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Pregel Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum deutschen Schriftsteller und Lektor siehe Thomas und zum Volkskammer

Pregel

Der Pregel (prußisch Preigara und Preigile, russisch Прего́ля (Pregolja), litauisch Prieglius) ist ein Fluss in der Oblast Kaliningrad, dem russischen Teil Ostpreußens. Er ist 123 km, zusammen mit der Angerapp, einem der bedeutendsten Zuflüsse, 292 km lang. Sein Einzugsgebiet umfasst 15.500 km². Der mittlere Abfluss (MQ) liegt bei 90 m³/s.

Pregel
Прего́ля (Pregolja)
Pregel und Deime in Tapiau, russische Aufnahme (1914)

Pregel und Deime in Tapiau, russische Aufnahme (1914)

Daten
Gewässerkennzahl RU: 01010000212104300009873
Lage Oblast Kaliningrad (Russland)
Flusssystem Pregel
Zusammenfluss von Instrutsch (Inster) und Angrapa (Angerapp) bei Tschernjachowsk (Insterburg)
54° 38′ 53″ N, 21° 47′ 32″ O
Mündung Frisches Haff (Ostsee) bei Kaliningrad (Königsberg)Koordinaten: 54° 41′ 21″ N, 20° 22′ 28″ O
54° 41′ 21″ N, 20° 22′ 28″ O
Mündungshöhe 0 m

Länge 123 km
Einzugsgebiet 15.500 km²
Abfluss am Pegel in Mündungsnähe MQ
 90 m³/s
Linke Nebenflüsse Lawa, Baidukowka, Bobrowaja, Gwardeiskaja, Bolschaja, Golubaja
Rechte Nebenflüsse Lakowka, Gurjewka, Glubokaja, Gremjatschja
Großstädte Kaliningrad
Mittelstädte Tschernjachowsk
Schiffbar auf der ganzen Länge

Name

Der von Claudius Ptolemäus erwähnte Fluss Chronos wurde mit dem Pregel identifiziert. Zur Gotenzeit wurde der Pregel Skara genannt. Zu Ordenszeiten (1231: Lipz) hieß der Fluss auch Lipsa (1246: „Lipza“): „Lindenfluss“. 1243 hieß er „flumen pregore“. Dieser Name wird linguistisch unterschiedlich gedeutet: Nach Peteraitis „schnell, mutig“, nach Vanagas „Hölle, Abgrund“ und nach Gerullis „grundloser Weg, Abgrund“. Nach Preuß rührt der Name Pregel von den älteren Bezeichnungen Pregolla und Prigora (prie bei und gora Berg, also ‚bei dem Berg‘) her und hängt damit zusammen, dass die Vereinigung der Quellströme des Pregel an einem Berg erfolgt. Der Name Pregel (prußisch „preigillis“: an der tiefen Stelle) erschien erstmals im Jahr 1302.

Verlauf und Verbindungen mit anderen Gewässern

Der Pregel entsteht westlich von Tschernjachowsk (Insterburg) aus dem Zusammenfluss von Instrutsch (Inster) und Angrapa (Angerapp) und fließt in westliche Richtung durch weites Flachland. Er hat über die Deima (Deime), die bei Gwardeisk (Tapiau) abzweigt, eine Verbindung zum Kurischen Haff sowie seit 1697 über die Deime und den Polesski Kanal (Großer Friedrichsgraben) eine Verbindung zur Memel.

Der Fluss spaltet sich bei Schloss Friedrichstein in zwei Arme, den Alten Pregel oder Natangischen Pregel sowie nördlich davon den Neuen Pregel oder Samländischen Pregel. Um die Insel Kneiphof vereinigen sich die Arme wieder. Der Knick des Unterlaufs bei der Walzmühle in Rathshof wurde in den 1920er Jahren durch einen Durchstich begradigt.

Der Pregel mündet hinter Kaliningrad (Königsberg) in das Frische Haff.

Der Pregel ist, wie alle Flüsse in der Oblast Kaliningrad, durch das Fehlen funktionierender Kläranlagen stark verunreinigt (2014).

Verkehrsbedeutung

Der Fluss ist auf der ganzen Länge schiffbar. Die Bedeutung dieser Wasserstraße hatte seit der Fertigstellung der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje (Eydtkuhnen an der russischen Grenze) im 19. Jahrhundert nachgelassen.

Städte am Pregel

Alter Pregel an der Königsberger Dominsel

Wichtigste Zuflüsse

Siehe auch

Weblinks

Commons: Pregel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ↑ Pregel im Staatlichen Gewässerverzeichnis der Russischen Föderation (russisch)
  2. ↑ Artikel Pregel in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D92333~2a%3D~2b%3DPregel
  3. Ptolemäus 3.5.2. Vgl. auch: Alfred Stückelberger, Gerd Graßhoff (Hrsg.): Klaudios Ptolemaios: Handbuch der Geographie. Schwabe, Basel 2006, 1. Teil, S. 299.
  4. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde s. v.; Jerzy Kolendo: Roman acquaintance with the south-east Baltic coast. The Karbones of Ptolemy. In: Barbaricum 2 (1992), S. 186–190.
  5. August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde oder Beschreibung von Preußen. Königsberg i. Pr. 1835, S. 36.
  6. Andreas Kurt Borm: Die Entwicklung Königsbergs i. Pr. zu einer modernen Großstadt in der Weimarer Republik (Diss. Univ. Greifswald 2016)
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Veröffentlichungsdatum:
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum deutschen Schriftsteller und Lektor siehe Thomas Pregel und zum Volkskammerabgeordneten siehe Helmut Pregel Der Pregel prussisch Preigara und Preigile russisch Prego lya Pregolja litauisch Prieglius ist ein Fluss in der Oblast Kaliningrad dem russischen Teil Ostpreussens Er ist 123 km zusammen mit der Angerapp einem der bedeutendsten Zuflusse 292 km lang Sein Einzugsgebiet umfasst 15 500 km Der mittlere Abfluss MQ liegt bei 90 m s Pregel Prego lya Pregolja Pregel und Deime in Tapiau russische Aufnahme 1914 Pregel und Deime in Tapiau russische Aufnahme 1914 DatenGewasserkennzahl RU 01010000212104300009873Lage Oblast Kaliningrad Russland Flusssystem PregelZusammenfluss von Instrutsch Inster und Angrapa Angerapp bei Tschernjachowsk Insterburg 54 38 53 N 21 47 32 O 54 647990381894 21 792154312134Mundung Frisches Haff Ostsee bei Kaliningrad Konigsberg 54 689213322603 20 374317169189 0 Koordinaten 54 41 21 N 20 22 28 O 54 41 21 N 20 22 28 O 54 689213322603 20 374317169189 0Mundungshohe 0 mLange 123 km 1 Einzugsgebiet 15 500 km 2 1 Abfluss am Pegel in Mundungsnahe 2 MQ 90 m sLinke Nebenflusse Lawa Baidukowka Bobrowaja Gwardeiskaja Bolschaja GolubajaRechte Nebenflusse Lakowka Gurjewka Glubokaja GremjatschjaGrossstadte KaliningradMittelstadte TschernjachowskSchiffbar auf der ganzen Lange Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Verlauf und Verbindungen mit anderen Gewassern 3 Verkehrsbedeutung 4 Stadte am Pregel 5 Wichtigste Zuflusse 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseName BearbeitenDer von Claudius Ptolemaus erwahnte Fluss Chronos 3 wurde mit dem Pregel identifiziert 4 Zur Gotenzeit wurde der Pregel Skara genannt Zu Ordenszeiten 1231 Lipz hiess der Fluss auch Lipsa 1246 Lipza Lindenfluss 1243 hiess er flumen pregore Dieser Name wird linguistisch unterschiedlich gedeutet Nach Peteraitis schnell mutig nach Vanagas Holle Abgrund und nach Gerullis grundloser Weg Abgrund Nach Preuss ruhrt der Name Pregel von den alteren Bezeichnungen Pregolla und Prigora prie bei und gora Berg also bei dem Berg her und hangt damit zusammen dass die Vereinigung der Quellstrome des Pregel an einem Berg erfolgt 5 Der Name Pregel prussisch preigillis an der tiefen Stelle erschien erstmals im Jahr 1302 Verlauf und Verbindungen mit anderen Gewassern BearbeitenDer Pregel entsteht westlich von Tschernjachowsk Insterburg aus dem Zusammenfluss von Instrutsch Inster und Angrapa Angerapp und fliesst in westliche Richtung durch weites Flachland Er hat uber die Deima Deime die bei Gwardeisk Tapiau abzweigt eine Verbindung zum Kurischen Haff sowie seit 1697 uber die Deime und den Polesski Kanal Grosser Friedrichsgraben eine Verbindung zur Memel Der Fluss spaltet sich bei Schloss Friedrichstein in zwei Arme den Alten Pregel oder Natangischen Pregel sowie nordlich davon den Neuen Pregel oder Samlandischen Pregel Um die Insel Kneiphof vereinigen sich die Arme wieder Der Knick des Unterlaufs bei der Walzmuhle in Rathshof wurde in den 1920er Jahren durch einen Durchstich begradigt 6 Der Pregel mundet hinter Kaliningrad Konigsberg in das Frische Haff Der Pregel ist wie alle Flusse in der Oblast Kaliningrad durch das Fehlen funktionierender Klaranlagen stark verunreinigt 2014 Verkehrsbedeutung BearbeitenDer Fluss ist auf der ganzen Lange schiffbar Die Bedeutung dieser Wasserstrasse hatte seit der Fertigstellung der Bahnstrecke Kaliningrad Tschernyschewskoje Eydtkuhnen an der russischen Grenze im 19 Jahrhundert nachgelassen Stadte am Pregel Bearbeiten Alter Pregel an der Konigsberger DominselTschernjachowsk Insterburg Snamensk Wehlau Gwardeisk Tapiau Kaliningrad Konigsberg Pr Wichtigste Zuflusse BearbeitenLawa Lyna Alle Angrapa Angerapp Wegorapa Instrutsch Inster Siehe auch BearbeitenKonigsberger PregelbruckenWeblinks Bearbeiten Commons Pregel Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Pregel im Staatlichen Gewasserverzeichnis der Russischen Foderation russisch a b Artikel Pregel in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D92333 2a 3D 2b 3DPregel Ptolemaus 3 5 2 Vgl auch Alfred Stuckelberger Gerd Grasshoff Hrsg Klaudios Ptolemaios Handbuch der Geographie Schwabe Basel 2006 1 Teil S 299 Reallexikon der Germanischen Altertumskunde s v Jerzy Kolendo Roman acquaintance with the south east Baltic coast The Karbones of Ptolemy In Barbaricum 2 1992 S 186 190 August Eduard Preuss Preussische Landes und Volkskunde oder Beschreibung von Preussen Konigsberg i Pr 1835 S 36 Andreas Kurt Borm Die Entwicklung Konigsbergs i Pr zu einer modernen Grossstadt in der Weimarer Republik Diss Univ Greifswald 2016 Normdaten Geografikum GND 4266579 6 lobid OGND AKS VIAF 234255418 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pregel amp oldid 224639741