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Dieser Artikel beschreibt den preussischen Orden Siehe auch Schwarzer Adlerorden Albanien Der Schwarze Adlerorden war der hochste Orden der Krone Preussens Gestiftet wurde er durch den brandenburgischen Kurfursten Friedrich III am 17 Januar 1701 dem Tag vor seiner Selbstkronung zum Konig in Preussen im Konigsberger Schloss Bis zur Abdankung der Hohenzollern im Jahr 1918 wurde diese Auszeichnung auf Allerhochste Order Seiner Majestat an Personen hohen Ranges aus Anlass von Kronungsjubilaen koniglichen Geburtstagen und anderen Festlichkeiten des Hofstaats verliehen die dann Ritter des Ordens waren BruststernKreuz des Schwarzen Adlerordens Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Insignien 2 1 Kleinod 2 2 Stern 2 3 Band 2 4 Ordenskette 3 Wissenswertes 4 Verleihungen 5 Ordensritter 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Statuten des Ordens datieren vom 18 Januar 1701 Der Hohe Orden vom Schwarzen Adler war kein Verdienstorden wie der Pour le Merite sondern zunachst ein Hausorden mit begrenzter Mitgliederzahl Das Motto des Ordens lautete Suum cuique deutsch Jedem das Seine Ursprunglich sollte die Zahl der preussischen Ordensinhaber die koniglichen Prinzen nicht mitgerechnet nur 30 Personen betragen 1 Bis 1848 mussten Personen von nicht reichsfurstlicher Geburt die die Auszeichnung bekommen sollten ihre Abstammung von acht adligen Ahnen nachweisen und das 30 Lebensjahr erreicht haben 1 Mit der Neuveroffentlichung der Statuten durch Friedrich Wilhelm IV am 20 Februar 1848 erhielten nichtadelige Ordensritter mit dem Erhalt der Insignien einen Wappenbrief der sie in den erblichen Adelsstand erhob 2 Die preussischen Prinzen erhielten den Orden zwar mit ihrer Geburt legten die Insignien aber erst nach ihrer Konfirmation und nach der Neuveroffentlichung durch Friedrich Wilhelm IV zusammen mit ihrer ersten Offiziersuniform zum vollendeten zehnten Lebensjahr an Auch Damen konnten in seltenen Fallen den Orden erhalten so z B Victoria von Grossbritannien und Irland als Konigin von Preussen und Deutsche Kaiserin 3 Insignien BearbeitenKleinod Bearbeiten Das Ordenszeichen des einklassigen Ordens ist ein blauemailliertes Malteserkreuz mit schwarzen gekronten Adlern in den Kreuzwinkeln In der Mitte befindet sich in einem goldenen Medaillon das verschlungene Monogramm des Stifters F R Fridericus Rex Unter Friedrich Wilhelm II reg 1786 1797 zeigt das Medaillon das Monogramm F W R Fridericus Wilhelminus Rex 4 Das Ordenszeichen konnte auch in Brillanten verliehen werden Stern Bearbeiten nbsp Zaun vor dem Schloss Charlottenburg mit dem vergoldeten Ordensstern und dem OrdensspruchDas Medaillon des achtstrahligen silbernen Ordenssternes zeigt den schwarzen preussischen Adler auf orangefarbenem Grund innerhalb der Ordensdevise Suum cuique sowie einen Lorbeerzweig Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war der Ordensstern gestickt und wurde an die Uniform genaht Ab 1810 wurden die ersten Ordenssterne aus Metall verliehen und Friedrich Wilhelm IV verfugte 1858 dass nur noch silberne Ordenssterne zu verleihen seien Der silberne Ordensstern konnte wie das Kleinod auch mit Brillanten verliehen werden Ritter des Schwarzen Adlerordens die auch Ritter des englischen Hosenbandordens waren konnten den Stern des Schwarzen Adlerordens mit dem Hosenband umschliessen Band Bearbeiten Das Kleinod wurde an einer einfarbigen orangen Scharpe von der linken Schulter zur rechten Hufte getragen Das orangefarbene Ordensband war eine Huldigung an das Haus Oranien und Friedrichs hollandische Mutter Ausserdem verlieh es der Hoffnung auf das Erbe des kinderlosen Oraniers Wilhelm III von England Ausdruck Ordenskette Bearbeiten nbsp Collane und KreuzAls besondere Auszeichnung konnte der Orden mit der Collane verliehen werden z B an Otto von Bismarck der den Orden auch in Brillanten erhielt Die Kette setzt sich aus zweierlei Arten von Kettengliedern zusammen einem schwarz emaillierten Adler der in seinen Fangen goldene Donnerkeile tragt und einem blau emaillierten Reif an dessen Seiten vier Konigskronen befestigt sind Im Inneren des Reifes befindet sich ein weiss emailliertes Medaillon mit der aufgemalten Ordensdevise Der Reif wird mit dem Medaillon durch die goldenen Initialbuchstaben des Stifters F R verbunden Wissenswertes BearbeitenDie Ritter des Ordens vom Schwarzen Adler trugen ab 1792 stets auch das Ritterkreuz ab 1810 das Ritterkreuz I Klasse ab 1861 das Grosskreuz des Roten Adlerordens als Halsdekoration Im Preussischen Hofrangreglement von 1878 standen die Mitglieder des Ordens nach den Inhabern der obersten Hofamter und dem preussischen Ministerprasidenten an neunter Stelle noch vor den Hauptern der furstlichen und ehemals reichsstandischen graflichen Familien Heute ist der Ordensstern Zeichen der Feldjagertruppe der Bundeswehr und soll an die Grundung des Feldjagerkorps durch Friedrich II im Jahre 1740 erinnern Er wird als Abzeichen in Eichenlaub gefasst am Barett getragen Auch die Freimaurerloge Zum schwarzen Adler in Berlin fuhrt neben dem Ordensstern das Motto des Ordens Suum cuique in ihrem Bijou und erinnert damit an die Grundung der Freimaurerei in Preussen durch Friedrich II im Jahre 1740 Die Statuten schrieben fest dass der Orden taglich getragen werden musste Bei dem ersten Versaumnis der Tragepflicht musste der Ritter 30 Thaler bei der zweiten 100 Thaler an das Konigliche Waisenhaus in Konigsberg zahlen Beim dritten Versaumnis wurde der Orden aberkannt 1 Konig Friedrich II verlieh den Orden keinem General der in Kriegsgefangenschaft gewesen war so auch nicht dem Reichsgrafen Friedrich Ludwig Finck von Finckenstein nach 55 Dienstjahren 5 General Ernst Ludwig von Pfuhl war 1786 der letzte der durch Friedrich II mit dem Schwarzen Adlerorden ausgezeichnet wurde 6 Friedrich II ubersandte seinem Vertrauten den Orden mit den eigenhandig geschriebenen Worten meinem lieben und ehrlichen Pfuhl 7 Verleihungen BearbeitenBis zur Novemberrevolution wurde der Orden 1341 mal verliehen 8 Zusatzlich erfolgten 92 Verleihungen mit Brillanten 8 Vom preussischen Konig Friedrich Wilhelm III erhielten am 7 April 1805 gleichzeitig Napoleon Bonaparte Joachim Murat Charles Maurice de Talleyrand Perigord Geraud Christophe Michel Duroc Louis Alexandre Berthier Karl XIV Johann und Jean Jacques Regis de Cambaceres den Schwarzen Adlerorden Gustav IV Adolf der den Orden im Jahr 1792 erhalten hatte schickte ihn daraufhin 1805 zuruck weil er als legitimer Konig von Gottes Gnaden nicht mit einem Usurpator und Generalen burgerlicher Herkunft auf eine Stufe gestellt werden wollte Seit 1919 wird die Auszeichnung nur noch als Hausorden an Mitglieder des Hauses Hohenzollern verliehen Bis 1934 erfolgten 13 Verleihungen 8 Bis zum Tode des ehemaligen Kaisers Wilhelm II im Jahre 1941 wurde das Ordensfest der 11 Juli Geburtstag Friedrichs I jedes Jahr in Haus Doorn gefeiert Standiger Gast war dabei August von Mackensen nbsp Hans Albrecht von Barfus nbsp Heinrich von Preussen 1726 1802 Ordensritter BearbeitenDie ersten neunzehn Ordensritter wurden am Tag der Stiftung in den Orden aufgenommen Nachdem zuerst Johann Kasimir Kolb von Wartenberg zum Kanzler des Ordens ernannt worden war wurden folgende Personen zu Rittern geschlagen Friedrich Wilhelm I als Kronprinz Markgraf Philipp Wilhelm von Brandenburg Schwedt Markgraf Albrecht Friedrich von Brandenburg Schwedt Markgraf Christian Ludwig von Brandenburg Schwedt Herzog Friedrich Wilhelm Kettler 1692 1711 Herzog Friedrich Ludwig 1653 1728 Gouverneur von Preussen Generalfeldmarschall Hans Albrecht von Barfus 1635 1704 brandenburgisch preussischer Generalfeldmarschall Alexander zu Dohna Schlobitten 1661 1728 brandenburgisch preussischer General und Diplomat Philipp Karl von Wylich und Lottum 1650 1719 preussischer Generalfeldmarschall Otto Wilhelm von Perbandt 1635 1706 Obermarschall und Landhofmeister von Preussen Christoph Alexander von Rauschke 1725 Oberburggraf von Preussen Georg Friedrich von Creytzen 1639 1710 Kanzler von Preussen Adam Christoph von Wallenrodt 1644 1711 Oberhofmarschall Christoph I zu Dohna Schlodien 1665 1733 brandenburgisch preussischer General und Diplomat Otto Magnus von Donhoff 1665 1717 brandenburgisch preussischer Generalleutnant und Gesandter Julius Ernst von Tettau 1644 1711 Oberamtmann von Angerburg Feldzeugmeister der Generalstaaten Wilhelm Dietrich von Bulow 1664 1737 Oberhofmeister der Konigin Johann Georg von Tettau 1650 1713 Kammerherr Friedrichs III Generalmajor der Kavallerie Kommandant der Gardes du CorpsFur weitere Ritter siehe Ritter des Schwarzen Adlerordens Literatur BearbeitenRelationis historicae semestralis vernalis continuatio Jacobi Franci historische Beschreibung der denckwurdigsten Geschichten 1700 biss 1701 Franckfurt 1701 S 87 Digitalisat Statuten des Koniglichen Preussischen Ordens vom Schwartzen Adler Ulrich Liebpert Colln an der Spree 1701 Digitalisat Wikimedia Commons Rudolf Grieser Hrsg Die Denkwurdigkeiten des Burggrafen und Grafen Christoph zu Dohna 1665 1733 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1974 S 215 entstanden 1729 bis 1733 Leopold von Zedlitz Neukirch Beitrage zur Geschichte des schwarzen Adlerordens als der hochsten Auszeichnung und Hofehre in Preussen In Neues Preussisches Adels Lexicon Band 2 Gebruder Reichenbach Leipzig 1836 S 71 98 Digitalisat Liste der Ritter des Koniglich Preussischen hohen Ordens vom Schwarzen Adler Decker Berlin 1851 Digitalisat Eduard Vehse Geschichte des preussischen Hofs und Adels und der preussischen Diplomatie Band 2 Hoffman und Campe Hamburg 1851 S 24 25 Digitalisat Gustav Adolph Ackermann Ordensbuch sammtlicher in Europa bluhender und erloschener Orden und Ehrenzeichen Rudolph amp Dieterici Annaberg 1855 S 22 f Digitalisat Louis Schneider Das Buch vom Schwarzen Adler Orden Duncker Berlin 1870 Digitalisat Liste der Ritter des Koniglich Preussischen Hohen Ordens vom Schwarzen Adler R L v Decker Berlin 1871 Digitalisat Paul Seidel Die Grundung des hohen Ordens vom Schwarzen Adler und die Konigskronung am 17 und 18 Januar 1701 in Konigsberg in Ostpreussen In Paul Seidel Hrsg Hohenzollern Jahrbuch 1900 S 127 139 zlb de Rudolf von Graf Stillfried Die Ritter des Koniglich Preussischen Hohen Ordens vom Schwarzen Adler und ihre Wappen 1701 1880 W Moeser Berlin 1884 Digitalisat Hermann Hengst Die Ritter des Schwarzen Adlerordens Biographisches Verzeichnis samtlicher Ritter des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler von 1701 bis 1900 Festschrift zur Feier des 200jahrigen Bestehens des Hohen Ordens Duncker Berlin 1901 Rudolf Graf Stillfried Alcantara Die Ritter des Koniglich Preussischen Hohen Ordens vom Schwarzen Adler und ihre Wappen 1701 1901 3 Ausgabe Hrsg Georg Graf Kanitz Moeser Berlin 1901 mit 1129 gezahlten Wappenabbildungen Erast Schubersky Peter Sauerwald Der Hohe Orden vom Schwarzen Adler Stiftung und Verleihungen unter Konig Friedrich I in Preussen 1701 1713 In Preussen 1701 Eine europaische Geschichte Band 2 Essays Henschel Berlin 2001 ISBN 3 89487 388 4 S 205 210 Andre Husken Katalog der Orden Ehrenzeichen und Auszeichnungen des Kurfurstentums Brandenburg der Markgrafschaften Brandenburg Ansbach und Brandenburg Bayreuth des Konigreiches Preussen der Republik Preussen unter Berucksichtigung des Deutschen Reiches Band 1 Kurfurstentum Brandenburg Markgrafschaft Brandenburg Ansbach Markgrafschaft Brandenburg Bayreuth Orden des Konigreiches Preussen Hauschild Bremen 2001 ISBN 978 3 89757 136 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwarzer Adlerorden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Preussische Orden Beschreibung des Schwarzen Adler Ordens im Berliner Adressbuch von 1712 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Gustav Adolph Ackermann Ordensbuch sammtlicher in Europa bluhender und erloschener Orden und Ehrenzeichen Rudolph amp Dieterici Annaberg 1855 S 22 f Digitalisat Maximilian Gritzner Handbuch der Ritter und Verdienstorden aller Kulturstaaten der Welt Weber Leipzig 1893 S 352 Textarchiv Internet Archive Hannah Pakula Victoria Tochter Queen Victorias Gemahlin des preussischen Kronprinzen Mutter Wilhelm II Marion von Schroder Verlag Munchen 1999 ISBN 3 547 77360 1 Husken Katalog der Orden Ehrenzeichen und Auszeichnungen des Kurfurstentums Brandenburg der Markgraftumer Brandenburg Ansbach und Brandenburg Bayreuth des Konigreiches Preussen der Republik Preussen unter Berucksichtigung des Deutschen Reiches Band 1 Kurfurstentum Brandenburg Markgraftum Brandenburg Ansbach Markgraftum Brandenburg Bayreuth Orden des Konigreiches Preussen Hamburg 2001 S 58 Ernst Graf zur Lippe Weissenfeld Finkenstein Friedrich Ludwig Reichsgraf Fink v In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 7 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 20 f Kurd Wolfgang von Schoning Die Generale der Chur Brandenburgischen und Koniglich Preussischen Armee von 1640 1840 S 123 Digitalisat Leopold von Zedlitz Neukirch Neues Preussisches Adels Lexicon Band 4 Reichenbach Leipzig 1842 S 35 Textarchiv Internet Archive a b c Jorg Nimmergut Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945 Band 2 Limburg Reuss Zentralstelle fur wissenschaftliche Ordenskunde Munchen 1997 ISBN 3 00 001396 2 S 761 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwarzer Adlerorden amp oldid 236143066