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Der Begriff der Hochmittelalterlichen Ostsiedlung beziehungsweise des mittelalterlichen Landesbaus auch Deutsche Ostsiedlung oder einfach Ostsiedlung bezeichnet die Einwanderung uberwiegend deutschsprachiger Siedler in die ostlichen Randgebiete des Heiligen Romischen Reiches wahrend des Hochmittelalters und die damit einhergehenden Veranderungen der Siedlungs und Rechtsstrukturen in den Einwanderungsgebieten Bei diesen handelt es sich um die seit etwa 1000 n Chr uberwiegend slawisch und teilweise baltisch bewohnten Gebiete ostlich von Saale und Elbe sowie in Niederosterreich der Steiermark und in Karnten bis hin ins Baltikum nach Bohmen Polen Ungarn Rumanien und Moldawien Die wissenschaftliche Fachliteratur verwendet fur den Vorgang seit den 1970er Jahren zunehmend den Begriff des Hochmittelalterlichen Landesausbaus und bezeichnet das Siedlungsgebiet als Germania Slavica Hochmittelalterlicher Landesausbau in der Germania Slavica In der Mediavistik wird der fruher oft benutzte Begriff Deutsche Ostkolonisation seit Mitte des 20 Jahrhunderts aufgrund der sprachlichen Nahe zum Kolonialismus der Neuzeit kaum noch verwendet 1 Deutsche Ostsiedlung Historischer Schul Atlas 1893 Ungefahre grob schematische sprachliche Verhaltnisse vor Beginn der Ostsiedlung 895 links und am Ende des Prozesses um 1400 rechts In dem raumlich nicht klar einzugrenzenden Einwanderungsgebiet wurden Stadte und Kolonistendorfer meistens nach Magdeburger Recht und seinen Varianten Neumarkter Recht und Kulmer Recht nahe der Ostsee auch nach Lubecker Recht und im heutigen West und Sud Tschechien Ost Osterreich Slowenien und einigen Regionen des damaligen Ungarn auch nach Nurnberger Recht und anderen suddeutschen Rechtsvorbildern angelegt sowie bestehende Dorfer und fruhstadtische Siedlungen erweitert und umstrukturiert In den reichsnahen ehemaligen Marken dem sudlichen Ostseeraum und Schlesien wurde die westslawische Vorbevolkerung bis auf wenige Enklaven assimiliert In Polen teilweise aber auch in der Oberlausitz gingen die deutschsprachigen Neusiedler in der slawischen Mehrheitsbevolkerung auf und die nicht deutsche Bevolkerung ubernahm die deutschrechtliche Umstrukturierung In den Regionen zwischen Elbe und Oder sowie im Baltikum trug der Prozess gerade zu Anfang bis etwa 1150 Zuge einer Eroberung und gewaltsamen Missionierung andernorts zeichnete sich durch die Initiative einheimischer Grundherren eine eher friedliche Besiedlung ab Neue Siedler und Bauernstellen aufgrund des Bevolkerungswachstums im Altsiedelland entstanden nach einer Fruhphase seit dem 7 Jahrhundert verstarkt ab der Mitte des 10 Jahrhunderts zunachst in Katalonien und wurden bis nach Osteuropa vorgeschoben 2 Die Siedlungsbewegung hat Ursprunge im Fruhmittelalter doch erst seit Mitte des 12 Jahrhunderts im Hochmittelalter kam es zu grosseren wenn auch nicht quantifizierbaren Siedlungsbewegungen von West nach Ost Die rein politische Expansion zuvor ohne nennenswerte Ansiedlungen ostlich von Elbe und Saale ist daher nur bedingt der Ostsiedlung zuzurechnen Gegen Anfang des 14 Jahrhunderts im fruhen Spatmittelalter kann der Prozess als beendet betrachtet werden Die Ostsiedlung fand somit hauptsachlich im Hochmittelalter statt Sie wird beginnend ab den 1980er Jahren als Teil eines gesamteuropaischen Intensivierungsvorgangs aus den karolingisch angelsachsischen Kernlandern bis in die Peripherie des Kontinents verstanden 3 Die ethnischen kulturellen sprachlichen und religiosen sowie wirtschaftlichen Veranderungen durch die Ostsiedlung pragten die Geschichte Ostmitteleuropas zwischen Ostsee und Karpaten bis mindestens ins 20 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Rahmenbedingungen 1 1 Historisch politische Vorgeschichte 1 1 1 10 und 11 Jahrhundert 1 1 2 Ab dem 12 Jahrhundert 1 2 Gesellschaftlicher demographischer und rechtlicher Rahmen 1 3 Naturliche technische und agrarische Rahmenbedingungen 2 Aspekte der Ostsiedlung 2 1 Bevolkerung 2 1 1 Alteingesessene 2 1 2 Neusiedler 2 2 Sprachaustausch 2 2 1 Beispiele 2 2 2 Ostwanderung der Dialektgrenzen 2 2 3 Ortsnamen 2 3 Techniktransfer 2 3 1 Deichbau und Entwasserung 2 3 2 Ackerbaugerate 2 3 3 Topfereihandwerk 2 4 Architektur 2 4 1 Typus des Umgebindehauses 2 5 Dorfformen und Flursysteme 2 5 1 Dorfformen 2 5 1 1 Forschungsmethoden 2 5 1 2 Kritik 2 5 2 Flurtypen 2 5 2 1 Blockflur 2 5 2 2 Gewannflur 2 6 Veranderung der Stadte 2 6 1 Stadtgrundungen 2 6 2 Rolle der Stadtrechte 2 6 2 1 Ausbreitung der deutschen Stadtrechte 2 6 2 2 Veranderungen der Stadtrechtsfamilien in den neuen Siedlungsgebieten 2 6 2 3 Rechtliche Unterschiede zwischen Alt und Neusiedlern 2 7 Veranderung im religiosen Bereich 3 Europaischer Kontext und regionale Entwicklungen 4 Endpunkte 5 Begriffsgeschichte 6 Forschungsgeschichte 7 Quellensammlungen in Ubersetzung 8 Literatur 9 Weblinks 10 AnmerkungenRahmenbedingungen BearbeitenEine historisch politische Ereignisgeschichte vor Einsetzen der Siedlungsbewegung ist nur in Verbindung mit den strukturellen Vorbedingungen der deutschen Ostsiedlung zu sehen Zusammen bilden sie die Rahmenbedingungen des beschriebenen historischen Prozesses Historisch politische Vorgeschichte Bearbeiten Da der Prozess der Ostsiedlung ausserhalb des Baltikums nur in seiner Fruhphase mit militarisch politischen Eroberungen verbunden war und in aller Regel auf Initiative auch der slawischen Landesherren nicht aber der romisch deutschen Konige erfolgte ist eine chronologische an Ereignissen orientierte Gesamtdarstellung wenig sinnvoll und auch kaum moglich Allerdings existiert bis zur Mitte des 12 Jahrhunderts eine chronologische Reihe von Entwicklungen die den Hintergrund vor dem eigentlichen Einsetzen der Siedlungsbewegung bildet 10 und 11 Jahrhundert Bearbeiten Sclavinia Germania Gallia und Roma huldigen Kaiser Otto III um 1000 Unter den Ottonen und Saliern wurden Unterwerfungsfeldzuge jenseits der ostlichen Reichsgrenzen gefuhrt Diese fanden in einem Gebiet statt das im Westen etwa durch die Linie Elbe Saale Naab und im Osten durch Oder Bober Queis und Moldau begrenzt wird In den eroberten Gebieten richtete man Grenzmarken ein Burgen wurden besetzt oder neu errichtet sie dienten der militarischen Kontrolle und der Eintreibung von Tributen Ein Zuzug von Neusiedlern blieb aber aus Diese Phase ist daher treffender als Ostexpansion statt Ostsiedlung zu bezeichnen Die Christianisierung beschrankte sich auf massenhafte Zwangstaufen und die Errichtung von Missionsbistumern wie Oldenburg Brandenburg oder Havelberg Die Entwicklung eines Pfarrkirchensystems erfolgte erst mit der Ansiedlung deutscher Kolonisten ab der 2 Halfte des 12 Jahrhunderts Allerdings ging immer wieder die Kontrolle uber bereits eroberte Gebiete verloren Besonders gravierende Folgen hatten der Slawenaufstand von 983 und eine Erhebung der Abodriten ab 1066 Ausserdem gerieten die deutschen Herrscher im Gebiet zwischen Elbe und Oder zunehmend in Konkurrenz mit den Fursten von Polen die ebenfalls ein starkes Interesse an der Unterwerfung und Eroberung der wendischen Gebiete hatten Besonders erfolgreich war dabei der erste polnische Konig Boleslaw I Chrobry Das Evangeliar Ottos III zeigt vier Frauengestalten die dem Kaiser huldigen darunter erstmals auch Sclavinia der slawische Teil Europas Ab dem 12 Jahrhundert Bearbeiten Ein erster Ansatz zur Besiedlung des Landes ostlich der Saale findet sich in dem umstrittenen Aufruf zum Kampf gegen die Wenden epistola pro auxilio adversus paganos slavos 1108 der vermutlich aus dem Magdeburger Raum stammte und den Kreuzzug gegen die Heiden erstmals mit der Aussicht auf lohnende Landgewinne fur Neusiedler verband Allerdings blieb der Aufruf ohne erkennbare Wirkung weder erfolgten Kriegszuge gegen die Wenden noch eine Besiedlung ihrer Gebiete Seit 1124 kam es zu ersten Ansiedlungen von Flamen und Niederlandern in Norddeutschland bis zur Eider Darauf folgte die Eroberung des Landes der Wagrier Abodriten durch die Holsten beziehungsweise Holsteiner Stormarner und Dithmarscher 1139 die Grundung Lubecks 1143 und der Aufruf von Graf Adolf II von Schauenburg zur Besiedlung Ostholsteins im gleichen Jahr Eine bedeutende Etappe war der militarisch nur bedingt erfolgreiche Wendenkreuzzug von 1147 ein Nebenunternehmen des Zweiten Kreuzzugs Ihm folgte 1157 die Eroberung der Mark Brandenburg durch Albrecht den Baren den ersten Markgrafen von Brandenburg Im 12 Jahrhundert wurde auch die Mark Meissen das spatere Kurfurstentum Sachsen von Deutschen besiedelt Ein weiteres Siedlungsgebiet entstand in Siebenburgen Vom ausgehenden 12 Jahrhundert an wurden in Pommern der Mark Brandenburg Schlesien Bohmen Mahren spater Deutsch Bohmen und Deutsch Mahren bzw Sudetenland und den ostlichen Gebieten Osterreichs Kloster und Stadte angelegt Im Baltikum wurde im beginnenden 13 Jahrhundert von den Deutschordensrittern ein eigener Ordensstaat gegrundet Gesellschaftlicher demographischer und rechtlicher Rahmen Bearbeiten Die politischen Ereignisse fanden vor dem Hintergrund einer starken Bevolkerungszunahme ganz Europas im Hochmittelalter statt die weder durch massive Grundung von Stadten noch durch Intensivierung der bestehenden Siedlungsflachen aufgefangen werden konnte Vom 11 bis zum 13 Jahrhundert hatte die Bevolkerung in Deutschland von etwa vier auf 12 Millionen zugenommen In dieser Zeit wurde das Ackerland zunachst auf Kosten der bis dahin noch anders genutzten Flachen und der Waldareale ausgeweitet 4 Die sogenannte Binnenkolonisation in den Altsiedelgebieten z B im Odenwald reichte jedoch nicht aus Weitere Faktoren waren laut Robert Bartlett ein Uberschuss an nicht erbberechtigtem Nachwuchs des Adels dem nach dem Erfolg des Ersten Kreuzzugs die Chancen zum Erwerb neuer Landereien nicht nur im Heiligen Land sondern auch in den Peripherieregionen Europas deutlich vor Augen stand Hinzu kamen die Auflosungserscheinungen der Villikationsverfassung die eine hohere Mobilitat der Bevolkerung ermoglichte sowie ein steigender Abgabendruck auf die Bauern Naturliche technische und agrarische Rahmenbedingungen Bearbeiten Seit ungefahr dem 11 Jahrhundert ist fur Mitteleuropa eine Klimaveranderung zu beobachten die fur durchschnittlich hohere Temperaturen sorgte und als Mittelalterliche Warmzeit bekannt ist Hinzu kam der technische Fortschritt etwa durch Muhlenbau Dreifelderwirtschaft und vermehrten Getreideanbau Vergetreidung Alle diese Faktoren begunstigten den oben erwahnten Bevolkerungsanstieg und machten die Erschliessung neuer Anbauflachen attraktiv wozu auch die Siedlungskonzentration durch Verdorfung gehorte Aspekte der Ostsiedlung BearbeitenIn diesem Abschnitt werden Elemente des hochmittelalterlichen Landesausbaus vorgestellt die sich in allen betroffenen Gebieten der Germania Slavica des Baltikums sowie Ostmittel wie Sudosteuropas finden lassen Sie konnen als charakteristisch fur den Vorgang der deutschen Ostsiedlung gelten Die alten wie neuen Landesherren in Ostmitteleuropa besassen zwar viel Land dieses war jedoch in weiten Teilen nicht urbar gemacht und erbrachte somit kein Einkommen 5 Nachdem sich Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter als wenig effektiv erwiesen hatten 6 warben sie daher mit erheblichen Privilegien und Versprechen um freiwillige Neusiedler aus den alten Reichsgebieten Beginnend in den Grenzmarken siedelten die Fursten Menschen aus dem Reich an indem ihnen Landbesitz und verbesserte Rechtsstellung gewahrt wurden Dazu gehorten verbindlich festgelegte Abgaben statt unbemessener Verpflichtung die aber zunachst in den ersten Freijahren nicht zu zahlen waren und Vererbbarkeit des Hofes Von den auf den ersten Blick weitgehenden Vergunstigungen fur diese Bauern profitierten die Landbesitzer mit einer zeitlichen Verzogerung wiederum selbst indem sie uberhaupt Einnahmen aus dem Land erzielen konnten das zuvor brachgelegen hatte Die konkrete Anwerbung von Siedlern die Verteilung des Landes und die Errichtung der Siedlungen ubertrugen die Landesherren im Regelfall an sogenannte Lokatoren Diese oft dem niederen Adel oder Stadtburgertum entstammenden oft vermogenden Manner organisierten berufsmassig die Besiedlungszuge angefangen von der Werbung uber Ausrustung und Reise bis zur Rodung und Errichtung der neuen Siedlungen in der Grundungsphase Rechte und Pflichten der Lokatoren und der Neusiedler wurden in einem Lokatorenvertrag geregelt 7 Vergabe eines Lokationsauftrags durch den Landesherrn Rodungsvorgang und Hausbau der Lokator fungiert als Richter uber die Siedler Szene aus dem SachsenspiegelDas Interesse der Landesherren an Neusiedlern bringt Stephan der Heilige 1000 1038 in seinem Furstenspiegel De institutione morum auf den Punkt und mahnt seinen Sohn Imre So wie die Ansiedler aus verschiedenen Landern und Provinzen kommen ebenso bringen sie auch verschiedene Sprachen und Sitten verschieden lehrreiche Dinge und Waffen mit sich welche den koniglichen Hof zieren und verherrlichen die auswartigen Machte aber erschrecken Ein Land das nur einerlei Sprache und einerlei Sitten hat ist schwach und gebrechlich Darum mein Sohn trage ich Dir auf begegne ihnen und behandle sie anstandig damit sie bei Dir lieber weilen als anderswo 8 Dass der Werbung nicht selbstverstandlich massenhaft gefolgt wurde zeigen Ortsnamen der neuen Dorfer mit werbendem Charakter z B Schonefeld Schoneberg Schonwalde Rosenfelde Rosenthal Reichenbach Reichenberg Reichental u a m Nicht selten erhielten die neuen Siedlungen ihren Namen auch nach den Lokatoren selbst z B gibt es in Sachsen eine Vielzahl an Orten namens Dittmarsdorf Dittmannsdorf Dittersdorf und Dittersbach deren Name auf einen Lokator Di e thmar im 13 Jh zuruckgeht 9 Der hochmittelalterliche Landesausbau fand jedoch nicht nur mit deutschsprachigen Siedlern statt sondern wurde in slawisch besiedelten Gebieten wie der Altmark und im Wendland auch von der alteingesessenen slawischen Bevolkerung vorgenommen 10 Bevolkerung Bearbeiten Alteingesessene Bearbeiten Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Gabel1960 Diskussion 10 29 23 Apr 2017 CEST Phasen der deutschen Ostsiedlung nach Walter Kuhn NSDAP Mitglied und Propagandist der Germanisierung PolensDie slawischen Gebiete auch ostlich der Oder hatten vor der Ostsiedlung im Vergleich zum Altsiedelgebiet eine niedrige Bevolkerungsdichte die durch Angriffe des Ostfrankenreichs und Angriffe der Polen im Fruh und Hochmittelalter dezimiert wurde Diese Gebiete waren unterschiedlich dicht von Westslawen wie Abodriten Polen oder Tschechen bewohnt Anderswo stellten sich zum Beispiel die Alpenslawen in Karantanien unter frankische Oberhoheit um Schutz vor den Awaren zu finden Zwischen Elbe und Oder waren slawische Siedlungskammern meistens in der Umgebung von Flussen oder anderen Gewassern durch Grenzwalder voneinander getrennt Die Gebiete des heutigen Osterreichs wurden bereits ab dem 6 Jahrhundert von Bajuwaren besiedelt Zahlreiche kriegsgefangene Slawen wurden als Sklaven in den muslimischen Kulturraum verkauft Der belgische Historiker Charles Verlinden nimmt an dass diese Bevolkerungsverschiebung die bis ins 14 Jahrhundert anhielt einen bedeutsamen demographischen Faktor darstellt 11 Das Verhaltnis von Neusiedlern und autochthoner Bevolkerung wurde gleichermassen von Konkurrenz und Kooperation gepragt Der Chronist Otto von Freising etwa schrieb lobend uber den Reichtum und die Fruchtbarkeit Ungarns fragte sich aber gleichzeitig wie ein so angenehmes Land solchen Menschen ware zuviel gesagt menschlichen Ungeheuern in die Hande fallen konnte Otto von Freising Gesta Friderici 1 32 12 In der Regel wurden die Rechte und Gewohnheiten der einheimischen Bevolkerung nicht beschnitten da es genugend brachliegendes Land fur neue Ansiedlungen gab Durch neue Techniken und Werkzeuge sowie die Moglichkeit an den neuen Wirtschaftsweisen schrittweise teilzunehmen ergaben sich fur lern und assimilationsbereite Altsiedler auch neue Moglichkeiten und Anreize Allerdings wurden auch Einheimische vertrieben um Platz fur Neusiedler zu schaffen Fur das Dorf Bobelin in Mecklenburg ist z B dokumentiert dass vertriebene Wenden wiederholt das neubesiedelte Dorf uberfielen 13 Ausrottungsversuche sind aber nicht bekannt Altsiedler wurden allenfalls aus finanziellen Grunden diskriminiert Die Landesherren sahen die Verdrangung der alteingesessenen Bevolkerung aufgrund der zu erwartenden deutlich hoheren Einnahmen aus der Neubesiedlung als finanziellen Anreiz Daher wurden Wenden die sich am Landesausbau beteiligten rasch assimiliert Karte vom Ende der Ostkolonisation um 1400 in einem Atlas von 1905 Im Gegensatz zur verbreiteten Karte von Walter Kuhn oben die grossflachig einseitig darstellt und deshalb die sprachlich gemischten Verhaltnisse nicht wiedergibt zeigt sie auch slawisch und baltischsprachige falschlich Letten Bewohner Auch polnisch schlesische Mehrheiten in Niederschlesien rechts der Oder bis 17 18 19 Jh und in Oberschlesien bis 20 Jh polnisch masurische und prussisch litauische Mehrheiten in Teilen Preussens z T bis 19 Jh die sorbische Mehrheit in der Zentrallausitz bis 19 Jh und die kaschubische Mehrheit in Pommerellen bis 20 Jh sind dargestellt Kultur und Sprache der Altsiedler verschwand im Verlauf der Ostbesiedelung bis auf isolierte landliche Gebiete wie die Enklaven der Drawehnopolaben im Wendland der Sorben in der Lausitz und der Slowinzen Hinterpommerns Die Kaschuben Pomerellens behielten eine Verbindung zum Polnischen gefordert durch die jahrhundertelange Zugehorigkeit des Preussen Koniglichen Anteils zum Konigreich Polen Kaschuben und Sorben konnten ihre Sprache und Kultur bis heute bewahren Aus Neusiedlern und Alteingesessenen zwischen Elbe und Oder formierten sich nach und nach die spater so genannten Neustamme der Brandenburger Mecklenburger Obersachsen Pommern Schlesier Ostpreussen und andere Ausserdem ist auf die erfolgreiche Selbstbehauptung ursprunglich slawischer Herrschergeschlechter zu Mecklenburg oder Greifen zu verweisen die bis in die Neuzeit und teilweise bis ins 20 Jahrhundert als Dynastien weiterregierten Neusiedler Bearbeiten Die meisten Neusiedler stammten aus dem Westen des Reiches Flandern Holland Rheinland Westfalen auch Schwaben und Franken Es gab verschiedene Motive die alte Heimat zu verlassen Zum einen wurden auf Grund des Erbrechts die landwirtschaftlichen Flachen zuhause immer kleinteiliger Der gesamte Besitz musste unter allen mannlichen Nachkommen aufgeteilt werden Realteilung damit sank der Ertrag pro Familie Die Abgaben an die Grundherren blieben aber gleich waren daher immer schwieriger zu leisten weshalb viele Bauern kaum das Existenzminimum erreichten 14 Entsprechend attraktiv war die Moglichkeit weitaus grossere Ackerflachen im Osten zu bewirtschaften die gemass den Versprechungen der Landesherren fruchtbar und reich an Tieren seien 15 Die Siedlung nach Osten bedeutete auch einen Gewinn an personlicher Freiheit So konnten die Neusiedler zu Erbpachtern werden 16 Der im Verhaltnis ausserst geringe Pachtbetrag und die freie Bewirtschaftung des Landes war im Westen so nicht bekannt Solange der Eigentumer keinen Schaden nahm konnte der Pachter sogar das Land verkaufen und im Erbfall sich seinen Nachfolger frei wahlen 17 Die Besitztumer mussten nun nicht mehr unter allen mannlichen Nachkommen aufgeteilt werden sondern konnten als Ganzes vererbt werden Anerbenrecht Zu einer Auswanderung in die neuen Siedlungsgebiete im Osten ermutigten neben den grosseren Anbauflachen und dem grosszugigeren Erbrecht auch viele weitere Vergunstigungen In den ersten Jahren ihrer Ansiedlung wurden die Siedler zum Beispiel vom Zehnt und sonstigen Abgaben befreit 18 Diese Vergunstigungen Freijahre galten drei bis sieben Jahre oder bis das urbar zu machende Land Ertrage abwarf Der im Vergleich zur Heimat hohere Ertrag machte die dann anfallenden Abgaben zudem weniger druckend Eine weitere Erleichterung waren die wegfallenden unbemessenen Frondienste wie z B Hilfe beim Kirchen Burgenbau 19 Die Bauern konnten sich ganz auf die Landwirtschaft konzentrieren Die Neusiedler wurden ebenfalls nicht zu Heerfahrten verpflichtet 20 Durch diese Vergunstigungen und die berufsmassige Organisation der Ostsiedlung durch die Landesherren setzten letztlich die grossen Besiedlungszuge ein die das heutige Mittel und Osteuropa erfolgreich erschlossen und bis heute strukturell und kulturell gepragt haben Vergleichbare Projekte wurden spater durch die Ansiedlung deutscher Bauern in Russland umgesetzt Sprachaustausch Bearbeiten Zu Sprachkontakten im Zug der Ostsiedlung kam es zwischen 1050 und 1600 Unter dem Begriff Sprachkontakt wird in der Linguistik die Ubernahme von Lehnwortern Fremdwortern und Lehnubersetzungen verstanden Es handelt sich in diesem Fall um eine Form des Sprachaustauschs zwischen dem Deutschen und den slawischen Sprachen der ohne die Ostsiedlung unverstandlich bleibt 21 Man unterscheidet dabei direkten und indirekten Sprachaustausch Zum direkten Sprachaustausch kommt es durch unmittelbaren Kontakt zwischen Personen der verschiedenen Sprachgruppen Hierunter kann der so genannte Nahkontakt zahlen also der Austausch von Sprachelementen bedingt durch Zweisprachigkeit der Menschen oder durch raumliche Nahe der Sprecher der jeweiligen Sprache Fernkontakt hingegen ist die Ubernahme von Worten in direktem Kontakt der allerdings in der Ferne also nicht in der unmittelbaren Heimat sondern z B wahrend Handelsreisen oder politischen Gesandtschaften stattfand 22 Indirekter Sprachaustausch konnte durch verwandte Dialekte oder auch durch eine weitere Sprache die als Vermittler zwischen den beiden Sprachen stand geschehen Beispiele Bearbeiten Die altesten Zeugnisse fur die Ubernahme von Benennungseinheiten sind alter als das Deutsche und z B das Tschechische oder Polnische Sie stammen aus dem Urgermanischen und Urslawischen Die urslawische Bezeichnung knedz ist in fast allen slawischen Sprachen wieder zu finden und ist das entlehnte germanische Wort kuninga nhd Konig Aus dem Deutschen wurden vor allem Worter in Slawische Sprachen vermittelt die das Handwerk Politik Landwirtschaft und Ernahrung betrafen Bsp in Tabelle unten Darunter fallt z B cihla althd ziegala mhd ziegel was aus der Lautverschiebung des lat tegula resultierte Ein Beispiel fur Entlehnung aus dem slawischen in den germanischen Sprachgebrauch ist das Wort Grenze So hiess es in mhd grenize was eine Entlehnung des alttschechischen granicĕ oder des polnischen granica ist Auch Stadtenamen sind von Sprachaustausch Lautverschiebung und der zweiten Palatalisierung betroffen So wird Regensburg auf Tschechisch Rezno genannt im Urslawischen Rezno Auf Grund des intensiven Sprachkontakts wurden auch Redewendungen ubertragen Zwei Beispiele aus dem Tschechischen und Polnischen sind na vlastni pest na wlasna reke auf eigene Faust oder auch ozbrojeny po zuby uzbrojony po zeby bis an die Zahne bewaffnet vergleichbar auf Ungarisch sajat szakallara auf eigenen Bart und allig felfegyverzett bis aufs Kinn bewaffnet mit verandertem Wortlaut jedoch mit der gleichen Bedeutung Bereich der Entlehnung Deutsch Polnisch Tschechisch 23 Slowakisch UngarischVerwaltung Burgermeister burmistrz purkmistr richtar burgmajster polgarmesterVerwaltung Markgraf margrabia markrabe markgrof grofVerwaltung Pfarre fara fara fara pap pfaffe Verwaltung Rathaus ratusz radnice radnica Rechtswesen Urteil ortel ortieľ Handwerk Klammer klamra kramle Handwerk Klempner klempir klampiar kolomparHandwerk Maurer murarz murar Handwerk Dach dach dach dialekt Handwerk Mortel zaprawa malta malta malta malterHandwerk Ziegel cegla cihla tehla teglaHandwerk Pinsel pedzel pemzliHandwerk Stuck stiuk stuk dialekt stuk dialekt stukkoHandwerk Werkstatt warsztat Nahrung Brezel precel preclik praclik perecNahrung Zucker cukier cukr cukor cukorNahrung Suppe zupa szosz sosse Nahrung Ol olej olej olej olajLandwirtschaft Pflug plug pluh pluh eke egge Landwirtschaft Peitsche pejcz bicz bic bic Landwirtschaft Muhle mlyn mlyn mlyn malom mahlen Landwirtschaft Getreidespeicher spichrz spichlerz spejzHandel Fuhre fura fura fura furikHandel Waage waga vaha vaha Handel Jahrmarkt jarmark jarmark jarmok Tiere Peitzker piskorz piskor Tiere Dorsch dorsz Tiere Spitz szpic spicl spic andere Brille bryle dialekt bryle brile dialekt andere Flote flet fletna flauta flotaandere Halde halda halda halda andere Knopf knoflik knofľa dialekt andere mussen musiec muset musiet muszaj n muss sein Ostwanderung der Dialektgrenzen Bearbeiten Durch die Ostsiedlung erweiterten sich auch die bestehenden deutschen Dialektgrenzen ostwarts obwohl die neuen Dialekte durch die Zusammensetzung der Siedlergemeinschaften in die zum Teil auch die Wenden integriert wurden leicht von den westlichen Dialektformen abwichen Ortsnamen Bearbeiten Da vielerorts die slawischen Flurnamen ubernommen wurden stellen diese in adaptierter und weiterentwickelter Form einen sehr hohen Anteil der ostdeutschen Flur und Ortsnamen Erkennbar sind sie z B an Endungen auf ow bzw eingedeutscht au wie in Spandau vitz oder witz und teilweise in Manche Dorfer zumeist jene die auf Rodungsland oder sonst aus wilder Wurzel das heisst ganzlich neu gegrundet wurden erhielten deutsche Namen die zum Beispiel auf dorf oder hagen endeten auch der Name des Lokators oder der Herkunftsort der Siedler Beispiel Lichtervelde in Flandern konnte Teil des Ortsnamens werden Manchmal wurden aber auch wendische Flurnamen ubernommen Wurde eine deutsche neben einer wendischen Siedlung gegrundet konnte der Name des Wendendorfes auch fur das deutsche Dorf ubernommen werden die Unterscheidung erfolgte dann durch Zusatze etwa Klein oder Wendisch Windisch fur das Wendendorf Gross oder Deutsch fur das deutsche Techniktransfer Bearbeiten Im Zuge des Landesausbaus brachten die Neusiedler nicht nur ihre Sitten und ihre Sprache sondern auch neue technische Fertigkeiten und Gerate mit die sich insbesondere in der Landwirtschaft und im Handwerk innerhalb weniger Jahrzehnte etablieren und durchsetzen konnten Deichbau und Entwasserung Bearbeiten Eine Bevolkerungsgruppe die wesentlich zum Ausbau und der Erschliessung der Landereien ostlich der Elbe beitrug waren die Siedler aus den flamischen und hollandischen Gebieten entlang der Nordseekuste Sie gehorten zu Beginn des 12 Jahrhunderts zu den ersten Einwanderern in Mecklenburg und zogen in den darauffolgenden Jahren immer weiter ostwarts bis nach Pommern und Schlesien und im Suden bis nach Ungarn Die Motive fur die grosse Zahl der niederlandischen Auswanderer waren vielfaltig Neben dem Mangel an Siedlungsflachen in ihren bereits weitgehend erschlossenen Heimatgebieten waren mehrere Flutkatastrophen und Hungersnote ausschlaggebend fur die Abwanderung aus der Heimat Ausserdem waren sie aufgrund ihrer Erfahrungen und speziellen Fertigkeiten in der Errichtung von Deichen und in der Entwasserung und Trockenlegung von Marschland gefragte Experten fur die Besiedlung der noch unerschlossenen Gebiete ostlich der Elbe Die Trockenlegung des Landes erfolgte durch Anlage einer netzartigen Struktur von kleineren Entwasserungsgraben die das Wasser in Hauptgraben ableiteten Entlang dieser Hauptgraben fuhrten Verkehrswege die die einzelnen Hofe der Siedler miteinander verbanden 24 Niederlandische Siedler wurden besonders ab der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts in grosser Zahl von den ortlichen Landesherren angeworben So gewahrte Albrecht der Bar im Jahr 1159 60 niederlandischen Siedlern das Recht ehemalige Siedlungen der Slawen in Besitz zu nehmen Der Prediger Helmold von Bosau berichtete hiervon in seiner Slawenchronik Chronica Slavorum wenn er schrieb Schliesslich schickte er Albrecht als die Slawen allmahlich abnahmen nach Utrecht und den Rheingegenden ferner zu denen die am Ozean wohnen und unter der Gewalt des Meeres zu leiden hatten den Hollandern Seelandern und Flamen zog von dort viel Volk herbei und liess sie in den Burgen und Dorfern der Slawen wohnen 25 Insbesondere das flamische Recht und die flamische Hufe wurden oftmals auch von anderen Siedlern ubernommen 26 Die gezielte Anwerbung von Flamen durch den Erzbischof von Magdeburg spiegelt sich im Namen des Hohenzugs Flaming Ackerbaugerate Bearbeiten Ein mittelalterlicher Hakenpflug aus Holz mit eisenbeschlagener Spitze der den Boden nur aufritzt aber die Schollen nicht wendetSchon vor der Neuansiedlung der westlichen Einwanderer wurde von den Slawen ein Ackergerat zur Bestellung ihrer Felder genutzt Der alteste aussagekraftige Hinweis hierfur findet sich in der Slawenchronik in der die Verwendung eines slawischen Pfluges als Flachenmass erwahnt wird Ein slawischer Pflug Landes ist das was ein Paar Ochsen oder ein Pferd an einem Tage bearbeitet 27 In den Schriftstucken des 12 und 13 Jahrhunderts wurde fur dieses Gerat vielfach die Begriffe Haken bzw Hakenpflug verwendet Die Funktionsweise des Hakens bestand darin dass er die Erde an der Oberflache aufriss und das Erdreich nach beiden Seiten verteilte ohne es zu wenden Er war daher besonders fur leichten und sandigen Untergrund geeignet 28 Ab Mitte des 13 Jahrhunderts setzte sich die von den westlichen Siedlern eingefuhrte Dreifelderwirtschaft auch in den Gebieten ostlich der Elbe endgultig durch und zwar vor allem in den bisher unerschlossenen lehmhaltigen Boden Die neue Art der Bewirtschaftung erforderte den Einsatz des schweren Wendepfluges Der Wendepflug bestand anders als der Haken aus mehreren Einzelteilen Seine wichtigsten Teile waren das Sech das Streichbrett und die Pflugschar Im Gegensatz zu dem Haken der bei schweren Boden einen weiteren Arbeitsvorgang in Querrichtung benotigte um das Erdreich zu losen konnte der Wendepflug das Erdreich in nur einem Arbeitsvorgang tief aufgraben und nach einer Seite wenden 29 Dieser Umstand wurde bei der Festsetzung der Abgaben berucksichtigt So betrug die Belastung durch Zinsen und Zehnten fur die Bauern die nach wie vor den Haken zur Bestellung ihrer Felder verwendeten wegen der geringeren Ertrage nur die Halfte der Abgaben der Nutzer des wirtschaftlicheren Wendepflugs 30 Die unterschiedlichen Funktionsweisen beider Gerate hatten auch Einfluss auf die Form und die Grosse der Anbauflachen So besassen die mit dem Haken bearbeiteten Ackerflachen etwa die gleiche Feldlange und breite und hatten eine quadratische Grundflache die schachbrettartig gepflugt wurde Fur den Wendepflug waren lange Felder mit rechteckiger Grundflache Zelgen wesentlich besser geeignet da die schweren Gerate seltener gewendet werden mussten 31 Neben der Einfuhrung der neuen Produktionstechniken kam es auch zu einem Wandel in der Art der Bepflanzung durch den Anbau neuer Getreidearten von denen sich der Hafer in Brandenburg auch der Roggen als die wichtigste Getreideart durchsetzte 32 Topfereihandwerk Bearbeiten Zwei mittelalterliche Kugeltopfe aus SchleswigDie Topfer gehorten zu der ersten Gruppe von Handwerkern die sich auch in den landlichen Gegenden niederliessen Typisch fur die slawische Keramik waren Standbodengefasse Mit dem Zuzug neuer Siedler aus dem Westen kamen neue Gefassformen wie der Kugeltopf auf Sie unterschieden sich ausser in ihrem Aussehen auch in dem harteren Brennverfahren von der bisherigen im ostlichen Mitteleuropa weit verbreiteten slawischen Keramik Die als harte Grauware bezeichnete Art der Keramik trat ab Ende des 12 Jahrhunderts in den Gebieten ostlich der Elbe vermehrt auf zunachst erst noch in einer weicheren Variante Sie wurde spatestens im 13 Jahrhundert in Pommern flachendeckend hergestellt als neue bzw weiterentwickelte Herstellungsmethoden wie der liegende Topferofen eine massenhafte Produktion von keramischen Haushaltswaren ermoglichten Gleichzeitig stieg mit dem Fortschreiten des Landesausbaus der Bedarf fur Haushaltswaren wie Topfe Kannen Kruge und Schalen die zuvor oftmals aus Holz Daubenschale gefertigt wurden stetig an und forderte die Entwicklung neuer Absatzmarkte Weitere Verfeinerungen in der Keramikherstellung des 13 Jahrhunderts waren das Aufkommen der glasierten Keramik und der zunehmende Import von Steinzeugwaren sodass die slawische Keramik im Verlauf weniger Generationen vollstandig verdrangt wurde 33 Zur slawischen Keramik siehe auch Keramik der Leipziger GruppeDer Transfer von Technik und Wissen wirkte sich in vielfaltiger Art auf die Lebensweise von Alt und Neusiedlern aus und umfasste neben Neuerungen in der Landwirtschaft und im Handwerk auch noch andere Bereiche wie zum Beispiel die Waffentechnik das Urkunden und das Munzwesen Architektur Bearbeiten Typus des Umgebindehauses Bearbeiten UmgebindehausDie ostlich der Elbe ansassige slawische Bevolkerung Sorben baute vorrangig in Blockhausbauweise Schrotholzhauser die sich in den regionalen Klimaten bewahrt hatte Das hierfur viel benotigte Holz war in den kontinentalen Gefilden reichlich vorhanden Die deutschen Siedler hauptsachlich aus Franken und Thuringen die im 13 Jahrhundert in das Gebiet vorstiessen brachten das bereits den Germanen bekannte Fachwerk als holzsparende stabile Bauweise mit Diese ermoglichte es auch mehrstockige Gebaude zu errichten Eine Kombination der beiden Konstruktionsweisen war schwierig da sich das horizontal gestapelte Holz der Blockstube in der Hohe anders ausdehnt als die senkrechten Stander des Fachwerks Das Ergebnis war der neue Typus des Umgebindehauses mit einem um die Blockstube im Erdgeschoss herum gezimmerten Fachwerk welches alleine das ebenfalls in Fachwerk ausgefuhrte Obergeschoss tragt Dorfformen und Flursysteme Bearbeiten Auch in der Morphologie von Siedlungen und Ackerflachen hat die Ostsiedlung typische Formen hervorgebracht Dorfformen Bearbeiten Typisch fur die hochmittelalterliche Ostsiedlung sind verschiedene Dorfformen wie zum Beispiel das Strassendorf das Angerdorf der Rundling oder das Waldhufendorf Diese Siedlungsformen wurden zum geringeren Teil aus dem Altsiedelgebiet ubertragen zum grosseren Teil aber auch erst fur die Neusiedlungen entwickelt um sich den geographischen Gegebenheiten ideal anzupassen Bei den Dorfgrundungen der deutschen Ostsiedlung handelte es sich um bewusste Eingriffe herrschaftlicher Instanzen Die neuen Siedlungen wurden geplant und gesteuert es handelte sich folglich nicht um unkoordinierte Einzelhandlungen Bis zum 12 bzw 13 Jahrhundert hatten sich im Altreich Einzelhofe und Weiler zu mittelgrossen Dorfern ohne Pragung durch Villikation entwickelt Verdorfung 34 Vorherrschend waren drei Arten der Flureinteilung in der Ostsiedlung Breitstreifen regelhafte Gewannflure mit Dreifelderwirtschaft und Waldhufensiedlungen Ein Hufendorf bzw Reihendorf entstand wenn die Hufen in geschlossenen Langsstreifen an die regelmassig aufgereihten Hofe angegliedert waren Hofe im Abstand von jeweils 100 m fuhrten zu langgestreckten Dorfern den Waldhufensiedlungen Es entstanden auch Sonderformen wie der Rundling und das Gassendorf Die Entstehung des Rundlings lasst sich nicht eindeutig klaren es ist aber relativ sicher dass ein enger Zusammenhang zwischen dem Zuzug deutscher Grundherren und dem Umstrukturierungsprozess slawischer Siedlungen in die neue Agrar und Rechtsordnung verbunden ist Im mittleren Brandenburg entstanden ausserdem regelhafte Anger und Strassendorfer mit Hufengewannfluren Die Anlage von grossen Planformen ist wahrscheinlich ein Zeichen fur die Auflosung slawischer Kleinsiedlungen und die Integration in die neuen Dorfer oft als Kossaten Dies bedeutete jedoch keine ganzliche Aufhebung der zuvor bestehenden slawischen Kleinsiedlungen die aber regelhafter umstrukturiert wurden Die Siedlungsformen konnen desto deutlicher raumlich differenziert werden je weiter man nach Osten schaut Bruche der Siedlungsformen in den Gebieten treten zum Beispiel durch Waldgebirge auf 35 Forschungsmethoden Bearbeiten Im Zusammenhang mit der Untersuchung der Dorfformen in der Ostsiedlung sind neben der Steppenheidetheorie und Urlandschaftsforschung der Altlandschafts und Ortsnamenforschung und der geographischen Wustungsforschung besonders zwei Methoden der Kartenauswertung zu nennen Zum einen handelt es sich um die statisch formale Katasterkartenauswertung Erstmals wurde diese Methode von A Meitzen genutzt der Flurkarten und Katasterplane als Hilfsmittel fur Rechtsstreitigkeiten als Kommissar im preussischen Justizdienst nutzte Allgemein ging man im 19 Jahrhundert davon aus dass landliche Siedlungsformen Eigenschaften bestimmter kultureller Gruppen reprasentieren Zum anderen ist die ruckschreibende Katasterkartenauswertung von Bedeutung Diese geht von der topographisch genetischen Methode der Flurkarteninterpretation von Wilhelm Muller Wille aus welche Bezug auf raumlich differenzierte Fluren nimmt die nicht nur auf ungleichen Parzellenverbanden oder der Landverteilung von Sozialgruppen basieren Auch die Entwicklungen einzelner Flurteile sowie naturliche Umstande werden hier berucksichtigt Wie weit eine Untersuchung uberhaupt moglich ist basiert hauptsachlich auf der Quellenlage der Regelmassigkeit einer Flur der Grosse von Gemengelage dem Erbrecht und den Sozialstrukturen Erst auf dieser Basis konnen die statisch formale und topographisch genetische Methode sowie die Ruckschreibung angewendet werden 36 Kritik Bearbeiten Die Ursprunge der Dorfformen der deutschen Ostsiedlung und der slawische Einfluss darauf sind wenig hinterfragt und noch nicht ausreichend belegt worden Die Annahme dass die Strassen Anger und Waldhufendorfer in ihrer gesamten Struktur einfach aus den Altsiedelgebieten ubernommen wurden wird inzwischen stark infragegestellt Fur diesen Forschungsansatz gilt es als wahrscheinlicher dass sich diese Formen erst im Neusiedelgebiet voll entfaltet haben Ebenso sollte davon ausgegangen werden dass der Integrationsprozess der neuen Siedler uber einen Zeitraum mehrerer Generationen angedauert hat Ein Defizit in der bisherigen Forschung liegt daruber hinaus in der Beschrankung der Untersuchung dieses Themenfeldes auf die Neusiedlungsgebiete Laut Eike Gringmuth Dallmer sollte versucht werden die Verhaltnisse in den Herkunfts und den Ausbaugebieten direkt und komplex gegenuberzustellen 37 Flurtypen Bearbeiten Die Flurformen sind in hohem Masse charakteristisch fur die mittelalterliche Ostsiedlung Unter einer Flur versteht man die agrarische Nutzungsflache welche einer Siedlung abzuglich des Waldgebietes zur Verfugung steht Die kleinsten Elemente einer Flur nennen sich Parzellen Diese Parzellen haben unterschiedliche Formen und Grossen Mehrere Blocke oder Streifen konnen sich zu einem Parzellenverband vereinen Grossere Flurbezirke werden auch als Zelgen bezeichnet In der Forschung werden unabhangig von der deutschen Ostsiedlung zwei grundlegende Flurformen unterschieden Blockflur Bearbeiten Die Blockflur besteht aus mehreren rechteckigen Parzellen oder Blocken wobei jeder einzelne Block einem unterschiedlichen Besitzer gehort Man unterscheidet den arrondierten Besitz eines Betriebes Einodlage von der Verteilung von Parzellen uber verschiedene Fluren Gemenglage sowie Gross und Kleinblocke Ein Grossblock sollte sich mindestens uber eine Flache von 10 bis 15 Hektar erstrecken Alles was darunter liegt wird als Kleinblock verstanden Sowohl in Klein als auch in Grossblocken wird jeweils noch zwischen regelmassigen und unregelmassigen Parzellen unterschieden Das Verhaltnis von Breite zu Lange der Parzellen liegt bei Blockfluren unter 1 2 5 38 Blockfluren fur den Einsatz leichter Hakenpfluge geeignet werden daher als Gebiete der slawischen Altsiedler verstanden Gewannflur Bearbeiten GewannflurDie Gewannflur wird auch Streifenflur genannt Der Ausdruck Gewann konnte vom Wenden des Pfluges herruhren das wegen der hohen korperliche Anstrengung vermieden werden sollte und so zu den langen Flurstreifen fuhrte Dies erkennt man an den Feldern die nur ca 20 m breit aber bis zu 150 m lang sind weil die Pfluge uber langere Strecken nicht abgesetzt wurden Setzten sich mehrere Gewanne zusammen so spricht man von einer Gewannflur Die einzelnen Gewanne wurden aufgrund des Erbrechts in immer kleinere Streifen geteilt Gewannflure gehen aus einer streifenformigen Aufteilung der oben genannten Blocken hervor Das Verhaltnis von Breite zu Lange der Parzellen ist bei den Streifenfluren demzufolge uber 1 2 5 38 Diese Flurform ist seit dem 8 bis 10 Jahrhundert zu beobachten wird aber bis in die Neuzeit immer weiter ausgebaut Im Kontext der Ostsiedlung diente sie als Indikator fur die Urbarmachung durch Neusiedler weil der Einsatz der neuartigen Pfluge mit effizienteren Zugtieren bessere Ertrage ermoglichte Durch ihr hoheres Gewicht bearbeiteten sie den Boden nicht nur oberflachlich konnten allerdings nur muhsam gewendet werden und begunstigten so die Entstehung langer Flurstreifen Veranderung der Stadte Bearbeiten Die Ostsiedlung veranderte aber nicht nur die dorflich agrarische Lebenswelt sondern hatte auch massive Auswirkungen auf die stadtischen Siedlungen Ostmitteleuropas Stadtgrundungen Bearbeiten Der Landesausbau in der Germania Slavica war nicht nur mit Dorf sondern auch mit Stadtgrundungen verbunden Einerseits gab es bereits viele slawische Burgstadte castra wie z B Lubeck Brandenburg an der Havel oder Krakau die bereits Herrschaftsmittelpunkte waren Allerdings erfuhren diese durch gezielte Neuansiedlungen und Erweiterungen locatio civitatis vom Ende des 12 Jahrhunderts an substantielle Zuwachse Auch die Ansiedlung eines Bischofssitzes wie etwa in Havelberg konnte zur Stadtentstehung fuhren Doch es wurden auch Stadte aus dem Nichts aus wilder Wurzel gegrundet wie z B Neubrandenburg Wie bei den Dorfern kamen auch hier Lokatoren zum Einsatz Charakteristisch sind fur die Grundungsstadte geometrische oder zumindest Planung erkennen lassende Grundrisse wie etwa zwei Hauptstrassen als sich kreuzende Achsen und einen zentralen oft rechteckigen Marktplatz Gerade bei Neugrundungen lasst sich eine kombinierte Stadt und Dorfsiedlung beobachten Dorfer werden angelegt zur Erzielung von Getreideuberschussen die gleichzeitig einen stadtischen Sammelpunkt oft auch in Form von oppida fur den Anschluss an den Handel brauchen Im Entstehen von Doppelstadten die entsprechend Namen wie Neustadt oder Altstadt tragen spiegeln sich unterschiedliche Siedlungsphasen und siedlungsleitende Herrschaften 39 Rolle der Stadtrechte Bearbeiten Die Verleihung der Stadtrechte spielte im Zug der deutschen Ostsiedlung eine wichtige Rolle Durch die Stadtrechte wurden die Bewohner eines festgelegten Raumes privilegiert was neue Siedler anzog 40 Es wurde bereits bestehenden vorstadtischen Siedlungen mit Marktfunktion das formale Stadtrecht verliehen und diese dann umgebaut oder erweitert Auch kleine von Altsiedlern bewohnte Siedlungen kamen in den Genuss dieser Rechte Unabhangig von bereits vorhandenen vorstadtischen Siedlungen wurden Lokatoren beauftragt Stadte komplett neu zu grunden 41 Im Vordergrund stand immer das Ziel moglichst viele Menschen zu vorteilhafteren Rechtsbedingungen anzulocken um neue florierende Zentren zu schaffen Ausbreitung der deutschen Stadtrechte Bearbeiten Es gab eine Reihe von verschiedenen deutschen Stadtrechten bzw Stadtrechtsfamilien Die grosste Rolle bei der Ostsiedlung spielten dabei das Magdeburger und Lubische Recht welche immer wieder oftmals in mehr oder weniger abgeanderter Form als Vorbild fur neue Stadte dienten Weitere Stadtrechte die regional von Bedeutung waren sind u a das Nurnberger Recht das mecklenburgische Recht und das Recht von Iglau Das Lubische Recht hatte seine Anfange in der Stadt Lubeck bereits um 1188 Im 13 und 14 Jahrhundert diente es im gesamten See und Handelsraum der Ostsee als Vorbild fur rund 100 Stadte darunter Rostock Stralsund und Greifswald Ausserdem breitete es sich bis ins Baltikum aus z B Reval und Narwa und wurde in einigen wenigen Stadten im Ordensland z B Elbing eingefuhrt Nach dem Lubischen Recht lebten Anfang des 15 Jahrhunderts ca 350 000 Menschen Das Magdeburger Recht welches zum Teil auf Privilegien des Erzbischofs Wichmann von Magdeburg von 1188 zuruckgeht breitete sich zuerst in Brandenburg Sachsen z B Dresden und Leipzig und in der Lausitz aus Spater wurden die Rechte die auf dem Magdeburger Vorbild fussten z B das Kulmer Recht und Neumarkter Recht auch in weiteren Gebieten Ostmitteleuropas wie Schlesien Polen dem Ordensland Bohmen und Mahren eingefuhrt bis in die heutige Ukraine 42 Veranderungen der Stadtrechtsfamilien in den neuen Siedlungsgebieten Bearbeiten Im Laufe der Zeit entwickelten sich weitverzweigte Stadtrechtsfamilien Wenn z B das Magdeburger Recht auf eine Stadt ubertragen wurde war es nicht ungewohnlich dass diese Tochterstadt im weiteren Verlauf ebenfalls als Mutterstadt fungierte z B Berlin fur Frankfurt Oder Die Rechte wurden zum Teil mehr oder weniger stark abgeandert Diese Anderungen konnten eine Reduzierung oder Erhohung der Bussgelder betreffen oder gar die Unabhangigkeit von Stadten begrenzen So geschah es z B im Ordensland wo der Deutsche Orden eine abgeanderte Form des Magdeburger Rechts die Kulmer Handfeste fur seine Stadte bevorzugte weil ihm das Lubische Recht zu weit ging was die Unabhangigkeit der Stadte anging 43 Magdeburg diente nicht nur als Vorbild fur viele Stadte sondern bei rechtlichen Problemen war die Stadt auch als Rechtsaufsicht tatig das heisst die Tochterstadte wandten sich mit ihren Problemen an den Magdeburger Rat Da bei der weitverzweigten Stadtrechtsfamilie nur ein Rat uberfordert und ineffektiv war grundeten sich sogenannte Oberhofe in den verschiedenen Gebieten an die sich die Stadte wenden konnten 44 In der lubischen Stadtrechtsfamilie waren die Verbindungen noch enger dort diente bis zur Mitte des 17 Jahrhunderts Lubeck als Appellationsinstanz fur die Tochterstadte 45 Landes und Stadtherrn missfiel es oftmals dass sich Stadte in ihrem Einflussbereich an weit entfernte Stadte wandten und von dort aus Recht gesprochen wurde Sie hatten Angst dass die Autonomiebestrebungen der Stadte ihrem Herrschaftsanspruch zuwiderliefen und gingen deshalb dagegen vor hatten aber erst im Spatmittelalter damit grossere Erfolge 46 Rechtliche Unterschiede zwischen Alt und Neusiedlern Bearbeiten In einigen Stadten im Osten die zu deutschem Recht gegrundet wurden hatten Alt und Neusiedler die gleichen Rechte und Pflichten oder die Altsiedler bekamen sie im Laufe des 13 Jahrhunderts zugesprochen 47 In einigen polnischen Gebieten wurde es der einheimischen Landbevolkerung dagegen verboten in die Stadte zu ziehen da die Landesherrn Angst davor hatten ihre Landguter konnten entvolkert werden 48 Auch wurde Slawen in einigen Stadten die Burgerrechte ganzlich verwehrt 49 Den grossten Unterschied zwischen Alt und Neusiedlern kann man anhand der Rechtsprechung in den Stadten feststellen Deutsche Neusiedler waren in der Regel gegenuber den einheimischen Altsiedlern im Vorteil Dies machte sich vor allem bei der Festlegung von Bussgeldern bemerkbar so musste man z B fur eine Verwundung eines Esten nur ein Drittel der Summe zahlen die bei Verwundung eines Deutschen fallig war 50 Auch bei den zu Gericht zulassigen Sprachen gab es ethnische Ungleichbehandlung so mussten z B Angeklagte beweisen dass sie der deutschen Sprache nicht machtig waren 51 In Breslau wurde 1329 sogar das Polnische vor Gericht ganzlich verboten 41 Die einzigen Neusiedler die ebenfalls systematisch benachteiligt wurden waren die Juden wie dies im Altsiedelgebiet ebenfalls ublich war Robert Bartlett fasste die Situation in vielen Stadten der damaligen Zeit wie folgt zusammen Soziale und ethnische Diskriminierung gingen in den Randgebieten Europas eine komplexe Symbiose ein doch zeigt sich im Spiegel ethnischer Gesetzgebung eines ganz klar wie die jeweiligen Krafteverhaltnisse zwischen den einzelnen Volksgruppen beschaffen waren 52 Veranderung im religiosen Bereich Bearbeiten Die Marienkirche an der Stelle des slawischen Triglav Heiligtums erbaut auf der altesten Stadtansicht Brandenburgs an der Havel 1588 von Zacharias GarcaeusDie Christianisierung wurde von katholischen Kirchen in den slawischen Landern teils vor teils nach der Eroberung durch deutsche Territorialherren aufgenommen 53 Die heidnischen Religionen der Wenden sahen sich schon vor Beginn der Ostsiedlung seit der Regierung Ottos I und der Grundung von Bistumern ostlich der Elbe Christianisierungsversuchen ausgesetzt Der Slawenaufstand von 983 warf diese Bemuhungen aber fur fast 200 Jahre zuruck Anders als die schon vor der Jahrtausendwende christianisierten Tschechen und Polen ging die Bekehrung der Elbslawen zum Christentum anfangs mit Gewalt einher Die Missionierung der heidnischen slawischen Volker erfolgte dabei durchaus auch unter Anwendung von Zwangsmitteln wobei diese durch das universale Geschichtsverstandnis des Christentums legitimiert wurden Dabei war der Kampf der christlichen Ritter im Land ostlich von Elbe und Saale auch Teil der umfassenden mittelalterlichen Kreuzzugsbewegung 54 Der ab etwa 1150 einsetzende Zuzug von Neusiedlern fuhrte zu einer christlichen Uberformung der Gebiete zwischen Elbe und Oder Einerseits errichteten die Neusiedler in ihren Dorfern Pfarrkirchen aus Holz spater aus Feldsteinen Andererseits wurden auf heidnischen Heiligtumern Gotteshauser wie die Brandenburger Marienkirche und Kloster wie die Zisterze Lehnin errichtet Daruber hinaus ist vor allem den Zisterziensern immer wieder von kirchlichen Kreisen eine besondere Rolle Rodeorden zugeschrieben worden die Glaubensverbreitung und Landesausbau kombinierte Die unersetzlichen Verdienste der Zisterzienser lagen jedoch auf anderen Gebieten Europaischer Kontext und regionale Entwicklungen BearbeitenDer Ausbau und Intensivierungsprozess der deutschen Ostsiedlung ist kein Unikum in der mittelalterlichen Geschichte Europas Vergleichbare Phanomene finden sich in allen Peripheriegebieten des ehemaligen karolingischen Grossreichs bspw Sudfrankreich und den angelsachsischen Konigreichen oder Irland Aber auch die Emigration der Walser aus dem Kanton Wallis Schweiz in zuvor schwach besiedelte bis unbewohnte Taler Oberitaliens Graubundens und Vorarlbergs hatte zum Teil dieselben Voraussetzungen Die Entwicklung einzelner Regionen in dem geographisch nur schlecht abgrenzbaren Raum der von der Ostsiedlung gepragt wurde kann hier nicht skizziert werden Siehe dazu Nordmark Mark Brandenburg Pommern Schlesien Deutschordensstaat Sachsen Kleinpolen Bohmen und Mahren Osterreich Slowenien Slowakei Siebenburgen Moldawien Ein grosser Teil der deutschen Siedler im Donauraum wanderte nach Ungarn allerdings erst nach dem Ende der osmanischen Herrschaft Endpunkte BearbeitenEine eindeutige Ursache fur das Ende der Ostsiedlung gibt es ebenso wenig wie einen klar definierten Endpunkt Allerdings ist ein Erlahmen der Siedlungsbewegung um 1300 zu beobachten im 14 Jahrhundert kommt es nur noch vereinzelt zu Siedlungsvorgangen unter Beteiligung deutschsprachiger Kolonisten Eine Erklarung fur das Ende der Ostsiedlung muss verschiedene Faktoren mit einbeziehen ohne diese klar gewichten oder voneinander abgrenzen zu konnen die Klimaverschlechterung ab ca 1300 als Beginn der Kleinen Eiszeit aber auch die spatestens mit der Mitte des 14 Jahrhunderts einsetzende Agrarkrise des Spatmittelalters Seit dem 14 Jahrhundert hat ein sprachlicher und sozialer Ausgleichs und Assimilierungsprozess eingesetzt durch den bis zum Beginn der Neuzeit der Grossteil Pommerns die nordlichen Teile Preussens die Neumark Schlesien links der Oder die bohmisch mahrischen Randgebiete die Obersteiermark und Karnten bis auf kleine Reste deutsch das ostliche Oberschlesien und das sudliche Kleinpolen wieder polnischsprachig wurden 2 Zusammen mit dem demographischen Einbruch durch die Grosse Pest lassen sich tiefgreifende Wustungsvorgange nachweisen Das Ende der Ostsiedlung ware wenn sich hier ein klarer Zusammenhang belegen liesse als Teil der Krise des 14 Jahrhunderts zu verstehen Begriffsgeschichte BearbeitenDie Erforschung der mittelalterlichen Ostsiedlung durch die deutsche Geschichtswissenschaft hat im Wesentlichen erst im 19 Jahrhundert eingesetzt Begrifflich ist die Entwicklung von Germanisation bzw Germanisierung und Ost Kolonisation bzw ostdeutsche Kolonisation uber deutsche Ostexpansion 55 und deutsche Ostbewegung 56 zu deutsche Ostsiedlung oder deutschrechtliche Siedlung gegangen Die slawische Historiographie ubernahm bis zur zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts das Schlagwort vom deutschen Drang nach Osten Aufgrund der Erkenntnis dass in diesen Entwicklungsprozess neben deutschen auch andere mittel und westeuropaische Siedler sowie die ansassige Bevolkerung einbezogen worden sind wird im Deutschen heute vornehmlich der Begriff Hochmittelalterliche Ostsiedlung benutzt dagegen der Terminus Kolonisation der in den meisten anderen Sprachen ublich ist ausser in Zusammensetzungen wie etwa Kolonisation zu deutschem Recht oder mittelalterlicher Landesausbau und Kolonisation wegen angeblich zu grosser sprachlicher Nahe zum Kolonialismus der Neuzeit haufig eher vermieden 2 Forschungsgeschichte Bearbeiten Sprachenkarte Osterreich UngarnsIm 18 Jahrhundert fand die Geschichte der deutschen Ostsiedlung erstmals starkere Beachtung Mit dem Aufkommen des Nationalismus im 19 Jahrhundert entstand eine zunehmend ideologisierte Ostforschung die ihren Hohepunkt in der Zwischenkriegszeit erreichte siehe auch Volks und Kulturbodenforschung Die Ostsiedlung des Mittelalters damals nahezu ausschliesslich als deutsche Ostkolonisation bezeichnet wurde fur die zu spat gekommenen Deutschen eine Art Ersatz fur eine verpasste Uberseeexpansion Nach der politisch militarischen Katastrophe des Ersten Weltkrieges die einerseits den kolonialen Traumen der Wilhelminischen Ara ein Ende bereitet und andererseits die herrschende Klasse diskreditiert hatte wurden das Deutschtum und das deutsche Volk an sich zur wichtigsten Identifikationsquelle Die Ostsiedlung wurde fur volkisch nationale Kreise zum Vorbild und zur Legitimation fur einen neuen Drang nach Osten Die Ideen vom deutschen Drang nach Osten und von der rassischen Uberlegenheit des deutschen Volkes haben Adolf Hitler und die nationalsozialistische Blut und Boden Ideologie massgeblich beeinflusst Der Zweite Weltkrieg sollte die nun volkisch interpretierte deutsche Ostkolonisation wiederbeleben und vollenden obwohl nicht annahernd genugend Menschen zur Siedlung zur Verfugung standen Die Ostforschung der Bundesrepublik Deutschland zeichnete sich durch ein hohes Mass an personeller und methodischer Kontinuitat aus Sie wurde in den Dienst des Ost West Konflikts und der Vertriebenenproblematik gestellt Der dezidiert nationale wenn nicht gar nationalistische Blickwinkel auf die Ostsiedlung wurde beendet durch Walter Schlesinger der 1975 die einschlagigen Referate der Reichenau Tagungen des Konstanzer Arbeitskreises fur mittelalterliche Geschichte als Herausgeber zusammenfasste Die deutsche Ostsiedlung des Mittelalters als Problem der europaischen Geschichte Erst das Ende des Kalten Krieges machte den Weg frei fur einen unbefangeneren Umgang mit Ostforschung und der deutschen Ostsiedlung vor allem durch den vorurteilsfreieren fachlichen Austausch zwischen deutschen polnischen und tschechischen Forschern Neuere Forschungsansatze sehen die hochmittelalterliche Ostsiedlung im gesamteuropaischen Zusammenhang Neben Charles Higounet und Peter Erlen steht dafur auch Robert Bartlett mit seinem Werk The Making of Europe Conquest Colonization and Cultural Change 950 1350 London 1993 Fur die deutsche Taschenbuchausgabe 1998 wurde der dramatisierende Titel Die Geburt Europas aus dem Geist der Gewalt Eroberung Kolonisation und kultureller Wandel von 950 bis 1350 gewahlt Bartlett Professor fur Geschichte des Mittelalters an der schottischen University of St Andrews vertritt vereinfacht folgende These Durch das Mittelalterliche Klimaoptimum kommt es zu erhohten Ernteertragen und dadurch wiederum zu einem Bevolkerungszuwachs Dieser Uberdruck entladt sich als Expansion zu den Peripherien Europas wo die junge Generation der nicht erbberechtigten Sohne bessere Chancen zu finden hofft Im Uhrzeigersinne handelt es sich um Irland Island Gronland das Baltikum die Lander ostlich der Elbe und Donau Ostsiedlung aber auch Spanien wahrend der Reconquista und das Palastina der Kreuzzuge Jedoch hatten schon auf dem Deutschen Historikertag 1932 in Gottingen polnische und tschechische Forscher die Geschichte Osteuropas als Geschichte seiner kulturellen Europaisierung aufgefasst Die Anverwandlung der antiken Weltkultur in Form ihrer christlichen Nachfolgekulturen und deren Ausbreitung uber Europa wurden als das Charakteristische in der Auspragung des europaischen Geschichtsfeldes gedeutet Damit lag der Akzent auf Verwestlichung Angleichung und Akkulturation Ausgangspunkt dieser Sichtweise war der fundamentale kulturregionale Gegensatz zwischen Alteuropa dem Gebiet des fruheren Imperium Romanum und die von ihm kulturell stark gepragten Randbereiche und Neueuropa das Gebiet jenseits von Rhein und Donau das nie zum Romischen Reich gehort hat 57 Fur Klaus Zernack ist es unbezweifelbar dass der Kulturausweitungsvorgang des mittelalterlichen Landesausbaus mit der hochmittelalterlichen Kolonisation Ostmitteleuropas im 12 und 13 Jahrhundert nach Umfang und Intensitat seinen Gipfel erreicht hat Einer solchen Kulturausweitung bedurfte jedoch das gesamte nachantike Europa um die Grundlage fur die eigentliche europaische Geschichte des zweiten nachchristlichen Jahrtausends zu gewinnen Das Zusammentreffen der wirtschaftlichen Meliorisations und Ausbaumoglichkeiten von den nordwesteuropaischen Zentren nach Osten ausstrahlend mit den Impulsen der oberitalienischen kommunalen Verfassungsentwicklung hat die Effizienz der grossen West Ost Bewegung bewirkt die uber die ostlichen Markengebiete des Reiches bis weit in die ostlichen nordostlichen und sudostlichen Nachbarlander vordrang 58 Seit dem Paradigmenwechsel in der Sichtweise der Ostsiedlung durch Walter Schlesinger haben sich durch geanderte Forschungsansatze wesentliche Veranderungen des Bildes von den Siedlungsvorgangen des 12 bis 14 Jahrhunderts in der Germania Slavica ergeben Dazu zahlen insbesondere 59 In den vornehmlich beteiligten Landern Deutschland Polen Tschechien Slowakei hat sich die jeweilige Forschung weitgehend von einer nationalistischen Betrachtungsweise frei gemacht und damit den Weg zu einer gemeinsamen Bearbeitung des Themas geebnet Es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt dass die Siedlungsvorgange bestenfalls marginal als ethnisch zu begrunden sind sondern ihre Ursachen in wirtschaftlichen sozialen und machtpolitischen Veranderungen zu suchen sind Die Tatsache einer umfangreichen Beteiligung slawischer Bevolkerung an den Vorgangen des Landesausbaus hat dazu gefuhrt dass der Begriff deutsche Ostsiedlung weitgehend durch die neutrale Formulierung hochmittelalterliche Ostsiedlung ersetzt wurde Vergleichbare Transformationsprozesse sind etwa gleichzeitig in weiten Teilen Europas nachweisbar und relativieren damit die Bedeutung der Ostsiedlung Die Ostsiedlung hat in weit starkerem Masse als bisher angenommen Traditionen der alteingesessenen slawischen Bevolkerung aufgenommen Die mit der Ostsiedlung zu verbindenden einschneidenden Neuerungen sind nur teilweise aus den Herkunftsgebieten der Siedler mitgebracht worden Vielfach haben sie sich erst in den Ausbaugebieten entwickelt und voll ausgepragt Das unzutreffende Bild von durchweg aus dem Westen mitgebrachten neuen Verhaltnissen und Kenntnissen ist vor allem darauf zuruckzufuhren dass vielfach erst gar nicht versucht wurde entsprechende Verhaltnisse in den Herkunftsgebieten der Siedler nachzuweisen Als Beispiel fur den Paradigmenwechsel siehe Art Geschichtsbild der Mark Brandenburg Quellensammlungen in Ubersetzung BearbeitenHerbert Helbig und Lorenz Weinrich Hrsg Urkunden und erzahlende Quellen zur deutschen Ostsiedlung im Mittelalter I Mittel und Norddeutschland Ostseekuste 3 verb Aufl Darmstadt 1984 Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Band 26a Herbert Helbig und Lorenz Weinrich Hrsg Urkunden und erzahlende Quellen zur deutschen Ostsiedlung im Mittelalter II Schlesien Polen Bohmen Mahren Osterreich Ungarn Siebenburgen Darmstadt 1970 Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Band 26b Helmold von Bosau Slawenchronik Helmoldi Presbyteri Bozoviensis Chronica Slavorum Neu ubertragen und erlautert von Heinz Stoob Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2 verb Aufl Darmstadt 1973 Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Bd 19 Karl Quirin Die deutsche Ostsiedlung im Mittelalter Gottingen 1986 Quellensammlungen zur Kulturgeschichte Bd 2 Karl Dedecius und Andreas Lawaty Veroffentlichungen des Deutschen Polen Instituts Darmstadt PDF 18 9 MB Literatur BearbeitenRobert Bartlett Die Geburt Europas aus dem Geist der Gewalt Eroberung Kolonisation und kultureller Wandel von 950 bis 1350 Knaur TB 77321 Munchen 1998 ISBN 3 426 60639 9 Wojciech Blajer Bemerkungen zum Stand der Forschungen uber die Enklaven der mittelalterlichen deutschen Besiedlung zwischen Wisloka und San In Pozne sredniowiecze w Karpatach polskich Redaktion Jan Gancarski Krosno 2007 ISBN 978 83 60545 57 7 Sebastian Brather Hochmittelalterliche Siedlungsentwicklung und ethnische Identitaten Slawen und Deutsche ostlich der Elbe in archaologischer und siedlungsgeographischer Perspektive in Die bauerliche Ostsiedlung des Mittelalters in Nordostdeutschland Untersuchungen zum Landesausbau des 12 bis 14 Jahrhunderts im landlichen Raum Felix Biermann Gunter Mangelsdorf Hrsg Lang Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 631 54117 3 S 29 37 Enno Bunz Die Rolle der Niederlander in der Ostsiedlung in Ostsiedlung und Landesausbau in Sachsen Die Kuhrener Urkunde von 1154 und ihr historisches Umfeld Enno Bunz Hrsg Leipzig 2008 S 95 142 Michael Burleigh Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cambridge 1988 ISBN 978 88 274 1481 1 Werner Conze Begrunder Hartmut Boockmann Norbert Conrads Horst Glassl Gert von Pistohlkors Friedrich Prinz Roderich Schmidt Gunter Schodl Gerd Stricker Arnold Suppan Hg Deutsche Geschichte im Osten Europas 10 Bde mit einem Geleitwort von Wolf Jobst Siedler Siedler Verlag 1999 DNB Nachweis Peter Erlen Europaischer Landesausbau und mittelalterliche deutsche Ostsiedlung Ein struktureller Vergleich zwischen Sudwestfrankreich den Niederlanden und dem Ordensland Preussen Marburg 1992 Eike Gringmuth Dallmer Wendepflug und Planstadt Forschungsprobleme der hochmittelalterlichen Ostsiedlung In Siedlungsforschung 20 2002 S 239 255 Friedrich Wilhelm Henning Deutsche Agrargeschichte des Mittelalters 9 bis 15 Jahrhundert Stuttgart 1994 Charles Higounet Die deutsche Ostsiedlung im Mittelalter Siedler Berlin 1986 2001 ISBN 3 88680 141 1 Wilfried Krallert Hrsg Atlas zur Geschichte der deutschen Ostsiedlung Velhagen amp Klasing Bielefeld 1958 Walter Kuhn Vergleichende Untersuchungen zur Mittelalterlichen Ostsiedlung Koln Wien 1973 Heiner Luck Matthias Puhle Andreas Ranft Hrsg Grundlagen fur ein neues Europa Das Magdeburger und Lubecker Recht in Spatmittelalter und Fruher Neuzeit Bohlau Koln Weimar Wien 2009 ISBN 978 3 412 12806 7 Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen Anhalts Band 6 Lutz Partenheimer Die Entstehung der Mark Brandenburg Mit einem lateinisch deutschen Quellenanhang 1 und 2 Auflage Koln Weimar Wien 2007 Manfred Raether Polens deutsche Vergangenheit 2004 ISBN 3 00 012451 9 Neuausgabe als E Buch Kindle Version 2012 Andreas Ruther Stadtrecht Rechtszug Rechtsbuch Gerichtsbarkeit im ostlichen Mitteleuropa seit dem 12 Jahrhundert In Klaus Herbers Nikolas Jaspert Hrsg Grenzraume und Grenzuberschreitungen im Vergleich Der Osten und der Westen des mittelalterlichen Lateineuropa Europa im Mittelalter Band 7 Konferenzschrift Akademie Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 05 004155 1 S 123 143 Gabriele Schwarz Lehrbuch der Allgemeinen Geographie Allgemeine Siedlungsgeographie Teil 1 Die landlichen Siedlungen Die zwischen Land und Stadt stehenden Siedlungen Berlin 1988 Robert Muller Sternberg Deutsche Ostsiedlung eine Bilanz fur Europa 4 Auflage Gieseking Bielefeld 1975 ISBN 3 769 40033 X Walter Schlesinger Hrsg Die deutsche Ostsiedlung des Mittelalters als Problem der europaischen Geschichte Vortrage und Forschungen 18 Sigmaringen 1975 Klaus Dieter Schulz Vobach Die Deutschen im Osten Vom Balkan bis Sibirien Hamburg Hoffmann und Campe 1989 ISBN 3 455 08331 5 Klaus Zernack Preussen Deutschland Polen Aufsatze zur Geschichte der deutsch polnischen Beziehungen hrsg v Wolfram Fischer und Michael Muller Berlin 1991 Weblinks Bearbeiten Commons Ostsiedlung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Ostsiedlung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenAnmerkungen Bearbeiten Zur Begriffsgeschichte Christian Lubke Ostkolonisation Ostsiedlung Landesausbau im Mittelalter Der ethnische und strukturelle Wandel ostlich von Saale und Elbe im Blick der Neuzeit In Enno Bunz Ostsiedlung und Landesausbau in Sachsen Die Kuhrener Urkunde von 1154 und ihr historisches Umfeld Leipziger Univ Verlag Leipzig 2008 S 467 484 insbesondere S 479 484 a b c Winfried Irgang Mittelalterlicher Landesausbau Ostsiedlung In Online Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im ostlichen Europa Carl von Ossietzky Universitat Oldenburg 12 Juni 2012 abgerufen am 18 Marz 2021 Robert Bartlett siehe Literatur S 14 f 213 Werner Rosener Agrarwirtschaft Agrarverfassung und landliche Gesellschaft im Mittelalter Munchen 1992 S 17 Bartlett S 147 f Bartlett S 148 Higounet S 93 Corpus iuris Hungarici 1000 1526 S Stephani I Cap 6 historisches Ortsverzeichnis Sachsen http hov isgv de Dittmannsdorf 2 http hov isgv de Dittersdorf 1 http hov isgv de Dittersbach 2 Matthias Hardt Hans K Schulze Altmark und Wendland als deutsch slawische Kontaktzone In Siedlung Wirtschaft und Verfassung im Mittelalter Ausgewahlte Aufsatze zur Geschichte Mittel und Ostdeutschlands Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen Anhalts Bd 5 Bohlau Koln u a 2006 ISBN 3 412 15602 7 S 91 92 online auf Google Books Charles Verlinden Ist mittelalterliche Sklaverei ein bedeutsamer demographischer Faktor gewesen In Vierteljahrschrift fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte 66 Heft 2 1979 S 153 173 hier S 161 Domus Ecclesiae Abgerufen am 18 Marz 2021 Verein fur mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Hrsg Mecklenburgisches Urkundenbuch I 1863 Nr 1 666 786 1250 Schwerin 1863 S 452 Bartlett S 135 Higounet S 88 Bartlett S 149 Bartlett S 160 Bartlett S 146 Bartlett S 155 Bartlett S 161 Joachim Schildt Abriss der Geschichte der deutschen Sprache 3 uberarb Auflage Berlin 1984 Tomasz Czarnecki Die deutschen Lehnworter im Polnischen und die mittelalterlichen Dialekte des schlesischen Deutsch 2006 In Deutsch im Kontakt der Kulturen Schlesien und andere Vergleichsregionen S 39 48 Germanismen in der Tschechischen Sprache Bunz S 101 104 und Higounet S 90 93 Helmold v Bosau Slawenchronik Buch I Kap 89 Bunz S 104 f 142 Helmold v Bosau Slavenchronik Buch I Kap 12 Bartlett S 184 und Kuhn S 145 f Brather S 33 f Higounet S 266 f Kuhn S 145 f Bartlett S 184 188 und Kuhn S 146 Bartlett S 187 und Brather S 33 f Higounet S 268 Eberhard Kirsch Bemerkungen zum Wandel der Gebrauchskeramik wahrend des Landesausbaus im 12 und 13 Jh in Brandenburg in Die bauerliche Ostsiedlung des Mittelalters in Nordostdeutschland Untersuchungen zum Landesausbau des 12 bis 14 Jahrhunderts im landlichen Raum Felix Biermann Gunter Mangelsdorf Hrsg Frankfurt am Main 2005 S 121 143 hier S 127 Ulrich Muller Handwerkliche Tatigkeiten im Suden des Baltic rim Zwei Fallbeispiele funf Thesen in Zeitschrift fur Archaologie des Mittelalters 34 2006 S 3 24 hier S 5 12 und Marian Rebkowski Technologietransfer als ein Faktor der Kulturwandlungen im pommerschen Raum im 13 Jahrhundert in Zeitschrift fur Archaologie des Mittelalters 34 2006 S 63 70 hier S 63 f Werner Trossbach Clemens Zimmermann Die Geschichte des Dorfes 2006 Martin Born Die Entwicklung der deutschen Agrarlandschaft 1989 S 55 60 Martin Born Die Entwicklung der deutschen Agrarlandschaft 1989 S 18 22 Eike Gringmuth Dallmer Wendepflug und Planstadt In Siedlungsforschung Archaologie Geschichte Geographie 20 2002 S 239 255 a b Winfried Schenk Historische Geographie Darmstadt 2011 S 34 Higounet S 272 295 Bartlett S 326 a b Bartlett S 320 Higounet S 292 294 Bartlett S 329 332 Higounet S 294 Bartlett S 328 Bartlett S 332 f Danuta Janicka Zur Topographie der Stadte des Magdeburger Rechts in Polen das Beispiel Kulm und Thorn In Heiner Luck u a Hrsg Grundlagen fur ein neues Europa Das Magdeburger und Lubecker Recht in Spatmittelalter und Fruher Neuzeit Koln u a 2009 Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen Anhalts 6 S 67 81 hier S 68 Bartlett S 339 Higounet S 317 Bartlett S 393 Bartlett S 396 Bartlett S 394 Robert Muller Sternberg Deutsche Ostsiedlung eine Bilanz fur Europa Hrsg Gieseking Bielefeld 1 Januar 1969 Paul Gohrlich Untersuchungen zur Frage des Nationalbewusstseins in ostdeutschen Quellen des 12 bis 14 Jahrhunderts Hrsg Herder Inst Marburg Juli 1964 S 18 19 Hans Heinrich Nolte Drang nach Osten Sowjetische Geschichtsschreibung der deutschen Ostexpansion Koln 1976 ISBN 3 434 20097 5 S 13 Herbert Grundmann Wahlkonigtum Territorialpolitik und Ostbewegung im 13 und 14 Jahrhundert In Gerhardt Handbuch der deutschen Geschichte Band 5 Deutscher Taschenbuch Verlag 1973 S 261 Klaus Zernack Das Jahrtausend deutsch polnischer Beziehungsgeschichte als geschichtswissenschaftliches Problemfeld und Forschungsaufgabe In Klaus Zernack Wolfram Fischer Hrsg Preussen Deutschland Polen Aufsatze zur Geschichte der deutsch polnischen Beziehungen Duncker amp Humblot Berlin 1991 ISBN 3 428 07124 7 S 3 42 hier S 6 und 8 Klaus Zernack Der hochmittelalterliche Landesausbau als Problem der Entwicklung Ostmitteleuropas In Ders Preussen Deutschland Polen Aufsatze zur Geschichte der deutsch polnischen Beziehungen hrsg v Wolfram Fischer und Michael Muller Berlin 1991 S 171 183 hier S 201 f Nach Eike Gringmuth Dallmer Jan Klapste Expose zum Publikationsprojekt Tradition Umgestaltung Innovation Transformationsprozesse im hohen Mittelalter Berlin Prag 2009 in Vorbereitung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochmittelalterliche Ostsiedlung amp oldid 235675400