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Hans Joachim Adalbert Gotthilf von Brockhusen Justin 20 Marz 1869 in Hannover 16 Oktober 1928 in Bad Reichenhall 1 war ein deutscher Politiker Gutsherr und Offizier Leben BearbeitenEr entstammte der alten pommerschen Adelsfamilie Brockhusen Sein Vater Gotthilf von Brockhusen war preussischer Rittmeister und Rittergutsbesitzer auf Gross Justin im Kreis Cammin bei Stettin Nach dem Abitur am Bugenhagianum in Treptow an der Rega studierte Brockhusen Rechtswissenschaft an den Universitaten Gottingen Heidelberg und Berlin In Gottingen schloss er sich 1887 dem Corps Saxonia und in Heidelberg 1888 dem Corps Saxo Borussia an 2 3 Ausserdem schloss er sich der christlich sozialen Bewegung um den Berliner Hofprediger und antisemitischen Propagandisten Adolf Stoecker an Nach der Promotion trat Brockhusen 1891 in den preussischen Verwaltungsdienst ein Als Einjahrig Freiwilliger und Sekondeleutnant der Reserve gehorte er dem 1 Garde Regiment zu Fuss in Potsdam an Am 5 Januar 1902 heiratete Brockhusen in Karlsruhe Irmengard von Hindenburg 1880 1948 eine Tochter Paul von Hindenburgs des spateren Generalfeldmarschalls und Reichsprasidenten 1903 wurde er zum Landrat des Kreises Grunberg in Grunberg in der damaligen preussischen Provinz Schlesien ernannt Dieses Amt ubte er acht Jahre lang bis 1911 aus 1908 erbte er nach dem Tod seines Vaters das pommersche Fideikommiss Gut Gross Justin sowie das Gut Schrubtow im Kreis Greifenberg in Pommern und war seither Rittergutsbesitzer und landsassig Ab 1911 amtierte Brockhusen als Landrat des Kreises Colberg Corlin in Hinterpommern Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges nahm er zunachst als Hauptmann der Reserve im 1 Garde Regiments zu Fuss an den Kampfhandlungen in Frankreich teil und wurde mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet Im Herbst 1914 kam er als 3 Adjutant in den Stab seines Schwiegervaters Hindenburg inzwischen Oberbefehlshaber der deutschen Streitkrafte im Osten 4 Als Mitarbeiter von Erich Ludendorff dem Chef von Hindenburgs Stab organisierte Brockhusen den Aufbau des Verwaltungssystems fur das von Deutschland besetzte Baltikum Land Ober Ost bestehend aus Kurland Litauen und Bialystok Grodno 5 Nach einer Reise durch Kurland im Juli 1915 setzte sich Brockhusen in einer Denkschrift fur die Angliederung des Gebietes an das Deutsche Reich zu Siedlungszwecken ein ein Plan der schliesslich von Ludendorff aufgegriffen wurde 6 Zu dieser Zeit knupfte Brockhusen auch freundschaftliche Kontakte zum schwedischen Schriftsteller und Naturforscher Sven Hedin 7 Zum Chef der politischen Abteilung des Stabes Ober Ost avanciert 7 musste Brockhusen 1916 aufgrund einer schweren Erkrankung in die Heimat zuruckkehren Nach seiner Genesung wurde er stellvertretender Verwaltungschef des deutsch besetzten Baltikums Ende 1918 nach der deutschen Kriegsniederlage und der Novemberrevolution liess er sich auf seinem Gut Gross Justin nieder Politisch ein uberzeugter Monarchist und Befurworter einer standisch aufgebauten Gesellschaftsordnung grundete er im Januar 1919 den Bund deutscher Manner und Frauen zum Schutz der personlichen Freiheit und des Lebens Wilhelms II Ziel dieser Vereinigung war es die Auslieferung des demissionierten und im niederlandischen Exil lebenden ehemaligen Deutschen Kaisers an die Siegermachte des Ersten Weltkrieges die zu dieser Zeit offentlich erklarten ihn als Kriegsverbrecher vor Gericht stellen zu wollen zu verhindern Die Vereinigung wurde jedoch bald wieder aufgelost da Brockhusen mit einem Bestechungsskandal in Zusammenhang gebracht worden war Nun wurde er Vorsitzender des Arbeitsausschusses Der Aufrechte der die Wiedereinfuhrung der Monarchie betrieb Noch im selben Jahr wurde er der erste Vorsitzende des aus dem Ausschuss entstandenen Bundes der Aufrechten dessen Losung Mit Gott fur Konig und Vaterland mit Gott fur Kaiser und Reich lautete und versuchte alle Volkskreise zu erreichen Eine Massenbewegung wurde es indessen nicht Auch die Hoffnungen seiner Anhanger durch die Wahl von Brockhusens Schwiegervater Hindenburg zum Reichsprasidenten der Weimarer Republik grosseren Einfluss auf die deutsche Regierungspolitik zu gewinnen erfullten sich nicht Seinen politischen Uberzeugungen verlieh Brockhusen auch in zahlreichen Publikationen Ausdruck Er verstarb 1928 neunundfunfzigjahrig wahrend einer Kur in Bayern Brockhusen war glaubiger Protestant und Mitglied des Johanniterordens und ein bekannter Antisemit 8 In einem wahrend des Zweiten Weltkriegs erschienenen Anekdotenbuch wurde er als ein ganz prachtiger und uberaus vielseitiger Mensch munter und geistreich Dichter Schriftsteller Sanger und Landrat gepriesen 9 Werke BearbeitenDie Kaiserischen Eine politische Erzahlung Eulen Verlag Berlin Lichterfelde 1919 DNB 572772858 Carl Christian Friedrich von Brockhausen ein preussischer Staatsmann um die Wende des 18 Jahrhunderts L Bamberg Greifswald 1927 DNB 579256855 Der Weltkrieg und ein schlichtes Menschenleben L Bamberg Greifswald 1928 DNB 572772866 Fur ein einiges Deutschland Ein Mahnwort an die grosse Rechte Stilke Berlin 1928 DNB 579256863 Fussnoten Bearbeiten Lebensdaten nach Wilhelm Kosch Eugen Kuri Biographisches Staatshandbuch Lexikon der Politik Presse und Publizistik 1963 S 166 Kosener Corpslisten 1960 45 393 Kosener Corpslisten 1960 66 957 Walter Gorlitz Hindenburg Ein Lebensbild 1953 S 107 Jurgen von Hehn Hans von Rimscha Von den Baltischen Provinzen zu den Baltischen Staaten 1971 S 223 Ortwin Pelc Norbert Angermann Gertrud Pickhan Zwischen Lubeck und Novgorod Wirtschaft Politik und Kultur im Ostseeraum 1996 S 401 a b Sven Hedin Grosse Manner denen ich begegnete 1951 Almog Shemuel et al בין ישראל לאומות Festschrift fur Samuel Ettinger Jerusalem 1987 ISBN 965 227 047 4 Der Berliner Bar Ein Gruss der Reichshauptstadt an Unsere Kameraden im Felde 1942 S 89 Landrate des Landkreises Grunberg i Schles Wilhelm von Nikisch Prinz Friedrich zu Schonaich Carolath Wilhelm Ernst Stephan von Bojanowski Ernst Carl Thure von Klinckowstroem Gunther Freiherr von Seherr Thoss Joachim von Lamprecht Hans Joachim von Brockhusen Otto Junghann Hermann Ercklentz Arthur Joachim Helmut Grande Herbert Suesmann Hubert SchonbergLandrate des Kreises Kolberg Korlin Robert von Schroder 1872 1878 Ernst von Natzmer 1879 1889 Wilhelm von Holtz 1889 1892 Albert August Wilhelm von Puttkamer 1892 1902 Rudiger von der Goltz 1902 1911 Hans Joachim von Brockhusen 1911 1914 Rudolf Klein 1914 1916 Nikolaus von Gerlach 1917 1919 Kurt von Stempel 1919 1928 Gustav Berlin 1928 1934 Johannes Hossenfelder 1934 1945 Normdaten Person GND 116553057 lobid OGND AKS VIAF 73145067105366630728 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brockhusen Hans Joachim vonALTERNATIVNAMEN Brockhusen Justin Hans Joachim Adalbert Gotthilf von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker Gutsherr und OffizierGEBURTSDATUM 20 Marz 1869GEBURTSORT HannoverSTERBEDATUM 16 Oktober 1928STERBEORT Bad Reichenhall Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Joachim von Brockhusen amp oldid 208227168