www.wikidata.de-de.nina.az
Jean de Bodt 1670 in Paris 3 Januar 1745 in Dresden war ein Architekt des klassizistischen Barocks und preussischer und kurfurstlich sachsischer General Jean de Bodt Architekt und General 1729 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 2 Bilder von Bauten Jean de Bodts 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Bodt wurde als Kind reformierter Eltern in Paris geboren Er gab seine Eltern als Arnold Bodt und Dame Caterine de Gion an 1 Bodt konnte der Sohn eines aus Mecklenburg nach Paris ausgewanderten Arnold von Both Bodt und einer Franzosin sein 2 Genauso gut konnte er auch aus den Niederlanden stammen 3 Der Buttfisch in seinem Wappenring ist ein Indiz Bodt war zweimal verheiratet gewesen Unwahrscheinlich ist dass seine erste Frau eine uneheliche Tochter Wilhelms III von Oranien gewesen ist 4 Vielmehr heiratete John Bodt 1694 in London Elizabeth Timberly 5 von der er sich 1706 scheiden liess 6 Nachweisbar ist auch seine zweite Ehe mit Magdalena von Persode 13 April 1734 Neustadt Dresden 53 jahrig Schwester des Generalmajors Johann von Persode 7 die er am 23 Februar 1707 in Berlin heiratete 1 Aus dieser Ehe gingen mehrere Tochter hervor darunter Suzanne Eleonore von Bodt Karl Moritz von Wangelin Deren Tochter heiratete Karl Kuno Ludwig von Klitzing Charlotte von Bodt Johann Sigmund von Petzinger Werdegang Bearbeiten Jean de Bodt studierte in Frankreich Architektur bei Francois Blondel floh aber 1685 nach Aufhebung des Edikts von Nantes wegen seines evangelischen Glaubens als Hugenotte nach Holland Als Offizier im Dienste des Prinzen Wilhelm von Oranien fand er Gelegenheit neben der Teilnahme an verschiedenen Feldzugen seine Studien in den Niederlanden und spater ebenfalls im Gefolge des Prinzen in England fortzusetzen In London wurde er Kapitan Hauptmann der Infanterie und des Ingenieur Korps Berlin und Preussen nbsp Berliner Zeughaus Fassadenaufriss und halber Grundriss nach Jean de Bodt1699 folgte er einem Ruf des brandenburgischen Kurfursten Friedrich III nach Berlin und wurde dem Fusilier Regiment Nr 20 Alt Bornstedt zugeordnet Zunachst begann er seine Tatigkeit mit umfangreichen Sicherungsmassnahmen danach veranderte er schrittweise die alten Plane und fand neue Formen die durch die franzosische Klassik und die englische Architektur des ausgehenden 17 Jahrhunderts beeinflusst waren In Berlin vollendete er als Leiter des gesamten Bauwesens ab Herbst 1699 das Zeughaus das auf Planungen von Johann Arnold Nering zuruckgeht und nach dessen Tod von Martin Grunberg und 1698 99 von Andreas Schluter fortgefuhrt wurde wobei Letzterer bereits 1695 96 Teile der Bauplastik geschaffen hatte 8 Fur deren Vollendung holte de Bodt den Franzosen Guillaume Hulot nach Berlin Wesentliche Elemente des Zeughauses gehen aber auf de Bodts Konzepte zuruck Er entwarf auch Teile des Potsdamer Stadtschlosses In der Absicht eine Konigskrone zu erlangen wunschte Friedrich III aus Grunden der Reprasentation eine kulturelle Aufwertung des zukunftigen Konigreichs Preussen und bewog die reichsten Familien in Ostpreussen mit dem Bau von Barockschlossern de Bodt beteiligte sich daran mit den Entwurfen fur Schloss Friedrichstein und Schloss Schlodien 9 Seine Plane fur Friedrichstein das Schloss der Grafen Donhoff setzte in den Jahren 1709 1714 der Architekt John von Collas um ebenfalls ein Hugenotte mit ahnlichem Lebensweg Jean de Bodt und John von Collas Jean de Collas durften sich gekannt haben beide flohen zuerst nach Holland dann im Gefolge Wilhelms III von Oranien mit ihm nach London und beide kamen um 1700 nach Preussen Philipp Gerlach begann 1715 in Berlin nach de Bodts Planen mit dem Bau des Turms der Parochialkirche Fur den englischen Botschafter Thomas Wentworth zeichnete er die Plane fur Wentworth Castle bei York Seit Marz 1701 war er ordentliches Mitglied der damaligen Koniglich Preussischen Sozietat der Wissenschaften 10 Am 9 Mai 1705 wurde beschlossen dass er Kommandeur des Ingenieurs Korps werden sollte zunachst noch ohne Patent Am 14 September 1706 bekam er sein Patent als Oberst Am 24 Dezember 1715 beforderte ihn Konig Friedrich Wilhelm I zum Generalmajor Am 1 Januar 1722 wurde De Bodt Kommandeur der Festung Wesel und baute sie aus Das Berliner Tor ist sein Werk Mit den Bildhauerarbeiten beauftragte er Hulot den Friedrich Wilhelm I wie die meisten Berliner Hofkunstler bei seiner Regierungsubernahme 1713 fristlos entlassen hatte SachsenDer Bruch kam als der Konig beim Ausbau der Festung Magdeburg Walrawe bevorzugte De Bodt erbat darauf hin seinen Abschied Durch Vermittlung seines Freundes Longuelune trat er 1728 in Sachsen die Nachfolge von August Christoph von Wackerbarth als Generalintendant der Zivil und Militargebaude sowie als Chef des Ingenieur Korps an wofur er den Rang eines Generalleutnants erhielt Damit war er auch Dienstvorgesetzter des zivilen Oberbauamts In dieser Funktion modernisierte er ab 1734 im Auftrag von Friedrich August II die Festung Konigstein Zwischen 1735 und 1737 liess er auf Schloss Sonnenstein uber Pirna den bis heute erhaltenen Elbflugel der Festung sowie die Neue Kaserne errichten 1741 wurde er zum General der Infanterie ernannt Allerdings waren diese Dienstgrade kaum mit militarischen Pflichten verbunden sondern dienten lediglich der Eingruppierung seiner Besoldung als leitender Architekt des Staates In Dresden leitete er unter anderem den erweiternden Umbau des Japanischen Palais Er entwarf ahnlich seinem Portikus am Berliner Zeughaus und an den ostpreussischen Schlossern auch hier einen Saulenportikus mit Dreiecksgiebel hier aber bekront von einer Kuppel und flankiert von Figuren hinter dem Giebeldreieck eine Anordnung wie sie spater Paul Wallot beim Berliner Reichstagsgebaude ins Gigantische steigern sollte Eigentlich in seiner Monumentalitat fremd fur Dresden verbindet sich doch dieser Mittelteil auf eine gegluckte Weise mit den auf Poppelmann zuruckgehenden geschwungenen Dachformen der Eckpavillons 11 Auf Geheiss Friedrich August II erarbeitete er 1737 den Plan zu einer besonderen Fachanstalt fur Ingenieuroffiziere Im Dezember 1743 nahm diese den Lehrbetrieb als Ingenieurakademie zu Dresden mit zunachst zwei standigen Lehrern auf In den Raumen der sowohl als Ritter als auch als Militarakademie bezeichneten Neustadter Kaserne am Niedergraben wurden Mathematik und ihre Anwendungen Festungsbau und krieg theoretische und praktische Geodasie Kartographie Geographie Zivilbaukunst Mechanik einschliesslich Hydromechanik und Maschinenkunde gelehrt Lediglich vom Siebenjahrigen Krieg 1756 1763 unterbrochen wirkte die Ingenieurakademie mit bald funf Lehrkraften bis in die Zeit der Napoleonischen Kriege hinein 12 2005 erwarb die Bibliothek des Winterthur Museum bei Wilmington Delaware einen reichhaltigen Sammelband mit Ornament Vorlagen aus dem Besitz de Bodts 13 Bilder von Bauten Jean de Bodts Bearbeiten nbsp Zeughaus Berlin nbsp Schloss Friedrichstein Ostpreussen nbsp Schloss Schlodien Ostpreussen nbsp Berliner Tor Wesel nbsp Japanisches Palais Dresden Mitwirkung Literatur Bearbeitennach Autoren Herausgebern alphabetisch geordnet Torsten Foelsch Schlodien und Carwinden zwei Schlosser in Ostpreussen und die Burggrafen und Grafen zu Dohna Gross Gottschow 2014 Anton Balthasar Konig Jean de Bodt In Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen welche sich in Preussischen Diensten beruhmt gemacht haben Band 1 Arnold Wever Berlin 1788 S 151 Jean de Bodt bei Wikisource PDF N 978 3 498 07666 5 Hans Joachim Kuke Jean de Bodt 1670 1745 Architekt und Ingenieur im Zeitalter des Barock Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2002 ISBN 3 88462 179 3 Hans Joachim Kuke Clemens Alexander Wimmer Jean de Bodt und der Potsdamer Lustgarten In Die Gartenkunst 25 2 2013 S 293 340 Gunther Meinert de Bodt Jan In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 363 Digitalisat Friedrich Nicolai Beschreibung der koniglichen Residenzstadte Berlin und Potsdam Band 2 1786 S 73 Digitalisat Klaus Ludwig Thiel Staatsbauentwurfe Jean de Bodts fur Friedrich I in Theorie und Praxis Kleikamp Koln 1987 zugleich Dissertation Universitat Koln 1985 Winkler Bodt Jean de In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 24 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jean de Bodt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Jean de Bodt im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Huguenot Society of Great Britain and Ireland Hrsg Proceedings of the Huguenot Society of Great Britain amp Ireland Band 26 Ausgaben 1 4 London 1997 S 509 Vgl Laurenz Demps Der Gensd armen Markt Gesicht und Geschichte eines Berliner Platzes Henschelverlag Berlin 1987 ISBN 3 362 00141 6 S 30 Vgl Klaus Ludwig Thiel Staatsbauentwurfe Jean de Bodt s fur Friedrich I in Theorie und Praxis Koln 1987 S 5 Vgl Klaus Ludwig Thiel Staatsbauentwurfe Jean de Bodt s fur Friedrich I in Theorie und Praxis Koln 1987 S 9 Joseph Lemuel Chester Hrsg Allegations for Marriage Licences Issued by the Vicar general of the Archbishop of Canterbury Band 31 London S 285 Robin D Gwyn Huguenot Heritage The History and Contribution of the Huguenots in Britain Brighton 2001 S 95 Vgl Klaus Ludwig Thiel Staatsbauentwurfe Jean de Bodt s fur Friedrich I in Theorie und Praxis Koln 1987 S 13 Guido Hinterkeuser Schluter Andreas In Allgemeines Kunstler Lexikon Band 102 Schleime Seitter De Gruyter Berlin 2019 ISBN 978 3 11 023268 4 S 27 31 Schlodien org Memento des Originals vom 28 Juli 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schlodien org Mitglieder der Vorgangerakademien Jean de Bodt Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 24 Februar 2015 Hagen Bachler und Monika Schlechte Fuhrer zum Barock in Dresden Dortmund 1991 S 87 Ingenieurkammer Sachsen Ingenieurleistungen in Sachsen 1998 S 11 ISBN 3 00 002735 1 Bericht uber den Sammelband Erwerb 1 2 Vorlage Toter Link www winterthur org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Normdaten Person GND 119547252 lobid OGND AKS LCCN nr91001774 VIAF 69741604 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bodt Jean deALTERNATIVNAMEN Bodt Jan de Bodt Johann vonKURZBESCHREIBUNG sachsischer General und ArchitektGEBURTSDATUM 1670GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 3 Januar 1745STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean de Bodt amp oldid 238674586