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Friedrich Hermann Otto 22 Juli 1776 in Namur 13 September 1838 auf Schloss Lindich bei Hechingen war der vorletzte Furst von Hohenzollern Hechingen Als Offizier Napoleons zog er sich auf dem Russlandfeldzug schwere Verwundungen zu Er forderte den Schwabischen Dichterkreis und pragte sein Furstentum durch grundlegende Reformen Friedrich Furst vonHohenzollern HechingenFriedrich Furst vonHohenzollern Hechingen nach einem Kupferstich von Karl Ermer Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausbildung 2 Diplomatenkarriere und Heirat 3 Der Offizier Napoleons 4 Der kriegsversehrte Furst 5 Mazen und Reformer 6 Ehrungen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 EinzelnachweiseHerkunft und Ausbildung Bearbeiten nbsp Hohe Karlsschule in StuttgartFriedrichs Vater war Hermann Maria Friedrich Otto Furst zu Hohenzollern Hechingen 1751 1810 Seine Mutter war Maximilienne Albertine Jeanne Princesse de Gavre d Aysseau 1753 1778 aus dem niederlandischen furstlichen Geschlecht Gavre d Aysseau 1 das zum altesten Adel des Landes Brabant gezahlt wurde 2 Der Erbprinz wurde in der Kathedrale von Namur im heutigen Belgien getauft 1790 schickte man ihn zur Ausbildung auf die angesehene Hohe Karlsschule nach Stuttgart die wegen ihres militarischen Drills beruchtigt war Friedrich Schiller hatte dort einige Zeit vor Friedrich ebenfalls seine Schulzeit verbracht Nach dem Studium an mehreren deutschen Universitaten hospitierte Friedrich in Wien beim Reichshofrat Diplomatenkarriere und Heirat BearbeitenFur das Furstentum fuhrte Erbprinz Friedrich bereits in jungen Jahren zahlreiche schwierige diplomatische Verhandlungen So erreichte er 1800 beim romisch deutschen Kaiser in Wien dass die Reichsfurstenwurde auch schon dem jeweiligen Erbprinzen und seinen Nachkommen zustehen sollte Und trotz der engen Verbindungen zum Hause Habsburg erreichte er in Verhandlungen mit Frankreich dass das Furstentum von hohen Kontributionsleistungen befreit wurde Am 26 April 1800 heiratete Friedrich in Prag die wohlhabende Luise Pauline Maria Biron Prinzessin von Schlesien Sagan 1782 1845 Aus der Ehe ging ein Kind hervor Friedrich Wilhelm Konstantin 1801 1869 Mit seiner Frau lebte er dann etwa ein Jahr im Palais Kurland in Berlin Unter den Linden Der Offizier Napoleons Bearbeiten nbsp Russlandfeldzug vor Moskau1801 schickte ihn sein Vater nach Paris um Ersatz fur die verlorenen Besitzungen in den Niederlanden auszuhandeln Seine angeheiratete Verwandte die Furstin Amalie von Hohenzollern Sigmaringen machte ihn mit dem damaligen Konsul Napoleon Bonaparte mit dessen Gemahlin Josephine de Beauharnais und mit dem franzosischen Aussenminister Talleyrand bekannt Beim Reichsdeputationshauptschluss 1803 erhielt das Furstentum dann tatsachlich als Ersatz fur die in den Revolutionskriegen verlorenen Besitzungen die Kloster Stetten St Luzen und Rangendingen sowie die Herrschaft Hirschlatt 1805 trennte sich seine Gattin Pauline von ihm ohne dass es jedoch zu einer Scheidung kam Sie hatte die aussereheliche Tochter Marie Wilson zur Welt gebracht der Vater des Madchens war Louis Victor Meriadec de Rohan 1766 1846 der Gatte ihrer Schwester Wilhelmine von Sagan Der gemeinsame Sohn Erbprinz Konstantin wurde Pauline entzogen und von einer Kinderfrau betreut Nach dem Beitritt des Furstentums zum Rheinbund 1806 kampfte Friedrich als Offizier fur Napoleon Zunachst war er Adjutant von Napoleons Bruder Jerome Bonaparte 1806 eroberte er die Festung Glogau spater auch die Heimatstadt seiner Gattin Sagan Sein Vater Furst Hermann ordnete Dankfeiern fur die Fortschritte der napoleonischen Waffen an 1809 wurde Friedrich der Adjutant des Konigs von Neapel Joachim Murat der mit Napoleons Schwester Caroline Bonaparte verheiratet war Auf dem Russlandfeldzug zog er sich schwere Verwundungen zu von denen er sich nie wieder ganz erholte Der kriegsversehrte Furst Bearbeiten nbsp Das Neue Schloss in HechingenNach dem Tod seines Vaters wurde Friedrich im Jahre 1810 zum Fursten von Hohenzollern Hechingen Gerade noch rechtzeitig konnte er sich nach der Volkerschlacht bei Leipzig vom Rheinbund lossagen und auf die Seite der Alliierten wechseln Auf dem Wiener Kongress 1815 stand das Furstentum damit auf der Siegerseite und erhielt von Frankreich Reparationszahlungen die der Furst zum Bau des Neuen Schlosses in Hechingen verwendete Hohenzollern Hechingen trat dem Deutschen Bund bei und wurde von Furst Friedrich trotz der hohen Schulden umsichtig verwaltet wobei sein Sohn Konstantin wegen des schlechten Gesundheitszustands des Vaters schon zu dessen Lebzeiten in die Regierungsgeschafte hinein wachsen musste Am 16 Juli 1819 traf sich Furst Friedrich mit dem spateren preussischen Konig Friedrich Wilhelm IV auf der Burgruine Hohenzollern In einem Brief vom 17 Marz 1820 sprach er die Bitte aus Friedrich Wilhelm IV moge mit seinem Vater dem amtierenden Konig Friedrich Wilhelm III uber den Wiederaufbau der Burg reden Zunachst wurde allerdings nur eine romantische Ruine hergerichtet Friedrich Wilhelm IV realisierte den Gedanken eines vollstandigen Wiederaufbaus dann erst selbst zwei Jahrzehnte spater Der Furst litt unter seiner Kriegsbeschadigung und der unglucklichen Ehe mit Pauline die nur noch auf dem Papier bestand In einem Brief aus dem Jahr 1825 an Prinz Karl von Hohenzollern Sigmaringen klagte er Ja mein Freund ich leide viel sehr viel sowohl an dem immer mehr dahinsinkenden Korper als an einem ganzlich zerrissenen Gemuth doch wie gesagt stille stille davon Gelegentlich ging er nach Baden bei Wien zur Kur Mazen und Reformer Bearbeiten nbsp Schloss Lindich bei HechingenAm 22 Mai 1826 vermahlte sich sein Sohn Konstantin mit der warmherzigen und religiosen Eugenie de Beauharnais Der alte Furst residierte in den Sommermonaten im vor der Stadt gelegenen Schloss Lindich wo er die bekannten Mitglieder des schwabischen Dichterkreises wie Ludwig Uhland oder Justinus Kerner einlud Da das Neue Schloss wegen Geldmangels nicht fertiggestellt werden konnte verbrachte er die Wintermonate in dem gegenuber liegenden alten Kanzleigebaude das auch als Altes Schloss bezeichnet wird Erbprinz Konstantin und Schwiegertochter Eugenie bezogen die Villa Eugenia 1833 erliess Furst Friedrich eine Allgemeine Schulordnung 1835 gewahrte die neue Stadtverordnung den Gemeinden des Furstentums ein Selbstverwaltungsrecht Stadtamtmann und Stadtschreiber wurden vom Fursten ernannt dafur wurden Burgermeister und Stadtrate gewahlt und aus ihrer Mitte der Stadtrechner der Steuereintreiber und der Stadtbaumeister bestimmt Etwas spater regelte ein neues Wahlgesetz die Landesdeputation die erste Volksvertretung im Furstentum Zeitgenossen galt Friedrich als hochst einfach in seiner ganzen Lebensweise von ausgezeichneter Humanitat und hoher wissenschaftlicher Bildung 3 Gesundheitlich ging es dem Fursten in den letzten Lebensjahren immer schlechter Eugenie pflegte ihren Schwiegervater liebevoll bis zu seinem Tode am 13 September 1838 Im Alter von 62 Jahren starb er im Alten Schloss alte Kanzlei bzw Prinzessinnenpalais dem heutigen Hohenzollerischen Landesmuseum 4 Ehrungen Bearbeiten1818 Grosskreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone 5 24 Januar 1832 Ritter des Schwarzen Adlerordens 6 Siehe auch BearbeitenStammliste der HohenzollernLiteratur BearbeitenAnton Heinrich Buckenmaier Michael Hakenmuller Friedrich Wilhelm Constantin Der letzte Furst Gluckler Hechingen 2005 Friedrich August Schmidt Hrsg Neuer Nekrolog der Deutschen Siebzehnter Jahrgang 1839 Band 17 Teil 1 Bernhard Friedrich Voigt Weimar 1841 S 39 43 Einzelnachweise Bearbeiten Carl August Espe Conversations Lexikon der Gegenwart Band 2 Leipzig 1839 S 230 Eugen Schnell Die geschichtlichen Beziehungen des furstlichen Hauses Hohenzollern zu den Niederlanden Sigmaringen 1867 S 6 f So ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 1837 Ludwig Egler Furstin Eugenie von Hohenzollern Hechingen Ihr Leben und Wirken 2 Auflage Ribler sche Hofbuchdruckerei Robert Kleinmann Hechingen 1888 S 22 Koniglich Wurttembergisches Hof und Staatshandbuch 1828 S 30 Hermann Hengst Die Ritter des Schwarzen Adlerordens Verlag Alexander Duncker Berlin 1901 S 161 VorgangerAmtNachfolgerHermannFurst von Hohenzollern Hechingen 1810 1838KonstantinNormdaten Person GND 116957174 lobid OGND AKS VIAF 15533509 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME FriedrichALTERNATIVNAMEN Friedrich Hermann Otto Furst von Hohenzollern HechingenKURZBESCHREIBUNG Furst von Hohenzollern HechingenGEBURTSDATUM 22 Juli 1776GEBURTSORT NamurSTERBEDATUM 13 September 1838STERBEORT Hechingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Hohenzollern Hechingen amp oldid 236647040