearbeiten nbsp Peter Graf von Lacy 1678 1751 Das schwedische Parlament erklarte daraufhin Russland am 8 August 1741 den Krieg Fur den begrenzten Zweck des Krieges und die vermeintliche russische Schwache schien das kleine schwedische Heer von etwa 20 000 Mann vollig ausreichend Doch bereits wenige Wochen spater erlitt die Armee am 3 September in der Schlacht bei Villmanstrand finn Lappeenranta eine erste schwere Niederlage Am 25 November 1741 fand dann der Staatsstreich Elisabeths statt Die neue Zarin neigte tatsachlich zum Frieden um zunachst ihre innenpolitische Position zu festigen Doch trotz der Niederlage bei Villmanstrand blieben die schwedischen Forderungen zu hoch als dass die Zarin sie ohne weiteres hatte akzeptieren konnen Daraufhin befahl sie die Einleitung einer Gegenoffensive Im Jahre 1742 marschierten russische Truppen unter General Peter Graf von Lacy 1678 1751 in Sudfinnland ein und nahmen ohne grosseren Widerstand Hamina Porvoo und Hameenlinna ein Im August gelang es Lacy die etwa 17 000 Mann starke schwedische Hauptarmee bei Helsinki einzukesseln und zur Kapitulation zu zwingen Im folgenden Jahr geriet die schwedische Regierung unter grosseren Druck In Dalekarlien brachen Bauernaufstande aus welche bald ein bedrohliches Ausmass annahmen Gleichzeitig marschierte das russische Heer auf Turku Abo zu In dieser unhaltbaren Situation blieb der schwedischen Regierung keine andere Moglichkeit als einen schnellen Friedensschluss anzustreben Bereits im Sommer begannen die Verhandlungen welche am 7 August zum Abschluss des Friedens von Abo fuhrten Folgen BearbeitenDie schwedischen Ambitionen waren gescheitert Anstatt der eigenen Grossmachtstellung wieder naher zu kommen musste das Land nun selbst die sudfinnischen Gebiete bis zum Fluss Kymijoki mit der Festung Olofsborg und den Stadten Villmanstrand und Fredrikshamn an Russland abtreten Zarin Elisabeth setzte ausserdem durch dass Adolf Friedrich von Gottorf 1710 1771 vom schwedischen Parlament zum Thronfolger gewahlt werden musste Mit diesem Monarchen aus einem befreundeten Adelsgeschlecht ein Verwandter des spateren Zaren Peter III hoffte sie spater mehr Einfluss auf die schwedische Politik zu gewinnen Als Konig Friedrich von Schweden schliesslich im Jahre 1751 starb trat der Herzog von Gottorf dessen Amt an Dennoch vermutete Konig Friedrich II von Preussen dass Schweden weiterhin versuchen wurde Estland und Livland die 1721 verlorenen Gebiete zuruckzugewinnen und dafur ein Bundnis mit Preussen suchen wurde Friedrich sah darin zwar die Gelegenheit als Preis dafur Schwedisch Pommern zu verlangen riet jedoch angesichts der geringen Erfolgschancen von einem vorschnellen Krieg gegen Russland ab 1 Trate nun der gunstige Umstand ein dass Russland einen Krieg mit der Turkei auf dem Hals hatte und Schweden dies benutzte um Livland zuruckzuverlangen konnte Preussen dann nicht gegen Abtretung von Schwedisch Pommern seinen Beistand versprechen Die Schwierigkeit liegt aber darin dass man um Russland in Liv und Estland anzugreifen notwendigerweise die Uberlegenheit zur See haben musste Die schwedische Flotte ist jedoch schwach und wir haben nicht ein Kriegsschiff Die Belagerung von Reval Narwa und den anderen Seestadten ware also ausgeschlossen angenommen auch es gelange Preussen Livland zu erobern so liegt es doch fast auf der Hand dass Schweden nicht durch Finnland vordringen konnte denn die Russen haben dort Festungen die durch ihre Lage uneinnehmbar sind Somit kame es nach vielem Blutvergiessen zu einem Frieden in dem alles wieder herausgegeben werden musste und jeder so viel behielte als er vor Kriegsbeginn besessen Friedrich II Das politische Testament von 1752Literatur BearbeitenKlaus Richard Bohme Schwedens Teilnahme am Siebenjahrigen Krieg Innen und aussenpolitische Voraussetzungen und Ruckwirkungen In Bernhard Kroener Hrsg Europa im Zeitalter Friedrichs des Grossen Wirtschaft Gesellschaft Kriege Beitrage zur Militargeschichte Bd 26 Munchen 1989 S 193 212 Walther Mediger Russlands Weg nach Europa Georg Westermann Verlag 1952 Bernhard von Poten Hrsg Handworterbuch der gesamten Militarwissenschaften 9 Bde Leipzig 1877 1880 Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich von Oppeln Bronikowski Friedrich der Grosse Das Politische Testament von 1752 Seiten 85 und 87f Reclam Stuttgart 1974 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Russisch Schwedischer Krieg 1741 1743 amp oldid 236539742