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Christian Karl August Ludwig Freiherr von Massenbach 16 April 1758 in Schmalkalden 21 November 1827 in Bialokosz Provinz Posen war ein preussischer Oberst und Schriftsteller aus der suddeutschen Linie der Freiherren von Massenbach Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSein Vater war der Oberforstmeister Georg Wilhelm von Massenbach 1721 1788 seine Mutter Friederike geb von Edelsheim 1724 1791 Christian von Massenbach wuchs in Schmalkalden und spater in der Herrschaft Massenbach bei Heilbronn auf Er war Zogling der Hohen Karlsschule des Herzogs Carl von Wurttemberg Dort verband ihn eine Jugendfreundschaft mit Friedrich Schiller Seit 1778 Offizier in der wurttembergischen Garde trat Massenbach 1782 in das Gefolge Friedrichs des Grossen ein 1786 ging er zum preussischen Generalquartiermeisterstab und verfasste zahlreiche mathematische und militarische Werke die seinen Ruf als kunftigen Fuhrungsoffizier festigten 1785 wurde er Herausgeber der Militarischen Monatsschrift und Mitarbeiter bei Friedrich Nicolais Allgemeiner deutscher Bibliothek Massenbach nahm am preussischen Einmarsch in Holland 1787 und am Krieg gegen Frankreich bis zum Basler Frieden teil In dieser Zeit war er zugleich Lehrer an der Potsdamer Militar Ingenieurakademie 1788 heiratete er in der Potsdamer Garnisonkirche Amalie von Gualtieri eine Tochter des hugenottischen Pastors von Bernau bei Berlin und Schwester der Marie von Kleist einer nahen Verwandten und Freundin des Dichters Heinrich von Kleist 1791 wurde er zum Major und Flugeladjutanten des Preussischen Konigs ernannt In dieser Funktion setzte er sich intensiv fur Reformen auf dem Gebiet der preussischen Aussen und Finanzpolitik der Aus und Weiterbildung von Offizieren und der Weiterentwicklung der Kartographie ein Als die 1802 von Scharnhorst u a gegrundete Militarische Gesellschaft zu Berlin durch die die Weiterbildung der Stabsoffiziere verbessert werden sollte sich stark um Mitglieder erweiterte grundete Massenbach in Potsdam eine Nebenstelle Trotz dieser Reformbemuhungen wurde 1806 das Korps des Fursten Friedrich Ludwig zu Hohenlohe Ingelfingen dessen Stabschef Massenbach war in der Schlacht von Jena am 14 Oktober 1806 geschlagen Der Ruckzug fuhrte in einem weiten Bogen um Berlin herum Bei Prenzlau entschloss sich Furst Hohenlohe am 28 Oktober zur Kapitulation Infolge einer falschen Lagebeurteilung Massenbachs hatte er den vermeintlich sicheren und sinnlosen Tod seiner Soldaten vor Augen Die Handlungsweise des Oberkommandierenden loste eine Serie von Kapitulationen preussischer Truppen und Festungen aus 1 Hierfur nahm Furst Hohenlohe die Verantwortung auf sich und Massenbach entging einer moglichen Bestrafung obwohl viele ihm ein erhebliches Mitverschulden an den Niederlagen und der Kapitulation des Armeekorps Hohenlohes zuschrieben Nach den Ereignissen von 1806 zog sich Massenbach auf sein Gut Bialokosch im Herzogtum Warschau zuruck Er versuchte sich spater in mehreren Schriften zu rechtfertigen und veroffentlichte drei Bande seiner vielbeachteten Memoiren Der vierte Band der eine kritische Darstellung der Ereignisse von 1806 und die Aufdeckung der Ursachen fur das Versagen der Preussischen Armee enthielt wurde 1810 vom preussischen Konig eingezogen und vernichtet Von 1816 bis 1817 war er Mitglied der Standeversammlung des Konigreichs Wurttemberg als Vertreter seines Bruders Reinhard von Massenbach Er sprach sich dort vehement gegen den koniglichen Verfassungsentwurf aus und pladierte fur einen starken Landtag mit nur einer Kammer und einer parlamentarischen Regierungsform 1817 wurde Massenbach wegen politischer Aktivitaten fur eine nationale Verfassung aus Wurttemberg ausgewiesen Noch im selben Jahr wurde er in Frankfurt am Main auf Verlangen der preussischen Regierung verhaftet ausgeliefert und auf die Festung Kustrin uberstellt Ihm wurde vorgeworfen er habe in seinen Schriften Dienstgeheimnisse veroffentlichen wollen was ihm 1819 eine Verurteilung zu 14 Jahren Festungshaft wegen Landesverrat eintrug von denen er sieben Jahre teils in Kustrin teils auf der Festung Glatz verbusste 1826 wurde Christian von Massenbach begnadigt und starb am 21 November 1827 in Bialokosch Kreis Birnbaum Er ist auf dem Waldfriedhof des Gutes bestattet 2 Familie BearbeitenChristian von Massenbach war seit 1788 mit Amalie Henriette de Gualtieri 1767 1846 verheiratet Sie war Tochter des Pastors Albert Samuel de Gualtieri 1729 1778 aus Magdeburg und dessen Ehefrau Margaretha Bastide Ihre Schwester war Marie von Kleist die Frau von Friedrich Wilhelm Christian von Kleist 1764 1820 Das Paar hatte zwei Sohne und vier Tochter namlich Adelheid Friedricke Henriette Luise Amalie Wilhelmine 4 Januar 1790 Dezember 1846 7 Februar 1822 Karl von Rappard 1794 1853 Albertine Philipine 7 August 1791 11 Februar 1833 Wilhelm 4 Januar 1795 31 Oktober 1813 Matilde Aurora 24 Oktober 1795 5 Marz 1855 2 Mai 1818 Friedrich Wilhelm von Brandenburg 1792 1850 Karoline Wilhelmine Auguste Henriette 1 Dezember 1797 6 November 1811 Georg Sylvius Curd Julius Erich Magnus 30 Juli 1799 1 Februar 1885 Sophie von Gemmingen Steinegg 28 Mai 1810 24 August 1888 Werke BearbeitenMarc Aurel und Sully 1806 Digitalisat Ruckerinnerungen an grosse Manner Amsterdam 1808 Digitalisat Memoiren zur Geschichte der preussischen Staaten unter der Regierung Friedrich Wilhelms II und Friedrich Wilhelms III 3 Bde Amsterdam 1809 10 Band 1 Band 2 Band 3 Historische Denkwurdigkeiten zur Geschichte des Verfalls des preussischen Staates seit 1794 nebst meinem Tagebuch uber den Feldzug von 1806 In zwei Theilen Mit vier Situationskarten und Planen Amsterdam 1809 Neuausgabe 1979 in der Reihe Haidnische Alterthumer mit einem Nachwort von Hans Werner Engels Memoiren uber meine Verhaltnisse zum preussischen Staat und insbesondere zum Herzog von Braunschweig 2 Bde Amsterdam 1809 An alle teutsche Manner 1817 DigitalisatLiteratur BearbeitenStefan Hartmann Massenbach Christian Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 358 f Digitalisat Barbara Kundiger Dieter Weigert Die Welt war mir zu eng Christian von Massenbach zwischen Schmalkalden und Bialokosz Lehmanns Media LOB de Berlin 2006 ISBN 3 86541 151 7 Bernhard von Poten Massenbach Christian Karl August Ludwig von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 20 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 565 567 Frank Raberg Biographisches Handbuch der wurttembergischen Landtagsabgeordneten 1815 1933 Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 3 17 016604 2 S 544 Jan Volker Rohnert Der verhinderte Chateaubriand Nach der verlorenen Schlacht bei Jena begann Christian von Massenbach ein weithin unbekanntes autobiographisches Grossprojekt In Frankfurter Allgemeine Zeitung Literarisches Leben Samstag 26 November 2016 S 18 Karl von Rose Katalog der Bibliothek des Freiherrn Christian von Massenbach zu Bialokosch Kr Birnbaum Provinz Posen 1912 Ernst Schlagenhauf Die Ritter vom Geiste und ihre Spuren im wurttembergischen Unterland Christian von Massenbach Friedrich Wilhelm Hacklander Wilhelm Ganzhorn Friedrich Wilhelm Mader Wustenrot 1993 Arno Schmidt Massenbach Historische Revue Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 596 13495 1 Teilausgabe von Tina oder uber die Unsterblichkeit Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser 1855 Funfter Jahrgang S 376Weblinks BearbeitenWerke von und uber Christian von Massenbach in der Deutschen Digitalen Bibliothek StammbaumEinzelnachweise Bearbeiten Zur Kapitulation bei Prenzlau siehe Grosser Generalstab Hrsg 1806 Das Preussische Offizierkorps und die Untersuchung der Kriegsereignisse Mittler Berlin 1906 S 184 240 Information des Heimatkreises Meseritz zu Gut und Friedhof BialokoschNormdaten Person GND 119371332 lobid OGND AKS LCCN nr2004003374 VIAF 41876471 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Massenbach Christian vonALTERNATIVNAMEN Massenbach Christian Karl August Ludwig Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer Oberst und SchriftstellerGEBURTSDATUM 16 April 1758GEBURTSORT SchmalkaldenSTERBEDATUM 21 November 1827STERBEORT Bialokosz Provinz Posen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian von Massenbach amp oldid 216342867