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Der Regierungsbezirk Stralsund gehorte zur preussischen Provinz Pommern und bestand von 1818 bis 1932 Verwaltungsgliederung Pommerns im Jahr 1913 Regierungsbezirk Stralsund Regierungsbezirk Stettin Regierungsbezirk Koslin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verwaltungseinteilung in der Mitte des 19 Jahrhunderts 3 Bevolkerungsentwicklung im 19 Jahrhundert 4 Stadt Landkreise 1900 5 Stadt Landkreise 1925 6 Regierungsprasidenten 7 Nach 1945 8 Literatur 9 Statistische Nachschlagewerke Staatshandbucher 10 FussnotenGeschichte BearbeitenDer Regierungsbezirk Stralsund war als einer von drei pommerschen Regierungsbezirken im Jahre 1818 gebildet worden Er umfasste das 1815 an Preussen gefallene Schwedisch Pommern Neuvorpommern und Rugen In der rechtlichen Sonderstellung dieses Landesteils ist auch der Grund fur die Einrichtung des damals kleinsten Regierungsbezirks des Gesamtstaates zu sehen Anders als die ubrige Provinz Pommern galten hier weder das Allgemeine preussische Landrecht noch die in der Zeit der so genannten Stein Hardenbergischen Reformen erlassenen Gesetze und Ordnungen z B Stadteordnung von 1808 Eine Angleichung der rechtlichen Verhaltnisse erfolgte erst allmahlich in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts und war schliesslich mit der Einfuhrungen des Burgerlichen Gesetzbuches BGB zum 1 Januar 1900 weitgehend vollendet Aber in bestimmten Bereichen bestanden noch weiterhin Sonderrechtsformen die es sonst nirgendwo in Preussen und Deutschland gab und die noch auf die Zeit der schwedischen Herrschaft zuruckgingen z B das so genannte Tertialrecht Deshalb bestand das 1802 03 aus Wismar uber Stralsund nach Greifswald verlegte Tribunal auch noch unter der Bezeichnung Oberappellationsgericht Greifswald als letzte Instanz der ordentlichen Gerichtsbarkeit fur den Regierungsbezirk bis 1848 weiter Die erste Regierung wurde am 5 Januar 1818 vom Oberprasidenten der Provinz Pommern Johann August Sack in ihr Amt eingefuhrt Vorausgegangen war eine mehrjahrige Diskussion um den Status des Landes Dabei schalten sich drei Optionen heraus Bildung einer eigenen Provinz Neuvorpommern und Rugen Bildung eines eigenen Regierungsbezirkes innerhalb der Provinz Pommern sofortige Eingliederung in den bereits bestehenden Regierungsbezirk StettinDer Einspruch der Kreise und Stadte beim Konig gegen die Bildung des Regierungsbezirks wurde abgewiesen Das preussische Besteuerungssystem wurde aber erst nach einer koniglichen Kabinettsorder vom 19 November 1821 in Neuvorpommern eingefuhrt 1 Wegen seines geringen Umfangs zahlte der Regierungsbezirk Stralsund zu denjenigen preussischen Verwaltungsbereichen die von Anfang an zur Disposition standen Nur wenige Jahre nach seiner Bildung diskutierte man schon wieder uber seine Auflosung Letztlich war es die oben beschriebene rechtliche Sonderstellung die das immer wieder verhinderte Erst am 1 Oktober 1932 wurde er mit dem Regierungsbezirk Stettin vereinigt Verwaltungseinteilung in der Mitte des 19 Jahrhunderts Bearbeiten nbsp Karte des Regierungsbezirks 1846 Der Stralsunder Regierungs Bezirk ist in vier Kreise getheilt wovon drei nach den Stadten worin die Landrathe ihren Sitz haben ihren Namen fuhren Der vierte aber nach der Insel Rugen aus der er allein besteht Neu Vorpommern hat die drei Kreise Franzburg Grimmen Greifswald Rugen bildet den Kreis Rugen In kirchlicher Hinsicht ist der Regierungs Bezirk in Elf Superintendenturen getheilt wovon drei der Franzburger Kreis zwei der Grimmer Kreis drei der Greifswalder Kreis und drei die Insel Rugen umfasst Alle Kirchspiele sind evangelisch Nur in Stralsund ist eine katholische Kirche zu der sich alle Katholiken im Regierungs Bezirke halten Provinzial Kalender fur Neu Vorpommern und das Furstenthum Rugen auf das Gemein Jahr 1851 S 240Bevolkerungsentwicklung im 19 Jahrhundert BearbeitenJahr 1805 1816 182 1840 1849 1861 1871 1880Einwohner 118 112 125 543 2 142 312 169 114 185 426 208 429 208 276 216 130 3 Stadt Landkreise 1900 BearbeitenIm Jahre 1900 bestand der Regierungsbezirk Stralsund aus einem Stadtkreis und vier Landkreisen Er umfasste ein Gebiet von 4 010 88 km auf das sich 873 Stadte und Gemeinden verteilten und in dem 216 340 Einwohner lebten Stadtkreis Stralsund seit 1873 31 076 EinwohnerLandkreise Franzburg 41 704 Einwohner Greifswald 61 840 Einwohner Grimmen 35 540 Einwohner Landkreis Rugen Sitz Bergen 46 270 EinwohnerStadt Landkreise 1925 BearbeitenIm Jahre 1925 lebten im Gebiet des Regierungsbezirkes Stralsund 246 941 Einwohner Stadtkreise Stralsund 39 469 Einwohner Greifswald seit 1912 27 622 EinwohnerLandkreise Franzburg 45 721 Einwohner Greifswald 40 085 Einwohner Grimmen 40 150 Einwohner Landkreis Rugen Bergen 53 894 Einwohner1925 wurde der Sitz des Landratsamtes des Kreises Franzburg nach Barth verlegt Seit dem 1 Februar 1928 fuhrte der Kreis die offizielle Bezeichnung Franzburg Barth Regierungsprasidenten Bearbeiten1818 1825 Heinrich Christian Friedrich von Pachelbel Gehag 1825 1833 Leopold von Rohr 1833 1834 Adolf Heinrich von Arnim Boitzenburg 1834 1848 Friedrich Ferdinand Leopold von Seydewitz 1848 1851 Busso von Wedell 1852 1869 Carl Reinhold von Krassow 1869 1883 Ulrich von Behr Negendank 1884 1888 Albert von Pommer Esche 1888 1899 Carl von Arnim 1899 1908 Georg Scheller 1908 1917 Paul Blomeyer 1917 1919 Stephan von Groning 1919 1932 Hermann Haussmann DDP Nach 1945 BearbeitenAb 1946 war Stralsund Sitz des aus dem Landkreis Franzburg Barth nahezu unverandert hervorgegangenen Kreises Stralsund aus dessen ostlichem Teil 1952 der Kreis Stralsund im Bezirk Rostock der DDR gebildet wurde Der westliche Teil kam zum neu gebildeten Kreis Ribnitz Damgarten Der alte Landkreis Grimmen verlor 1952 seinen sudlichen Teil um Loitz der zum Kreis Demmin und Bezirk Neubrandenburg kam ebenso wie der sudliche Teil des alten Landkreises Greifswald der zum neuen Kreis Anklam und damit ebenfalls zum Bezirk Neubrandenburg kam Der ostliche Teil des alten Landkreises Greifswald um Wolgast bildete ab 1952 zusammen mit dem nach 1945 bei Deutschland verbliebenen Teil der Insel Usedom den neuen Kreis Wolgast Der Kreis Rugen wurde 1952 in die Kreise Bergen und Putbus aufgeteilt was aber bereits nach wenigen Jahren wieder ruckgangig gemacht wurde Wahrend Stralsund durchgangig die Kreisfreiheit behielt war Greifswald zwischenzeitlich bis in die 1970er Jahre in den Kreis Greifswald integriert 1994 wurden die nun im Bundesland Mecklenburg Vorpommern liegenden Kreise Grimmen Ribnitz Damgarten und Stralsund zum Landkreis Nordvorpommern die Kreise Anklam Greifswald und Wolgast zum Landkreis Ostvorpommern zusammengeschlossen Rugen blieb unverandert ebenso behielten Greifswald und Stralsund ihre Kreisfreiheit Der Landkreis Vorpommern Greifswald wurde im Zuge der Kreisgebietsreform Mecklenburg Vorpommern 2011 am 4 September 2011 aus der Stadt Greifswald den Landkreisen Ostvorpommern Uecker Randow sowie Teilen des Landkreises Demmin Amter Jarmen Tutow Peenetal Loitz gebildet Der neue Kreis aus den Altkreisen Nordvorpommern Rugen und Stralsund heisst Landkreis Vorpommern Rugen Literatur BearbeitenJoachim Wachter Die Bildung des Regierungsbezirkes Stralsund In Greifswald Stralsunder Jahrbuch Bd 10 1972 73 S 127 137 Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 1945 Reihe A Preussen hrsg von Walther Hubatsch Bd 3 Pommern bearb von Dieter Stutgen Marburg Lahn 1975 S 85 99 Landeszentrale fur politische Bildung des Landes Mecklenburg Vorpommern Hrsg Historisch und geographischer Atlas von Mecklenburg und Pommern Bd 2 Mecklenburg und Pommern Das Land im Ruckblick Karte 18 o O u J Schwerin 1996 S 80 81 Johannes Hinz Pommern Lexikon Wurzburg 2001 Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Furstenthums Rugen IV Teils II Band Greifswalder Kreis Anklam 1868 online Gustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 Kap III 3 Abschn Der Regierungs Bezirk Stralsund S 133 140 Statistische Nachschlagewerke Staatshandbucher BearbeitenStaats Kalender fur Pommern und Rugen Stralsund 1810 1816 Digitalisate in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg Vorpommern Staatskalender fur Neu Vorpommern und Rugen Stralsund 1817 1820 Digitalisate in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg Vorpommern Provinzial Kalender fur Neu Vorpommern und das Furstenthum Rugen Stralsund 1821 1873 Digitalisate in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg Vorpommern Provinzial Handbuch fur Neu Vorpommern und das Furstenthum Rugen Stralsund 1874 1879 Digitalisate in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg Vorpommern Handbuch fur Neu Vorpommern und das Furstenthum Rugen Stralsund 1883 1907 Digitalisate in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg VorpommernFussnoten Bearbeiten Martin Wehrmann Geschichte von Pommern Bd 2 Weltbild Verlag 1992 Reprint der Ausgaben von 1919 und 1921 ISBN 3 89350 112 6 S 286 Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Furstenthums Rugen IV Teils II Band Greifswalder Kreis Anklam 1868 Handbuch fur Neu Vorpommern und das Furstenthum Rugen auf das Jahr 1888 S 166Regierungsbezirke Stadte und Landkreise in der preussischen Provinz Pommern 1818 1945 Regierungsbezirke Koslin Stettin Stralsund Stadtkreise Greifswald Kolberg Koslin Stargard Stettin Stolp Stralsund Landkreise Anklam Belgard Butow Cammin i Pom Demmin Dramburg Franzburg Barth Greifenberg i Pom Greifenhagen Greifswald Grimmen Kolberg Korlin Koslin Lauenburg i Pom Naugard Neustettin Pyritz Randow Regenwalde Rugen Rummelsburg i Pom Saatzig Schlawe i Pom Stolp Ueckermunde Usedom Wollin Aufgelost Kreis Lauenburg Butow 1845 Kreis Furstenthum 1872 Kreis Bublitz Kreis Schivelbein 1932 Ab 1938 Grenzmark Posen Westpreussen Schneidemuhl Landkreis Arnswalde Landkreis Deutsch Krone Landkreis Flatow Landkreis Friedeberg Nm Netzekreis Landkreis Schlochau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Regierungsbezirk Stralsund amp oldid 233270672