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Schloss Friedrichstein war ein Schloss in Friedrichstein im Kreis Konigsberg Land im Pregeltal 20 Kilometer ostlich von Konigsberg in Ostpreussen heute Kamenka im Rajon Gurjewsk Kreis Neuhausen Oblast Kaliningrad Gebiet Konigsberg Preussen Russland Schloss Friedrichstein das grosste Schloss Ostpreussens im Jahr 1927 Es wurde 1945 von der Roten Armee abgebrannt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 Anmerkungen und BelegeGeschichte Bearbeiten nbsp Schloss Friedrichstein um 1857 58 Sammlung Alexander DunckerBis zum 2 September 1666 war die Familie zu Waldburg in Friedrichstein ansassig Friedrich zu Waldburg liess ein adliges Wohnhaus errichten und der Ort wurde Friedrichstein genannt Nach dem Tod des Freiherrn zu Waldburg 1625 und der weiterfuhrenden Bewirtschaftung durch seine Witwe Maria von Waldburg geborene von Kreutzen bis zu ihrem Tod 1642 war die wirtschaftliche Lage der Besitzung nicht gut Friedrichstein musste verkauft werden Das Gut hatte damals eine Grosse von etwa 450 Hektar Am 2 September 1666 gab der Grosse Kurfurst seine Zustimmung zum Kauf des Gutes durch Friedrich von Donhoff 1639 1696 Kammerherr des Kurfursten und Oberstleutnant Von 1666 bis 1945 waren nunmehr Schloss und Fideikommiss 1859 1919 im Besitz der Grafen von Donhoff die bis 1945 das Kirchenpatronat uber die Kirche Lowenhagen Ostpreussen innehatten Im Winter des Jahres 1709 zerstorte eine Feuersbrunst das damalige Gutshaus Der Neubau wurde unter Otto Magnus Graf von Donhoff 1709 bis 1714 nach Planen des Barockarchitekten Jean de Bodt 1 und unter der Bauleitung von John von Collas 2 errichtet Der Generalleutnant und Gutsherr war einer der ersten Trager 3 des hohen Ordens vom Schwarzen Adler Die Grosse und Qualitat des Baues entsprach dem Wunsch des Konigs Friedrich I Das 1701 neu gegrundete Konigreich Preussen sollte aus Grunden kultureller Reprasentation mit einigen prachtigen Barockschlossern versehen werden daher entstanden im Wettbewerb untereinander fast gleichzeitig auch die Schlosser Donhoffstadt Grafen Donhoff Finckenstein Grafen Finck von Finckenstein Schlobitten und Schlodien Grafen Dohna und Capustigall Grafen Waldburg von denen heute nur noch Donhoffstadt existiert Das Schloss Friedrichstein hatte 19 Achsen einen zweigeschossigen Mitteltrakt Seitenrisalite an der Hof und Gartenseite sowie zentrale Risalite ein hohes Kellergeschoss und ein Mansardendach Die Hofseite hob ein Portikus in ionischer Ordnung an der Gartenseite war eine analoge Aussenloggia Diese Seite war zu einem langgezogenen Teich russisch Prud ausgerichtet wohl einem alten Pregelteich In Friedrichstein befand sich bis zuletzt eine um 1630 in Brussel entstandene wertvolle Serie von Wandteppichen mit Darstellungen aus dem Leben Alexanders des Grossen nach Entwurfen von Jacob Jordaens Erben des Bauherrn wurden der Oberst Friedrich von Donhoff verheiratet mit Wilhelmine Sophie von Kameke dann ihr Sohn der preussische Kriegsminister Christian von Donhoff liiert mit Charlotte Amalie Rollaz du Rosey In der weiteren direkten Erbfolge kamen Schloss und Guter an den Offizier August von Donhoff Landhofmeister von Preussen Trager des Pour le Merite Auch der Diplomat August Heinrich Hermann von Donhoff entstammte dem Donhoff Haus Friedrichstein Spater war August von Donhoff bis zu seinem Tod Schlossherr und Gutsbesitzer auf Friedrichstein 1920 erbte Heinrich Graf Donhoff 1899 1942 das Gut Friedrichstein eines der grossten Ritterguter im Deutschen Reich Das Gut wurde zunachst stellvertretend fur ihn von seiner Mutter gefuhrt die vom ehemaligen sachsischen Minister von Falkenhausen beraten wurde Um 1922 ubernahm Heinrich Graf Donhoff selbst die Verwaltung des elterlichen Gutes Er richtete das zugehorige Gut nach marktwirtschaftlichen Erkenntnissen aus das Schloss wurde in den 1930er Jahren renoviert und der Park in den fruheren barocken Strukturen wieder hergestellt Das Gut Friedrichstein war eines der grossten privaten Grundbesitztumer im Deutschen Reich der 1920er bis 1940er Jahre Der Grundbesitz von Friedrichstein mit Schloss Fasanerie und Amalienhof dem Forst Schutzforst Gross Hohenhagen sowie Wehnenfeld mit Vorwerk Lottienenhof umfasste 6215 Hektar Die Familienstiftung Quittainen beinhaltete noch einmal 9907 Hektar was zusammen mehr als 160 Quadratkilometer ausmachte 4 5 Das Kant Denkmal von Christian Daniel Rauch in Konigsberg wurde 1944 in den Park von Friedrichstein gebracht dann vergraben Es ist seitdem verschollen Das seit 1992 in Konigsberg stehende Denkmal ist eine Replik Das Schloss wurde im Januar 1945 von der Roten Armee in Brand gesetzt Die verbliebene Ruine wurde 1957 zum grossen Teil abgetragen Mauerreste standen noch bis in die 1980er Jahre einige Fragmente sind heute noch erkennbar Hier steht heute ein Cafe Schloss Friedrichstein ist der Geburtsort der Journalistin und Publizistin Marion Grafin Donhoff 1909 2002 Ihr Bruder Dietrich Graf Donhoff 1991 auf Gut Schwebda in Hessen war nach dem Tod des Bruders Heinrich Graf Donhoff 1899 1942 von 1942 bis zur Flucht letzter Besitzer des Gutes sie selbst lebte danach noch bei ihrem ebenfalls in Friedrichstein geborenen alteren Bruder Christoph Graf Donhoff in Quittainen von wo sie die Flucht zu Pferde in den Westen antrat Bedeutende Teile der ursprunglichen Ausstattung sowie des Familienarchivs wurden vor 1945 in den Westen evakuiert und befinden sich heute teilweise auf Schloss Schonstein in Wissen Sieg Literatur BearbeitenNiekammer s Landwirtschaftliche Guter Adressbucher Band III Landwirtschaftliches Adressbuch der Domanen Ritterguter Guter und Hofe in der Provinz Ostpreussen Verzeichnis Verlag der Niekammer GmbH Leipzig 1932 S 320 Marion Grafin Donhoff Entstehung und Bewirtschaftung eines ostdeutschen Grossbetriebes Die Friedrichsteiner Guter von der Ordenszeit bis zur Bauernbefreiung Inaugural Dissertation zur Erlangung der Wurde eines Doktors der Staatswissenschaften der philologisch historischen Abteilung der philosophischen Fakultat der Universitat Basel Basel 1935 Konigsberg 1936 Dazu die Kritiken von Robert Stein in Mitteilungen des Vereins fur die Geschichte von Ost und Westpreussen Jg 11 Nr 3 Konigsberg 1937 S 45 47 ebenda Jg 12 Nr 2 Konigsberg 1937 S 31 33 sowie die Entgegnung der Verfasserin ebenda Jg 12 Nr 1 Konigsberg 1937 S 7 10 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser A Uradel 1942 Jg 115 zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Justus Perthes Gotha 1941 S 168 ff Hans Friedrich von Ehrenkrook Jurgen von Flotow Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch der Graflichen Hauser A Uradel Band I Band 2 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Glucksburg Ostsee 1952 S 112 ff ISSN 0435 2408 Kilian Heck Christian Thielemann Hg Friedrichstein Das Schloss der Grafen von Donhoff in Ostpreussen 1 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen und Berlin 2006 ISBN 978 3 422 07361 6 S Auflage 2019 ISBN 978 3 422 07361 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Friedrichstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Friedrichstein in der Sammlung Alexander Duncker Schloss Friedrichstein in Ostpreussen und die Grafen Donhoff Wanderausstellung Geschichte von Friedrichstein bei ostpreussen net Virtuelle Rekonstruktion von Schloss Friedrichstein im Rahmen des Projekts Virtuelle Rekonstruktionen in transnationalen Forschungsumgebungen Das Portal Schlosser und Parkanlagen im ehemaligen Ostpreussen Anmerkungen und Belege Bearbeiten Jean de Bodt war der Architekt u a des Zeughauses in Berlin Wie bereits in Donhoffstadt Kreis Rastenburg heute polnisch Drogosze und Schlodien Kreis Preussisch Holland heute polnisch Gladysze Graf Stillfried Liste der Ritter des Koniglich Preussischen Ordens vom Schwarzen Adler I Von Seiner Majestat dem Konige Friedrich I ernannte Ritter Ordensverleihungen 16 R v Decker Berlin 18 Juni 1871 S 3 uni duesseldorf de abgerufen am 10 September 2022 Christian Graf von Krockow Der Zauber des Gedruckten Studien zur deutschen Lesekultur Aufsatzsammlung Flying Kiwi Verlag Schleswig Holsteinischer Zeitungsverlag Flensburg 2001 S 60 ISBN 3 926055 55 3 Schloss Friedrichstein in Ostpreussen und die Grafen von Donhoff Ausstellung 2010 im Barockschloss Ellingen auf kulturzentrum ostpreussen de abgerufen am 20 Dezember 2020 54 645030555556 20 732627777778 Koordinaten 54 39 N 20 44 O Normdaten Geografikum GND 7554812 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Friedrichstein Ostpreussen amp oldid 231380023