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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Pommern Begriffsklarung aufgefuhrt Pommern ist eine Region im Nordosten Deutschlands sowie in den polnischen Woiwodschaften Westpommern und Pommern die von der Ostseekuste und deren vorgelagerten Inseln von knapp 50 km bis zu fast 200 km weit ins Binnenland reicht Der Name Pommern ist die eingedeutschte Form eines slawischen Landschaftsnamens der von einer slawischen Phrase mit der Bedeutung am Meer abgeleitet ist vgl po morzu am Meer entlang des Meeres oder po morze bis zum Meer im Polnischen Westliche Begrenzung ist die Recknitz Die Auffassung uber die ostliche Grenze ist in Deutschland und in Polen verschieden Pommern Europa Position Pommerns in Europa im sudlichen OstseeraumHeutige Verwaltungseinheiten die den Namensbestandteil Pommern fuhren In Deutschland Mecklenburg Vorpommern in Polen die Woiwodschaft Westpommern die Woiwodschaft Kujawien Pommern und die Woiwodschaft Pommern Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Geografie 3 Ursprung und Bedeutung des Namens 4 Vorpommern und Hinterpommern in anderen Sprachen 5 Sprache und Kultur 6 Geschichte 6 1 Schwedische und brandenburg preussische Herrschaft 6 2 Nach 1945 6 3 Gegenwart 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBegriff BearbeitenNach deutschem Verstandnis ist Pommern das Gebiet des fruheren Herzogtums bzw der spateren preussischen Provinz Pommern 1 2 Die Provinz Pommern lag innerhalb der deutschen Staatsgrenzen von 1937 3 und existierte als solche von 1815 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Das Gebiet setzt sich aus dem westlich der Oder gelegenen Vorpommern und dem ostlich der Oder gelegenen Hinterpommern zusammen Die ostlich an Hinterpommern anschliessende Landschaft bis zur Weichsel wird Pommerellen genannt was so viel wie Kleinpommern bedeutet Im Polnischen gibt es den Namen Pommerellen nicht Im polnischen Verstandnis bildet Pommerellen als Weichselpommern oder Ostpommern benannt den Kern Pommerns und besteht aus Danziger Pommern sowie der historischen Kulmerland am Ostufer der unteren Weichsel Das Gebiet des ehemaligen Greifenherzogtums und damit der ehemaligen preussischen Provinz Pommern wird im Polnischen Westpommern oder auch Stettiner Pommern genannt Die polnische Bezeichnung Przedpomorze fur Vorpommern entspricht der deutschen obwohl dieser Teil Pommerns von Zentralpolen aus betrachtet der entfernteste ist Manchmal spricht man auch vom sogenannten Mittelpommern Pomorze Srodkowe mit Koszalin und Slupsk als Oberzentren Geografie Bearbeiten Strand bei Ahrenshoop Halbinsel Darss in Vorpommern Satellitenaufnahme der Odermundung mit Stettiner Haff Peene Peenestrom Usedom Swine Wollin Dievenow und Pommersche Bucht Politisch verteilt sich Pommern heute auf die deutschen Lander Mecklenburg Vorpommern und Brandenburg sowie die polnischen Woiwodschaften Westpommern mit der Hauptstadt Stettin Szczecin Pommern mit der Hauptstadt Danzig Gdansk sowie Kujawien Pommern mit den Hauptstadten Bromberg Bydgoszcz und Thorn Torun In der Region liegen die Pommersche Bucht und das dahinterliegende Stettiner Haff auch Oderhaff genannt Die grossten Inseln vor der Pommerschen Kuste sind Usedom Wollin Wolin und Rugen Die Inseln Rugen und Usedom und die vorpommersche Boddenkuste weisen durch ein Gemisch aus Landkernen eine enge Verzahnung von Land und Meer und sie verbindenden Nehrungen hier nicht so genannt auf Das vorpommersche Binnenland ist durch ein Netz von Urstromtalern gepragt deren Talboden hier nur wenig uber dem Meeresspiegel liegt Da das Stettiner Haff Oderhaff eine Meeresbucht ist sind die drei Mundungsarme der Oder also Peenestrom Swine Swina und Dievenow Dziwna keine Flusse sondern Meeresarme Zwischen Dievenow und Danziger Bucht Zatoka Gdanska erstreckt sich die Pommersche Ausgleichskuste Dort wurden die Buchten durch Stromungseinwirkung geschlossen und bilden jetzt Strandseen wie den Lebasee Am Ende der Ausgleichskuste ragt die Halbinsel Hela poln Hel in die Danziger Bucht Im Binnenland Hinterpommerns und Pommerellens erstreckt sich die wahrend des Eiszeit geformte Pommersche Seenplatte deren ostlicher Teil auch Kaschubische Seenplatte genannt wird Der Streifen zwischen Kuste und Seenplatte heisst Slowinzisches Kustenland Pobrzeze Slowinskie Vorpommern liegt grosstenteils im Land Mecklenburg Vorpommern mit den Oberzentren Stralsund und Greifswald Der sudlichste Teil Vorpommerns liegt im Land Brandenburg und geht in seiner Ausdehnung im Suden bis an die Randow und die Welse Die meisten vorpommerschen Gemeinden Brandenburgs sind im Amt Gartz Oder zusammengefasst Die vorpommerschen Orte Schonow Jamikow Kunow und Kummerow sind Teil der Stadt Schwedt Oder Ein Teil Vorpommerns namlich der vom Kreis Police Politz und von der Stadtkreis Szczecin Stettin bestehende sogenannte Stettiner Zipfel der ostlichste Abschnitt der Insel Usedom Uznam mit der Kreisstadt Swinoujscie Swinemunde die zum Kreis Kamien Cammin gehorende Insel Wolin Wollin sowie die Gmina Goleniow Gollnow in der Kreis Goleniow gehoren zur polnischen Woiwodschaft Westpommern Ursprung und Bedeutung des Namens BearbeitenDer Name leitet sich vom slawischen po more ab und bedeutet am Meer Pommern ist ursprunglich das Land des slawischen Stammes der Pomoranen Die lateinische Bezeichnung Pommern ist aufgeschrieben als Formulierung longum mare entlang des Meeres im Dagome Iudex Dokument von ca 1086 ein Regest der Kurie bezuglich einer etwa um 990 erfolgten Schenkung an den Papst von Dagome und Ote Mieszko I und Oda von Haldensleben die ihr Land als Schinesge fruhen polnischen Piastenstaat beschreibt Der spanisch arabisch judische Reisende Ibrahim ibn Jaqub besuchte ebenfalls in der 2 Halfte des 10 Jahrhunderts die bis heute nicht sicher lokalisierte Handelsstadt Vineta in der Nahe der Odermundung und erwahnte auch Demmin und den vorpommerschen Volksstamm der Ranen Die erste Erwahnung Pommerns findet sich fur das Jahr 1046 uber einen Zemuzil Herzog der Pommern Zemuzil dux Bomeraniorum In den Chroniken des Adam von Bremen um 1070 und des Gallus Anonymus um 1113 wird Pommern haufig erwahnt Vorpommern und Hinterpommern in anderen Sprachen BearbeitenDie polnische Bezeichnung fur Vorpommern ist Pomorze Przednie oder Przedpomorze also die wortliche Ubersetzung des deutschen Namens obwohl es von Polen aus betrachtet jenseits der Oder liegt Ins Englische kann Vorpommern sowohl mit Hither Pomerania als auch mit Western Pomerania ubersetzt werden so dass letzteres nicht eindeutig ist Hinterpommern heisst Farther Pomerania oder Further Pomerania Im Franzosischen ist Vorpommern Pomeranie anterieure oft aber gleichlautend mit Westpommern als Pomeranie occidentale genannt Im Spanischen steht Pomerania Occidental Pomerania Anterior oder Antepomerania fur Vorpommern wahrend Hinterpommern Pomerania Central also Mittelpommern heisst Sprache und Kultur BearbeitenIn Vorpommern wird Deutsch und ostliche Dialekte des Niederdeutschen Mecklenburgisch Vorpommersch und Mittelpommersch gesprochen Das Pommern der Vor und Zwischenkriegszeit wurde kulturraumlich seit Robert Holstens sprachgeographischen Arbeiten beginnend 1913 in West Mittel und Ostpommern unterteilt Westpommern umfasst dabei den grossten Teil Vorpommerns bis etwa zur Zarow im Suden und schliesst sich dialektal eng an Mecklenburg an Mittelpommern umfasst vor wie hinterpommersches Gebiet auf beiden Ufern der Oder Mundartliche Merkmale weisen bzw wiesen hier eher Ahnlichkeiten zur Mark Brandenburg im Suden auf weswegen auch vom mittelpommerschen Keil gesprochen wird der sich als Ergebnis mittelalterlicher niederfrankisch markischer Kolonisation entlang der Oder von Suden her zwischen die eher niedersachsisch gepragten Kustengebiete geschoben habe Weiter ostlich folgte mit einem breiten Ubergangsgebiet zwischen Ihna und Rega Ostpommern d h in etwa das mittlere und ostliche Hinterpommern das wiederum eher auf niedersachsische Besiedlung zuruckgefuhrt wurde jedoch mit starken slawischen Einflussen und deutlichen Eigenmerkmalen gegenuber Vorpommern vgl zur Mundart Ostpommersch Neben der Sprache sah Holsten diese kulturraumlichen Grenzen 1928 manifestiert in der ursprunglichen Form des Stadtrechts lubisch oder magdeburgisch Bauformen bes bei Kirchen der Verbreitung des Niedersachsenhauses der Verbreitung gewisser Fastnachtspeisen Heisswecken in Milch Osterbrauchen und Eigenheiten der Gilden Kurt Droge zufolge verselbstandigte sich diese v a siedlungshistorisch hergeleitete kulturelle Dreiteilung Pommerns und pragte den Blick auf viele andere damit zeitlich und sachlich gar nicht mehr direkt zusammenhangende Bereiche z B die mittelpommersche Bezeichnung der erst im 18 Jh eingefuhrten Kartoffel als Nudel die sich an ostmitteldeutsche Begriffe anschliesst Die grenzenlos uberdimensionierte Historisierung Droge erreichte mit dem Zweiten Weltkrieg ihren Hohepunkt und festigte sich in der Nachkriegszeit als die Auflosung der deutschen Siedlungsgebiete einer Romantisierung Vorschub leistete und zugleich weitere Forschungen erschwerte 4 In Hinterpommern wird aufgrund der nahezu vollstandigen Vertreibung der Deutschen im Rahmen der Westverschiebung Polens nach dem Zweiten Weltkrieg heute fast ausschliesslich Polnisch gesprochen In Pomerellen und den ostlichen Gebieten Hinterpommerns bei Bytow Butow sprechen etwa 160 000 Menschen die kaschubische Sprache Das in fruheren Zeiten in grossen Teilen Hinterpommerns verbreitete Slowinzische wurde schon vor dem Zweiten Weltkrieg nur noch von wenigen Menschen gesprochen Nach 1945 wurde kein Gebrauch dieser Sprache mehr erwahnt Grosses Neunfeldriges Wappen von Pommern in einem Glasfenster der St Bartholomaei Kirche Hansestadt DemminGeschichte Bearbeiten Hauptartikel Geschichte Pommerns Vor der Volkerwanderung war das spatere Pommern von den ostgermanischen Stammen der Rugier seit dem 6 Jahrhundert vor Chr im Westen und der Goten seit etwa 100 vor Chr im Osten besiedelt Als grosse Teile derselben im Zuge der Volkerwanderung neue Sitze im Suden aufsuchten liessen sich dort ab dem Ende des 5 Jahrhunderts slawische Stamme nieder Ab dem 10 Jahrhundert gerieten die Stamme des spateren Pommern in den Einflussbereich ihrer christlichen Nachbarn Aus dem Westen drohten ihnen die deutschen Landesfursten Sachsen ab ca 918 und die ostmarkischen Markgrafen Brandenburg ab etwa 1150 beide Teil des Heiligen Romischen Reichs vom Norden her die Danen 10 13 Jahrhundert und ab 970 aus dem Sudosten die Polanen polnischen Piasten Im 11 Jahrhundert gewann Polen immer wieder aber nicht dauerhaft die Oberhoheit uber Pommern So wurde die leicht zu kontrollierende Brahe Netze Warthe Linie am Nordrand des polnischen Kernlandes durch eine Kette von Burgen gesichert Wyszegrod bei Fordon an der Weichsel Bydgoszcz Bromberg an der Brahe Brda sowie entlang der Netze Naklo Nakel und Ujscie Usch Czarnkow Czarnikau Wielen Filehne in dessen Nahe und Drezdenko Driesen Ende des 11 Jahrhunderts gab es in Santok Zantoch an der Mundung der Netze in die Warthe zwei Grenzburgen eine polnische und ein pommersche Boleslaw III Schiefmund unterwarf 1113 bis 1122 grosse Teile Pommerns und gliederte diese dem polnischen Piastenstaat an 1135 musste er aber seinerseits fur einen Grossteil dieser Gebiete die Lehnshoheit des Reiches anerkennen Die west pommerschen Herzoge mit Sitz in Cammin unterstellten sich 1164 der Lehnshoheit Heinrichs des Lowen und 1181 direkt der Lehnshoheit des Kaisers Jedoch eroberte Danemark zwischen 1168 und 1186 Vor und Hinterpommern und hielt sie bis 1227 Danach wurde Pommern mit Ausnahme des Furstentums Rugen und des ostpommerschen Herzogtums der Samboriden Teil des Heiligen Romischen Reiches bis zu dessen Auflosung Im 12 und 13 Jahrhundert erfuhr das Reichslehen Pommern im Zuge der Eingliederung in die kirchlichen und weltlichen Strukturen des Reiches und die massive Ansiedlung von Deutschen und Flamen im Zuge der Ostsiedlung eine sowohl demographische als auch eine wirtschaftliche und kulturelle Zasur Es wurde Teil des niederdeutschen Sprachraums Forderer dieser Entwicklung waren die Herzoge aus dem slawischen Haus der Greifen die Einwohnerzahl und Steuerkraft ihres Lehens steigern wollten Zahlreiche Kloster Stadte und Dorfer wurden neu gegrundet oder erweitert und damit in etwa die heutige Besiedlungsstruktur geschaffen Konflikt zwischen Deutschem Orden und Konigreich Polen wegen Pommerellen und Westpreussen im 15 JahrhundertDas erste pommersche Kloster war das 1153 gegrundete Kloster Stolpe an der Peene Zwei Jahre spater folgte das Kloster Grobe bei Usedom 1180 grundeten niedersachsische Pramonstratenser das Kloster Belbuck Danische Zisterzienser grundeten 1173 das Kloster Kolbatz 1199 das Kloster Hilda heute Eldena und 1186 Monche aus Kolbatz das Zisterzienserkloster Oliva bei Danzig Im 13 Jahrhundert grundeten Siedler aus den Gebieten des heutigen Mecklenburg Niedersachsen und Westfalen neue Stadte nach Lubischem Recht 1234 Stralsund 1250 Greifswald 1255 Kolberg 1259 Wolgast 1262 Greifenberg und nach Magdeburger Recht 1243 Stettin 1243 53 Stargard und 1260 Politz Im Jahr 1295 teilten der Greifen ihr Herrschaftsgebiet in die Furstentumer Stettin binnenlandischer Teil beiderseits der Oder und sudlich des Stettiner Haffs und Wolgast Kustengebiete in Vorpommern nordlich der Peene einschliesslich Demmin und Anklam Letzteres wurde bis zur Mitte des 15 Jahrhunderts noch mehrfach weiter geteilt ubernahm aber nach dem Aussterben der Rugenfursten 1325 und den Rugischen Erbfolgekriegen das Furstentum Rugen Insel Rugen und gegenuber liegendes Festland mit den Stadten Stralsund Barth Damgarten Tribsees Grimmen und Loitz Anfang des 15 Jahrhunderts erlosch mit dem polabischen Dialekt der Rugenslawen der letzte slawische Dialekt Vorpommerns Ab 1534 hielt in Pommern die Reformation Einzug Durch die Einziehung der umfangreichen kirchlichen Landereien erweiterten die Herzoge ihre Machtposition 1536 wurde Herzog Philipp I von Pommern Wolgast bei seiner Hochzeit mit Maria von Sachsen einer Halbschwester Johann Friedrichs I von Sachsen in Torgau von Martin Luther getraut Der pommersche Pfarrer Johannes Bugenhagen aus Treptow an der Rega wurde als Doctor Pomeranus neben Luther und Melanchthon einer der bekanntesten Reformatoren Unter Bogislaw XIV wurde Pommern 1625 nochmals vereint Die Neutralitat Pommerns im Dreissigjahrigen Krieg nutzte dem Land nicht viel Pommern wurde wechselseitig von den kaiserlichen Truppen unter Wallenstein und den Schweden unter Gustav II Adolf geplundert Nachdem Wallenstein trotz Zusage des Kaisers Ferdinand II Pommern besetzte schloss sich 1628 Stralsund und 1630 nicht ganz freiwillig ganz Pommern den Schweden an Schwedische und brandenburg preussische Herrschaft Bearbeiten Hauptartikel Schwedisch Pommern und Provinz Pommern Preussische Provinz Pommern Provinz Pommern 1905 Durch den Westfalischen Frieden 1648 kam Hinterpommern an Brandenburg und Vorpommern wurde zu Schwedisch Pommern Pommern verlor im Dreissigjahrigen Krieg fast zwei Drittel der Bevolkerung Das Land war geteilt und lag wirtschaftlich darnieder Wahrend des Schwedisch Polnischen Krieges 1655 1660 und auch im Schwedisch Brandenburgischen Krieg 1674 1679 wurde das Gebiet von schwedischen Truppen besetzt und es wurden die zu Festungen ausgebauten grosseren Stadte Stettin Stralsund und Greifswald belagert Dabei gelang dem brandenburgischen Kurfursten Friedrich Wilhelm I 1678 die Eroberung ganz Schwedisch Pommerns Obwohl ihm die Landstande bereits gehuldigt hatten musste er auf Druck Frankreichs im Frieden von Saint Germain auf die eroberten Gebiete mit Ausnahme des schmalen Landstreifens ostlich der Oder verzichten Brandenburg und spater das Konigreich Preussen verzichteten nie auf die Anspruche auf das gesamte Pommern Nach dem Ende des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 kam Vorpommern sudlich der Peene mit den Inseln Usedom und Wollin zum Konigreich Preussen das dieses Gebiet bereits seit 1713 unter Sequester verwaltete Auf dem flachen Land setzte sich im 17 und 18 Jahrhundert die Gutswirtschaft im vollen Umfang durch Begleiterscheinung waren leibeigenschaftsahnliche Rechtszustande der abhangigen Landbevolkerung und das sogenannte Bauernlegen das heisst die Einziehung von Bauernstellen zugunsten der Gutsbetriebe Dagegen schritten die preussischen Konige aus militarischen Erwagungen seit der Mitte des 18 Jahrhunderts ein und verboten das weitere Einziehen der Bauernstellen um die Rekrutierung der Soldaten auf der Grundlage des Kantonswesens nicht zu gefahrden In Schwedisch Pommern unterblieb ahnliches und so erreichte am Ende des 18 Jahrhunderts hier die Gutswirtschaft einen ahnlichen Hohepunkt wie im benachbarten Mecklenburg Ernst Moritz Arndt selbst Sohn eines freigelassenen Leibeigenen geisselte die damit im Zusammenhang stehenden Praktiken in mehreren Schriften zu Beginn des 19 Jahrhunderts Die letzten pommerschen Munzen wurden noch unter schwedischer Hoheit im Jahr 1806 gepragt Die Abkurzungen in der Umschrift K S P L M stehen fur Koniglich Schwedisch Pommern Land Munz Mit der preussischen Kleinmunzenreform von 1821 wurden in Pommern wie fur alle preussischen Provinzen das neue preussische Silbergroschensystem eingefuhrt Pommersche 3 Pfennigmunze von 1806 Pommersche 3 Pfennigmunze Wertseite1815 erhielt Pommern die Kreise Dramburg und Schivelbein sowie die nordlichen Teile des Kreises Arnswalde mit der Stadt Norenberg von der Neumark die ansonsten bei der Provinz Brandenburg verblieb In der Zeit von 1816 bis 1945 hat sich die territoriale Verwaltungsgliederung in der uberwiegend landwirtschaftlich strukturierten Provinz Pommern nur allmahlich verandert Zum 1 Oktober 1938 erhielt Pommern den grossten Teil der Kreise aus der aufgelosten Provinz Grenzmark Posen Westpreussen zugesprochen zusatzlich die Kreise Arnswalde und Friedeberg Neumark aus der Provinz Brandenburg und organisierte sie in einem neuen Regierungsbezirk Grenzmark Posen Westpreussen mit dem Sitz in Schneidemuhl in den auch die zuvor schon pommerschen Kreise Dramburg und Neustettin eingegliedert wurden 5 Nach 1945 Bearbeiten Hauptartikel Deutsche Teilung Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Pommern im Fruhjahr 1945 durch die Rote Armee erobert Schlacht um Ostpommern und spater durch Festlegung der deutsch polnischen Grenze entlang der Oder Neisse Linie geteilt Bereits kurz nach der Eroberung wurden die Gebiete ostlich der Oder und der Swine unter polnische Verwaltung gestellt Erst am 3 Juli 1945 wurde auch die westlich der Oder gelegene Provinzhauptstadt Stettin von der Sowjetunion an Polen ubergeben nachdem dort zunachst eine polnische und eine deutsche Stadtverwaltung neben und gegeneinander gearbeitet hatten Selbst die deutschen Kommunisten waren von diesem Schritt uberrascht Die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel und Osteuropa 1945 1950 umfasste auch das gesamte an Polen gelangte Gebiet Pommerns Vorpommern westlich der neuen Grenze wurde Teil der Sowjetischen Besatzungszone und in dieser Teil des neuen Bundeslandes Mecklenburg Vorpommern Dieser Name wurde 1947 zu Mecklenburg gekurzt 1952 wurde das vorpommersche Gebiet auf die DDR Bezirke Rostock und Neubrandenburg aufgeteilt ein kleiner Teil kam auch zum Bezirk Frankfurt Oder Wahrend der DDR Zeit wurde der Begriff Pommern tabuisiert Geographische Bezeichnungen wurden geandert zum Beispiel Pommersche Bucht in Oderbucht und Stettiner Haff in Oderhaff 1968 wurde die Pommersche Evangelische Kirche umbenannt Gegenwart Bearbeiten Gedenkstein Pommern Ostpreussen in Schonwalde am BungsbergMit dem Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland wurde am 3 Oktober 1990 das Land Mecklenburg Vorpommern neu konstituiert allerdings mit verandertem Gebietszuschnitt Die Bundesrepublik Deutschland anerkannte im Zwei plus Vier Vertrag endgultig die deutsch polnische Oder Neisse Grenze und somit auch die Zugehorigkeit Hinterpommerns zu Polen Durch die Kreisgebietsreform von 1994 wurden unter anderem die Landkreise Nordvorpommern Ostvorpommern und Uecker Randow gebildet Nordvorpommern Uecker Randow sowie seit seiner Vergrosserung der Landkreis Demmin vereinigten altes pommersches und altes mecklenburgisches Gebiet In einer erneuten Kreisgebietsreform im Jahre 2011 wurden die vorpommerschen Landkreise Mecklenburg Vorpommerns wieder aufgelost Der pommersche Teil des Bundeslandes erstreckt sich nun uber die neu entstandenen Landkreise Vorpommern Rugen Vorpommern Greifswald und einem kleineren Teil des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte Im Rahmen der europaischen Zusammenarbeit wurde die Euroregion Pomerania gegrundet um die zwischen Deutschland und Polen getrennten Gebiete wieder naher zueinander zu bringen Siehe auch Bearbeiten Portal Pommern Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Pommern Wappen Pommerns Liste der Orte in der Provinz Pommern Liste von Personlichkeiten aus Pommern Pommersches Landesmuseum in Greifswald St Nikolai Kiel Pommernkapelle Dar Pomorza ex Prinzess Eitel Friederich und Colbert SegelschulschiffLiteratur BearbeitenThomas Heinrich Gadebusch Schwedisch Pommersche Staatskunde 2 Bande Greifswald Dessau 1783 1786 Thomas Kantzow Pomerania Oder Ursprunck Altheit und Geschichte der Volcker und Lande Pomern Cassuben Wenden Stettin Rhugen In vierzehn Buchern Hrsg von Johann Gottfried Ludwig Kosegarten 2 Bande Mauritius Greifswald 1816 1817 Digitalisat Pomerania Geschichte und Beschreibung des Pommernlandes zur Forderung der pommerschen Vaterlandskunde 2 Bande Stettin 1844 ff Mit 109 Stadteansichten Rudolf Hanncke Pommersche Geschichtsbilder Stettin Leon Saunier 1899 2 neu durchgesehene und vermehrte Auflage Pommern Lexikoneintrag In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage 16 Band Leipzig und Wien 1908 S 134 137 Martin Wehrmann Geschichte von Pommern 2 Bande Gotha 1919 1921 Martin Spahn Verfassungs und Wirtschaftsgeschichte des Herzogtums Pommern von 1476 bis 1625 Leipzig 1896 Fritz Adler Carl Fredrich und Otto Schmitt Pommern Aufgenommen von der staatlichen Bildstelle Deutscher Kunstverlag Berlin 1927 Digitalisat Bruno Schumacher Geschichte Ost und Westpreussens Wurzburg 1959 Hans Branig Geschichte Pommerns Von 1648 bis zum Ende des 18 Jahrhunderts Bohlau Koln u a 1999 ISBN 3 412 09796 9 Manfred Raether Polens deutsche Vergangenheit Schoneck 2004 ISBN 3 00 012451 9 Neuausgabe als E Buch 2012 Kindle Version Norbert Buske Pommern Territorialstaat und Landesteil von Preussen Thomas Helms Verlag Schwerin 1997 ISBN 3 931185 07 9 Werner Buchholz Hrsg Pommern Siedler Berlin 1999 ISBN 3 88680 272 8 Deutsche Geschichte im Osten Europas Bd 9 Roderich Schmidt Das historische Pommern Bohlau Verlag Koln Weimar 2006 ISBN 3 412 27805 X Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 Johannes Bugenhagen Pomerania Facsimile Druck und Ubersetzung der Handschrift von 1517 518 Erste Gesamtdarstellung der Geschichte Pommerns Anmerkungen Sabine Bock Hg Arbeitsgemeinschaft fur Pommersche Kirchengeschichte e V durch Norbert Buske Helms Schwerin 2008 ISBN 978 3 940207 10 4 Monika und Stephan Wolting Dies ist Pommern Ein literarisch kunstlerischer Reisebegleiter Neisse Verlag Dresden 2009 ISBN 978 3 934038 81 3 Haik Thomas Porada Pommern In Online Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im ostlichen Europa 2014 Weblinks Bearbeiten Commons Pommern Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Pommern Quellen und Volltexte Wiktionary Pommern Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Sammlung historischer Landkarten zur deutsch polnischen Geschichte Memento vom 16 Juni 2007 im Internet Archive Schloss der pommerschen Herzoge in Stettin Schlosser und Herrenhauser in Pommern Historische Landkarte von Woiewodztwa Pomorskie y Malborskie oraz Pomerania Elektorska G B A Rizzi Zannoni 1772 Deutsch Polnisches Internetportal fur die Museen in Pommern E Book Sammlung historischer Literatur zu PommernEinzelnachweise Bearbeiten Bertelsmann Das Neue Universallexikon Wissen Media Verlag Gutersloh Munchen 2007 ISBN 978 3 577 09099 5 S 757 Der Brockhaus in einem Band 12 Auflage Brockhaus Verlag Leipzig Mannheim 2006 ISBN 3 7653 1682 2 S 698 D h der deutschen Staatsgrenzen vor dem Anschluss Osterreichs im Marz 1938 Kurt Droge Der mittelpommersche Keil Genese eines kulturwissenschaftlichen Stereotyps In Land am Meer Pommern im Spiegel seiner Geschichte Roderich Schmidt zum 70 Geburtstag Hg v Werner Buchholz u Gunter Mangelsdorf Koln Weimar Wien 1995 S 759 785 passim Provinz Pommern In Territoriale Veranderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 1945 Region in Polen Grosspolen Kleinpolen Masowien Kujawien Schlesien Pommern Ermland Masuren Polesien Podlachien Siehe auch Liste historischer Regionen Polens Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pommern amp oldid 232443329