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Czaplinek deutsch Tempelburg ist eine Stadt im Powiat Drawski Dramburger Kreis in der polnischen Woiwodschaft Westpommern Die Kleinstadt mit 7100 Einwohnern ist Sitz einer gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde CzaplinekCzaplinek Polen CzaplinekBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft WestpommernPowiat DrawskiFlache 14 0 km Geographische Lage 53 34 N 16 14 O 53 560277777778 16 231666666667 Koordinaten 53 33 37 N 16 13 54 OHohe 142 m n p m Einwohner 7094 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 78 550Telefonvorwahl 48 94Kfz Kennzeichen ZDRWirtschaft und VerkehrStrasse DK20 Stargard GdyniaDW163 Kolobrzeg WalczDW171 Bobolice CzaplinekEisenbahn PKP Linie Nr 210 Chojnice Runowo Pomorskie Nachster int Flughafen StettinGminaGminatyp Stadt und Land GemeindeGminagliederung 51 Ortschaften Ortschaften29 SchulzenamterFlache 365 0 km Einwohner 11 740 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 32 Einw km Gemeindenummer GUS 3203013Verwaltung Stand 2023 Burgermeister Marcin NaruszewiczAdresse Rynek 6 78 550 CzaplinekWebprasenz www czaplinek pl Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Demographie 4 Sehenswurdigkeiten 5 Stadtepartnerschaften 6 Wirtschaft 7 Verkehr 8 Sohne und Tochter der Stadt 9 Gmina Czaplinek 9 1 Gemeindegliederung 9 2 Gemeindepartnerschaften 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Stadt liegt in Hinterpommern in der Draheimer Seenplatte Pojezierze Drawskie der Pommerschen Schweiz auf 138 m n p m zwischen Drawsko Dratzigsee und Czaplino Zepplinsee etwa 35 Kilometer sudwestlich von Szczecinek Neustettin 70 Kilometer sudlich von Koszalin Koslin und 110 Kilometer ostlich von Stettin Das Stadtgebiet ist von Waldern umgeben Geschichte Bearbeiten nbsp Rathaus von Czaplinek nbsp Rathaus Vorplatz mit Springbrunnen nbsp Kreuzerhohungskirche nbsp Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit in Czaplinek nbsp Altar und Kanzel der Dreifaltigkeitskirche nbsp Bahnhof Czaplinek nbsp Yachthafen am Drawsko nbsp Zepplinsee nbsp Rekonstruierte slawische Burg Slawogrod in einem Museums Park von TempelburgAm Sudufer des Dratzigsees befand sich zunachst eine wendische Siedlung mit Namen Czaplinok d h Reiherburg benannt nach den zahlreichen dort nistenden Reihern 2 Im Jahre 1286 schenkte der polnische Herzog Przemislaw II das Land um den Dratzigsee dem Templerorden 3 Dieser errichtete am Sudufer des Sees eine Wehranlage die spater unter der Bezeichnung Tempelborch erwahnt wurde Es wird vermutet dass es sich dabei um ein Blockhaus handelte In einem Dokument vom 13 November 1291 erlautert der Prazeptor des Templerordens in Polen Bernhard von Cunstein 4 wie sich der Orden mit dem Posener Bischof hinsichtlich der Ansiedlung deutscher Kolonisten an dem Ort verglichen habe Schon 1301 erwahnte eine Urkunde die civitas Tempelburgiensis Nachdem 1312 der Templerorden aufgelost worden war ging Tempelburg in den Besitz des Johanniterordens uber Die brandenburgischen Ritter Wiskinus von Vorbeck und Hermann Rode kamen 1334 mit Hilfe des brandenburgischen Kurfursten Ludwigs den Alteren in den Besitz von Tempelburg Wahrend dieser Zeit wurde dem Ort das Magdeburger Stadtrecht verliehen 1345 ging Tempelburg als brandenburgisches Lehen wieder an den Johanniterorden zuruck Viele Einwohner fielen 1349 der Pest zum Opfer und das so verodete Land uberliess Kurfurst Otto der Faule 1368 dem polnischen Konigreich Im Krieg zwischen Brandenburg dem Deutschen Orden und Polen wurde die Burg 1378 vom polnischen Woiwoden Johann Czarnkowski zerstort Seit 1439 gehorte Tempelburg zur polnischen Starostei Draheim Wahrend des 16 Jahrhunderts entwickeln sich Glashutten Eisenhammer und das Tuchmacherhandwerk zu den wichtigsten Erwerbszweigen in der Stadt In den Jahren 1609 und 1610 richteten Grossbrande schwere Schaden an und grosse Teile der Bevolkerung fielen immer wiederkehrenden Seuchen zum Opfer Obwohl vom katholischen Polen beherrscht fasste die Reformation auch in Tempelburg Fuss 1625 wurde jedoch die Abhaltung von protestantischen Gottesdiensten verboten Wahrend des Polnisch Schwedischen Krieges plunderten schwedische Soldaten und die Pest dezimierte erneut die Einwohnerschaft Im Jahr 1668 nahm der brandenburgische Kurfurst Friedrich Wilhelm Tempelburg als nicht eingelostes Pfand Polens in Besitz Seither blieb Tempelburg bei Brandenburg Preussen Im Vertrag von Wehlau hatte ihm 1657 der Konig von Polen die Starostei Draheim mit Tempelburg als Pfand der Kosten fur Soldatenwerbungen uberlassen 5 Bei einem erneuten Stadtbrand wurden 1725 zahlreiche Hauser die beiden Kirchen und das Rathaus zerstort Wahrend ein Jahr spater mit dem Neubau der evangelischen Kirche begonnen wurde weigerte sich der Stadtrat auch die katholische Kirche wieder aufzubauen Diese wurde erst im Jahre 1753 erbaut Als 1765 Tempelburg wieder ein Opfer der Flammen wurde erhielt der preussische Baudirektor Gilly den Auftrag den Wiederaufbau zu leiten Im Vertrag von Warschau verzichtete Polen 1773 endgultig auf die Einlosung der verpfandeten Starostei Draheim Zur Erweiterung landwirtschaftlichen Bodens wurde in den Jahren 1787 und 1788 der Dratzigsee um uber einen Meter abgesenkt Nach der Neuordnung Europas durch den Wiener Kongress ordnete auch Preussen seine Territorialverwaltung neu 1818 wurde Tempelburg in den Kreis Neustettin der Provinz Pommern eingegliedert wurde aber obwohl mit 2 316 Einwohnern grosste Stadt im Kreis nicht Sitz des Landratsamtes 1829 wurde mit dem Neubau der evangelischen Kreuzkirche nach Planen von Karl Friedrich Schinkel begonnen Als 1877 die Arbeiten an der Eisenbahnstrecke Ruhnow Neustettin begannen weigerte sich der Tempelburger Stadtrat ein Grundstuck fur den Bahnhof zur Verfugung zu stellen So wurde die Bahnlinie sudlich an der Stadt vorbeigefuhrt und der Bahnhof drei Kilometer von der Stadt entfernt gebaut Dadurch ging auch die Industrialisierungswelle des ausgehenden 19 Jahrhunderts an der Stadt vorbei und Tempelburg blieb eine Ackerburgerstadt Nach dem Ersten Weltkrieg erweiterte sich die Stadt nach Norden und nach Suden womit auch der Anschluss an den Bahnhof hergestellt wurde 1939 hatte Tempelburg 5 275 Einwohner Bis 1945 gehorte Tempelburg in der Provinz Pommern zum Kreis Neustettin der bis 1938 zum Regierungsbezirk Koslin dann zum Regierungsbezirk Grenzmark Posen Westpreussen gehort hatte Im Zweiten Weltkrieg besetzte am 2 Marz 1945 die Rote Armee die Ende Februar 1945 geraumte Stadt und unterstellte sie wenig spater der Verwaltung der Volksrepublik Polen In der Folgezeit benannte diese Tempelburg in Czaplinek um vertrieb die zum Teil zuruckgekehrten Einwohner und siedelte an ihrer Stelle Polen an Demographie BearbeitenBevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen1740 1766 6 1782 1376 7 davon 24 Juden 6 1794 1624 keine Juden 6 1799 1603 7 1812 2108 davon 61 Katholiken und 44 Juden 6 1816 2040 davon 24 Katholiken und 60 Juden 6 1831 2875 davon 96 Katholiken und 112 Juden 6 1843 3368 davon 101 Katholiken und 194 Juden 6 1852 3698 davon 100 Katholiken und 160 Juden 6 1861 4049 davon 133 Katholiken und 168 Juden 6 1875 4381 8 1880 4747 8 1890 4533 davon 118 Katholiken und 151 Juden 8 1905 4377 darunter 108 Katholiken und 79 Juden 9 1925 4495 davon 4016 Evangelische 196 Katholiken und 61 Juden 10 1933 4744 8 1939 5288 8 Anzahl Einwohner nach dem Zweiten Weltkrieg Jahr Einwohner Anmerkungen2004 6969 meist Polen2016 7155Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit wurde um die Wende vom 14 zum 15 Jahrhundert an der Stelle errichtet wo wahrscheinlich die Holzburg der Tempelritter und der Johanniterritter und die ehemalige slawische Festung auf einem Hugel namens Kazimierzowski standen Der turmlose Bau aus Feldsteinen weist Merkmale der Gotik mit Elementen der Romanik auf Im Inneren der Kirche befindet sich ein einzigartiger barocker Baldachinaltar Es ist mit einem holzernen vergoldeten Baldachin bedeckt der von sechs Saulen getragen wird die mit Engelsfiguren geschmuckt sind An der Seite des Altars befinden sich Flugel aus dem 19 Jahrhundert Neben dem Altar befindet sich eine holzerne Kanzel im klassizistischen Stil von 1823 Die ursprunglich evangelische Kreuzerhohungskirche wurde von 1829 bis 1832 nach dem Entwurf des Architekten Karl Friedrich Schinkel kreuzformig im neoklassizistischen Stil mit neoromanischen Elementen errichtet Stadtepartnerschaften BearbeitenEs besteht seit dem 16 Mai 1993 eine Stadtepartnerschaft mit Bad Schwartau Ostholstein und seit 2002 mit der vorpommerschen Stadt Grimmen Wirtschaft BearbeitenZu einem der grossten Arbeitgeber in der Region hat sich die Kabel Technik Polska KTP entwickelt 2012 waren bei KTP etwa 1 700 Mitarbeiter beschaftigt Das Produktionsprofil umfasst vor allem die Kabelkonfektionierung fur die Automobilindustrie und den europaischen Schienenfahrzeugbau Mitte 2014 wurde die KTP erstmals verkauft und befindet sich seitdem fur bisher immer nur kurze Zeitraume im Besitz unterschiedlicher Investoren Auffallig ist die aussergewohnlich hohe Fluktuation von Personen in Fuhrungspositionen Verkehr BearbeitenIn der Stadt kreuzen sich die beiden Fernstrassen DK20 und DW163 von Stargard nach Danzig bzw von Kolobrzeg Kolberg nach Walcz Deutsch Krone Etwas ausserhalb im Suden befindet sich der Bahnhof der Strecke Chojnice Runowo Pomorskie Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenJohann Christoph Friederici 1730 1777 deutscher lutherischer Geistlicher Karl von Schon 1765 1818 preussischer Generalmajor Kommandant der Festung Graudenz Emil Palleske 1823 1880 deutscher Schauspieler Rezitator und Schriftsteller Johann August Pein 1843 1900 deutscher Lehrer und Autor Karl Huller 1882 1962 deutscher Unternehmer und Fabrikant Otto Reichow 1904 2000 deutsch amerikanischer Schauspieler Kurt Tetzlaff 1933 2022 deutscher Dokumentarfilm Regisseur Erich Maletzke 1940 2021 deutscher Journalist und AutorGmina Czaplinek BearbeitenDie Stadt und Land Gemeinde Czaplinek zahlt nahezu 12 000 Einwohner und umfasst eine Flache von 365 km Sie liegt am Ostrand des Powiat Drawski und grenzt im Sudosten an die Woiwodschaft Grosspolen Umgeben ist die Gmina Czaplinek von den Nachbargemeinden Ostrowice Wusterwitz Wierzchowo Virchow und Zlocieniec Falkenburg im Powiat Drawski Barwice Barwalde und Borne Sulinowo Gross Born im Powiat Szczecinecki Kreis Neustettin Polczyn Zdroj Bad Polzin im Powiat Swidwinski Kreis Schivelbein Walcz Deutsch Krone im Powiat Walecki Kreis Deutsch Krone und Jastrowie Jastrow im Powiat Zlotowski Kreis Flatow in der Woiwodschaft Grosspolen Gemeindegliederung Bearbeiten Die Gmina Czaplinek ist eine Stadt und Land Gemeinde Zu ihr gehoren die Stadt Czaplinek Tempelburg 28 Dorfer Schulzenamter 11 Broczyno Brotzen Byszkowo Boskau Czarne Male Klein Schwarzsee Czarne Wielkie Gross Schwarzsee Drahimek Draheim Gleboczek Winkel Kluczewo Klaushagen Kolomat Laka Lankenfelde Lazice Tannenhof Lysinin Grenzneuhof Machliny Machlin Niwka Hohenfelde Nowe Drawsko Neu Draheim Ostrorog Scharpenort Piaseczno Blumenwerder Plawno Plagow Prosinko Neudorf Prosino Prossin Psie Glowy Hundskopf Rzepowo Reppow Siemczyno Heinrichsdorf Sikory Zicker Stare Drawsko Alt Draheim Stare Gonne Westgonne Trzciniec Wassergrund Zelislawie Ravensberg Zerdno Schneidemuhl ubrige Ortschaften Bielice Neunhagen Brzezinka Lehmaningen Buszcze Buschhof Chmielewo Augustenweide Cichorzecze Klobenstein Dobrzyca Mala Doberitz Kamienna Gora Steinberg Karsno Karsbaum Kosin Heidhof Kuszewo Weinberge Kuznica Drawska Hammer Milkowo Milkow Motarzewo Wallbruch Nowa Wies Schonholzig Piekary Podstrzesze Niederhof Stare Kalensko Alt Kalenzig Studniczka Klein Studnitz Suliborz Turze Thurbruch Welnica Neue Walkmuhle Wrzesnica Alt Wilhelmshof Zdziersko Lehnkrug Gemeindepartnerschaften Bearbeiten Die Gmina Czaplinek ist partnerschaftlich verbunden mit Grimmen Mecklenburg Vorpommern Lychen Brandenburg Marlow Mecklenburg Vorpommern und Ratekau Schleswig Holstein Literatur BearbeitenGustav Kratz Die Stadte der Provinz Pommern Abriss ihrer Geschichte zumeist nach Urkunden Berlin 1865 S 506 509 Volltext Eugen von Glasenapp Beitrage zu der Geschichte des alt hinterpommerschen Adelsgeschlechts der Erb Burg und Schlossgesessenen von Glasenapp Nachrichten aus der eigenen Heimath Hinterpommern resp Livland sowie uber den specifisch pommersch germanischen Uradel Vossische Buchhandlung Berlin 1884 S 98 Ziffer 135 Tempelburg books google de Ludwig Wilhelm Bruggemann Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Konigl Preussischen Herzogthums Vor und Hinter Pommern Teil II Band 2 Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Konigl Landescollegien in Cosslin gehorigen Hinterpommerschen Kreise Stettin 1784 S 694 707 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Czaplinek Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage polnisch deutsch englisch Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft Die Stadt Tempelburg im ehemaligen Kreis Neustettin in Pommern 2011 Einzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Meyers Reisebuch Die deutsche Ostseekuste Teil II Rugen und die pommersche Ostseekuste mit ihrem Hinterland 2 Auflage Bibliographisches Institut Leipzig 1924 Georg Wilhelm von Raumer Die Neumark Brandenburg im Jahre 1337 oder Markgraf Ludwig s des Aelteren Neumarkisches Landbuch aus dieser Zeit Berlin 1837 S 45 Karl Kletke Regesta Historiae Neomarchicae Teil I Berlin 1867 S 44 45 Heinz Duchhardt Bogdan Wachowiak Um die Souveranitat des Herzogtums Preussen Der Vertrag von Wehlau 1657 Hahn Hannover 1998 ISBN 978 3 88304 125 4 S 17 a b c d e f g h i Gustav Kratz Die Stadte der Provinz Pommern Abriss ihrer Geschichte zumeist nach Urkunden Berlin 1865 S 508 a b Johann Ernst Fabri Geographie fur alle Stande Teil I Band 4 Leipzig 1793 S 511 a b c d e Michael Rademacher Neustettin Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 19 Leipzig Wien 1909 S 403 Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft Die Stadt Tempelburg im ehemaligen Kreis Neustettin in Pommern 2011 Solectwa bei czaplinek bip net pl Gemeinden im Powiat Drawski Stadt und Land Gemeinden Czaplinek Tempelburg Drawsko Pomorskie Dramburg Kalisz Pomorski Kallies Zlocieniec Falkenburg Landgemeinde Wierzchowo Virchow Normdaten Geografikum GND 4251639 0 lobid OGND AKS VIAF 246185730 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Czaplinek amp oldid 238406115