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Johann Friedrich LeBret auch Lebret Le Bret 19 November 1732 in Unterturkheim 6 April 1807 in Tubingen war Theologe Historiker Professor an der Hohen Karlsschule und Kanzler der Universitat Tubingen Abt zu Lorch und Propst der Stiftskirche St Georg in Tubingen Bildnis des Johann Friedrich LeBret Gemalde eines anonymen Meisters aus dem Bestand der Tubinger Professorengalerie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Werk 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Fussnoten 6 WeblinksLeben BearbeitenJohann Friedrich LeBret wurde als Sohn des herzoglichen Kellermeisters und Amtmanns Nikolaus David Lebret in Unterturkheim geboren Er ging im benachbarten Cannstatt zur Schule wo seine Mutter als Witwe einen Badewirt namens Stierlin heiratete In Tubingen studierte LeBret als Stipendiat des Evangelischen Stiftes Theologie 1 Von 1757 bis 1761 war er Hauslehrer und Prediger bei evangelisch lutherischen Kaufmannsfamilien in Venedig 1 1761 1762 unternahm er eine langere Studienreise durch Italien Nach seiner Ruckkehr nach Wurttemberg war er Repetent in Tubingen und Vikar in Stuttgart 1763 wurde er Professor am Stuttgarter Gymnasium Im selben Jahr heiratete er Karoline Augusta Buhler und hatte mit ihr elf Kinder Seine Tochter Elise wurde von Friedrich Holderlin in Tubingen geliebt 1767 wurde er zum Regierungs und Consistorialbibliothekar ernannt 1773 zum Professor an der Hohen Karlsschule in Stuttgart 1779 zum Professor fur Staatswissenschaften an der Militarakademie der Hohen Karlsschule Oberbibliothekar fur das Herzogtum Wurttemberg und Konsistorialrat 1782 zum Kanzler der Hohen Karlsschule 1 Er begleitete Herzog Karl Eugen von Wurttemberg auf Reisen nach Italien 1775 und durch Frankreich England und die Niederlande 1779 1 1786 wechselte er als Professor der Theologie Pralat und Propst der St Georgen Kirche nach Tubingen und wurde Kanzler der Universitat Tubingen Als solcher war er der vorletzte Titularabt des Klosters Lorch Er starb 1807 in Tubingen Wissenschaftliches Werk BearbeitenAls Historiker widmete sich LeBret vor allem der italienischen Geschichte Seine Hauptwerke sind die 1769 erschienene Staatsgeschichte der Republik Venedig 4 Bande und die Geschichte von Italien 9 Bande Allerdings wurde die Staatsgeschichte der Republik Venedig in Italien kaum rezipiert Dies vermerkt noch 1826 Giovanni Davide Weber in seiner Epistola ad Emmanuele Antonio Cigogna worin er die historische Unparteilichkeit des Verfassers der sich lange Zeit als Diplomat in Venedig aufhielt lobend hervorhebt aber bedauernd meint das Werk sei in Venedig kaum bekannt 2 Seine Geschichte von Italien erweiterte er fur die von Franz Dominikus Haberlin unter dem Titel Allgemeine Welthistorie durch eine Gesellschaft von Gelehrten in Teutschland und Engelland ausgefertiget herausgegebene bei Johann Jakob Gebauer in Halle erschienene Neuausgabe der von dessen Vater Johann Justinus Gebauer verlegten Allgemeinen Welthistorie fur die LeBret die Bande 21 bis 27 der Abteilung Neue Historie Mittelalter und Neuzeit schrieb Diese sieben umfangreichen Bande behandeln die Geschichte Italiens vom Fruhmittelalter Eroberung Italiens durch die Ostgoten bis in die 1780er Jahre und erschienen von 1787 bis 1790 Die Allgemeine Literatur Zeitung lobte den steten mit sorgfaltiger Kritik begleiteten Gebrauch der Hauptquellen 3 Ausserdem ubersetzte er zahlreiche historische und theologische Werke aus dem Lateinischen Italienischen und Portugiesischen ins Deutsche oft verbunden mit Uberarbeitungen und Erganzungen Schriften Auswahl BearbeitenPragmatische Geschichte der so berufenen Bulle In Coena Domini und ihren furchterlichen Folgen fur den Staat und die Kirche zur Beurtheilung aller Streitigkeiten unseres Jahrhunderts mit dem romischen Hof Leipzig und Frankfurt am Main 1769 1770 Bd 1 Die Geschichte der Grundsatze dieser Bulle 1769 Bd 2 Die Geschichte vor der Entstehungs Art dieser Bulle 1769 Bd 3 Die Geschichte vor der Fortdauer dieser Bulle 1770 Bd 4 Die Geschichte von den neuesten Wirkung der Bulle und den letzern Widerspruchen wider dieselbe 1770 Magazin zum Gebrauch der Staaten und Kirchengeschichte vornemlich des Staatsrechts catholischer Regenten in Ansehung ihrer Geistlichkeit 10 Bande Stettin und Ulm 1771 1788 Band 4 Frankfurt und Leipzig 1774 Digitalisat Band 7 Frankfurt und Leipzig 1780 Digitalisat Band 8 Ulm 1785 Digitalisat Band 10 Ulm 1788 Digitalisat Staatsgeschichte der Republik Venedig von ihrem Ursprunge bis auf unsere Zeiten in welcher zwar der Text des Herrn Abtes L Augier zum Grunde geleget seine Fehler aber verbessert die Begebenheiten bestimmter und aus echten Quellen vorgetragen und nach einer richtigen Zeitordnung geordnet zugleich neue Zusatze von dem Geiste der venetianischen Gesetze und weltlichen und kirchlichen Angelegenheiten von der innern Staatsverfassung ihren systematischen Veranderungen und der Entwickelung der aristokratischen Regierung von einem Jahrhunderte zum andern beygefugt werden 4 Teile in 3 Banden Johann Friedrich Hartknoch Riga und Leipzig 1769 1777 Band 1 Leipzig und Riga 1769 Digitalisat Band 2 Teil I Riga 1773 Digitalisat Teil II Riga 1775 Digitalisat Band 3 mit Register aller drei Bande Riga 1777 Digitalisat anonym herausgegeben Sammlung der merkwurdigsten Schriften die Aufhebung des Jesuiter Ordens betreffend 1773 1774 Bd 1 Die Bullen der Aufhebung 1773 Bd 2 Die Geschichte zur Erlauterung der Aufhebungs Bulle der Jesuiten Teil I Bd 3 Die Geschichte zur Erlauterung der Aufhebungs Bulle der Jesuiten Teil II 1774 Bd 4 Die Folgen der Aufhebung und die Schriften die desswegen erschienen 1774 Geschichte von Italien und allen allda gegrundeten altern und neuern Staaten 9 Bande Johann Jakob Gebauer Halle 1778 1787 Band 1 Halle 1778 Digitalisat Band 3 Halle 1780 Digitalisat Band 4 Halle 1781 Band 5 Halle 1778 Band 8 Halle 1786 Digitalisat Band 9 Halle 1787 Digitalisat Vorlesungen uber die Statistik Italianische Staaten Johann Benedict Mezler Stuttgart 1783 1785 Bd 1 Venedig 1783 Bd 2 Rom 1785 Allgemeine Welthistorie durch eine Gesellschaft von Gelehrten in Teutschland und Engelland ausgefertiget Neue Historie Bd 21 27 Johann Jakob Gebauer Halle 1787 1790 Literatur BearbeitenLebret Johann Friedrich In Allgemeines Gelehrten Lexicon Fortsetzung und Erganzungen Band 3 Ka Lu Georg Jontzen Delmenhorst 1810 Sp 1459 1463 Johann Friedrich von Schulte Le Bret Johann Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 100 Fussnoten Bearbeiten a b c d Lebret Johann Friedrich In Allgemeines Gelehrten Lexicon Fortsetzung und Erganzungen Band 3 Ka Lu 1810 Sp 1459 1463 Giovanni Davide Weber Epistola di Giovanni Davide Weber ad Emmanuele Antonio Cigogna intorno alle Colonne Akritane e loro monogrammi esistenti dinanzi la Capella di San Giovani della Chiesa di S Marco Giuseppe Orlandelli Venedig 1826 S 5 Allgemeine Literatur Zeitung Jg 1788 Numero 220 Sp 689 693 Siehe auch die weitere Rezension im Jg 1789 der Allgemeinen Literatur Zeitung Numero 332 Sp 217 221 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Johann Friedrich LeBret in der Deutschen Digitalen BibliothekNormdaten Person GND 11685023X lobid OGND AKS LCCN no99045653 VIAF 66697736 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME LeBret Johann FriedrichALTERNATIVNAMEN Le Bret LebretKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 19 November 1732GEBURTSORT UnterturkheimSTERBEDATUM 6 April 1807STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich LeBret amp oldid 232127459