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Das Schloss Sonnenstein fruher auch Burg Sonnenstein ist eine teilweise erhaltene Burg Festung im Pirnaer Stadtteil Sonnenstein mit umfangreich angelegten Aussenanlagen Erstmals 1269 genannt sicherte die oberhalb der Altstadt gelegene Festung die Wege von Stolpen nach Prag und vom Konigstein nach Meissen Die Gedenkstatte Pirna Sonnenstein mahnt an die Funktion der ehemaligen Heilanstalt bei den uber dreizehn Tausend NS Krankenmorden zwischen 1940 und 1941 Seit Dezember 2011 ist es Verwaltungssitz des Landkreises Sachsische Schweiz Osterzgebirge Schloss Sonnenstein nach der Sanierung 2011 Luftbild der Anlage im Vordergrund die Pirnaer Altstadt 2022 Inhaltsverzeichnis 1 Burg Festung und fruher Verwaltungssitz 2 Heilanstalt 3 NS Totungsanstalt 4 Verschiedene Funktionen zwischen 1941 und 1954 5 Fabrik und seit 1977 Kreisrehabilitationszentrum 5 1 Gedenken Dauerausstellung 6 Nutzung als Landratsamt 7 Touristische Nutzung 8 Sonnenstein in der Literatur 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseBurg Festung und fruher Verwaltungssitz BearbeitenDas auf einem Felsplateau etwa 70 Meter uber der Elbe gelegene Schloss Sonnenstein geht auf eine slawische Ansiedlung und Befestigung zuruck die in der zweiten Halfte des 10 Jahrhunderts angelegt wurde 1 Im Zuge des durch die Meissner Markgrafen betriebenen Landesausbaus entstand um 1200 eine Burg die die Elbfurt zu ihren Fussen beherrschte Im Schutz dieser wichtigen Grenzburg zwischen der Mark Meissen und dem Konigreich Bohmen entstand um 1200 der Handelsplatz Pirna Die erste urkundliche Erwahnung des Castrum Pirne erfolgte am 5 Dezember 1269 in einer Urkunde des Markgrafen Heinrich des Erlauchten Seit 1293 unterstand die Burg der bohmischen Krone die sie jedoch mehrfach verpfandete Am 15 November 1372 unterzeichnete hier Kaiser Karl IV mit den Markgrafen Friedrich III Balthasar und Wilhelm I den Pirnaer Vertrag zur Grenzregelung zwischen dem Konigreich Bohmen und der Mark Meissen Der Pirnaer Vertrag war ein wichtiger Vorlaufer der mit dem Vertrag von Eger 1459 geschaffenen umfassenden Grenzregelung zwischen Sachsen und Bohmen 1405 gelangte die Burg mitsamt dem dazugehorigen umliegenden Verwaltungsgebiet Pflege in den Besitz der Meissner Markgrafen Mitte des 15 Jahrhunderts begann die Zusammenfassung der Pflege Pirna mit anderen benachbarten Verwaltungseinheiten u a Dohna Konigstein Rathen zum Amt Pirna Die Burg Sonnenstein wurde zum Verwaltungssitz des Amtes Der hier residierende Amtshauptmann ubte die richterliche und militarische Kontrolle aus die wirtschaftliche Verwaltung oblag dem Schosser 2 Die fruhe Burganlage verfugte uber einen Bergfried ein steinernes Wohngebaude und mehrere aus Holz und Lehm errichtete Nebengebaude Umbaumassnahmen liessen in den 1470er Jahren zwei Burgturme und ein herrschaftliches Kemenatengebaude entstehen Durch Brand 1486 und Unwetter 1489 wurde diese Anlage zerstort Herzog Albrecht der Beherzte veranlasste ab 1491 den Wiederaufbau Unter Kurfurst Moritz wurde zwischen 1545 und 1548 ein Schloss errichtet Damit erfolgte eine bauliche Trennung zwischen den Anlagen zur Verteidigung Burg und zum Wohnen Schloss Kurfurst August forcierte den Ausbau der Verteidigungsanlagen zur sachsischen Landesfestung Zwischen 1570 und 1573 entstand unter der Leitung des Festungsbaumeisters Rochus zu Lynar und des Landbaumeisters Hans Irmisch eine Festungsanlage mit drei Turmen und mehreren Bastionen Im Dreissigjahrigen Krieg stand die Festung seit 1638 unter dem Kommando von Johann Siegmund von Liebenau Ihm gelang 1639 die erfolgreiche Verteidigung des Sonnensteins gegen die Schweden unter Johan Baner Wahrend der mehrmonatigen Belagerung wurden die Gebaude der Festung durch Artilleriebeschuss teils schwer beschadigt Nach dem Abzug der Schweden begann die Burgbesatzung mit der Wiederherrichtung der Wohnhauser am Schlosshof der Aussenwerke und Brucken Brunnen und Brauhaus entstanden neu Von Liebenau erwirkte zudem die Trennung der militarischen Funktion der Festung von der Verwaltungsfunktion als Amtssitz Auf sein Bestreben hin wurde die Amtsverwaltung 1674 in ein Gebaude am Markt von Pirna verlegt Ab 1688 war der Barockbaumeister Wolf Caspar von Klengel Festungskommandant Unter Klengel erfolgte eine wesentliche Umgestaltung der Festungsanlagen die u a den Bau des Kommandantenhauses beinhaltete Weitere Um und Neubauten erfolgten durch den Architekten Jean de Bodt der zwischen 1735 und 1737 den bis heute erhaltenen Elbflugel der Festung sowie die Neue Kaserne errichten liess In der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts diente der Sonnenstein auch als Staatsgefangnis Zu den prominenten Gefangenen zahlte u a Johann Reinhold von Patkul Im Siebenjahrigen Krieg kapitulierte die Festungsbesatzung erst nachdem auch das Gros der Sachsischen Armee durch die Belagerung bei Pirna am 14 Oktober 1756 vor den preussischen Truppen die Waffen gestreckt hatte Anschliessend wurde die Festung mit preussischen Soldaten besetzt 1758 wurde die Festung von der Reichsarmee unter Friedrich Michael von Zweibrucken belagert am 5 September 1758 kapitulierte der Oberst Johann Heinrich von Grape 3 Danach wurde die Festung geschleift Am 14 April 1764 verlor die Festung Sonnenstein mit der Streichung aus der Liste der Landesfestungen offiziell ihren militarischen Status nbsp Blick auf Schloss Sonnenstein und Pirna um 1750 von Canaletto nbsp Blick von Suden auf Pirna Im Bild das Obertor Schloss Sonnenstein und im Hintergrund die Marienkirche um 1760 von Canaletto nbsp Ansicht von Pirna mit Festung Sonnenstein um 1757 von Canaletto nbsp Ansicht der Walle der Festung Sonnenstein angrenzend an die Stadt Pirna vor 1835 Heilanstalt BearbeitenIm Siebenjahrigen Krieg teils verfallen und bereits seit 1764 zivil genutzt diente die Anlage von Schloss Sonnenstein ab 1811 als Anstalt fur als heilbar angesehene Geisteskranke Diese waren bislang in Sachsen zusammen mit Strafgefangenen Waisenkindern und Bettlern zusammen in Zucht Waisen und Armenhausern in Torgau und Waldheim untergebracht Die Konzeption der Anstalt wurde von Christian August Furchtegott Hayner im Auftrag des sachsischen Ministers Gottlob Adolf Ernst von Nostitz und Jankendorf erstellt Nostitz hatte auch fur die Ausbildung des ersten Hausarztes und Direktors der Heilanstalt Ernst Gottlob Pienitz in Paris bei Philippe Pinel gesorgt 4 Nach einigen Umbauten wurde die Anstalt am 18 Juli 1811 eroffnet Doch schon am 14 September 1813 besetzten franzosische Truppen den Sonnenstein und erzwangen die Evakuierung der 250 Patienten beschlagnahmten Vorrate Pienitz organisierte die Unterbringung und Versorgung der Patienten in der Stadt Die Franzosen betrieben den Ruckbau der Gebaude zur Festung Dabei und beim Beschuss durch osterreichische und russische Belagerer wurden grosse Schaden angerichtet Bis zur Kapitulation Dresdens am 11 November verteidigten die Franzosen die Festung Bereits im Februar 1814 konnte der Betrieb der Heilanstalt wieder notdurftig aufgenommen werden allerdings fur einige Jahre nur mit einer verminderten Kapazitat fur etwa 135 Patienten 5 Die Wiederherstellungsarbeiten wurden 1817 mit der Weihe der Anstaltskirche abgeschlossen Die Heilanstalt erwarb sich aufgrund ihres reformpsychiatrischen Konzepts in kurzer Zeit einen guten Ruf als Musterinstitut 6 Aus anderen Anstalten und Landern weilten wiederholt verschiedene Arzte zur Weiterbildung bei Ernst Gottlob Pienitz darunter Peter Willers Jessen 1820 Carl Friedrich Flemming 1823 24 Moritz Martini 1823 Albert Zeller 1825 Pienitz fungierte bis 1830 allerdings als einziger Psychiater zur Patientenversorgung erst ab da wurde ein zweiter Hausarzt fest angestellt Nachdem die Belegungszahl der Anstalt auf uber 190 Patienten anwuchs wurde 1838 ein dritter Arzt fest angestellt Zu Krankenpflege und Reinigungsdiensten kamen anfangs auch bis zu 50 Straflinge mit geringen Vergehen zum Einsatz Aufgrund ungenugender Qualifikationen und weiterer Probleme konnte Pienitz ab 1826 den schrittweisen Ersatz der Straflinge durch qualifizierte Krankenwarter durchsetzen Auch genesende Kranke selbst kamen als Pflegekrafte zum Einsatz Die Therapiemodelle der Anstalt Sonnenstein zielten auf einen geregelten Tagesablauf Disziplin Sport diatische Massnahmen verschiedenste Bader die Einnahme von beruhigenden Medikamenten Unterhaltung und eine standige moralische Belehrung ab Auch Fruhformen von psychotherapeutischen Massnahmen Gesprache Belehrungen etc wurden angewendet Entsprechend dem Zeitgeist wurde die Betreuung von geisteskranken Menschen mit der Erziehung von Kindern verglichen die durch eine autoritare Vorbildwirkung moralisch erzieherisch beeinflussbar waren Grundsatzlich liess sich Pienitz von humanistischen Formen der Krankenbetreuung leiten 7 nbsp Schlosshof 2 4Die Heilungserfolge der Anstalt Sonnenstein galten seinerzeit als ausserst bemerkenswert so dass die Kapazitat der Anstalt in den 1840er Jahren bis auf ca 240 Platze anstieg Bereits 1826 wurde am Fuss des Sonnensteins nahe dem fruheren Pirnaer Obertor ein Genesungshaus fur bis zu 15 zur Entlassung bestimmte Patienten errichtet Das Haus war die erste ambulante Nachsorgeeinrichtung fur psychisch kranke Patienten in Deutschland Die wachsende Patientenzahl machte ab 1855 die bauliche Erweiterung der Heilanstalt notwendig In den folgenden Jahren entstand unter dem Direktor des Geheimen Medizinalrats Friedrich Hermann Lessing 1811 1887 8 eines Grossneffen des Dichters bis 1875 schrittweise der Neubau des Frauenhauses bis 1870 des Wirtschaftsflugels ein Beamtenwohngebaude 1865 1866 und ein Mannerkrankengebaude 1871 1875 Weiter steigende Patientenzahlen damit einhergehend auch ein zunehmender Personalbestand neue Behandlungsmethoden und die zunehmende Unvereinbarkeit der ursprunglich unter militarischen Gesichtspunkten errichteten Festungsgebaude mit den zeitgenossischen Anspruchen der Psychiatrie erforderten ab 1890 ein weiteres umfangreiches Neubau und Modernisierungsprogramm im Areal der Anstalt Sonnenstein Nach Planen des renommierten Dresdner Architekturburos Schilling amp Graebner erfolgte bis 1914 die Umgestaltung der Anlage Dabei wuchs die Anstalt durch den Neubau von 13 verschiedenen Krankengebauden im Pavillonstil von Wohngebauden fur Arzte und Pfleger von Funktionsgebauden u a Begrabnishalle Wascherei und einer neuen Anstaltskirche weit in Richtung Osten und Sudosten Es entstand eine weitlaufige von Gebauden durchsetzte Parkanlage die alte Festung Sonnenstein hatte durch Abbruch von teils noch mittelalterlicher Bausubstanz und Uberbauung der Wallanlagen bis 1914 ihren festungsartigen Charakter grosstenteils verloren nbsp Das 1826 erbaute Genesungsheim am Fuss des Sonnensteins nbsp Blick auf das innere Frauen haus 1858 1870 nbsp Der als Beamten wohnhaus neu errichtete stadt seitige Kopfbau des Elb flugels 1865 1866 nbsp Das Para lytiker haus Manner haus 1900 1901 nbsp Die neue Anstalts kirche 1900 1902 nbsp Der umgebaute Elb flugel mit dem neuen Kopf bau 1905 1906 dem neuen Pavillon an Stelle der alten Anstalts kirche 1907 und einem erhaltenen alten BurgtorVon 1922 bis 1939 wurde die staatliche Pflegerschule auf den Sonnenstein verlegt Der vor allem durch Freuds Aufsatz 1910 11 Psychoanalytische Bemerkungen zu einem autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia Dementia Paranoides bekannte Gerichtssenatsprasident Daniel Paul Schreber war mehrere Jahre auf Sonnenstein interniert vom Juni 1894 bis zum Dezember 1902 Der damalige Anstaltsdirektor Guido Weber der von 1893 bis 1910 Direktor der Anstalt war 9 hat in dem Entmundigungsprozess mehrere Gutachten uber Schreber verfasst 1928 wurde Hermann Paul Nitsche zum Direktor der auf uber 700 Patienten angewachsenen Heilanstalt Sonnenstein berufen Mit seinem Antritt begann die systematische Ausgrenzung der chronisch psychisch Kranken Als Befurworter der Rassenhygiene und Euthanasie setzte er Zwangssterilisationen fragwurdige Zwangsheilbehandlungen und Verpflegungssparrationierungen gegen erbkranke Patienten durch Im Herbst 1939 wurde die Anstalt durch einen Erlass des sachsischen Innenministers geschlossen und als Reservelazarett und Umsiedlerlager eingerichtet NS Totungsanstalt Bearbeiten Hauptartikel Totungsanstalt Pirna Sonnenstein Zwischen 1940 und 1941 wurde das Schloss im Rahmen der NS Euthanasie Aktion T4 genutzt die Verantwortlichen der dortigen NS Krankenmorde wurden anschliessend in den Jahren 1942 und 1943 in den Vernichtungslagern Belzec Sobibor und Treblinka eingesetzt In Sonnenstein wurden 13 720 meist behinderte Menschen getotet Heute erinnern daran die Gedenkstatte Pirna Sonnenstein und das Kuratorium Gedenkstatte Sonnenstein Verschiedene Funktionen zwischen 1941 und 1954 BearbeitenNach dem Ende der Krankenmorde 1941 wurden auf dem Gelande des Sonnensteins die Adolf Hitler Schule fur den Gau Sachsen eine Reichsverwaltungsschule und ein Wehrmachtslazarett eingerichtet welche bis 1945 Bestand hatten Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren bis 1949 Fluchtlingslager und ein Quarantanelager fur entlassene Wehrmachtsangehorige das Landratsamt und eine Polizeischule bis 1954 untergebracht Fabrik und seit 1977 Kreisrehabilitationszentrum Bearbeiten nbsp Das auf dem Sonnenstein produzierte Triebwerk Pirna 014 Im Zusammenhang mit dem Aufbau einer DDR eigenen Luftfahrtindustrie unter der Leitung von Brunolf Baade begann 1954 auf dem Sonnenstein der Aufbau des VEB Entwicklungsbau Pirna Werk 802 Das Werk diente der Entwicklung und Produktion von Propellerturbinenluftstrahltriebwerken und Strahltriebwerken Dafur wurden die Bauten des Schlosses umgenutzt in unmittelbarer Nachbarschaft entstanden weitere umfangreiche Neubauten Bereits 1956 lief das erste fur das Verkehrsflugzeug 152 vorgesehene Strahltriebwerk vom Typ Pirna 014 auf dem Prufstand 10 1961 wurde der Aufbau der DDR Luftfahrtindustrie abgebrochen da technische und organisatorische Schwierigkeiten die Serienfertigung der 152 immer weiter verzogerten und die Sowjetunion bereits 1959 ihr ursprungliches Kaufinteresse zurucknahm 11 Die Produktion des Werkes wurde daraufhin umgestellt Als VEB Stromungsmaschinenwerk wurden nun u a hydrodynamische Kraftubertrager fur Lokomotiven Stromungskupplungen und wandler fur Fordermaschinen Gasturbinenaggregate und Olfeuerungsanlagen hergestellt 12 Mit zeitweise bis zu 2 000 Beschaftigten war das Werk bis 1990 der zweitgrosste Industriebetrieb in Pirna neben dem VEB Kunstseidenwerk Siegfried Radel Im Zusammenhang mit dem Betrieb des Stromungsmaschinenwerkes entstand ab Ende der 1950er Jahre im Hinterland von Schloss Sonnenstein das Wohngebiet Sonnenstein Im Zuge der Wende wurde das Werk 1990 privatisiert musste aber 1994 Insolvenz anmelden Teile der einst umfangreichen Gebaudesubstanz wurden abgebrochen und u a fur den Standort des Neubaus des Klinikums Pirna genutzt Weitere Gebaude wie z B das Speisehaus des VEB Entwicklungsbau wurden saniert und vorwiegend zu Wohnzwecken umgenutzt Einige Gebaude darunter auch die ehemalige Kirche der Heilanstalt und das Konstruktionsburo des VEB Entwicklungsbau stehen jedoch seit Jahren leer und verfallen zusehends 1977 wurde das Kreisrehabilitationszentrum Pirna im Schlossbereich eingerichtet 1991 ging daraus die Werkstatt fur behinderte Menschen in Tragerschaft der Arbeiterwohlfahrt hervor Gedenken Dauerausstellung Bearbeiten Eine historische Dauerausstellung wurde 2000 im Dachgeschoss des Hauses C 16 eroffnet Sie wurde nach einer Phase des ehrenamtlichen Engagements der Burgerinitiative im Auftrag der staatlichen Stiftung Sachsische Gedenkstatten eingeweiht In einem weiteren Gedenkraum im Keller des Hauses in dem sich die Gaskammer befand werden stellvertretend Schicksale von 22 der Mordopfer dokumentiert Nutzung als Landratsamt Bearbeiten nbsp Unterzeichnung des PPP VertragesIn den 1990er Jahren scheiterten mehrere Versuche privater Investoren das Schloss einer neuen Nutzung zuzufuhren Ende 2007 erwarb der Landkreis Sachsische Schweiz Osterzgebirge Schloss Sonnenstein vom Freistaat Sachsen mit dem Ziel der Sanierung und Umnutzung zum Sitz der Landkreisverwaltung 13 Die Baumassnahmen begannen im Januar 2010 mit Beraumungen und baulichen Sicherungsmassnahmen Im Dezember 2011 konnte Schloss Sonnenstein seiner neuen Bestimmung ubergeben werden Die Gesamtbaukosten fur das Vorhaben beliefen sich auf knapp 45 Millionen Euro 14 Der Umbau wurde als PPP Vorhaben mit dem Bau und Dienstleistungskonzern Bilfinger Berger realisiert Ein entsprechender Vertrag wurde am 10 Dezember 2009 unterschrieben 15 16 Am 3 Mai 2011 wurde die Sanierungs und Umbaumassnahme Schloss Sonnenstein mit dem Innovationspreis PPP 2011 in der Kategorie Verwaltung Bau ausgezeichnet 17 In der Begrundung wird insbesondere die gelungene Verbindung von Denkmalschutz Instandsetzung nach fortschreitendem Verfall und die Schaffung eines modernen Verwaltungssitzes hervorgehoben 18 Touristische Nutzung BearbeitenDie touristische Nutzung konzentriert sich auf den Schlossberghang und die Bastionen der ehemaligen Festung Sonnenstein Am westlichen Schlossberghang entstanden nach dem Siebenjahrigen Krieg und der Aufhebung des Festungsstatus mehrere Terrassengarten die spater als Erholungsort fur die Patienten der Heil und Pflegeanstalt dienten In diese Garten sind Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung integriert Im Zuge der Sanierung des Schlosses wurden bis 2012 auch die weitgehend verwilderten Terrassengarten wieder saniert und der Offentlichkeit zuganglich gemacht Die Bastionen der ehemaligen Festung Sonnenstein sind seit 2012 ebenfalls im Rahmen touristischer Fuhrungen zuganglich Seit 2013 findet hier der Pirnaer Skulpturensommer statt Dabei werden je nach Themenjahr Werke eines Kunstlers oder mehrerer Kunstschaffenden ausgestellt Ausgestellt wurden bisher u a Werke von Sabina Grzimek Thomas Jastram und Hans Scheib Im Schloss selbst werden Fuhrungen zur Architektur und Geschichte des Bauensemembles durchgefuhrt nbsp Terrassengarten mit Resten der alten Stadtmauer nbsp Blick in eine der Bastionen nbsp Nachtliche Effektbeleuchtung des SchlossesSonnenstein in der Literatur BearbeitenDie Einrichtung wird in dem Roman Seit ich zuerst sie sah erwahnt den der spatere Literaturnobelpreistrager Karl Gjellerup 1889 veroffentlicht hat Die weibliche Hauptfigur Minna sucht die Einrichtung auf um dort ihre Depression behandeln zu lassen wird sie aber nicht mehr lebend verlassen weil sie ihrem Herzleiden erliegt Siehe auch BearbeitenPirna Geschichte Liste der Burgen und Schlosser in Sachsen Anstaltskirche Pirna Sonnenstein Sachsisches PsychiatriemuseumLiteratur BearbeitenAnonym Nachricht von der Heil und Verpflegungsanstalt Sonnenstein bei Pirna Am Tage der zweiten Einweihung der Kirche allda den 2 November 1817 Meinhold Dresden 1817 Digitalisat Arbeitskreis zur Erforschung der nationalsozialistischen Euthanasie und Zwangssterilisation Hrsg Todliches Mitleid NS Euthanasie und Gegenwart Klemm amp Oelschlager Munster 2007 ISBN 978 3 932577 53 6 Boris Bohm Die Festung Sonnenstein in Pirna Reihe Pirnaer Miniaturen Band 1 Pirna 2012 ISBN 978 3 9813772 3 1 Boris Bohm Die Bauten der Heil und Pflegeanstalt Pirna Sonnenstein Reihe Pirnaer Miniaturen Band 2 Pirna 2013 ISBN 978 3 9813772 4 8 Boris Bohm Die Bastionen der Festung Sonnenstein Reihe Pirnaer Miniaturen Band 6 Pirna 2016 ISBN 978 3 9817413 0 8 Ralf Kluttig Altmann Karsten Lehmann Pirna Stadt und Burg im Mittelalter Archaeonaut Heft 11 Dresden 2013 ISBN 978 3 943770 07 0 Kuratorium Gedenkstatte Sonnenstein e V Hrsg Geschichte der Heil und Pflegeanstalt Pirna Sonnenstein 1811 1939 Reihe Sonnenstein Beitrage zur Geschichte des Sonnensteins und der Sachsischen Schweiz Heft 1 Pirna 1998 Kuratorium Gedenkstatte Sonnenstein e V Hrsg Burg Pirna Landesfestung Sonnenstein Entwicklung und Bedeutung Reihe Sonnenstein Beitrage zur Geschichte des Sonnensteins und der Sachsischen Schweiz Heft 2 Pirna 1999 Kuratorium Gedenkstatte Sonnenstein e V Hrsg Durchgangsstation Sonnenstein Die ehemalige Landesanstalt als Militarobjekt Auffanglager und Ausbildungsstatte in den Jahren 1934 bis 1954 Reihe Sonnenstein Beitrage zur Geschichte des Sonnensteins und der Sachsischen Schweiz Heft 6 Pirna 2007 ISBN 3 9809880 6 6 Alfred Meiche Historisch Topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna Dresden 1927 Thomas Schilter Unmenschliches Ermessen Die nationalsozialistische Euthanasie Totungsanstalt Pirna Sonnenstein 1940 41 In Schriftenreihe der Stiftung Sachsische Gedenkstatten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft Band 5 Leipzig 1998 Oskar Speck Sonnenstein in Alfred Meiche Hrsg Die Burgen und vorgeschichtlichen Wohnstatten der Sachsischen Schweiz Dresden 1907 S 103 122 E P Ein Atelier im Irrenhause In Die Gartenlaube Heft 1 1867 S 11 16 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Sonnenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gedenkstatte Sonnenstein Hugo Jensch Euthanasie Verbrechen auf dem Sonnenstein in Pirna PDF Schloss Sonnenstein Landkreis Sachsische Schweiz OsterzgebirgeEinzelnachweise Bearbeiten Pirnaer Schloss Bastionen sind freigelegt Sachsische Zeitung Ausgabe Pirna vom 23 Juli 2009 siehe auch Mitteilung des Sachsischen Landesamtes fur Archaologie vom 26 November 2009 Alfred Meiche Historisch Topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna Dresden 1927 S 215 ff Johann Ferdinand Huschberg Johann Ferdinand von Huschberg Die drei Kriegsjahre 1756 1757 1758 in Deutschland S 520f Otto Bach Die Heil und Pflegeanstalt Sonnenstein In Arzteblatt Sachsen Nr 6 2010 S 288 290 aerzteblatt sachsen de PDF Boris Bohm Ernst Gottlob Pienitz 1777 1853 der erste Direktor der Heilanstalt Sonnenstein In Pirnaer Hefte Nr 5 2003 S 135 149 Norbert Jachertz Psychiatrie In Pirna ging die Sonne auf In Deutsches Arzteblatt Nr 38 2011 S A1950 A1952 aerzteblatt de PDF Boris Bohm Die Geschichte der Heil und Pflegeanstalt Sonnenstein 1811 1839 Pirna 2011 S 34 ff Oertliches und Sachsisches In Dresdner Nachrichten Jg 40 Nr 1 1 Januar 1885 S 2 Web Ressource einige biographische Angaben uber Weber Memento vom 13 August 2007 im Internet Archive PDF 493 kB S 25 Holger Lorenz Der Passagier Jet 152 Marienberg 2003 S 16 ff Das Ende der 152 Abruf am 15 August 2009 VEB Stromungsmaschinenwerk Hrsg Argumente im Bild Pirna 1980 S 9 Pressemitteilung Landratsamt Sachsische Schweiz Osterzgebirge vom 30 November 2007 Pirna hat seine Krone wieder In Sachsische Zeitung Ausgabe Pirna vom 9 Dezember 2011 Pressemitteilung Landratsamt Sachsische Schweiz Osterzgebirge vom 10 Dezember 2009 Memento vom 18 April 2012 im Internet Archive Pressemitteilung Landratsamt Sachsische Schweiz Osterzgebirge vom 16 November 2009 Memento vom 18 April 2012 im Internet Archive Preisverleihung des Innovationspreises PPP 2011 Pressemitteilung des Behorden Spiegel online vom 4 Mai 2011 Memento vom 5 Juni 2016 im Internet Archive Innovationspreis fur den Umbau von Schloss Sonnenstein In Sachsische Zeitung Ausgabe Pirna vom 5 Mai 2011 50 960958333333 13 947677777778 Koordinaten 50 57 39 4 N 13 56 51 6 O Normdaten Geografikum GND 4585087 2 lobid OGND AKS VIAF 248278912 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Sonnenstein amp oldid 237059568