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Die Karlsschule auch Carlsschule 1770 bis 1775 auf der Solitude bzw seit 1775 in Stuttgart seit Dezember 1781 Hohe Karlsschule in Stuttgart wurde 1770 von Herzog Karl Eugen als militarische Pflanzschule im herzoglichen Lustschloss Solitude bei Gerlingen Wurttemberg gegrundet Sie diente als Militarakademie Kunstakademie und spater als allgemeine Hochschule und war als Eliteschule fur Sohne aus angesehenen wurttembergischen Familien gedacht um sie in unbedingtem Gehorsam an den Hof zu binden und zur Fuhrungselite heranzubilden 1781 wurde sie von Kaiser Joseph II zur Universitat erhoben und Karls Hohe Schule genannt aber nach dem Tod Herzog Carl Eugens von dessen Bruder und Nachfolger Ludwig Eugen 1794 aufgelost Schloss SolitudeHohe Karlsschule hinter dem Neuen SchlossModell neben dem AkademiebrunnenGiebelrelief vom Phull schen Pavillon der Hohen Karlsschule Stuttgart heute angebracht an der Ruckseite des Neuen Schlosses in StuttgartDie Karlsschule inzwischen Militarakademie Karlsakademie wurde von Herzog Carl 1775 vom Schloss Solitude nach Stuttgart verlegt und dort um eine medizinische Fakultat 1 erweitert Das hinter dem Neuen Schloss gelegene Schulgebaude bis dahin eine Kaserne wurde im Zweiten Weltkrieg grosstenteils von Bomben zerstort und 1959 restlos abgerissen um der Neubauschneise der B 14 zu weichen Das Gebaude und seine Lage sind auf einer Gedenktafel neben dem Akademiebrunnen dargestellt Der Name dieses allerdings erst 1811 errichteten Brunnens erinnert ebenso wie die Bezeichnung Akademiegarten fur das Areal noch an das verlorene Gebaude Beruchtigt war sie fur ihre autoritaren Erziehungsmethoden die den Widerstand mancher Schuler provozierten Fur die Zoglinge herrschte Uniformzwang Perucketragen war Vorschrift Nach den uberlieferten Dokumenten lasst sich fur die Schuler auf Solitude folgender Tagesablauf rekonstruieren Aufstehen sommers 5 Uhr winters 6 Uhr danach Musterung Rapport Fruhstuck danach Unterricht 7 11 Uhr 11 12 Uhr Montursaubern und Musterung durch den Herzog 13 Uhr Mittagessen anschliessend abteilungsweiser Spaziergang in Gegenwart von Aufsehern und erneut Unterricht von 14 18 Uhr An eine Erholungsstunde von 18 19 Uhr schlossen sich Musterung Rapport und Abendessen um 19 30 Uhr an Schlafengehen war fur 21 Uhr anberaumt An Sonntagen waren grossere Spaziergange unter Aufsicht von Offizieren moglich Besuche der Angehorigen wurden ebenso selten gestattet wie Urlaub Ferien gab es keine 2 Zu den Schulern der Karlsschule bzw Karlsakademie zahlten ausser Friedrich Schiller und dessen Freund Friedrich von Hoven der Bildhauer Johann Heinrich Dannecker der auch als Professor an der Karlsschule lehrte der Maler Joseph Anton Koch und der Arzt und politische Publizist Johann Georg Kerner Weitere bekannte Schuler und Lehrer waren Ludwig Abeille Johann Heinrich Ferdinand Autenrieth Johann Michael Armbruster Karl Wilhelm Marschall von Bieberstein Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein Friedrich August Marschall von Bieberstein Antonio Boroni Georges Cuvier Friedrich Distelbarth Johann Christoph Friedrich Haug Gottlob Friedrich Haug Ernst Haussler Viktor Wilhelm Peter Heideloff Friedrich Furst von Hohenzollern Hechingen Carl Friedrich Kielmeyer Karl Heinrich Kostlin Johann Friedrich LeBret Joseph Wilhelm Ludwig Mack Adam Albert Graf von Neipperg Philipp Christian von Normann Ehrenfels Karl August Friedrich von Phull Jakob Friedrich Rosch Philipp Jakob Scheffauer Gottlieb Schick Johann Baptist Seele Johann Friedrich Stahl Nikolaus Friedrich von Thouret Christian Zais Johann Rudolf Zumsteeg Hauptartikel Liste bekannter Personlichkeiten der Hohen Karlsschule in StuttgartDiese Liste berucksichtigt Personlichkeiten der Karlsschule 1770 bis Dezember 1781 wie auch der Hohen Karlsschule Dezember 1781 bis 1794 Von den 1496 Zoglingen die die Akademie besuchten haben 140 die militarische Laufbahn eingeschlagen Verhaltnismassig sehr viele man zahlt allein 33 Generale haben hohere und hochste Offiziersstellen in verschiedenen europaischen Staaten erlangt 3 Am 16 August 1852 starb in Baden Baden Hauptmann Philipp Jakob Gaupp 30 April 1764 in Lerach in der Schweiz Karlsschuler 1778 1783 als letzter der Schuler und letzter uberlebender Offizier des Kapregiments Literatur BearbeitenAugust Friedrich Batz Beschreibung der Hohen Karls Schule zu Stuttgart Stuttgart 1783 Nachdruck Lithos 1987 ISBN 3 88480 008 6 Werner Gebhardt Die Schuler der Hohen Karlsschule Ein biographisches Lexikon Kohlhammer Stuttgart 2011 ISBN 978 3 17 021563 4 enthalt die Schuler der Karlsschule bis 1781 und der Hohen Karlsschule ab 1781 Werner Gebhardt Die Hohe Karlsschule ein Lehr und Gewerbebetrieb in Stuttgart von 1770 bis 1794 Kohlhammer Stuttgart 2021 ISBN 978 3 17 040100 6 John Komlos Korpergrosse und soziale Stellung von Schulern der Hohen Karlsschule im 18 Jahrhundert Scripta Mercaturae Heft 1 1996 Otto Krimmel Beitrage zur Beurteilung der Hohen Karlsschule in Stuttgart Bosheuyer Cannstatt 1896 Digitalisat Axel Kuhn et al Revolutionsbegeisterung an der Hohen Carlsschule Frommann Holzboog 1989 Franz Quarthal Die Hohe Carlsschule in Christoph Jamme Hrsg O Furstin der Heimath Glukliches Stutgard Politik Kultur und Gesellschaft im deutschen Sudwesten um 1800 Deutscher Idealismus 15 Klett Cotta Stuttgart 1988 S 35 54 Volltext Sabine Rathgeb Hohe Karlsschule in Stadtarchiv Stuttgart Hg Digitales Stadtlexikon publiziert am 23 Juni 2022 Stefan Seiler Schwesternhochschulen oder Konkurrenzanstalten Die Hohe Karlsschule und die Universitat Tubingen 1770 1994 In Ivo Cerman Hrsg Adelige Ausbildung Die Herausforderung der Aufklarung und die Folgen Meidenbauer Munchen 2006 S 71 82 ISBN 3 89975 057 8 Robert Uhland Geschichte der Hohen Karlsschule in Stuttgart Darstellungen aus der wurttembergischen Geschichte Bd 37 Kohlhammer Stuttgart 1953 Weblinks BearbeitenKarlsschule im Schiller Film gedreht 1923 von Curt Goetz Die Akademiegebaude Memento vom 17 Februar 2003 im Internet Archive Schiller in der KarlsschuleEinzelnachweise Bearbeiten Georg Fischer Chirurgie vor 100 Jahren Historische Studie Gewidmet der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie Verlag von F C W Vogel Leipzig 1876 Neudruck mit dem Untertitel Historische Studie uber das 18 Jahrhundert aus dem Jahre 1876 und mit einem Vorwort von Rolf Winau Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1978 ISBN 3 540 08751 6 S 335 Zitiert nach Heinz Stade Unterwegs zu Schiller Aufbau Taschenbuch Verlag Berlin 2005 S 34 zitiert nach Karl von Seeger Zweitausend Jahre schwabisches Soldatentum Union Deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart 1937 S 109 48 7778 9 1832 Koordinaten 48 46 40 1 N 9 10 59 5 O Normdaten Korperschaft GND 83889 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hohe Karlsschule amp oldid 236492345