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John von Collas auch Johann von Collas 11 November 1678 als Jean de Collas in Sedan Frankreich 16 Juni 1753 auf Gut Weissenstein bei Gutenfeld Landkreis Konigsberg Ostpreussen war ein aus hugenottischer Familie stammender preussischer Gelehrter und Baumeister John von Collas preussischer Gelehrter und BaumeisterDas Wappen derFamilie von Collas Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Jugend und Studium in England 1 3 Leben in Ostpreussen 1 4 Ehe und Nachkommen 2 Werke 2 1 Wissenschaft 2 2 Bauwerke 3 Ehrungen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten Collas entstammte einer alten franzosischen Hugenottenfamilie die ihren Ursprung im 14 Jahrhundert in der Normandie hat Er war der Sohn des Antoine de Collas 1693 und der Elisabeth de Vilain 1681 aus Flandern Im Alter von drei Jahren verlor er seine Mutter und nach der Aufhebung des Edikts von Nantes durch das Edikt von Fontainebleau vom 18 Oktober 1685 mussten er sein Vater und seine Geschwister als verfolgte Hugenotten in die Niederlande fliehen Sein Vater war ein enger Vertrauter des Prinzen Wilhelm von Oranien 1650 1702 der im Zuge der Glorious Revolution 1688 zum Konig von England aufstieg Jugend und Studium in England Bearbeiten Die Familie Collas folgte Wilhelm von Oranien nach London Da Johns Vater als Rat zum Gefolge von William Russell 5 Earl of Bedford gehorte wuchs der Junge in dessen Haus in Covent Garden und auf seinen Gutern in Woburn Abbey auf Schon 1688 war er Page der Enkelin des Herzogs Lady Mary Butler 1646 1707 die mit William Cavendish 4 Earl of Devonshire 1640 1707 verheiratet war Sowohl Russel als auch Cavendish hatten Wilhelm von Oranien auf den englischen Thron verholfen weshalb er ihnen 1694 die Herzogswurde verlieh Bei der Kronung Wilhelms III und seiner Frau Maria II 1662 1694 in der Westminster Abbey am 11 April 1689 war John Collas Page der Konigin und trug deren Schleppe Nach dem Tod des Vaters im Dezember 1693 wurde Collas als 15 Jahriger der Vormundschaft seines Vetters Daniel Poulce einem Kammerherrn der Konigin unterstellt Bereits mit 22 Jahren war John von Collas ein anerkannter Wissenschaftler Doktor mehrerer Fakultaten und Mitglied der Royal Society Leben in Ostpreussen Bearbeiten Im Herbst 1701 kam John von Collas als 23 Jahriger im Zuge einer geplanten Asienreise zusammen mit Reichsgraf Heinrich XXIV von Reuss Plauen nach Konigsberg Dort war er im Winter 1701 1702 Gast des Generalleutnants Graf Joachim Heinrich Truchsess von Waldburg in Langheim Kreis Rastenburg wo er mit weiteren Vertretern ostpreussischer Adelsgeschlechter bekannt wurde 1703 gab er den Plan zu der Asienreise auf und entschloss sich zum dauernden Aufenthalt in Ostpreussen Er erwarb deshalb zunachst das Gut Dommelkeim im Samland In den folgenden 30 Jahren war Collas als Wissenschaftler und Baumeister tatig Er machte Karriere als koniglich preussischer Oberstleutnant koniglich preussischer Direktor der Geometer Ernennung 5 Oktober 1711 und Kammerrat 1712 1735 Oberingenieur Patent vom 22 Januar 1714 und vielseitiger Gelehrter z B anerkannter Mathematiker er dichtete auf Latein und beruhmter Baumeister Er wurde Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften erwahnt 1704 Er erwarb im Laufe der Zeit weitere Guter Guter Dommelkeim im spateren Landkreis Bartenstein Ostpr 1703 1753 Naujeninken 1703 1731 Brandwehten 1703 1731 Perkuhnen 1717 1731 und Sauerwalde 1720 1731 alle im Kr Ragnit Laugallen 1718 1731 Kraupischkehmen Kr Gumbinnen 1718 1731 Weissenstein bei Gutenfeld Kr Konigsberg Erbteilung 1721 1753 mehrere Hauser und Grundstucke in Wehlau 1721 1753 bei Konigsberg und Borchersdorf 1724 1753 im Landkreis Konigsberg Insgesamt besass Collas 165 preussische Hufen ca 2 720 Hektar Grund und Boden Um 1734 setzte er sich zur Ruhe und verbrachte seinen Lebensabend auf Weissenstein mit der Bewirtschaftung seiner Guter ohne aber seine wissenschaftliche Beschaftigung aufzugeben Ehe und Nachkommen Bearbeiten John von Collas hatte am 30 April 1716 in Konigsberg Charlotte Pelet aus dem Hause Weissenstein Glaubitten 27 Februar 1700 in Konigsberg 29 Dezember 1751 geheiratet die Tochter des Hofkaufmanns Pierre Pelet in Konigsberg Herr auf Gut Weissenstein und der Maria Elisabeth Salomon aus Hamburg Collas einzige Tochter Charlotte Maria Rahel von Collas 1723 1794 heiratete 1750 den koniglich preussischen Generalmajor Paul von Natalis 1720 1789 Sein Sohn Johann Jakob von Collas 1721 1792 war von Friedrich dem Grossen knapp 27 Jahre 1760 1786 auf der Festung Magdeburg interniert worden Johns Enkel Friedrich von Collas 1760 1836 uberliess 1796 dem preussischen Konig Friedrich Wilhelm II die aus dem Besitz seines Grossvaters stammenden Zeichnungen und Schriften uber das Konigreich Preussen erhielt von diesem durch Handschreiben vom 25 November 1796 hierfur eine Expectanz auf das Stift Unser lieben Frauen in Halberstadt confirmiret und wurde nachdem er noch von Konig Friedrich Wilhelm III am 3 Februar 1801 auf die nachste Vakanz vertrostet worden war schliesslich mit einer Domherrenstelle beliehen Werke Bearbeiten nbsp Schloss Finckenstein um 1860 Sammlung Alexander Duncker nbsp Schloss Friedrichstein nbsp Schloss Donhoffstadt nbsp Schloss Carwinden um 1860 Sammlung Alexander DunckerWissenschaft Bearbeiten John von Collas ist der Autor umfangreicher Fachliteratur der Architektur und Mathematik der Schiffbaukunst und Navigation in deutscher lateinischer englischer und franzosischer Sprache Viele seiner Schriften blieben jedoch Manuskripte die nie gedruckt wurden Beispiele seiner Schriften Vollstandiger Gebrauch der Civil Baukunst oder eine vollkommene Anweisung zu der Civil Architectur Specification derer Amter u Beambten im Amt Isenburg Konigsberg 1714 Staatsarchiv Konigsberg E M 4a71 Wahre Beschreibung des Konigreichs Preussen und dessen Interesse sowohl in Oeconomicis fremden und einheimischen Commerciis als Politicis zu Krieg und Friedenszeiten mit 32 Karten von allen Hauptamtern Preussens und Abrissen der vornehmsten Stadte Festungen Palaste und Lusthauser Landkarte Preussens auf vier Bogen mit der Feder gezeichnet Bauwerke Bearbeiten Collas erbaute u a die ostpreussischen Schlosser Jaskendorf im Landkreis Mohrungen Ostpreussen Schloss Finckenstein im Kreis Rosenberg Westpreussen Friedrichstein 1709 1714 fur Graf Otto Magnus von Donhoff nach Planen des Berliner Zeughausarchitekten Jean de Bodt und im ostpreussischen Landkreis Rastenburg das Schloss Donhoffstadt 1710 1716 fur Graf Bogislav Friedrich von Donhoff in Anlehnung an Friedrichstein Ausserdem baute er das Schloss Carwinden etwa 1720 um Ehrungen BearbeitenIn der Stadt Schippenbeil Kr Bartenstein wurde nach ihm der Collas Platz benannt Siehe auch BearbeitenFamilie von CollasLiteratur Bearbeiten chronologisch Georg Christoph Pisanski Entwurf einer preussischen Literargeschichte in vier Buchern Hartung Konigsberg 1886 S 677 692 und 698 Wilhelm Tesdorpf John von Collas ein preussischer Ingenieur und Baumeister des 18 Jahrhunderts und seine Zeichnungen von Schlossern des Deutschen Ordens im Samlande Verlag Wilhelm Koch Konigsberg 1892 Bogislav von Archenholz Die verlassenen Schlosser Ullstein Verlag Frankfurt am Main Berlin 1967 S 191 Udo von Alvensleben Besuche vor dem Untergang Adelssitze zwischen Altmark und Masuren Aus Tagebuchaufzeichnungen von Udo von Alvensleben Zusammengestellt und herausgegeben von Harald von Koenigswald Ullstein Verlag Frankfurt am Main Berlin 1968 S 35 und 46f Carl von Lorck Neue Forschungen uber die Landschlosser und Gutshauser in Ost und Westpreussen Weidlich Frankfurt am Main 1969 S 26 29 Christian Krollmann Hrsg Altpreussische Biographie Herausgegeben im Auftrag der Historischen Kommission fur ost und westpreussische Landesforschung Band 1 Abegg Malten Elwert Marburg 1974 S 108 Erich Weise Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Ost und Westpreussen Kroners Taschenausgabe Band 317 Unveranderter Nachdruck der 1 Auflage 1966 Kroner Stuttgart 1981 ISBN 3 520 31701 X S IL Sigismund von Dobschutz Die Hugenotten Familie von Collas Eine Stammliste uber mehr als 600 Jahre und 20 Generationen von 1390 bis heute In Genealogie Verlag Degener amp Co Neustadt Aisch ISSN 0016 6383 Heft 3 4 1998 S 465f und Heft 5 6 1999 S 542f Weblinks BearbeitenAudio Clip von 45infoNormdaten Person GND 143555855 lobid OGND AKS VIAF 308695720 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Collas John vonALTERNATIVNAMEN Collas Johann von Collas John Esqu englisch Collas Jean de franzosisch KURZBESCHREIBUNG deutsch franzosischer Gelehrter Wissenschaftler Baumeister und Gutsbesitzer in OstpreussenGEBURTSDATUM 11 November 1678GEBURTSORT SedanSTERBEDATUM 16 Juni 1753STERBEORT Gut Weissenstein bei Gutenfeld Landkreis Konigsberg Ostpreussen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John von Collas amp oldid 237894337