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Christian I 29 Oktober 1560 in Dresden 25 September 1591 ebenda aus der albertinischen Linie der Wettiner war seit 1586 Kurfurst von Sachsen Darstellung Christians auf einer Medaille von 1574Christian I im HarnischChristian I Ausschnitt aus dem Dresdner Furstenzug Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehe und Nachkommen 3 Vorfahren 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenChristian war ein Sohn des Kurfursten August von Sachsen 1526 1586 aus dessen Ehe mit Anna 1532 1585 Tochter des Konigs Christian III von Danemark Nach dem Tod seines alteren Bruders Alexander 1565 wurde Christian Kurprinz er uberlebte als einziger seiner neun Bruder seinen Vater Zeitzeugen beschrieben ihn als begabt aber vollig unerzogen Christian wurde unter anderem durch den Calvinisten Christian Schutz ausgebildet und schon fruhzeitig in die Regierungsarbeit seines Vaters eingebunden Nach dem Tod seines Vaters und der Ubernahme der Regierung 1586 zeigte Christian jedoch wenig Interesse an den Staatsgeschaften und gab sich Vergnugungen vor allem der Jagd und dem Alkohol hin So liess er sich gerne betrunken von seinen Kumpanen auf einen Berg tragen um von oben aus mit seinem Pferd im vollen Galopp den Abhang hinunterzujagen 1 Die Auseinandersetzung zwischen lutherischer Orthodoxie und dem an Melanchthon anlehnenden Philippismus der wahrend der Regierungszeit seiner Eltern geherrscht hatte war Christian zuwider Schon 1585 als Mitregent seines Vaters erliess er ein Gesetz gegen das Theologengezank Auch die von seinem Vater veranlasste Konkordienformel lehnte er ab 1587 berief Christian Johann Salmuth als Hofprediger nach Dresden der unter anderem den Exorzismus bei der Taufe abschaffte Hierbei zeigte sich Christians Berater und einflussreicher Kanzler Nikolaus Krell federfuhrend der Sachsen an den Calvinismus annaherte ohne allerdings offiziell die Konfession zu wechseln Gegen diesen Kryptocalvinismus erhob sich erheblicher Widerstand unterstutzt von Christians Frau Sophie von Brandenburg Innenpolitisch machte Krells Einfluss sich geltend in der Beschneidung der Machtbefugnisse des Geheimen Rates und der Landstande in den Regierungsangelegenheiten Aussenpolitisch war Christian von seinem Schwager Johann Kasimir von Simmern abhangig Christian liess sich sogar davon uberzeugen dass seine Schwester Johann Kasimirs Frau Elisabeth ein Mordkomplott gegen ihren Gatten plante Mit Johann Kasimir schloss Christian ein evangelisches Schutzbundnis und unterstutzte die Protestanten in Frankreich Den Oberbefehl uber ein zu entsendendes Hilfsheer lehnte Christian allerdings ab Christian hatte eine Vorliebe fur Feste und Spektakel jeder Art insbesondere fur Ritterspiele weswegen er ab 1586 den Stallhof in Dresden als Turnierplatz anlegen liess Zudem wurde unter seiner Herrschaft Konigstein als Festung ausgebaut Die erste Vermessung Kursachsens die Erste kursachsische Landesaufnahme durch den Markscheider Matthias Oeder die 1586 unter seinem Vater begonnen wurde wurde unter Christians Regentschaft fortgesetzt Nach Oeders Tod 1614 wurde das Werk von Balthasar Zimmermann bis 1633 fortgesetzt und weitestgehend vollendet nbsp Grab Christians im Freiberger Dom um 1910 Christian starb nach einem langeren Magen und Darmleiden mit erst dreissig Jahren in Dresden Der Kurfurst wurde im Freiberger Dom bestattet Der alteste Sohn Kurprinz Christian war bei seinem Tod kaum acht Jahre alt Der in der Munzstatte Dresden gepragte Dreibrudertaler zeigt die drei jungen Prinzen unter der Vormundschaft Friedrich Wilhelm zu Sachsen in Weimar und Altenburg 2 Der Wahlspruch Christians war Fide Sed Vide Trau aber Schau oder Trau Schau wem Ehe und Nachkommen BearbeitenAm 25 April 1582 heiratete Christian in Dresden Sophie 1568 1622 Tochter des Kurfursten Johann Georg von Brandenburg mit der er folgende Kinder hatte Christian II 1583 1611 Kurfurst von Sachsen 1602 Prinzessin Hedwig von Danemark 1581 1641 Johann Georg I 1585 1656 Kurfurst von Sachsen 1604 Prinzessin Sibylla Elisabeth von Wurttemberg 1584 1606 1607 Prinzessin Magdalena Sibylle von Preussen 1586 1659 Anna Sabine 1586 Sophie 1587 1635 1610 Herzog Franz I von Pommern Stettin 1577 1620 Elisabeth 1588 1589 August 1589 1615 1612 Prinzessin Elisabeth von Braunschweig Wolfenbuttel 1593 1650 Dorothea 1591 1617 Abtissin von QuedlinburgVorfahren BearbeitenAhnentafel Christian I von SachsenUrurgrosseltern KurfurstFriedrich II 1412 1464 1431Margaretha von Osterreich 1416 1486 KonigGeorg von Podiebrad 1420 1471 1441Kunigunde von Sternberg 1425 1449 HerzogHeinrich IV zu Mecklenburg 1417 1477 1432Dorothea von Brandenburg 1420 1491 Erichs II von Pommern Wolgast 1425 1474 1451Sophia von Pommern Stolp 1435 1497 KonigChristian I 1426 1481 1449Dorothea von Brandenburg 1430 1495 KurfurstJohann Cicero von Brandenburg 1455 1499 1476Margarete von Sachsen 1449 1501 Johann IV von Sachsen Lauenburg 1439 1507 1464Dorothea von Brandenburg 1446 1519 Heinrich I von Braunschweig Wolfenbuttel 1463 1514 1486Katharina von Pommern 1526 Urgrosseltern Herzog Albrecht der Beherzte 1443 1500 1464Sidonie von Bohmen 1449 1510 Herzog Magnus II 1441 1503 1478Sophie von Pommern 1460 1504 Konig Friedrich I 1471 1533 1502Anna von Brandenburg 1487 1514 Herzog Magnus I von Sachsen Lauenburg 1470 1543 1509Katharina von Braunschweig Wolfenbuttel 1488 1563 Grosseltern Herzog Heinrich der Fromme 1473 1541 1512Katharina zu Mecklenburg 1487 1561 Konig Christian III 1503 1559 1525Dorothea von Sachsen Lauenburg 1511 1571 Eltern Kurfurst August von Sachsen 1526 1586 1548Anna von Danemark 1532 1585 Christian I von SachsenLiteratur BearbeitenPolykarp Leyser Kurtzer aber warhaffter grundlicher bericht von dem christlichen Leben unnd seligen abschied des Herrn Christiani weyland Hertzogen zu Sachsen Churfursten Christian I Kurfurst von Sachsen 1560 1591 1595 Johann Jakob Herzog Real encyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche In Band 13 1860 S 219 Heinrich Theodor Flathe Christian I In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 172 Matthias Oeder Sophus Ruge Die erste Landesvermessung des Kurstaates Sachsen Auf Befehl Des Kurfursten Christian I ausgefuhrt von Matthias Oeder 1586 1607 Zum 800Jahrigen Regierungs Jubilaum Des Hauses Wettin Stengel amp Markert 1889 Ilse Schunke Beitraege zur Politik des Kurfursten Christian I v Sachsen 1586 1591 vornehmlich in den Jahren 1586 89 Munchen 1922 Christa Schille Christian I In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 230 f Digitalisat Hans Joachim Bottcher Wenig und bos war die Zeit meines Lebens Anna von Sachsen 1567 1613 Dresden 2016 ISBN 978 3 941757 70 7 S 19 ff Hans Joachim Bottcher Elisabeth von Sachsen und Johann Kasimir von der Pfalz Ein Ehe und Religionskonflikt Dresden 2018 ISBN 978 3 946906 06 3 S 162 ff Christian I Kurfurst von Sachsen in Brockhaus Konversationslexikon F A Brockhaus in Leipzig Berlin und Wien 14 Auflage 1894 1896 4 Band S 282 f Einzelnachweise Bearbeiten Thomas Nicklas Die Herrscher Sachsen Hrsg Frank Lothar Kroll 2 Auflage Verlag C H Beck ISBN 978 3 406 65166 3 S 127 Wilhelm Ernst Tentzel Saxonia Numismatica 1714 S 312Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christian I Sachsen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Christian I im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Siegfried Hoyer Christian I In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie VorgangerAmtNachfolgerAugustKurfurst von Sachsen 1586 1591Christian II Normdaten Person GND 118676075 lobid OGND AKS LCCN n95118353 VIAF 267114863 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Christian I KURZBESCHREIBUNG Kurfurst von SachsenGEBURTSDATUM 29 Oktober 1560GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 25 September 1591STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian I Sachsen amp oldid 229594837