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Friedrich von Hessen Kassel 17 Apriljul 27 April 1676greg in Kassel 25 Marzjul 5 April 1751greg in Stockholm aus dem Haus Hessen war von 1720 bis 1751 Konig von Schweden und ab 1730 als Friedrich I auch Landgraf von Hessen Kassel Friedrich von Hessen Kassel spater Konig von Schweden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erbprinz von Hessen Kassel 1 2 Ehe mit Ulrike Eleonore 1 3 Konig von Schweden 2 Nachkommen 3 Vorfahren 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenErbprinz von Hessen Kassel Bearbeiten nbsp Friedrich von HessenFriedrich war der dritte Sohn des Landgrafen Karl von Hessen Kassel 1654 1730 aus dessen Ehe mit Marie Amalia Tochter des Herzogs Jakob Kettler von Kurland Friedrichs altere Bruder Wilhelm und Karl waren bereits als Kleinkinder gestorben und so wurde Friedrich 1677 Erbprinz von Hessen Kassel Nach seiner Ausbildung in der Universitat Utrecht unternahm er ab 1692 Kavalierstouren zunachst in die Niederlande 1695 nach Italien und spater noch zum Studium nach Genf Anschliessend schlug er eine militarische Karriere ein fuhrte im Spanischen Erbfolgekrieg die hessischen Truppen als Generalleutnant an der Seite der Niederlander und der kaiserlichen Truppen Er verlor 1706 die Schlacht von Castiglione Am 31 Mai 1700 heiratete er in Berlin Luise 1680 1705 einziges Kind des Konigs Friedrich I von Preussen aus dessen erster Ehe mit Elisabeth Henriette von Hessen Kassel Luise starb schon funf Jahre spater ohne Kinder geboren zu haben Ehe mit Ulrike Eleonore Bearbeiten nbsp Konig Friedrich von SchwedenAb 1710 unternahm Friedrich Heiratsverhandlungen mit der schwedischen Prinzessin Ulrike Eleonore Nachdem Ulrike Eleonore und ihr Bruder Konig Karl XII zugestimmt hatten fand die Hochzeit am 24 Marz 1715 in Stockholm statt Danach nahm Friedrich sowohl 1716 als auch 1718 an Feldzugen Karls XII nach Norwegen teil und wurde zum schwedischen Generalissimus bestimmt Karl XII war unverheiratet und ohne mannliche Erben seine Nachfolge nicht geregelt Berater des Konigs favorisierten Karl Friedrich von Holstein Gottorf Unter den Historikern die annehmen dass Karl XII nicht durch eine verirrte Kugel sondern durch Mord ums Leben kam wird Friedrich als die entscheidende Kraft in diesem Komplott gesehen Hauptvertreter dieser These war damals der machtige Anhang des Herzogs von Holstein Gottorf Ulrike Eleonore wurde nur mit grossen Zugestandnissen auf dem Reichstag zur Konigin gewahlt Sie wollte Friedrich gleich bei ihrer Thronbesteigung zum Mitregenten machen doch im Reichstag von 1719 konnte sie sich nicht durchsetzen So musste sich Friedrich vorerst mit dem Titel Konigliche Hoheit begnugen Schon bald gewann Friedrich unter Einwilligung seiner Frau grossen Einfluss auf die Regierung Er hatte nun den Oberbefehl uber die schwedischen Streitkrafte und leitete die Verteidigung gegen russische Angriffe Auf seinen Rat hin wurden einige Teile Pommerns an Preussen abgetreten um sich dessen Hilfe gegen den russischen Zaren Peter I zu sichern Schliesslich dankte Ulrike Eleonore zu Gunsten ihres Mannes ab und Friedrich wurde am 3 Mai 1720 in Stockholm zum Konig gekront dazu trat er vom reformierten zum lutherischen Glauben uber Konig von Schweden Bearbeiten nbsp Niedergang des Schwedischen Reiches 1721 Russische Gewinne baltische Provinzen Ingermanland Karelien Hannoveranische Gewinne Herzogtum Bremen Verden Gewinne Danemarks herzoglicher Anteil von Schleswig Preussische Gewinne Teile Vorpommerns Friedrich genoss nach seiner Machtubernahme eine hohe Popularitat in der schwedischen Offentlichkeit dies anderte sich aber 1721 als Schweden im Frieden von Nystad Livland Estland und Teile Kareliens an Russland abtreten musste Dies wird angesehen als endgultiger Niedergang des Schwedischen Reiches Er verlor die Herzogtumer Bremen und Verden an das Kurfurstentum Braunschweig Luneburg sowie Stettin Usedom und Wollin an Preussen Friedrich trug damit die Konsequenzen aus der verfehlten Grossmachtpolitik seines Vorgangers Sein Versuch die eigene Machtstellung entgegen der geltenden Verfassung zu erhohen und seine mangelhaften Sprachkenntnisse verursachten eine verstarkte Opposition unter den Adligen Das Erbrecht seiner Gemahlin war weiterhin umstritten Friedrich mangelte es ausserdem an Autoritat Begabung und Verstandnis fur die schwedischen Verhaltnisse Der Parlamentarismus erstarkte immer mehr und Friedrichs Titel war bald nur noch Etikett nachdem er von den schwedischen Adelsparteien de facto entmachtet worden war Im Hamburger Vergleich verzichtete er endgultig auf die im Westfalischen Frieden Schweden zugefallenen Provinzen Bremen und Verden die bereits 1712 von Danemark besetzt und 1715 von diesem Land an Hannover verkauft worden waren Nach dem Tod des Landgrafen Karl 1730 wurde Friedrich auch Landgraf von Hessen Kassel Er hatte sich aber zu verpflichten die schwedischen Interessen stets mit Vorrang zu behandeln deshalb besuchte er 1731 zum ersten und einzigen Mal als schwedischer Konig seine Erblande und bestatigte die bereits von Karl 1729 bestimmte Statthalterschaft seines Bruders Wilhelm VIII Friedrich fullte seine Zeit nun mehr mit Jagd und Umgang mit Gunstlingen und Matressen 1741 befurwortete er noch einmal einen Krieg gegen Russland welcher in einer militarischen Katastrophe endete im Frieden von Abo 1743 verlor Schweden Sudfinnland Adolf Friedrich von Holstein Gottorf wurde zum Thronfolger bestimmt Friedrich liess in seiner Regierungszeit Duelle verbieten und fuhrte ein offizielles System ein das die Vergabe von Orden regelte In seinen Diensten stand unter anderem Achatz Ferdinand von der Asseburg Nach mehreren Schlaganfallen starb Friedrich am 25 Marz 1751 in Stockholm nbsp Wappen Friedrichs als Konig von SchwedenNachkommen Bearbeiten nbsp Fredrik Vilhelm und Karl Edvard von Hessenstein um 1745 Beide Ehen Friedrichs blieben kinderlos er war aber mit Grafin Hedwig Ulrike Taube von Odenkat 1744 Vater folgender unehelicher Kinder die zu Grafen bzw Grafinnen von Hessenstein erhoben wurden aber von der Erbfolge in Schweden ausgeschlossen waren Fredrika Vilhelmina genannt Mamsell Ehrlich 1 Marz 1733 Sommer 1734 Fredrik Vilhelm 10 Marz 1735 27 Juli 1808 Furst von Hessenstein Karl Edvard 26 November 1737 17 April 1769 Graf von Hessenstein Hedvig Amalia 9 Dezember 1743 6 Mai 1752 Grafin von HessensteinFur die Versorgung der Sohne erstand er in Schleswig Holstein von 1739 bis 1741 mehrere Guter die spater zur sogenannten Herrschaft Hessenstein zusammengefasst wurden Vorfahren Bearbeiten Wilhelm V Landgraf von Hessen Kassel 1602 1637 Wilhelm VI Landgraf von Hessen Kassel 1629 1663 Amalie Elisabeth von Hanau Munzenberg 1602 1651 Karl Landgraf von Hessen Kassel 1654 1730 Georg Wilhelm Kurfurst von Brandenburg 1595 1640 Hedwig Sophie von Brandenburg 1623 1683 Elisabeth Charlotte von der Pfalz 1597 1660 Friedrich I Konig von Schweden Wilhelm Kettler Herzog von Kurland 1574 1640 Jakob Kettler Herzog von Kurland 1610 1682 Sophie von Preussen 1582 1610 Amalia von Kurland 1653 1711 Georg Wilhelm Kurfurst von Brandenburg 1595 1640 Luise Charlotte von Brandenburg 1617 1676 Elisabeth Charlotte von der Pfalz Anmerkung Aufgrund von innerfamiliaren Heiraten sind der brandenburgische Kurfurst Georg Wilhelm und seine Frau Elisabeth Charlotte zweifache Urgrosseltern Friedrichs Literatur BearbeitenWolf von Both Friedrich I In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 507 f Digitalisat Reimer Friedrich I Landgraf von Hessen Kassel In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 7 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 522 524 Helmut Burmeister Hrsg Friedrich Konig von Schweden Landgraf von Hessen Kassel Studien zu Leben und Wirken eines umstrittenen Fursten 1676 1751 Hofgeismar 2003 Publikation des Vereins fur Hessische Geschichte und Landeskunde von 1834 e V zu beziehen durch das Stadtmuseum Hofgeismar Christian Roth Geschichte von Hessen S 322 ff Franz Carl Theodor Piderit Geschichte der Haupt und Residenzstadt Kassel S 298 ff Friedrich In Theodor Westrin Hrsg Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi 2 Auflage Band 8 Feiss Fruktmogel Nordisk familjeboks forlag Stockholm 1908 Sp 1255 1258 schwedisch runeberg org Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich von Schweden Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Friedrich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Historikertag Universitat Kiel Der Staatsstreich Konig Ein Erklarungsansatz zur Geschichte des schwedischen Konigs und hessischen Landgrafen Friedrich I Ausstellungsarchiv Museum Hofgeismar Schweden Friedrich I Konig von Hessische Biografie Stand 16 Februar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS VorgangerAmtNachfolgerUlrika EleonoreKonig von Schweden 1720 1751Adolf FriedrichKarlLandgraf von Hessen Kassel 1730 1751Wilhelm VIII Normdaten Person GND 118535803 lobid OGND AKS LCCN n82080190 VIAF 32787969 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME FriedrichALTERNATIVNAMEN Friedrich I von Hessen KasselKURZBESCHREIBUNG Konig von SchwedenGEBURTSDATUM 27 April 1676GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 5 April 1751STERBEORT Stockholm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Schweden amp oldid 236523715