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Johann Georg II 31 Maijul 10 Juni 1613greg in Dresden 22 Augustjul 1 September 1680greg in Freiberg war ein Furst aus dem Haus Wettin albertinische Linie Seit 1656 war er Kurfurst von Sachsen und Erzmarschall des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation Johann Georg II Gemalde von Johann Fink vor 1675Johann Georg II Darstellung aus einem Kronungsdiarium aus dem Jahre 1658Wappen Johann Georgs II Das Munzbild Johann Georgs II im Kurornat auf seinen Erblandischen Talern der Munzstatte Dresden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Vorfahren 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 QuellenLeben BearbeitenJohann Georg war ein Sohn des sachsischen Kurfursten Johann Georg I 1585 1656 aus dessen zweiter Ehe mit Magdalena Sibylle 1586 1659 Tochter des Herzog Albrecht Friedrich von Preussen Seine Regierungszeit war von dem wirtschaftlichen Wiederaufbau Sachsens nach dem Dreissigjahrigen Krieg gepragt Die Wirtschaft belebte sich langsam wieder wozu etablierte und auch neue Gewerbe und Manufakturen beitrugen Textilindustrie Steinkohleforderung Glas u a Am 9 Marz 1668 besiegelte er gemeinsam mit C W Luttichau und C Schindler die erste Innungsverordnung der Dresdner Kleinuhrmacherinnung 1 Das Silber des Erzgebirges fullte die leeren furstlichen Kassen und die Leipziger Messe erwirtschaftete neue Einnahmen Auch die bohmischen Exulanten 1654 trugen neue Einkunfte zur Wirtschaft bei Weiterhin bemuhte sich die kurfurstliche Verwaltung die althergebrachten Rechte der Bauernschaft zu schutzen Nach dem Tod des Kaisers Ferdinand III am 2 April 1657 hat Kurfurst Johann Georg das ihm zustehende Amt des Reichsverwesers ubernommen Unter seiner personlichen Mitwirkung wurde Erzherzog Leopold am 18 Juli 1657 zum Kaiser des Heiligen Romischen Reiches erwahlt siehe dazu Vikariatsmunzen Johann Georgs II Sachsen Johann Georg liess zur Verhinderung der Ausfuhrung der vollhaltigen und Einfuhrung der geringhaltigen unterwertigen Munzen in seinem Nebenland Oberlausitz fur die Pragung von Landmunzen 1666 die Bautzener Munze neu errichten Die besonderen Geprage der Munzstatte sollten den in den kaiserlichen Landen umlaufenden leichter als im Reichsfuss vorgeschriebenen Munzen gleichwertig sein Da sich die Massnahme in Bautzen als Fehlschlag erwies wurde bereits 1667 die Munze wieder stillgelegt und ihre Ausstattung in die Munzstatte Dresden gebracht Die Hauptinteressen des Kurfursten lagen jedoch nicht auf wirtschaftlichem oder politischem sondern auf kulturellem Gebiet Unter seiner Regierung wurde Dresden zu einem europaischen Zentrum der Kunst und Musik vornehmlich der religiosen Musik Er belebte die Dresdner Hofkapelle neu und zog zahlreiche Kunstler aus Italien an seinen Hof die nach seinem Tod aufgrund von Sparmassnahmen entlassen wurden Durch Herzog Wilhelm IV von Sachsen Weimar wurde der Kurfurst 1658 in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen Es wurde ihm als Gesellschaftsname der Preiswurdige und als Motto besteht unwandelbar verliehen Als Emblem wurde ihm ein Zedernbaum zugedacht Im Kothener Gesellschaftsbuch findet sich der kurfurstliche Eintrag unter der Nr 682 Auf seine Initiative gehen vielfaltige Aus und Umbaumassnahmen in und um die Residenzstadt zuruck In Dresden z B wurden ein Opern und Komodienhaus Ballhaus Schiesshaus und Reithaus gebaut bzw ausgebaut Im Schloss selbst gestaltete man zahlreiche Raume und den Hausmannsturm im Barockstil erneuerte aber auch die alte Fassadenmalerei Ferner legte man einen Italienischen Garten an und begann mit der Anlage des Grossen Gartens Die Hoflossnitz liess er durch seine Hofmaler in manieristischer Weise ausgestalten Der namhafteste Architekt seiner Regierung war Wolf Caspar von Klengel Zwischen 1661 und 1672 wurde nach den Planen des Dresdner Architekten von Klengel die Kapelle im Schloss Moritzburg bei Dresden gebaut Die Grundsteinlegung war am 1 November 1661 Den Grundstein legte der Kurfurst selbst und verschloss unter anderen drei Stuck der ersten drei Schautaler zur Grundsteinlegung der Kapelle im Schloss Moritzburg darein 2 Die wirtschaftliche Wiederbelebung des Landes spiegelte sich auch in der zunehmenden Zahl der hofischen Festlichkeiten die auch seinen jungeren Enkel August als Kind beeindruckten 3 Im Februar und April 1678 gab es z B zwei grosse Ereignisse die entsprechend gefeiert wurden einmal die Durchlauchtigste Zusammenkunft ein Treffen des Kurfursten mit seinen Brudern den Sekundogenitur Fursten von Sachsen Merseburg Sachsen Weissenfels und Sachsen Zeitz und einmal wurde das Fest St Georgens zelebriert Bei dieser Gelegenheit wurde der Taler auf die Verleihung des Hosenbandordens und auf das St Georgenfest von 1678 gepragt Die Zeremonie der Verleihung des Hosenbandordens war vorher am 13 April 1669 4 Der Hofstaat umfasste 1676 uber 300 Personen Eine Peruckensteuer von 10 Talern 1676 und eine Schlittenordnung 1682 wurden notwendig weil auch die niederen Schichten ihre verbesserte Situation durch Statussymbole auszudrucken wunschten 5 Der Wiederaufbau nach dem Dreissigjahrigen Krieg und seine aufwendige Hofhaltung verschlangen gewaltige Summen fuhrten zu einem drohenden Staatsbankrott 1660 und brachten Johann Georg II in politische Abhangigkeit vom franzosischen Konig Ludwig XIV der ihm erhebliche Subventionen zahlte Der Kurfurst suchte die Nachteile dieser Allianz durch Geheimdiplomatie mit dem Kaiserhaus Brandenburg und Bayern auszubalancieren 1664 6 Bei seinem Tode hinterliess er beachtliche Schulden von etwa 4 Millionen Talern 7 Seine Regierungstatigkeit stand in der Entwicklung des Absolutismus und eines Stehenden Heeres den Gegenspielern in Bohmen und Preussen nach wo man die Stande bereits 1620 bzw 1663 entmachtet hatte Johann Georg II blieb von den sachsischen Landstanden abhangig Auch sein aussenpolitischer Wirkungskreis war relativ bescheiden wenn man ihn etwa mit dem Grossen Kurfursten vergleicht Entsprechend ungunstig fallt auch das Urteil eines franzosischen Marschalls aus Dieser Furst ward durchaus von fremder Hand gegangelt und zeigte in nichts Fleiss als alle seine Lebtage hindurch ubermassig zu trinken er hatte diese seltene Eigenschaft von seinem Vater geerbt Seine vornehmsten Rate waren vollstandig abhangig vom kaiserlichen Hofe 5 Nachkommen BearbeitenJohann Georg II hatte sich am 13 November 1638 in Dresden mit Magdalena Sibylle von Brandenburg Bayreuth verheiratet Aus der Ehe stammen die Kinder Sibylla Marie 16 September 1642 17 Februar 1643 Erdmuthe Sophie von Sachsen 25 Februar 1644 22 Juni 1670 1662 Christian Ernst Markgraf von Brandenburg Bayreuth Johann Georg III 1647 1691 Kurfurst von SachsenVorfahren BearbeitenAhnentafel Johann Georg II Ururgrosseltern HerzogHeinrich der Fromme 1473 1541 1512Katharina von Mecklenburg 1487 1561 KonigChristian III 1503 1559 1525Dorothea von Sachsen Lauenburg 1511 1571 KurfurstJoachim II 1505 1571 1524Magdalene von Sachsen 1507 1534 HerzogGeorg von Brandenburg Ansbach 1484 1543 1525Hedwig von Munsterberg Oels 1508 1531 MarkgrafFriedrich II von Brandenburg 1460 1536 1479Sofia Jagiellonka 1464 1512 FurstErich I 1470 1540 1525Elisabeth von Brandenburg 1510 1558 HerzogJohann von Julich Kleve Berg 1490 1539 1510Maria von Julich Berg 1491 1543 KaiserFerdinand I 1503 1564 1521Anna von Bohmen und Ungarn 1503 1547 Urgrosseltern Kurfurst August von Sachsen 1526 1586 1548Anna von Danemark 1532 1585 Kurfurst Johann Georg von Brandenburg 1525 1598 1548Sabina von Brandenburg Ansbach 1529 1575 Herzog Albrecht von Preussen 1490 1568 1550Anna Maria von Braunschweig 1532 1568 Herzog Wilhelm V 1516 1592 1546Maria von Osterreich 1531 1581 Grosseltern Kurfurst Christian I von Sachsen 1560 1591 1582Sophie von Brandenburg 1568 1622 Herzog Albrecht Friedrich von Preussen 1553 1618 1573Marie Eleonore von Julich Kleve Berg 1550 1608 Eltern Kurfurst Johann Georg I von Sachsen 1585 1656 1607Magdalena Sibylle von Preussen 1586 1659 Johann Georg II Siehe auch BearbeitenVikariatsmunzen Sachsen Johann Georg II Literatur BearbeitenHeinrich Theodor Flathe Johann Georg II Kurfurst von Sachsen In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 381 383 Karlheinz Blaschke Johann Georg II In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 526 f Digitalisat Mary E Frandsen Crossing Confessional Boundaries The Patronage of Italian Sacred Music in 17th Century Dresden New York Oxford University Press 2006 ISBN 978 0 19 517831 9 umfassende Darstellung von Johann Georgs kulturellen Leistungen Dresdner Geschichtsverein e V Johann Georg II und sein Hof Sachsen nach dem Dreissigjahrigen Krieg in Dresdner Hefte 33 1 1993Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Georg II Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Johann Georg II im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Johann Georg II in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werke von und Uber Johann Georg II in der Sachsischen Bibliografie Druckschriften von und uber Johann Georg II im VD 17 Internetseite uber die sachsischen Fursten Gabriel Tzschimmer Die Durchlauchtigste Zusammenkunft oder Historische Erzehlung was der Durchlauchtigste Furst und Herr Johann George der Ander im Monat Februario des 1678sten Jahres an allerhand Aufzugen Ritterlichen Exercitien Schau Spielen Schiessen Jagten Opern vorstellen lassen Nurnberg 1680 Online Ressource SLUB Quellen Bearbeiten Innungsverordnung der Dresdner Kleinuhrmacherinnung von 1668 1 2 Vorlage Toter Link www watch wiki de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Julius Erbstein Albert Erbstein Erorterungen auf dem Gebiete der sachsischen Munz und Medaillen Geschichte bei Verzeichnung der Hofrath Engelhardt schen Sammlung 1888 S 224 Karl Czok August der Starke und seine Zeit Kurfurst von Sachsen Konig in Polen Ungekurzte Taschenbuchausg Auflage Piper Munchen u a 2006 ISBN 978 3 492 24636 1 S 19 f Wilhelm Ernst Tentzel Saxonia Numismatica 2 Buch 1714 S 569 571 a b Vgl Andrea Martin Magdalena Sybilla von Neitschutz S 25 28 Vgl F L Kroll Die Herrscher Sachsens S 153 Georg Piltz August der Starke S 6 VorgangerAmtNachfolgerJohann Georg I Kurfurst von Sachsen 1656 1680Johann Georg III Normdaten Person GND 119100320 lobid OGND AKS LCCN n91034972 VIAF 15572447 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johann Georg II KURZBESCHREIBUNG Kurfurst von SachsenGEBURTSDATUM 10 Juni 1613GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 1 September 1680STERBEORT Freiberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg II Sachsen amp oldid 235676815