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Kneiphof russisch Knajphof Knaipchof war die Bezeichnung fur eine der drei Stadte Konigsbergs 1785 gehorten zu diesem Stadtteil die vordere und hintere Vorstadt sowie der alte oder trockene Garten auf dem Haberberg der Nasse Garten und die Festung Gross Friedrichsburg 1 Wappen von Kneiphof Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geschichte 3 Sakralbauten 4 Modell der Insel 5 Insel und Hafen 6 Kneiphofbrucken 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name leitet sich von dem prussischen Wort knypabe kneip abe ape Fluss ab und bedeutet umflutet sein uberschwemmt werden Die Dominsel war eingeschlossen von den beiden Pregelarmen nordlich vom Neuen Pregel Lipza und sudlich vom Alten Pregel Natangischer Pregel Das Kneiphof sche Areal begann also beim Litthauischen Baum im Osten und endete am Hollander Baum im Westen Geschichte Bearbeiten nbsp Kneiphofische Langgasse und Grunes Tor 1864 In den altesten Zeiten wurde die morastige Insel auch Pregormunde Pregelmunde oder Vogtswerder genannt Die Bebauung soll 1324 mit der Anlage der Langgasse der Kramerbrucke und der Grunen Brucke begonnen haben Seit 1327 ist die Insel als Stadt privilegiert 1332 wurde durch den Hochmeister Luther von Braunschweig das Domkapitel Alter Dom von der Altstadt auf den Kneiphof verlegt Zum Kneiphof gehorten die vordere und die hintere Vorstadt und der Haberberg Solange nur zwei Brucken die Dominsel mit den anderen Stadtgebieten verbanden vermehrten sich in den Vorstadten die Speicher und Wirtshauser Zwei Baren sind Halter des Kneiphof schen Stadtwappens Zwischen zwei Jagdhornern im grunen Feld wird eine Krone im weissen Feld von einer Hand mit blauem Armel emporgehalten Von 1255 bis 1724 war der Kneiphof eine eigenstandige von Grosshandel gepragte Stadt mit einer eigenen Stadtverwaltung Zum Ende des 19 Jahrhunderts war Kneiphof dicht bebaut Auf der nur knapp 10 Hektar grossen Insel befanden sich neben dem Konigsberger Dom das Grabmal Immanuel Kants Universitatsgebaude und viele weitere Altstadtgebaude Wegen des sumpfigen Bodens mussten vor dem Bau eine grosse Zahl Eichenpfahle in die Erde gerammt werden Die Insel war durch funf Brucken mit dem Festland verbunden Diese Brucken zusammen mit zwei weiteren Brucken uber den Pregel bildeten das bekannte Konigsberger Bruckenproblem Nach der Bombardierung von Konigsberg durch die Royal Air Force im August 1944 waren fast alle Bauten zerstort Nur der Konigsberger Dom und das Kant Grabmal blieben stark beschadigt erhalten Von 1945 bis 1953 wurde die Insel als eine Art Steinbruch genutzt Ruinen und nur wenig beschadigte Hauser wurden abgebaut Steine und Ziegel fur den Wiederaufbau von Leningrad verwendet Die Domruine blieb aber stehen vor allem weil daneben Immanuel Kant beerdigt war der auch in der Sowjetunion als Wegbereiter der Aufklarung angesehen wurde In den 1970er Jahren liess die Kaliningrader Stadtverwaltung auf der Insel einen Dendropark und einen Skulpturenpark anlegen auf die Fundamentreste wurde eine Lage Erde aufgeschuttet Wege wurden angelegt Rasen und Baume eingepflanzt Auf den Rasenflachen stehen seitdem Skulpturen aus Museumsreserven und speziell dafur gekaufte Skulpturen Anfang der 1990er Jahre als Kaliningrad auch fur auslandische Touristen wieder zuganglich wurde beschloss der damalige Burgermeister Witali Schipow Kaliningrad zu einer Festivalstadt zu machen Der ehemalige Kneiphof der nun Kantinsel genannt wurde erwies sich als guter Platz fur die Durchfuhrung solcher Feste Er liegt unweit des heutigen Zentrums der Stadt ist aber gleichzeitig relativ isoliert und geraumig Der Konigsberger Dom wird seit 1992 wiederaufgebaut die Aussenarbeiten sind abgeschlossen zurzeit laufen noch Arbeiten an der vollig verloren gegangenen Innenausstattung Bereits 2007 wurde ferner der Plan einer originalgetreuen Rekonstruktion des Kneiphof Viertels sowie der Altstadt insgesamt bekannt der auch immer mehr Gestalt annimmt 2 3 Sakralbauten BearbeitenIm Jahre 1785 60 Jahre nach Zusammenlegung der drei Stadte gehorten zu Kneiphof Konigsberger Dom die Universitatskirche Haberberger Trinitatis Kirche Festungskirche in der Festung Gross Friedrichsburg Bethaus der Mennoniten Alte Synagoge Konigsberg Modell der Insel BearbeitenIm Jahre 1993 wurden die zwei Kaliningrader Kunstler Waleri Morosko und Olga Dmitrijewa von der Stiftung Konigsberg nach Duisburg eingeladen und beauftragt ein Modell der Insel zu erstellen das die Bebauung der Insel vor den Luftangriffen auf Konigsberg Ende August 1944 nachbilden sollte Nach einem halben Jahr Arbeit war die Nachbildung fertig Im August 1994 bei der Offnung der Ausstellung zum 450 jahrigen Jubilaum der Albertus Universitat ubergab der Burgermeister von Duisburg das Modell dem Geschichts und Kunstmuseum Kaliningrads Das Modell kann dort heute besichtigt werden Insel und Hafen Bearbeiten Hauptartikel Hundegatt und Konigsberger Hafen Zum Westen hin vereinigten sich beide Pregelarme wieder und mundet ins Frische Haff und damit in die Ostsee Der Hafen Konigsbergs stellte somit die Verbindung zwischen Binnenschifffahrt und Seeschifffahrt her Um den Kneiphof herum lag der Alte Hafen der Stadt Das Hundegatt mit der Lastadie im Westen der Insel bildete den alten Seehafen Im Norden zwischen Kramerbrucke und Schmiedebrucke war der Untere Fischmarkt Hier boten die Fischer ihren Seefischfang aus dem Frischen Haff vor der Kulisse der Handels Kontor und Wohnhauser feil Den Seefischen waren tiefe Holzbottiche vorbehalten Die Fischfrauen priesen den Raucheraal und geraucherte Flundern in Holzkisten zumeist am Unteren Fischmarkt zwischen Schmiedebrucke und Hoher Brucke an Noch lebende Susswasserfische wie Hechte Zander Barsche zappelten in Holzwannen In den zahlreichen Kneipen wie in den beruhmten Fleckkellern gab es die Spezialitat der Stadt die kraftige saure Kuttelsuppe Konigsberger Fleck zu kaufen Gemuse und landwirtschaftliche Produkte wurden an dem nordlichen bzw sudlichen Teil des Kneiphofes angeboten Hier sei der Junkergarten erwahnt der sich zwischen Kottelbrucke und Honigbrucke erstreckte Der Kneiphof war eine Flussinsel die zugleich Binnen und Seehafen der Stadt Konigsberg war An dieser belebten Insel landeten die unterschiedlichsten Schiffe und Kahne an und auch Landfahrzeuge aller Art befuhren sie Daher waren alle Kneiphofbrucken als Klappbrucken gebaut Die Kneiphofinsel heisst neuerdings Kant Insel nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Ostlicher Teil der Kneiphof Insel mit dem Dom Rechts der Alte Pregel und die Lomse In der Mitte der Neue Pregel Oben nordlich vom Pregel rechts der fruhere Lobenicht links die fruhere Altstadt mit dem Haus der Sowjets Blickrichtung Ostnordost Kneiphofbrucken Bearbeiten Hauptartikel Konigsberger Pregelbrucken Grune Brucke Konigsberg Kramerbrucke Konigsberg Schmiedebrucke Konigsberg Kottelbrucke Honigbrucke Konigsberg Literatur BearbeitenLudwig von Baczko Versuch einer Geschichte und Beschreibung von Konigsberg Konigsberg 1804 Baldur Koster Konigsberg Im Anhang Der Kneiphof zeichnerische Rekonstruktionen und Gedanken zur Wiedergewinnung eines historischen Stadtbildes Husum 2000 ISBN 3 88042 923 5 Johann Friedrich Goldbeck Vollstandige Topographie vom Ost Preussischen Cammer Departement Konigsberg Leipzig 1785 Nachdruck Hamburg 1990 ISBN 9783743633278 Samuel Gottlieb Wald Topographische Ubersicht des Verwaltung Bezirks der Koniglichen Preussischen Regierung zu Konigsberg in Preussen Konigsberg 1820 Weblinks BearbeitenFotoarchaologie Kneiphofs Russische Ausstellung auf der Kneiphof Insel mit russischer englischer und deutscher Online Version Einzelnachweise Bearbeiten Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Erster Theil welcher die Topographie von Ost Preussen enthalt Kanter Konigsberg 1785 S 6 Wie Kaliningrad zum neuen Konigsberg werden konnte welt de 25 Oktober 2010 abgerufen am 16 August 2011 Altstadt Projekt Konigsberg Arthur Sarnitz Koenigsberg GmbH abgerufen am 16 August 2011 deutsch 54 706388888889 20 510833333333 Koordinaten 54 42 N 20 31 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kneiphof amp oldid 216365122