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Das Konigsberger Schloss war neben dem Konigsberger Dom ein Wahrzeichen der ostpreussischen Hauptstadt Konigsberg des heutigen Kaliningrad in Russland Im Zweiten Weltkrieg flog die Royal Air Force Ende August 1944 zwei nachtliche Luftangriffe auf Konigsberg Dabei ausgebrannt erlitt das Schloss in der Schlacht um Konigsberg 1945 weitere Zerstorungen In der Nachkriegszeit war die Schlossruine dem weiteren Verfall preisgegeben Einzelne Teile des Ruinenkomplexes wurden ab 1953 Schlossturm bereits niedergelegt Der sowjetische Staats und Parteichef Leonid Iljitsch Breschnew liess 1968 die Ruine restlos sprengen und abtragen Konigsberger Schloss 1895 Seitenansicht des Schlosses vor 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 2 Gebaudeensemble 3 Nutzung 4 Museum der Ordensraume 5 Baugeschichte 5 1 Ordenszeit 5 1 1 Die Wehrmauern 5 1 2 Das Konventshaus 5 1 3 Die Herrenfirmarie 5 1 4 Die Wohnung des Obersten Marschalls 5 2 Zeit der Herzoge von Preussen 5 3 Zeit der Konige von Preussen 5 4 Weimarer Republik und Drittes Reich 5 5 Sowjetunion 5 6 Wiederaufbauplane und Gegenwart 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBedeutung BearbeitenDer Bau hatte die grosste Lange von 104 m und grosste Breite 66 8 m Der mit 84 5 m hochste Turm stand am Kaiser Wilhelm Platz Die geschichtlichen Ereignisse haben immer wieder Veranlassung zu Veranderung oder zu Neubauten gegeben 1312 wurde Konigsberg Sitz des Ordensmarschalls Wahrend des ganzen 14 Jahrhunderts gingen von hier die Kriegszuge gegen die Litauer aus 1457 wurde Konigsberg nach Verlust der Marienburg Residenz der Hochmeister 1525 wurde das Schloss die Residenz von Herzog Albrecht Preussen aus dem Haus Hohenzollern Ihm folgten ab 1618 die Kurfursten von Brandenburg Am 18 Januar 1701 kronte sich im Audienzsaal des Schlosses Kurfurst Friedrich III zum Konig Friedrich I in Preussen Als Hauptstadt des Konigreichs Preussen in der preussischen Monarchie wurde Konigsberg nun nach Berlin zur zweiten Residenz Die von 1584 bis 1595 durch den vom wurttembergischen Herzog nach Konigsberg entsandten Baumeister Blasius Berwart erbaute Schlosskirche war 1701 und 1861 die Kronungskirche der preussischen Konige Friedrich I und Wilhelm I Die Absicht Friedrichs das Schloss zu einem imposanten Barockbau auszugestalten wurde nach seinem Tode aufgegeben Daher wurde nur der sudostliche Flugel des Schlosses der sogenannte Unfriedtbau auch Friedrichsbau genannt in barocker Bauweise fertiggestellt In der Folgezeit wurde das Schloss mehr und mehr Behordenhaus und Museumsbau Gebaudeensemble Bearbeiten nbsp Konigsberger Schloss Luftaufnahme Nordosten 1925Der geschlossene Gebaudetrakt hatte vier Flugel Ost Eingangsseite am Schlossplatz Unfriedtbau Verwaltung Hauptwache Albrechtstor und Haberturm Sud Wohnung des Oberprasidenten Prussia Museum stadtische Kunstsammlungen Unfriedtbau an der Altstadtischen Bergstrasse West Schlosskirche Moskowitersaal mit Eingang am Gesekusplatz Nord Preussisches Staatsarchiv Blutgericht Ostpreussische Regierung Justizbehorde Oberlandesgericht Konigsberg an der Schlossstrasse siehe auch Herzog Albrecht DenkmalVon den Turmen waren erhalten Schlossturm am Kaiser Wilhelm Platz Sudwestecke des Schlosses Haberturm der alteste achteckige Turm am Munzplatz Nordostecke des Schlosses Rundturm an der Sudwestecke des Schlosses Kaiser Wilhelm Platz Berwart Turm am Gesekusplatz Nordwestecke des Schlosses Lidelauturm am Nordflugel nbsp Blick uber die Altstadt auf die Sudseite des Schlosses nbsp Nordost Ecke des Schlosses mit Haberturm am Munzplatz nbsp Ostseite des Schlosses mit Hauptwache und Albrechtstor am Schlossplatz nbsp Sudflugel mit Schlossterrasse und Unfriedtbau an der Altstadtischen Bergstrasse nbsp Nordwest Ecke des Schlosses mit Berwart Turm am Gesekusplatz nbsp Schlosshof mit Blick auf die Westseite Schlosskirche nbsp Nordflugel Hofseite mit Eingang zum historischen Weinlokal Blutgericht nbsp Konigsberger Schloss um 1840 Stahlstich nach einer Zeichnung von B Peters Nutzung BearbeitenResidenz des Ordensmarschalls und der Komtur ab 1330 Residenz der Hochmeister des Deutschen Ordens 1457 1525 Zeitweise Residenz der Herzoge von Preussen Amtssitz der Oberburggrafen Residenz der Hohenzollern als Konige in von Preussen Prussia Museum Landeskundliche Ausstellung der Altertumsgesellschaft Prussia Blutgericht weltberuhmtes Weinrestaurant im westlichen Nordflugel Silberbibliothek wertvolle Handschriftensammlung Ostpreussische Regierung Justizbehorde Oberlandesgericht Konigsberg Ostpreussisches Provinzialmuseum Denkmalamt der Provinz Ostpreussen Preussisches Staatsarchiv Konigsberg Stadtische Kunstsammlungen im Sudflugel siehe Alfred Rohde Kunsthistoriker Museum der Ordensraume BearbeitenDie Raume des Deutschen Ordens waren als Museum im Nordflugel des Schlosses erhalten Der alteste Bauteil war der rechteckige Turm den der Vogt des Samlandes Diderich von Lidelau zwischen 1278 und 1292 erbaut hatte Bezeugt war das von einer Tonplatteninschrift in gotischen Grossbuchstaben im Untergeschoss Beiderseits des Turmes lagen die Remter in denen der Ordensmarschall und seit 1457 der Hochmeister wohnten Herzog Albrecht 1526 feierte seine Hochzeit mit Dorothea von Danemark in diesen Raumen in denen er mit ihr bis 1533 wohnte Nach Westen reichte das Museum bis zum Turm des Kurschners dem nordwestlichen runden Eckturm des Georg Friedrich Baus Bei seiner Errichtung hatte Blasius Berwart einen etwas weiter ostlich stehenden Turm dieses Namens abgebrochen sein Name ging auf den neuen Rundturm uber In ihm lag die Silberbibliothek Der 1527 aus Ulm in den Kneiphof gekommene Goldschmied J Freudner fertigte 1541 dem Herzog das beruhmte Albrechtsschwert in Silber Ferner besass das Museum einen ziselierten Harnisch Herzog Albrechts und das Schnitzbild von Hans Schenck Es wurde auf abenteuerliche Weise gerettet und kam in das Schlossmuseum Grunewald Im ehemaligen Ordensarchiv befand sich der Geleitbrief Karls V HRR fur Martin Luther als er ihn 1521 vor den Reichstag zu Worms 1521 forderte Durch Luthers dritte Tochter Margarete von Kunheim war diese Urkunde nach Ostpreussen gelangt erst in den Besitz des Kanzlers Martin von Wallenrodt und dann ins Schlossmuseum 1 Baugeschichte BearbeitenOrdenszeit Bearbeiten 1242 wurden zwischen dem Deutschen Orden und den Lubeckern Verhandlungen gefuhrt uber die Anlage einer Hafenstadt in Portu Lipze an dem Flusse der Pregore oder Lipza genannt wird Man dachte zunachst an die Grundung eines Stadtstaates durch Lubeck 1246 kam es dann zu Vereinbarungen nach denen der Orden selbst die Stadtgrundung ubernehmen und neben der Stadt eine Burg bauen sollte Mehrfach wurden auch Kriegszuge ins Samland unternommen Aber die Durchfuhrung des Planes wurde durch sonstige politische und kriegerische Ereignisse aufgehalten Erst 1255 drang unter Fuhrung des Ordens ein grosses Kreuzfahrerheer des Konigs Ottokar II Premysl von Balga her uber das Eis des Frischen Haffs ins Samland ein So wurden die Samen die in Erwartung dieses Angriffs die Pregellinie besetzt hatten umgangen Weit ausholend zogen die Truppen des Ordens alles verheerend wandten sich sudwarts und schlugen die Verteidiger der Pregellinie Auf einem Berg in einem Wald der von den Prussen Tuwangste auch Twangste Twangst Twongst Twoyngst genannt wurde lag eine alte Feste der Prussen Der Name dieser Burg leitet sich von dem Wort wangus ab und beschreibt einen Holzschlag in einem Eichwald Da die Eiche das Symbol des prussischen Donnergottes Perkunos war und unter Tabu stand verbot es sich fur die prussischen Ureinwohner einen Eichwald auch nur anzutasten Der Orden grundete dort die Burg die Konig Ottokar zu Ehren Konigsberg genannt wurde und zog ein grosses Heer von Prussen zur Fronarbeit fur den Bau zusammen Die erste Burg das castrum antiquum lag an der Stelle an der sich spater die Vorburg des Schlosses dann die Kurassierkaserne und seit 1926 das Reichsbankgebaude erhob Beim Bau des Reichsbankgebaudes wurden geringe Reste einer Plankenbefestigung freigelegt ebenso durch Steinpackungen festgelegte Pfahle die wahrscheinlich als Grundpfahle fur Holzbauten gedient haben 1260 brach ein grosser Prussenaufstand aus Die Burg wurde lange belagert hielt aber stand Die Burg war nach dem Verlust der Marienburg an Polen von 1457 bis 1525 Residenz der Hochmeister des Deutschen Ordens Die Befestigungs und Burgbauten des Ordens begannen bald nach der Besitzergreifung des Bergplateaus im Jahre 1255 Als vorlaufiger Schutz wurde nach dem Pregel eine Erdwallburg erbaut die auch spater noch den Charakter einer Vorburg behielt Gleichzeitig wurde aber schon mit dem Ausbau der Hauptburg begonnen Schon wenige Jahre nach dem Baubeginn war die Burg so wehrhaft dass sie im grossen Preussenaufstand um 1260 einer dreijahrigen Belagerung standhielt Aber wohl erst nach Niederschlagung dieses Aufstandes begann man mit dem Ausbau der doppelten Ringmauer die durch neun Wehrturme unterbrochen wurde Von diesen Turmen ist nur der Haberturm an der Nordseite erhalten geblieben Die ubrigen Bauten Wirtschaftsgebaude Stallungen usw lehnten sich von der Innenseite des Hofes aus an die Ringmauer an Den Raum des Oberlandesgerichts nahm im 14 Jahrhundert das Kornhaus ein Das Konventshaus mit Kirche Remter und Kapitelsaal schloss sich nach Westen an Es war das Wohnhaus fur den Ordensmarschall mit einem alten Wehrturm auf der Nordseite und schliesslich einer Firmarie einem Kranken und Siechenhaus der Ordensherren mit einer Kapelle Um 1380 wurde schliesslich als Glocken und Wartturm der heutige Schlossturm an der Sudwestecke des Konventshauses errichtet Mit der Vollendung dieses Schlossturmes der bis zum Ansatz der Eckturmchen in seiner mittelalterlichen Gestalt noch heute erhalten ist ist die Baugeschichte der Ordenszeit im Wesentlichen beendet 1457 siedelte der Hochmeister nach dem Verlust der Marienburg nach Konigsberg uber und bezog hier die Wohnung des Obermarschalls die also jetzt zur Hochmeisterwohnung wurde Die Wehrmauern Bearbeiten Der Bau wurde mit der Errichtung der ausseren Wehrmauer begonnen 1263 umfasste sie das ganze Viereck des heutigen Schlosses Ihr Verlauf lasst sich auf allen Seiten mit Ausnahme der Westseite genau verfolgen Auf der Nordseite war die rund funf bis sechs Meter hohe etwa zwei Meter starke Feldsteinmauer fast in ganzer Lange erhalten Ursprunglich hatte die Wehrmauer einschliesslich des in Ziegeln gemauerten Wehrganges eine Hohe von sieben bis acht Metern Auf dieser Nordseite sind noch heute ausser dem nordostlichen Eckturm dem sogenannten Haberturm zwei viereckige kraftige Turme erhalten deren westlicher durch eine Bauinschrift annahernd zu datieren ist Die Ostmauer ist nur in ihrem nordlichen Teil bis uber das Schlosstor hinaus erhalten in ihrem weiteren Verlauf nach Suden durch Zeichnungen des 18 Jahrhunderts festzustellen Sie besass ebenso wie die Westmauer keine Zwischenturme In dem unteren Teil der Sudmauer ist Feldsteinmauerwerk erhalten Dieses hort nach oben hin ganz unregelmassig auf Im sogenannten Stadtekrieg Mitte des 15 Jahrhunderts wurde diese gegen die Altstadt hin gelegene Mauer mit vier Turmen von den aufstandischen Burgern niedergerissen Erst 1482 baute sie der Orden wieder auf Dabei wurden die damals noch stehenden alteren Mauerreste wieder benutzt Auch die Grundmauern der drei viereckigen Turme und des ebenfalls viereckigen sudostlichen Eckturms wurden beim Wiederaufbau benutzt wie durch Grabungen festgestellt wurde Der sudwestliche Eckturm aus dem Ende des 16 Jahrhunderts wurde beim Aufbau des Schlosskirchenflugels beseitigt Es waren also ausser den vier Eckturmen zwei nordliche und drei sudliche insgesamt neun Turme vorhanden Das Konventshaus Bearbeiten Die Entstehungszeit des Konventshauses und des Danzkers lasst sich nicht mehr mit Sicherheit festzustellen Das Konventshaus muss fruher gebaut worden sein als die Herrenfirmarie da diese in ihrem Grundriss und ihrer Gestaltung auf das Konventshaus Rucksicht nimmt Die Grundmauern des Westflugels hat man vielleicht bei dem Neubau teilweise wieder benutzt Die Fundamente der drei anderen Flugel soweit sie unter dem jetzigen Hofpflaster lagen konnten bei der Grabung 1926 1927 freigelegt werden Wenn man annimmt dass der alte Schlossbrunnen der erhalten war sich etwa in der Hofmitte des Konventshauses befunden hat ergeben sich fur dieses folgende Abmessungen Hof 22 85 29 Meter Aussenmasse des vierflugeligen Hauses 47 5 58 Meter Nord und Sudflugel stiessen bis zur Ostmauer durch so dass der Ostflugel zwischen die beiden anderen Flugel geschaltet war Alle drei ausgegrabenen Flugel sind zweischiffig Nord und Sudflugel waren ursprunglich durch keinerlei Quermauern geteilt Im breiteren Sudflugel sind die in den oberen Geschossen fruher vorhandenen Querteilungen daran zu erkennen dass zu ihrer Unterstutzung statt einer Mittelstutze je zwei Stutzen angeordnet sind Beim Bau des Schlosskirchenflugels unter Markgraf Georg Friedrich in den letzten Jahrzehnten des 16 Jahrhunderts wurden die damals noch stehenden Teile des Konventshauses der Sud und Westflugel abgerissen Die Herrenfirmarie Bearbeiten Die Firmarie das Siechenhaus und Altersheim der Ordensbruder war in der Nordwest Ecke der Burg errichtet Sie hatte zwei durch eine ein Stein starke Wand voneinander getrennte kreuzgewolbte Raume Rippengewolbe mit breiten Fensternischen in der Nordwand Der ostliche dieser Raume ist durch einen Umbau des 15 Jahrhunderts fast bis zur Unkenntlichkeit verstummelt aber aus den Spuren im Mauerwerk zu rekonstruieren Die Wohnung des Obersten Marschalls Bearbeiten Das Haus wurde erbaut nachdem altere Bauten die sich an die aussere Wehrmauer lehnten beseitigt waren Sein Raumprogramm umfasste fur das Hauptgeschoss die ublichen Raume Wohnzimmer Schlafzimmer Dienerstube Remter und Eingangsflur Ausserdem wurde gleichzeitig eine Kapelle fur die Firmarie erbaut die St Anna Kapelle Die Abmessungen sind betrachtlich Das konstruktive System des Gebaudes beruht auf zwei nebeneinanderliegenden Fluchten von Sterngewolben Im 15 Jahrhundert sind die Gewolbe uber Eingangshalle Dienerstubchen und Remter durch grosse uber die ganze Gebaudetiefe reichende Sterngewolbe ersetzt worden so dass der Eindruck wesentlich verandert ist Vom Hofe her stieg man auf einer Treppe zum Obergeschoss mit zwei Laubengangen Von dem oberen Laubengang fuhrte ein spitzbogiges Portal in die Eingangshalle Das Turgewande besteht zum Teil aus ungewohnlich hohen Profilziegeln die nach Art von Hausteinquadern in die Ziegelwand eingesetzt sind Die Flurhalle hatte ursprunglich nicht die jetzige Grosse An der nach Osten liegenden Wand zeichnen sich zwei spitzbogige Schildbogen ab gleichzeitig aber auch zwei Turen je eine unter jedem Schildbogen Spater als im 16 Jahrhundert ein Obergeschoss uber dem Hauptgeschoss gebaut wurde wurde auch eine grossere Treppe ersetzt Die Gewolbe waren seltsam ausgestaltet Die Gewolbeanfanger aus Kalkstein stutzen sich auf skulptierte Kalksteinkonsolen ein kauerndes Mannchen ein Hund mit Schellenhalsband ein Widderkopf eine Masswerkkonsole Die Bedeutung blieb unklar Das westliche Hoffenster hatte eine mannshohe Brustung An dieser befand sich die Turoffnung zu einer bis zum Keller hinab fuhrenden Wendeltreppe in der Mauerdicke Reste von Wandmalereien des 15 Jahrhunderts sind erhalten uber der Eingangstur der Wohnstube das Wappen des vorletzten Hochmeisters Friedrich von Sachsen Auch die Schlafstube hatte wie der Wohnraum skulptierte Konsolen und Gewolbeanfanger aus Kalkstein nbsp Wohnung des Ordensmarschalls nbsp Ausstellungsraume nbsp Archive nbsp Flur der FirmarieZeit der Herzoge von Preussen Bearbeiten Das Schloss war seit 1525 Residenz der preussischen Herzoge und seit dem 17 Jahrhundert Nebenresidenz der brandenburgischen Kurfursten Albrecht Markgraf zu Brandenburg der von 1511 bis 1525 Hochmeister war verwandelte den Ordensstaat in ein weltliches Herzogtum und damit gleichzeitig fuhrte er die Umwandlung der Ordensburg in das Wohnschloss der Herzoge von Preussen durch Sein erster Baumeister Friedrich Nussdorfer aus Nurnberg erbaute Teile des Ostflugels den Albrechtsbau spater Oberlandesgericht Konigsberg und insbesondere das 1532 datierte Albrechtstor nbsp Schlossturm mit altem TurmhelmMit dem Ende der Ordensherrschaft 1525 und der Einrichtung einer herzoglichen Hofhaltung wurden erhebliche Anderungen am Baubestand des Schlosses notwendig Es wurden in verstarktem Masse Verwaltungsraume gebraucht sehr bald auch Reprasentationsraume und Gemacher fur die Herzogin und den Hofstaat Man wird auch die mittelalterlichen Raume als altmodisch empfunden haben besonders da der neue Renaissancebaustil sich durchzusetzen begann Zunachst begann man mit dem Verandern der Ostfront Das Osttor erhielt an Stelle der mittelalterlichen Toroffnung ein rundbogiges Einfahrtstor das von zwei Pilastern und einem oben flachrunden Giebelfelde umrahmt wird Albrecht Preussen legte auch den Grundstock zur beruhmten Silberbibliothek Christian Hoffmann und Christof Romer haben dann seine Bauideen verwirklicht die Ostfront vollendet und den ganzen Sudflugel bis 1569 erbaut Insgesamt wurde die Burg seit 1532 im Ost und Sudflugel zu einem prachtigen Renaissanceschloss ausgebaut Markgraf Georg Friedrich I Brandenburg Ansbach Kulmbach wollte eine Kirche und einen grossen Fest und Empfangssaal um so das Wohnschloss der Herzoge zum Reprasentationshaus des Herzogtums Preussen zu steigern So entstand in etwa einem Jahrzehnt die von zwei machtigen Rundturmen begrenzte zweischiffige niedrig gehaltene Schlosskirche Konigsberg und daruber der riesige Moskowitersaal Unter Kurfurst Friedrich Wilhelm Brandenburg kam es zu fruhen Ausstattungen im Stil des niederlandischen Barock Zeit der Konige von Preussen Bearbeiten In den auf die Konigskronung folgenden Jahren erfolgte die Errichtung des sudlichen Barockflugels des Unfriedtbaus auch Friedrichsbau genannt durch den Baumeister Joachim Ludwig Schultheiss von Unfriedt Der Plan sah vor an der Stelle des Ostflugels einen dreigeschossigen Bau mit Triumphbogeneingang und zwei vorgezogenen Seitenflugeln zu errichten Der Umbau wurde 1705 begonnen und bis 1712 zu einem Drittel dem sudlichen Teil durchgefuhrt Konig Friedrich Wilhelm I liess den weiteren Ausbau 1713 stoppen Seitdem wurde das Schloss ganz uberwiegend von der Landesverwaltung z B Kriegs und Domanenkammer Gerichte genutzt Im Jahr 1861 kronte sich im Schloss Konig Wilhelm I Der Schlossturm erhielt nach dem Entwurf von Friedrich August Stuler in den Jahren 1864 66 an Stelle der barocken Laterne einen neogotischen Turmhelm mit vier Eckturmchen Der Turm war nun 82 Meter hoch und wurde zu einem Wahrzeichen der Stadt Die koniglichen Reprasentations und Wohnraume im Unfriedtbau die Schlosskirche und der Moskowitersaal konnten besichtigt und Archiv und Bibliothek offentlich genutzt werden nbsp Kronungszug fur Wilhelm I nbsp Unfriedtbau Verwaltung Albrechtstor 1900 Weimarer Republik und Drittes Reich Bearbeiten Vor dem Zweiten Weltkrieg waren in Teilen des Schlosses das Landesmuseum und die Gemaldesammlung untergebracht Es beherbergte unter anderem die 240 000 archaologischen Exponate der Prussia Sammlung eine Sammlung der Staats und Universitatsbibliothek Konigsberg mit der beruhmten Silberbibliothek aus dem 16 Jahrhundert sowie zahlreiche Gemalde des Malers Lovis Corinth Wahrend des Zweiten Weltkrieges diente das Schloss als Depot von erbeutetem russischen Kunstgut darunter auch das seit 1945 verschollene Bernsteinzimmer sowie das erotische Mobiliar von Katharina der Grossen Beruhmt war das Weinlokal Blutgericht Im Zweiten Weltkrieg brannte das Schloss bei den britischen Luftangriffen auf Konigsberg Ende August 1944 vollig aus die dicken Mauern und der Schlossturm hielten dem spateren sowjetischen Artilleriebeschuss in der Schlacht um Konigsberg im April 1945 teilweise stand Von 1920 bis 1945 war Hans Gerlach der federfuhrende Restaurator des Schlosses Sowjetunion Bearbeiten nbsp Teile dieses Artikels scheinen seit 2005 nicht mehr aktuell zu sein Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit 2005 Das zum grossen Teil zerstorte Konigsberg fiel 1945 mit dem gesamten nordlichen Teil Ostpreussens an die Sowjetunion und wurde 1946 in Kaliningrad umbenannt Kaliningrad sollte als sowjetische Musterstadt auf den Trummern Konigsbergs neu entstehen moglichst ohne dabei an die deutsche Vergangenheit zu erinnern Die Schlossruine war in der Nachkriegszeit dem Verfall preisgegeben Der stark beschadigte 82 Meter hohe Schlossturm der eines der bedeutendsten Wahrzeichen Konigsbergs gewesen war wurde 1953 gesprengt Die noch stehenden Teile der Schlossruine aus Sicht sowjetischer Regierungskreise ein fauler Zahn des preussischen Militarismus liess Leonid Breschnew 1968 trotz der Proteste von Kaliningrader Studenten und Intellektuellen sprengen und restlos abraumen Anstelle des Schlosses sollte auf dem sogenannten Zentralplatz neben dem zugeschutteten ehemaligen Burggraben das Haus der Sowjets gebaut werden Der 1970 begonnene Verwaltungsbau musste aus statischen Grunden aufgegeben werden und blieb als Bauruine liegen Der zu machtig geplante uberdimensionierte Bau versank langsam im weichen Boden weshalb die Bewohner Kaliningrads ihn lange Zeit auch Rache der Preussen nannten Der unvollendete und ungenutzte Bau bekam im Jahr 2005 anlasslich eines Besuchs des russischen Prasidenten Wladimir Putin eine renovierte Fassade mit Glasfenstern Die Kaliningrader Stadtverwaltung erorterte eine Zeit lang Moglichkeiten mit finanzieller Unterstutzung des russischen Kulturministeriums das Schloss wiederaufzubauen nbsp Ausgrabungen am ehemaligen Standort des Schlosses 2018 Im Gegensatz zum Konigsberger Dom der seit einigen Jahren renoviert wird stunde man hier jedoch vor der schwierigen Aufgabe das Schloss von Grund auf neu zu errichten so dass diese Plane vorerst nicht weiter verfolgt wurden Stattdessen wird der Zentralplatz neu gepflastert Wiederaufbauplane und Gegenwart Bearbeiten Zwischen 2001 und 2008 finanzierte das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel die Freilegung von Teilen des Schlosskellers die vom Kaliningrader Kunsthistorischen Museum durchgefuhrt wurden Man hoffte dort auf verschuttete Kunstschatze des fruheren Schlossmuseums und moglicherweise auch auf Reste des Bernsteinzimmers zu stossen Bis 2008 wurden tausende von Gegenstanden entdeckt Im Juni 2005 fand man eine verborgene Silberschatulle mit Medaillen und Amuletten was in Fachkreisen als Sensation gewertet wird Es war zunachst geplant nach Abschluss der Ausgrabungen Teile der Kellergewolbe des Schlosses als Freilichtmuseum zuganglich zu machen Im weiteren Verlauf plante man Pressemeldungen zufolge einen historisierenden Wiederaufbau des Schlosses als Kulturzentrum 2008 stellte der Spiegel die Finanzierung der Grabungen jedoch ein Grund sei das Desinteresse der Kaliningrader Behorden am Fortgang der Ausgrabungsarbeiten 2 Auch der immer wieder erwogene Wiederaufbau des Schlosses fur einen neunstelligen Euro Betrag erfahrt seit den 2010er Jahren wieder weniger Berucksichtigung Literatur BearbeitenRobert Albinus Konigsberg Lexikon Stadt und Umgebung Flechsig Wurzburg 2002 ISBN 3 88189 441 1 Fritz Gause Die Geschichte der Stadt Konigsberg in Preussen 3 Bande 2 3 erganzte Auflage Bohlau Koln 1996 ISBN 3 412 08896 X Baldur Koster Konigsberg Architektur aus deutscher Zeit Husum Druck Husum 2000 ISBN 3 88042 923 5 Jurgen Manthey Konigsberg Geschichte einer Weltburgerrepublik Carl Hanser Munchen 2005 ISBN 3 446 20619 1 Gunnar Strunz Konigsberg entdecken Zwischen Memel und frischem Haff Trescher Berlin 2006 ISBN 3 89794 071 X Herbert Meinhard Muhlpfordt Unsterbliches Konigsberger Schloss Zehn Essays Herausgegeben von Peter Worster Frankfurt am Main 2004 Alfred Rohde Das Schloss in Konigsberg Pr und seine Sammlungen 1933 5 Auflage Berlin 1942 Wulf D Wagner Das Konigsberger Schloss Eine Bau und Kulturgeschichte Band 1 Von der Grundung bis zur Regierung Friedrich Wilhelms I 1255 1740 Schnell Steiner Regensburg 2008 ISBN 978 3 7954 1936 3 Publikationen des Museums Stadt Konigsberg Bd 5 Dissertation Universitat Karlsruhe 2005 Wulf D Wagner Heinrich Lange Das Konigsberger Schloss Eine Bau und Kulturgeschichte Band 2 Von Friedrich dem Grossen bis zur Sprengung 1740 1967 68 Das Schicksal seiner Sammlungen nach 1945 Schnell Steiner Regensburg 2011 ISBN 978 3 7954 1953 0 Wulf D Wagner Das Schloss Konigsberg Kaliningrad Kleine Kunstfuhrer Nr 2711 Schnell Steiner Regensburg 2008 ISBN 978 3 7954 6787 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konigsberger Schloss Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bebilderte Darstellung des Schlosses Memento vom 26 Dezember 2007 im Internet Archive Konigsberg will Altstadt und Schloss zuruck 2007 Am Schlossaufbau scheiden sich die Geister 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Robert Albinus Konigsberg Lexikon Wurzburg 2002 ISBN 3 88189 441 1 Jan Popp Sewing Konigsberger Schloss Okkulter Schatz des Preussenkonigs gefunden In Burgerbe 19 Februar 2017 abgerufen am 7 September 2020 54 710218 20 510788 Koordinaten 54 42 36 8 N 20 30 38 8 O Normdaten Geografikum GND 4667894 3 lobid OGND AKS LCCN sh2008003843 VIAF 247842353 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konigsberger Schloss amp oldid 227313095