www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die Halbinsel in der Ostsee zu anderen Bedeutungen siehe Samland Begriffsklarung Das Samland ist eine Halbinsel in der ostlichen Ostsee Als westlicher Teil des nordlichen Ostpreussens gehort das Samland seit 1945 zu Russland SamlandSamlandGeographische LageSamland Oblast Kaliningrad Koordinaten 54 50 N 20 17 O 54 833333333333 20 283333333333 Koordinaten 54 50 N 20 17 OGewasser 1 Frisches Haff OstseeGewasser 2 Kurisches HaffFlache ca 1 900 km Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Lage 3 Geschichte 3 1 Wikingerzeit 3 2 Mittelalter 3 3 Neuzeit 4 Legende 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Volksname Sambi bedeutet moglicherweise der Seinige oder Sippenangehorige 1 Denkbar ist auch eine Ableitung vom altpreussischen Wort semme Erde Semba war der Eigenname der dortigen Bevolkerung Semben hiessen sie in der altnordischen Sprache der Danen Das danische Lagerbuch nennt das Samland 1268 Zambia 2 Das in Lappland lebende finno ugrische Volk der Samen hat nichts mit Samland zu tun Lage Bearbeiten nbsp Blick uber den nordostlichen Teil des Frischen Haffs auf Samland und das Alkgebirge nbsp Wachbudenberg an der Nordwestecke des SamlandesDie etwa 75 30 km grosse Halbinsel ist der Rest des tertiaren Samlandischen Sockels und ragt zwischen Frischem Haff Kurischem Haff und den Nehrungen in die Ostsee Der ostliche Teil ist eben der westliche hugelig Der hochste Punkt ist mit 111 m der Galtgarben im Alkgebirge Im Norden und Westen hat das Samland uberwiegend Steilkusten im Suden Dunen Im binnenlandischen Suden und Osten gelten der Pregel und die Deime als Grenze Die Deime verlauft von Gwardeisk Tapiau nach Polessk Labiau und mundet 4 km weiter in das Kurische Haff Bedeutendste Stadte des Samlands waren Altstadt Kneiphof und Lobenicht die 1724 zur Koniglichen Haupt und Residenzstadt Konigsberg zusammengelegt wurden Geschichte BearbeitenErstmals urkundlich erwahnt wurde das Samland im 5 Jahrhundert v Chr bei Herodot der es als Bernsteinland bezeichnete Die Landschaft war um das Jahr Null von Prussen besiedelt In seinem Werk Germania schrieb Tacitus dass die Astier die ostlichen Nachbarn der Goten im Weichseldelta gewesen seien Wikingerzeit Bearbeiten Archaologen hatten schon im 19 Jahrhundert sudlich der Kurischen Nehrung bei Wiskiauten unweit von Konigsberg ein wikingerzeitliches Graberfeld entdeckt Die 500 Hugel und Erdgraber sind etwa 1000 Jahre alt Sie enthalten Waffen Schmuck und Kleidung die deutlich skandinavischen Vorbildern folgen Archaologen des Deutschen Archaologischen Instituts um Siegmar von Schnurbein und des Archaologischen Landesmuseums Schleswig Stiftung Schleswig Holsteinischer Landesmuseen Schloss Gottorf um Claus von Carnap Bornheim haben 2006 in Zusammenarbeit mit russischen Archaologen Keramik Schlacken Knochen und bearbeiteten Bernstein gefunden Silbermunzen und Gewichtsstucke waren schon fruher aufgetaucht Die Funde aus dem 10 bis 12 Jahrhundert deuten auf eine Siedlung in der Nahe des Kurischen Haffs womoglich ein fruhes Zentrum der Bernsteinindustrie mit guter Verbindung nach Skandinavien Die Ausgrabungsstatte wird in der Zukunft Gegenstand intensiver Forschungen bleiben Mittelalter Bearbeiten Das Samland ist einer der alten prussischen Gaue Als Papstlicher Legat teilte Wilhelm von Modena Preussen historische Landschaft in vier Bistumer Erzbistum Ermland Pomesanien Furstbistum Samland und Kulmerland Das Samland wurde von Balga aus durch den Deutschen Orden erobert Im Deutschordensstaat waren Konigsberg 1255 Labiau 1258 und Tapiau 1265 wichtige Ordensburgen und Stadtgrundungen Lange Zeit war das Samland eines der letzten Siedlungsgebiete der Prussen Spater wurde es ein zentraler Landesteil Ostpreussens Das Furstbistum Samland spielte in der Geschichte Preussens eine grosse Rolle Siehe auch 13 Jahrhundert Mittel und Osteuropa und Liste der Bischofe von Samland Neuzeit Bearbeiten nbsp Bevolkerung 1902 In der Mitte des Samlands liegt Chrabrowo Powunden mit dem Flughafen Kaliningrad Bedeutend sind auch die bei dem Kustenort Jantarny Palmnicken vorhandenen Bernstein Vorkommen die im Tagebau gewonnen werden Eine wichtige Rolle spielt der Tagestourismus an der Ostseekuste fur die Oblast Kaliningrad Seit dem 19 Jahrhundert entwickelte sich der Seebadertourismus vor allem in Cranz und Rauschen Dieser brach in der Ostpreussischen Operation 1945 zusammen Nach der Perestroika nahm er seit den 1990er Jahren einen erneuten Aufschwung Von 1939 bis 1945 waren die samlandischen Kreise Fischhausen und Konigsberg Pr zum Landkreis Samland zusammengefasst Der Samlandplan sah die Errichtung einer neuen Universitatsstadt im Fritzener Forst nordlich von Konigsberg vor Er stand im Zusammenhang mit der im Reichsgesetzblatt vom Marz 1941 veroffentlichten Verordnung uber die Neugestaltung Konigsbergs 3 Nach Flucht und Vertreibung der ursprunglich ansassigen Deutschen leben heute hauptsachlich Russen Ukrainer und Belarussen in der Region Beate Uhse Volker Lechtenbrink und Wilhelm Wien stammten aus dem Samland Legende BearbeitenDer Sage nach war Samo der zweite Sohn des Konigs Widowuto der das Land von Crono und Hailibo bis an die Skara Pregel erhielt Er baute sich auf einem teilweise aufgeschutteten machtigen Sandberg die Feste Gailgarwo Galtgarben Samo hatte mit den Seinen eine sonderliche Lebensweise denn sie waren andachtiger wie die ubrigen Brutener Sie wahlten einen besonderen Eichwald als Andachtsstatte aus und hielten dort einen Haufen Schlangen zu Ehren ihrer Gotter Samo hatte weniger Kinder als seine elf Bruder denn seine Frau Pregolla ertrank in der Skara weshalb der Fluss den Namen Pregel erhielt Siehe auch Bearbeiten nbsp Samlandplan 1939 Preussisches Paradies Samland Samlandbahn AGLiteratur BearbeitenOlga Kurilo Kulturlandschaft Samland Kollektives Gedachtnis und Identitatswandel vom 19 bis zum 21 Jahrhundert be bra wissenschaft verlag Berlin 2016 ISBN 978 3 95410 076 7 Karl Emil Gebauer Kunde des Samlandes oder Geschichte und topographisch statistisches Bild der ostpreussischen Landschaft Samland Konigsberg 1844 Volltext Pietro U Dini Wojciech Nowakowski Samland In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 26 Walter de Gruyter Berlin New York 2004 ISBN 3 11 017734 X S 392 403 Handelskolonie im Samland In Abenteuer Archaologie Kulturen Menschen Monumente Spektrum der Wissenschaft Verlag Ges Heidelberg 2 2006 S 88 ISSN 1612 9954 Landkarte SAMLAND 1928 Kreis Konigsberg Verlag Rockstuhl 2018 Reprint Herausgegeben vom Reichsamt fur Landesaufnahme Berlin 1928 ISBN 978 3 95966 321 2 Samland 1938 Landkarte Pharus 1938 Reprint Pharus Verlag Berlin 2005 ISBN 3 86514 087 4 R Bruckmann Samland Ein Fuhrer fur Wanderer Hartung Konigsberg 1926 Reprint Rautenberg Verlag Leer 1989 ISBN 3 7921 0385 0 Albert Zweck Samland Pregel und Frischingthal Eine Landes und Volkskunde Verlag Hobbing amp Buchle Stuttgart 1902 Boye Meyer Friese Fischerei im Samland Fotografische Dokumente der Fischerei aus den Jahren 1926 bis 1928 Herford 1987 ISBN 3 7822 0384 4 Ferdinand Gregorovius Idyllen vom Baltischen Ufer In Figuren F A Brockhaus Leipzig 1856 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sambia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rudolf Jankowsky Samland und seine Bevolkerung Diss Univ Konigsberg 1902 UB Gottingen 8 DISS PHIL Konigsberg 1901 02 Jankowsky Beschreibung der Region auf der Website des Forschungsprojektes Kurorte Samlands des Kaliningrader Gebiets Identitatswandel im 19 und 20 Jahrhundert Memento vom 17 Juli 2013 im Webarchiv archive today Einzelnachweise Bearbeiten Rainer Eckert Altpreussisch in Milos Okuka Hrsg Lexikon der Sprachen des europaischen Ostens Klagenfurt 2002 ISBN 3 85129 510 2 S 589 596 Heimatgemeinschaft Grossheidekrug Ostpreussen Fritz Gause Die Geschichte der Stadt Konigsberg in Preussen Band 3 S 130 ff und Tafel XII Gebiete des Deutschordenslandes ohne Livland Barten Ermland Galindien Kulmerland Michelauer Land Nadrauen Natangen Pogesanien Pomesanien Samland Sassen Schalauen Sudauen Normdaten Geografikum GND 4105275 4 lobid OGND AKS VIAF 722145858256623022854 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Samland amp oldid 235786817