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Das Kurfurstentum Sachsen kurz auch Kursachsen oder Chursachsen war ein Territorium des Heiligen Romischen Reiches Territorium im Heiligen Romischen ReichKurfurstentum SachsenWappenKarteDas Kurfurstentum Sachsen nach der Leipziger Teilung 1485 Die ernestinischen Lander sind in Rot die albertinischen Lander in Gelb gehalten Von 1485 bis 1547 lag die Kurwurde bei der ernestinischen Linie sodass nur ihre Lander rot in diesem Zeitraum ein Kurfurstentum stellten Obwohl im Leipziger Vertrag die Herrschaften Beeskow und Storkow und Herzogtum Sagan als gemeinsamer Besitz bezeichnet wurden bestritt der ernestinische Kurfurst bis 1518 die Herrschaften fur sich selbst der albertinische Herrscher war seit 1472 als Herzog von Sagan tatig Herrschaft Sorau ist 1512 verloren gegangen Bestehen 1356 1806Entstanden aus Hzg Sachsen WittenbergHerrschaftsform KurfurstentumHerrscher Regierung KurfurstHeutige Region en DE SN DE ST DE BB DE TH DE BY PL CZReichstag Kurfurstenrat amp ReichsfurstenratReichskreis Obersachsischer ReichskreisHauptstadte Residenzen Wittenberg bis 1547 danach Dresdenzeitweilig Meissen 15 Jh Torgau 16 Jh Dynastien Askanier WettinerKonfession Religionen katholisch bis 1525 1527 danach lutherischAufgegangen in Konigreich Sachsen Sachsische HerzogtumerDas Kurfurstentum Sachsen rot im Jahr 1517 auf einer Europakarte Vom Thesenanschlag 1517 bis zur Wittenberger Kapitulation 1547 standen der Kurkreis und die ernestinischen Besitzungen von Sachsen im Mittelpunkt der Weltoffentlichkeit da hier die erste Phase der Reformation verankert wurde die sich weltweit verbreitete 1356 wurde das Herzogtum Sachsen Wittenberg durch Kaiser Karl IV in der Goldenen Bulle zu einem der Kurlande ernannt Ab da stellten die Askanier einen Kurfursten Nach dem Aussterben der sachsisch wittenbergischen Linie der Askanier im Mannesstamm 1422 belehnte 1423 der romisch deutsche Konig Sigismund den meissnischen Markgrafen Friedrich den Streitbaren aus der Linie der Wettiner mit dem Herzogtum wodurch auch die sachsische Kurwurde 1423 an diesen uberging Aufgrund der Kurwurde des Herrschers wurde in der Folge der Name Kurfurstentum Sachsen auch fur die meissnischen und thuringischen Besitzungen der Wettiner verwendet obwohl die Kurwurde nur an einen Teil der kurfurstlichen Gebiete die Kurlande geknupft war Im Fall des sachsischen Kurfurstentums war dies der Kurkreis das Gebiet des fruheren Herzogtums Sachsen Wittenberg Im Leipziger Vertrag von 1485 wurde die Teilung des wettinischen Adelshauses in die Ernestinische Linie und die Albertinische Linie vereinbart wobei der Kurkreis an die Ernestiner ging 1547 fielen in der Wittenberger Kapitulation Kurkreis und Kurwurde an Herzog Moritz von der Albertinischen Linie Die Albertiner blieben Kurfursten bis zur Auflosung des Heiligen Romischen Reiches 1806 und erlangten danach durch ein Bundnis mit Napoleon die sachsische Konigswurde Aus dem Kurfurstentum Sachsen wurde das Konigreich Sachsen ein Mitgliedsstaat des Rheinbundes Das Land entwickelte eine fur diese Zeit starke und effektive Verwaltung es besass eine diversifizierte Wirtschaft bei gleichzeitig hohem Wohlstand Gesellschaftlich blieben die burgerlichen Strukturen im Vergleich zu den westlichen Staatswesen dieser Zeit wie beispielsweise den Generalstaaten zuruck und wurden durch den Adelsstand und die Verwaltung in ihrer Entfaltung eingeschrankt Dafur kamen von Sachsen durch die von dort ausgehende Reformation wichtige humanistische und bildungsorientierte Impulse Kultur und Kunste bluhten im 18 Jahrhundert auf In der Fruhen Neuzeit war das Kurfurstentum bis gegen Ende des 17 Jahrhunderts fur etwa 200 Jahre das zweitbedeutendste Territorium und Schutzmacht der protestantischen Furstentumer im Heiligen Romischen Reich Zur Zeit seiner grossten Ausdehnung 1807 ein Jahr nachdem es zum Konigreich erhoben wurde hatte Sachsen eine Grosse von 636 25 Quadratmeilen was umgerechnet 34 993 75 Quadratkilometern entspricht und eine Bevolkerung von 2 010 Millionen erreicht Inhaltsverzeichnis 1 Historische Geografie 1 1 Politische Geografie 1 2 Landschaftsgliederung 1 3 Anthropogeografische Einwirkungen 1 4 Territorialbestandsanderungen 2 Bevolkerung 2 1 Bevolkerungsentwicklung 2 2 Gesellschaftsstruktur 2 3 Siedlungsstruktur 2 4 Bildung 2 5 Gesundheit und Sozialwesen 2 6 Kultur 2 6 1 Forderung der Zivilisation 2 6 2 Kunstsammlungen 2 7 Forschung 3 Politische Geschichte 3 1 Beginnende Institutionalisierung der Kurwurde im fruhen 13 Jahrhundert 3 2 Transformation des Herzogtums Sachsen 1180 1260 3 3 Sachsen Wittenberg wird zu Kursachsen 1260 1423 3 4 Neubelehnung des Kurfurstentums 3 5 Unter den Wettinern ab 1423 3 5 1 Formung des Territorialkomplexes im Spatmittelalter 3 5 2 Beginn der gemeinsamen Herrschaft Ernsts und Albrechts 3 5 3 Erneute Landesteilung 3 5 4 Aufstieg der Albertiner zur protestantischen Schutzmacht im Reich 3 5 5 Landesausbau 3 5 6 Zweite Reformation 3 5 7 Dreissigjahriger Krieg 3 5 8 Fruhbarock 3 6 Augusteisches Zeitalter 3 6 1 Absolutismus und Sachsens Glanz 3 6 2 Wirtschaftsboom 3 6 3 Personalunion mit Polen 3 6 4 Preussisch Sachsischer Dualismus 3 7 Retablissement 3 8 Weitere Entwicklung als Konigreich 4 Wirtschaftsgeschichte 4 1 Volkswirtschaft 4 2 Einzelne Wirtschaftszweige 4 2 1 Landwirtschaft 4 2 2 Gewerbe und Fruhindustrialisierung 4 2 3 Handel 4 2 4 Handelsbilanz 5 Staats und Verwaltungsorganisation 5 1 Uberblick 5 2 Reichsinstitutionen und amter 5 3 Landesfurst und Hofstaat 5 4 Landtag 5 5 Landstande 5 5 1 Adel 5 5 2 Landeskirche 5 5 3 Amtsfreie Stadte 5 6 Exekutive 5 6 1 Oberste Landesbehorden 5 6 2 Mittlere Landesbehorden 5 6 3 Untere Landesbehorden 5 7 Judikative 5 7 1 Kriminalgerichtsbarkeit 5 7 2 Landesrecht 6 Politik 6 1 Aussenpolitik 6 2 Aussere Sicherheit 6 3 Innere Sicherheit 6 4 Munzwesen 6 5 Fiskalwesen 6 6 Wirtschaftspolitik 6 7 Verkehrswesen 7 Erinnerungskultur 8 Forschungen 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Filme 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseHistorische GeografiePolitische Geografie Kurfurstentum Sachsen um 1600 Das Territorium des Kurfurstentums erstreckte sich auf die vier heutigen Bundeslander Sachsen Thuringen Sachsen Anhalt und Brandenburg schwarz Grenzen heutiger Bundeslander Ein territorial gefestigtes Kursachsen hat es nie gegeben Durch Amterkauf und verkauf Erbteilung und Erbanfall Kriegsverluste und gewinne veranderte sich das territoriale Gebilde fortwahrend Von 1356 bis 1422 bestand das Kurfurstentum lediglich aus dem Raum um Wittenberg Durch die Ubernahme der Kurwurde des meissnischen Markgrafen 1422 erweiterte sich der territoriale Raum des Kurfurstentums Sachsen und erstreckte sich bis ins Vogtland und ins Elbsandsteingebirge Im Dreissigjahrigen Krieg wurden die beiden Lausitzen in den Staatsverbund inkorporiert Dadurch vergrosserte sich das Landesgebiet nochmals erheblich und umfasste die weiter ostlich gelegenen Gebiete entlang der Oder und Neisse 1547 gingen nach der Wittenberger Kapitulation in Thuringen wiederum grossere Teile dauerhaft fur Kursachsen verloren Entsprechend den politischen Grenzen von 1550 wurde Sachsen im Suden und Osten vom durch die Habsburger beherrschten Konigreich Bohmen von der Markgrafschaft Niederlausitz der Markgrafschaft Oberlausitz sowie im Norden durch das aufstrebende Brandenburg begrenzt Im Sudwesten grenzte Sachsen an das Furstentum Bayreuth und das Hochstift Bamberg Im Westen grenzte es an die Landgrafschaft Hessen und das Furstentum Anhalt Daneben gab es einige kleinere Grafschaften und Furstentumer im Grenzbereich Sachsen hatte im Westen selbst eine sehr unregelmassig gegliederte Grenze Auch innerhalb Sachsens gab es einzelne Enklaven 1635 wurde mit den beiden Lausitzen ein geschlossenes Territorium angegliedert seitdem grenzte Sachsen an das habsburgisch regierte Schlesien Landschaftsgliederung Die Landschaften Kursachsens reichten vom Norddeutschen Tiefland bis zur deutschen Mittelgebirgszone die Vegetation von karger Heidenvegetation bis zum Mischwald Die naturraumliche Gliederung teilt das kursachsische Land in drei grosse Zonen die sachsische Bergland und Mittelgebirgszone die sachsische Lossgefildezone einschliesslich des heutigen sudlichen Sachsen Anhalts und das nordsachsische Flachland einschliesslich der heutigen sudbrandenburgischen und ostsachsen anhaltischen Gebiete In der Mittelgebirgszone lebte ein Grossteil der Bevolkerung am dichtesten besiedelt war der Raum um Annaberg und Freiberg im Erzgebirge Der Boden war fur die landwirtschaftliche Nutzung nur wenig ergiebig Dafur dominierten Gewerbe Manufakturen und Bergwerke Im sudlichen Sachsen sind das historische Vogtland und die Oberlausitz mit dem Zittauer Gebirge dem Lausitzer Bergland die sachsische Schweiz raumlich pragnante Differenzierungen des kursachsischen Territoriums Zentralsachsen zerfallt in die Leipziger Tieflandsbucht das sachsische Elbland und das Mittelsachsische Hugelland Die mittlere Zone Sachsens wurde agrarisch sehr stark genutzt und war ein uberregionales Verkehrsknotenzentrum mit den Zentren Leipzig und Dresden Der Leipziger Raum entwickelte sich nach Dresden zum zweiten Zentrum in Sachsen Historische Landschaftszonen und Naturraume auf dem nordlichen Gebiet von Kursachsen sind der Flaming der Spreewald die Niederlausitz mit dem Lausitzer Grenzwall Das ehemalige Zentrum Sachsens um Wittenberg bis Torgau war zunachst genau so dicht besiedelt wie beispielsweise der Elbkessel fiel aber nach 1547 in der Entwicklung deutlich zuruck wahrend der Dresdner Raum stark an Bevolkerung gewann Der nordliche Bereich galt daher agrarisch und auch gewerblich wenig ergiebig und war insgesamt geringer bevolkert als die sudlicheren Landesteile 1 Grossere Siedlungen waren selten Der Hauptfluss des Kurfurstentum Sachsens war die Elbe mit der Saale als langstem Nebenfluss Weitere Wasserstrassen waren die Schwarze Elster die Neisse und die Weisse Elster Anthropogeografische Einwirkungen Historischer Kalkofen Rumfordofen aus dem Jahr 1856 Steinbruch Borna Von rechts kommend lief an dieser Stelle das Wasser des Uberlaufs des Pechofer Grabens in den JugelbachKursachsen ist ein rohstoffreiches Land gewesen so dass sich fruhzeitig eine heterogene Produktionssparte im Bergbau entlang der Mittelgebirgszone im Suden Kursachsens das Erzgebirge bildete Neben Silber wurden dort seit Ausgang des Mittelalters Kupfer und Zinnerze Eisen Kobalt und Wolfram abgebaut Kalk wurde unter anderen im Kalkwerk Lengefeld seit 1528 abgebaut im Kalkabbaugebiet von Maxen erfolgte seit 1546 der Abbau von Kalkstein und im Kalktagebau Borna wurde seit 1551 produziert Von dort wurde unter anderen auch Marmor fur den Ausbau der Dresdner Residenz bezogen Das Kalkwerk Crottendorf lieferte seit 1587 Marmor ebenso produzierten das Kalkwerk Hammerunterwiesenthal und das Kalkwerk Hermsdorf Marmor Die Bedeutung des Bergbaus fur die sachsische Wirtschaft stieg im 16 Jahrhundert stark an so dass Kursachsen nach einer langen Wachstumsphase eines der wichtigsten Montanreviere Europas besass Negative Einwirkungen im Landschaftsbild durch den Bergbau zeigten sich vor allem durch den Holzeinschlag in den Waldern des Erzgebirges Das Holz wurde zur Befeuerung der Schmelzhutten benotigt um Erz und Silber aus dem Erzgestein der Minen zu gewinnen Das Elbsandsteingebirge war wichtiger Baustofflieferant fur die sachsischen Residenzen Sandstein pragt die Altstadt und Neustadt Dresdens ganz erheblich Die Tafelberge wurden auch als Festung genutzt Die Festung Konigstein ist ein solches Beispiel Lausitzer Granit wurde vor allem in vielen Steinbruchen der Ober insbesondere der Westlausitz gewonnen Landschaftlich bedeutsame anthropologische Einwirkungen der Kursachsischen Zeit waren die vielen Kunstgraben wie zum Beispiel der Pechofer Graben die zum Betrieb der vielen Bergwerke errichtet wurden Weitere bedeutende heute noch existente Infrastrukturbauten aus der Zeit des Kurfurstentum sind Erzkanal im Freiberger Nordrevier Neugraben Grosser Galgenteich Neugrabenflosse Elsterflossgraben Quergraben AltvaterbruckeDie Bodenwerte und auch das gemassigte mitteleuropaische Klima ermoglichten eine allgemein extensive Landwirtschaft in Kursachsen ausserhalb der sudlichen Gebirgszone Die verkehrsseitige Durchdringung des Raums war in der vormodernen Zeit problematisch da Wege und Flussubergange und genaue Verzeichnisse nur geringe Standards aufwiesen Zur Uberwindung der Flusse setzte fruhzeitig ein behordlich regulierter Bruckenbau in Sachsen ein Viele dieser Brucken werden heute noch benutzt Territorialbestandsanderungen Die drei Sekundogeniturfurstentumer Sachsens 1656Die Wettiner ermoglichten ihren nachgeborenen Sohnen die Bildung von Nebenlinien innerhalb des Gesamthauses Diese so genannten Sekundogenituren bedeuteten keine Landesteilung weil sie nach dem Aussterben der begunstigten Linie wieder an die Stammlinie zuruckfielen In Sachsen gab es zeitweise folgende Nebenlinien Sachsen Weissenfels von 1656 57 bis 1746 Sachsen Zeitz von 1656 57 bis 1718 Sachsen Merseburg von 1656 57 bis 1738In dieser Aufstellung werden diese Lander flachenbezogen nicht zum Gesamterbe Sachsens dazugerechnet 1697 wurde die Erbvoigtei von Quedlinburg der Petersberg und drei Amter an Brandenburg Preussen Umfang 2 geographische Quadratmeilen zu 7 420 439 Metern 110 Quadratkilometer verkauft 1718 folgte der Erbfall der Lander der Linie von Zeitz Umfang 62 28 Quadratmeilen 3429 3 Quadratkilometer 1736 erhielt Sachsen als Ausgleich fur seine Anspruche an Hanau die Amter Landeck Frauensee und den hessischen Anteil von Treffurt Umfang 5 10 Quadratmeilen 280 8 Quadratkilometer 1737 fielen durch Erbschaft die Lander der Linie von Merseburg an Sachsen Umfang 96 90 Quadratmeilen 5335 6 Quadratkilometer 1743 wurden Landeck und Frauensee an Hessen Kassel verkauft Umfang 5 Quadratmeilen 275 3 Quadratkilometer 1746 fielen die Lander der Linie Weissenfels an Sachsen Umfang 60 75 Quadratmeilen 3345 Quadratkilometer 1780 kam das halbe Mansfeld hinzu Umfang 8 50 Quadratmeilen 468 Quadratkilometer Bereits als Konigreich 1807 erhielt Sachsen als Ergebnis des Vierten Koalitionskriegs den Cottbuser Kreis von Preussen Umfang 20 Quadratmeilen 1101 Quadratkilometer 1808 trat Sachsen den grossten Teil von Mansfeld Treffurt Dorla Barby und Gommern an das Konigreich Westphalen ab Umfang 6 5 Quadratmeilen 357 9 Quadratkilometer 1807 umfasste das ein Jahr vorher zum Konigreich erhobene albertinische Sachsen den territorialen Hochstbestand von 636 25 Quadratmeilen 34 993 75 Quadratkilometern 2 Territoriale Entwicklung in Kursachsen 2 Einheit 1694 1733 1763 1807Quadratmeile 398 22 458 5 616 25 636 25Quadratkilometer 21 902 1 25 217 5 33 893 75 34 993 75Bevolkerung Rekonstruktion von Chemnitz um 1750 zeugt von den gewachsenen stadtischen Strukturen im 18 Jahrhundert Die Kleinstadte enthielten alle mehrere kurfurstliche Reprasentationsbauten mit 4 bis 5 Stockwerken Das war das Amtshaus oder Rathaus fast immer ein Schloss oder eine Burg und reprasentative Marktbauten Dies farbte auf die weitere Bauausfuhrung durch die Stadtburger im Stadtgebiet ab Der Artikelabschnitt zur Bevolkerung des Kurfurstentums Sachsen untergliedert sich in einen statistischen Themenkomplex und einen sozialgeschichtlichen Abschnitt Der statistische Abschnitt wertet zahlenbezogen die Bevolkerungsstandesveranderungen aus und analysiert die Ausformung der Schichten und Sozialstrukturen Das Verhaltnis von Stadt und Umland die regionale Verteilung der Einwohner das soziale Gefalle Bevolkerungszu oder abnahmen werden in dem Artikelabschnitt ebenso beleuchtet Im sozialgeschichtlichen Abschnitt werden die Bereiche Bildung Forschung Gesundheit und Soziales betrachtet Diese Themen sind in der heutigen Zeit Politikfelder geworden In der Fruhen Neuzeit lagen diese Gesellschaftsthemen nicht im Fokus der staatlichen Betrachtung da es keine ausgeformten Mitbestimmungsrechte der Volksmasse gab Diese weichen Felder bedingten gleichzeitig die Entwicklung der Bevolkerung und damit der Gesellschaft da sie direkt auf das tagliche Leben der Menschen einwirkten und die Entwicklung humanerer Lebensformen stimulierten wodurch sich Veranderungen der Lebensformen ergaben Bevolkerungsentwicklung Das Landesgebiet wurde vermehrt seit dem Hochmittelalter im Rahmen der Ostsiedlung durch Deutschsprachige besiedelt Die sorbischsprachige Vorbevolkerung wurde in den meisten Gebieten mit der Zeit sprachlich assimiliert Die Besiedlung nahm rasch zu es bildeten sich Stadtestrukturen Wirtschaft und Handel entwickelten sich So hatte Kursachsen um 1600 etwa 750 000 Einwohner Im Vergleich mit anderen Reichsterritorien dieser Zeit lag Kursachsen mit seiner Bevolkerungsanzahl im vorderen Bereich Der am starksten besiedelte Bereich waren die habsburgischen Lander die uber eine Gesamteinwohnerzahl von 5 8 Millionen Einwohnern verfugten wovon zwei Millionen allein in den habsburgischen Erblanden lebten Zweitgrosstes Territorium nach Einwohnern war das Kurfurstentum Bayern mit einer Million Einwohner Sachsen folgte an dritter Stelle vor dem Kurfurstentum Brandenburg und dem Herzogtum Wurttemberg mit ihren jeweils 450 000 Einwohnern 3 Wahrend der Fruhen Neuzeit fuhrten aussere Umwelteinflusse zu teils drastischen Schwankungen der Bevolkerungszahlen Kriegsverluste unter der Zivilbevolkerung entstanden vor allem im Dreissigjahrigen Krieg bedingt durch Kampfhandlungen Seuchen Hunger und Gewalttaten durchziehender Heere Sachsen trat 1631 aktiv in den Dreissigjahrigen Krieg ein wodurch auch fremde Heere das Land durchzogen und in Kampfhandlungen verwickelten Die Bevolkerungsverluste des Dreissigjahrigen Krieges werden auf etwa 400 000 Personen geschatzt Dies betrifft die tatsachlich entstandenen Verluste und den daraus resultierenden Geburtenausfall 4 Es dauerte 90 Jahre bis Sachsen wieder den Vorkriegsstand der Bevolkerung erreicht hatte Im Siebenjahrigen Krieg von 1755 bis 1763 wurde Sachsen von Preussen besetzt und erneut Kriegsschauplatz Dies fuhrte ebenso zu hohen Verlusten unter der Zivilbevolkerung Weitere Schwankungen entstanden durch zeitlich kurz einwirkende Ereignisse wie Epidemien Diese traten in der gesamten Zeit des Kurfurstentums auf und fuhrten zu hohen Sterblichkeitsraten in der Bevolkerung Die letzte und zugleich die meisten Opfer fordende Pest wutete von Fruhjahr 1680 bis Januar 1681 Solche Schwankungen wurden durch Migrationsbewegungen zum Teil ausgeglichen Ein grosser Teil der wahrend der habsburgischen Gegenreformation aus Bohmen vertriebenen Protestanten emigrierte in das Nachbarland Sachsen Schatzungsweise 50 000 bis 80 000 Exulanten liessen sich zwischen dem Beginn der Auswanderung 1620 und dem Toleranzpatent Kaiser Josefs II 1781 im Kurfurstentum Sachsen nieder Trotz der hohen Sterblichkeit und der kriegsbedingten Einwirkungen nahm die Bevolkerung zu und verdoppelte sich von 1600 bis um 1805 auf zwei Millionen Einwohner Von diesen galten 1 849 400 als deutschsprachig In der Lausitz lebten etwa 160 000 Sorben die eine eigene Kultur und Sprache pflegten Die Anzahl der Juden die nur in einigen Stadten geduldet wurden wird fur dieses Jahr mit 600 angegeben 1768 459 Die Bevolkerungsdichte Sachsens lag 1800 bei 50 Einwohnern pro Quadratkilometer was zur damaligen Zeit als ein dicht besiedeltes Gebiet galt Neben Wurttemberg war Kursachsen das am dichtesten besiedelte deutsche Land es wies eine ahnliche Bevolkerungsdichte wie die Niederlande auf Wahrend in den Niederlanden 2150 Einwohner auf die Quadratmeile kamen waren dies um 1700 in Kursachsen 2017 Brandenburg Preussen hatte nur 919 Einwohner pro Quadratmeile 5 Bevolkerungsentwicklung in Kursachsen von 1755 bis 1805 6 Jahr 1755 1763 1772 1780 1795 1798 1799 1802 1805Einwohner 1 686 908 1 635 000 1 632 660 1 843 260 1 925 695 1 962 790 1 980 790 1 997 508 2 010 000Nach anderen Angaben entwickelte sich die Bevolkerung wie folgt in runden Tausend 7 Jahr 1608 1612 1630 1645 1720 1755 1772 1790 1800 1805 1810 1814 1815 1820 1829Einwohner 845 932 1500 1000 1500 1695 1633 1885 1976 2052 2055 1946 1179 1249 1397Gesellschaftsstruktur Die Gesellschaft des Kurfurstentums Sachsen war eine vormoderne Viele mittelalterliche Strukturen und Ordnungen hielten sich bis zum Ende des Kurfurstentums Die wichtigste soziale Gliederungsform war die Aufteilung der Gesellschaft in Stande unterschiedlicher Grosse Der zahlenmassig kleinste war der Zweite Stand dem 1805 7600 Menschen angehorten Er setzte sich aus Adligen und den Staatsbeamten der kursachsischen Verwaltung zusammen Neben dem Hochadel der in Sachsen von den Wettinern gebildet wurde gab es den Landadel und den Hofadel Der Landadel unterhielt weiterhin Ritterguter Um 1750 gab es etwa 800 schrift und amtssassige Ritterguter 8 Insgesamt sind mit Stand August 2017 233 sachsische Adelsgeschlechter in Wikipedia erfasst und kategorisiert worden vgl Kategorie Sachsisches Adelsgeschlecht Dem nachstgrosseren Ersten Stand aus geistlichen Wurdentragern und Lehrern des niederen Klerus gehorten 1805 16 706 Menschen an Die Grosse des Dritten Standes aus Burgern und freien Bauern ist nicht exakt bekannt doch belief sich um das Jahr 1805 die Anzahl der Burger und Stadtbewohner auf 592 000 die der Bauern und Landleute auf 1 342 703 6 Gesellschaftlich war Sachsen seinem Nachbarn im Norden aber auch dem habsburgischen Territorialkomplex im Suden weit uberlegen Es besass eine wirtschaftlich aktive Burgerschaft ein gemessen an der Zeit hohes Bildungsniveau und sehr heterogene Gesellschaftsstrukturen Im Norden des Landesterritoriums glichen sich die Verhaltnisse mehr jenen Brandenburgs an Dort gab es eine machtige Grundherrschaft und ein ausgesprochen starkes mittelalterlich gepragtes Lehns und Fronwesen auf dem Land Stadte hatten es auch in Sachsen gegenuber den Grundherren nicht leicht doch konnten sie zumindest partiell autonome Strukturen entwickeln und sich behaupten wenn sie die Patrimonialgerichtsbarkeit erlangten Die gesellschaftliche Entwicklung in Sachsen wurde eher direktiv von oben und nicht von der Mitte angeschoben Die Mitte bildeten die Burger Damit unterschied sich Sachsen von England oder Holland wo eine stark entwickelte Burgerschicht sich uber die feudalen Standesrechte hinwegsetzen konnte Dies gelang etwa der Leipziger Kaufmannsschicht gegenuber den Adelsverbunden nicht Das Burgertum blieb in den Feudalstaat eingebunden und brachte sich in dessen Strukturen ein 9 Sachsen war auf dem Gebiet der gesellschaftlichen Liberalisierung uberlegen und stimulierte den europaischen Osten in seiner eigenen Entwicklung hier vor allem Polen Litauen Gegenuber den Fortschrittszentren des 18 Jahrhunderts der Ile de France Holland und England stand aber auch Sachsen zuruck Es adaptierte die dortigen Entwicklungen jedoch rasch und passte die Vorbilder den eigenen Bedurfnissen an Dies galt fur alle gesellschaftlichen Belange Siedlungsstruktur Stadtansicht von Wittenberg 1536 1537 Verlauf der Via Regia und Via Imperii in Europa mit Kreuzung im sachsischen LeipzigDas Territorium von Sachsen war regional ungleich besiedelt wurde jedoch seit Ausgang des Mittelalters von einem Stadtenetz durchzogen Es bildeten sich mehrere Handels Produktions und Agrarzentren Handelsstadte gab es vor allem an Verkehrsknotenpunkten oder entlang wichtiger Handelsstrecken Leipzig war ein solches fruhes grosses Handelszentrum mit uberregionaler Bedeutung Die wichtigsten stadtischen Zentren der Oberlausitz die 1636 in das Kurfurstentum inkorporiert wurden hatten sich seit dem Mittelalter im Oberlausitzer Sechsstadtebund formiert Aus diesem Bund ragte die Stadt Gorlitz als grosste und bedeutendste Handelsstadt heraus Einwanderung und Bevolkerungswachstum fanden vor allem im Erzgebirge im Raum um Freiberg Plauen und Annaberg statt Dort waren die wirtschaftlichen Betatigungsmoglichkeiten durch den Bergbau hoher als beispielsweise in nordsachsischen Gebieten die fur die Agrarwirtschaft unergiebige Boden aufwiesen Neben den Produktions und Gewerbestadten bildeten sich uberall kleine Ackerburgerstadtchen wie Annaburg Prettin Schweinitz Bad Schmiedeberg oder Seyda die alle im Kurkreis lagen und in der Fruhen Neuzeit etwa zwischen 800 und 1500 Einwohner zahlten Sie waren haufig Amtssitze und Anlaufstelle fur teils mehrere Dutzend Siedlungen Gehofte oder Kolonien Die funf genannten Ackerburgerstadte lagen jeweils 10 bis 15 Kilometer auseinander So ergab sich seit dem 16 Jahrhundert ein dichtes und geschlossenes Stadtenetz an Grundzentren in ganz Sachsen vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen Prettin um 1650 eine Ackerburgerstadt mit etwa 1000 Einwohnern die als Typus fur die Mehrzahl der sachsischen Stadte galt Diese wurden vor allem durch den Furstensitz gepragt im Falle von Prettin durch das Schloss Lichtenburg Um 1500 gab es in Sachsen etwa 150 Orte mit Stadtrechten in denen etwa ein Drittel der Bevolkerung lebte 10 Aus dieser Zahl lasst sich aber keine entsprechende stadtische Besiedlungsform fur diese Orte ableiten denn es gab zur Zeit der Reformation keine Stadt mit mehr als 10 000 Einwohnern in Sachsen Die Stadte verfugten uber einen geschlossenen Siedlungskern und in der Regel uber eine aussere Befestigung Der Marktplatz ein Rathaus und ein furstlicher Residenzbau gehorten zu den Grundformen stadtebaulicher Strukturen Diese bildeten den Grundstock der stadtischen Architektur an denen sich die Bauten der oftmals reprasentativen Burgerhauser ausrichteten Bernardo Bellotto Marktplatz von Pirna 1753 54Uber die Steuerregister lassen sich annahernd genaue Zahlen fur die einzelnen Stadte rekonstruieren Um das Jahr 1550 hatten Leipzig und Freiberg um die 7500 Zwickau 7000 Dresden 6500 Annaberg 5500 Chemnitz 4000 und Marienberg 4000 Einwohner 11 95 sogenannte Stadte hatten weniger als 100 etwa 50 Stadte mehr als 1000 Einwohner Diese Zahlen zeigen auf wie kleinstadtisch die Stadtelandschaft Sachsens noch war Die Ausstrahlungseffekte der Stadte auf ihr Umland waren noch nicht sehr gross Verkehr und Beziehungen zwischen den Stadten waren weit geringer ausgepragt als zur Zeit der Industrialisierung 1805 gab es 20 Stadte mit mehr als 5000 Einwohnern in Sachsen Die grossten Stadte um 1800 im Kurfurstentum Sachsen waren an erster Stelle Dresden mit 55 181 Einwohnern an zweiter Stelle Leipzig mit 30 796 Einwohnern An dritter Stelle folgt Chemnitz mit 10 835 Einwohnern 12 Diese Zahlen sind im Vergleich zu westeuropaischen Stadten wie in Flandern oder in Holland oder auch in England nicht sehr hoch Sieht man von Dresden und Leipzig ab gab es um 1800 nur Stadte mit Kleinstadtcharakter im Kurfurstentum Sachsen Trotzdem hat es ein nachweisbares Wachstum der Stadtelandschaft Sachsens gegeben denn zur Reformationszeit waren nur funf Stadte Sachsens grosser als 5000 Einwohner gewesen Bildung Hauptartikel Bildungsgeschichte Sachsens Im Zuge der Ubernahme der Kirchenverwaltung in den 1540er Jahren nach Einfuhrung der Reformation fiel dem entstehenden Landesstaat als neues Aufgabenfeld das Bildungswesen zu das zuvor in der Kompetenz der Kirche gelegen hatte Es entstanden drei sachsische Furstenschulen aus sakularisiertem Klosterbesitz zur Vorbereitung auf die neu gegrundeten Universitaten Es wurden die Schulamter Pforta Grimma und Meissen gebildet die dem Unterhalt der drei Landes und Furstenschulen dienten 13 1498 wurde die Ratsschulbibliothek Zwickau gegrundet die erste offentlich wissenschaftliche Bibliothek in Sachsen Grimma St Augustin Universitat Wittenberg im 17 JahrhundertDie erste flachendeckende Visitation zur Durchsetzung der Reformation in Kursachsen fand 1528 bis 1531 statt Im Rahmen dieser Prufungen erfolgte auch eine Bestandsaufnahme des Unterrichts durch die Kuster und Pfarrer in den Kirchengemeinden Ein flachendeckender sachsischer Schulplan innerhalb der entstehenden sachsischen Kirchenordnung fand 1580 ihren Abschluss in der Kursachsischen Kirchen und Schulordnung Diese regelte den Aufbau von stadtischen Lateinschulen und landlichen Kusterschulen in denen das Lesen das Schreiben und das Singen von Kirchenliedern fur Jungen und Madchen gefordert wurde 14 Die Zahl der Unterrichtsraume und der Schulorte nahm dadurch in Sachsen binnen weniger Jahrzehnte zu Sachsens Stadte wiesen im 16 Jahrhundert mit rund 100 Schulen eine hohe Dichte auf Um 1600 gab es nur noch wenige Pfarrorte die nicht uber eine eigene Kusterei verfugten Auch die Bildung von Madchenschulen regten die Visitatoren an Die Bestimmungen dieser Ordnung blieben zum Teil bis zum Ende des 19 Jahrhunderts massgeblich und sorgten fur die Hebung des Bildungsniveaus und den Abschluss vorangegangener Reformen in Kirche Universitaten und Schulen 15 Fur weitere 300 Jahre waren die Trager der so entstandenen Schulen die Pfarreien und die Stadte oder auch private Bildungseinrichtungen 16 Flachendeckende Bildungseinrichtungen fur den dritten Stand die uber das Niveau einfacher Landschulen hinausgingen fehlten im Kurfurstentum Sachsen Eine Erhohung des Niveaus des Bildungswesens auf die Allgemeinheit mit der Bildung staatlicher Bildungsinstitutionen erfolgte erst im 19 Jahrhundert zur Zeit des Konigreichs Die ersten beiden Universitaten im Kurfurstentum waren 1502 die Leucorea in Wittenberg und die 1409 gegrundete Universitat Leipzig 1764 folgte die Grundung der Hochschule fur Bildende Kunste Dresden und der Hochschule fur Grafik und Buchkunst Leipzig 1765 wurde die Technische Universitat Bergakademie Freiberg gegrundet In der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts erfolgte im Zuge der Aufklarung die Bildung von Akademien der Wissenschaften in vielen europaischen Landern In Sachsen gab es das erst 1846 mehr als einhundert Jahre danach Gesundheit und Sozialwesen Stift zum Heiligen Geist in ZahnaEin flachendeckendes zentral organisiertes Gesundheitswesen und Sozialwesen gab es noch nicht im Kurfurstentum Sachsen Die Fursorge fur Arme und Kranke war seit dem Mittelalter im Wesentlichen eine Aufgabe kirchlicher Einrichtungen Versorgungsleistungen fur Arme oder Kranke fielen der Familie oder den Zunften fur Zunftmitglieder zu Mit der Reformation wurde die Armenversorgung auch eine kommunale Aufgabe Es gab in Dresden drei grosse Spitaler die fur die Krankenversorgung zustandig waren Dies waren das Maternihospital das Bartholomaus Hospital und das Jakobshospital In Leipzig gab es das Jacobshospital das Johannishospital und das Hospital St Georg Auch auf dem Land gab es Armen und Altenversorgungseinrichtungen die kirchlich getragen aber auch mitunter von furstlichen Renten finanziert wurden wie zum Beispiel das Hospital zum heiligen Geist in Zahna Andere Stadte Sachsens besassen ebenfalls Spitaler wie zum Beispiel das Heilig Geist Hospital in Gorlitz 17 In der Reformbewegung des Pietismus erlangten die Herrnhuter Brudergemeine weitreichendere Bedeutung Die evangelischen Freikirchen kamen zunehmend mit einem nicht unerheblichen Anteil fur die versorgungsbedurftige Bevolkerung auf Durch die Auspragung eines sozialen Unternehmertums konnten sie die Mittel selbst erwirtschaften Wichtigster Vorreiter auf dem Gebiet war ihr Grunder Nikolaus Graf von Zinzendorf 1700 1760 18 Das Grundversorgungsniveau an arztlichen und sozialen Dienstleistungen blieb auch im 18 Jahrhundert insgesamt niedrig und der Ausbildungsstand des Gesundheitspersonals schlecht Erst am 18 November 1748 wurde in Sachsen das Collegium medico chirurgicum nach dem Vorbild anderer Lander als erste arztliche Ausbildungsstatte Dresdens gegrundet Kultur Die sachsischen Verantwortungstrager der Fruhen Neuzeit legten sehr grossen Wert auf eine angemessene Berucksichtigung kultureller Belange Diese Grundhaltung begunstigte eine starke Differenzierung der Gesellschaft und ein Anwachsen des zivilisatorischen Niveaus der Bevolkerung Mit der Zeit entwickelte sich daraus ein grossstadtisches und mondan gepragtes Bildungsburgertum in mehreren sachsischen Stadten Die funktionalen Eliten in Sachsen der jeweiligen Zeit bildeten die Gesellschaft und fuhrten sie an Durch die Formierung internationaler Netzwerke fanden sie Anschluss an die Eliten der Vorreitergesellschaften im Westen ubernahmen von diesen wichtige Neuerungen und implementierten sie in Sachsen Die Gesellschaftsstrukturen wandelten sich stetig und blieben offen fur kulturelle Neuerungen Dadurch gelang es der sachsischen Gesellschaft uber die gesamte Fruhe Neuzeit Anschluss an die westliche Entwicklung zu halten und nicht zuruckzufallen Forderung der Zivilisation Titelblatt Telemanns Oper Germanicus am Bruhl zur Michaelismesse 1704 uraufgefuhrt Libretto von Christine Dorothea LachsIn der Renaissance entwickelte sich eine regionale Form der Renaissancearchitektur die als Sachsische Renaissance bezeichnet wird Die Cranachhofe in Wittenberg waren zeitgleich zu Albrecht Durer in Nurnberg eine kulturelle Schaffensstatte die ahnlich wie der Nurnberger Maler uberregionale Bedeutung erlangte Der sachsische Oberhofmaler Anton Raphael Mengs war ein Wegbereiter des Klassizismus und galt zu seiner Zeit als grosster Maler Sachsen erlebte im 18 Jahrhundert ein zivilisatorisches Aufbluhen In Dresden und Leipzig aber auch in den kleineren Amts und Herrensitzen entwickelten sich im Zeitalter des Barock sehr feine Umgangsformen Dies strahlte auch international aus Dem Reprasentationsbedurfnis der sachsischen Kurfursten entsprachen zahlreiche reprasentative Bauten in Dresden aber auch im gesamten Land Der Dresdner Hof wurde europaweit fur seine opulenten Hoffeste bekannt Das Zeitalter ging als augusteisches Zeitalter in die Geschichte ein Das barocke Dresden wurde wesentlich von Matthaus Daniel Poppelmann gestaltet der neben zahlreichen Wohnhausern Kirchenbauten wie die Dreikonigskirche den Zwinger Schloss Pillnitz 1720 und das Jagdschloss Moritzburg 1723 33 schuf In Dresden entstand ein einzigartiges Ensemble an Kulturformen und Gutern die in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zusammengefuhrt wurden Das regionale Engagement beziehungsweise die Ausformung des Kulturlebens unterschieden sich in eine Hochkulturformung und eine Breitenkultur Leipzig wurde durch Johann Sebastian Bachs Wirken zu einer Musikstadt und damit zu einer Statte der sachsischen Hochkultur getragen und entwickelt durch die Burgerschicht Georg Philipp Telemann leitete die Oper am Bruhl das zweite burgerliche Gesangshaus in Deutschland Im Erzgebirge entwickelten sich bedeutende Handwerksarbeiten im kunstlerisch gestaltenden Bereich die eher der Breitenkultur zuzuordnen sind Der Schwibbogen aus dem Erzgebirge oder der Nussknacker sind solche Kulturerzeugnisse Andere Kulturformen des taglichen Lebens aus dieser Zeit sind die Entwicklung bestimmter Waren und Essformen in den verschiedenen Regionen Die Entwicklung des Dresdner Christstollens geht beispielsweise auf eine politische Begebenheit veranlasst durch den Dresdner Butterbrief zuruck Kunstsammlungen Porzellansammlung im Dresdner Zwinger Sprudelnder Erfindergeist im Kurfurstentum ermoglicht von einer humanistisch zivilisatorischen Gestaltung der Gesellschaft durch die Kurfursten Vakuumpumpe von Jacob Leupold von 1709 im Mathematisch Physikalischen Salon in DresdenDie Kunstsammlungen der Kurfursten dienten der Akkumulation und Verbreitung technischen Wissens Die um 1560 von Kurfurst August angelegte Kunstkammer war nach Wien die zweite ihrer Art nordlich der Alpen Die Sammlung war vor allem fur die technische Bildung konzipiert Drei Viertel aller Exponate waren Werkzeuge Es bestand die Moglichkeit Werkzeuge Instrumente und Bucher auszuleihen 19 Kosmos des Fursten in der Langgalerie Universum der Globen im Neuen Saal im Zwingerwall Instrumente der Aufklarung im ehemaligen Festsaal Lauf der Zeit in der BogengalerieForschung Das hohe Kulturniveau in Sachsen bewirkte das Neuerungen im technisch gesellschaftlichen Leben entstehen konnten und immer wieder einzelne Anstosse zu Verbesserungen in allen gesellschaftlichen Feldern gaben Porzellan wurde durch Johann Friedrich Bottger erfunden Die erste Tageszeitung der Welt die Einkommenden Zeitungen wurde ab 1650 in Leipzig durch Timotheus Ritzsch publiziert Adam Ries verfasste Rechenbucher und entwickelte die Mathematik Gottfried Silbermann baute beruhmte Orgeln in Sachsen Die alteste technische Hochschule der Welt ist die 1765 vom sachsischen Generalbergkommissar Friedrich Anton von Heynitz gegrundete Bergakademie in Freiberg Die Homoopathie wurde 1796 von Samuel Hahnemann entwickelt Bedeutend waren auch der Mineraloge Georgius Agricola der als Begrunder der modernen Geologie und Bergbaukunde gilt und der Philosoph Mathematiker und Experimentator Ehrenfried Walter von Tschirnhaus dessen Arbeit die Entwicklung labortechnischer Untersuchungsmethoden die Materialforschung das Giesserei und Huttenwesen und den optischen Geratebau voranbrachten Weitere Erfinder waren der Mechaniker und Kunstmeister Jacob Leupold der Hofmechanicus und Modellmeister Andreas Gartner und der Wasserbauer und Oberbergmeister Martin Planer 20 Politische GeschichteDie Zeit von 1180 bis 1356 kennzeichnete den Institutionalisierungsprozess der sachsischen Kurwurde Neben der Bildung des Kurlandes unterlag auch die herrschaftsgeschlechtliche Zuordnung Schwankungen und war keinesfalls gesichert Die schriftlich fixierte Vergabe der Kurrechte 1356 bis zum Aussterben der Askanier 1423 bildete den nachsten Entwicklungsschritt hin zu dem was das Kurfurstentum Sachsen einmal werden sollte Mit der Ubernahme der Kurwurde erlangten die Wettiner den Anschluss an die hochste Reichspolitik und formten so einen grosseren Territorialkomplex den sie bis 1806 im Reich zusammenhielten Beginnende Institutionalisierung der Kurwurde im fruhen 13 Jahrhundert Gebiet des 1180 entstandenen askanischen Herzogtums Sachsen um das Jahr 1235 grun hinterlegt bestehend aus Teilen des ehemaligen Herzogtums Sachsen um Wittenberg und bei Lauenburg und dem Hadelner GebietVom ausgehenden 12 bis zur Mitte des 13 Jahrhunderts hatte sich ein engerer Kreis besonderer Konigswahler Kurfursten herausgebildet denen es gelang andere als Wahlberechtigte auszuschliessen Am Anfang des Institutionalisierungsprozesses bestand das Kurfurstenkollegium nur aus vier Fursten zwei weltlichen und zwei geistlichen Der Herzog von Sachsen war neben dem Pfalzgrafen einer von zwei weltlichen Fursten die das Kurrecht beanspruchen durften Dieser Kreis wurde im 13 Jahrhundert ausgedehnt auf die drei rheinischen Erzbischofe von Mainz Trier und Koln sowie den Pfalzgrafen bei Rhein den Herzog von Sachsen den Markgrafen von Brandenburg und den Konig von Bohmen Die Zuordnung der Kurrechte zu einzelnen Territorien erfolgte im fruhen 13 Jahrhundert und verfestigte sich fortan Transformation des Herzogtums Sachsen 1180 1260 Der Festigungsprozess der Kurwurde vollzog sich zeitlich deckungsgleich mit der Formung des sachsischen Herzogtums Das Herzogtum Sachsen entstanden aus dem Volk der Sachsen erlebte seit dem ausgehenden 12 Jahrhundert einen anhaltenden und mehrfachen Umwandlungsprozess Die sachsische Herzogswurde blieb bestehen doch das Territorium das das Herzogtum Sachsen definierte wandelte sich fortwahrend und fand erst nach rund einhundert Jahren eine vorlaufige Stabilisierung mit der Ausbildung des Herzogtums Sachsen Wittenberg Dieses Territorium hat keine Deckung mehr mit dem namensgebenden Vorganger sowohl bevolkerungsbezogen als auch territorial Das eigentliche Stammesherzogtum Sachsen auch Altsachsen genannt entsprach in etwa dem heutigen Territorium von Niedersachsen Doch 1180 wurde der machtige sachsische Reichsfurst Herzog Heinrich der Lowe entmachtet und sein Herzogtum geteilt Der westliche Landesteil wurde als Herzogtum Westfalen dem Erzbischof von Koln unterstellt Mit dem ostlichen Landesteil das weiter den Namen Sachsen trug wurden die Askanier belehnt Bernhard III wurde der erste sachsische Herzog Diesem gelang es jedoch nicht eine weitraumige Territorialherrschaft uber das ihm zugesprochene Gebiet des alten Herzogtums Sachsen aufzubauen so dass das neue askanische Herzogtum Sachsen lediglich durch den Titel und einige Reichslehen Lauenburg Wittenberg gebildet wurde Als Herzog von Sachsen gehorte Bernhard III zu den vornehmsten Fursten des Reiches und in dieser Wurde zahlte er 1198 und 1208 zu den wichtigsten Konigswahlern 21 Auf ihn folgte Albrecht I Nach seinem Tod im Jahr 1260 teilten seine Sohne Johann I und Albrecht II sein Land entsprechend den Grundsatzen des askanischen Geschlechts das erst 1727 die Primogenitur einfuhrte Daraufhin wurde das Herzogtum Sachsen in die Herzogtumer Sachsen Wittenberg und Sachsen Lauenburg aufgeteilt Zunachst regierten beide Bruder gemeinsam doch nach dem Erwerb der Burggrafschaft Magdeburg 1269 ist eine endgultige Aufteilung in zwei Herzogtumer Sachsen Lauenburg unter der Herrschaft Johanns I und Sachsen Wittenberg unter der Herrschaft Albrechts II nachgewiesen Die Trennung wurde 1296 auch formal vollzogen Letzterem Herzogtum gelang es die Kurfurstenwurde dauerhaft und fur sich alleine zu beanspruchen In der Folge dieser Teilungen uberschritt der Name Sachsen im Zuge der historischen Namensverschiebung die alte Kulturgrenze der Elbe Saale Linie 22 Sachsen Wittenberg wird zu Kursachsen 1260 1423 Linie Sachsen Wittenberg Herzoge und ab 1355 Kurfursten von Sachsen Albrecht II 1260 1298 Sohn von Albrecht I Rudolf I 1298 1356 Sohn des VorgangersRudolf II 1356 1370 Sohn des VorgangersWenzel I 1370 1388 Bruder des VorgangersRudolf III 1388 1419 Sohn des VorgangersAlbrecht III 1419 1422 Bruder des VorgangersDie Wittenberger Askanier Albrecht I Albrecht II und Rudolf I hatten als Herzoge von Sachsen sehr lange regiert mit mehreren Sohnen den Fortbestand der Dynastie gesichert und sich als Erben der sachsischen Kurwurde durchgesetzt Die Kurfursten kummerten sich vor allem um aussere Konflikte mit anderen Territorialherren und trieben den Landesaufbau des noch dunn besiedelten Gebiets voran 1290 wurde dieses Herzogtum um die Burggrafschaft Magdeburg und um die Grafschaft Brehna erweitert Es kam noch zu weiterem Gebietszuwachs Das Herzogtum Wittenberg in Verbund mit der Grafschaft Brehna formte Sachsen Wittenberg Dies entsprach in etwa dem heutigen Landkreis Wittenberg dem Landkreis Elbe Elster Bad Belzig und Wiesenburg Mark Die Kurwurde war bis 1356 institutionell nicht geregelt Das Gewohnheitsrecht hatte einen quasirechtlichen Zustand erreicht der in der Goldenen Bulle zusatzlich verbrieft wurde Damit erhielt Rudolf I als Herzog von Sachsen Wittenberg von Kaiser Karl IV dauerhaft die Kurwurde zugesprochen Auch die Unteilbarkeit des Territoriums wurde festgelegt 23 Dadurch wurden Sachsen Wittenberg das bereits vorher ausgeubte Recht der Konigswahl sowie viele weitere Privilegien verbrieft was die Herzoge unter die ranghochsten Fursten des Reiches aufsteigen liess Das Herzogtum an der mittleren Elbe und die Stadt Wittenberg erfuhren somit einen Bedeutungsgewinn denn Sachsen Wittenberg war endgultig zu einem der sieben deutschen Kurfurstentumer aufgestiegen Von der Grosse blieb es allerdings ein eher unbedeutendes Territorium im Reich Die Flache lag bei etwa 4500 bis 5000 km Grossere stadtische Zentren gab es nicht Interessant machte das Gebiet die strategische Lage entlang des mittleren Elbeverlaufs Die sachsischen Kurfursten bekleideten zudem das Amt des Erzmarschalls des Heiligen Romischen Reiches Die Askanier von Sachsen Lauenburg verloren daraufhin endgultig alle beanspruchten Forderungsrechte der Kurstimme die allein auf Sachsen Wittenberg ubergingen Dazu gehorte auch das Recht des Schwerttragens auf dem Reichstag Neubelehnung des Kurfurstentums Wappen des Reichsmarschalles des Heiligen Romischen Reiches Das Heilige Romische Reich um 1400 Das damalige askanische Kurfurstentum Sachsen die Markgrafschaft Meissen und die Landgrafschaft Thuringen wurden 1423 zum Kernland des modernen nun wettinischen Kurfurstentums SachsenDas askanische Haus Sachsen Wittenberg wurde nach 1400 von einer erstaunlichen Zahl von Unglucksfallen heimgesucht 24 Im November 1422 verstarb Albrecht III Kurfurst und Herzog von Sachsen Wittenberg aus dem Geschlecht der Askanier ohne erbberechtigte Nachkommen Der deutsche Konig zog das Herzogtum als erledigtes Reichslehen ein Dies passierte auf Basis der Bestimmungen der Goldenen Bulle von 1356 Danach war bei Aussterben eines Kurhauses das Land mit der Kurstimme vom Konig neu zu vergeben Sachsen Wittenberg verfugte nur uber geringe Macht jedoch war es als Kurfurstentum mit einem hohen Rang ausgestattet 25 Deshalb war die Neubesetzung des Sachsen Wittenberger Gebiets auch begehrt In der Folge erhoben sowohl die lauenburgischen Askanier unter Herzog Erich V als auch die meissnischen Wettiner in Person von Friedrich I Anspruch auf Sachsen Wittenberg und die damit verbundene Kurwurde Im Rahmen der deutschen mittelalterlichen Ostsiedlungen ostlich von Saale und Elbe waren die Wettiner in ihren markgraflichen Stellungen zu grosseren Territorialkomplexen gekommen die sudlich und ostlich an Sachsen Wittenberg angrenzten 26 Der Anspruch Friedrichs I begrundete sich in seinem Engagement in Reichsangelegenheiten beim Kampf gegen die bohmischen Hussiten 1423 sprach Konig Sigismund das politische Erbe Albrechts III als erledigtes Reichslehen den wettinischen Markgrafen von Meissen zu und verlieh ihnen das Kurfurstentum Sachsen womit auch die Kurwurde auf sie uberging Infolgedessen ging die Markgrafschaft Meissen im Kurfurstentum Sachsen auf und verlor ihre Eigenschaft als selbstandiges Furstentum Der Ubergang erfolgte mit der weiteren Bindung der Kurfurstenwurde an Wittenberg Dies heisst also wer Wittenberg besass hatte auch Kurfurstentitel und die Kurstimme des Erzmarschalls inne Kursachsen blieb auf das Gebiet von Sachsen Wittenberg beschrankt Das ehemalige Herzogtum wurde als Kurkreis in das Herrschaftsgebiet der Wettiner eingegliedert und konnte noch bis 1548 eine quasi dominante Stellung im wettinischen Gesamtstaat wahren Die Wettiner ihre Besitzungen von Landsberg und Brehna erweiternd waren schon 1089 Markgrafen der Lausitz 1125 Markgrafen von Meissen gewesen und konnten nun mit Sachsen Wittenberg ein strategisch wichtiges Gebiet im Norden ihrer Gebiete dazugewinnen Dies ermoglichte ihnen eine verkehrsraumliche Anbindung zu wichtigen norddeutschen Stadten wie zum Beispiel Magdeburg und eine verstarkte Einbindung ins mittlere Elbeland bis hin zum Harzvorland das zu dieser Zeit bereits dicht besiedelt war und wichtige wirtschaftliche Impulse lieferte So ermoglichte der Zugang zur Elbe die Teilnahme an der Handelstatigkeit mit der Hanse die entlang des Flusses mehrere Stadte in den Verbund aufgenommen hatte 27 Das einstige Kolonialland zwischen Saale und Elbe fand durch diese reichspolitische Aufwertung Anschluss an das Altsiedelland im Westen nahezu zeitgleich mit der Neubelehnung des Kurfurstentums Brandenburg durch die Hohenzollern 28 Die Wettiner stiegen fortan zur Hegemonialmacht in Mitteldeutschland auf Politisch erwiesen sich die Wettiner zukunftig als engagierte Sachwalter des Reiches und formten vor allem durch Kaufe im 15 Jahrhundert einen zusammenhangenden Territorialkomplex Von dem Gebiet um Wittenberg dem spateren Kurkreis wanderte der Name Sachsen allmahlich auf alle an der oberen Elbe gelegenen Gebiete der Wettiner 29 Unter den Wettinern ab 1423 Die politische Entwicklung im Kurfurstentum Sachsen wurde zwischen 1423 und 1485 durch drei Ereignisse beeinflusst die Altenburger Teilung den sachsischen Bruderkrieg und den Altenburger Prinzenraub Im neu entstandenen Kurfurstentum Sachsen entwickelten und profilierten sich Adel Geistlichkeit und Stadte zu einflussreichen Standen die an Politik und Verwaltung wachsenden Anteil nahmen Ab 1485 wurde Sachsen erneut in einen ernestinischen und einen albertinischen Landesteil getrennt Formung des Territorialkomplexes im Spatmittelalter Johann Christian Reinhart Der sachsische Prinzenraub Ol auf Butten 1785 Regierende Kurfursten Friedrich I 1423 1428 Friedrich II 1428 1464Am 6 Januar 1423 wurde der meissnische Markgraf Friedrich IV der Streitbare vorlaufig und am 1 August 1425 formell in Budapest durch den spateren Kaiser Sigismund mit dem Herzogtum Sachsen Wittenberg belehnt 30 als Friedrich I war er nun Herzog und Kurfurst des Reiches Er setzte sich damit gegen mehrere Konkurrenten durch Ein Prozess des Herzogs Erich V von Sachsen Lauenburg gegen diese Entscheidung auf dem Konzil von Basel blieb ohne Erfolg Um 1430 folgten in den Hussitenkriegen Einfalle der Hussiten in Sachsen die zu Zerstorungen von Stadten fuhrten Zwar hatte Kurfurst Friedrich II mit ihnen am 23 August 1432 schon einen Sonderfrieden auf zwei Jahre geschlossen doch erst 1436 endeten die Kriegshandlungen uberall Das bisherige Machtzentrum der Wettiner Meissen mit seiner Albrechtsburg verlor nach und nach seine politische Bedeutung Da auch Reprasentation und Residenz in der Fruhphase der Renaissance an Bedeutung gewannen schufen die Wettiner im Elbkessel Dresden gegen Ende des 15 Jahrhunderts eine neue Residenz Sie wurde der standige Aufenthaltsort des Kurfursten seiner Rate und Verwaltungsbeamten Dort gab es ein warmeres Mikroklima das den Weinanbau ermoglichte und eine attraktive Umgebung mit der Nahe zum Elbsandsteingebirge Die gestiegenen Aufwendungen des Kurfursten fur Ausrustung und Erhaltung des Heeresaufgebot oder auch fur den eigenen Hofstaat konnte nicht mehr allein von den eigenen Herrschaften bestritten werden Die Losung bestand in der Erhebung neuer Steuerarten Hierfur bedurfte es aber auch der Einwilligung der Stande Die unter Friedrich II organisierte Zusammenkunft der Stande 1438 gilt als der erste Landtag Sachsens Die Stande Sachsens erhielten das Recht sich bei Neuerungen im Steuerwesen auch ohne Einberufung durch den Herrscher zusammenzufinden Dadurch fanden immer haufiger Landtage statt und formten so den wettinischen Standestaat aus der bis ins 19 Jahrhundert bestand hatte Wie auch in anderen deutschen Hausern ublich teilten die Wettiner regelmassig ihre Besitzungen unter Sohnen und Brudern auf was haufig zu familieninternen Spannungen fuhrte Nach dem Tod von Friedrich IV Landgraf von Thuringen 1440 fiel durch einen wettinischen Heimfall die Landgrafschaft Thuringen zuruck an das Kurfurstentum Uneinigkeiten zwischen seinen Neffen Kurfurst Friedrich II und Wilhelm III fuhrten zunachst zur Altenburger Teilung In der Altenburger Teilung 1445 erhielt Wilhelm III den thuringischen und frankischen Teil Friedrich den Ostteil des Kurfurstentums Die Bergwerke blieben gemeinsamer Besitz Trotz des Halleschen Machtspruchs im Jahr 1445 eskalierte der Konflikt da Friedrich am 26 September 1445 in Leipzig Thuringen wahlte und nicht Meissen Daraufhin brach der Sachsische Bruderkrieg aus Nach funf Jahren Krieg war schliesslich der gleiche Zustand wie 1446 erreicht aber weite Landesteile waren verwustet Der Krieg wurde schliesslich mit dem Frieden zu Pforta am 27 Januar 1451 beendet 31 Der Vertrag bestatigte die Altenburger Teilung wodurch vorubergehend der wettinische Machtbereich in einen ostlichen und einen westlichen Teil aufgeteilt wurde Der westliche Teil Sachsens der seit 1382 durch eine Nebenlinie der Wettiner regiert wurde fiel nach dem Tode ihres letzten Vertreters Herzog Wilhelms III von Sachsen im Jahr 1482 zuruck an die wettinische Hauptlinie wodurch die Einheit des Landes wiederhergestellt wurde Als Folge des Krieges ereignete sich 1455 der Prinzenraub Ernst und Albrechts zu Altenburg Von grosser Bedeutung fur die Landesentwicklung war die 1459 erzielte Einigung zwischen Kurfurst Friedrich II und Georg von Podiebrad Konig von Bohmen beim Egerer Hauptvergleich die eine Erbeinigung und eine eindeutige Grenzziehung zwischen dem Konigreich Bohmen und Sachsen mit sich brachte 32 Beginn der gemeinsamen Herrschaft Ernsts und Albrechts Darstellung des historischen Bergbaus auf dem Annaberger Bergaltar von 1522 Polnische Handler auf dem Leipziger Bruhl im Hintergrund ein Weisser Elefant Planwagen Regierende Kurfursten Ernst 1464 1486 Albrecht als Herzog 1464 1485Als Kurfurst Friedrich II am 7 September 1464 in Leipzig starb trat der alteste Sohn Ernst mit 23 Jahren die Nachfolge an Damit begann eine fast zwanzigjahrige Zeit gemeinsamer Regierung mit Herzog Albrecht Beide regierten zunachst eintrachtig begunstigt durch einen einsetzenden lange anhaltenden Wirtschaftsaufschwung und eine zunehmende stadtebauliche Entwicklung im Land Die Absprache aller politischen Handlungen und Entscheidungen wurde durch eine gemeinsame Hofhaltung beider Familien im Dresdner Schloss gesichert Ab 1471 liessen beide auf dem Burgberg in Meissen ein neues Schloss nach franzosischem Vorbild bauen In ihrer Politik verfolgten die Bruder einen weiteren Ausgleich mit Bohmen und leisteten dem Reich aktive militarische Hilfe gegen das Osmanische Reich und gegen Burgund In die Zeit der gemeinsamen Herrschaft von Ernst und Albrecht fallen umfangreiche Silberfunde im Erzgebirge die mit dem sogenannten Zweiten Grossen Berggeschrey einen nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung stimulierten Seit den 1470er Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt des Silberbergbaus von Freiberg in das mittlere und westliche Erzgebirge Die uppigen furstlichen Dividenden aus dem Bergbau ermoglichten den sachsischen Fursten eine breite innen und aussenpolitische Agenda Die vorhandene Finanzkraft wurde in den Ankauf von Herrschaften innerhalb des wettinischen Herrschaftsgebiets und in die Ausweitung des Territoriums nach Norden und Osten reinvestiert Leipzig avancierte zu einem bedeutenden wirtschaftlichen Zentrum des Heiligen Romischen Reichs nachdem es vom Kaiser das Recht erhielt dreimal im Jahr Jahrmarkte abzuhalten Auf diesen Reichsmessen konnten die Kurfursten die Silberfunde in Bares ummunzen verfugten dadurch uber volle Haushaltskassen und begannen eine rege Bautatigkeit 33 Bedingt durch die kaiserlich verliehenen Markt und Stapelrechte der Stadt Leipzig erhohte sich die Verkehrsfrequenz auf der Via Regia Lusatiae Superioris der bedeutendsten Verkehrsroute zwischen West und Osteuropa die in Leipzig die Via Imperii kreuzte So wurde Leipzig zu einem kontinental bedeutenden Handelsplatz fur ganz Europa Aus der Freien Reichsstadt Nurnberg die ein bedeutendes Wirtschaftszentrum in Europa zu dieser Zeit war siedelten von 1470 bis 1650 mehr als 90 Kaufleute mit ihren Familien nach Leipzig uber 34 Das Handelsnetzwerk vergrosserte sich dadurch und umfasste ganz Europa Handler aus allen Orten Europas boten fortan ihre Waren in Leipzig an Leipzig wurde zu einem Drehpunkt fur alle Teile Europas Die Zolleinnahmen entlang der Wegstrecke kamen wiederum der kurfurstlichen Kasse zugute 1480 liess sich der Buchdrucker Konrad Kachelofen aus Nurnberg in Leipzig nieder und begrundete mit seiner Buchdruckpresse die Leipziger Tradition des Buchdrucks Die Landesorganisation wurde basierend auf der Landesordnung von 1384 ausgebaut Die Landesordnung von 1482 regelte die Aufrechterhaltung des Landfriedens die rechtlichen und sozialen Verhaltnisse im Land und normierten teilweise das offentliche Leben 1483 richteten der Kurfurst Ernst und sein Bruder Herzog Albrecht ein Gericht mit festem Sitz in Leipzig als Oberhofgericht ein Es war mit Adligen und Burgerlichen besetzt Es war die erste selbstandige vom Fursten und Hof losgeloste Behorde Kursachsens Eine effektive Lokal und Zentralverwaltung sicherte die Herrschaft der Kurfursten Auch die innere Sicherheit wurde wiederhergestellt nachdem das Raubrittertum in Deutschland zu Unruhe und Unsicherheit gefuhrt hatte Das Fehdewesen wurde beseitigt die Strassen vor Raububerfallen gesichert und ein effizientes Rechtssystem aufgebaut 35 Sachsen wurde im Vergleich zu den anderen deutschen Landern ein kulturell wirtschaftlich und staatlich weit fortgeschrittenes Staatswesen dieser Zeit Karte der wettinischen Landereien nach der Leipziger Teilung Rezess der Leipziger Teilung Exemplar des Thuringer Staatsarchivs Der westliche Teil Sachsens der seit 1382 durch eine Nebenlinie der Wettiner regiert wurde fiel nach dem Tode ihres letzten Vertreters Herzog Wilhelm III von Sachsen im Jahr 1482 wieder zuruck an die wettinische Hauptlinie unter Kurfurst Ernst In dessen Hand befand sich nunmehr ein auch im europaischen Massstab bedeutender Territorialkomplex Dadurch wurde Sachsen neben dem habsburgischen Machtbereich zur zweiten Macht im Heiligen Romischen Reich Das Familiennetzwerk der Wettiner hatte sich ausgeweitet So gab es wettinische Familienmitglieder als geistliche Wurdentrager von Magdeburg Halberstadt und Mainz Weitere Anwartschaften bestanden auf die niederrheinischen Herzogtumer Julich und Berg Quedlinburg und Erfurt Die dynastische Erb und Familienpolitik wies auf weitere Ausdehnungsbestrebungen hin Allerdings konnte diese gunstige familiare Position nicht gehalten werden 36 Erneute Landesteilung Die Spannungen die in den familiaren Verhaltnissen ihren Ursprung hatten nahmen zwischen beiden Brudern zu und eskalierten seit 1480 als Albrecht die gemeinsame Hofhaltung aufgab und mit seiner Familie und seinem Hofstaat nach Torgau in das Schloss Hartenfels umzog Am 26 August 1485 vereinbarten die beiden Wettiner in Leipzig die Teilung ihres Besitzes die am 11 November 1485 vollzogen wurde Albrecht konnte als Jungerer den eigenen Landesteil aussuchen wahrend Ernst die Teilung bestimmte 37 Sie ging als Leipziger Hauptteilung in die Geschichte Sachsens ein Die Mehrzahl der Territorien wurde nun getrennt regiert Die Leipziger Teilung die ursprunglich nicht auf Dauer angelegt war schwachte in erheblichem Masse die zuvor sehr machtige Stellung des Kurfurstentums Sachsen im Heiligen Romischen Reich Das einvernehmliche Verhaltnis zwischen Albert und Ernst das fur eine enge Verbindung beider Landesteile sorgte schlug nach einigen Jahrzehnten in offene Konfrontation beider Herrscherhauser um Ernestiner Kurfurstentum Sachsen Albertiner Herzogtum Sachsen 1485 1547 Flugblatt zum 100 jahrigen Gedenken der Veroffentlichung der Thesen Martin Luthers 1517Ernst hatte mit seiner Residenz Torgau 38 den Schwerpunkt im Norden und verfugte uber den prestigetrachtigen Kurkreis im Norden Sein kontrolliertes Territorium bestand neben dem Hauptkomplex aus 14 weiteren Exklaven Die Ernestiner behielten den Kurfurstentitel bei der auf alle mannlichen Mitglieder der Familie ubertragen werden konnte Im ernestinischen Kurfurstentum stiftete Friedrich der Weise die Universitat Wittenberg von der die kirchenpolitische Reformation ausging 1505 berief Kurfurst Friedrich den Maler Lucas Cranach der Altere an seinen Wittenberger Hof Dieser wirkte jahrzehntelang in Wittenberg und schuf bleibende Werke die die Reformationszeit von Wittenberg in die Welt trugen Kurfurst Friedrich baute den Kreis Kursachsen als Territorium aus und erweiterte dazu unter anderen in Torgau und Wittenberg die Schlosser zu reprasentativen Residenzen Vom Thesenanschlag 1517 in Wittenberg bis zur Beendigung des Schmalkaldischen Krieges standen der Kurkreis und die ernestinischen Besitzungen von Sachsen im Mittelpunkt der Weltoffentlichkeit da hier die erste Phase der Reformation verankert wurde die sich weltweit verbreitete Der ernestinische Kurfurst Friedrich der Weise 1486 1525 schutzte Martin Luther Dadurch gerieten die Ernestiner allerdings auch in den Gegensatz zu ihren albertinischen Vettern die in den ausbrechenden Konfessionskampfen zunachst der kaiserlich katholischen Seite die Treue hielten Die ernestinische Seite engagierte sich bezogen auf die Reformation reichsweit sie bildete mit dem Schmalkaldischen Bund ein Gegengewicht zur kaiserlich katholischen Seite und forderte diese offen heraus 39 A Friedrich d Weise R Johann und Georg Die Masse des Talers waren 41 mm Durchmesser Die grossen Geldstucke dieser Zeit stehen fur die grosse Bedeutung der Geldwirtschaft um 1500 Albrecht residierte als Herzog von Sachsen in Dresden und besass den Schwerpunkt im Osten Er verfugte uber den strategisch besseren Territorialkomplex weil dieser aus nur zwei Hauptterritorien bestand und vier weitere Exklaven aufwies Die beiden grossten sachsischen Stadte Leipzig und Dresden lagen in diesem Herrschaftskomplex Finanzwirtschaftliche Entwicklung Bedingt durch die vielen Silberfunde im Erzgebirge folgte 1500 eine Munzreform die Leipziger Munzordnung welche die Einfuhrung des Klappmutzentalers als gemeinsame Wahrung beider Landesteile mit sich brachte Dies begunstigte eine Ausweitung der Geldwirtschaft die zu einem anhaltenden Wirtschaftswachstum beitrug Die Sachsische Munztrennung fuhrte ab 1530 zu einer auch wirtschaftspolitisch getrennten Entwicklung beider Territorien Ebenso entstand im Bergbau mit dem Kux einer Vorstufe der Aktie eine Form der Kapitalbeteiligung Arbeit und Kapital begannen sich zu trennen Dies beschleunigte den Geldumlauf und fuhrte zu schnelleren Warenaustauschprozessen Die Gesellschaft in Sachsen getragen durch das stadtische Burgertum gewohnte sich an das geldwirtschaftliche Denken 40 Im albertinischen Lager wurde Dresden als Residenzsitz erweitert Die furstlicherseits damit angeschobene sachsische Renaissance pragte sich auch im albertinischen Landesteil aus Der albertinische Herzog Georg der Bartige 1500 1539 bekampfte Martin Luther und lehnte ein offenes Vorgehen gegen den Kaiser ab Erst nach Georgs Tod wurde die Reformation auch im albertinischen Landesteil eingefuhrt Die Ereignisse des Bauernkrieges von 1525 streiften sachsische Territorien nur am Rande im Vogtland und im Erzgebirge Der Druck auf die Bauernschaft war in Sachsen niedriger als in den sudwestlichen Gebieten des Reiches Dies erklart sich durch die starke landesherrliche Stellung und Verwaltung die Willkurformen des gutsbesitzenden Adels Schranken auferlegten 41 Aufstieg der Albertiner zur protestantischen Schutzmacht im Reich Schlacht bei Muhlberg 1547 und Gefangennahme Kurfurst Johann Friedrichs von Sachsen Gemalde von 1630 Deutsches Historisches Museum Berlin Gebietsanderungen nach 1547 infolge des Schmalkaldischen KriegesIn der Schlacht bei Muhlberg im Schmalkaldischen Krieg besiegte der albertinische Herzog Moritz von Sachsen 1547 1553 als Verbundeter von Kaiser Karl V seinen Vetter den ernestinischen Kurfurst Johann Friedrich von Sachsen Wittenberg Nach der Niederlage erfolgte am 19 Mai 1547 die Wittenberger Kapitulation des Ernestiners Am 4 Juni 1547 wurde der Albertiner Moritz im Feldlager beim Hofgestut Bleesern vor Wittenberg durch Kaiser Karl V mit der Kurwurde belehnt auf dem Augsburger Reichstag am 24 Februar 1548 folgte die feierliche Belehnung mit dem Herzogtum Sachsen Wittenberg 42 Die ernestinische Linie verlor die Halfte ihres Besitzes und behielt nur die Amter Weimar Jena Saalfeld Weida Gotha Eisenach und Coburg Allerdings kamen die Amter Dornburg Camburg und Rossla 1547 die Amter Sachsenburg Altenburg Herbsleben und Eisenberg durch den Naumburger Vertrag 1554 an das ernestinische Sachsen Das verbliebene ernestinische Herzogtum teilte sich in der Folge von Erbteilungen wiederum in verschiedene Linien die Ernestinischen Herzogtumer 1572 begann die fortwahrende Zersplitterung des ernestinischen Besitzes in zahlreiche Kleinstaaten Es bildeten sich 1640 zwei ernestinische Hauptlinien heraus Das Haus Sachsen Weimar und das Haus Sachsen Gotha Wahrend Ersteres nur wenige Nebenlinien hatte die schliesslich zu Sachsen Weimar Eisenach vereint wurden zahlte das Haus Sachsen Gotha sehr viele Nebenlinien die meist uber ein eigenes Land herrschten Die letzten drei dieser Herzogtumer gingen nach 1918 wie Sachsen Weimar Eisenach im Freistaat Thuringen auf Die albertinischen Territorien wurden weitgehend zum Traditionstrager des heutigen Sachsens Sachsen wurde erneut nach den habsburgischen Landern zum zweitwichtigsten deutschen Land im Heiligen Romischen Reich mit der Fahigkeit die Reichspolitik massgebend mitzubestimmen Kursachsen bildete nun einen geschlossenen obersachsisch thuringischen Flachenstaat entlang des mittleren Elbelaufs der allerdings keine abgeschlossene territoriale Gliederung aufwies Auf die Auffullung der Lucken waren Kurfurst Moritz und sein Nachfolger sein Bruder August bedacht Die fur die albertinische Linie aus Dresden dazugewonnenen Stadte und Rate huldigten dem neuen Fursten Moritz Melchior von Ossa nahm im Kurkreis die Huldigung auf den neuen Kurfursten Moritz entgegen Am 13 Juli 1547 wurde fur zwei Wochen ein Landtag in Leipzig einberufen in dem sich die Stande des alten und neuen Gebietsbereichs Grafen und Herren Ritterschaft und Stadte zusammenfanden und eine Landesvertretung bildeten Entgegen den Zusagen des Kaisers erhielt Moritz nicht die gesamten ernestinischen Gebiete 43 Moritz gelang es den Weg zur Anerkennung des neuen Glaubens im Reich frei zu machen Seitdem war das Kurfurstentum Sachsen die bedeutendste Schutzmacht des evangelischen Glaubens im herrschaftlich wie konfessionell zersplitterten Deutschen Reich 44 Am 9 Juli 1553 starb der erst 32 jahrige Kurfurst an den Folgen einer in der Schlacht bei Sievershausen erlittenen Kriegsverletzung Nach Abschluss des Augsburger Religionsfriedens 1555 stand Sachsen fest auf habsburgischer Seite Kurfurst August verstand sich als Fuhrer der lutherischen Reichsstande in deren Interesse der zwischen Protestanten und Katholiken erreichte Status quo zu bewahren sei Nach einem Uberfall auf das Bistum Wurzburg durch Wilhelm von Grumbach in eigener Sache floh dieser uber Lothringen nach Weimar und fand Zuflucht beim ernestinischen Herzog Johann Friedrich dem Mittleren mit dem er sich verbundete Der Herzog beanspruchte die seinem Vater aberkannte Kurwurde weiterhin fur sich Auf dem Reichsdeputationstag zu Worms 1565 ubertrug Kaiser Ferdinand I dem sachsischen Kurfursten den Vollzug der Reichsacht gegen Grumbach Nachdem 1566 die Reichsacht gegen die ernestinischen Herzog ausgesprochen wurde begann Kurfurst August die militarischen Aktionen An der Spitze eines Heeres von 5 489 Reitern und 31 Fahnlein Fussvolk begann er am 24 Dezember 1566 die Belagerung von Gotha Die Stadt kapitulierte am 13 April 1567 Herzog Johann Friedrich der Mittlere ergab sich seinem albertinischen Verwandten Der erfolgreiche Vollzug der Reichsacht festigte Kursachsens Stellung im Reich Nach der Grumbachschen Fehde wurde die albertinische Kurwurde und der Naumburger Vertrag von den Ernestinern nie wieder in Frage gestellt Landesausbau Elbbrucke und Residenzschloss Dresden 1550 In die unmittelbare Nahe des Schlosses wurde 1556 die bisherige Landeshauptmunzstatte Freiberg verlegt Die raumliche Nahe der Munzstatte zum Furstensitz zeigt die Bedeutung dieser Institution und auch das hohe Kontrollbedurfnis des Kurfursten an Regierende Kurfursten Moritz 1547 1553 August 1553 1586 Christian I 1586 1591 Christian II 1591 1611Es folgten nach der Eingliederung der neuen Gebiete in den albertinischen Herrschaftsbereich umfassende Verwaltungsreformen die den neu entstandenen Territorialkomplex neu ordneten 45 Wichtiger Ratgeber des Kurfursten in diesen Fragen war Ludwig Fachs Moritz unterteilte sein Territorium in funf Verwaltungskreise Ihnen stand jeweils ein Oberhauptmann vor der fur die allgemeine und militarische Sicherheit sowie fur das Finanzwesen in seinem Kreis zustandig war 46 Der Hofrat bildete fortan die zentrale oberste Verwaltungsbehorde gefolgt von der mittleren Instanz der Kreisverwaltung vertreten durch die Oberhauptmanner Die unterste staatliche Verwaltungsebene bzw Beauftragten des Kurfursten bildeten die Amter vertreten durch die Amtmanner 47 Damit entstand kurz nach Beendigung des Mittelalters in Europa ein funktionierender Instanzenzug der mit der heutigen Verwaltungsgliederung vergleichbar ist Neben der Verwaltung wurde auch das Gerichtswesen reformiert und am 22 Dezember 1548 die Oberhofgerichtsordnung erlassen 1550 wurde das Hofgericht in Wittenberg wiederhergestellt Mit Rundschreiben an die Stadte und Amter wurden diese aufgefordert alle Einkommen und Einkommensverhaltnisse zu erfassen und an den Hofrat zu senden Das war der Beginn der Amtserbbucher eines umfassenden landesweiten Katasters fur eine geordnete Finanzverwaltung Massgeblich wurde die Verschriftlichung der Herrschaftsausubung durch Barthel Lauterbach gefordert Weitere Fachbehorden wurden in den Bereichen Kirchen und Justizwesen Berg und Munzwesen eingerichtet 1547 verfugte der neue Kurstaat uber zwei Universitaten Leipzig und Wittenberg mit je einer Juristenfakultat und neben den beiden Hofgerichten auch uber zwei Schoffenstuhle 48 Es entstand ein effektiv funktionierender Territorialstaat 49 Stolpen Kurfurstliches Wappen 1673 uber dem Eingang des ehemals kurfurstlichen Amtshauses1559 kamen die protestantisch gewordenen Bistumer Meissen Merseburg und Naumburg und 1596 das Vogtland zum Kurfurstentum Sachsen dazu Diese territoriale Arrondierung ermoglichte es dem Landesherren den Landesausbau weiter voranzutreiben Das Kurfurstentum erwirtschaftete jahrlich 865 000 Gulden mittlere Staatseinnahmen Dieser Gewinn wurde vor allem aus den Bergregalen und nicht aus der Munzpragung erwirtschaftet Die Wettiner besassen das alleinige Silbermonopol Der Vorrat an Bargeld war zwar hoch dennoch beliefen sich die Staatsschulden auf 2 400 000 Gulden Verwaltungsreformen und eine aktive Wirtschaftspolitik in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts zeigten Erfolge Laut Michael Richter wurde Sachsen auf der Grundlage seines Handels des Gewerbes und des Bergbaus zum reichsten deutschen Land dieser Zeit 50 Nach der Errichtung der Munzstatte Dresden im Jahr 1556 zur besseren Kontrolle ordnete Kurfurst August 1553 1586 die Schliessung samtlicher Landesmunzstatten an 1586 wurde die erste Kursachsische Landesaufnahme unter Leitung von Matthias Oeder durchgefuhrt 1572 folgte die Erlassung der Kursachsischen Konstitutionen die sich aus Zivil Staats Lehn und Erbrecht sowie dem Vertragsrecht zusammensetzten Damit schuf Kurfurst August erstmals eine am Romischen Recht orientierte Zusammenstellung von geltendem Recht nachdem sich widersprechende Urteile verschiedener Gerichte zunehmend zu Beschwerden gefuhrt hatten 51 Zweite Reformation Calvinistensturm 1592 Festnahme Gundermanns Krells Pierius und weiterer CalvinistenTrotz des Augsburger Religionsfriedens von 1555 musste die Verankerung der Reformation weiter aktiv betrieben werden In den 1560er und 1570er Jahren begann aus dem Schweizer Raum eine von Zwingli und Calvin hervorgegangene Bewegung zur Abwehr der Gegenreformation nach dem Konzil von Trient 1564 sich in Europa auszubreiten Die Bewegung des Calvinismus erreichte Kursachsen in der zweiten Halfte der 1580er Jahre Mit Regierungsantritt von Kurfurst Christian I durch die Ubernahme des Vorsitzes im Geheimen Rat am 24 Januar 1581 begann der Versuch in Kursachsen die Zweite Reformation einzufuhren Nikolaus Krell seit 1580 Hofrat in der Dresdner Regierung und Andreas Paull Mitglied des Geheimen Rats waren dabei die mitbestimmenden politischen Krafte und vertraten die reformierte Partei am Dresdner Hof die sich bald gegen die lutherisch orthodoxe Partei durchsetzte Die neue Kirchenordnung wurde landesweit durchgesetzt Mit dem Tod Christians I nach schwerer Krankheit am 24 September 1591 endete der Versuch in Sachsen ein reformiertes Kirchenwesen einzufuhren abrupt Da der Nachfolger Christian II erst acht Jahre war wurde eine Vormundschaftsregierung unter Friedrich Wilhelm von Sachsen Weimar von 1591 bis 1601 eingesetzt Die calvinistischen Stromungen wurden fortan gewalttatig in Sachsen bekampft calvinistische Anhanger aus allen Amtern entfernt und die Hauser von wohlhabenden Calvinisten gesturmt und angezundet Nach der Verfolgung der Calvinisten insbesondere durch Kurfurst Augusts Leibarzt Caspar Peucer 1525 1602 und seinen Geheimen Rat Georg Cracau stellte die 1577 in Torgau erarbeitete Konkordienformel die letzte Bekenntnisschrift der lutherischen Kirche dar welche letztlich in das Konkordienbuch einem allumfassenden Kirchenrechtswerk aufgenommen wurde Ein kurfurstliches Instrument zur Durchsetzung der Reformation und zur Ordnung des religiosen Lebens in Kursachsen bildete die Visitation Einzelne Visitatoren bereisten hierzu die einzelnen Kirchenorte Die erste flachendeckende Visitation in Kursachsen fand 1528 bis 1531 statt Dabei galt der Theologe Jakob Andreae 1528 1590 als Generalorganisator Seine Ziele stutzten sich besonders auf die Durchsetzung der Konkordienformel und auf die Neuausrichtung des Fuhrungspersonals als Folge der Verfolgungswellen von 1574 Die gewachsenen Differenzen zwischen Reformierten und orthodoxen Luthertum verstarkten den Einfluss der Gegenreformation die vom Kaiser betrieben wurde erneut Kursachsen versuchte im Reich zwischen den Parteien zu vermitteln Trotzdem kam es 1608 zum Abbruch des Regensburger Reichstags durch die reformierten Reichsstande und danach zu einer weiteren Polarisierung der Krafte 1608 wurde als Bundnis der evangelischen Reichsstande die Union gegrundet und 1609 folgte der Zusammenschluss der katholischen Reichsstande zur Liga In diese Zeit der Polarisierung fiel der Julich Klevische Erbfolgestreit Kursachsen machte beim Kaiser Erbanspruche auf das Gebiet geltend und erhielt den Zuschlag von diesem Trotz der Belehnung des Kurfursten mit den niederrheinischen Territorien besetzten jedoch Brandenburg und der Kurfurst von Pfalz Neuburg die Herzogtumer wodurch Sachsen leer ausging Auf dem Kurfurstentag in Nurnberg im Oktober 1611 erhob der junge Kurfurst Johann Georg I der seit 1611 die Regierungsgeschafte als Kurfurst leitete Anklage in der julisch clevischen Erbangelegenheit Da der Kaiser 1612 starb trat nach 93 Jahren wieder das Reichsvikariat ein Der sachsische Kurfurst ubte es ab Mai 1613 bis zur Wahl von Matthias zum neuen Kaiser auf dem Kurfurstentag zu Frankfurt am Main aus Dreissigjahriger Krieg Mitteleuropa am Vorabend des Dreissigjahrigen Krieges Kurfurstentum Sachsen ohne die Lausitzen Regierender Kurfurst Johann Georg I 1611 1656 Die Belagerung von Bautzen durch Johann Georg I von Sachsen im September 1620Der Ausbruch des durch den zweiten Prager Fenstersturz eingeleiteten Bohmischen Standeaufstands beendete die lange Friedenszeit Der Kurfurst Johann Georg I stellte sich 1618 auf die Seite des Kaisers Er setzte damit auf Anraten seiner Regierung die seit Jahrzehnten gultige sachsische Reichspolitik fort Ihr Ziel war es den im Augsburger Religionsfrieden erreichten status quo zu wahren Man war sich 1618 in Dresden bewusst dass die bohmischen Unruhen einen reichsweiten Krieg auslosen konnten Zunachst versuchte Johann Georg gemeinsam mit dem Mainzer Kurfursten zwischen den bohmischen Standen und dem Kaiser zu vermitteln Nach dem Tod von Kaiser Matthias im Marz 1619 spitzte sich die Lage aber zu Als die bohmischen Stande im gleichen Jahr den bereits gekronten Nachfolger Ferdinand II absetzten und Kurfurst Friedrich V von der Pfalz zu ihrem Konig wahlten gab Johann Georg seine abwartende Haltung auf und erklarte sich bereit am Krieg gegen Bohmen teilzunehmen Mit Ferdinand II wurde vereinbart dass Sachsen die beiden bohmischen Nebenlander Ober und Niederlausitz fur den Kaiser zuruckerobern sollte Formalrechtlich wurde Johann Georg dafur vom Kaiser mit der Reichsexekution gegen die bohmischen Rebellen beauftragt Im September 1620 marschierten die sachsischen Truppen in die beiden Lausitzen ein Die beiden Markgraftumer konnten ohne grosseren Widerstand besetzt werden Weil der Kaiser dem sachsischen Kurfursten die Kriegskosten nicht wie vereinbart erstatten konnte musste er Johann Georg die beiden Lausitzen 1623 als Pfand uberlassen In der Folgezeit verschlechterten sich die Beziehungen Sachsens zum Kaiser mehr und mehr unter anderem weil die Neutralitat Sachsens von den kaiserlichen Truppen unter Albrecht von Wallenstein kaum geachtet wurde Albrecht von Wallenstein fuhrte mehrfach plundernde Truppen in die Lausitzen Auch die rucksichtslos betriebene Rekatholisierung in Schlesien und Bohmen missfiel dem sachsischen Kurfursten ohne dass er etwas dagegen tun konnte 1631 sah sich Johann Georg I schliesslich genotigt auf Seiten der Schweden in den Krieg gegen den Kaiser einzutreten Ausschlaggebend fur diesen radikalen Wechsel in der sachsischen Politik war die militarische Lage denn die Truppen des Schwedenkonigs standen zu dieser Zeit schon auf sachsischem Gebiet Kursachsen war vor allem in seinem westlichen Teil beruhrt Bei Leipzig fand so 1631 die Schlacht bei Breitenfeld und im darauffolgenden Jahr die Schlacht bei Lutzen statt Militarisch war Sachsen auf der Seite der protestantischen Lander und wahrend der Schlachten als Verbundeter der Schweden engagiert Leipzig wurde im Krieg mehrfach belagert seine Einwohnerzahl ging von 17 000 auf 14 000 zuruck wahrend die anderen urbanen Zentren in der Zeit vor allem Dresden Meissen verschont blieben Chemnitz wurde durch den Krieg schwer geschadigt Freiberg verlor seine Bedeutung 52 Dagegen fielen viele kleinere Stadte und Dorfer massiven Plunderungen zum Opfer insbesondere nachdem General Wallenstein seinem Feldmarschall Heinrich von Holk einen sogenannten Diversionsauftrag erteilt hatte mit dessen Ausfuhrung vorrangig die kroatische leichte Kavallerie beauftragt wurde Von August bis Dezember 1632 uberfielen die kroatischen Reiter zahlreiche Orte u a Dippoldiswalde Stolpen Hinterhermsdorf Saupsdorf Neukirchen Reichenbach Oelsnitz Penig und Gnandstein raubten diese aus misshandelten und toteten die Einwohner und hinterliessen eine Schneise der Zerstorung 53 1635 schloss Sachsen mit dem Kaiser den Prager Frieden und gelangte mit dem Traditionsrezess endgultig in den Besitz der Lausitzen Dadurch vergrosserte sich das Landesgebiet um etwa 13 000 km und erreichte nahezu seine endgultige Grenzen Die Verheerungen des Landes durch den Dreissigjahrigen Krieg dauerten aber an denn die Kampfe gegen die Schweden gingen noch mehr als zehn Jahre auch in Mitteldeutschland weiter Kursachsen schied mit dem Waffenstillstand von Kotzschenbroda 1645 vorlaufig und mit dem Frieden von Eilenburg 1646 endgultig aus den direkten Kampfhandlungen aus Nach Abschluss des Westfalischen Friedens vom 23 Oktober 1648 hatten die schwedischen Truppen Kursachsen nur zogernd verlassen Erst nach Zahlung der festgelegten Kontributionen von 276 600 Reichstalern am 30 Juni 1650 verliessen die letzten Schweden Leipzig Zunehmend normalisierte sich das Leben nachdem auch die geworbenen Soldner entlassen wurden Der Friede von Eilenburg der 1646 im Eilenburger Rathaus unterzeichnet wurde bedeutete das Ende des Krieges fur das Kurfurstentum SachsenFruhbarock Regierende Kurfursten Johann Georg II 1656 1680 Johann Georg III 1680 1691 Johann Georg IV 1691 1694 Das Heilige Romische Reich 1648Die sachsische Bevolkerung war kriegsbedingt vor allem indirekt durch Seuchen und wirtschaftliche Einbussen in Folge der Stagnation des Handels geschwacht worden aber auch Truppendurchzuge und Kriegsbesatzungen sorgten fur einen nicht unerheblichen Teil zu Verlusten in der stadtischen und dorflichen Bevolkerung Nach Angaben von Karlheinz Blaschke soll in Sachsen die Bevolkerung kriegsbedingt um etwa die Halfte reduziert worden sein 54 Andere Autoren verweisen darauf dass dieser Schnitt in einzelnen Regionen sehr wohl zutreffen kann aber nicht auf die gesamte Bevolkerung ubertragen werden konne 55 Die Verluste konnten jedoch zu grossen Teilen durch Glaubensfluchtlinge von denen etwa 150 000 aus Bohmen und Schlesien nach Sachsen kamen gemildert werden 56 Nach der volligen Verwustung von Magdeburg ging dessen Bedeutung als Metropole im Osten des Heiligen Romischen Reichs neben dem aufstrebenden Berlin auch an die kursachsischen Stadte Leipzig und Dresden uber Als Johann Georg II 1656 mit 43 Jahren die Nachfolge seines Vaters antrat litt Kursachsen noch immer unter den wirtschaftlichen Folgen des Dreissigjahrigen Krieges Erst in der Regierungszeit Johann Georgs III ab 1680 konnten die Kriegsfolgen und Kriegsschaden als auch die soziale Verwahrlosung uberwunden werden Vor allem die Wiederbesiedelung dorflicher Bauernhofe und stadtische Haushaltsstellen gestaltete sich am schwierigsten Ein erstes Anzeichen fur den Aufschwung war das wieder zunehmende Steueraufkommen Bergbau Huttenwesen Handwerk Handel und Verkehrswesen erholten sich langsam aber stetig Nicht mehr der Abbau von Silber dominierte den erzgebirgischen Bergbau sondern Eisen Zinn Kobalt Wismut Blei Kupfer und Serpentin Es entstanden neue Hutten und Hammer 1678 bildete sich die Erzgebirgische Blechkompanie und 1659 entstanden die sachsische Blaufarbenwerke mit Sitz in Leipzig Dazu kamen erste Manufakturgrundungen zum Ausgang des 17 Jahrhunderts als neue Produktionsform die die gestiegene Nachfrage nach vor allem textilen Erzeugnissen besser und schneller decken konnte als die handwerkliche Herstellungsweise 57 Durch den starken Geldbedarf der landesfurstlichen Kasse hatten die sachsischen Stande schon wahrend des Krieges wieder an Einfluss gewonnen In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts mussten die Kurfursten den Landtag weit haufiger einberufen als dies noch zu Anfang jenes Jahrhunderts der Fall gewesen war und 1661 konnten die Stande sogar ihr Selbstversammlungsrecht durchsetzen Sachsen hatte den bisherigen Hohepunkt seiner territorialen Ausdehnung erreicht vor allem durch die 1635 von Bohmen ubergegangenen Lausitzen Den Frieden nutzte Johann Georg I um die Verhaltnisse im Land zu ordnen Eine Neuregelung betraf die Teilung des Landes auf seine vier Sohne in seinem Testament vom 20 Juli 1652 Er setzte sich damit uber die 1499 von Albrecht erlassene Vaterliche Ordnung hinweg die eine Erbteilung verhindern sollte Das am 8 Oktober 1656 eroffnete Testament von Johann Georg I sah vor kleinere Teile Kursachsens seinen drei Sohnen August Christian und Moritz zu vermachen und sie in einer kursachsischen Sekundogenitur als eigenstandige Herzogtumer einzurichten Es entstanden die Herzogtumer Sachsen Zeitz Sachsen Merseburg und Sachsen Weissenfels die jedoch 1718 1738 bzw 1746 wieder an Kursachsen zuruckfielen In dieser Zeit wurde der Kurstaat durch die Teilungen wirtschaftlich finanziell und politisch geschwacht auch wenn in kultureller Hinsicht ausserhalb Dresdens und Leipzigs neue Zentren mit Schlossbauten Kultureinrichtungen und wissenschaftliche Einrichtungen in Weissenfels Zeitz und Merseburg entstanden Die Auspragung der auch in Kursachsen anwachsenden absolutistischen Regierungsweise wurde durch die nach Selbstandigkeit strebenden Nebenlinien gehemmt 58 Im europaischen Staatensystem des ausgehenden 17 Jahrhunderts konnten Mittelstaaten wie Sachsen als so genannte Schwellenmachte in der Zeit von 1648 bis 1763 auf den Aufstieg in die Reihe der Grossmachte hoffen Kursachsen verfolgte daher ebenso wie andere Staaten aussenpolitisch das Ziel den eigenen Aufstieg in einem vom Konkurrenzkampf bestimmten Staatensystem voranzubringen 59 Aussenpolitisch blieb Sachsen bis zum Ende des 17 Jahrhunderts an der Seite des osterreichischen Kaiserhauses Mit dem Tod Kaiser Ferdinands III am 2 April 1657 trat das Reichsvikariat ein das von Johann Georg II wahrgenommen und fur mehr als ein Jahr ausgeubt wurde An dem Kurfurstentag in Frankfurt am Main setzte er und der brandenburgische Kurfurst die Wahl des Habsburgers Leopold zum deutschen Konig durch und verhinderten eine Wahl Ludwigs XIV von Frankreich zum deutschen Konig Wenige Jahre spater wurde Sachsen in den Zweiten Nordischen Krieg verwickelt 1664 kampften sachsische Truppen im Turkenkrieg von 1663 1664 auf Seiten der Habsburger gegen die Turken in Ungarn Noch im gleichen Jahr wurde Sachsen befristet fur vier Jahre Mitglied der Rheinischen Allianz und liess auf seinem Gebiet franzosische Werbungen sowie Truppendurchzuge zu 60 1683 beteiligte sich Kurfurst Johann Georg III personlich mit dem sachsischen Heer an der Schlacht am Kahlenberg die die zweite Wiener Turkenbelagerung beendete und fur die Befreiung Wiens sorgte Augusteisches Zeitalter Hauptartikel Augusteisches Zeitalter Kurfurstentum Sachsen Der Goldene Reiter in Dresden Unter der Herrschaft von Friedrich August I dem Starken Kurfurst von Sachsen erlebte das Kurfurstentum eine Zeit grosser wirtschaftlicher infrastruktureller und kultureller Blute Er etablierte in Sachsen den Absolutismus seine Grossmachtstraume scheiterten jedoch Sein Leben glich dem Sinnbild eines uberdimensionierten Weinfasses das er selber auf der Festung Konigstein errichten liess Dazu liess er alle Weine in Sachsen beschlagnahmen um das Fass fullen zu konnen Symbol fur die personliche Schattenseite des Kurfursten Um 1700 folgte das Zeitalter der Aufklarung das europaweit in der Bevolkerung ein geistiges Wachstum auf allen Gesellschaftsebenen anschob und Bildung und Kultur ebenso wie Handel und Wirtschaft forderte Der Absolutismus setzte sich auf den Kontinent durch nur England Holland und einige Reichsterritorien entzogen sich der Zentralisierungstendenz Unter diesen fur Sachsen und dem Herrschergeschlecht sehr gunstigen Rahmenbedingungen ubernahm Friedrich August I der Starke 1694 die Kurwurde Er pragte die Epoche zeitgemass sodass seine Zeit in Sachsen als Augusteisches Zeitalter in die Geschichte eingegangen ist 61 Die Zeit steht fur die Blutezeit des sachsischen Staates in der es seine hochste Machtstellung Kulturleistung und Wirtschaftskraft entfalten konnte und dies europaweit ausstrahlte Das Zeitalter begann 1694 mit der Kronung Augusts des Starken zum sachsischen Kurfurst und endete 1763 mit dem Hubertusburger Frieden Absolutismus und Sachsens Glanz Bernardo Bellotto Ansicht von Dresden Detail Festungsgraben mit Brucke zwischen Wilschem Tor und der Muster Postmeilensaule ohne Wappen von Matthaus Daniel Poppelmann um 1750 Dreikonigstreffen Friedrich I in Preussen Mitte August II der Starke Kurfurst von Sachsen und zeitweilig Konig von Polen links Friedrich IV von Danemark rechts Gemalde von Samuel Theodor Gericke zu besichtigen im Schloss Caputh Kursachsisches Gesamtwappen aus der Hoflossnitz Am 27 April 1694 ubernahm der bis dahin kaum in Erscheinung getretene Prinz als Kurfurst Friedrich August I die Regierungsgeschafte des Kurfurstentum Sachsen Wahrend seiner Regierung pragten Feste barocke Prachtentfaltung Kunst und Mazenentum als auch verschwenderische Pracht und Prunksucht den Charakter dieser Zeit 62 Der pompose Prunk dieser Zeit sollte der gewachsenen europaweiten politischen Bedeutung Rechnung tragen Das hofische Leben reichte von Ballettauffuhrungen italienischer und franzosischer Komodie und Opernauffuhrungen Hofballen Festessen und Maskenballen wie zum Beispiel eine turkische Maskerade im Turkischen Palais Schlittenfahrten Jagden und Wasserjagden auf der Elbe Damenfeste mit Ringrennen ein Ritterspiel zu Pferde und Schutzenfesten die Einweihung des Zwingers mit einem Fest der vier Elemente Seeschlachten auf den Gewassern bei Schloss Moritzburg Feuerwerke revueartige Aufzuge Merkurfeste mit improvisierten Jahrmarkten 63 Das Treiben bezog neben dem Hofstaat zum Teil auch die Einwohner der Residenz und Umgebung als Zuschauer oder Beteiligte mit ein Hoflieferanten und Lohnarbeiter profitierten von den kurfurstlichen Auftragen 64 Durch die Entwicklung einer Oberschichtenkultur diversifizierte und entwickelte sich die sachsische Gesellschaft weiter Insgesamt wurde die hofische barocke Festkultur zu einem festen Bestandteil augusteischer Regierungspolitik Bedeutendste Ereignisse dieser Epoche waren der erste Karneval der Regierungszeit Augusts 1695 die Festlichkeiten anlasslich seiner Konigskronung 1697 der Karneval von 1709 in Anwesenheit von Konig Friedrich IV von Danemark in Dresden die Festen von 1719 anlasslich der Vermahlung von Kurprinz Friedrich August mit Maria Josepha von Habsburg das Fest von 1727 anlasslich der Genesung von August II das Fest 1728 anlasslich des Besuchs von Friedrich Wilhelm I in Preussen und das Zeithainer Lustlager von 1730 Wahrend eines Jahres am Hof Augusts waren 50 bis 60 Tage fest geplante Festtage Die sonstigen Tage am Hof dienten der politischen Arbeit Planung Verwaltung und Regierung Wahrend der ersten verlustreichen Kriegsjahre im Grossen Nordischen Krieg fielen die Festlichkeiten geringer aus Selbst wahrend der Anwesenheit des spanischen Konigs Karl III 1703 oder der Konigin Maria Anna von Portugal 1708 gab es kaum Feierlichkeiten 65 Das luxuriose Leben am Hofe uberstieg die wirtschaftliche Leistungsfahigkeit des Landes und wurde schliesslich auf Kosten der militarischen Schlagkraft finanziert Die finanziellen Probleme fuhrten zur Aufgabe wichtiger Positionen in Mitteldeutschland Die Uberforderung Kursachsens begunstigte ausser Kurhannover vor allem den Aufstieg Brandenburg Preussens zur zweiten deutschen Gross und protestantischen Vormacht im Reich Im Zusammenhang zum Hofleben wurde zeittypisch auch am sachsischen und polnischen Hof ein Matressensystem das als eine Art Hofamt verstanden werden kann gepflegt Bedeutende Matressen Augusts waren Aurora von Konigsmarck Ursula Katharina von Altenbockum Die profilierteste Matresse am sachsischen Hof war die Grafin Cosel Nachdem die langjahrige und einflussreiche Matresse bei August dem Starken in Ungnade gefallen war wurde sie 1716 auf die Festung Stolpen verbracht Wirtschaftsboom Die Wirtschaft und der Handel und mit ihm die Leipziger Messen florierten Insbesondere der Tuch und Seiden wie auch der Buchhandel sowie die Geld und Bankgeschafte florierten wieder 1710 konnte das Meissner Porzellan erstmals auf der Messe zum Verkauf angeboten werden und fand internationale Beachtung 66 Baulich entwickelte sich das augusteische Dresden zum heute bekannten Elbflorenz weiter Es entstand der Zwinger das Taschenbergpalais das Lustschloss Pillnitz es erfolgte ein Umbau vom Jagdschloss Moritzburg und es entstand die neue Augustusbrucke An neuen Kirchenbauten entstand das Kuppelwunder der protestantischen Frauenkirche von George Bahr und die Katholische Hofkirche mit deren Bau der Italiener Gaetano Chiaveri 1738 funf Jahre nach dem Tod des Kurfursten begann Ab 1721 erfolgte die landesweite Errichtung von kursachsischen Postmeilensaulen die bis heute in vielen Stadten sichtbares Zeichen der kurfurstlichen Zeit sind und verbesserte die Strassenverkehrsfuhrung erheblich Um einen Absolutismus nach franzosischem Vorbild zu etablieren drangte er den Einfluss des alteingesessenen Adels zuruck indem er mithilfe eines 1706 geschaffenen Geheimen Kabinetts mit Fachressorts eine zentrale Schaltstelle fur exekutive Befugnisse einrichtete und nach und nach konkurrierend zum Geheimen Rat zur obersten Zentralbehorde machte Zu einem wirklichen Absolutismus kam es aber nie wie an den unuberwindlichen Gegensatzen zwischen absolutem Machtanspruch des Kurfursten Behauptungswillen des sachsischen Adels und aufstrebendem Burgertum sichtbar wurde Unter August kam es zur Einfuhrung einer funktionierenden Oberrechenkammer die das Steuerwesen wirkungsvoll koordinierte Es gab eine transparente Rechenfuhrung so dass alle Ausgaben wirkungsvoll und transparent getatigt und uberpruft werden konnten Dadurch konnte trotz hoher Ausgaben die Staatsverschuldung begrenzt werden Sie betrug beim Tod August II lediglich funf Millionen Reichstaler die angesichts der Steuer und Finanzkraft Sachsens kein Problem darstellte Per Einzelgesetzgebung wurden viele Einzelbereiche des taglichen Lebens reguliert Das betraf zum Beispiel 1695 die Getreideein und ausfuhr 1698 das Salzwesen 1699 das Wechselrecht 1700 das Postwesen 1702 das Strassenwesen 1705 die Errichtung einer neuen Schocksteuerkataster und die Einfuhrung des Dresdner Kannenmasses als verbindliches Landesmass 1709 die Versorgung der Bergleute bei Unfall und Krankheit 1710 die Forderung des Obstbaus 67 Neben den Kurfursten bestimmten zwei Minister die sachsische Politik bis 1763 massgeblich Dies waren unter August II Jakob Heinrich von Flemming 68 und unter seinem Sohn August III Heinrich von Bruhl der selbst Kunst sammelte und die Bruhlsche Terrasse bebauen liess Da August III keine politischen Ambitionen hegte uberliess er das politische Tagesgeschaft seinem Premierminister Bis 1738 hatte auch Alexander Joseph von Sulkowski grossen Einfluss auf die sachsische Politik gewonnen bis er von seinem Konkurrenten Bruhl gesturzt wurde Von 1738 bis 1740 hatte Wackerbarth Salmour noch gemeinsam die Macht mit Bruhl geteilt bis dieser vom Kurfursten seit 1740 die alleinige massgebliche Ministerstellung erhielt und 1746 zum Premierminister ernannt wurde Bruhl leitete den 4500 Personen starken Verwaltungsapparat Kursachsens und hielt den Kabinettsvorsitz 69 Unter Bruhl nahmen die Formen der Misswirtschaft im sachsischen Finanzwesen zu die Haushaltsfuhrung wurde ungeordnet und bewirkte dadurch Zahlungsausfalle Zahlungsverschube und die Gefahr der Zahlungsunfahigkeit 70 Trotz seiner gewagten politischen Abenteuer mit wechselhaftem Ausgang hatte der 1733 gestorbene Kurfurst und polnische Konig August der Starke grosse Verdienste bei der Forderung der sachsischen Kultur und Kunst auf hochstem europaischen Niveau und der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung in Sachsen und in Polen Sachsen Glanzzeit endete mit dem Tod Augusts und es folgten bald danach kriegerische Verwerfungen mit dem nordlichen Anrainer Preussen Personalunion mit Polen Hauptartikel Sachsen Polen Wahl im Jahr 1697 Personalunion Sachsen Polen jeweils grun weiss umrandet Friedenszimmer im Schloss Altranstadt Belagerung von Danzig durch sachsisch russische Truppen Ansicht von Warschau mit dem Schloss in der Mitte Canaletto um 1770 Nach dem Tod des polnischen Konigs Johann III Sobieski beteiligte sich auch Friedrich August von Sachsen an dem nunmehr beginnenden mochtepolitischen Tauziehen um den vakanten Konigsthron des polnischen Wahlkonigtums der auch fur auslandische Bewerber offen stand Es bewarben sich mehrere Kandidaten aus dem europaischen Adel darum August gewann die Freie Wahl mit habsburgischer Unterstutzung militarischem Druck und Bestechungsgeldern Das politische Kalkul zur Bildung einer dynastisch begrundeten Personalunion mit dem Wahlkonigtum Polen Litauen lag in den zeitgemassen Unabhangigkeitsbestrebungen deutscher Territorialfursten begrundet Sachsens Herrscher verfolgten genau wie die anderen machtigeren Reichsfursten die Absicht sich dem zentralen Zugriff des romischen Kaisers zu entziehen und den eigenen dynastischen Rang im europaischen Staatensystem aufzuwerten Ein weiteres zeittypisches Beispiel fur die zunehmende Unabhangigkeit der Territorialfursten vom Kaiser des Heiligen Romischen Reichs ist die 1701 erfolgte Konigskronung Friedrichs III von Brandenburg im preussischen Konigsberg Damit gab es zwei weitere deutsche Furstenhauser neben dem habsburgischen Geschlecht die uber die Konigtumswurde verfugten 1715 kam der Kurfurst von Kurhannover als dritter deutscher Furst im Besitz einer auslandischen Konigskrone der von England hinzu Mit der Wahl Augusts zum polnischen Konig im Jahr 1697 auf dem Wahlfeld in Wola gab er dem zentral in Europa gelegenen Kurfurstentum Sachsen eine nordostliche Ausrichtung Die gewachsene aussenpolitische Bedeutung des neu polnischen Konigs August mundete in Geheimverhandlungen mit Danemark und Russland und richteten sich gegen Schweden Die Absprachen mundeten in einen nordeuropaweiten Krieg Augusts Machtpolitik scheiterte aufgrund fruher Kriegsniederlagen im Grossen Nordischen Krieg 1700 1721 Der sachsische Einfall in Livland 1700 wurde zu einem militarischen Fiasko Es folgte ein Burgerkrieg im litauischen Teil der Republik zwischen zwei verfeindeten Adelsfraktionen Auch in Zentralpolen bildeten sich mehrere sich bekriegene Konfoderationen Der schwedische Gegner besetzte 1706 bis 1707 mit 23 000 Mann Kursachsen und zwang August den Starken im Altranstadter Frieden zum zeitweiligen Verzicht auf seine polnische Krone Die Besetzung Sachsens durch schwedische Truppen von 1706 bis 1707 kostete Sachsen 35 Millionen Reichstaler 71 Nach dem Abzug der Schweden aus Polen nach 1709 gelangte August wieder in den Besitz der polnischen Konigskrone konnte aber seinen Anspruch auf Schwedisch Livland nicht mehr durchsetzen und fiel in den Rang eines Juniorpartners gegenuber Russland zuruck Innenpolitisch konnte sich August in Polen nicht durchsetzen Adelskonfoderationen behinderten sein Reformwerk Auch der politische Einfluss Russlands gestaltete sich fur die Modernisierung Polens als hinderlich Es folgten seit 1715 grosse innenpolitische Unruhen in Polen die durch die von Russland unterstutzte Konfoderation von Tarnogrod gegen August gebildet wurde und im Stummen Sejm von 1717 mundeten Nachdem sachsische Truppen das Territorium Polens verlassen mussten zogen 1719 die russischen Truppen aus Polen ab Fur europaweites Aufsehen uber das intolerante und ruckschrittliche Polen sorgte das Thorner Blutgericht von 1724 Die polnische Kronarmee wurde drastisch verkleinert Das polnische Unternehmen ihres Landesherren band des Weiteren hohe okonomische Krafte Aus der sachsischen Staatskasse flossen Unsummen an Bestechungsgeldern an den polnischen Adel und an kirchliche Wurdentrager Polens in der Regierungszeit Augusts etwa 39 Millionen Reichstaler um diese geneigt zu halten Zur Finanzierung der Forderungen verausserte Konig August II einige sachsische Landereien und Erbanspruche Der Konfessionswechsel Augusts des Starken im Zuge der polnischen Konigswahl von 1697 gefahrdete vor allem das evangelische Direktorium auf dem Reichstag Nach dem Tod Augusts begannen die Auseinandersetzungen um die polnische Thronfolge die in den polnischen Thronfolgekrieg mundete die Sachsen mit Hilfe einer 20 000 Mann starken Armee unter Peter von Lacy gewann Der am 12 September 1733 rechtmassig gewahlte Stanislaus I Leszczynski musste am 22 September 1733 aus Warschau fliehen Kurfurst Friedrich August II August III wurde stattdessen am 5 Oktober 1733 als polnischer Konig August III gewahlt und diplomatisch anerkannt Da Preussen 1740 Schlesien von Habsburg besetzte wurde die sachsische Hoffnung auf die Schaffung einer gemeinsamen Landbrucke zwischen beiden Landesteilen zunichtegemacht Dadurch erhielt das politisch verfolgte sachsische Ideenkonzept einer gemeinsamen Entwicklung beider Lander eine nicht wieder gut zumachende Wende Wahrend des Siebenjahrigen Krieges regierte August III und Premierminister Bruhl ausschliesslich von Warschau aus da Sachsen militarisch von Preussen besetzt gehalten wurde Nach dem Hubertusburger Frieden 1763 endete Sachsen Stellung als europaische Macht Die beiden Reprasentanten kursachsischer Politik des zweiten Drittels des 18 Jahrhunderts Bruhl und August III starben noch 1763 Zu einer erneuten sachsischen Konigskronung in Polen kam es aufgrund der geringen aussenpolitischen Potentiale aber nicht mehr Der dynastische Verbund Sachsen Polen endete faktisch mit dem russisch preussischen Bundnis vom 11 April 1764 Der offizielle Verzicht des Hauses Wettin auf die polnische Krone erfolgte im Oktober 1765 72 Die Union die mit zwei kurzen Unterbrechungen von 1697 bis 1764 wahrte wirkte sich nicht nachhaltig auf die Realinstitutionen beider Lander aus da sie getrennt regiert wurden Dennoch wirkten sachsische Offizielle vielfaltig auf den ostlichen Partner ein Ein neues Angebot der polnischen Konigskrone lehnte Kurfurst Friedrich August III im Jahr 1791 ab Sachsen war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Lage im Konzert der Grossmachte mitzuspielen 73 Preussisch Sachsischer Dualismus Hauptartikel Preussisch sachsische Beziehungen Schlesien war von 1740 bis 1763 das bedeutendste europaische Konfliktfeld Der zwischen Preussen Osterreich und Sachsen ausgetragene diplomatische und militarische Kampf um Schlesien fuhrte letztlich zur Zerstorung aller sachsischen Grossmachtambitionen und dem Aufstieg Preussens in die Erste Liga der europaischen Grossmachte Sachsen war selbst am Schicksal Schlesiens interessiert weil diese Provinz zur Herstellung einer direkten Landbrucke zum polnischen Unionsteils geeignet war Sachsens strategische Situation machte es zu einem gefragten Bundnispartner Allerdings waren die zentrale geographische Lage im Zentrum und eine vergleichsweise geringe militarische Macht gleichbedeutend mit einer erheblichen Gefahrdung der eigenen Sicherheit 74 Im Norden Sachsen war die preussische Armee vor allem unter Friedrich Wilhelm I und Friedrich II ausgebaut worden so dass Brandenburg Preussen als Militarstaat Sachsens Krafte bei weitem uberstieg Die preussische Armeestarke erreichte beim Tod Friedrichs II die Starke von 195 000 Soldaten es war seinerzeit die drittgrosste Armee in Europa Der zeitgenossische Ausspruch dass Preussen kein Land sei das sich eine Armee sondern eine Armee die sich ein Land geschaffen habe in welchem sie gleichsam nur einquartiert stehe stammt nach Erkenntnissen von Christopher Clark von Georg Heinrich von Berenhorst einem Adjutanten Friedrichs II 75 Beide deutsche Staaten hatten umfangreiche Beziehungen Friedrich Wilhelm I war Gast auf dem Zeithainer Lustlager und notierte eifrig die Starke der sachsischen Regimenter Nachdem Friedrich der Grosse die Herrschaft angetreten hatte kam der altpreussische Staat in seine Blutephase und entfaltete einen starker werdenden Druck gegenuber seinem sudlichen Nachbarn Sinnbildlich stand Sachsen fur Glanz und Glamour wahrend Preussen den Weg des Ruhms und der Ehre auch als Gloria postuliert ging Beide deutsche Staaten fuhrten eine ahnlich antagonistische Beziehung wie Athen und Sparta im alten Griechenland Sachsen suchte weiche Methoden der Machtausubung uber Kultur und Zivilisation Preussen wahlte als Mittel die Waffen Die kriegerischeren Mittel Preussens fuhrte zu einer Ausbreitung des nordlichen Sparta 76 Die Aussenpolitik Sachsens reagierte zu zogerlich und neutralitatswahrend auf die Ambitionen Preussens Die Anlehnung an Habsburg erfolgte als wohlwollende Neutralitat ohne vertragliche Bindung so dass Sachsen aussenpolitisch keine nachhaltigen Bundniserfolge auf diese Bedrohungslage gelang Hohenfriedeberg Angriff des preussischen Grenadiergardebataillons 4 Juni 1745 Historiengemalde von Carl Rochling 1855 1920 In den Schlesischen Kriegen von 1740 bis 1763 gelang es dem aufstrebenden Preussen Sachsen auszuschalten und es als protestantische Fuhrungsmacht im Heiligen Romischen Reich abzulosen Nachdem Preussen durch seinen Einmarsch in Schlesien 1740 den Ersten Schlesischen Krieg ausgelost hatte schloss sich Sachsen den Feinden Habsburgs an Es hoffte auf die Erlangung einer Landbrucke zu Polen uber das Habsburgische Schlesien auf das auch Preussen Ambitionen hegte Sachsische Truppen waren massgeblich an der Ersturmung Prags am 26 November 1741 beteiligt Sachsen ging im Geschacher um mogliche Gebietsgewinne leer aus Dies fuhrte zu einer Anderung der Politik und einer Anlehnung Sachsens an Habsburg Im Zweiten Schlesischen Krieg kampfte die Sachsische Armee auf Seiten der Habsburger Die Schlacht bei Hohenfriedeberg am 3 Juni 1745 war der Beginn einer Reihe von Niederlagen die dem Einfall preussischer Truppen nach Sachsen im November 1745 folgten Am 15 Dezember 1745 kam es vor den Toren von Dresden in der Schlacht bei Kesselsdorf zur entscheidenden sachsischen Niederlage Zwei Tage spater musste die Dresdner Residenz ihre Tore offnen und Friedrich II zog zum ersten Mal in Dresden ein Der Kapitulation Sachsens folgte nach Verhandlungen mit Preussen und Osterreich in Dresden eine Verstandigung Sachsen musste eine Million Reichstaler Kriegsentschadigung bezahlen und erlitt einen erheblichen politischen Ansehensverlust in Europa 77 Die Ruine der Kreuzkirche in Dresden von Osten aus gesehen von Canaletto 1765Die Niederlage spornte Premierminister Bruhl an seine antipreussische Politik zu verstarken Kursachsen bemuhte sich die Machtekonstellation in Europa so zu beeinflussen so dass ein erfolgreicher militarischer Kampf gegen Friedrich II moglich wurde Dem diente sowohl die dynastische sachsisch bayerische Doppelhochzeit von 1747 als auch die Absicht nach der Renversement des alliances einem Verstandigungspakt zwischen Osterreich und Frankreich in der Grossen Allianz beizutreten Einem Beitritt Sachsens in die Grosse Allianz kam Friedrich II zuvor und loste durch seine offene Aggression gegen Sachsen den europaweiten Siebenjahrigen Krieg aus Am 26 August 1756 uberschritt die preussische Armee mit etwa 70 000 Mann in drei Kolonnen die kursachsische Grenze 78 Am 29 August 1756 uberbrachte der preussische Gesandte in Dresden Hans Dietrich Freiherr von Malzahn 79 dem sachsischen Kurfursten allerdings keine Kriegserklarung sondern nur ein Erklarungsschreiben Bruhl und die sachsische Generalitat zauderten und setzten mehrere Neutralitatsangebote ab Preussische Truppen besetzten Dresden und schlossen die sachsische Armee bei Stolpen ein Ein osterreichischer Entsatzversuch scheiterte am 14 Oktober 1756 Am 16 Oktober 1756 ging die Armee durch ihre Kapitulation bei Pirna in preussische Kriegsgefangenschaft Die sachsischen Verbande ohne Offiziere 17 000 Mann stark wurden zwangsweise in das preussische Heer eingegliedert von denen allerdings viele wieder desertierten Sachsische Korps wurden neu aufgestellt und kampften an der Seite Frankreichs und Osterreichs 80 Preussen okkupierte fortan Sachsen stellte es unter preussische Militaradministration und hielt den Besitz Sachsens in allen folgenden Militarkampagnen zwischen 1757 und 1763 fur die oberste strategische Direktive Sachsen sicherte Preussen die materiellen Grundlagen zur Fortfuhrung seines Krieges Die Beschiessung Dresdens bei der Belagerung vom Juli 1760 zerstorte uber 400 Hauser offentliche Gebaude und Palais darunter die Kreuzkirche und das Gewandhaus Vergeltungsmassnahmen und Plunderungen preussischerseits waren an der Tagesordnung Bereits 1761 zeichnete sich eine allgemeine Erschopfung der Kriegsparteien ab die im Verlauf des Jahres 1762 weiter zunahm 81 Um den Krieg fur Sachsen zu beenden wurde Thomas von Fritsch zum sachsischen Verhandlungsfuhrer ernannt Ort der Friedensverhandlungen wurde die geplunderte zweite sachsische Residenz Hubertusburg Die Wahl des Ortes der Friedensgesprache durch Friedrich II zeigte nochmal die zerstorerische Kraft des preussischen Militarapparates und wirkte auf die Sachsen ahnlich nachhaltig wie die einseitigen Verhandlungen zwischen dem Deutschen Reich und dem besiegten Frankreich im Waffenstillstand von Compiegne auf die Franzosen 1940 Schloss Hubertusburg stand damit fur eine bedeutende Zasur sachsischer Landesgeschichte Es stand zu dieser Zeit fur den barocken Glanz des Kurfurstentums und seinen Niedergang 82 Die Auswirkungen auf Sachsen waren verheerend weil es als zentraler Schauplatz von Schlachten und Truppenbewegungen Zerstorungen und zivile Opfer in Kauf nehmen musste Wahrend des Krieges starben bedingt durch die Kampfhandlungen 90 000 Sachsen 83 Um Zwangsrekrutierungen zu entgehen verliessen viele Sachsen wahrend der Kriegsjahre ihr Land Falschmunzerei fuhrte zu wirtschaftlichen Einbussen unter der die Leipziger Messe und der sachsische Landeskredit litt Retablissement Hauptartikel Retablissement Kursachsen Kurfurstentum Sachsen dunkelblau um 1806 Wertstabiles Papiergeld von 1772 Sachsischer 1 Taler Schein Figurenschmuck uber dem Hauptportal der Dresdner Kunstakademie Geografische Ausdehnung des Konigreichs Sachsen um 1807 kurz nach Beendigung des Vierten Koalitionskriegs hellgrun im Vergleich zum heutigen Freistaat Sachsen dunkelgrun Bedingt durch den vorangegangenen Siebenjahrigen Krieg und durch die von Heinrich von Bruhl zu verantwortende Verschuldungspolitik stand das Kurfurstentum nach dem Hubertusburger Frieden 1763 kurz vor dem Staatsbankrott Die Staatsschulden hatten eine Hohe von 49 Millionen Talern erreicht etwa das Zehnfache der Staatseinnahmen dieses Jahres Thomas von Fritsch stellte mit seiner Restaurationskommission den systematischen Abbau der Staatsverschuldung in den Mittelpunkt eines sachsischen Wiederaufbauprogramms das den Titel Retablissement trug Mit einem umfassenden Reformprogramm erreichte Sachsen nicht nur 1774 wieder einen Uberschuss im Haushalt sondern auch ein mindestens zwanzig Jahre anhaltendes und bis dahin nicht bekanntes Wirtschaftswachstum das nicht nur weit uber die Beseitigung der Kriegsschaden hinausreichte sondern eine der bedeutendsten und erfolgreichsten Aufbauleistungen der deutschen Geschichte darstellt 84 Bereits im August 1762 wurde die Restaurationskommission mit ausdrucklicher Unterstutzung von Kronprinz Friedrich Christian tatig der im Januar 1762 nach Dresden zuruckgekehrt war Ihr war eine Kommerziendeputation zugeordnet die die Arbeiten der Restaurationskommission entweder vorbereitete oder Massnahmen zu ihrer Umsetzung formulierte Der Restaurationskommission gehorten Personlichkeiten aus dem Burgertum mit politisch administrativen Erfahrungen an viele davon waren in Leipzig tatig aber auch der Adel setzte konstruktive Akzente Sie erarbeitete bis November 1763 in 34 Gutachten ein kameralistisches Programm zur Beseitigung der Kriegsschaden und zur Reform des Staates Bereits vor seinem Regierungsantritt begann der nur neun Wochen regierende Kurfurst Friedrich Christian die Massnahmen umzusetzen und ihre Weiterentwicklung einzuleiten Fortgefuhrt wurden sie nach dessen fruhem Tod seitens des Vormundschaftsregenten Franz Xaver von Sachsen nach Erreichen der Mundigkeit im Jahr 1768 von Kurfurst Friedrich August III 85 Als erste Massnahme traten am 7 August 1763 die Landstande zusammen auf deren Zusammentreten in den Jahren vorher unter Bruhl verzichtet worden war Sie akzeptierten die Schuldenlast und brachten ihrerseits weitere Vorschlage zur Staatsreform ein Die Stande grundeten eine Steuerkreditkasse die sie selbst verwalteten der Tilgungsplan zum Schuldenabbau wurde offentlich bekannt gemacht Das und das Einschmelzen des im Umlauf befindlichen schlechten Geldes waren Ausdruck einer Politik der Geldwertstabilitat Auch der Militaretat wurde deutlich eingeschrankt was die Absage an politische Grossmachtambitionen bedeutete Auch der sachsische Hof beschrankte sich die Verschwendungssucht bei Festen und Inszenierungen gehorten der Vergangenheit an 86 1764 wurde die Leipziger Okonomische Sozietat gegrundet und eine Professur fur Kameralistik an der Universitat Leipzig eingerichtet Es folgten die erste Zeichenschule an der Porzellanmanufaktur Meissen die Kunstakademie in Dresden und 1774 die erste Tierarzneischule 1765 wurde die Bergakademie Freiberg gegrundet 87 Die Armee musste erheblich verkleinert werden Gleichwohl schaffte es Regent Franz Xaver die Armee kurzfristig wieder auf die Hohe von 30 000 Mann zu bringen 88 Erhebliche Investitionen flossen in Strassen und Bruckenbau um insbesondere den Handelsstandort Leipzig zu starken Mit dem Strassenbaumandat von 1781 das fur sachsische Staatsstrassen bis 1934 seine Gultigkeit behielt wurde Sachsen ein Vorbild fur andere Lander 89 Durch die Reformertatigkeit entstanden ein neues Weltbild und neue Weltvorstellungen die sich an den Kriterien okonomisch rationaler Effizienz orientierten Die ausdauernde Reformarbeit der Verwaltungselite drangte zu einer Umformung des Behordenwesens das den engen dynastischen Bezug losen und stattdessen der Gesellschaft dienen sollte Die entstehende Klassische Nationalokonomie wurde in den Rang einer Leitwissenschaft fur den Staat gehoben Dies wirkte sich auch auf die Verwaltung aus und setzte sich in den Bereich der einfachen Land und Stadtschulen fort 90 Das Leipziger Handelskapital offnete den Blick der Unternehmer auf auswartige Markte Mit all den weitreichenden Arbeiten der Reformer wurden die Ansatze fur die erfolgreiche Industrialisierungsgeschichte Sachsens im beginnenden 19 Jahrhundert gelegt Die Aussenpolitik Sachsens verlor allerdings nach dem Bayerischen Erbfolgekrieg 1778 79 ihre Orientierung nach dessen Ende sich Sachsen nicht am Landerschacher beteiligte und lediglich einen Dauerstreit um das Gebiet um Glaucha beendete Dies brachte der Staatskasse sieben Millionen Gulden fur weitere Staatsinvestitionen 91 Ab 1791 ging Kurfurst Friedrich August III wechselnde Koalitionen ein was uber die Erhebung zum Konigreich im Jahr 1806 hinaus anhielt Im Jahr 1805 hatte das Kurfurstentum Sachsen eine Grosse von 716 Quadratmeilen was etwa 39 425 Quadratkilometern entspricht 92 Bei Ausbruch des Vierten Koalitionskrieges im Jahr 1806 war das Kurfurstentum Sachsen mit Preussen verbundet Sachsische Soldaten kampften in der Schlacht bei Jena gegen die napoleonischen Armeen Nach der Niederlage wurde das Kurfurstentum besetzt und in Dresden zogen 10 000 bayerische Soldaten sowie ein franzosischer Stadtkommandant ein Am 11 Dezember 1806 schloss Sachsen mit Frankreich den Frieden von Posen der es in franzosische Abhangigkeit brachte Kursachsen erhielt einige preussische Territorien zugesprochen trat dem Rheinbund bei und wurde verpflichtet Truppenkontingente fur die franzosischen Angriffskriege zu stellen Kurfurst Friedrich August III von Sachsen erhielt den Konigstitel durfte sich fortan Konig Friedrich August I von Sachsen nennen und regierte nunmehr nach dem Ende des Heiligen Romischen Reiches das Konigreich Sachsen Weitere Entwicklung als Konigreich Hauptartikel Konigreich Sachsen Bedingt durch die Franzosische Revolution entstanden neue gesellschaftliche Krafte Die Forderungen nach mehr burgerlichen Mitspracherechten nach einer echten Konstitution mit aufbauender Gewaltenteilung zeigen auf dass um die Wende zum 19 Jahrhundert der Furstenstaat und seine Standeinstitutionen nicht mehr zeitgemass waren Die Aufwertung des Kurfursten zum Konig am 20 Dezember 1806 konnte das nicht verdecken Aufgrund der Allianz mit Napoleon geriet Sachsen in den Befreiungskriegen erneut unter Druck durch Preussen und das Kaisertum Osterreich Mit der auf dem Wiener Kongress im Jahr 1815 beschlossenen Teilung des Konigreiches Sachsen musste es auf mehr als die Halfte seines Territoriums und fast die Halfte seiner Bevolkerung verzichten darunter auch auf den wichtigen Kurkreis 93 Wirtschaftsgeschichte Alte Handelsborse in Leipzig Das Gebaude diente als Versammlungsort fur Kaufleute Es grenzt direkt an das alte Rathaus Es ist im Vergleich zu diesem um ein Mehrfaches kleiner Symbolisch kennzeichnet dies das Verhaltnis des Einflusses zwischen Freiem Finanzmarkt und Regularien offentlicher Verwaltung in Kursachsen im 17 Jahrhundert Vergleichbare Handelsmetropolen dieser Zeit verfugten uber deutlich grossere Versammlungsorte Volkswirtschaft Das Kurfurstentum war ein Agrarstaat mit starker gewerblicher Pragung Der uberwiegende Teil der erwerbstatigen Bevolkerung arbeitete in der Landwirtschaft Im Sekundarsektor dominierten zeittypisch Produktionsformen des Verlags und des Manufakturwesens Die Hochzeit des Kurfurstentums ist durch die Zeit des Fruhkapitalismus gepragt eine Ubergangsphase von Feudalismus zum Kapitalismus in der noch uberkommene Wirtschaftselemente weiterbestanden bei gleichzeitiger zunehmender Durchdringung einer am Markt orientierten Wirtschaftsstruktur Geld und Privateigentum begannen im 18 Jahrhundert gegenuber dem Besitz an Grund und Boden an Bedeutung zu gewinnen Restriktionen z B der freien Erwerbsarbeit Gewerbefreiheit und dergleichen die aus der Zeit des Mittelalters stammten und das Wirtschaftsleben beschrankten bestanden aber bis in das 19 Jahrhundert fort Sachsen wurde zum Ende der Zeit als Kurfurstentum Pionierregion des Industrialisierungsprozesses in Deutschland 94 Die erste Phase der Industrialisierung in Sachsen von 1800 bis 1830 erreichte vor allem das Erzgebirge und das Vogtland wahrend andere sachsische Gebiete nur eingeschrankt etwa die Gegend um Chemnitz und Teile der Schonburgischen Rezessherrschaften oder gar nicht an dieser Entwicklung teilnahmen 95 Wirtschaftlicher Motor war die Stadt Leipzig mit ihrem Messewesen 96 Von hier konnte ein internationaler Absatzmarkt erzeugt werden der sich gunstig auf die einheimische Produktion auswirkte Das Grossburgertum als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung wirkte vor allem in Leipzig Trotz einer gunstigen wirtschaftlichen Entwicklung in Sachsen seit dem Ausgang des Mittelalters erreichte die wirtschaftliche Dynamik nie den Stellenwert westlicher Regionen wie zum Beispiel Holland oder des suddeutschen Raums Einzelne Wirtschaftszweige Landwirtschaft Obwohl der Bergbau die sachsische Wirtschaft pragte war die Landwirtschaft zu Beginn der fruhen Neuzeit der grosste Wirtschaftszweig Zwei Drittel der Bevolkerung lebten in dorflichen Strukturen Trotz begonnener gewerblicher Nebenproduktion machten um die Mitte des 16 Jahrhunderts die Bauern den grossten Anteil an der Bevolkerung aus 97 Die verbreitete gewerbliche Nebentatigkeit vieler Landbewohner in der Heimarbeit forderte die Intensivierung der Landwirtschaft Die verbreitete Hof und Viehwirtschaft brachte seit der Mitte des 18 Jahrhunderts die Gutswirtschaft aber auch viele bauerliche Betriebe zum Anbau von Futterpflanzen zur Stallfutterung und der kunstlichen Dungung der Boden Um 1800 hatten sich der Kleeanbau angefuhrt von Johann Christian Schubart und die damit verbundene ganzjahrige Stallfutterung in der sachsischen Landwirtschaft durchgesetzt Daneben wurden auch Esparsette und Luzerne angebaut Nach 1770 wurde die Futterrube in Sachsen angepflanzt Der Kartoffelanbau verzwolffachte sich von 1755 bis 1800 Seit den 1760er Jahren wurden Tabak Farberkrapp Hanf und Raps angebaut Die Tierbestande nahmen in der Zeit bedingt durch die Zunahme des Tierfutteranbaus zu 1763 wurden 300 spanische Merinoschafe in Sachsen eingefuhrt Die Schafzucht wuchs fortan erheblich an und weitete sich bis 1800 auf 900 000 Merinoschafe bei insgesamt 1 5 Millionen Schafen aus 98 Auch der herkommliche Getreideanbau verdoppelte sich zwischen 1750 und 1800 Gewerbe und Fruhindustrialisierung Sachsen hatte seit der fruhen Neuzeit einen im Vergleich mit anderen Reichsterritorien stark entwickelten Sekundarsektor Zunachst noch zaghaft setzte sich bis 1800 eine neue Produktionsform durch die neben dem in Zunften organisierten Handwerk vor allem fur den Export produzierte die Manufaktur Durch die Entwicklung seiner Produktivkrafte Produktionsfaktoren im engeren Sinne vor allem in der Textilproduktion im Vogtland und im Erzgebirge wurde Sachsen im 19 Jahrhundert ein fuhrendes deutsches Land im Industrialisierungsprozess Im 16 Jahrhundert entstanden sechs Manufakturen in Sachsen Von 1600 bis 1644 kamen weitere funf dazu Von 1645 bis 1697 entstanden weitere 17 von 1698 bis 1756 wurden 36 von 1763 bis 1800 weitere 148 gegrundet 99 Die meisten dieser Grundungen erfolgten durch das Kapital von Burgern Bekannte Unternehmer waren Johann Gottlieb Immanuel Breitkopf der den Notentypendruck entwickelte und Johann Daniel Crafft mit seiner Textilmanufaktur in Ostra bei Dresden 100 Entwicklung der Manufakturgrundungen in Sachsen Jahreszeitraum 1500 1599 1600 1644 1645 1697 1698 1756 1763 1800Anzahl Manufakturgrundungen 6 5 17 36 148Rechnet man die Bergwerke noch hinzu war Kursachsen am Endes des 18 Jahrhunderts insbesondere zwischen Zwickau und Freiberg das am dichtesten mit Manufakturen besetzte Gebiet des Reiches Die Manufakturen dominierten aber nicht quantitativ denn das zunftische Handwerk wie auch die heimische Verlagsarbeit machten den Grossanteil der gewerblichen Produktion aus 101 Durch die Verbreitung der Manufakturen waren aber um 1800 bereits Ansatze des Ubergangs ins Fabrikzeitalter zu verzeichnen Meissner Porzellan bekannteste Manufaktur des Kurfurstentums Sachsen Leipziger Messe Sachsens bedeutendstes HandelszentrumUm 1800 gab es in Sachsen an der Schwelle zur Industrialisierung eine Reihe kleinerer Gewerbelandschaften Im Osten bildete die sudliche Oberlausitz mit Bohmen und Schlesien einen Schwerpunkt in der mitteleuropaischen Leinenproduktion Die Leinenproduktion entwickelte sich zu einem Exportschlager dessen Lieferungen in fast alle europaische Lander gingen spater auch nach Ubersee Eine zweite Gewerbelandschaft war in Chemnitz und seiner naheren Umgebung entstanden Es herrschte das Baumwollgewerbe vor das Strumpfe Handschuhe Mutzen usw erzeugte Das Erzgebirge entwickelte sich als dritte Gewerberegion aus der Verknupfung verschiedener gewerblicher Kleinregionen Es gab eine verzweigte bergbauliche Metallgewinnung Kobalt Zinn Eisen Silber und verarbeitung Weissblech Nagel Loffel usw Seit 1463 wurde Wismut fur die Lettern des neu erfundenen Buchdrucks gefordert Die Bedeutung des Bergbaus als wirtschaftliches Standbein nahm in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts ab Der Ruckgang der Silberforderung in den Bergbaurevieren nach 1550 war einer der wichtigsten Grunde fur die Schliessung aller Landesmunzstatten und deren Verlegung in eine einzige Munzstatte nach Dresden Es gab daruber hinaus im Erzgebirge Blaufarbenproduktion Strohflechterei Spielzeugherstellung und die Kloppelei Eine wichtige Exportgewerbelandschaft war das Vogtland Dort gab es eine bedeutende Produktion von feinen Kleiderstoffen aus Baumwolle und Baumwollstickerei Dort vollzog sich der Durchbruch der vorindustriellen Textilwirtschaft zur Industriewirtschaft Damit wurden die textilgewerblichen Standorte auch zu Standorten des Maschinenbaus in den Folgejahrzehnten nach 1806 102 Die Auspragung der Textilwirtschaft als zweiter wirtschaftlicher Schwerpunkt wurde vor allem durch das seit 1628 in Sachsen geltende Anerbenrecht bewirkt Das Bauerngut wurde demnach nur als Ganzes an die nachste Generation vererbt und nicht unter den Nachkommen aufgeteilt In den gewerblichen Regionen war Land ein knappes Gut Mit dem Anwachsen der Bevolkerung wurde die Menschen in andere als rein bauerliche Tatigkeiten gezwungen so vermehrt in der Textilproduktion die als Verlagsarbeit organisiert wurde Die dadurch hervorgerufene Qualifizierung einer grossen Zahl an Heimarbeitern fur industrielle Tatigkeiten fuhrte zur Ausbildung einer industriellen Reservearmee die in der Industrialisierung im 19 Jahrhundert mobilisiert werden konnten 103 Ein Industriepionier der am Ende des Kurfurstentums die erste sachsische Maschinenspinnerei errichtete war Gottlob Friedrich Thomas Um 1800 beschaftigte die Wollindustrie 25 000 Menschen und verarbeitete fur 516 000 Reichstaler inlandische und fur 47 000 Reichstaler auslandische Ware weiter Die Seidenmanufakturei war relativ unbedeutend und hatte um 1800 an 200 Stuhlen 350 Beschaftigte Kursachsen besass um 1800 vier Waffenmanufakturen die bedeutendste mit 300 Beschaftigten befand sich in Suhl Die Papierherstellung erstreckte sich 1800 auf 82 Papiermuhlen mit 226 Beschaftigten konnte jedoch den inlandischen Bedarf nur zu einem Drittel decken Die bedeutende Meissener Porzellanmanufaktur beschaftigte um das Jahr 1800 rund 700 Menschen 104 Handel Messetreiben auf dem Leipziger Markt um 1800 Sachsen war einer der wichtigsten Exporter von Leinen im Reich neben Bohmen und SchlesienDie Erzeugnisse des Gewerbes mussten uber den Handel veraussert werden Durch die Geschaftstuchtigkeit der Leipziger Kaufleute wurde ein exportorientierter Absatz uber den zentralen Handelsplatz in Leipzig ermoglicht Dies fuhrte zum Aufstieg Sachsens zu einem Wirtschaftszentrum von europaischem Rang Im Handelsbereich dominierten vor allem Leipziger Burger Die Leipziger Messen waren der kontinentale Absatzmarkt fur sachsische Produkte der heimischen Manufakturen und gleichzeitig Handelszentrum Dadurch kam es in Leipzig zu einer Akkumulierung von Handelskapital Im 16 Jahrhundert investierten die Leipziger Kaufleute ihr Kapital vor allem in Kuxe fur einzelne Silberbergwerke die im Raum Annaberg Buchholz und Freiberg aufgemacht wurden 105 Den Umfang der Handelsgeschafte im Lauf eines Messejahrs veranschlagte Johann Gottfried Hunger ein kurfurstlicher Finanzsekretar fur 1790 im innersachsischen Handel auf zwolf Millionen Reichstaler Umsatz 106 Der jahrliche Messhandel wurde fur dieses Jahr insgesamt auf rund 18 Millionen Reichstaler taxiert 107 Acht Millionen davon beruhten aus innersachsischen Messgeschaften zwei von drei innersachsischen Handelsgeschaften wurden folglich wahrend einer Leipziger Messe getatigt 108 Im 18 Jahrhundert war die Leipziger Messe noch eine reine Warenmesse und entwickelte sich erst spater zu einer Mustermesse Finanzgeschafte fanden seit dem 17 Jahrhundert kaum noch auf Messen statt Banken bildeten sich in Sachsen erst im 19 Jahrhundert im grosseren Masse Auf diesem Gebiet hatte Leipzig einen Entwicklungsruckstand im Vergleich zu westlichen Handelsmetropolen Ein bekannteres Leipziger Finanzinstitut im 18 Jahrhundert war das Handels und Bankhaus Frege amp Comp in Leipzig 1739 1816 gegrundet von Christian Gottlob Frege Die Kaufleute gingen im 18 Jahrhundert zu einem permanenten Kommissionshandel uber und losten den Messehandel damit ab Letztlich fehlte es an einer eigenen dauerhaft betriebenen Borse Leipzig als Handelsstandort lebte vor allem uber seine Merchant Banker 109 Die guten Aussenhandelsverbindungen forderten die Bildung eines aktiven Unternehmertums beschafften auf diesem Wege einsatzfahiges Handelskapital und fuhrten zu Investitionen Diese Standortfaktoren begunstigten den Take Off im Produktionsbereich am Anfang des 19 Jahrhunderts dessen Grundlagen die durch Bevolkerungsdruck ausgeloste gewerbliche Diversifikation und die damit notwendige Einfuhrung landwirtschaftlicher Innovationen bildeten 110 Handelsbilanz Im Jahr 1800 exportierte Sachsen Wollwaren fur 400 000 Reichstaler Leinen fur 3 500 000 Reichstaler unverarbeitete Wolle fur 300 000 Reichstaler Metallwaren fur 1 500 000 Reichstaler Silber Zinn und Bleche Porzellan fur 163 000 Reichstaler Importiert wurden Baumwolle 300 000 Reichstaler Seide Flachs und Hanf Zucker Kaffee Tee Tabak 308 000 Reichstaler Kupfer 200 000 Reichstaler Salz 160 000 Reichstaler Gewurze und Modewaren Insgesamt wurden 1768 Waren im Wert von 5 600 000 Reichstalern importiert und Waren im Wert von 6 350 000 Reichstalern exportiert mit einem Handelsuberschuss von etwa 750 000 Reichstalern 111 Staats und Verwaltungsorganisation Hauptartikel Verwaltungsgeschichte Kursachsens Uberblick Die Kreise im 18 Jahrhundert nach Georg Christophe KilianDie Zeit des Kurfurstentums umfasst den Epochenwechsel von der spatmittelalterlichen Landesherrschaft zum fruhneuzeitlichen standisch absolutistischen Staat der durch eine zentralistische Verwaltung zusammengehalten wurde Eine schriftlich fixierte Gewaltenteilung in Judikative Legislative und Exekutive gab es erst in Folge der Staatsreformen des Konigreichs Sachsen im 19 Jahrhundert Im Jahr der Auflosung des Kurfurstentums 1806 bestanden formell die alten mittelalterlich gepragten standischen Institutionen zwar fort daruber hinaus hatte sich aber eine moderne und geordnete Verwaltungsstruktur durchgesetzt und damit ein behordenorientiertes Staatshandeln ermoglicht Den absolutistischen Bestrebungen der Kurfursten die unter August dem Starken ihren Hohepunkt in Sachsen erreichten gelang es nie die anderen standischen oder administrativen Korrektivkrafte zu kontrollieren 112 Wichtigste Institution war die Person des Landesherren gefolgt von den Landstanden und der Kursachsischen Landesregierung in Form des Geheimen Rates als Behordeninstitution Regieren im Kurfurstentum 43 seitiges Innungsgesetz vom 8 Januar 1780 Mandat die General Innungs Articul fur Kunstler Professionisten und Handwercker hiesiger Lande betreffend Regieren im Kurfurstentum 8 seitiges Gesetz gegen unbefugtes Trompetenblasen vom 23 Juli 1711 Erneuertes Mandat wieder das unbefugte Trompeten Blasen und Heer Paucken SchlagenReichsinstitutionen und amter Kursachsen war Gliedstaat des Heiligen Romischen Reiches Als solcher gehorte das Kurfurstentum Sachsen zum Obersachsischen Reichskreis Dieser bestimmte die gemeinsame Verteidigungsorganisation der Mitgliedsstaaten im Angriffsfall einer auswartigen Macht Es besass aber auch das Aufgabenfeld der Landfriedenswahrung Zweites wichtiges Reichsgremium war der Reichstag Der Kurfurst war im Kurfurstenkollegium auf dem Reichstag vertreten Der Kurfurstentag war ein weiteres unregelmassig tagendes Gremium an dem der sachsische Kurfurst seine Stimme vertrat Mit der Kurwurde besassen die Wettiner auch das Reichserzmarschallamt Mit diesem Reichsamt waren das Reichsvikariat fur die Reichsgebiete nach sachsischem Recht das Kreisoberstenamt des obersachsischen Reichskreises verbunden Die Statthalterschaft ubte der sachsische Kurfurst mehrfach aus In Erinnerung an solche Interregnumsphasen liess dieser so genannte Vikariatsmunzen pragen Der Reichserzmarschall hatte bei Abwesenheit des Konigs die Befehlsgewalt uber die Reichsarmee Er fuhrte die Hauptfahne des Heiligen Romischen Reichs und trug bei der Kaiserwahl und den Kronungsfeierlichkeiten das Kronungsschwert voran Landesfurst und Hofstaat Hauptartikel Liste der Kurfursten Herzoge und Konige von Sachsen Schloss Hartenfels in Torgau auf einem Gemalde von Lucas Cranach d J 1544 Albrechtsburg in MeissenDer Kurfurst war der Landesherr Er regierte als Reichsfurst sein Territorium als lehnsrechtliche und staatsrechtliche Reichsunmittelbarkeit Die Kurwurde wurde vom Kaiser verliehen seit 1356 war sie erblich Der sachsische Kurfurst war der Prasident des Corpus Evangelicorum Die Wettiner bildeten seit 1423 das Herrschaftsgeschlecht der sachsischen Kurfursten bis zur Umwandlung des Kurfurstentums in ein Konigreich Von 1356 bis 1806 gab es funf askanische und 18 wettinische sachsische Kurfursten Der Sitz des Kurfursten seine Residenz waren im zeitlichen Verlauf Wittenberg Torgau Meissen und Dresden Der Kurfurst stand wie alle deutschen Fursten mittelgrosser Territorialstaaten in einem Spannungsverhaltnis zum Reich zu standischen Traditionen und deren Einwirkungen auf den eigenen Herrschaftsbereich sowie zu ausseren Machten 113 Nach innen bildete der Kurfurst aufgrund des Fehlens einer Staatsverfassung die Exekutive Legislative und auch der Judikative Er verfugte fur seine Regierungsfuhrung uber ein zentralbehordliches Verwaltungssystem Gebunden war der Landesherr an die Beschlusse der Landstande auf dem Landtag Fur seine personlichen Bedurfnisse standen ihm die Einnahmen aus den Kammergutern und Regalien zur Verfugung wahrend er zur Deckung der direkten Staatsausgaben auf die Bewilligung der Stande angewiesen war 114 Fur die kurfurstlichen amtsbezogenen Angelegenheiten gab es eine Reihe von Hofinstitutionen Hausmarschallamt Hofbauamt Oberhofjagermeisteramt Oberhofmarschallamt Oberkammerherrendepartement Oberstallamt Zeremonienmeister Landtag Hauptartikel Sachsischer Landtag Der Landtag war das Legislativorgan im fruhneuzeitlichen Standestaat Der Ubergang vom Lehnswesen zum Standestaat erfolgte in Kursachsen 1438 als der erste Landtag zusammenkam Bereits zuvor konnten durch den zunehmenden Bargeldbedarf der Kurfursten die Stande im Kurfurstentum durch den Erwerb von Rechten Stadtrecht Marktrecht Gerichtsbarkeit ihre Position ausbauen Auf dem Landtag in Leipzig folgte der formliche Zusammenschluss der Landstande zu einer Korperschaft in der die Pralaten Grafen Ritter und Vertreter der Stadte aller den Wettinern unterstehenden Lander das Recht erlangten sich zu gemeinsamer Beratung zusammenzufinden Damit wurde die monarchische Gewalt der Kurfursten durch ein kollektives Mitspracherecht der Stande eingeschrankt wodurch sich Kursachsen in zeitlicher Hinsicht mit an die Spitze der Geschichte deutscher Standevertretungen stellte Die Stande kamen fortan 1440 in Grimma 1445 in Weissensee 1446 in Leipzig 1451 in Grimma 1454 in Leipzig 1458 in Grimma 1466 in Oschatz Meissen und 1469 in Leipzig zusammen Jedesmal wurden die Privilegien der Stande ihr Recht zu Zusammenkunften und ihre erforderliche Zustimmung fur neue Steuerhebungen durch den Landesherrn bestatigt 115 Zwischen 1485 und 1525 trafen sich die Stande insgesamt dreissigmal 116 Angesichts der hohen Staatseinnahmen durch den Silberabbau verzichtete der Landesherr in der Mitte des 16 Jahrhunderts auf die Einberufung der Stande zur Bewilligung neuer Steuern Im 17 Jahrhundert trafen sich die Stande in der Regel alle sechs Jahre oder bei Regierungsubernahme durch einen neuen Kurfursten auf dem Landtag 117 Die Herrschaftsgebiete der Kurfursten besassen bis weit in das 19 Jahrhundert unterschiedlichen staatsrechtlichen Charakter So bestand in den verschiedenen Territorien die nicht zur Kur und Erblande gehorten eine jeweils eigene landstandische Organisation Die Reprasentativkorperschaften im Kurfurstentum Sachsen waren Erzgebirgische Kreisdeputation 1495 1882 Furstentumslandschaft Gorlitz 1784 1949 Landeshauptdeputation 1756 1762 Landstande der preussischen Oberlausitz 1425 1940 Landstande der sachsischen Oberlausitz 1347 1942 Landtag 1546 1859 Meissner Kreisdeputation 1806 1864 Ritterschaft des Amtsbezirks Delitzsch 1682 1864 Stande des Erzgebirgischen Kreises 15 Jh 1929 Stande des Kurkreises 1731 1812 Stande des Leipziger Kreises 1660 1901 Stande des Meissner Kreises 1495 1945 Stande des Vogtlandischen Kreises 1583 1918 Vogtlandische Kreisdeputation 1763 1820 Durch die Ausbreitung der staatlichen Burokratie und der Durchsetzung der Amtsherrschaft entwickelte sich die Landesherrschaft zu einem Landesstaat Die Kurfursten verstanden es seit 1500 durch eine anhaltende Institutionalisierung die Rolle der Landtage und der Landstande zuruckzudrangen 118 Die Stande wurden in das sachsische Behordensystem eingebettet verzahnt und umhegt wobei die Zentralverwaltung die unterschiedlichen Interessen absorbierte und als Schmelztiegel fungierte 119 Die Standestrukturen bestanden fort Der Konflikt wurde nicht zwischen Landesherrn und Standen ausgetragen sondern auf der unteren Amterebene Die Stande versuchten sich dem zumindest im 16 Jahrhundert zu entziehen 120 Dennoch wurde die Macht der Stande in Sachsen zu keiner Zeit gebrochen und sie behielten sich eine gewisse Beeinflussung der Regierungspolitik vor Landstande Die sachsischen Landstande waren die politischen Vertretungen der gesellschaftlichen Stande im sachsischen Landtag wovon der Dritte Stand im 18 Jahrhundert ausgeschlossen blieb Kursachsen gehorte innerhalb des Reiches zu den Staaten in denen die Stande eine verhaltnismassig starke Stellung besassen 121 Die Landstande formierten den Landtag Adel Geistlichkeit und amtsfreie landsassige Stadte waren im Landtag formiert Es gab mehrere Landschaften in Sachsen also eigene Landstande da sich das Kurfurstentum neben den Erb und Kurlanden also der ehemaligen Markgrafschaft Meissen und dem Herzogtum Sachsen Wittenberg auch noch aus den beiden Lausitzen zusammensetzte Adel Schloss Mansfeld im Besitz derer von Mansfeld einer Familie kursachsischer AdelsDer Adel war weitgehend in die Landesherrschaft eingegliedert Neben dem Hochadel gab es den niederen Adel Die erste Kurie des Landtages umfasste die Grafen und Herren sowie die Stiftsherren von Wurzen Dazu gehorten ebenso die Vertreter der beiden Universitaten Leipzig und Wittenberg Grossere Bedeutung hatten die Stimmen der vom Kurfursten lehnsabhangigen Grafengeschlechter derer von Hohnstein Mansfeld Stolberg und Schwarzburg sowie der Herren von Schonburg Ebenso bedeutend waren die furstlichen Vertreter der Sekundogeniturfurstentumer Sie reprasentierten die adelige Oberschicht in Sachsen ebenso wie die Grossgrundbesitzer mit einem Besitz von 1000 bis 10 000 Hektar Dazu zahlten etwa 30 Familien beispielsweise die Herren von Arnim Carlowitz Friesen Luttichau Nostitz Trutzschler Werthern Zehmen und einige andere Die Masse der kursachsischen Rittergutsbesitzer gehorte zum niederen Adel Die Durchschnittsgrosse ihrer Guter lag zwischen 50 und 300 Hektar Sie konzentrierten sich im Meissner Leipziger und Kurkreis sowie in den Lausitzen 122 Landeskirche Hauptartikel Evangelisch Lutherische Landeskirche Sachsens Die Alte Superintendentur der evangelisch lutherischen Landeskirche Sachsens in kurfurstlichen Residenzstadt Torgau wo 1530 die Torgauer Artikel durch kursachsische Sachverstandiger vollendet wurden Die Schlosskirche Wittenberg wo gemass einem popularen Bericht Philipp Melanchthons die Reformation 1517 durch Martin Luther ihren Ausgangspunkt nahm Sachsen war das Geburtsland der Reformation Von hier wurden die Erneuerungsideen des christlichen Glaubens verbreitet Sachsen selbst geriet mehrfach in die Glaubenskonflikte des 16 und 17 Jahrhunderts hinein Die Konfliktkraft in der Glaubensfrage wurde massgeblich von der zeitgenossischen Vorstellung geleitet dass nur die konfessionelle Einheit des Staates politische Stabilitat garantiere Die meisten europaischen Fursten folgten im Zeitalter der Reformation diesem Grundsatz und verlangten von ihren Untertanen sich entweder zur offiziellen landeseinheitlichen Glaubensrichtung zu bekennen oder zu emigrieren Nach dem Tode Kurfursts Friedrichs der Weisen am 5 Mai 1525 wurde das ernestinische Kursachsen formell fur evangelisch erklart Jedoch die Grundung einer selbstandigen evangelisch lutherischen Landeskirche erfolgte 1527 unter Kurfurst Johann dem Bestandigen Ebenfalls wurde er zum Landesbischof summus episcopus Die katholischen Kirchenguter wurden durch den sachsischen Kurfursten eingezogen und unterschiedlichen Bestimmungen zugefuhrt 1527 1528 wurden eine Visitationsordnung und eine Kirchenordnung fur Kursachsen von Martin Luther und Philipp Melanchthon verfasst Die Schaffung einer Kirchenordnung wurde zum systematisierten Vorgehen in protestantischen Lander und die fur Kursachsen vollendete Urkunde galt als Vorbild In Kursachsen dominierte seit 1539 das orthodoxe Luthertum Erst durch die Einfuhrung der Reformation 1539 in dem von Heinrich der Frommen beherrschten albertinischen Herzogtum wurde Sachsen als Ganzes lutherisch Jedoch wurde sie in seinen Amtern Freiberg und Wolkenstein schon 1537 eingeleitet Ab 1539 errichtete Kurfurst Johann Friedrich I neue Konsistorien um die Verwaltung der Kirchenguter zu regeln Schliesslich gelang es ihm die neuentstandene Kirchenwesen zu konsolidieren Somit erhielt Kurfurst Moritz bei der Wittenberger Kapitulation 1547 von der Kurwurde und erheblichen Gebietszugewinnen abgesehen eine bereits befestigte gesetzlich und strukturell gut organisierte Landeskirche zur Verwaltung Der sachsische Landesherr war zum Oberhaupt der sachsischen Landeskirche geworden Als geistliche Aufsichtsbehorden wurden die Inspektion Tennstedt und die Inspektion Pforta eingerichtet Am Ubergang 16 17 Jahrhundert entfalteten sich heftige Auseinandersetzungen zwischen den Anhangern der lutherischen Orthodoxie und Calvinisten Schliesslich wurde der Calvinismus durch sachsische Staatsbehorden niedergeschlagen 1635 kamen mit der Oberlausitz auch katholisch dominierte Gebiete hinzu Die protestantische Dominanz anderte sich auch nicht nachdem Kurfurst August der Starke 1697 fur seine polnische Konigsbewerbung zum Katholizismus konvertierte Die sachsischen Stande liessen sich mit dem Religionsversicherungsdekret vom 29 September 1697 die Vorherrschaft der lutherischen Konfession verbriefen und achteten peinlich darauf dass das Kurfurstentum trotz katholischen Herrscherhauses nicht schleichend rekatholisiert wurde Es wurden aber fur die katholische Minderheit vermehrt Kirchen eingerichtet und erlaubt so zum Beispiel die Katholische Hofkirche in Dresden Der Thorner Blutgericht 1724 in sachsischen Juniorpartner Polen Litauen sorgte fur weitreichende Emporung und fuhrte zum weiteren Befestigung der lutherischen Orthodoxie innerhalb sachsischen Kurstaates 1736 kam es zur Verbannung des Grafen von Zinzendorf aus dem Kurfurstentum Sachsen da seine Herrnhuter Brudergemeine der lutherischen Orthodoxie zu selbstandig geworden war und als Bedrohung der einheitlichen Landeskirche angesehen wurde Die Protestanten in Kursachsen gliederten sich in Anhanger der lutherischen Orthodoxie und in zeitgenossische protestantischen Frommigkeitsbewegungen wie dem Pietismus mit Zentrum in Halle Die Ausdifferenzierung der protestantischen Stromungen bewirkte dass vor allem Pietisten und Vertreter der religiosen Toleranz das politisch soziale Reformhandeln in Kursachsen nach dem Siebenjahrigen Krieg mitpragten Amtsfreie Stadte Der Rat war das vorherrschende Verwaltungsgremium der Stadte Grossere Stadte die eine Ratsverfassung und damit eine eigene Gerichtsbarkeit besassen waren landsassig und damit amtsfrei Sie unterstanden damit direkt den Landesherren Dies berechtigte die Stadte zur Teilnahme an den Landtagen Amtsfreie Stadte bildeten also einen eigenen Stand Der Rat setzte sich aus mehreren aus der ratsfahigen Burgerschaft gewahlten Ratsherren mit dem Burgermeister zum Teil einem Stadtrichter an der Spitze zusammen Der bedeutendste Stadtrat war der Stadtrat von Leipzig der sogar eigene Amter im Umland besass und verwaltete und damit auch landesherrliche Aufgaben ubernahm Amtszugehorige Stadte unterstanden weiter dem jeweiligen Amt Kleinere Stadte blieben unter der Verwaltung eines landesherrlichen Stadtrichters Schultheissen und eines Schoffenkollegiums Einige Vasallenstadte fielen unter die Herrschaft benachbarter Ritterguter Durch Kauf Pacht oder uber Verpfandung der Erb oder Obergerichtsbarkeit konnten Stadte ihre eigene Patrimonialgerichtsbarkeit erlangen Exekutive Nachbildung eines sachsischer Amtmannes in der Amtsstube in der Burg Mildenstein des Amtes Leisnig Burokratisches Regieren wurde in Sachsen bereits im 16 Jahrhundert zur Norm Die vielen abgebildeten Amtsbucher sind Ausdruck der Bedeutung der Wichtigkeit der Schriftfuhrung Eine vom Landesherren losgeloste Exekutive gab es seit 1500 in Sachsen Dies markiert den Anfang des sachsischen Behordenwesen das sich nun als neue Form staatlicher Gewalt landesweit durchsetzte Es verdrangte das mittelalterliche Lehnswesen Die feudale mittelalterliche Herrschaftsausubung basierte auf personenbezogenen Treuegelobnissen Dieses neu entstehende Behordenwesen ermoglichte die Errichtung dauerhafter institutioneller Strukturen in Sachsen die auch uber den Tod von Amtspersonen Bestand hatten Die personliche Willkur der Belehnten konnte eingedammt und der Einfluss des Landesherren auch in andere Landesregionen ausgedehnt werden Dies war durch die Verrechtlichung Burokratisierung Verschriftlichung Kameralistik Professionalisierung und Differenzierung der Gesellschaft durch Schaffung von Amtstiteln und Hierarchisierung moglich geworden Das fruhneuzeitliche Staatswesen in Sachsen war genau durch diesen Transformationsprozess gepragt Es gab in Sachsen einen dreigliedrigen Instanzenzug bestehend aus der obersten mittleren und unteren Ebene der Landesbehorden Stadte hatten unter gewissen Voraussetzungen eine eigene kommunale Selbstverwaltung Oberste Landesbehorden Siehe Liste der kursachsischen Behorden Das alteste Siegel des Oberhofgerichtes Leipzig um 1500Oberstes Gremium der Landesbehorden war die Kursachsische Landesregierung die sich 1547 aus der Hofkanzlei entwickelte Sie war eine rechtlich selbstandige Institution die losgelost von der Person des Herrschers mit dem Kanzler an der Spitze fur alle Zweige der Landesverwaltung zustandig war Mitglieder dieser Behorde waren die Hofrate 123 Das Kurfurstentum bildete fruhzeitig landesweite Behorden die im 16 Jahrhundert eine flachendeckende Verwaltung erreichten Der Drang des fruhneuzeitlichen Staates nach Vereinheitlichung Beseitigung von Sonderinteressen und Unterordnung aller Untertanen unter die Idee des einen Staates fuhrte zu einer starken Ausbreitung der Zentralbehorden 124 Es gab Gesamtbehorden Kommissionen und Gesandtschaften Kreis und Amtshauptmannschaften Amter die vor allem territoriale Exekutivaufgaben ubernahmen Spezialbehorden gab es im Justizbereich im Finanzbereich es gab eine Berg und Huttenverwaltung Behorden im Bereich Kultus und Unterricht eine Verwaltung im Gesundheits und Wohlfahrtsbereich und eine Militarverwaltung 125 Die so gebildete burokratisch organisierte fruhneuzeitliche Behordenorganisation war in ihrer Gliederung den grundsatzlichen Ressorts einer neuzeitlichen Landesregierung wie beispielsweise der des heutigen Freistaates Sachsen nicht unahnlich Von dieser aufgefuhrten Behordengliederung losgelost stehen die 1635 eingegliederten beiden Lausitzen die nur formal dem Kurfursten und den Geheimen Rat unterstanden und eigene Behorden gebildet hatten Mittlere Landesbehorden Hauptartikel Territoriale Gliederung Kursachsens Das Amtshaus Seyda des Amts Seyda von 1605 Viele Orte der ehemaligen sachsischen Amtssitze erhielten bis heute die gross angelegten sachsischen Amtshauser Das Amtshauses von Seyda entstand aus den Baustoffen der ehemaligen Burg Sydow auf deren Grund es steht Dies ist ein Symbol des um 1600 vollzogenen landesherrschaftlichen Kulturwandels der weg von der Trutz und Verteidigungshaltung hin zu rationaler Verwaltungsfuhrung fuhrte Amtshaus Schweinitz des Amts Schweinitz von 1600Weil die Kontrolle des Landes durch die Visitationen der Kontrollkommissionen des gesamten ernestinischen Kurfurstentums zu umfangreich wurde entschloss man sich 1527 das Land in vier Kreise zu teilen Dabei entstanden Kurkreis Meissnischer Kreis Thuringer Kreis und Frankischer Kreis Dabei wurde der Meissnische Kreis in einen oberen und unteren unterschieden wie man auch den Thuringischen Kreis im Bereich der Saale und in den restlichen aufteilte Nach der Schlacht bei Muhlberg des einst ernestinischen Kurfurstentums Sachsen wurde im Naumburger Vertrag eine Neuaufteilung Sachsens beschlossen Dabei fand eine Neuaufteilung des gesamten Kurfurstentums in sieben Kreise statt Spatere Erbteilungen anderten in der Folge die geografische Zuordnung der Amter und fielen durch fehlende Nachkommenschaft wieder an Kursachsen zuruck Auch neu erworbene Besitzungen wie beispielsweise Gebietsteile des Erzstifts Magdeburg 1635 erweiterten die vorhandenen Verwaltungsstrukturen Seit dem 16 Jahrhundert war das Kurfurstentum in sieben kursachsische Kreise mit insgesamt 144 Amtern zusammengefasst die bis zur Bildung des Konigreichs Sachsen 1816 Bestand hatten Erzgebirgischer Kreis Kurkreis Leipziger Kreis Meissnischer Kreis Neustadtischer Kreis Thuringer Kreis Vogtlandischer Kreis 126 Daneben bestanden in den Markgrafschaften Ober und Niederlausitz eigene Verwaltungsstrukturen ebenso waren die an Kursachsen gefallenen Stiftsgebiete Meissen Merseburg Naumburg Zeitz Wurzen und Furstentumer Querfurt sowie die Harzgrafschaften Mansfeld und Stolberg nicht eingekreist Die Kreise waren keine Verwaltungsbezirke sondern standische Steuerbezirke und Gebiete aus denen sich die stadtischen und ritterschaftlichen Kreis und Landstande zusammensetzten Der Staat begann erst 1764 die Kreise zu Mittelbehorden auszubauen 127 Untere Landesbehorden Die unterste Stufe der Verwaltungsorgane im Kurfurstentum waren die Amter Sie bestanden seit dem Mittelalter Es waren kleinere Bezirke die auch Vogteien oder Pflegen genannt wurden Neben den Amtern gab es geistlichen Besitz und die Gebiete ritterlicher Grundherren Mitten zwischen diese hinein waren die Amter des Kurfursten wie Inseln eingestreut Der Kurkreis nach SchreiberUm die Einkunfte zu sichern und straffer zu organisieren wurden ab 1506 allmahlich Amtserbbucher fur die einzelnen Amter angelegt In ihnen wurden alle landesherrlichen Besitzungen Rechte und Einkunfte aufgeschrieben und verschafften dem Kurfursten und seinen Raten einen Uberblick uber die Amter Geleitet wurde das Amt ursprunglich von einem dem Ritterstand angehorigen Vogt Vocatus Seit dem Ende des 15 Jahrhunderts burgerte sich der Titel Amtmann auch Hauptmann ein Neben dem Amtmann findet sich seit dem 15 Jahrhundert in einzelnen Amtern noch der Schosser der fur die Wirtschafts und Finanzverwaltung zustandig war Notigenfalls vertrat er den Amtmann ja mitunter war er der Leiter eines Amtes Die Vogtei hatte er auf dem Wege einer freien reinen Bestallung erhalten Eine Amtsentsetzung war jederzeit moglich Seit dem 14 Jahrhundert war die Ubertragung immer haufiger aus finanziellen Grunden erfolgt und zwar konnte ein Amt entweder als Pfand fur eine grossere Geldsumme oder zur Tilgung einer alteren Schuldforderung vergeben werden Auf diesem Wege kamen schliesslich auch Burgerliche in die Verwaltung eines Amtes Die Dauer der Vergabe wurde haufig bei der Verpfandung festgesetzt Bei besonderen Verdiensten konnte ein Amt auch als Eigentum ubertragen werden Administrative Gliederung Sachsens im 18 JahrhundertMit den Amtmannern an der Spitze waren die Amter die ausfuhrenden Organe des Kurfursten in Sachsen Sie handelten im Auftrag und an Stelle des Landesherrn Die Amtmanner waren fur ihren jeweiligen Bereich Verwaltungs Finanz und Gerichtsbeamte hatten militarische Funktionen und die Polizeigewalt Ihnen unterstanden die einzelnen Behorden des Amtes in den Stadten die Burgermeister die mitunter den Titel eines Richters trugen auf den Dorfern die Schulzen Diese wurden vom Amtmann ernannt und bestatigt und hatten ihrerseits fur ihren Bereich die ihnen zukommenden Verwaltungs Gerichts und Polizeiaufgaben wahrzunehmen Wo Ritter als Grundherren die volle d h auch die hohe Gerichtsbarkeit erworben hatten traten sie bei ihren Hintersassen an die Stelle des Amtmanns Ihre Untertanen waren auch deren finanzieller Zustandigkeit und militarischer Macht entzogen Und hier vermittelte nicht mehr der Amtmann zwischen dem Grundherrn und der landesherrlichen Zentralbehorde sondern die Edelleute standen in unmittelbarer Verbindung mit ihr Man bezeichnete sie als Schriftsassen Sie erhielten namlich notige schriftliche Mitteilungen unmittelbar von der kurfurstlichen Kanzlei Diejenigen die die volle Gerichtsbarkeit nicht erlangt hatten die also im Verwaltungsbereich des Amtmanns verblieben waren die Amtssassen Der Schriftverkehr mit ihnen ging von der Zentrale uber die Amter Schriftsassen konnten nicht nur Adlige sondern auch Stadte sein Mitunter leisteten Amtmanner zugleich bestimmte Dienste etwa als kurfurstliche Rate oder als Gesandte Dadurch bestand eine enge Verbindung von Zentralverwaltung und Amterverwaltung oft nicht nur hinsichtlich der Person sondern auch der Besoldung Um die Lokalbeamten zu uberwachen wurden regelmassig in bestimmten Zeitabstanden schriftliche Rechnungslegungen verlangt Dafur waren Rechnungskommissionen ernannt die Rechnung abzuhoren hatten Mitglieder der Kontrollkommissionen waren in der Hauptsache die obersten Hofbeamten und landesherrliche Rate Sie waren somit unmittelbare Vorgesetzte der Amtmanner die auch verpflichtet waren ihnen alle Mangel und Gebrechen in ihren Amtsbezirken anzuzeigen Die Rate hatten dort wo es bei Differenzen zwischen Untertanen und Amtern um Herrschaftsrechte wie Gerichtshoheit oder Jagdherrlichkeit ging die Interessen des Kurfursten zu vertreten und dessen Rechte zu wahren Wenn notig hatten sie den Amtmannern in solchen Streitfallen mit ihrem Rat zur Seite zu stehen Judikative Kriminalgerichtsbarkeit Der Besitz der Gerichtsbarkeit bildete die Grundlage fur die Ausubung obrigkeitlicher Befugnisse durch die jeweiligen Herrschaften In Sachsen erfolgte die Auspragung der Kriminalgerichtsbarkeit dezentral verteilt auf die Landesherrschaften 128 Die Gerichtsbarkeit beruhte in Sachsen um 1500 auf drei Ebenen es gab die Amter die Stadte mit Patrimonialgerichtsbarkeit und die belehnten Kleingrundherrschaften Seit dem 13 Jahrhundert bekamen erste Stadte die Gerichtsbarkeit verliehen Diese Wurde wurde zunachst pachtweise ausgesprochen und spater dann endgultig verliehen Fur 1600 wird die Zahl der Gerichtsverwalter Stadt und Amtsrichter und Schosser in Sachsen mit zumindest niederer Gerichtsbarkeit auf 2000 geschatzt Die Universitat Leipzig grundete 1409 eine Juristenfakultat so dass sich neben der Obergerichtsbarkeit auch fur Stadte und Amter die Moglichkeit ergaben die einzelnen Posten mit geeigneten Kandidaten zu besetzen Die Stadtrichter waren bereits ab dem 15 Jahrhundert Absolventen juristischer Fakultaten und halfen durch ihre gehobene Qualifizierung bei der Durchsetzung des Romischen Rechts Es wurde zwischen niederer und oberer Gerichtsbarkeit unterschieden Mit der Obergerichtsbarkeit war das Recht auf eigene Ahndung von Verbrechen verbunden die uber die niedere Gerichtsbarkeit hinausgingen Zu den Verfahrensarten der damaligen Zeit gehorten unter anderen Eigentums und Gewaltdelikte aber auch Zauberei und Hexerei Insgesamt konnten 614 vor Amtern verhandelte Zauberei und Hexenverfahren in Sachsen nachgewiesen werden von denen 200 mit der Verhangung der Todesstrafe geahndet wurden 129 Landesrecht Im mittelalterlichen Reichsverstandnis konnten alle Rechtsstreitigkeiten vor den Romisch deutschen Kaiser als obersten Richter des Reiches oder ein von diesem eingesetztes Gericht gebracht werden Im Jahre 1423 war es dem Kurfurstentum gelungen vom Konig das Privilegum de non evocando und damit eine vom Reich rechtlich exemte Stellung zu erlangen Bis hierhin war das sachsische Hofgericht an den Kurfursten gebunden und je nach Erfordernis im Lande beweglich 1483 richteten der Kurfurst Ernst und sein Bruder Herzog Albrecht ein Gericht mit festem Sitz in Leipzig als Oberhofgericht Leipzig ein Es war mit Adligen und Burgerlichen besetzt Es war die erste selbstandige vom Fursten und Hof losgeloste Behorde Kursachsens Das Oberhofgericht in Leipzig war als gesamtsachsisches gegrundet worden aber nach der Leipziger Teilung der Wettinischen Lander von 1485 bis 1493 und ab 1547 war es nur noch nur fur die albertinischen Lander einschliesslich der Nebenlinien zustandig Davon ausgenommen war der Kurkreis fur den 1529 das Hofgericht zu Wittenberg eingerichtet wurde Das Constitutio Criminalis Carolina von 1532 besass keine Gultigkeit mehr in Sachsen Es ergab sich in der Folgezeit die Notwendigkeit einer Anpassung der sachsischen Rechtsordnungen an das erlassene Reichsgesetz Mit der Grundung der Universitaten Leipzig 1409 und Wittenberg 1502 waren gleichzeitig Juristenfakultaten entstanden die die Lehre im Zivil Straf und Kirchenrecht absicherten Die Juristenfakultaten von Leipzig und Wittenberg erarbeiteten unter der massgeblichen Mitwirkung von Leonhard Badehorn Johannes Reiffschneider Jacob Thoming 1524 bis 1576 Matthaus Wesenbeck und Michael Teuber und im Auftrag von Kurfurst August ein neues Landesgesetz Im Jahre 1572 erlangten die kursachsischen Constitutionen dann Gesetzeskraft Darin wurden alle Fragen zum Zivil und Strafrecht sowie zum Prozessverlauf erneut geregelt Politik Titelblatt von Thomas Hobbes Leviathan Zu sehen ist der Souveran der uber Land Stadte und deren Bewohner herrscht Sinnbild fur eine allgemeine fruhneuzeitliche Staats und OrdnungsauffassungPolitik teilt sich in einzelne Policyfelder auf Sozialpolitik spielte im fruhneuzeitlichen Staatswesen kaum eine Rolle und war eher auf Eindammung der inneren Rechtsunsicherheit beschrankt Das wichtigste Policyfeld war die Finanzpolitik mit der Munzpolitik da sie dem Landesherren erst die Moglichkeiten zum Handeln ermoglichten Die aussere Sicherheit also die Armee war das zweitwichtigste Politikfeld Als zeitgemasser Leviathan sahen sich die Landesherren in der Pflicht die Untertanen vom Naturzustand zu befreien und eine ubergeordnete Ordnung zu gewahrleisten Dieser Politikbereich kommt durch die Innere Sicherheit zum Tragen Auswartige Beziehungen wurden seit 1700 konstant gepflegt und wurden so zu einem eigenen Politikfeld mit eigenen Strukturen Im Verbund mit der Finanzpolitik formierte sich so etwas wie die Innenpolitik Dieses band die gesellschaftlichen Krafte ein sorgte fur eine Erfassung und Einhegung des Territoriums und die Durchsetzung der kurfurstlichen Statuten Im 18 Jahrhundert wurde der Verkehrsbereich wichtiger und wurde aufgewertet Im Rahmen des Merkantilismus formte sich auch in Sachsen eine staatliche Wirtschaftspolitik mit einer integrierten Handelspolitik aus den Ansatzen des einnahmebasierten Kameralismus heraus Aussenpolitik Hauptartikel Kursachsische Aussenpolitik Zeithainer Lustlager Gemalde von Johann Alexander Thiele 1730 Im benachbarten Preussen war die Armee das wichtigste Landesgut In Sachsen veranstaltete der Kurfurst anlassbezogen ein barockes Lustlager liess einen 1 8 Tonnen schweren Riesenstollen backen und Komodien auffuhren Das Militar hatte in Sachsens Gesellschaft im Vergleich zum Nachbarn im Norden eine geringe Bedeutung Die Aussenpolitik dieser Zeit beinhaltete neben der Staatspolitik die Familienbelange der Herrscherhauser Dies waren Heiratspolitik und Erbfolgeanspruche Hauspolitik und Staatspolitik sind in der Zeit vor der Konstituierung folglich auch in Sachsen nicht zu trennen Sachsen vertrat im 16 und 17 Jahrhundert eine kaisertreue Reichspolitik und verstand sich als Schutzmacht der protestantischen Furstentumer im Heiligen Romischen Reich Wichtigster Konkurrent der Wettiner im Rangstreit um Macht und Ansehen im Reich waren die Hohenzollern deren Besitzungen im Norden und Suden an die der Wettiner grenzte Die Beziehungen zu Brandenburg gestalteten sich ab dem 17 Jahrhundert zunehmend schwieriger Letztlich obsiegte Preussen Im 18 Jahrhundert suchte Kursachsen eine neutrale Politik zu verfolgen um nicht in den deutschen Dualismus zwischen Preussen und Osterreich hineingezogen zu werden Dieser Ansatz scheiterte ganzlich Die Leitlinien kurfurstlicher Aussenpolitik wurde innerhalb des Geheimen Rates von einem Referat fur Aussenpolitik erarbeitet August der Starke fuhrte 1706 das Geheime Kabinett zusatzlich als Gremium ein dem drei Geschaftsbereiche unterstanden Dazu gehorte auch der Geschaftsbereich der auswartigen Angelegenheiten Wahrend der Geheime Rat vom Adel bestimmt wurde war die 1706 geschaffene Institution eine auf den Kurfursten selbst zugeschnittene Behorde die aber im Einfluss unterhalb des Geheimen Rates blieb da die Minister nur beratende Kompetenzen hatten im Gegensatz zu den befehlsgebenden Kompetenzen des Geheimen Rates der fortan Geheimes Konzilium hiess Im 17 Jahrhundert unterhielt Kursachsen direkte Beziehungen zu einigen Reichsfursten Eigene Vertreter und Missionen wurden aber an Hofen von europaischem Rang ausser am Wiener Hof nicht unterhalten Um 1700 erweiterte August das diplomatische Netz Kursachsens in ganz Europa so dass in fast allen Staaten Europas sachsische Gesandte dauerhaft vertreten waren vgl Kategorie Liste sachsische Gesandte 130 Aussere Sicherheit Hauptartikel Sachsische Armee Regimentsstruktur der sachsischen Armee vom 20 Juni 1717Waffengattung Regimenter RegimentsnamenGarde zwei Chevaliers Garde Garde du CorpsKurassiere vier Koniglicher Prinz Prinz Alexander Pflugk CriegernDragoner sechs Baudissin Unruh Bielke Birkholz KlingenbergHusaren ein kein EigennameInfanterie neun Erste Garde Zweite Garde Koniglicher Prinz Weissenfels Diemar Fietzner Pflugk Drossky MarschallArtillerie Hausartillerie Feldartillerie Artillerie BataillonSpezialtruppen eine Kompanie Pontoniers eine Kompanie Mineurs Kurfurstlich Sachsischer Oberst der Prunk Kurassiere beim Lager von ZeithainSachsen hielt seit 1682 eine stehende Armee Die Sachsische Armee hatte zunachst eine Starke von 10 000 Mann 1717 bestand die Armee aus den Waffengattungen der Kavallerie Garde Kurassiere Dragoner Husaren der Infanterie der Artillerie und den Spezialtruppen Die Kavallerie besass 13 Kavallerieregimenter die Infanterie bestand aus neun Infanterieregimentern Zusammen waren das etwa 30 000 Mann Die Ausrustung Armeeorganisation und Ausbildungsstandards entsprachen dem organisatorischen und technischen Stand der jeweiligen Zeit Sachsen hatte damit im Vergleich zu anderen Mittelmachten eine gehobene Verteidigungskraft aufzuweisen Im Vergleich zur Preussischen Armee die 1719 aus 54 000 Mann bestand und stark expandierte waren die Moglichkeiten der Sachsischen Armee aber beschrankt Eine weitergehende Militarisierung wurde von den Standen wie vom Herrscherhaus abgelehnt Nach 1763 reduzierte der Staat seine Heeresstarke Diese betrug 1778 noch 23 400 Mann 131 Kriegseinsatze erfolgten im Grossen Nordischen Krieg Polnischen Erbfolgekrieg Ersten Schlesischen Krieg Zweiten Schlesischen Krieg Siebenjahrigen Krieg im Bayerischen Erbfolgekrieg und im vierten Koalitionskrieg Die Anzahl der militarischen Siege war gering die der Niederlagen hingegen gross Bedingt durch die massigen militarischen Erfolge der Armee in den Kriegen erkannten die sachsischen Verantwortungstrager dass der geschichtliche Auftrag Sachsens nicht in der Entfaltung militarischer Starke und in der Teilnahme am Wettlauf um die Macht beruht sondern in der Entwicklung seiner inneren Krafte und im Hervorbringen von Leistungen in den Bereichen von Wirtschaft Wissenschaft und Kultur 132 So wurde die Armee immer wieder im Wachstum und Aufbau begrenzt und ein Wettrusten zum Beispiel mit Preussen im Ansatz unterbunden Innere Sicherheit Das Zucht und Waisenhaus Georgenhaus links vor dem Ausseren Grimmaischen Tor in LeipzigEine Polizei zur Wahrung der Gesetzlichkeit im heutigen Sinn gab es nicht Es gab dafur eine Gerichtsbarkeit die bei den Amtern und den Stadten lag Grundherren hatten ebenso das Recht der Gerichtsbarkeit Das in Sachsen massgebliche Rechtsbuch fur Strafverfolgung war der Codex Augusteus der 1572 in Kraft trat Im vierten Abschnitt des Buchs werden die Leib und Korperstrafen behandelt Am Ende des Mittelalters war das Bandenwesen auf den Landstrassen ein verbreitetes Phanomen in Sachsen Es kam zu haufigen Beschwerden der Burgerschaften uber die Rechtsunsicherheit auf den Landesstrassen Gefangnisstrafen spielten noch zu Beginn des 18 Jahrhunderts nur eine untergeordnete Rolle in Sachsen Gefangnisstrafen gehorten in die Kategorie der Leibesstrafen da sie nicht auf eine Resozialisation ausgerichtet waren Gefangnisse wurden meist in Turmen von Festungen oder Burgen oder im Rathaus untergebracht Sie dienten in erster Linie als Verwahrort um ein Entziehen des Verdachtigten zu verhindern bis es zur Verurteilung zu einer Korperstrafe kam Sie hatten in der Fruhen Neuzeit die Funktion von Untersuchungsgefangnissen und als Verhor und Folterort Die Zuchthausstrafe gehorte in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts zu den verbreitetsten Strafen hatte sich also auch in Sachsen endgultig durchgesetzt Die Leibes und Ehrenstrafen fuhrten nicht zu einer Verringerung der Delinquenz sondern die Zahl der Personen die ohne festen Wohnsitz und Arbeit bettelnd und stehlend durch das Land zogen stieg an Der Wandel wurde durch die Aufklarung ermoglicht die Strafen nun mit Besserungsmotiven ausrichteten Als Mittel gegen die soziale Not und zur Erhaltung der offentlichen Sicherheit kam es gegen Ende des 17 und zu Beginn des 18 Jahrhunderts zu einer erneuten Grundungswelle von Zucht und Arbeitshausern im gesamten Reich Im 17 Jahrhundert grundeten auch die Stadte eigene Zuchtanstalten um dem Gesindetum entgegenzuwirken Sie wirkten als Zwangseinrichtungen ahnlich wie Gefangnisse Das Leipziger Zuchthaus wurde 1660 als eine Anstalt fur Wahnsinnige zur Bandigung liederlicher Leute und Verpflegung armer Waisen gegrundet Die Zahl der Insassen stieg von 13 1701 auf 88 1799 blieb aber damit weit hinter den Zahlen der Landeszuchthauser zuruck Ebenfalls noch im 17 Jahrhundert erfolgte die Grundung des Dresdener Zucht und Waisenhauses Zuchtlinge waren zunachst aufsichts und zuchtbedurftige Kinder dann aber auch erwachsene Personen in erster Linie Bettler und Arbeitsscheue keine Kriminalverbrecher Die Durchschnittszahl betrug 60 bis 80 Zuchtlinge Die drei grossen Zuchthauser in Sachsen in Zuchthaus Waldheim Torgau und dem Zuchthaus Zwickau waren staatlich sie unterstanden einer kurfurstlichen Kommission Die Zahl der Insassen schwankte im gesamten 18 Jahrhundert sehr stark nahm aber insgesamt zu Untergebracht waren sie meist in grossen Schlafsalen in denen zum Teil tagsuber auch gearbeitet wurde Zellen fur jeden einzelnen Gefangenen gab es nicht Bekanntestes Staatsgefangnis Sachsens war die Festung Konigstein Dort wurden vor allem Staatsgefangene also politische Gefangene untergebracht Auf Schloss Rochlitz und in der Fronfeste in Oschatz sind die Folterkammern der damaligen Zeit erhalten geblieben Auf der Burg Stolpen ist die Verbindung von Gerichtssaal und Verlies zu besichtigen 133 Munzwesen Hauptartikel Sachsische Munzgeschichte Seit 1356 verfugten die Kurfursten uber das uneingeschrankte Munzregal 134 Das deutsche Munzwesen war daher zersplittert So gab es immer wieder Versuche reichseinheitliche Munzregelungen zu treffen Kurfurst August liess die Landeshauptmunzstatte Freiberg 1556 die Munzstatte Annaberg 1558 und die Munzstatten Schneeberg und Leipzig 1571 schliessen Die Munzstatte in Zwickau war bereits seit 1534 und die in Buchholz seit 1553 geschlossen Die Munzstatte Dresden wurde zentrale Munzstatte fur das gesamte Kurfurstentum Der Kurfurst trat im August 1571 der Reichsmunzordnung von 1559 bei Wahrend der Kipper und Wipperzeit von 1620 bis 1623 wurden unter Kurfurst Johann Georg I 1611 1656 sogenannte Kippermunzen in den Kippermunzstatten gepragt Danach folgte die Ruckkehr zur Munzpragung nach der Reichsmunzordnung Mit den Vertragen von Zinna 1667 und Leipzig 1668 verliess Sachsen die Reichs und Munzordnung Damit setzte Sachsen die Ordnung des Obersachsischen Reichskreises ausser Kraft 135 Fiskalwesen Im Jahr 1556 verlegte Kurfurst August die Landeshauptmunzstatte von Freiberg abgebildet nach Dresden Kurfurst Friedrich Christian Konventionsspeciestaler 1763 mit Umschrift X EINE FEINE MARCK Munzstatte DresdenDie Entwicklung der Finanzverwaltung in Sachsen ermoglichte die organisierte Einnahme von Bargeld durch die ein modernes Staatswesen mit dauerhaften Institutionen und festen Ausgabe und Einnahmepositionen entstehen konnte Anders als die politische Verfassung des Kurfurstentums die bis 1806 feudal gepragt blieb waren die materiellen Grundlagen bereits modern geldwirtschaftlich ausgerichtet Es entwickelte sich ein auch fur spatere Zeiten modernes Finanzwesen in einem standegepragten vormodernen Staatswesen in Sachsen Der Fiskalisierungsprozess setzte bei den Kurfursten nach 1450 ein und beschleunigt sich um 1470 Der 1490 verstorbene Leipziger Burger Jakob Blasbalg begrundete die einheitliche Finanzkasse des albertinischen Herzogtums Sachsen Sein Mitburger Hans Leimbach war der Vertrauensmann des Kurfursten Friedrich des Weisen in Finanzfragen und begrundete die Landeszentralkasse des ernestinischen Kurfurstentums Sachsen 136 Seit dem 16 Jahrhundert war Sachsen zum grosseren Teil nicht mehr auf feudal begrundete Einkunften u a Domaneneinkunfte angewiesen Stattdessen setzte das sachsische Finanzwesen auf regelmassige Einnahmen die auf Basis eines geordneten Kassenwesens und durch ein landesweites Netz an Finanzstrukturen abgesichert waren Dieser hohe Grad an herrschaftlicher Durchdringung auf Basis geordneter Strukturen des Staates unterschied das Finanzwesen des Kurfurstentums fortan von den Finanzstrukturen eines geringer ausdifferenzierten Feudalstaats 137 Organisatorisch untergliederte sich die Finanzverwaltung fortan in mehrere Zentralbehorden Seit 1586 war das Geheime Kammerkollegium fur die Einnahmen Ausgaben und Vermogensstande des Staates zustandig Vermogenswerte des Staates waren seine Amter Kammerguter Forsten Flossereien Berg und Huttenwesen und die Munze Zur Verwaltung der Steuern entwickelte sich seit 1570 das Obersteuerkollegium 1706 folgte die Einfuhrung des Generalakziskollegiums das fur die allgemeine Verbrauchssteuer die Generalkonsumtionsakzise zustandig war 1782 folgte eine Zentralisierung der Finanzverwaltung durch Bildung des Geheimen Finanzkollegiums 138 Die staatlichen Einnahmestrukturen des Haushalts Ende des 15 Jahrhunderts war in mehrere Einnahmearten differenziert Beispielhaft fur ein Haushaltsjahr dieser Zeit war mit 23 Prozent Anteil am Gesamthaushalt der grosste Einnahmeposten die Aufnahme von Anleihen Direkte Steuern wurden noch unregelmassig gefordert hatten aber bereits einen Anteil von 13 Prozent am Gesamthaushalt Indirekte Steuern machten einen Anteil von 7 5 Prozent aus Weitere Einnahmearten waren stadtische Jahrrenten 5 Prozent erzgebirgischer Silberabbau 13 Prozent die traditionellen Einnahmen aus Regalien und Domanen hatten einen Anteil von 32 Prozent sonstige Abgaben Tuch Gerichts und Schutzgeld Leipziger Goldmunze 4 Prozent 139 Insbesondere die Personalunion mit Polen seit 1697 fuhrte wahrend des Augusteischen Zeitalters 1694 1763 zu einer enormen Steigerung des sachsischen Finanzbedarfs Bestandig war daher der Staat bemuht sich neue Geldquellen zu erschliessen seine Finanz Geld und Schuldenpolitik zu modernisieren und an die gestiegenen Anforderungen einer europaischen Mittelmacht anzupassen Dies fuhrte zur Grundung der ersten Staatsbank im deutschen Raum mit Sitz in Leipzig 1698 die Depositbank Die Bank wurde sechs Jahre spater wieder liquidiert Die Errichtung einer Landeslotterie folgte 1715 Die staatlichen Ausgaben in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts waren aber deutlich hoher als die Einnahmen so dass die Schuldenquote bestandig stieg Die Auszahlungen der Gehalter und Begleichungen der Rechnungen erfolgten immer ungeordneter Beim Tod Augusts des Starken 1733 hatte der offentliche Haushalt eine Schuldenlast von funf Millionen Taler Diese stieg wahrend der sogenannten Bruhlschen Misswirtschaft bis 1750 auf 27 Millionen Taler und unter August III auf 45 Millionen Taler 140 Dies glich einem faktischen Staatsbankrott zudem hatte Sachsen Kriegskontributionen von mehreren Millionen Reichstaler zu leisten Dem folgte ein systematischer Schuldenabbau in den folgenden Jahrzehnten Die grossten Ausgabeposten des Staatshaushalts von 1773 waren die Heeresausgaben mit 28 5 Prozent der Ausgaben gefolgt von den Zinskosten mit 27 5 Prozent Anteil am Haushalt 141 Die Schuldenlast ging bis 1804 aber wieder deutlich zuruck 1804 nahm der sachsische Staat 12 Millionen Reichstaler ein und gab im selben Zeitraum 11 5 Millionen Gulden 1778 6 634 153 Reichstaler aus Trotz dieses Uberschusses betrugen die Staatsschulden 27 Millionen Reichstaler 1798 21 961 941 Reichstaler 1764 41 028 424 Reichstaler also deutlich mehr als das Doppelte der jahrlichen Staatseinnahmen In dem Jahr wurden allerdings die Schulden um zwei Millionen Reichstaler abgetragen 111 Wirtschaftspolitik Die Land und Forstwirtschaft bildete im 16 Jahrhundert den Schwerpunkt kursachsischer Wirtschaftspolitik Melchior von Ossa verfasste 1556 im Auftrag des Kurfursten August sein Politisches Testament Es wurde 50 Jahre nach seinem Tode in Auszugen und 1717 durch Christian Thomasius in vollem Wortlaut veroffentlicht und gilt als das erste grundlegende Werk des deutschen Kameralismus Die Forderung der Kammerguter bildeten den Grundpfeiler der Agrarpolitik des Kurfursten Durch die Erweiterung der Kammerguter und den Ausbau der Musterwirtschaften gab der Kurfurst ein Beispiel fur rationale Landwirtschaft und entfachte so eine Ausstrahlungswirkung auf andere Landwirtschaftsbetriebe 142 Kurfurst August ging durch sein Wirken als erster deutscher Staatswirt in die Wirtschaftsgeschichte ein 143 Sein Wirtschaftsdenken beschrankte sich aber noch auf die Versorgungsfunktion und die Produktion wichtiger Guter zur Konsumtion Der Munzstreit der Wettiner im 16 Jahrhundert signalisierte den Beginn des Nachdenkens uber gesamtwirtschaftliche Zusammenhange und in der Munzpolitik wurde die Staatswirtschaftspolitik zuerst unmittelbar volkswirtschaftlich 144 Im 18 Jahrhundert war durch die Entwicklung der Produktionsfaktoren die Bedeutung des gesamten Wirtschaftslebens angestiegen Der Staat sah nach herrschender Auffassung des Merkantilismus die Dirigierung der Wirtschaft als seine eigene Aufgabe an In sachsischen Diensten stehende Kameralisten wie Julius Bernhard von Rohr Johann Georg von Leib Paul Jacob Marperger propagierten das merkantilistische Wirtschaftskonzept Bereits 1703 und 1708 hatte August der Starke ein Kommerzienkollegium berufen dem jedoch infolge des Grossen Nordischen Krieges kein Erfolg beschieden war Im April 1735 wurde von Friedrich August II zur Verbesserung des Handels und der Forderung von Manufakturen die Kommerziendeputation mit eigener Kanzlei ins Leben gerufen Ihre Tatigkeit hatte vor allem anleitenden und berichtenden Charakter Seit Anfang des 17 Jahrhunderts gab es Bestrebungen die Zunftverfassungen zu reformieren doch blieb es bei unentschlossenen Versuchen gegen die Auswuchse der Innungssordnungen und der Zunftverfassungen vorzugehen 145 Die zweite Phase der sachsischen Wirtschaftspolitik endete in der legendaren Bruhlschen Misswirtschaft Die Vorschlage der Restaurationskommission im Retablissement leiteten eine neue Phase staatlicher Wirtschaftspolitik ein die nur noch bedingt merkantilistisch war und in die die Ideen der westeuropaischen Staats und Wirtschaftslehren des 18 Jahrhunderts einflossen Im Zentrum standen die Wiederherstellung und Modernisierung der Landwirtschaft und die Forderung von Manufakturen wie die Woll und Tuchherstellung oder die Eisen und Stahlproduktion 144 Durch Reskript vom 11 Februar 1764 wurde die Kommerziendeputation in die Landes Okonomie Manufaktur und Kommerziendeputation umgewandelt Ihr Aufgabengebiet wurde auf alle Wirtschaftsangelegenheiten ausgedehnt Sie hatte aber weiterhin keine Entscheidungsbefugnisse sondern konnte wirtschaftliche Massnahmen beraten und vorschlagen Sie schob beim Aufbau der sachsischen Wirtschaft in den Jahrzehnten vor der industriellen Revolution wichtige Entwicklungen an 146 Verkehrswesen Figurine mit Kondukteur und Einzelrad zur Entfernungsbestimmung in der Dauerausstellung zu den Kursachsischen Postmeilensaulen im Osterzgebirgsmuseum Schloss Lauenstein Fruher chursachsischer Postwagen ungefedert Hauptartikel Verkehrsgeschichte des Kurfurstentums Sachsen Das Kurfurstentum Sachsen war eine wichtige Verkehrsdrehscheibe zwischen allen Himmelsrichtungen Die Via Imperii wie auch die Via Regia durchkreuzten Sachsen Beide waren zentrale Handelsrouten Europas Bogenbrucke in Falkenberg aus dem Jahr 1567Das Strassenwesen im Kurfurstentum war zeitgemass in einem schlechten Zustand Ausser furstlichen Anweisungen zur Verbesserung der Strassen gab es keinen geeigneten behordlichen Unterbau der die Umsetzung hatte koordinieren und uberwachen konnen Viele Anordnungen scheiterten vor allem an der fehlenden Finanzierung Fur sie hatten die ortlichen Gemeinden alleine aufkommen mussen Feste Staatsbudgets fur den Strassenbau kamen erst viel spater auf Infrastrukturelle Neuerungen kamen mit der Verzeichnung der Landesstrassen in einem Kataster von 1691 bis 1694 Das erste allgemeine Strassenbaumandat von 1706 hatte eine Vereinheitlichung der Bautechnik zum Ziel und schrieb die Strassenbreite fest 1713 wurde die Zweite sachsische Landesvermessung unter Leitung von Adam Friedrich Zurner begonnen Die Erste Kursachsische Landesaufnahme fand zwischen 1586 und 1633 statt Die Meilenblatter von Sachsen sind das Ergebnis der kursachsischen topografischen Landesaufnahme die mit Unterbrechungen zwischen 1780 und 1825 durchgefuhrt wurden In der Generalinstruktion vor die Strassenkommission vom 25 Januar 1765 gelang es die Wende im Strassenbau herbeizufuhren Mit dem Strassenbaumandat vom 28 April 1781 wurden die Organisation und die technische Bauausfuhrung geregelt Der Zustand der Strassen besserte sich gegen Ende des 18 Jahrhunderts als auch in Sachsen mehr Chausseestrassen als Bauform mit festem Untergrund errichtet wurden und die Ruckstandigkeit im Strassenbau allmahlich uberwunden wurde Bis dahin waren Ausbesserungen nicht systematisch erfolgt 147 Als zentralistischer Furstenstaat konnte Sachsen Postorganisation Landesvermessung Kartografie und Strassenbau besser koordinieren als partikular organisierte Staatswesen Das Ergebnis war eine landesweit organisierte sachsische Post Sie gab es ahnlich wie in anderen Territorien ab dem 16 Jahrhundert wurde bestandig ausgebaut und verbessert Zum Vorbild fur andere Territorien wurden die sachsischen Wegweiser entlang der Hauptstrassen die in regelmassigen Abstanden errichtet wurden 148 Die Postmeilensaulen wurden in den 1720er Jahren landesweit errichtet und zeigten das Strassennetz fur Fahrende und Reisende im Strassenverlauf an Beim Bruckenbau gab es in Sachsen fruhzeitig eine zentralbehordliche Uberwachung und Steuerung Viele dieser Brucken werden heute noch benutzt Erinnerungskultur Schlussstein Das Wappen des Kurfurstentums Sachsen auf der Burg Eisenhardt in Bad Belzig BrandenburgBis heute erinnern zahlreiche Gebaude und Denkmaler in Sachsen und den Anrainerlandern Thuringen und Brandenburg an das Kurfurstentum vgl Liste der Kulturdenkmale in Sachsen Zahlreiche Wappen finden sich uber historischen Torbogen an Turmen Burgen oder Schlossern Historische Postmeilensaulen zieren die Marktplatze vieler kleiner Orte Die sachsischen Herrscher hatten ein flachendeckendes System an Residenzen und Verwaltungsgebauden aufgebaut Die erhaltenen Schlosser aber auch Amtshauser und Rathauser sind bis heute dominante Bauten in vielen landlichen Orten Gleiches gilt fur die oft noch intakten Brucken die teils fur den Verkehr freigegeben sind Die Bauten der Altstadt Dresdens und das Flair von Elbflorenz zeugen vom einstigen Glanz der Elbstadt unter den Kurfursten Renaissancefeste wie das Lutherfest in Wittenberg und andere historische Reenactments knupfen an die Kurfurstentumzeit in folkloristischer Weise an Beispiele sind die historisch nachempfundenen Feste und Veranstaltungen auf Festung Konigstein Sachsens bedeutendster Festung 149 Zahlreiche Ausstellungen und Museen in Sachsen widmen sich der Kurfurstenzeit In der Dresdner Rustkammer gibt es seit 2017 eine Dauerausstellung zum Thema Auf dem Weg zur Kurfurstenmacht im Ostflugel und Kurfurstliche Garderobe Im Reformationsjubilaum 2017 stehen 500 Jahre Reformation im Mittelpunkt die wesentlich fur die Entwicklung des Kurfurstentums war Der Besuchermagnet Luther 1517 zeigt im 360 Panorama von Yadegar Asisi die Gesellschaft vor 500 Jahren in der Lutherstadt Wittenberg Die Eroffnung erfolgte im Oktober 2016 150 Ein vergleichbares 360 Panorama zeigte bereits das augusteische Dresden Die Panoramen vermittelten einem breiten Publikum in einer raumlichen Perspektive die stadtischen Lebenswelten im damaligen Sachsen Ein grosser Literaturapparat beschaftigt sich mit allen Themen zur Geschichte dieses Staatswesens Der Forschungsstand ist umfassend und zeitaktuell aufbereitet Die Archive der Amter sind erhalten und bieten Einblick in die zeithistorischen Dokumente wodurch umfassende Auswertungen und Analysen zu jeglichen Fragestellungen moglich sind Bezogen auf die Fruhgeschichte des Kurfurstentums fanden in Wittenberg umfangreiche Ausgrabungen statt 2009 wurde das Grab von Kurfurst Rudolf II wiederentdeckt 151 Auch Reste der Burg Wittenberg Kern und altester Schauplatz sachsischer Geschichte wurde 2005 wiedergefunden 152 Forschungen Titelblatt des 47 Bandes der HZ Dresden 1926Mehrere renommierte Einrichtungen in Sachsen beschaftigen sich mit historischen Themenstellungen aus der Zeit des Kurfurstentums Das Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde e V ISGV ist eine seit 1997 bestehende Forschungseinrichtung mit Sitz in Dresden die sich der Erforschung Sachsens in landesgeschichtlicher sowie in volkskundlicher Perspektive annimmt Diese Einrichtung bewaltigt landesgeschichtliche und volkskundliche Langzeitprojekte wie die Sachsische Biografie oder das Lebensgeschichtliche Archiv fur Sachsen und bietet Fachtagungen an Die TU Dresden unterhalt einen Lehrstuhl zur sachsischen Landesgeschichte Thematisch liegen die Schwerpunkte am Dresdner Lehrstuhl fur Sachsische Landesgeschichte 153 auf der Erforschung der Zeit zwischen 1770 und 1830 Weitere wichtige Themenfelder sind die Geschichte der Aufklarung im mitteldeutschen Raum sowie die Bildungsgeschichte Standeforschung und Landtagsgeschichte Adelsforschung und Konsumgeschichte Unternehmensgeschichte sowie Wissensgeschichte und Wissenstransfer im transnationalen Vergleich Die Sachsische Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden und das Hauptstaatsarchiv Dresden bewahren und betreuen zentrale Sammlungen zur Geschichte Sachsens und des mitteldeutschen Raumes Das Neue Archiv fur sachsische Geschichte kurz NASG ist eine jahrlich erscheinende deutschsprachige Fachzeitschrift fur die Sachsische Landesgeschichte Siehe auchListe von Personlichkeiten in Kursachsen Geschichte SachsensLiteraturLorenz Friedrich Beck Herrschaft und Territorium der Herzoge von Sachsen Wittenberg 1212 1422 Bibliothek der brandenburgischen und preussischen Geschichte Band 6 Verlag fur Berlin Brandenburg Potsdam 2000 ISBN 3 932981 63 4 Karlheinz Blaschke Beitrage zur Verfassungs und Verwaltungsgeschichte Sachsens Aus Anlass seines 75 Geburtstages herausgegeben von Uwe Schirmer und Andre Thieme Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2002 Karl Czok August der Starke und Kursachsen 2 Auflage Koehler amp Amelang Leipzig 1988 und C H Beck Munchen 1988 ISBN 3 406 32984 5 Dresdner Geschichtsverein Hrsg Sachsen zwischen 1763 und 1813 Dresdner Hefte Nr 114 Sandstein Dresden 2013 ISBN 978 3 944019 03 1 Reiner Gross Die Wettiner Kohlhammer Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 17 018946 1 Reiner Gross Hrsg Landtage in Sachsen 1438 1831 Beitrage auf dem von der Professur Regionalgeschichte Sachsens der Technischen Universitat Chemnitz veranstalteten wissenschaftlichen Kolloquium am 25 Februar 2000 Technische Universitat Chemnitz Chemnitz 2000 Katrin Keller Kleinstadte in Kursachsen Wandlungen einer Stadtelandschaft zwischen Dreissigjahrigem Krieg und Industrialisierung Bohlau Koln Weimar Wien 2001 ISBN 3 412 11300 X Frank Lothar Kroll Hrsg Die Herrscher Sachsens Markgrafen Kurfursten Konige 1089 1918 C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54773 7 Nina Kruger Landesherr und Landstande in Kursachsen auf den Standeversammlungen der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts Lang Frankfurt am Main Berlin Bern u a 2007 ISBN 978 3 631 54598 0 Hans Walter Krumwiede Zur Entstehung des landesherrlichen Kirchenregimentes in Kursachsen und Braunschweig Wolfenbuttel Studien zur Kirchengeschichte Niedersachsens Band 16 Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1967 Heinrich Kuhne Die Askanier Drei Kastanien Verlag Wittenberg 1999 ISBN 3 933028 14 0 Heiner Luck Die kursachsische Gerichtsverfassung 1423 1550 Forschungen zur deutschen Rechtsgeschichte Band 17 Bohlau Koln Weimar Wien 1997 ISBN 3 412 12296 3 Frank Muller Kursachsen und der bohmische Aufstand 1618 1622 Aschendorff Munster 1997 ISBN 3 402 05674 7 Marcus von Salisch Treue Deserteure Das kursachsische Militar und der Siebenjahrige Krieg Militargeschichtliche Studien Band 41 Oldenbourg Munchen 2008 ISBN 3 486 84852 6 Uwe Schirmer Kursachsische Staatsfinanzen 1456 1656 Strukturen Verfassung Funktionseliten Quellen und Forschungen zur sachsischen Geschichte Band 28 Steiner Stuttgart 2006 ISBN 3 515 08955 1 Alexander Schunka Gaste die bleiben Zuwanderer in Kursachsen und der Oberlausitz im 17 und fruhen 18 Jahrhundert Pluralisierung amp Autoritat Band 7 Lit Verlag Hamburg 2006 ISBN 3 8258 9374 X Jochen Votsch Kursachsen das Reich und der mitteldeutsche Raum zu Beginn des 18 Jahrhunderts Lang Frankfurt am Main Berlin Bern Wien 2003 ISBN 3 631 50685 6 Manfred Wilde Die Zauberei und Hexenprozesse in Kursachsen Bohlau Koln Weimar Wien 2003 ISBN 3 412 10602 X FilmeLeitung Guido Knopp und Peter Arens Autoren Jan Peter und Yury Winterberg Die Deutschen II 6 Teil August der Starke und die Liebe ZDF Enterprises GmbH Gruppe 5 Filmproduktion GmbH Koln 2010 ISBN 978 3 8312 9952 2 Sachsens Glanz und Preussens Gloria eine sechsteilige Fernsehproduktion der DDR aus den Jahren 1985 und 1987 August der Starke Abenteuer Historienfilm 84 Minuten ZDF Fernsehfilm BRD 1984 Link Grafin Cosel Aufstieg und Fall einer Matresse deutscher Fernsehfilm von 2005 mit Julia Reinecke Julia Maria Kohler und Silvia Riegler als Titelheldinnen Regie Dirk Otto LutherfilmeWeblinks Wikisource Kurfurstentum Sachsen Quellen und Volltexte archiv sachsen de Archive des Kurfurstentums Sachsen saebi isgv de die Sachsische Biografie codex isgv de der Codex diplomaticus Saxoniae regiae digital slub dresden de mit Digitalisaten der Zeitschrift Neues Archiv fur sachsische Geschichte Einzelnachweise Karl Czok August der Starke und Kursachsen Koehler amp Amelang Leipzig 1987 S 59 a b Georg Hassel Statistischer Umriss der sammtlichen Europaischen und der vornehmsten aussereuropaischen Staaten in Hinsicht ihrer Entwickelung Grosse Volksmenge Finanz und Militarverfassung Heft 1 Verlag des Geographischen Instituts Weimar 1823 S 69 Dieter Albrecht Maximilian I von Bayern 1573 1651 Oldenbourg Verlag Munchen 1998 S 4 Karlheinz Blaschke Bevolkerungsgeschichte von Sachsen bis zur Industriellen Revolution Bohlau Weimar 1967 S 106 Blaschke geht fur 1630 von einer Einwohnerzahl fur Sachsen von 920 000 Einwohnern und fur 1650 von eine r solche n von 535 000 aus Vermutlich versteht Blaschke hier aber Sachsen im Sinne seines vorstehend umschriebenen engeren Untersuchungsgebietes Karl Czok August der Starke und Kursachsen Koehler amp Amelang Leipzig 1987 S 59 a b Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen Europaischen Staaten in Hinsicht ihrer Grosse Bevolkerung Kulturverhaltnisse Handlung Finanz und Militarverfassung und ihrer aussereuropaischen Besitzungen Heft 2 Vieweg Braunschweig 1805 S 23 Digitalisat Memento vom 12 Juni 2007 im Internet Archive Robert Wuttke Sachsische Volkskunde Leipzig 1903 Nachdruck Frankfurt Main 1981 S 173 ff Die Arbeit von Karlheinz Blaschke Bevolkerungsgeschichte von Sachsen bis zur Industriellen Revolution Bohlau Weimar 1967 untersucht demgegenuber nur die Bevolkerungsentwicklung in den 26 Landkreisen des Konigreiches Sachsen zuzuglich der nach 1945 zu Sachsen gekommenen 3 ehemals preussischen Landkreise Rest Schlesiens zwischen 1300 und 1846 liefert aber nahezu keine Zahlen zur Gesamtbevolkerung Kursachsens nach dem jeweiligen historischen Gebietsstand ausser 1683 1 300 000 Einwohner 1755 1 695 000 1792 1 893 000 vgl Karlheinz Blaschke Bevolkerungsgeschichte von Sachsen bis zur Industriellen Revolution Bohlau Weimar 1967 S 18 43 fur die Jahre 1630 1645 und 1720 siehe Alexander Schunka Gaste die bleiben Zuwanderer in Kursachsen und der Oberlausitz im 17 und fruhen 18 Jahrhundert Lit Verlag Munster 2006 S 154 Karl Czok August der Starke und Kursachsen Koehler amp Amelang Leipzig 1987 S 80 Karlheinz Blaschke Die kursachsische Politik und Leipzig im 18 Jahrhundert In Wolfgang Martens Hrsg Leipzig Aufklarung und Burgerlichkeit Wolfenbutteler Studien zur Aufklarung Band 17 Lambert Schneider Heidelberg 1990 S 23 38 hier S 37 Karlheinz Blaschke Beitrage zur Verfassungs und Verwaltungsgeschichte Sachsens Aus Anlass seines 75 Geburtstages herausgegeben von Uwe Schirmer und Andre Thieme Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2002 S 465 476 hier S 465 deutscher Erstabdruck Finanzwesen und Staatsrason in Kursachsen zu Beginn der Neuzeit In Der Staat Band 25 Nummer 3 1986 S 373 383 Karlheinz Blaschke Sachsen im Zeitalter der Reformation Schriften des Vereins fur Reformationsgeschichte Nummer 185 Jahrgang 75 76 Mohn Gutersloh 1970 S 69 Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen Europaischen Staaten in Hinsicht ihrer Grosse Bevolkerung Kulturverhaltnisse Handlung Finanz und Militarverfassung und ihrer aussereuropaischen Besitzungen Heft 2 Vieweg Braunschweig 1805 S 29 Digitalisat Memento vom 12 Juni 2007 im Internet Archive Karlheinz Blaschke Beitrage zur Verfassungs und Verwaltungsgeschichte Sachsens Aus Anlass seines 75 Geburtstages herausgegeben von Uwe Schirmer und Andre Thieme Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2002 S 29 62 hier S 47 f Erstabdruck Die Ausbreitung des Staates in Sachsen und der Ausbau seiner raumlichen Verwaltungsbezirke In Blatter fur deutsche Landesgeschichte Band 91 1954 S 74 109 Torsten Schmidt Verfassungs europa volker und verwaltungsrechtliche Fragen der raumlichen Planung des Schulwesens dargestellt an der Schulnetzplanung im sachsischen Schulrecht BWV Verlag Berlin 2016 S 355 f Helmar Junghans Die kursachsische Kirchen und Schulordnung von 1580 Instrument der lutherischen Konfessionarisierung In Helmar Junghans Hrsg Die sachsischen Kurfursten wahrend des Religionsfriedens von 1555 bis 1618 Symposium anlasslich des Abschlusses der Edition Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfursten Moritz von Sachsen vom 15 bis 18 September 2005 in Leipzig Quellen und Forschungen zur sachsischen Geschichte Band 31 Steiner Stuttgart 2007 S 209 238 hier S 236 Karlheinz Blaschke Beitrage zur Verfassungs und Verwaltungsgeschichte Sachsens Aus Anlass seines 75 Geburtstages herausgegeben von Uwe Schirmer und Andre Thieme Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2002 S 29 62 hier S 48 Erstabdruck Die Ausbreitung des Staates in Sachsen und der Ausbau seiner raumlichen Verwaltungsbezirke In Blatter fur deutsche Landesgeschichte Band 91 1954 S 74 109 Zu den Spitalern speziell Dresdens siehe Alexandra Kathrin Stanislaw Kemenah Spitaler in Dresden Vom Wandel einer Institution 13 bis 16 Jahrhundert Schriften zur sachsischen Geschichte und Volkskunde Band 24 Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2008 ISBN 978 3 86583 163 7 Dietrich Meyer Zinzendorf und Herrnhut In Martin Brecht Klaus Deppermann Hrsg Geschichte des Pietismus Band 2 Der Pietismus im 18 Jahrhundert Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1995 S 5 106 hier S 8 57 erweiterte und selbststandige Ausgabe Dietrich Meyer Zinzendorf und die Herrnhuter Brudergemeine 1700 2000 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2000 Digitalisat Karin Zachmann Kursachsischer Merkantilismus Staatswirtschaftspolitik mit einem produktionszentrierten Ansatz In Gunter Bayerl Wolfhard Weber Sozialgeschichte der Technik Ulrich Troitzsch zum 60 Geburtstag Waxmann Verlag Munster 1998 ISBN 978 3 8309 5587 0 S 128 Karin Zachmann Kursachsischer Merkantilismus Staatswirtschaftspolitik mit einem produktionszentrierten Ansatz In Gunter Bayerl Wolfhard Weber Sozialgeschichte der Technik Ulrich Troitzsch zum 60 Geburtstag Waxmann Verlag Munster 1998 S 127 Andre Thieme 1423 Die Ubertragung der sachsischen Kurwurde an die Wettiner In Reinhardt Eigenwill Hrsg Zasuren sachsischer Geschichte Sax Verlag Beucha 2010 S 42 67 hier S 47 Matthias Springer Die Sachsen Kohlhammer Stuttgart 2004 ISBN 3 17 016588 7 S 13 16 Reiner Gross Die Wettiner Kohlhammer Verlag Stuttgart 2007 S 70 Andre Thieme 1423 Die Ubertragung der sachsischen Kurwurde an die Wettiner In Reinhardt Eigenwill Hrsg Zasuren sachsischer Geschichte Sax Verlag Beucha 2010 S 42 67 hier S 48 Andre Thieme 1423 Die Ubertragung der sachsischen Kurwurde an die Wettiner In Reinhardt Eigenwill Hrsg Zasuren sachsischer Geschichte Sax Verlag Beucha 2010 S 42 67 hier S 49 Mathias Tullner Geschichte Sachsen Anhalts C H Beck Munchen 2008 S 28 Mathias Tullner Geschichte Sachsen Anhalts C H Beck Munchen 2008 S 13 Enno Bunz Die Kurfursten von Sachsen bis zur Leipziger Teilung 1423 1485 In Frank Lothar Kroll Hrsg Die Herrscher Sachsens Markgrafen Kurfursten Konige 1089 1918 C H Beck Munchen 2007 S 39 54 hier S 41 Mathias Tullner Geschichte Sachsen Anhalts C H Beck Munchen 2008 S 30 Enno Bunz Die Kurfursten von Sachsen bis zur Leipziger Teilung 1423 1485 In Frank Lothar Kroll Hrsg Die Herrscher Sachsens Markgrafen Kurfursten Konige 1089 1918 C H Beck Munchen 2007 S 39 54 hier S 41 Reiner Gross Geschichte Sachsens Edition Leipzig Sonderausgabe der Sachsischen Landeszentrale fur politische Bildung Dresden Leipzig 2012 Kapitel II Das albertinische Herzogtum Sachsen 1458 bis 1547 Von der Leipziger Teilung bis zum Schmalkaldischen Krieg S 13 29 hier S 27 Reiner Gross Geschichte Sachsens Edition Leipzig Sonderausgabe der Sachsischen Landeszentrale fur politische Bildung Dresden Leipzig 2012 Kapitel II Das albertinische Herzogtum Sachsen 1458 bis 1547 Von der Leipziger Teilung bis zum Schmalkaldischen Krieg S 13 29 hier S 28 Heiko Jadatz Sachsische Landesherrschaft contra Wittenberger Reformation In Denkstrome Journal der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Heft 4 2010 S 121 132 hier S 124 online Swen Steinberg Leipziger Kaufleute Ein gruppenbiografischer Blick auf die wirtschaftlichen Akteure der via regia In Winfried Muller Swen Steinberg Menschen unterwegs Die via regia und ihre Akteure Essayband zur 3 Sachsischen Landesausstellung Sandstein Verlag Dresden 2011 S 32 39 Uwe Schirmer Die Ernestinischen Kurfursten bis zum Verlust der Kurwurde 1485 1547 In Frank Lothar Kroll Hrsg Die Herrscher Sachsens Markgrafen Kurfursten Konige 1089 1918 C H Beck Munchen 2007 S 55 75 hier S 60 Michael Richter Die Bildung des Freistaates Sachsen Friedliche Revolution Foderalisierung deutsche Einheit 1989 90 Schriften des Hannah Arendt Instituts Band 24 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 S 32 Karlheinz Blaschke Beitrage zur Verfassungs und Verwaltungsgeschichte Sachsens Aus Anlass seines 75 Geburtstages herausgegeben von Uwe Schirmer und Andre Thieme Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2002 S 323 335 speziell S 327 zu den Modalitaten Erstabdruck Die Lepiziger Teilung der wettinischen Lander von 1485 In Sachsische Heimatblatter Band 31 1985 S 276 280 Reiner Gross Die Wettiner Kohlhammer Verlag Stuttgart 2007 S 84 Enno Bunz Die Kurfursten von Sachsen bis zur Leipziger Teilung 1423 1485 In Frank Lothar Kroll Hrsg Die Herrscher Sachsens Markgrafen Kurfursten Konige 1089 1918 C H Beck Munchen 2007 S 39 54 hier S 54 f Karlheinz Blaschke Beitrage zur Verfassungs und Verwaltungsgeschichte Sachsens Aus Anlass seines 75 Geburtstages herausgegeben von Uwe Schirmer und Andre Thieme Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2002 S 465 476 hier S 467 deutscher Erstabdruck Finanzwesen und Staatsrason in Kursachsen zu Beginn der Neuzeit In Der Staat Band 25 Nummer 3 1986 S 373 383 Karlheinz Blaschke Sachsen im Zeitalter der Reformation Schriften des Vereins fur Reformationsgeschichte Nummer 185 Jahrgang 75 76 Mohn Gutersloh 1970 S 65 Reiner Gross Die Wettiner Kohlhammer Verlag Stuttgart 2007 S 121 124 Reiner Gross Die Wettiner Kohlhammer Verlag Stuttgart 2007 S 121 Lars Arne Dannenberg Matthias Donath Landschaft und Geschichte zwischen Elbe und Elster In Arbeitsgemeinschaft Stadte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg Hrsg Reformation zwischen Elbe und Elster Brandenburgische Universitatsdruckerei Potsdam 2016 S 5 PDF Rudolf Kotschke Die Landesverwaltungsreform im Kurstaat Sachsen unter Kurfurst Moritz 1547 48 In Zeitschrift des Vereins fur thuringische Geschichte und Altertumskunde Neue Folge Band 34 1940 S 191 217 hier S 197 Digitalisat Sachsisches Staatsarchiv Hrsg Die Bergverwaltung entsteht auf archiv sachsen de Abgerufen am 6 September 2017 Reiner Gross Die Wettiner Kohlhammer Verlag Stuttgart 2007 S 122 Gerhard Buchda Heiner Luck Kursachsische Konstitutionen In Albrecht Cordes u a Hrsg Handworterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte 2 Auflage 18 Lieferung Erich Schmidt Berlin 2013 Sp 354 361 hier Sp 354 Reiner Gross Die Wettiner Kohlhammer Verlag Stuttgart 2007 S 123 Michael Richter Die Bildung des Freistaates Sachsen Friedliche Revolution Foderalisierung deutsche Einheit 1989 90 Schriften des Hannah Arendt Instituts Band 24 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 S 33 Martina Schattkowsky Die sachsischen Konstitutionen von 1572 Ein Gesetzeswerk zwischen Bauernschutz und Herrschaftskompromis In Winfried Muller Martina Schattkowsky Dirk Syndram Hrsg Kurfurst August von Sachsen Ein nachreformatorischer Friedensfurst zwischen Territorium und Reich Beitrage zur wissenschaftlichen Tagung vom 9 bis 11 Juli 2015 in Torgau und Dresden Sandstein Verlag Dresden 2017 ISBN 978 3 95498 302 5 S 110 121 Gunther Franz Der Dreissigjahrige Krieg und das deutsche Volk Untersuchungen zur Bevolkerungs und Agrargeschichte 4 neubearbeitete und vermehrte Auflage Lucius amp Lucius Stuttgart 1979 S 17 Michael Weise Mobilitat Geschwindigkeit und Gewalt die kroatischen Reiter in Brandenburg und Sachsen In Matthias Asche Marco Kollenberg Antje Zeiger Hrsg Halb Europa in Brandenburg Der Dreissigjahrige Krieg und seine Folgen Lukas Verlag Berlin 2020 S 80 94 hier S 87f Karlheinz Blaschke Bevolkerungsgeschichte von Sachsen bis zur Industriellen Revolution Bohlau Weimar 1967 S 96 Etwa Gunther Franz Der Dreissigjahrige Krieg und das deutsche Volk Untersuchungen zur Bevolkerungs und Agrargeschichte 4 neubearbeitete und vermehrte Auflage Lucius amp Lucius Stuttgart 1979 S 17 f Gunther Franz Der Dreissigjahrige Krieg und das deutsche Volk Untersuchungen zur Bevolkerungs und Agrargeschichte 4 neubearbeitete und vermehrte Auflage Lucius amp Lucius Stuttgart 1979 S 17 Reiner Gross Geschichte Sachsens Edition Leipzig Sonderausgabe der Sachsischen Landeszentrale fur politische Bildung Dresden Leipzig 2012 Kapitel IV Kursachsen 1648 bis 1694 Vom Testament Johann Georgs I bis zum Tod Johann Georgs IV S 101 122 hier S 104f Reiner Gross Geschichte Sachsens Edition Leipzig Sonderausgabe der Sachsischen Landeszentrale fur politische Bildung Dresden Leipzig 2012 Kapitel IV Kursachsen 1648 bis 1694 Vom Testament Johann Georgs I bis zum Tod Johann Georgs IV S 101 122 hier S 108f Rene Hanke Bruhl und das Renversement des alliances Die antipreussische Aussenpolitik des Dresdener Hofes 1744 1756 Historia profana et ecclesiastica Geschichte und Kirchengeschichte zwischen Mittelalter und Moderne Bd 15 LIT Munster Hamburg Berlin London 2006 ISBN 978 3 8258 9455 9 Einleitung S 1 Reiner Gross Geschichte Sachsens Edition Leipzig Sonderausgabe der Sachsischen Landeszentrale fur politische Bildung Dresden Leipzig 2012 Kapitel IV Kursachsen 1648 bis 1694 Vom Testament Johann Georgs I bis zum Tod Johann Georgs IV S 101 122 hier S 109 Josef Matzerath Das sogenannte Augusteische Zeitalter in Sachsen In Uwe John Josef Matzerath Hrsg Landesgeschichte als Herausforderung und Programm Karlheinz Blaschke zum 70 Geburtstag Quellen und Forschungen zur sachsischen Geschichte Band 15 Steiner Stuttgart 1997 S 443 458 Karl Czok August der Starke und Kursachsen Koehler amp Amelang Leipzig 1987 S 208 Athlet Mazen und Bonvivant in Die Zeit 1994 Ausgabe 18 Reiner Gross Geschichte Sachsens Sonderausgabe der Sachsischen Landeszentrale fur politische Bildung Edition Leipzig Dresden Leipzig 2012 Kapitel V Das augusteische Zeitalter 1694 bis 1763 Vom Regierungsantritt Friedrichs Augusts I bis zum Frieden von Hubertusburg S 123 159 hier S 135 Reiner Gross Geschichte Sachsens Sonderausgabe der Sachsischen Landeszentrale fur politische Bildung Edition Leipzig Dresden Leipzig 2012 Kapitel V Das augusteische Zeitalter 1694 bis 1763 Vom Regierungsantritt Friedrichs Augusts I bis zum Frieden von Hubertusburg S 123 159 hier S 136 Karl Czok August der Starke und Kursachsen Koehler amp Amelang Leipzig 1987 S 263 Reiner Gross Geschichte Sachsens Sonderausgabe der Sachsischen Landeszentrale fur politische Bildung Edition Leipzig Dresden Leipzig 2012 Kapitel V Das augusteische Zeitalter 1694 bis 1763 Vom Regierungsantritt Friedrichs Augusts I bis zum Frieden von Hubertusburg S 123 159 hier S 134 Karl Czok August der Starke und Kursachsen Koehler amp Amelang Leipzig 1987 S 209 Reiner Gross Geschichte Sachsens Sonderausgabe der Sachsischen Landeszentrale fur politische Bildung Edition Leipzig Dresden Leipzig 2012 Kapitel V Das augusteische Zeitalter 1694 bis 1763 Vom Regierungsantritt Friedrichs Augusts I bis zum Frieden von Hubertusburg S 123 159 hier S 148 Werner Plumpe Ein historisches Lehrstuck von Staatsverschuldung und Finanzpolitik Das kursachsische Retablissement von 1763 In Otto Depenheuer Hrsg Staatssanierung durch Enteignung Legitimation und Grenzen staatlichen Zugriffs auf das Vermogen seiner Burger Springer Verlag Berlin 2014 S 7 21 hier S 14 Karl Czok August der Starke und Kursachsen Koehler amp Amelang Leipzig 1987 S 200 Reiner Gross Geschichte Sachsens Sonderausgabe der Sachsischen Landeszentrale fur politische Bildung Edition Leipzig Dresden Leipzig 2012 Kapitel V Das augusteische Zeitalter 1694 bis 1763 Vom Regierungsantritt Friedrich Augusts I bis zum Frieden von Hubertusburg S 123 159 hier S 156 Frantisek Stellner Zu den Ergebnissen des siebenjahrigen Kriegs in Europa In Prague Papers on History of International Relations Band 4 2000 S 85 98 hier S 92 PDF 7 36 MB Rene Hanke Bruhl und das Renversement des alliances Die antipreussische Aussenpolitik des Dresdener Hofes 1744 1756 Historia profana et ecclesiastica Geschichte und Kirchengeschichte zwischen Mittelalter und Moderne Bd 15 LIT Munster Hamburg Berlin London 2006 ISBN 978 3 8258 9455 9 Einleitung S 4 Volker Ullrich Das doppelte Preussen Glanzend erzahlt gerecht im Urteil Christopher Clarks Meisterwerk uber den Hohenzollernstaat Rezension des Buches Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 von Christopher Clark In Die Zeit Nr 8 2007 15 Februar 2007 Online auf zeit de abgerufen am 5 September 2017 Karl Czok August der Starke und Kursachsen Koehler amp Amelang Leipzig 1987 S 273 Reiner Gross Geschichte Sachsens Sonderausgabe der Sachsischen Landeszentrale fur politische Bildung Edition Leipzig Dresden Leipzig 2012 Kapitel V Das augusteische Zeitalter 1694 bis 1763 Vom Regierungsantritt Friedrichs Augusts I bis zum Frieden von Hubertusburg S 123 159 hier S 150f Reiner Gross Geschichte Sachsens Sonderausgabe der Sachsischen Landeszentrale fur politische Bildung Edition Leipzig Dresden Leipzig 2012 Kapitel V Das augusteische Zeitalter 1694 bis 1763 Vom Regierungsantritt Friedrichs Augusts I bis zum Frieden von Hubertusburg S 123 159 hier S 152 Maltzan Hans Dietrich von Kurzubersicht bei deutsche biographie de Marcus von Salisch Treue Deserteure Das kursachsische Militar und der Siebenjahrige Krieg R Oldenbourg Verlag Munchen 2009 Vorwort S 7 8 hier S 7 Reiner Gross Geschichte Sachsens Sonderausgabe der Sachsischen Landeszentrale fur politische Bildung Edition Leipzig Dresden Leipzig 2012 Kapitel V Das augusteische Zeitalter 1694 bis 1763 Vom Regierungsantritt Friedrichs Augusts I bis zum Frieden von Hubertusburg S 123 159 hier S 153 Marcus von Salisch Treue Deserteure Das kursachsische Militar und der Siebenjahrige Krieg R Oldenbourg Verlag Munchen 2009 Kapitel VI Kriegsende und Neuansatze zum Neuaufbau des Heeres S 271 286 hier S 274 Frantisek Stellner Zu den Ergebnissen des siebenjahrigen Kriegs in Europa In Prague Papers on History of International Relations Band 4 2000 S 85 98 hier S 86 91 Digitalisat als PDF Memento vom 20 Oktober 2013 im Internet Archive 7 36 MB Frank Metasch Moderne Formen staatlicher Geldschopfung Die erfolgreiche Einfuhrung von Papiergeld in Sachsen 1772 In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Sachsen zwischen 1763 und 1813 Dresdner Hefte Nr 114 Sandstein Dresden 2013 S 72 80 hier S 74 77 Winfried Muller Das sachsische Retablissement nach 1763 Ziele und Grenzen einer Staatsreform In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Sachsen zwischen 1763 und 1813 Dresdner Hefte Nr 114 Sandstein Dresden 2013 S 14 24 hier S 15 17 19 Jorg Feldkamp Wie Phonix aus der Asche Die neuen Wissenschaften und der Beginn der industriellen Revolution in Sachsen In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Sachsen zwischen 1763 und 1813 Dresdner Hefte Nr 114 Sandstein Dresden 2013 S 54 63 Winfried Muller Das sachsische Retablissement nach 1763 Ziele und Grenzen einer Staatsreform In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Sachsen zwischen 1763 und 1813 Dresdner Hefte Nr 114 Sandstein Dresden 2013 S 14 24 hier S 18 20 Winfried Muller Das sachsische Retablissement nach 1763 Ziele und Grenzen einer Staatsreform In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Sachsen zwischen 1763 und 1813 Dresdner Hefte Nr 114 Sandstein Dresden 2013 S 14 24 hier S 21 Marcus von Salisch Treue Deserteure Das kursachsische Militar und der Siebenjahrige Krieg Militargeschichtliche Studien Band 41 Oldenbourg Munchen 2008 S 283 Zum Strassenbaumandat von 1781 siehe Frauke Granitz Landverkehrswege als Faktoren der Entwicklung der Kulturlandschaft und des Strassenwesens im Kurfurstentum Sachsen von 1648 bis 1800 Der Beispielstrassenzug Leipzig Deutscheinsiedel Dissertation TU Chemnitz Chemnitz 2007 S 192 208 und passim online Thomas Nicklas Reformansatze im Zeichen der Okonomie Kursachsens Retablissement In Eberhard Laux Karl Teppe Hrsg Der neuzeitliche Staat und seine Verwaltung Beitrage zur Entwicklungsgeschichte seit 1700 Nassauer Gesprache der Freiherr vom Stein Gesellschaft Band 5 Franz Steiner Verlag Stuttgart 1998 S 96 Johannes Burkhart Der Hubertusburger Frieden eine sachsische Niederlage In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Sachsen zwischen 1763 und 1813 Dresdner Hefte Nr 114 Sandstein Dresden 2013 S 4 13 Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen Europaischen Staaten in Hinsicht ihrer Grosse Bevolkerung Kulturverhaltnisse Handlung Finanz und Militarverfassung und ihrer aussereuropaischen Besitzungen Heft 2 Vieweg Braunschweig 1805 S 22 Digitalisat Memento vom 12 Juni 2007 im Internet Archive Eine Auflistung der Landes und Bevolkerungsteile die an Preussen abgetreten werden mussten bietet Johann Ludwig Kluber Acten des Wiener Congresses in den Jahren 1814 und 1815 Band 7 Heft 25 Palm Erlangen 1817 S 139 140 Digitalisat siehe auch Josef Matzerath Adelsprobe an der Moderne Sachsischer Adel 1763 1866 Entkonkretisierung einer traditionellen Sozialformation Vierteljahrschrift fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte Beiheft 183 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2006 S 28 f Winfried Muller Sachsen ware jedoch am nutzlichsten Das Kalkul Friedrichs II und seiner Nachfolger In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Sachsen und Preussen Geschichte eines Dualismus Dresdner Hefte Nr 111 Dresden 2012 ISBN 978 3 944019 00 0 S 4 16 hier S 15 Volker Titel Was soll uns der Staat Diskussionen sachsischer Unternehmer um Aufgaben und Kompetenzen staatlicher Einflussnahme auf wirtschaftliches Handeln im 19 Jahrhundert In Ulrich Hess Petra Listewnik Michael Schafer Hrsg Wirtschaft und Staat in Sachsens Industrialisierung 1750 1930 Beitrage zur Wirtschaftsgeschichte Sachsens Band 3 Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2003 S 139 Hartmut Zwahr Zur Entstehung und Typologie sachsischer Unternehmer in der Zeit des Durchbruchs der Industriewirtschaft In Ulrich Hess Michael Schafer Hrsg Unternehmer in Sachsen Aufstieg Krise Untergang Neubeginn Leipziger Universitatsverlag Leipzig 1998 S 21 30 hier S 22 24 Volker Titel Was soll uns der Staat Diskussionen sachsischer Unternehmer um Aufgaben und Kompetenzen staatlicher Einflussnahme auf wirtschaftliches Handeln im 19 Jahrhundert In Ulrich Hess Petra Listewnik Michael Schafer Hrsg Wirtschaft und Staat in Sachsens Industrialisierung 1750 1930 Beitrage zur Wirtschaftsgeschichte Sachsens Band 3 Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2003 S 139 Karin Zachmann Kursachsischer Merkantilismus Staatswirtschaftspolitik mit einem produktionszentrierten Ansatz In Gunter Bayerl Wolfhard Weber Sozialgeschichte der Technik Ulrich Troitzsch zum 60 Geburtstag Waxmann Verlag Munster 1998 S 122 Wolfram Fischer Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung Aufsatze Studien Vortrage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1972 S 468 Digitalisat Gunter Bayerl Peripherie als Schicksal und Chance Studien zur neueren Geschichte der Niederlausitz Waxmann Verlag 2011 S 203 Karl Czok August der Starke und Kursachsen Koehler amp Amelang Leipzig 1987 S 132 Karin Zachmann Kursachsischer Merkantilismus Staatswirtschaftspolitik mit einem produktionszentrierten Ansatz In Gunter Bayerl Wolfhard Weber Sozialgeschichte der Technik Ulrich Troitzsch zum 60 Geburtstag Waxmann Verlag Munster 1998 S 128 Hartmut Zwahr Zur Entstehung und Typologie sachsischer Unternehmer in der Zeit des Durchbruchs der Industriewirtschaft In Ulrich Hess Michael Schafer Hrsg Unternehmer in Sachsen Aufstieg Krise Untergang Neubeginn Leipziger Universitatsverlag Leipzig 1998 S 21 30 hier S 22 24 Wolfram Fischer Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung Aufsatze Studien Vortrage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1972 S 467 f Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen Europaischen Staaten in Hinsicht ihrer Grosse Bevolkerung Kulturverhaltnisse Handlung Finanz und Militarverfassung und ihrer aussereuropaischen Besitzungen Heft 2 Vieweg Braunschweig 1805 S 26 Digitalisat Memento vom 12 Juni 2007 im Internet Archive Franz Mathis Die deutsche Wirtschaft im 16 Jahrhundert Enzyklopadie deutscher Geschichte Band 11 Oldenbourg Verlag Munchen 1992 S 30 Johann Gottfried Hunger Denkwurdigkeiten zur Finanzgeschichte von Sachsen Oder neubearbeitete Geschichte der Abgaben in den Chursachsischen Staaten Weygand Leipzig 1790 S 187 Digitalisat Johann Gottfried Hunger Denkwurdigkeiten zur Finanzgeschichte von Sachsen Oder neubearbeitete Geschichte der Abgaben in den Chursachsischen Staaten Weygand Leipzig 1790 S 187 190 Johann Gottfried Hunger Denkwurdigkeiten zur Finanzgeschichte von Sachsen Oder neubearbeitete Geschichte der Abgaben in den Chursachsischen Staaten Weygand Leipzig 1790 S 187 f Danny Weber der grosste Kaufmann des ganzen heiligen Romischen Reiches Die Geschafte des Handels und Bankhauses Frege amp Comp in Leipzig 1739 1815 16 Rede anlasslich der Verleihung des Horst Springer Preises 2007 Digitale Bibliothek der Friedrich Ebert Stiftung 2007 S 4 PDF Wolfram Fischer Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung Aufsatze Studien Vortrage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1972 S 469 471 a b Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen Europaischen Staaten in Hinsicht ihrer Grosse Bevolkerung Kulturverhaltnisse Handlung Finanz und Militarverfassung und ihrer aussereuropaischen Besitzungen Heft 2 Vieweg Braunschweig 1805 S 27 Digitalisat Memento vom 12 Juni 2007 im Internet Archive Karl Czok August der Starke und Kursachsen Koehler amp Amelang Leipzig 1987 S 18 f Rudolf Boch Staat und Wirtschaft im 19 Jahrhundert Enzyklopadie deutscher Geschichte Band 70 Oldenbourg Verlag Munchen 2004 S 1 Rudolf Forberger Tschirnhaus und das sachsische Manufakturwesen In Eduard Winter Hrsg E W von Tschirnhaus und die Fruhaufklarung in Mittel und Osteuropa Quellen und Studien zur Geschichte Osteuropas Band 7 Akademie Verlag Berlin 1960 S 216 Reiner Gross Die Wettiner Kohlhammer Verlag Stuttgart 2007 S 76 Uwe Schirmer Die Ernestinischen Kurfursten bis zum Verlust der Kurwurde 1485 1547 In Frank Lothar Kroll Hrsg Die Herrscher Sachsens Markgrafen Kurfursten Konige 1089 1918 C H Beck Munchen 2007 S 55 75 hier S 61 f Karl Czok August der Starke und Kursachsen Koehler amp Amelang Leipzig 1987 S 19 Karlheinz Blaschke Beitrage zur Verfassungs und Verwaltungsgeschichte Sachsens Aus Anlass seines 75 Geburtstages herausgegeben von Uwe Schirmer und Andre Thieme Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2002 S 465 476 hier S 466 deutscher Erstabdruck Finanzwesen und Staatsrason in Kursachsen zu Beginn der Neuzeit In Der Staat Band 25 Nummer 3 1986 S 373 383 Uwe Schirmer Die Ernestinischen Kurfursten bis zum Verlust der Kurwurde 1485 1547 In Frank Lothar Kroll Hrsg Die Herrscher Sachsens Markgrafen Kurfursten Konige 1089 1918 C H Beck Munchen 2007 S 55 75 hier S 62 Karlheinz Blaschke Beitrage zur Verfassungs und Verwaltungsgeschichte Sachsens Aus Anlass seines 75 Geburtstages herausgegeben von Uwe Schirmer und Andre Thieme Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2002 S 29 62 hier S 39 Erstabdruck Die Ausbreitung des Staates in Sachsen und der Ausbau seiner raumlichen Verwaltungsbezirke In Blatter fur deutsche Landesgeschichte Band 91 1954 S 74 109 Marcus von Salisch Treue Deserteure Das kursachsische Militar und der Siebenjahrige Krieg Militargeschichtliche Studien Band 41 Oldenbourg Munchen 2008 S 284 Anmerkung 63 Karl Czok August der Starke und Kursachsen Koehler amp Amelang Leipzig 1987 S 80 f Karlheinz Blaschke Beitrage zur Verfassungs und Verwaltungsgeschichte Sachsens Aus Anlass seines 75 Geburtstages herausgegeben von Uwe Schirmer und Andre Thieme Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2002 S 349 364 hier S 350 f Erstabdruck Die kursachsische Landesregierung In Staatliche Archivverwaltung Hrsg Forschungen aus mitteldeutschen Archiven Zum 60 Geburtstag von Hellmut Kretzschmar Schriftenreihe der Staatlichen Archivverwaltung Band 3 Rutten amp Loening Berlin 1953 S 270 284 Karlheinz Blaschke Beitrage zur Verfassungs und Verwaltungsgeschichte Sachsens Aus Anlass seines 75 Geburtstages herausgegeben von Uwe Schirmer und Andre Thieme Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2002 S 29 62 hier S 43 Erstabdruck Die Ausbreitung des Staates in Sachsen und der Ausbau seiner raumlichen Verwaltungsbezirke In Blatter fur deutsche Landesgeschichte Band 91 1954 S 74 109 Aufzahlung folgt den Reitern links auf der Website des SStA Sachsisches Staatsarchiv Hrsg Behorden und Einrichtungen der Erblande auf archiv sachsen de Abgerufen am 6 September 2017 Josef Matzerath Adelsprobe an der Moderne Sachsischer Adel 1763 1866 Entkonkretisierung einer traditionellen Sozialformation Vierteljahrschrift fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte Beiheft 183 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2006 S 27 Josef Matzerath Adelsprobe an der Moderne Sachsischer Adel 1763 1866 Entkonkretisierung einer traditionellen Sozialformation Vierteljahrschrift fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte Beiheft 183 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2006 S 28 Manfred Wilde Die Zauberei und Hexenprozesse in Kursachsen Bohlau Verlag Wien 2003 ISBN 3 412 10602 X Kapitel Gerichtsherrschaft und Quantitat S 142 192 hier S 143 Manfred Wilde Die Zauberei und Hexenprozesse in Kursachsen Bohlau Verlag Wien 2003 ISBN 3 412 10602 X Kapitel Gerichtsherrschaft und Quantitat S 142 192 hier S 144f Rex Rexheuser Die Personalunionen von Sachsen Polen 1697 1763 und Hannover England 1714 1837 ein Vergleich Otto Harrassowitz Verlag 2005 S 138 Marcus von Salisch Treue Deserteure Das kursachsische Militar und der Siebenjahrige Krieg Militargeschichtliche Studien Band 41 Oldenbourg Munchen 2008 S 284 Karlheinz Blaschke Sachsen zwischen den Reformen 1763 bis 1831 In Uwe Schirmer Hrsg Sachsen 1763 1832 Zwischen Retablissement und burgerlichen Reformen Schriften der Rudolf Kotzschke Gesellschaft Band 3 Sax Verlag Beucha 1996 S 9 23 hier S 22 Mit weiterfuhrender Literatur siehe Erich Viehofer Zur Entwicklung des Strafvollzugs in Sachsen im 18 Jahrhundert In Hinter Gittern Drei Jahrhunderte Strafvollzug in Sachsen Begleitband zur Ausstellung des Sachsischen Staatsministeriums der Justiz des Stadtmuseums Dresden und des Strafvollzugsmuseums Ludwigsburg im Stadtmuseum Dresden vom 16 Juli bis 15 Oktober 1998 Dresden 1998 S 3 19 PDF mit eigener Seitenzahlung Heinz Fengler Einleitung In 700 Jahre Munzpragung in Berlin Berlin 1976 S 20 Joachim Kruger Zwischen dem Reich und Schweden Die landesherrliche Munzpragung im Herzogtum Pommern und in Schwedisch Pommern in der fruhen Neuzeit ca 1580 1715 LIT Verlag Munster 2006 ISBN 3 8258 9768 0 S 209 Karlheinz Blaschke Die kursachsische Politik und Leipzig im 18 Jahrhundert In Wolfgang Martens Hrsg Leipzig Aufklarung und Burgerlichkeit Wolfenbutteler Studien zur Aufklarung Band 17 Lambert Schneider Heidelberg 1990 S 23 38 hier S 31 f Karlheinz Blaschke Finanzwesen und Staatsrason zu Beginn der Neuzeit In Aldo De Maddalena Hermann Kellenbenz Hrsg Finanzen und Staatsrason in Italien und Deutschland in der fruhen Neuzeit Schrifte des Italienisch Deutschen Historischen Instituts in Trient Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1992 S 179 Karlheinz Blaschke Beitrage zur Verfassungs und Verwaltungsgeschichte Sachsens Aus Anlass seines 75 Geburtstages herausgegeben von Uwe Schirmer und Andre Thieme Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2002 S 63 112 hier S 70 Erstabdruck Verwaltungsgeschichte fur Stadt und Kreisarchivare im Gebiet des ehemaligen Landes Sachsen Verbreitet als Arbeitsmaterial fur Stadt und Kreisarchive Dresden 1962 Uwe Schirmer Die finanziellen Einkunfte Albrechts des Beherzten 1485 1500 In Andre Thieme Hrsg Herzog Albrecht der Beherzte 1443 1500 Ein sachsischer Furst im Reich und in Europa Bohlau Koln Weimar 2002 S 143 176 hier S 175 f Rene Hanke Bruhl und das Renversement des alliances Die antipreussische Aussenpolitik des Dresdener Hofes 1744 1756 Historia profana et ecclesiastica Band 15 Lit Munster u a 2006 ISBN 978 3 8258 9455 9 S 22 Marcus von Salisch Treue Deserteure Das kursachsische Militar und der Siebenjahrige Krieg Militargeschichtliche Studien Band 41 Oldenbourg Munchen 2008 S 284 Anm 64 Karin Zachmann Kursachsischer Merkantilismus Staatswirtschaftspolitik mit einem produktionszentrierten Ansatz In Gunter Bayerl Wolfhard Weber Sozialgeschichte der Technik Ulrich Troitzsch zum 60 Geburtstag Waxmann Verlag Munster 1998 S 122 Karin Zachmann Kursachsischer Merkantilismus Staatswirtschaftspolitik mit einem produktionszentrierten Ansatz In Gunter Bayerl Wolfhard Weber Sozialgeschichte der Technik Ulrich Troitzsch zum 60 Geburtstag Waxmann Verlag Munster 1998 S 129 a b Karin Zachmann Kursachsischer Merkantilismus Staatswirtschaftspolitik mit einem produktionszentrierten Ansatz In Gunter Bayerl Wolfhard Weber Sozialgeschichte der Technik Ulrich Troitzsch zum 60 Geburtstag Waxmann Verlag Munster 1998 S 130 Karin Zachmann Kursachsischer Merkantilismus Staatswirtschaftspolitik mit einem produktionszentrierten Ansatz In Gunter Bayerl Wolfhard Weber Sozialgeschichte der Technik Ulrich Troitzsch zum 60 Geburtstag Waxmann Verlag Munster 1998 S 127 Karlheinz Blaschke Beitrage zur Verfassungs und Verwaltungsgeschichte Sachsens Aus Anlass seines 75 Geburtstages herausgegeben von Uwe Schirmer und Andre Thieme Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2002 S 63 112 hier S 71 Erstabdruck Verwaltungsgeschichte fur Stadt und Kreisarchivare im Gebiet des ehemaligen Landes Sachsen Verbreitet als Arbeitsmaterial fur Stadt und Kreisarchive Dresden 1962 Karin Zachmann Kursachsischer Merkantilismus Staatswirtschaftspolitik mit einem produktionszentrierten Ansatz In Gunter Bayerl Wolfhard Weber Sozialgeschichte der Technik Ulrich Troitzsch zum 60 Geburtstag Waxmann Verlag Munster 1998 S 129 Wolfgang Behringer Der Fahrplan der Welt Anmerkungen zu den Anfangen der europaischen Verkehrsrevolution In Hans Liudger Dienel Helmuth Trischler Hrsg Geschichte der Zukunft des Verkehrs Verkehrskonzepte von der fruhen Neuzeit bis zum 21 Jahrhundert Beitrage zur historischen Verkehrsforschung Band 1 Campus Frankfurt a M 1997 S 40 57 hier S 49 Siehe dazu Website der Festung Konigstein Panorama Luther 1517 auf der Website der Tourist Information der Lutherstadt Wittenberg Abgerufen am 5 September 2017 Grab von Kurfurst Rudolf II in Lutherstadt Wittenberg entdeckt Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Burg der askanischen Herzogen in Wittenberg wiederentdeckt PDF undatierte Pressemitteilung aus dem Jahr 2005 Abgerufen am 5 September 2017 Homepage des Dresdner Lehrstuhls fur Sachsische Landesgeschichte der TU Dresden Kurfurstenkollegium des Heiligen Romischen Reiches Goldene Bulle Karls IV Mainz Trier Koln Rheinpfalz Sachsen Brandenburg BohmenKurwurde im 17 Jahrhundert Bayern 1623 Hannover 1692 Reichsdeputationshauptschluss 1803 Hessen Baden Regensburg Salzburg Wurttemberg Normdaten Geografikum GND 4051176 5 lobid OGND AKS VIAF 201974690 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurfurstentum Sachsen amp oldid 234368165