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Der Bund der Aufrechten war eine nationalistische monarchistische Vereinigung die am 9 November 1918 in Berlin durch den Schriftsteller Ernst Pfeiffer gegrundet wurde 1922 wurde sie aufgrund des Gesetzes zum Schutz der Republik als republikfeindliche Organisation verboten Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund und Vorgeschichte 2 Entwicklung 3 Prominente Mitglieder 4 Nachgeschichte 5 Einzelnachweise 6 Quellen 7 LiteraturHintergrund und Vorgeschichte BearbeitenAm 9 November 1918 dankte Wilhelm II ab Als Reaktion auf diese Ereignisse grundete daher am Abend desselben Tages der Schriftsteller Ernst Pfeiffer in Berlin den Bund der Aufrechten dessen Zweck die Wiederherstellung der Monarchie war Publikationsorgan des Bundes der Aufrechten war bis zuletzt die von Ernst Pfeiffer begrundete zweimal im Monat erscheinende Zeitung Der Aufrechte Pfeiffers politischer Hintergrund war die Bewegung um den antisemitischen Hofprediger Adolf Stoecker Entwicklung BearbeitenBis zum Herbst 1919 wuchs die Mitgliederzahl des Bundes auf uber 1 000 An der ersten Hauptversammlung nahmen etwa 140 Vertreter aus Preussen teil Werbemassnahmen wurden beschlossen und die ersten Versammlungen durchgefuhrt die grosser werdenden Zuspruch fanden Erster Vorsitzender wurde Hans Joachim von Brockhusen Schwiegersohn Paul von Hindenburgs Als Referenten traten im Bund der Aufrechten im Laufe der Zeit hervor die Reichstagsabgeordneten Kuno Graf von Westarp Reinhard Mumm Friedrich Everling alle DNVP der evangelische Arbeitersekretar Paul Ruffer Axel von Freytagh Loringhoven und Ilse Neumann ferner der Germanistikprofessor Gustav Roethe die Generale von Stein und Ludwig von Friedeburg und aus dem Kreis der evangelischen Geistlichkeit Oberkonsistorialrat Paul Conrad Otto Dibelius und Oberpfarrer Walter Richter Reichhelm 1 sowie die Hof und Domprediger Bruno Doehring und Johannes Vogel 1922 versammelte der Bund der Aufrechten zu einer grossen Preussenfeier im Friedrichshain in Berlin 3 000 Besucher In dieser Zeit zahlte der Bund mehr als 60 Ortsgruppen mit etwa 25 000 Mitgliedern In Bremen gelang die Grundung einer Arbeiter Jugendgruppe mit 800 Mitgliedern Die Ermordung Reichsaussenministers Walther Rathenau durch Mitglieder der rechtsradikalen Organisation Consul am 24 Juni 1922 gaben einen hinreichenden Anlass zum Verbot von nationalistischen und republikfeindlichen Verbanden wie dem Bund der Aufrechten Aufgrund des bereits am 26 Juni erlassenen Gesetzes zum Schutz der Republik loste der preussische Innenminister Carl Severing den Bund mit allen Landesverbanden Bezirks und Ortsgruppen auf Sachsen und Thuringen schlossen sich an Nur in Baden und Bayern wo die Landesregierungen kein Verbot erlassen hatten blieb der Bund bestehen und arbeitete weiter Die Versuche des Bundes sich von der Ermordung Rathenaus zu distanzieren blieben erfolglos Daher nahmen die Berliner Ortsvorstande sowie der Hauptvorstand des Bundes am 30 Juni einstimmig die Entschliessung an Mit der christlichen Gesinnung auf deren Betatigung unser Bund in allererster Linie beruht ist es unvereinbar dass ihm Mitglieder angehoren die politische Verbrechen gutheissen oder auch nur entschuldigen So selbstverstandlich dies ist halt der Bund es angesichts der augenblicklich bestehenden geistigen Verfassung fur angebracht dies offentlich zu erklaren Zwei Beschwerden gegen das Verbot wurden verworfen Der Bund der Aufrechten musste seine Tatigkeit einstellen Auch die Nr 26 der Zeitschrift Der Aufrechte die noch vor der Ermordung Rathenaus erschienen war wurde infolge der neuen Verordnung zum Schutze der Republik vom Berliner Polizeiprasidenten beschlagnahmt Gleichzeitig wurde ausserdem das Erscheinen der Zeitschrift fur die Dauer von vier Wochen untersagt Danach erschien sie wieder und die Mitglieder des Bundes konstituierten sich als ihr Lesekreis Unter dieser Bezeichnung arbeitete der Bund ungestort weiter Unmittelbar nach dem Preussenschlag hob der Reichskanzler Papen das Verbot im Juli 1932 auf Im Februar 1933 wahlte der Bund Karl von Einem zu seinem 1 Bundesfuhrer 2 Mit dem endgultigen Verbot aller monarchistischen Organisationen durch die Nationalsozialisten 1934 wurde der Bund der Aufrechten aufgelost Prominente Mitglieder BearbeitenDem Bund der Aufrechten gehorten unter anderem die Kaisersohne Oskar und Eitel Friedrich der ehemalige preussische Kriegsminister Karl von Einem der Reichstagsabgeordnete der Deutschnationalen Volkspartei Otto Schmidt Hannover und der ehemalige Berliner Polizeiprasident Traugott von Jagow an Nachgeschichte BearbeitenNach 1945 sammelte der Aufrechte Heinrich von Massenbach 1962 einige noch lebende Mitglieder um sich und grundete schliesslich zusammen mit diesen sowie neu hinzugekommenen Leuten einen neuen Verein Nachfolgeorganisation ist dadurch heute in der Bundesrepublik die Arbeitsgemeinschaft zur Forderung des monarchischen Gedankens Tradition und Leben e V Einzelnachweise Bearbeiten Walter Richter Reichhelm 1873 nach 1950 ein Militargeistlicher und Vertrauter Wilhelms II war bis 1918 Oberpfarrer des Gardekorps und Garnisonpfarrer von Berlin dann Oberpfarrer an der Luisengemeinde in Berlin Lebensdaten Richter Reichhelms bei Manfred Gailus Protestantismus und Nationalsozialismus Studien zur nationalsozialistischen Durchdringung des protestantischen Sozialmilieus in Berlin Bohlau 2001 ISBN 9783412072018 Fussnote 103 S 402 Dieter Fricke Hrsg Lexikon zur Parteiengeschichte Die burgerlichen und kleinburgerlichen Parteien und Verbande in Deutschland 1789 1945 Bd 1 Alldeutscher Verband Deutsche Liga fur Menschenrechte VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1983 S 196 201 hier S 198Quellen BearbeitenDer Aufrechte Zeitschrift bis 1934 Der Aufrechte Volkstumliche Blatter fur Geschichte Tradition und Leben Zeitschrift nach Verbot des Bundes der Aufrechten 1934 durch das NS Regime mit diesem Tarnnamen Volkstumliche Blatter 1938 verbotenLiteratur BearbeitenHans Otto Meissner Als die Kronen fielen 1 Auflage Giessen 1956 Arne Hofmann Wir sind das alte Deutschland das Deutschland wie es war Der Bund der Aufrechten und der Monarchismus in der Weimarer Republik Frankfurt a M 1998 Carsten Reuss Der Bund der Aufrechten Wesen Wirkung Widerspruche Ein Beitrag zur Geschichte der monarchischen Bewegung in Deutschland Munster 1993 Magisterarbeit Normdaten Korperschaft GND 5151298 1 lobid OGND AKS LCCN no99051162 VIAF 148580105 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bund der Aufrechten amp oldid 227262126