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Wolf Caspar Klengel seit 1664 von Klengel 8 Juni 1630 in Dresden 10 Januar 1691 ebenda war ein deutscher Architekt leitender Baubeamter aus dem Kurfurstentum Sachsen sowie Generalwachtmeister Wolf Caspar von Klengel Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Werke 4 Bilder 5 Literatur 5 1 Allgemein 5 2 Spezielle Themen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie Bearbeiten nbsp Totenschild Klengels ehemals in der Dresdener Sophienkirche 1691 Der Baumeister Wolf Caspar von Klengel wurde 1630 als Sohn des kurfurstlichen Rats und Obersteuerbuchhalters Caspar Klengel und dessen Ehefrau Sabina Elisabeth geb Fischer geboren Klengels Grosseltern mutterlicherseits waren der Hauptmann der Sachsischen Leibgarde Wolfgang Fischer und die Enkelin des in Sachsen wirkenden beruhmten Hofbaumeisters Paul Buchner Wolf Caspar war der mittelste der drei Sohne der Familie Der alteste Bruder D Christian Klengel wurde kursachsischer Konsistorial Assessor und der jungste Carl Klengel wird als Offizier erwahnt Die funfzehn Jahre jungere Marie von Bex 1645 1717 Tochter des Leipziger Ratsherrn Franz von Bex auf Nischwitz und dessen Frau Gertrud Avenbeck heiratete Klengel am 23 Juli 1662 Mit ihr war er neunundzwanzig Jahre verheiratet Vier Sohne und vier Tochter bekam das Paar Marie Elisabeth Hans Caspar war 1706 Generalmajor in Braunschweig Luneburg Hans Philipp 1686 bei Napoli di Romania Nauplia gefallen Franz Ludwig Hans Rudolph Anna Sophie Sophie Eleonore und Johanne Margarete Uber die Sohne ist bekannt dass diese beim kursachsischen Militar dienten Tochter Marie Elisabeth wurde Ehefrau des Hans Rudiger von Schonfeld Anna Sophie starb als Kind Sophie Eleonore 1755 war Hofdame der Kurfurstin Anna Sophie und zunachst Ehefrau des Oberkuchenmeisters Hans Adolph von Haugwitz 1714 Nach dessen Tod heiratete sie den Geheimrat Rudolph Gottlob Freiherr von Seyffertitz Ihre jungste Schwester Johanne Margarete heiratete Georg Joseph Anton Freiherr von Closs auf Heydeburg Leben Bearbeiten nbsp Hausmannsturm des Dresdener Schlosses Erhohung durch Klengel 1674 76 Wolf Caspar von Klengel besass eine grundliche Ausbildung auf Mittelschulniveau oder sogar Gymnasialniveau Im Rahmen der privat organisierten Ausbildung hat er gutes Latein und auch Griechisch und als moderne Gegenstande Mathematik und Zeichnen erlernt 1 Bereits in jungen Jahren am 2 Juni 1647 brach Klengel zu seiner ersten Auslandsreise auf Sie fuhrte ihn uber Hamburg nach Amsterdam Leyden und Den Haag Uber Brussel gelangte er am 16 Mai 1648 nach Paris wo er den Sommer uber die Militarakademie des Duc de Beaufort besuchte Neben der Ausbildung im Militaringenieurwesen erlernte er Franzosisch und beschaftigte sich auch mit der zeitgenossischen Publizistik Uber Rouen und Hamburg kehrte er 1650 kurzzeitig nach Dresden zuruck 1651 brach Klengel zu einer grossen dreijahrigen Italienreise auf die ihn nach Venedig Florenz und Rom fuhrte In Rom schloss er Freundschaft mit dem beruhmten Jesuiten und Universalgelehrten Athanasius Kircher Von Suditalien fuhrte Klengels Reise auch nach Malta Dort soll er an den Feldzugen der Malteser gegen die Berber teilgenommen haben 1654 55 war er als Hauptmann in venezianischen Diensten fur deren dalmatinische Festungen zustandig 2 Nach seiner Ruckkehr aus Italien wurde er zunachst 1656 in Dresden zum Oberlandbaumeister und spater 1672 Oberinspektor der Zivil und Militargebaude unter den sachsischen Kurfursten Johann Georg II 1613 1680 und Johann Georg III ernannt Er fungierte ebenso bis zu seinem Tod als Aufseher der kurfurstlichen Kunstkammer fur die er zahlreiche Werke ankaufte darunter ein Gemalde von Peter Paul Rubens Am 16 April 1664 wurde Wolf Caspar von Kaiser Leopold I zusammen mit seinen Brudern in den Reichsadel erhoben Wolf Caspar von Klengel wurde nach seinem Tod mit einem von ihm selbst entworfenen Grabmal in der Dresdner Sophienkirche geehrt Seine Witwe hinterliess nach ihrem Tod aus dem gemeinsamen Vermogen 10000 Taler fur eine Stiftung zugunsten von Konvertiten zum evangelisch lutherischen Glauben und fur protestantische Glaubensfluchtlinge Am 23 April 1689 wurde er zum kursachsischen Generalwachtmeister ernannt 3 Klengel gilt als Begrunder der sachsischen Barockbaukunst und war kunstgeschichtlich der wichtigste sachsische Baumeister im 17 Jahrhundert neben seinem Untergebenen Johann Georg Starcke Wesentliche Teile seines zeichnerischen Nachlasses befinden sich heute in Stuttgart 4 Werke Bearbeiten nbsp Dresden Residenzschloss Grunes Tor mit Plastik von Marcus Conrad Dietze um 1690 91 Das erste grossere Projekt Klengels war die Neuausstattung der kurfurstlichen Wohn und Reprasentationsraume im Westflugel des Residenzschloss Dresden Hiervon sind einige Entwurfszeichnungen und kleinere Reste der Stuckausstattung erhalten Von 1664 bis 1667 erbaute Klengel neben dem Residenzschloss in Dresden das erste feste Opernhaus in der Residenzstadt das Opernhaus am Taschenberg mit etwa 2000 Zuschauerplatzen Auf der Festung Konigstein errichtete er 1667 bis 1669 die Johann Georgenbastion vor der Georgenburg und stattete die 1515 erbaute St Georgs Kapelle 1671 bis 1676 neu aus Turm Dach Altar Kanzel 1672 erbaute er die Kapelle des Schlosses Moritzburg und schuf die heute noch erhaltene Ausstattung Siehe dazu auch den Artikel Schautaler zur Grundsteinlegung der Kapelle im Schloss Moritzburg bei Dresden Weitere Werke sind das Hohe Haus heute Spitzhaus oberhalb der Hoflossnitz 1674 76 die Erhohung des Hausmannsturms des Residenzschlosses Dresden samt barocker Haube 1677 78 das kurfurstliche Reithaus am Dresdner Schloss Kurz vor seinem Tod begann er das Grune Tor auf der Nordseite des Hausmannsturms Als beim Altendresdner Stadtbrand 1685 fast die ganze heutige Innere Neustadt zerstort wurde entwarf Klengel die Plane fur den Wiederaufbau Fur eine reprasentativere Wirkung sollten die krummen Gassen durch ein grosszugiges Strassennetz ersetzt werden Zwischen dem Markt heute dem Neustadter Markt und dem Schwarzen Tor dem heutigen Albertplatz wurde zum Beispiel eine breite Strasse angelegt die heutige Hauptstrasse 2 Zwischen 1675 und 1686 wurde nach seinem Entwurf das kurfurstliche Hofgestut Bleesern bei Wittenberg und 1684 1688 die Dreifaltigkeitskirche in Carlsfeld bei Eibenstock im Erzgebirge errichtet Vermutlich entwarf Klengel auch die Bauplane fur das Herrenhaus des Rittergutes Hohenpriessnitz welches 1677 78 sein Bruder Christian von Klengel 1629 93 erbauen liess sowie fur die Dorfkirche in Eutzsch bei Wittenberg die 1688 im Auftrag der Wittenberger Universitat entstand Wahrscheinlich war er auch in den 1670er Jahren am Entwurf des Palais im Grossen Garten beteiligt da sich hier zahlreiche von ihm gerne verwendete Architekturmotive finden 1688 war er Kommandant auf Schloss Sonnenstein bei Pirna und liess es zur Festung ausbauen Bilder Bearbeiten nbsp Opernhaus am Taschenberg nbsp Hausmannsturm nbsp Schlosskapelle Moritzburg nbsp Dreifaltigkeitskirche in Carlsfeld nbsp Innenraum Dreifaltigkeits Kirche nbsp Schloss HohenpriessnitzLiteratur BearbeitenAllgemein Bearbeiten nbsp Gedenkstein am Kornerweg in DresdenJarl Kremeier Die Reisen des Wolf Caspar von Engel die Bauten des Johann Georg Starcke und das Palais im Grossen Garten Bemerkungen zur Architektur Dresdens in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts In Fruhneuzeit Info 14 Heft 1 2004 S 103 129 Gunter Passavant Wolf Caspar von Klengel Dresden 1630 1691 Reisen Skizzen Baukunstlerische Tatigkeiten Munchen Berlin 2001 ISBN 3 422 06299 8 grundlegend Walter May Klengel Wolf Caspar von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 40 42 Digitalisat Viktor Hantzsch Klengel Wolf Caspar von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 51 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 209 212 Ernst Sigismund Ein sachsischer Kunstler und Soldat des 17 Jahrhunderts Klengel in Dresdner Geschichtsblatter 12 1913 Nr 3 S 33 56 Bernhard Schmied Eines geplagten doch unverzagten Christens Unuberwindliche Hoffnung zu Gott Bey dem Hochanschnlichen Leich Begangnuss des Wohlgebohrnen Herrn Herrns Wolf Caspars von Klengel Dresden 1691 online August Wilhelm Bernhard von Uechtritz Geschlechts Erzahlung derer in Sachsen florirenden adelichen Familien Stammliste von Klengel Tab XXXXIXSpezielle Themen Bearbeiten Eberhard Hempel Unbekannte Skizzen von Wolf Caspar von Klengel in Abhandlungen der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Phil hist Klasse Bd 59 H 4 Berlin 1958 Hermann Heckmann Baumeister des Barock und Rokoko in Sachsen Berlin 1996 S 32 43 Mario Titze Baugeschichte und Baugestalt der Dreifaltigkeitskirche in Carlsfeld im Erzgebirge in Die Dresdner Frauenkirche Jahrbuch Bd 3 Weimar 1997 S 131 141 Mario Titze Das ehemalige kurfurstlich sachsische Gestut Bleesern Ein Bauwerk Wolf Caspar von Klengels in Denkmalpflege in Sachsen Anhalt 1998 1 S 53 59 Stephan Reinert Das ehemals Landsbergersche Spitzhaus ein Bau Wolf Caspar von Klengels In Heinrich Magirius Hrsg 600 Jahre Hoflossnitz Historische Weingutanlage Sandstein Verlag Dresden 2001 ISBN 3 930382 60 1 S 105 109 Mario Titze Neue Forschungen zum Vorwerk Bleesern Ldkr Wittenberg in Burgen und Schlosser in Sachsen Anhalt Heft 11 2002 S 368 383 Prof Dr Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines Adelslexikon Funfter Band Kalb Loewenthal Leipzig 1864 S 130 131 Koniglich Sachsischer Altertumsverein Mittheilungen des Koniglich Sachsischen Alterthumsvereins Band 22 Dresden 1872 Seiten 29 30 Johannes Georg Zirschke Zuverlassige Beschreibung der hohen Generalitat oder ausfuhrliche Nachrichten von den hohen Kriegsbediensteten welche seit dem Jahre 1680 dem Hause Sachsen gedienet Erste Fortsetzung des 2 Teils vom koniglich kursachsischen Kriegsstaat Gorlitz 1756 Seiten 266 268 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wolf Caspar von Klengel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Wolf Caspar von Klengel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Druckschriften von und uber Wolf Caspar von Klengel im VD 17 Informationen zu Dresden im Fruhbarock und von KlengelEinzelnachweise Bearbeiten Grundlegend zu seiner Biographie Gunter Passavant Wolf Caspar von Klengel Dresden 1630 1691 Reisen Skizzen Baukunstlerische Tatigkeiten Munchen Berlin 2001 a b Ralf Hubner Der Vater des Dresdner Barock In Sachsische Zeitung 9 Januar 2021 Lt Rangliste Nr 2 im Sachsischen Staatsarchiv Passavant 2001 Normdaten Person GND 120911876 lobid OGND AKS LCCN nr2001041493 VIAF 69772001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klengel Wolf Caspar vonKURZBESCHREIBUNG kursachsischer BaumeisterGEBURTSDATUM 8 Juni 1630GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 10 Januar 1691STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolf Caspar von Klengel amp oldid 236501952