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Der Landkreis Kolberg Korlin fruher Kreis Colberg Corlin war ein preussischer Landkreis in der Provinz Pommern der zwischen 1872 und 1945 bestand Er war einer der drei Nachfolgekreise des Kreises Furstenthum Cammin Seine Kreisstadt Kolberg bildete seit 1920 einen eigenen Stadtkreis Das ehemalige Kreisgebiet liegt heute in den Powiaten Kolobrzeski Kolberger Kreis und Bialogardzki Belgarder Kreis in der polnischen Woiwodschaft Westpommern Das Kreisgebiet 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Verwaltungsgeschichte 2 Einwohnerentwicklung 3 Landrate 4 Kommunalverfassung 5 Amtsbezirke Stadte und Gemeinden 5 1 Amtsbezirke 5 2 Stadte und Gemeinden 1945 5 3 Vor 1945 aufgeloste Gemeinden 5 4 Namensanderungen 6 Verkehr 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVerwaltungsgeschichte BearbeitenDer Kreis Colberg Corlin entstand am 1 September 1872 aus dem westlichen Teil des Kreises Furstenthum 1 2 Er gehorte zum Regierungsbezirk Coslin spater Koslin in der Provinz Pommern und umfasste zu Beginn seines Bestehens die Stadte Colberg und Corlin 76 Landgemeinden und 65 Gutsbezirke 3 Das Landratsamt war in der Stadt Colberg Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Schreibweise des Kreises in Kreis Kolberg Korlin geandert Am 1 Mai 1920 verliess die Stadt Kolberg den Kreis und bildete seitdem einen eigenen Stadtkreis Eine Gebietsreform zum 30 September 1929 entsprechend der Entwicklung im ubrigen Freistaat Preussen loste alle selbststandigen Gutsbezirke auf und teilte sie benachbarten Landgemeinden zu Zum 1 Januar 1939 erhielt der Kreis Kolberg Korlin entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis Im Fruhjahr 1945 wurde das Gebiet des Landkreises von der Roten Armee besetzt Nach Kriegsende wurde das Kreisgebiet im Sommer 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht gemass dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt In der Folgezeit wurden die allermeisten Bewohner des Kreisgebiets von den ortlichen polnischen Verwaltungsbehorden vertrieben Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Quelle1871 47 938 3 1890 52 234 4 1900 57 871 4 1910 63 776 4 1925 39 932 4 1933 39 192 4 1939 38 748 4 Landrate Bearbeiten nbsp Siegelmarke des koniglich preussischen Landrats des Kreises Kolberg Korlin1872 18780 0 Robert von Schroder 1807 1894 1878 18790 0 Peterssen kommissarisch 1879 18890 0 Ernst von Natzmer 1889 18920 0 Wilhelm von Holtz 1892 19020 0 Albert August Wilhelm von Puttkamer 1861 1931 1902 19110 0 Rudiger von der Goltz 1869 1945 1911 19140 0 Hans Joachim von Brockhusen 1869 1928 1914 19160 0 Rudolf Klein 1885 1971 vertretungsweise 1917 19190 0 Nikolaus von Gerlach 1875 1955 1919 9999 0 0 von Alvensleben vertretungsweise 1919 19280 0 Kurt von Stempel 1882 1945 1928 19340 0 Gustav Berlin 1878 1955 1934 19450 0 Johannes HossenfelderKommunalverfassung BearbeitenDer Kreis Kolberg Korlin gliederte sich in Stadte in Landgemeinden und bis zu deren Auflosung im Jahre 1929 in selbststandige Gutsbezirke Mit Einfuhrung des preussischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15 Dezember 1933 gab es ab dem 1 Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung fur alle preussischen Gemeinden Mit Einfuhrung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 trat zum 1 April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen es galt weiterhin die Kreisordnung fur die Provinzen Ost und Westpreussen Brandenburg Pommern Schlesien und Sachsen vom 19 Marz 1881 Amtsbezirke Stadte und Gemeinden BearbeitenAmtsbezirke Bearbeiten Die Gemeinden des Landkreises Kolberg Korlin waren in den 1930er Jahren in 21 Amtsbezirke gegliedert 5 Die Stadt Korlin war amtsfrei Amtsbezirk Alt Marrin Amtsbezirk Alt Werder Amtsbezirk Altstadt Amtsbezirk Degow Amtsbezirk Drenow Amtsbezirk Drosedow Amtsbezirk Fritzow Amtsbezirk Garrin Amtsbezirk Gervin Amtsbezirk Gross Jestin Amtsbezirk Kerstin Amtsbezirk Koseeger Amtsbezirk Kolpin Sternin Amtsbezirk Lubchow Amtsbezirk Neurese Amtsbezirk Petershagen Amtsbezirk Rogzow Amtsbezirk Roman Amtsbezirk Rutzow Amtsbezirk Stolzenberg Amtsbezirk WartekowStadte und Gemeinden 1945 Bearbeiten Im Jahr 1945 umfasste der Landkreis Kolberg Korlin eine Stadt und 78 weitere Gemeinden 4 Altbork mit Bahnhof Altbork Alt Tramm mit Ziegelei Alt Werder Baldekow Bartin Bodenhagen Bogenthin Bullenwinkel Bussow Damgardt Damitz Dassow mit Ausbau Alt Marrin Dassower Muhle und Hoppekathen Degow mit Bahnhof Degow Ochsenwiese Peuske und Siedlung nach Bartin Drenow mit Charlottenhof Neumuhl und Sophienhof Drosedow mit Vorwerk Drosedow und Waldhof Eickstedtswalde mit Gross Vorbeck und Klein Vorbeck Fritzow Gandelin mit Neu Gandelin Ganzkow Garchen mit Schwartow Garrin Gervin mit Birkhain Gribow Gross Jestin Henkenhagen mit Ulrichshof und Ziegenberg Jaasde mit Jaasder Katen Jarchow Karvin mit Dumzin und Karviner Muhle Kerstin mit Fuchsmuhle Johannesthal und Kruhne Klein Jestin Kolberger Deep Kolpin mit Grandhof Kolpiner Muhle Neukolpin Schmuckenthin und Vogelsang Korlin Stadt mit Forsthaus Stadtwald Huhnerheide Stadtholzkaten und Vorwerk Korlin Kowanz mit Neu Kowanz und Ritterberg Leikow mit Bahnhof Fritzow Putzernin und Zurkow Lestin mit Forsthaus Freienfelde Grunhaus Lestiner Krugplatz und Strebelow Lubchow mit Lubchower Muhle Mallnow mit Koseeger und Kruckenbeck Mechenthin Mohrow Moitzelfitz mit Schonau und Wedderwill Naugard mit Eisenbahnhaltestelle Papenhagen Papenhagen und Ziegelei Papenhagen Necknin mit Erziehungsheim und Martensche Ziegelei Nehmer mit Pottberg und Stubbenberg Nessin Neubork Neurese mit Marienhof Neu Tramm Neu Werder Peterfitz mit Emmasthal Fahre Forsthaus Klaptow Hypkenmuhle Klaptow und Lustebuhr Petersfelde mit Dryhn und Meierei Petershagen mit Pommerscher Hof Pobloth mit Gross Pobloth Klein Pobloth und Vorwerk Gross Pobloth Poldemin Prettmin Quetzin mit Alt Quetzin Bocksberg und Neu Quetzin Rabuhn mit Moitzlin Ramelow mit Buchenberg Emmenthal Meisegau Rollborn und Vorwerk Ramelow Reselkow mit Ausbau Brandmoor Ausbau Bruckenkrug Ausbau Eichhof Ausbau Pinnow Bruckenkrug Forsthaus am Steudnitzsee Forsthaus Seebeck Hohenfier Jaglin Karlshagen Muhlenbruch Neu Reselkow und Sophienwalde Rogzow mit Leppin Neugasthof und Rogzower Muhle Roman mit Birkenfelde Buchwald Starsberg und Waldhaus Rossenthin mit Dassow Kautzenberg und Wasserwerk Rossenthin Rutzow Ruwolsdorf mit Alt Marrin Neu Marrin und Vorwerk Kuhhagen Schleps Schotzow mit Vorwerk Schotzow Schwedt mit Althof Ludwigshoh und Monchgrund Seefeld Sellnow Semmerow Simotzel mit Forsthaus Trienke Schaferei Trienke Trienke und Wilhelmsberg Spie mit Baselerskaten Sternin mit Kienow Stockow mit Neu Stockow Stolzenberg Wartekow mit Karkow Karkower Muhle und Neuland Wobrow mit Altstadt und Helenenhohe Zernin mit Neu Zernin und Stropsack Zwilipp mit Fahre und Pustar Vor 1945 aufgeloste Gemeinden Bearbeiten Adlig Henkenhagen Eigentum Henkenhagen und Fischerlage Henkenhagen 1905 zur Gemeinde Henkenhagen zusammengeschlossen Neu Gandelin 1923 nach Gandelin eingemeindet Neu Sternin 1923 nach Sternin eingemeindet Alt Quetzin und Neu Quetzin 1928 zur Gemeinde Quetzin zusammengeschlossen Gross Pobloth 1928 mit den Gutsbezirken Klein Pobloth und Gross Pobloth zur Gemeinde Pobloth zusammengeschlossenNamensanderungen Bearbeiten Zum 14 Juli 1936 wurden die Schreibweisen der Gemeinden Altbork zuvor Alt Bork und Neubork zuvor Neu Bork amtlich festgestellt 6 Verkehr BearbeitenDie Stadt Kolberg wurde von Belgard her uber Korlin 1859 durch die Berlin Stettiner Eisenbahn Gesellschaft an das Bahnnetz angeschlossen gt 111n lt Eine direkte Verbindung nach Stettin uber Naugard stellte die Altdamm Colberger Eisenbahn Gesellschaft 1882 her gt 111d lt Sie verband auch ab 1899 Kolberg mit der Bezirkshauptstadt Koslin gt 111e lt Die Mitte und der Suden des Kreises wurden durch Schmalspurstrecken der Kolberger Kleinbahnen AG erschlossen an der der Kreis 1939 zu uber 60 des Kapitals beteiligt war 1895 wurde die Strecke von Kolberg uber Roman nach Regenwalde nebst der Abzweigung Gross Jestin Stolzenberg eroffnet gt 113r r lt 1899 folgte die Linie in den Landkreis Greifenberg die in Muhlenbruch abzweigte gt 113p lt 1909 kam die Teilstrecke Gross Jestin Gross Pobloth hinzu die 1915 bis Korlin durchgefuhrt wurde gt 113r lt Somit umfasste das Kleinbahnnetz fast zwei Drittel des gesamten Bahnnetzes im Kreisgebiet Die Zahlen in gt lt beziehen sich auf das Deutsche Kursbuch 1939 Literatur BearbeitenGustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 124 125 Ziffer 1 Google Books Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt Berlin 1874 S 114 121 Google Books Johannes Courtois Hrsg Der Kolberg Korliner Kreis Die Geschichte seiner Stadte und Ortschaften Selbstverlag Kolberg 1909 urn nbn de gbv 9 g 5271355 Arthur Zechlin Das Furstentum Kammin Historisch topographisch dargestellt In Globus Band 60 Nr 14 Braunschweig 1891 S 215 216 Google Books und S 246 252 Google Books Manfred Vollack Das Kolberger Land seine Stadte und Dorfer Ein pommersches Heimatbuch Husum Druck und Verlagsgesellschaft Husum 1999 ISBN 3 88042 784 4 Michael Rademacher Provinz Pommern Landkreis Kolberg Korlin Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft Der Kreis Kolberg Korlin in der ehemaligen Provinz Pommern 2011 Weblinks BearbeitenVerein Kolberger Lande Landkreis Kolberg Korlin Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial de Rolf Jehke Stand 10 Juli 2013 Landkreis Kolberg Korlin Gemeindeverzeichnis de U Schubert 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Amts Blatt der Koniglichen Regierung zu Coslin 1872 Nr 35 S 165 Digitalisat Erlass zur Auflosung des Kreises Furstenthum Cammin Amts Blatt der Koniglichen Regierung zu Coslin 1872 Nr 38 S 185 Digitalisat Genaue Gebietsbeschreibung der neuen Kreise a b Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevolkerung 1871 a b c d e f g Michael Rademacher Landkreis Kolberg Korlin Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Landkreis Kolberg Korlin Memento des Originals vom 4 September 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot kreis kolberg koerlin de im Informationssystem Pommern Systematisches Verzeichnis der Namens und Bestandsanderung von Gemeinden Auszugsweise abgedruckt in Fritz R Barran Stadte Atlas Pommern 2 Auflage Rautenberg Wurzburg 2005 ISBN 3 8003 3097 0 S 192 193 Normdaten Geografikum GND 4224954 5 lobid OGND AKS Regierungsbezirke Stadte und Landkreise in der preussischen Provinz Pommern 1818 1945 Regierungsbezirke Koslin Stettin Stralsund Stadtkreise Greifswald Kolberg Koslin Stargard Stettin Stolp Stralsund Landkreise Anklam Belgard Butow Cammin i Pom Demmin Dramburg Franzburg Barth Greifenberg i Pom Greifenhagen Greifswald Grimmen Kolberg Korlin Koslin Lauenburg i Pom Naugard Neustettin Pyritz Randow Regenwalde Rugen Rummelsburg i Pom Saatzig Schlawe i Pom Stolp Ueckermunde Usedom Wollin Aufgelost Kreis Lauenburg Butow 1845 Kreis Furstenthum 1872 Kreis Bublitz Kreis Schivelbein 1932 Ab 1938 Grenzmark Posen Westpreussen Schneidemuhl Landkreis Arnswalde Landkreis Deutsch Krone Landkreis Flatow Landkreis Friedeberg Nm Netzekreis Landkreis Schlochau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landkreis Kolberg Korlin amp oldid 232165276