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Die Freiherren von Massenbach sind ein altes ehemals reichsunmittelbares Rittergeschlecht aus Schwaben Die Familie ist nach ihrem Stammsitz in Massenbach heute ein Stadtteil von Schwaigern im Landkreis Heilbronn benannt Die Herren von Massenbach wurden im 12 Jahrhundert erstmals erwahnt und bildeten ausgehend von der Stammlinie in Massenbach vom 14 bis 16 Jahrhundert auch die nach ihren Gutern bei Ehrstadt und Weil der Stadt benannten Linien Neuhaus und Talacker aus Um 1500 entstand auch eine norddeutsche Linie mit verschiedenem Besitz in Preussen die wiederholt die mehrfach ausgestorbene suddeutsche Hauptlinie besetzte Die Familie besteht in Suddeutschland bis heute fort und besitzt dort ausgedehnten Grundbesitz der 1929 30 in die Freiherr von Massenbach sche Waldstiftung uberfuhrt wurde Stammwappen derer von Massenbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Abstammung 1 2 Linie Neuhaus 1 3 Linie Talacker 1 4 Norddeutsche Linie 1 5 Suddeutsche Linie 2 Wappen 3 Weitere Vertreter der Familie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAbstammung Bearbeiten nbsp Schloss MassenbachDas Geschlecht ist eines Stammes und Wappens mit den Herren von Gemmingen 1 die urkundlich am 16 August 1233 mit Hertlieb und Albertus de Gemmingen Konventualen am Kloster Hirsau auftreten 2 Erstmals erwahnt wird sie mit einem Warmunt von Massenbach der 1160 als Zeuge eines Vergleichs zwischen Adelhelm von Schwaigern und dem Kloster Hirsau genannt wird Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit Henricus de Gemmingen dictus de Massenbach der 1216 als erster Gemmingen urkundlich mit dem Namen Massenbach erscheint 1 Die altesten belegten Besitze der Familie lagen um Massenbach bei Bretten und um Hemmingen Am Stammsitz in Massenbach ist die Familie 1319 erstmals belegt Uber nicht mehr nachvollziehbare Besitzerwechsel hatte die Familie Burg und Dorf Massenbach ab der Mitte des 14 Jahrhunderts als Lehen der Kurpfalz Zu jener Zeit bildeten sich neben der Hauptlinie in Massenbach die beiden nach ihren Besitztumern genannten Seitenlinien Neuhaus und Talacker im 15 Jahrhundert entstand ausserdem eine norddeutsche Linie Die Stammlinie in Massenbach starb in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts erstmals aus und wurde durch Wilhelm 1558 aus der norddeutschen Linie besetzt der damit eine neue suddeutsche Linie begrundete die mit Christoph Wilhelm 1591 erneut erlosch und abermals mit Erben aus der norddeutschen Linie besetzt wurde Linie Neuhaus Bearbeiten nbsp Schloss NeuhausDie Linie Neuhaus geht auf Berthold von Massenbach zuruck Dieser erhielt 1333 fur seine Verdienste vom wurttembergischen Grafen Ulrich III die halbe Burg Newhus und den zugehorigen Ort Ehrstadt verliehen Seine Nachkommen nannten sich zunachst Massenbach von Neuhaus um 1410 dann von Neuhaus oder vom Neuenhaus Die andere Halfte der Burg war im Besitz der mit den Massenbach stammverwandten Herren von Gemmingen Durch Gutertausch kam Philipp von Massenbach Neuhaus 1541 in den Besitz der ganzen Burg Mit Hans Philipp von Neuhaus starb 1580 die Linie Neuhaus aus Obwohl wurttembergische Lehenstrager standen einige Angehorige der Linie auch in pfalzischen Diensten Die Linie besass zeitweilig auch die Halfte von Adersbach tauschte diese jedoch 1541 gegen einen unterdessen an die Herren von Gemmingen gekommenen Anteil an Neuhaus und Ehrstadt ein Nach dem Tod des Hans Philipp von Neuhaus fiel das Ehrstadter Lehen 1580 an Wurttemberg zuruck und wurde an die Herren von Degenfeld vergeben von denen es 1926 im Erbgang wieder an die Freiherren von Gemmingen fiel die Schloss Neuhaus bis heute besitzen Linie Talacker Bearbeiten Die Linie Talacker nannte sich nach ihrem Besitz im abgegangenen Ort Talacker bei Weil der Stadt hatte zeitweise auch Rechte an Rinklingen und trug im 14 Jahrhundert haufig den Beinamen Armleder Die Talacker standen im 15 Jahrhundert zumeist in kurpfalzischen Diensten Ein bekannter Vertreter der Linie war Hans Talacker der 1462 an der Schlacht bei Seckenheim teilnahm spater zahlreiche Fehden u a gegen die Reichsstadt Heilbronn die Markgrafen von Baden und das Haus Wurttemberg fuhrte und zum Lehrmeister Gotz von Berlichingens wurde Sein Sohn Hans II 1554 und sein Enkel Hans Jakob 1587 waren in wurttembergischen Diensten Hans II war wurttembergischer Oberhofmeister Hans Jakob war Obervogt in Balingen und Weinsberg Norddeutsche Linie Bearbeiten Die norddeutsche Linie geht auf Berthold IX um 1523 zuruck der vermutlich vor 1466 in das Gebiet des Deutschen Ordens in Preussen gekommen war und grosseren Besitz bei Balga am Frischen Haff unter anderem das Gut Bregden heute russisch Wawilowo erwarb den seine Sohne um Guter in Stuttehnen Windkeim Paplauken und Cordommen vermehrten Unter seinen Sohnen kam es 1537 zu einer Erbteilung wobei Berthold X 1555 die norddeutschen Guter und Wilhelm 1558 den zuvor gemeinsam verwalteten Stammsitz in Massenbach erhielt Da die suddeutsche Linie nach drei Generationen wieder ausgestorben war war der Stammsitz in Massenbach abermals Gegenstand der Erbteilung unter den vier Sohnen Bertholds X Wahrend Heinrich der Altere 1602 den suddeutschen Besitz verwaltete war Hans 1607 Hofmarschall beim schwedischen Konig Karl IX Die Bruder Georg IV 1598 99 und Wilhelm V 1609 wirkten in Preussen Wilhelms Sohne setzten die suddeutsche Linie fort Georgs Sohne die norddeutsche Georgs Enkel Fabian II 1608 1688 war Kommandant von Memel und fuhrte 1682 durch den Verkauf seiner Anteile an Massenbach die Trennung der Familienlinien fort Unter seinen Enkeln bildeten sich die drei nach ihren damaligen Gutern benannten Familienzweige Posewangen Rodmannshofen und Stuttehnen aus Die norddeutsche Linie bekleidete hohe preussische Verwaltungs und Militaramter Leo von Massenbach 1797 1880 war Regierungsprasident in Dusseldorf und bewirkte fur die Linien Rodmannshofen und Stuttehnen 1850 die Erhebung in den preussischen Freiherrenstand Leonhard von Massenbach 1835 1883 war Landrat des Obertaunuskreises Suddeutsche Linie Bearbeiten Wilhelm von Massenbach 1558 erhielt 1537 bei der Erbteilung unter den Sohnen Bertholds IX den Stammsitz in Massenbach Er stand seit 1519 in wurttembergischen Diensten und war Obervogt in Goppingen und Brackenheim ausserdem seit 1536 Kriegsrat des Schmalkaldischen Bundes und ab 1553 Kommandant der Festung Hohenasperg 1530 fuhrte er in seinen Gebieten die Reformation durch 1556 erhielt er durch Kaiser Karl V den Blutbann und damit die Reichsunmittelbarkeit Sein Sohn Severin 1568 war wurttembergischer Rat und erhielt das bereits von seinem Vater erworbene Schloss Ebersberg als Erblehen Mit seinem Sohn Christoph Wilhelm erlosch 1591 die suddeutsche Linie erneut Der Besitz wurde unter den vier Sohnen Bertholds X aus der norddeutschen Linie aufgeteilt Nachdem Massenbach zunachst von Heinrich dem Alteren 1602 verwaltet worden war setzten die Sohne seines Bruders Wilhelm V 1609 die suddeutsche Linie fort nbsp Georg Wilhelm von Massenbach 1721 1788 Im Dreissigjahrigen Krieg war Massenbach zeitweise entvolkert und auch die Ortsherrschaft hielt sich an anderen Orten auf Wilhelms V Enkel Georg Bernhard 1629 1679 war Kommandant von Donauworth sein Bruder Philipp Adam 1621 1702 und dessen Sohn Nikolaus 1728 standen in franzosischen Militardiensten und erwarben Guter in Lothringen Erst Reinhold von Massenbach 1650 1730 Urenkel Wilhelms V liess sich 1691 wieder in Massenbach nieder Er hatte 1682 die Anteile der norddeutschen Linie am Ort erworben und dadurch drei Viertel des Lehens inne 1709 nahm auch Friedrich von Massenbach 1686 1730 ein Enkel des wieder katholisch gewordenen Georg Bernhard seinen Sitz in Massenbach Die beiden konfessionell unterschiedlichen Linien am Ort sorgten im 18 Jahrhundert fur haufige Streitigkeiten Georg Wilhelm von Massenbach 1721 1788 Enkel Georgs aus der evangelischen Linie liess das Schloss Massenbach anstelle der zerstorten Burg errichten und reformierte die Landwirtschaft auf seinen Gutern Die Gemeinde protestierte 1767 mit einer Klage bei der Kurpfalz gegen die damit verbundenen neuen Abgaben und Fronleistungen und fand dabei Unterstutzung durch Josef Johann Adam von Massenbach 1710 1792 aus der katholischen Linie Die Streitigkeiten wurden erst 1791 mit einem Vergleich beigelegt ausserdem auch dadurch dass die katholische Linie die ab 1768 beginnend mit Josef Johann Adam wieder den Beinamen Gemmingen trug ihre Anteile an Massenbach an die evangelische Linie verkaufte und sich auf ihre Guter in Baden und Bayern zuruckzog Die evangelische suddeutsche Linie in Massenbach verzweigte sich nach 1760 zeitweise in die nach ihren Wohnsitzen genannten Linien Oberes Schloss Georg Wilhelm 1721 1788 und seine Nachfahren sowie Unteres Schloss Georg Wilhelms Bruder Johann Reinhold Dietrich 1719 1791 und sein Sohn Christoph Julius 1758 1835 Das Untere Schloss war jedoch nur ein stattliches Wohnhaus das nach dem raschen Aussterben des Familienzweigs als Gasthaus zum Adler genutzt und wie das Katholische Schloss genannte Anwesen der katholischen Linie 1993 1994 abgerissen wurde Die Linie im Oberen Schloss erlangte dagegen mit den Sohnen des Georg Wilhelm weit uber den Ort hinausreichende Bedeutung Friedrich Reinhard Wilhelm 1749 1816 war Ritterrat des Ritterkantons Kraichgau wurde 1809 wurttembergischer Kammerherr und spater Chef einer Sektion des Kriegskollegiums Sein Bruder Christian von Massenbach 1758 1827 stand in preussischem Militardienst und erhielt Gut Bialokosz in Sudpreussen wo er einen preussischen Seitenzweig der suddeutschen Linie begrundete dessen Besitz unter seinen Nachkommen darunter dem Erfurter Parlamentsabgeordneten Georg Sylvius von Massenbach 1799 1885 und dem Marienwerder Regierungsprasidenten Christian Julius von Massenbach 1832 1904 noch um weitere Guter wie Pinne und Konin vermehrt wurde Ein weiterer Sohn Georg Wilhelms Dorotheus Friedrich Eberhard Ferdinand 1760 1825 war geheimer Kriegsrat in Berlin 1811 wurttembergischer Staatsrat und 1817 Direktor der wurttembergischen Oberrechnungskammer Dorotheus Tochter waren Hofdamen an den Hofen in Stuttgart und Schwerin Bei der Mediatisierung der Reichsritterschaft 1806 behielten die Freiherren von Massenbach ihren altherkommlichen Freiherrentitel Der wurttembergische Familienbesitz der als Familienfideikommiss verwaltet wurde wurde durch das Fideikommiss Auflosungsgesetz von 1929 30 in eine bis heute bestehende Waldstiftung uberfuhrt In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Die Geliebte des Karlsruher Stadtgrunders Eberhardine Luise von Massenbach sollte hier noch Erwahnung finden Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst nbsp Wappen in Siebmachers WappenbuchWappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Blau zwei goldene Balken Auf dem Helm mit blau goldenen Decken stehen zwei wie der Schild bezeichnete Buffelhorner Weitere Vertreter der Familie Bearbeiten nbsp Grabplatte des Christoph Wilhelm von Massenbach 1591 an der Georgskirche in MassenbachAdolf von Massenbach 1868 1947 preussischer Landrat in Wreschen und Regierungsprasident in Potsdam 3 Alexander von Massenbach 1818 1891 preussischer Generalleutnant Fritz von Massenbach 1861 1915 preussischer Landrat in Flatow 4 Karl von Massenbach 1752 1821 preussischer Generalmajor Peter von der Heydt Freiherr von Massenbach 1938 2008 Bundestagsabgeordneter der CDU Sigrid von Massenbach 1919 1984 Schriftstellerin und Ubersetzerin Wichard von Massenbach 1909 1998 deutscher Gynakologe und Grundungsdekan der Medizinischen Akademie in Lubeck Aletta von Massenbach 1969 deutsche Managerin Oberst Freiherr Eugen von Massenbach Pilot Panzerbrigadekommandant und Teilnehmer der Chinesisch Schwedischen Seidenstrassenexpedition von Sven Hedin Literatur BearbeitenHermann von Massenbach Geschichte der reichsunmittelbaren Herren und des kurpfalzischen Lehens von Massenbach 1140 1806 Kohlhammer Stuttgart 1891 Digitalisat Stefan Hartmann Massenbach Freiherren von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 358 f Digitalisat Wolfram Angerbauer Die Freiherren von Massenbach In Schwaigern Heimatbuch der Stadt Schwaigern mit den Teilorten Massenbach Stetten a H und Niederhofen Stadtverwaltung Schwaigern Schwaigern 1994 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VIII Band 113 der Gesamtreihe S 306 308 C A Starke Verlag Limburg Lahn 1997 ISSN 0435 2408 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser 3 Jg 1853 S 281 f 5 Jg 1855 S 375 f 28 Jg 1878 S 482 Suddeutscher Adelsheros 1839 S 270 f Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adels Lexicon Band 3 S 368 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Massenbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Freiherr von Massenbach sche WaldstiftungEinzelnachweise Bearbeiten a b Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VIII Limburg Lahn 1997 S 306 308 Wurttembergisches Urkundenbuch 6 S 489 Hermann Graf von Arnim Muskau Standesherrschaft zwischen Spree u Neisse Ullstein 1978 S 377 eingeschrankte Vorschau bei Google Book Search Mathias Niendorf Minderheiten an der Grenze Deutsche und Polen in den Kreisen Flatow Zlotow und Zempelburg Sepolno Krajenskie 1900 1939 S 91 ff eingeschrankte Vorschau bei Google Book Search Normdaten Person GND 118731580 lobid OGND AKS VIAF 18017380 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Massenbach Adelsgeschlecht amp oldid 228744832