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Der Landkreis Dramburg bis 1939 Kreis Dramburg war ein preussischer Landkreis der bis 1816 zur Mark Brandenburg und danach bis 1945 zur Provinz Pommern gehorte Das Landratsamt befand sich in der Stadt Dramburg Das ehemalige Kreisgebiet gehort heute zum Powiat Drawski in der polnischen Woiwodschaft Westpommern Das Kreisgebiet 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Verwaltungsgeschichte 2 Einwohnerentwicklung 3 Kommunalverfassung 4 Amtsbezirke Stadte und Gemeinden 4 1 Amtsbezirke 4 2 Stadte und Gemeinden 4 3 Aufgeloste Gemeinden 4 4 Namensanderungen 5 Personlichkeiten 5 1 Landrate 5 2 Weitere Personlichkeiten 6 Verkehr 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVerwaltungsgeschichte BearbeitenIn der nachmittelalterlichen Zeit bildete sich in der Mark Brandenburg eine Gliederung in Kreise heraus Einer dieser historischen Kreise war der Dramburgische Kreis bzw Kreis Dramburg der einen der vier sogenannten Hinterkreise in der Neumark bildete 1 Im Rahmen der preussischen Verwaltungsreformen nach dem Wiener Kongress wechselte der Kreis Dramburg 1816 aus der Neumark in den Regierungsbezirk Koslin der Provinz Pommern 2 Dabei gab der Kreis Dramburg 20 Dorfer an den Kreis Saatzig und funf Dorfer an den Kreis Regenwalde ab 3 4 5 nbsp Gut Friedrichsdorf um 1860 Sammlung Alexander DunckerSeit dem 1 Juli 1867 gehorte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1 Januar 1871 zum Deutschen Reich Zum Kreis gehorten 1871 die drei Stadte Dramburg Falkenburg und Kallies 56 Landgemeinden und 51 Gutsbezirke 6 Am 28 Marz 1878 wurden die Landgemeinden Alt Lobitz und Zadow und der Gutsbezirk Zadow aus dem Kreis Dramburg in den westpreussischen Kreis Deutsch Krone umgegliedert Zum 30 September 1929 fand im Kreis Dramburg entsprechend der Entwicklung im ubrigen Preussen eine Gebietsreform statt bei der alle selbststandigen Gutsbezirke bis auf einen aufgelost und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden Am 1 Oktober 1932 wurden die Landgemeinden Labenz Nuthagen und Rutzow aus dem aufgelosten Kreis Schivelbein in den Kreis Dramburg umgegliedert Am 1 Oktober 1938 wurde der Kreis Dramburg aus dem Regierungsbezirk Koslin in den Regierungsbezirk Grenzmark Posen Westpreussen umgegliedert und zum 1 Januar 1939 erhielt der Kreis Dramburg entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebiet des Landkreises im Fruhjahr 1945 von der Roten Armee besetzt Kurz nach Einstellung der Kampfhandlungen wurde das Kreisgebiet seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung uberlassen In der Folgezeit wurde die einheimische Bevolkerungevon der polnischen Administration aus dem Kreisgebiet vertrieben Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Quelle1750 11 819 7 1797 19 617 8 1816 21 285 9 1871 36 617 6 1890 35 779 10 1900 35 863 10 1910 35 360 10 1925 37 858 10 1933 40 896 10 1939 43 383 10 Kommunalverfassung BearbeitenDer Landkreis Dramburg gliederte sich in die Stadte Dramburg Falkenburg und Kallies in Landgemeinden und in selbststandige Gutsbezirke diese bis zu deren nahezu vollstandiger Auflosung im Jahre 1929 Mit Einfuhrung des preussischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15 Dezember 1933 sowie der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 wurde zum 1 April 1935 das Fuhrerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen es galt weiterhin die Kreisordnung fur die Provinzen Ost und Westpreussen Brandenburg Pommern Schlesien und Sachsen vom 19 Marz 1881 Amtsbezirke Stadte und Gemeinden BearbeitenAmtsbezirke Bearbeiten Die Landgemeinden des Kreises waren in den 1930er Jahren in 23 Amtsbezirke gegliedert 11 Die Stadte des Kreises waren amtsfrei Amtsbezirk Alt Studnitz Amtsbezirk Alt Wuhrow Amtsbezirk Balster Amtsbezirk Birkholz Amtsbezirk Dietersdorf Amtsbezirk Dolgen Amtsbezirk Eichenberg Amtsbezirk Friedrichsdorf Amtsbezirk Gutsdorf Amtsbezirk Guntershagen Amtsbezirk Karwitz Amtsbezirk Labenz Amtsbezirk Linichen Amtsbezirk Mellen Amtsbezirk Neu Lobitz Amtsbezirk Pammin Amtsbezirk Plagow Amtsbezirk Sabin Amtsbezirk Schilde Amtsbezirk Virchow Amtsbezirk Wusterwitz Amtsbezirk Zuchow Amtsbezirk ZulshagenStadte und Gemeinden Bearbeiten Der Landkreis Dramburg umfasste zuletzt drei Stadte 59 Landgemeinden und einen gemeindefreien Gutsbezirk 10 StadteDramburg Falkenburg i Pom KalliesLandgemeindenAlt Kortnitz Alt Studnitz Alt Wuhrow Annaberg Balster Baumgarten Birkholz Born Dalow Denzig Deutsch Fuhlbeck Dietersdorf Dolgen Eichenberg Friedrichsdorf Friedrichshorst Gersdorf Giesen Golz Gross Grunow Gross Linichen Gross Sabin Gross Spiegel Grunberg Gutsdorf Guntershagen Herzberg Hundskopf Jakobsdorf Janikow Karwitz Kietz Klausdorf Klebow Klein Mellen Klein Sabin Kontopf Labenz Neu Laatzig Neuhof Nuthagen Pammin Pritten Rutzow Sarranzig Schilde Schonfeld Stowen Teschendorf Virchow Welschenburg Wildforth Woltersdorf Wusterwitz Wutzig Zetzin Zuchow ZulshagenGutsbezirkForst Gross LinichenAufgeloste Gemeinden Bearbeiten Die Gemeinde Klein Studnitz wurde am 1 April 1936 in die Gemeinde Hundskopf eingegliedert 10 Die Gemeinde Neu Lobitz wurde in den 1930er Jahren im Rahmen der Erweiterung des Truppenubungsplatzes Dramburg aufgelost Namensanderungen Bearbeiten Die Stadt Falkenburg erhielt zuletzt den Zusatz i Pom Personlichkeiten BearbeitenLandrate Bearbeiten 1713 vor 1735 Georg Matthias von Borcke 1671 1740 1735 1744 Georg Albrecht von Birckholtz 1710 1777 1744 1755 George Ernst von der Goltz 1705 1755 1755 1765 George Friedrich von Rohwedel 1711 1765 1765 1784 Otto Wedig von Bonin 1724 1796 1784 1808 George Friedrich Felix von Bonin 1749 1818 1808 von Sydow 1818 1824 von Borcke 1824 1834 Johann Hollatz 1834 1863 Georg von Knebel Doeberitz 1810 1880 12 1863 1873 Otto von Westarp 1825 1878 1873 1878 von Knebel Doeberitz 1878 1884 Kurt von Dewitz 1847 1925 1884 1898 Eugen von Brockhausen der Jungere 1857 1922 1898 1918 Gunther von Hohnhorst 1863 1936 1918 1920 Paul von Hodenberg 1881 1954 1920 1933 Arthur Ehlert 1879 1933 1935 Heinrich Braasch 1902 1941 1935 1940 Ernst Gunther von Etzel 1940 1945 Hans Georg KochWeitere Personlichkeiten Bearbeiten Kreisjustizrate1835 1853 Ludwig BredowVerkehr BearbeitenDer Kreis Dramburg blieb zunachst abseits der grossen Eisenbahntrassen Erst 1877 wurde er durch die Strecke Ruhnow Dramburg Tempelburg der Pommerschen Zentral Eisenbahn Gesellschaft erschlossen 111 j Die Preussische Staatsbahn fuhrte dann 1888 von Deutsch Krone eine Strecke bis zu der im Suden des Kreises gelegenen Stadt Kallies 115 a Dieser Bahnhof wurde zum lokalen Knotenpunkt als die Linie 1895 bis Stargard verlangert wurde und eine Abzweigung nach Arnswalde erhielt dazu kam 1900 eine Verbindung Kallies Falkenburg 116 b die ab 1903 nach Bad Polzin weiterlief 111 k Im selben Zeitraum entstanden zwei Kleinbahnstrecken im Kreisgebiet an deren Grundung u a der Kreis Dramburg und die Firma Lenz amp Co GmbH beteiligt waren 1897 erreichte die schmalspurige Linie der Saatziger Kleinbahnen von Trampke her den Ort Janikow aber erst 1910 die Kreisstadt 113 j Im Osten des Kreises nahm die Kleinbahn AG Virchow Deutsch Kroner Kreisgrenze im Jahre 1900 eine normalspurige Strecke in den Nachbarkreis Deutsch Krone in Betrieb 115 n Die Zahlen in beziehen sich auf das Deutsche Kursbuch 1939 Literatur BearbeitenGustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 130 131 Ziffer 8 Google Books Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt Berlin 1874 S 90 95 Google Books Konigliches Finanzministerium Die Ergebnisse der Grund und Gebaudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Koslin 3 Kreis Dramburg Berlin 1866 S 1 27 Google Books Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Band 3 Die Neumark Brandenburg enthaltend Berlin 1809 S 220 246 books google de Ortsregister fur alle drei Bande S 357 390 books google de Michael Rademacher Provinz Pommern Landkreis Dramburg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft Der Kreis Dramburg in der ehemaligen Provinz Pommern 2011 A Zechlin Die ehemals neumarkischen Kreise Schivelbein und Dramburg historisch topographisch dargestellt In Baltische Studien Band 36 A F 1886 S 81 124 Google Books Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Band 3 Die Neumark Brandenburg enthaltend Berlin 1809 S 220 246 Google Books Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landkreis Dramburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landkreis Dramburg Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial de Rolf Jehke Stand 10 Juli 2013 Einzelnachweise Bearbeiten Ingo Materna Wolfgang Ribbe Hrsg Brandenburgische Geschichte Akademie Verlag Berlin 1995 ISBN 3 05 002508 5 Grenzen und Verwaltungsgliederung S 32 ff Digitalisat abgerufen am 5 Mai 2016 Territoriale Veranderungen in Deutschland Amtsblatt der Koniglichen Preussischen Regierung zu Stettin Verordnung zur neuen Kreiseintheilung vom 18 Januar 1816 Nr 12 1816 S 43 Digitalisat abgerufen am 2 Februar 2017 Ortschafts Verzeichniss des Regierungs Bezirks Stettin nach der neuen Kreis Eintheilung ca 1818 Struck Stettin Digitalisat Berthold Schulze Die Reform der Verwaltungsbezirke in Brandenburg und Pommern 1809 1818 mit Unterstutzung der Historischen Kommission fur die Provinz Pommern In Einzelschriften der Historischen Kommission fur die Provinz Brandenburg Gsellius Berlin 1931 Digitalisat a b Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevolkerung 1871 Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Band 3 Friedrich Maurer Berlin 1809 Kap 2 Kreis Dramburg S 220 ff Digitalisat Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen europaischen Staaten Die statistische Ansicht und Specialstatistik von Mitteleuropa Vieweg Braunschweig 1805 S 42 Digitalisat Christian Gottfried Daniel Stein Handbuch der Geographie und Statistik des preussischen Staats Vossische Buchhandlung Berlin 1819 Der Regierungsbezirk Koslin S 234 Digitalisat abgerufen am 6 Juni 2016 a b c d e f g h Michael Rademacher Landkreis Dramburg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Kreis Dramburg Memento vom 30 Januar 2013 im Internet Archive im Informationssystem Pommern Amtsantritt des bisherigen Ritterschafts Rats von Knebel auf Sarranzig am 1 November 1832 lt Amtsblatt Regierung Coslin S 280Regierungsbezirke Stadte und Landkreise in der preussischen Provinz Pommern 1818 1945 Regierungsbezirke Koslin Stettin Stralsund Stadtkreise Greifswald Kolberg Koslin Stargard Stettin Stolp Stralsund Landkreise Anklam Belgard Butow Cammin i Pom Demmin Dramburg Franzburg Barth Greifenberg i Pom Greifenhagen Greifswald Grimmen Kolberg Korlin Koslin Lauenburg i Pom Naugard Neustettin Pyritz Randow Regenwalde Rugen Rummelsburg i Pom Saatzig Schlawe i Pom Stolp Ueckermunde Usedom Wollin Aufgelost Kreis Lauenburg Butow 1845 Kreis Furstenthum 1872 Kreis Bublitz Kreis Schivelbein 1932 Ab 1938 Grenzmark Posen Westpreussen Schneidemuhl Landkreis Arnswalde Landkreis Deutsch Krone Landkreis Flatow Landkreis Friedeberg Nm Netzekreis Landkreis Schlochau Normdaten Geografikum GND 4085483 8 lobid OGND AKS VIAF 238370257 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landkreis Dramburg amp oldid 234973576