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Der Schautaler zur Grundsteinlegung der Kapelle im Schloss Moritzburg bei Dresden 1 auch als Breiter Schautaler Schloss Moritzburg 1661 2 bezeichnet ist ein im zwei drei und vierfachen Reichstalergewicht gepragter Reichstaler des sachsischen Kurfursten Johann Georg II 1656 1680 aus dem Jahr 1661 mit einem Obelisk zwischen Bibel und gekreuzten Kurschwertern sowie 12 Zeilen Schrift auf der Ruckseite Breiter doppelter Schautaler zur Grundsteinlegung der Kapelle im Schloss Moritzburg bei Dresden von 1661 aus der Munzstatte Dresden Silber Durchmesser 60 mm 57 84 g Inhaltsverzeichnis 1 Munzgeschichtliche Zusammenhange 2 Munzbeschreibung 2 1 Vorderseite 2 2 Ruckseite 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksMunzgeschichtliche Zusammenhange Bearbeiten nbsp Schloss Moritzburg Links i B die Schlosskapelle Das im Stil der Fruhrenaissance errichtete furstliche Jagthauss wurde unter August dem Starken zum Barockbau umgestaltet Aufnahme von 2005 Die Grundsteinlegung fur die Kapelle im Schloss Moritzburg fand am 1 November 1661 dem Geburtstag der Gemahlin Johann Georgs II Magdalena Sibylle statt 3 nbsp Johann Georg II liess an der Westseite des Schlosses eine Kapelle anbauen legte personlich den Grundstein und verschloss drei seiner Schautaler darin Der Universalgelehrte Wilhelm Ernst Tentzel erklart in seiner Saxonia Numismatica der albertinischen Linie dass sich der Kurfurst Johann Georg ofters auf der angenehmen Moritzburg aufhielt einem zwischen Dresden und Hayn liegenden von Herzog Moritz in den Jahren 1542 bis 1546 4 erbauten und benannten Jagt Hause um sich zu divertiren belustigen Der Kurfurst liess daher so Tentzel eine schone Capelle an diesem Orte bauen wozu er anno 1661 den 1 November den ersten Stein selbst legte und unter anderen drey Stucke von der ersten Medaille darein verschloss 5 Den Bau der Kapelle an der Stelle des bisherigen Betsaals an der Westseite des Schlosses vertraute der Kurfurst seinem Baumeister Wolf Caspar von Klengel an 6 Mit dem ersten Stein den der Kurfurst selbst legte ist der verschliessbare Grundstein gemeint Dass Tentzel die Munze falschlich als Medaille bezeichnete war wahrscheinlich auf das ungewohnliche Munzbild zuruckzufuhren Die Geprage sind trotz der besonderen Gestaltung wie sie eher bei Medaillen vorkommt Reichstaler Der kleine Reichsapfel oben auf der Ruckseite uber dem Text bestatigt die Auspragung im Reichsmunzfuss und die Verwendungsmoglichkeit als Munze Die ersten drei fur die Grundsteinlegung gepragten Stucke sind die Schautaler zur Grundsteinlegung der Kapelle im Schloss Moritzburg Dass Johann Georg gleich drei erste Schautaler in den Grundstein verschloss kann damit erklart werden dass Vierfach Dreifach und Zweifachtaler zur Grundsteinlegung gepragt wurden 7 Zwischen 1661 der Grundsteinlegung und 1672 wurde die kleine Kapelle nach den Planen des Dresdner Architekten Wolf Caspar von Klengel erbaut Nachdem Klengel gestorben war leitete Ezechiel Eckardt die Arbeiten Es war jedoch unmoglich die Kapelle innerhalb der bestehenden Schlossmauern unterzubringen Zur Verbindung mit dem Schloss musste die Westfront der Umfassungsmauer abgebrochen werden Auf den Bau der Kapelle wurde 1672 eine Medaille gepragt deren Ruckseite dem Taler zur Grundsteinlegung der Schlosskapelle sehr ahnlich ist und an die Festteilnehmer des Einweihungsfestes verteilt wurde 8 9 10 Munzbeschreibung BearbeitenDer oben abgebildete silberne Schautaler Johann Georgs II von Sachsen ist ein breiter doppelter Reichstaler aus der Munzstatte Dresden Der kleine Reichsapfel oben auf der Ruckseite ist die Bestatigung dafur dass die Gedenkmunze ein Reichstaler ist Die Eichel am Stiel unter der Schrift auf der Ruckseite ist das Munzmeisterzeichen des Munzmeisters Constantin Rothe der von 1640 bis 1678 in Dresden tatig war 11 Eine Kunstlersignatur ist nicht vorhanden Der Munzgraveur an der Dresdner Munze ist in dieser Zeit Johann Caspar Hockner 12 Vorderseite Bearbeiten nbsp Obelisk mit Wahlspruch Schild und Monogramm IG2 unter dem HelmDie Vorderseite zeigt einen Obelisk mit dem Monogramm IG2 Johann Georgs II Dahinter sind ein Schwert und ein Palmenzweig uberkreuz befestigt und mit einem geschlossenen Helm mit Helmzier bedeckt Oben an der Spitze ist ein Auge zu sehen das zum strahlenden JHWH hinaufsieht Unten am Postament ist wieder ein Auge das auf die Erde herunterschaut Darin ist die Erklarung des Wahlspruchs enthalten SURSUM oben DEORSUM unten Hinauf und herunter Links neben dem Obelisk ist eine unter der himmlischen Krone aufgeschlagene Bibel zu sehen Die eherne Schlange und das Kruzifix symbolisieren das Alte und Neue Testament Auf der rechten Seite befinden sich die von einem Lorbeerkranz umzogenen gekreuzten Kurschwerter unter dem Kurhut 13 14 Umschrift PRO FIDE ET PATRIA Ubersetzung Fur Glauben und Vaterland Die Umschrift zeige an so Tentzel dass der Kurfurst fur den Glauben und das Vaterland wachsam und sorgfaltig sey was er auch auf seinen Vikariatsmunzen und Medaillen zum Ausdruck brachte 15 SURSUM OCULUS COELUM SPECTAT TERRAMQUE DEORSUM NEMPE DEO ET PATRIA CURA SUPREMA MANET Ein Auge sieht gen Himmel auf Eins auf die Erde herunter Also fur Gott und Vaterland Verbleib ich allzeit munter 16 Das erklart den Wahlspruch SURSUM oben DEORSUM unten Hinauf und herunter Ruckseite Bearbeiten Die Ruckseite zeigt eine aus 12 Zeilen bestehende Aufschrift daruber einen kleiner Reichsapfel darunter das Munzmeisterzeichen Eichel am Stiel NUMM us IN AUGUR alis IN MEMOR iam TEMPLI AD ARCEM MORITZBURG INSTI TUTO SERENISS imi D omini D omini IOHANNIS GEORGII II ELECT toris SAX onia EXTRUCTI CUSUS ET IPSA ELECTO RIS MANU LAPIDI AN GULARI IMPOSIT us 9 steht fur us D 1 NOVEMB ris A nno M DC LXI Ubersetzung nach Tentzel Einweihungsmunze zum Andenken der im Schloss Moritzburg auf des durchlauchtigsten Kurfursten zu Sachsen Herrn Johann Georgs II Anordnung erbauten Kirche gepragt und mit eigener kurfurstlichen Hand in den Grundstein gelegt den 1 November anno 1661 17 Siehe auch BearbeitenSachsische Munzgeschichte Erblandischer Taler Johann Georgs II Vikariatsmunzen Johann Georgs II Sachsen Taler auf die Verleihung des Hosenbandordens und auf das St Georgenfest Johann Georgs II Wechseltaler Johann Georgs II Taler auf den Bau von Schloss Moritzburg in Zeitz von Moritz Bruder Johann Georgs II nach LandesteilungLiteratur BearbeitenWilhelm Ernst Tentzel Saxonia Numismatica oder Medaillen Cabinett von Gedachtnismunzen und Schaupfennigen welche die Chur und Fursten der albertinischen Linie haben pragen und verfertigen lassen Dresden Frankfurt Gotha 1714 2 Buch 3 Teil Reprint Transpress Verlag Berlin 1981 S 542 545 Wilhelm Ernst Tentzel Saxonia Numismatica oder Medaillen Cabinett von Gedachtnismunzen und Schaupfennigen welche die Chur und Fursten der albertinischen Linie haben pragen und verfertigen lassen Dresden Frankfurt Gotha 1714 3 Buch Reprint Transpress Verlag Berlin 1981 Tab 55 P 543 I p 543 Julius Erbstein Albert Erbstein Erorterungen auf dem Gebiete der sachsischen Munz und Medaillen Geschichte bei Verzeichnung der Hofrath Engelhardt schen Sammlung Dresden 1888 S 224 Walther Haupt Sachsische Munzkunde Deutscher Verlag der Wissenschaft Berlin 1974 S 239 Schautaler Schloss Moritzburg 1661 David Samuel Madai Vollstandiges Thaler Cabinet Konigsberg 1765 67 nebst Supplementen 1768 74 Zweyter Theil 1766 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10742137 SZ 3D9 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D S 205 206 Nr 2988 Otto F Muller Sammlung Otto Merseburger umfassend Munzen und Medaillen von Sachsen Verkaufskatalog Leipzig 1894 S 113 Nr 2651 Doppeltaler auf die Grundsteinlegung der Schlosskapelle Moritzburg Einweihung 1672 Brockhaus Reisehandbuch Dresden Sachsische Schweiz Osterzgebirge Leipzig 1965 S 428 Lothar Kempe Schlosser und Garten um Dresden Leipzig 1986 S 20 21 Emil Widemann Jagdschloss Moritzburg Verlag Kaemmerer Dresden 1879 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Julius Erbstein Albert Erbstein Erorterungen auf dem Gebiete der sachsischen Munz und Medaillen Geschichte bei Verzeichnung der Hofrath Engelhardt schen Sammlung 1888 S 224 Benennung Walther Haupt Sachsische Munzkunde 1974 S 239 Schautaler Schloss Moritzburg 1661 Julius Erbstein Albert Erbstein Erorterungen auf dem Gebiete der sachsischen Munz und Medaillen Geschichte bei Verzeichnung der Hofrath Engelhardt schen Sammlung 1888 S 224 Brockhaus Reisehandbuch Dresden Sachsische Schweiz Osterzgebirge Leipzig 1965 S 428 Wilhelm Ernst Tentzel Saxonia Numismatica der albertinischen Linie 1714 2 Buch 3 Teil S 543 Emil Widemann Jagdschloss Moritzburg 1879 S 6 Walther Haupt Sachsische Munzkunde 1974 S 239 Mehrfachtaler Lothar Kempe Schlosser und Garten um Dresden 1986 S 20 21 Wilhelm Ernst Tentzel Saxonia Numismatica der albertinischen Linie 1714 3 Buch Tab 58 I p 572 Emil Widemann Jagdschloss Moritzburg 1879 S 5 6 Wurde an die Festteilnehmer verteilt Walther Haupt Sachsische Munzkunde 1974 S 200 Constantin Rothe Julius Erbstein Albert Erbstein Erorterungen auf dem Gebiete der sachsischen Munz und Medaillen Geschichte bei Verzeichnung der Hofrath Engelhardt schen Sammlung 1888 S 213 Julius Erbstein Albert Erbstein Erorterungen auf dem Gebiete der sachsischen Munz und Medaillen Geschichte bei Verzeichnung der Hofrath Engelhardt schen Sammlung 1888 S 224 Munzbeschreibung Wilhelm Ernst Tentzel Saxonia Numismatica der albertinischen Linie 1714 2 Buch 3 Teil S 543 544 Wilhelm Ernst Tentzel Saxonia Numismatica der albertinischen Linie 1714 2 Buch 3 Teil S 544 Wilhelm Ernst Tentzel Saxonia Numismatica der albertinischen Linie 1714 2 Buch 3 Teil S 538 539 Wilhelm Ernst Tentzel Saxonia Numismatica der albertinischen Linie 1714 2 Buch 3 Teil S 542 545Weblinks Bearbeitencoinarchives Ein Dreifachtaler zur Grundsteinlegung fur die Kapelle in Schloss Moritzburg 87 18 g Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schautaler zur Grundsteinlegung der Kapelle im Schloss Moritzburg bei Dresden amp oldid 236362688