www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die historische Landschaft Zu den gleichnamigen ehemaligen Woiwodschaften siehe Woiwodschaft Pommerellen Pommerellen polnisch Pomerelia selten benutzt lateinisch Pomerellia oder Pomerania auch Weichselpommern polnisch Pomorze Nadwislanskie oder Ostpommern im Polnischen Sinne polnisch Pomorze Wschodnie kaschubisch Porenkowo Pomorsko einschliesslich Danziger Pommern polnisch Pomorze Gdanskie 1 ist eine historische Landschaft an der Ostseekuste in der heutigen polnischen Woiwodschaft Pommern Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bezeichnungen 2 1 Etymologie 2 2 Aufteilung 2 3 Historische Entwicklung 2 4 Gegenwartige Sprachgebrauch 3 Geschichte 3 1 Fruhgeschichte 3 2 Pommerellen als Teil des fruhpiastisch polnischen Staates 3 3 Zeitalter des Partikularismus und das Herzogtum Pommerellen 3 4 Das Ende des Hauses der Samboriden und der Kampf um deren Nachfolge 3 4 1 Konigreich Polen und Mark Brandenburg 3 4 2 Die bohmischen Premysliden und Wladyslaw I Ellenlang 3 4 3 Die Swenzonen rufen die Brandenburger Wladyslaw I Ellenlang ruft den Deutschen Orden 3 4 4 Eroberung durch den Deutschen Orden und das Danziger Blutbad 3 5 Pommerellen als Teil des Ordensstaates 3 5 1 Sicherung 3 5 2 Erschliessung 3 5 3 Danzig 3 5 4 Allianz des Preussischen Bundes und des Konigreichs Polen gegen die Herrschaft des Deutschen Ordens 3 5 5 Krieg und Erster Friede von Thorn 3 5 6 Dreizehnjahriger Krieg und Zweiter Friede von Thorn 3 6 Pommerellen als Preussen Koniglichen Anteils unter polnischer Krone 3 7 Pommerellen als Westpreussen Bestandteil Preussens 3 8 Pommerellen als Bestandteil der Zweiten Polnischen Republik 3 9 Pommerellen als Bestandteil der Volksrepublik Polen und Dritten Polnischen Republik 3 10 Pommerellen zwischen Deutschen und Polen 4 Karten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenSie liegt in der heutigen Woiwodschaft Pommern Pommerellen dem nordlichen Teil der Woiwodschaft Kujawien Pommern und einem kleinen Teil der Woiwodschaft Westpommern Die ostliche Grenze bildet die Weichsel Die westliche Abgrenzung zu Hinterpommern hat sich im Laufe der Jahrhunderte mangels naturlicher Hindernisse mehrmals verschoben Der westlichste Grenzverlauf lag an der Persante spater an der Leba und der ostlichste an der Grenze zur preussischen Provinz Pommern nach 1772 Im Suden grenzt Pommerellen an die historischen Territorien Grosspolen und Kujawien In der Fruhzeit lag die Sudgrenze Pommerns in der Nahe der Netze seit der Eroberung Pommerellens durch den Deutschordensstaat lag dessen Sudgrenze weiter nordlich Geologisch besteht Pommerellen aus der Grund und Endmoranenlandschaft des Baltischen Landruckens zwischen Persante und der unteren Weichsel Hier befindet sich auch der ostliche Teil der Pommerschen Seenplatte mit dem Weitsee die sudlich in die Tucheler Heide ubergeht Bezeichnungen BearbeitenEtymologie Bearbeiten Das Wort Pommerellen bedeutet Klein Pommern es war schon bei den Deutschordensrittern in Gebrauch die das Land seit 1310 durch Kauf und Eroberung in Besitz nahmen Die alteste bekannte Urkunde in der es vorkommt ist die vom Hochmeister Konrad von Erlichshausen erteilte Pomerellische Handveste 14 September 1441 in der das Land pomerellen und seine Bewohner pomerellern genannt werden 2 Die Bezeichnung soll sich vom slawischen po und more am Meer herleiten 3 Aufteilung Bearbeiten Pommerellen wird traditionell auf vier ethnokulturellen Regionen geteilt die Bezeichnung Kaschubei kaschubisch Kaszebe polnisch Kaszuby gilt fur den nordwestlichen Teil die Bezeichnung Kociewie kaschubisch Kocewsko polnisch Kociewie gilt fur den ostlichen Teil die Bezeichnung Tucheler Heide kaschubisch Techolscze Bore polnisch Bory Tucholskie gilt fur den sudwestlichen Teil die Bezeichnungen Kulmerland kaschubisch Chelminsko Zemia polnisch ziemia chelminska und Michelauer Land polnisch ziemia michalowska gelten fur den sudostlichen TeilDie drei erstgenannten Regionen als Ganzes werden in Polen als Danziger Pommern polnisch Pomorze Gdanskie bezeichnet Historische Entwicklung Bearbeiten Die lateinische und die polnische Sprache haben nur jeweils ein Wort fur das gesamte Gebiet von Rugen bis zur Weichsel im Deutschen wurde aber meist zwischen Pommern und Pommerellen unterschieden Eine der altesten erhaltene Erwahnungen von Pommerellen war Kdanzc in Pomerania 1148 4 Um 1250 wurde sogar zwischen Pomerania superior Oberpommer elle n um Danzig und Pomerania inferior Unterpommer elle n um Stolp unterschieden 5 6 Eine politische Abgrenzung erfolgte um 1300 als das Land Stolp zur Markgrafschaft Brandenburg kam und dann Teil Hinterpommerns wurde Seit 1466 gab es eine Woiwodschaft Pommerellen lateinisch Palatinatus Pomerania polnisch Wojewodztwo pomorskie im preussischen Teil des Konigreichs Polen Diese umfasste das Gebiet westlich der Weichsel bis nach Hinterpommern Im niederlandischen Atlas Theatrum Orbis Terrarum von Abraham Ortelius aus dem spaten 16 Jahrhundert wird Pomerella als Provinz des Fursten von Pommern Pomoraniae principis bezeichnet und der Name irrtumlich auch auf das ostliche Weichselufer bezogen Der Atlas Blaeu von 1645 trennte Pomerellia vom rechts der Weichsel gelegenen Pomesania Nachdem Polnisch Preussen 1772 an das Konigreich Preussen kam lautete die offizielle Bezeichnung Westpreussen fur alle diese Woiwodschaften nun mit Regierungsbezirken Pommerellen blieb eine historische Bezeichnung fur ein Gebiet ohne offizielle Bedeutung 7 Nach 1919 wurde wieder eine Wojewodztwo pomorskie gebildet die als Woiwodschaft Pommerellen ubersetzt wurde Die gleichnamigen Verwaltungseinheiten nach 1949 wurden von polnischer Seite dann offiziell als Woiwodschaft Pommern ubersetzt was fur den deutschen Zuhorer zu Verwirrung fuhrt So musste die heutige wojewodztwo pomorskie korrekterweise mit Woiwodschaft Pommerellen ubersetzt werden und die wojewodztwo kujawsko pomorskie als Woiwodschaft Kujawien Pommerellen da sie ziemlich genau dieses historische Territorium umfassen Gegenwartige Sprachgebrauch Bearbeiten In der Gegenwart wird in der polnischen Sprache die Bezeichnung Pomorze Pommern mit Zusatzen wie Pomorze Nadwislanskie Weichselpommern oder Pomorze Wschodnie Ostpommern wiedergegeben Am haufigsten wird die Bezeichnung Pomorze Gdanskie Danziger Pommern benutzt die aber im Vergleich mit den ersten zwei Bezeichnungen eine engere Bedeutung hat d h ohne Kulmerland und Michelauer Land zu bedecken 8 Geschichte BearbeitenFruhgeschichte Bearbeiten Siedlungsgebiet Magna Germania vom Rhein bis zur Weichsel um das Jahr 150 nach Angaben von Claudius Ptolemaus rekonstruierte Karte in einem Atlas des 19 Jahrhunderts Etwa um 100 nannte der romische Historiker Tacitus in seiner Germania 9 neben anderen germanischen Volkern auch die Goten als Bewohner des Weichseldeltas Die archaologische Hinterlassenschaft der Goten und anderer an der Weichsel wohnenden Volker wurde nach dem nahe der Nogat gelegenen Ort in Ostpreussen Willenberg nach 1945 Wielbark Kultur genannt Etwa um 200 begannen die Germanen namentlich die Goten und Gepiden das Weichselgebiet zu verlassen und nach Sudosten in die heutige Ukraine zu wandern Westbaltische Aesten die Vorfahren der Prussen wanderten weiter westlich wo sie vor den Goten schon lebten Westslawische Stamme verbreiteten sich seit dem Ende des 6 Jahrhunderts und kamen auch nordlich bis an die Ostsee auf das Gebiet des spateren Pommern Nach der Mitte des 10 Jahrhunderts werden die Polanen in westlichen Quellen erstmals erwahnt ein mit den slawischen Pommern engverwandter Stamm Vom 9 Jahrhundert bis zum 12 Jahrhundert haben auch Wikinger und ihnen folgend Danen Spuren an der Kuste Pommerellens hinterlassen Namen wie Oxhoft Rixhoft Heisternest und Hela englisch heel bezeugen dauerhafte wikingische Handelssiedlungen Trotz skandinavischer Stutzpunkte an der sudlichen Ostseekuste und einer unscharfen Siedlungsgrenze zwischen slawischen Pomoranen und baltischen Prussen war das Gebiet westlich der unteren Weichsel im 10 Jahrhundert zum grossen Teil slawisch besiedelt Die Lage an der Weichselmundung brachte der Gegend schon zu allen Zeiten intensive Kontakte nach Suden Die Bernsteinstrasse fuhrte seit der Jungsteinzeit vom Samland uber das Weichseldelta sudwarts bis an die Adria Zahlreiche arabische Silbermunzen des 8 bis 10 Jahrhunderts vielfach zu Hacksilber zerkleinert wurden in Pommerellen gefunden Sie konnen durch Handels oder Beutefahrten der Wikinger wie auch durch slawische und sogar arabische Handler aus dem Mittelmeerraum dorthin gelangt sein Pommerellen als Teil des fruhpiastisch polnischen Staates Bearbeiten Mieszko I Furst der Polanen Herzog von Polen Die Verfasser der altesten polnischen Chroniken unterschieden nicht zwischen West und Ostpommern Der Gallus Anonymus in Gnesen Wincenty Kadlubek Bischof von Krakau und Bogufal II Bischof von Posen berichten von den Versuchen der polnischen Herrscher das benachbarte Volk der Pommern zu unterwerfen oder sich gegen pommersche Angriffe zu verteidigen Gallus Anonymus nennt die Pommern die erst Anfang des 12 Jahrhunderts unter militarischem Druck die christliche Lehre annahmen ein heidnisches Volk vergleichbar den baltischen Prussen Bogufal kennt auch schon den pommerschen Teilstamm der Caszubitae also die Kaschuben Das Gebiet des heutigen Pommerellens wurde gegen Ende des 10 Jahrhunderts von dem pol a nischen Herzog Boleslaw I erobert nach Richard Roepell soll Danzig im Zeitraum 995 997 unter polnische Hoheit gekommen sein 10 als Kaiser Otto III im Heiligen Romischen Reich regierte Durch die militarische Unterstutzung des polnischen Herrschers Boleslaw der Tapfere gelangte der Heilige Adalbert von Prag 997 von Prag uber Danzig in das Land der Prussen wo er am 23 April 997 bei Fischhausen an der Ostseekuste den Martyrertod fand Johannes Canaparius ein Benediktinermonch bezeichnete in seiner Lebensbeschreibung Adalberts Danzig als urbs Stadt wo St Adalbert viele Pruzzen bekehrt hat Als im Jahre 1000 wahrend des Staatsakts von Gnesen das Erzbistum Gnesen gegrundet wurde wurde fur das pommersche Kustenland an der Ostsee seit 1046 in kaiserlichen Akten als Pommern benannt ein Bistum in Kolberg gestiftet das bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal erwahnt wurde Es liegt an der Mundung der Persante in die Ostsee Erster Bischof war der Sachse Reinbern aber das Bistum Kolberg ging sehr bald unter und wurde erst 1972 als Bistum Koszalin Kolobrzeg erneuert Gallus Anonymus spricht von langen und harten Kampfen der Polen gegen die Pommern Da die Herrschaft des Konigreichs Polen der Piasten uber Pommern im Verlauf des 11 Jahrhunderts als Tributherrschaft nur nominell war wurde die Nordgrenze des polnischen Kernlandes von der Weichsel entlang der Netze durch eine Kette von Grenzburgen gesichert Ende des 11 Jahrhunderts gab es in Santok an der Mundung der Netze in die Warthe zwei Grenzburgen eine polnische und eine pommersche Im 12 Jahrhundert nach der Christianisierung des Landes unter der Schirmherrschaft romisch deutschen Kaiser unter Mithilfe von Boleslaw III Schiefmund regierten in Pommern zwei christliche Adelsgeschlechter als Landesherren Im westlichen Teil Pommerns um die Hauptfeste Stettin die Greifen im ostlichen Teil um die Hauptfeste Danzig die Samboriden Wahrend im westlichen Pommern der Greif zum Wappentier wurde zeigen mittelalterliche Siegel des ostlichen Pommern Herrscherbilder und Adler Der westliche Teil wurde im 12 Jahrhundert fester Bestandteil des Heiligen Romischen Reichs und des Konigreichs Danemark Der ostliche Teil im Deutschen auch Pommerellen genannt unterstand im 12 Jahrhundert der polnischen Lehns und Oberhoheit Durch den Niedergang der Senioratsverfassungsordnung die 1138 in Polen das Zeitalter des feudalen Partikularismus einleitete ging viel vom weltlichen Zusammenhang Polens verloren Kirchlich unterstand das ostpommersche Herzogtum aber weiterhin dem Bistum Wloclawek und damit dem polnischen Erzbistum Gnesen Mestwin I wurde 1210 von dem danischen Konig Waldemar II besiegt und musste ihm in Danzig den Lehnseid leisten 11 Damit begann die danische Lehenshoheit hier allerdings 25 Jahre spater als im westlichen Pommern dessen Greifenherzoge Reichsfursten des Heiligen Romischen Reiches waren Zeitalter des Partikularismus und das Herzogtum Pommerellen Bearbeiten Hauptartikel Samboriden Die pommerellischen Herzoge verwalteten ihr Land grundsatzlich von einem festen Sitz aus Mehrere Personlichkeiten aus dem heimischen Landadel standen dem Herzog zur Seite Uberliefert sind die Namen Grimislaus Gnezota und sein Bruder Martin Zulis und Stropha Der Kammerer und Kanzler Heinrich war wahrscheinlich ein deutscher Priester Die Untertanen waren zu Dienstleistungen und zur Heeresfolge verpflichtet Sie hatten von ihrem Fischfang und Vieh den Zehnten zu entrichten Herzog Sambor begunstigte wie sein Vater die Sesshaftmachung deutscher Siedler und Kaufleute Fur diese stiftete er 1190 die Sankt Nicolai Kapelle vor Danzig im Felde Der heilige Nikolaus war der Patron der Seehandel treibenden deutschen Kaufleute Daher finden sich auch grosse Nikolaikirchen in Lubeck Wismar Stralsund Berlin Elbing Reval und an anderen Orten Der Seehandel war bereits entwickelt Es wurden in erster Linie Tuche sie waren damals zugleich Zahlungsmittel und das lebensnotwendige Salz eingefuhrt hauptsachlich von dem 1143 gegrundeten Lubeck Ausgefuhrt wurden Felle Wachs Honig und Bernstein An der Stelle des spateren Langen Marktes waren Buden zum Verkauf der von den Schiffen eingefuhrten Waren erbaut Am Koggentor war eine Landebrucke errichtet deren Unterhalt dem Kloster Oliva oblag Dafur erhielt das Kloster einen Anteil an den Zolleinnahmen Ins Landesinnere fuhrten Kaufmannsstrassen eine davon nach Stargard und weiter sudlich die uralte Bernsteinstrasse fuhrte bis zur Adria Nach Westen fuhrte die Strasse uber Stolp und Schlawe nach Kolberg Zu solchen Fahrten taten sich jeweils mehrere Wagenfuhrer zusammen oft wohl auch mit bewaffneter Begleitung Bei der Ausfahrt hatte jeder Wagenfuhrer an den Unterkammerer in Danzig funf Ellen Tuch und eine halbe Mark Silber zu zahlen Auf der Weiterfahrt wurde an jeder landesherrlichen Burg ein weiterer Zoll in Naturalien erhoben Erst seit etwa 1240 waren alle Abgaben in Geld zu entrichten Die Quellen sagen nichts von pommerellischen Munzstatten Es sind auch keine pommerellischen Munzen gefunden worden Im Zuge der wirtschaftlichen Durchdringung des Ostseeraumes durch das Konigreich Danemark kam danisches Geld aus Haithabu Hedeby in die Kustengebiete und die sachsischen Munzen aus dem Silber des Rammelsberges bei Goslar stromten in grosser Zahl nach Pommerellen Das Ende des Hauses der Samboriden und der Kampf um deren Nachfolge Bearbeiten Konigreich Polen und Mark Brandenburg Bearbeiten Mestwin II mit Adler im Schild als DUX POMERANIAE Herzog von Pommern Przemyslaw II ein polnischer Herzog aus der grosspolnischen Linie der Piasten ab 1295 Konig von PolenDurch den Lehensbrief Kaiser Friedrich I Barbarossas von 1181 fur das westpommersche Herzogtum der Greifen wurden die westpommerschen Herzoge Fursten des Heiligen Romischen Reichs Nach Darstellung Friedrich von Dregers hatte Friedrich Barbarossa den Markgrafen von Brandenburg die Lehenshoheit uber Pommerellen zugewiesen 12 das allerdings gar nicht an die Mark Brandenburg grenzte da seit der Uberlassung durch Jacza von Kopenick sich das Stettiner Pommern zwischen oberer Havel und mittlerer Oder weit nach Suden erstreckte im Sudosten an Schlesien und im Sudwesten an die Markgrafschaft Meissen grenzte In der Bestatigung durch Kaiser Friedrich II wird nicht naher angegeben auf welches Pommern sich das privilegium liberalitatis beziehe 13 1210 fuhrte Konig Waldemar der Sieger von Danemark einen Kriegszug nach Pommerellen und zwang Mestwin I unter seine Lehnshoheit Nachdem Swantopolk II der Grosse reg 1220 1266 von Leszek I Herzog von Krakau und Princeps von Polen 1227 unter Berufung auf die im 12 Jahrhundert bestandene polnische Lehnshoheit aufgefordert wurde Tribut zu zahlen und seine Lehnspflicht zu leisten reagierte dieser mit einem Uberfall auf die polnische Landesversammlung bei dem der polnische Konig zu Tode kam Im selben Jahr brach durch die Schlacht bei Bornhoved die danische Vorherrschaft uber die sudliche Ostsee zusammen so dass er seit 1227 vollig unabhangig uber Pommerellen herrschte 14 15 Swantopolk II vergrosserte sein Herzogtum um die ursprunglich westpommerschen Lander Schlawe Stolp und Rugenwalde betrachtlich Er legte sich als erster der ostpommerschen Herzoge den Titel dux Pomeranorum zu In Pommerellen waren wegen bestehender verwandtschaftlicher Verhaltnisse auch die westpommerschen Herzoge erbberechtigt sie fuhrten Kaschubien in ihrer Titulatur 16 Entsprechend war in einem Vertrag von 1264 mit Mestwin II fur den Fall seines Ablebens der pommersche Herzog Barnim I als Erbe aller seiner Besitzungen vereinbart worden 17 18 19 Die Herrschaft einer Dynastie sogar eines einzigen Fursten uber zwei oder mehrere Territorien implizierte allerdings nicht gleiche Lehensbindungen dieser Gebiete vgl Herzogtum Burgund und Freigrafschaft Burgund Die Herzogtumer Pommerellen und Grosspolen gelb in den Jahren 1294 1296 als Teil der Monarchie von Konig Przemyslaw von Polen Gebiete die unmittelbar nach dem Tod des Konigs 1296 an die Mark Brandenburg verloren gingen oliv vorubergehende Verluste an das Herzogtum Glogau fleischfarbenIn der Fruhphase seiner Herrschaft verbundete sich der letzte Herrscher von Pommerellen aus der Linie der Samboriden Mestwin II kurzzeitig mit den askanischen Markgrafen aus der Mark Brandenburg gegen seine Bruder und Onkel und deren pommerellische Teilherrschaften Die Vertrage von Arnswalde 1269 und Dragebrucke 1273 unterstellten Teile seiner pommerellischen Teilherrschaft brandenburgischer Lehnshoheit entband Mestwin aber ausdrucklich von der Heeresfolge gegen das polnische Herzogtum Grosspolen Wenig spater setzte er sich mit Unterstutzung Boleslaws des Frommen Herzog von Grosspolen gegen ebendiese Brandenburger zur Wehr als diese sich weigerten das 1271 eroberte Danzig an ihn Mestwin zu ubergeben Mestwin II anderte spater seine Absichten und wollte als seinen Nachfolger in Pommerellen seinen Neffen 20 Herzog Przemyslaw II den Sohn Boleslaws des Frommen einsetzen mit dem er uber die weibliche Seite verwandt war Mit ihm schloss er am 15 Februar 1282 im Vertrag von Kempen eine donatio inter vivos Geschenk unter Lebenden mit dem Ziel ihm sein Herzogtum zu vererben Dieser Erbvertrag stand im Gegensatz zu den zuvor eingegangenen Vertragen mit dem Herzogtum Pommern und der Mark Brandenburg Brandenburg das auch den Anspruch auf die Lehnshoheit uber die Greifen Herzoge erhob erkannte diesen Vertrag nicht an Dies hatte unmittelbar keine Folgen fur Herzog Mestwin II und seine Herrschaft Dem Deutschen Orden musste Mestwin aufgrund des Schiedsspruchs eines papstlichen Legaten am 18 Mai 1282 das Land Mewe das Grosse Werder und einen Teil der Frischen Nehrung abtreten Dieses Land hatte Mestwins Onkel Sambor II dem Orden bereits 1276 geschenkt Der Orden erbaute noch im selben Jahr das Komturschloss in Mewe und fasste damit erstmals Fuss auf dem linken Weichselufer Am 25 Dezember 1294 verstarb Mestwin und Herzog Przemyslaw II versuchte das Herzogtum Pommerellen seinem Machtbereich einzugliedern Er herrschte ab 1294 uber Grosspolen und Pommerellen gleichzeitig Am 26 Juni 1295 wurde dieser in Gnesen durch Erzbischof Jakub Swinka zum polnischen Konig gekront Anfang Februar 1296 wurde Przemyslaw von unzufriedenen Mitgliedern der in Grosspolen einflussreichen Adelsfamilien Zaremba und den Nalecz entfuhrt und am Mittwochmorgen dem 6 Februar 21 in Rogasen ermordet Es ist vermutet worden dass hinter der Tat die Markgrafen von Brandenburg oder auch der Herzog von Bohmen Wenzel II gestanden haben konnten um den entfuhrten Konig zu Konzessionen zu bewegen Die bohmischen Premysliden und Wladyslaw I Ellenlang Bearbeiten Wenzel II ein bohmischer Herzog aus dem Adelsgeschlecht der Premysliden ab 1297 Konig von Bohmen und ab 1300 als Wenzel I Konig von Polen Abbildung aus dem Chronicon Aulae Regiae Hauptartikel Premysliden Hauptartikel Wladyslaw I Ellenlang Hauptartikel Wenzel II Bohmen Da Konig Przemyslaw nur die Tochter Rixa Elisabeth hinterliess begann um seine Nachfolge und das polnische Konigtum ein Machtkampf zwischen Herzog Wladyslaw I Ellenlang und Wenzel II Herzog von Bohmen der starke Auswirkungen auf die Geschichte Pommerellens hatte Zunachst setzte sich Wladyslaw I Ellenlang 1296 als Erbe und Landesherr von Pommerellen und Grosspolen durch Dabei fielen westliche Teile des Herzogtums Grosspolen an die Mark Brandenburg und Herzog Heinrich von Glogau Mittelfristig behielt jedoch Herzog Wenzel II von Bohmen der seit der Inbesitznahme des kleinpolnischen Herzogtums Krakau 1291 den Anspruch erhob ein Konig von Polen zu sein aufgrund seiner militarischen und finanziellen Ubermacht die Oberhand Er vertrieb seinen piastischen Gegenspieler bis 1299 vollstandig aus Polen ins Exil anschliessend gliederte er dessen polnische Herrschaften die Herzogtumer Pommerellen Grosspolen Kujawien Sieradz und Leczyca seinen ubrigen polnischen Herrschaften in Oberschlesien und Kleinpolen an Das polnische Herrschaftsgebiet und Monarchie Konig Wenzels in seiner Eigenschaft als Konig von Polen im Jahr 1301 Rot direkte Herrschaft als Landesherr vertreten durch Capitanei Blau Piastische Teilherrschaften die seine Suzeranitat anerkannten Grau Grun und Violett Piastische Teilherrschaften die ihn 1301 noch nicht als Suzeran und Konig von Polen anerkannten Zur Sicherung der Legitimitat verlobte sich Wenzel mit Rixa Elisabeth und liess sich 1300 von Jakub Swinka in Gnesen zum polnischen Konig kronen Zur weiteren Herrschaftssicherung ersuchte er seinen Suzeran fur die Lande der bohmischen Krone Konig Albrecht I um Zustimmung fur die Ubernahme der polnischen Konigswurde wahrend sein polnischer Widersacher Schutz und Aufnahme im Ausland suchen musste Wenzel kehrte nach Prag zuruck und liess sich in den polnischen darunter auch pommerellischen Gebieten durch Capitanei Starosten vertreten Die Verwaltung Pommerellens hatte er dem einheimischen Palatin von Danzig Swenzo ubertragen Dieses einheimische Geschlecht der Swenzonen pol Swiecowi hatte gestutzt auf Neuenburg und umfangreiche Landereien im Flussgebiet der Brahe mit Tuchel Grosse und Einfluss erlangt Als Wenzel II im Juni 1305 plotzlich verstarb folgte ihm sein 16 jahriger Sohn Wenzel III auf dem bohmischen Thron nach Dieser ernannte einen Sohn des alten Swenzo Peter von Neuenburg pol Piotr Swieca zum Hauptmann von Pommerellen Herzog Wladyslaw I war bereits 1304 mit ungarischer Hilfe nach Polen zuruckgekehrt Von Wislica aus begann dieser die bohmische Herrschaft in Polen zuruckzudrangen Daraufhin bemuhte sich Wenzel III um die Hilfe des Deutschen Ordens Er selbst rustete sich zu einem Kriegszug gegen Wladyslaw I wurde aber im August 1306 in Olmutz ermordet Wladyslaw I konnte seinen alten Besitzstand die Herzogtumer Pommerellen Kujawien Sieradz und Leczyca einschliesslich der kleinpolnischen Herzogtumer Krakau und Sandomir an der Wende der Jahre 1305 1306 zuruckerobern Grosspolen fiel ihm erst nach einem Aufstand des grosspolnischen Adels gegen die Herrschaft der Herzoge von Glogau 1314 erneut in die Hande Die Swenzonen rufen die Brandenburger Wladyslaw I Ellenlang ruft den Deutschen Orden Bearbeiten Wladyslaw I Ellenlang ein polnischer Herzog aus der kujawischen Linie der Piasten ab 1320 Konig von Polen Hauptartikel Deutscher Orden Wladyslaw I Ellenlang entmachtete den Swenzonen Peter von Neuenburg als Landeshauptmann mit dem sich auch Gerward Bischof von Wloclawek uberworfen hatte wegen ausstehender pommerellischer Zehntzahlungen aus dessen Zeit als bohmischer Landesverwalter Da der aus dem Amt geschasste von Neuenburg die geforderte Geldsumme nicht aufbringen konnte schloss er im Juli 1307 einen Ubergabe und Unterwerfungsvertrag mit Markgraf Waldemar von Brandenburg wozu er aber keine Berechtigung als Ministerialbeamter hatte Im Ubergabevertrag erklarten sich die Swenzonen zu brandenburgischen Vasallen und ebneten ihren neuen Lehnsherren damit den Weg das Gebiet des Herzogtums Pommerellen in Besitz zu nehmen Brandenburgische Truppen unter den Markgrafen Otto und Waldemar besetzten im Sommer 1308 die strategisch wichtigsten Punkte Die damals noch uberwiegend slawische Stadt Danzig offnete ihnen die Tore die polnisch kaschubische Besatzung der etwa 300 Meter entfernt gelegenen Burg mit dem Landesrichter von Pommerellen Bogusza und anderen kaschubischen Amtstragern konnte widerstehen Wladyslaw I war durch interne Probleme daran gehindert seinen Statthaltern in Pommerellen Entsatz zu leisten Auf den Rat des dem polnischen Herzog treu ergebenen Dominikanerpriors Wilhelm bat Landesrichter Bogusza mit Zustimmung Wladyslaws den Deutschen Orden gegen Ersatz der Kosten um Hilfe Im August 1308 kam Gunter von Schwarzburg Komtur des Kulmerlandes mit Truppen nach Danzig verstarkte die Besatzung der Burg und notigte die Brandenburger im September zum Abzug Die Ordensritter bekamen jedoch wegen der Kostenerstattung mit der polnisch kaschubischen Besatzung Streit der in Gewalttaten endete Eroberung durch den Deutschen Orden und das Danziger Blutbad Bearbeiten Hauptartikel Ubernahme von Danzig durch den Deutschen Orden Siegfried von Feuchtwangen Hochmeister des Deutschen Ordens ab 1309 Landesherr von PommerellenInzwischen war unter Heinrich von Plotzke Landmeister von Preussen eine starke Streitmacht aufgestellt worden Sie belagerte Danzig Am 13 November 1308 wurde die Stadt vom Orden eingenommen Dabei wurden 16 kaschubische Ritter und eine unbekannte Zahl von in der Stadt weilenden Polen und deutschen Burgern getotet Die Burger mussten ihre Hauser zerstoren und die Stadt verlassen die Ritter legten die Stadtbefestigung nieder Erst nach zwei Jahren durften die Burger zuruckkehren und ihre Stadt auf dem Gelande der Danziger Rechtstadt wieder aufbauen Pommerellen im 14 Jahrhundert als Teil des Deutschordenslandes deutscher Schulatlas von 1905 Die Anzahl der bei der Einnahme Danzigs vom Orden getoteten Menschen Danziger Blutbad ist jahrhundertelang ein Streitpunkt zwischen deutschen und polnischen Historikern gewesen Schon 1310 verklagte der polnische Konig den Orden beim Papst Der erste Prozess fand bereits 1310 1312 in Riga statt In der Bulle Papst Clemens V vom 19 Juni 1310 wird von der Beauftragung des Erzbischofs Johann von Bremen und des Domherrn von Ravenna Magister Albert von Mailand zu einer Untersuchung wegen schwerer Vorwurfe gegen den Deutschen Orden gesprochen Diese schweren Vorwurfe beinhalten die Anschuldigung des Mordes an uber 10 000 Menschen in der Stadt Danzig 22 Die Ordensritter besetzten im Auftrag des Hochmeisters Siegfried von Feuchtwangen weite Teile Pommerellens ohne auf nennenswerten Widerstand zu stossen Der Deutsche Ritterorden verlegte anschliessend seinen Hochmeistersitz von Venedig in die Marienburg Wladyslaw I konnte die sehr hohe vom Orden geforderte Kriegsentschadigung nicht aufbringen auch weigerte er sich im Gesprach mit dem Landmeister von Preussen seine Rechte am Herzogtum Pommerellen gegen eine finanzielle Entschadigung an den Orden abzutreten Die brandenburgischen allerdings strittigen Anspruche kaufte der Orden dem Markgrafen Waldemar im Vertrag von Soldin 1309 fur die hohe Summe von 10 000 Mark ab Das Herzogtum Pommerellen wurde damit zwischen zwei deutschen Feudalstaaten geteilt Bei Brandenburg verblieben bis 1317 die pommerellischen Lander um Stolp Schlawe Rugenwalde und Butow der grossere Rest mit der Hauptfeste Danzig ging an den Hochmeister Pommerellen als Teil des Ordensstaates Bearbeiten Sicherung Bearbeiten Kasimir der Grosse Sohn des Wladyslaw I Ellenlang ab 1333 Konig von Polen Er schloss 1343 Frieden mit dem Deutschen Orden Wladyslaw I Ellenlang hatte einen Teil der polnischen Herzogtumer Grosspolen Kleinpolen Kujawien Dobrin Sieradz und Leczyca unter seiner Agide wieder vereinigt und wurde 1320 zum polnischen Konig gekront Sein erklartes Ziel war es Pommerellen dem Deutschen Orden zu entreissen Vorstosse bei der Kurie in Avignon blieben ohne Wirkung Er verbundete sich mit dem grossten Feind des Ordens mit Litauen und verheiratete seinen Sohn Kasimir 1325 mit Aldona Anna der Tochter des Grossfursten Gedimin Der Orden hatte sich dagegen mit dem inzwischen luxemburgischen Konigreich Bohmen mit der Mark Brandenburg und mit drei masowischen Herzogen verbundet 1327 begann Konig Wladyslaw I einen Krieg gegen den Deutschen Orden Der Krieg bestand aus gegenseitigen Verwustungsfeldzugen Als ein Ordensheer aus dem ostlichen Grosspolen zuruckkehrte griff Ellenlang es am 27 September 1331 bei Plowce an und vernichtete eine der drei Abteilungen Die Schlacht blieb im Ergebnis unentschieden wenn auch die psychologische Wirkung dieses ersten Teilerfolgs in offener Feldschlacht gegen den Orden erheblich war Schliesslich konnte der Orden die polnisch litauischen Angriffe abschlagen und in einer kraftvollen Offensive Kujawien und das Dobriner Land besetzen Wladyslaw starb 1333 Sein Sohn Konig Kasimir der Grosse musste in dem Streit nachgeben Im Vertrag von Kalisch 1343 erkannte er die Herrschaft des Ordens uber Pommerellen und das Kulmerland als endgultig an Dafur gab der Orden das von ihm besetzte Kujawien und das Dobriner Land an das Konigreich Polen zuruck Der Verzicht wurde von den polnischen Grossen ausdrucklich bestatigt Kasimir nannte sich in seiner Titulatur spater aber weiterhin heres Pomeraniae Erbe Pommerns was den Bestimmungen des Vertrags widersprach Der meerferne an der Netze gelegene Suden des Landes war immerhin polnisch geblieben Damit herrschte fur einige Jahrzehnte ausserlich Frieden zwischen dem Orden und Polen Erschliessung Bearbeiten Der Orden hatte sich 1309 sofort intensiv dem Ausbau des Landes gewidmet Im Suden der Komtureien Schlochau und Konitz wurde die Grenze zu Polen durch die planmassige Anlage von deutschen Dienstgutern und Zinsdorfern gesichert und die Stadt Friedland am Ubergang uber die Dobrinka an deren Nordufer gegrundet Die pommersche Grenze wurde durch die Stadte Baldenburg und Hammerstein und durch deutsche Dienstguter gesichert Im Inneren des Landes gab es zahlreichen geistlichen Streubesitz der Kloster Oliva Pelplin Zarnowitz Zuckau des Bistums Wloclawek usw In den Jahren 1315 1340 wurden die Werder im Weichseldelta eingedeicht und ausschliesslich mit deutschen Bauern besiedelt Die kaschubischen Dorfer im Norden Pommerellens wurden durch die Einfuhrung der deutschen Hufenverfassung und durch die Verleihung des kulmischen Rechts wirtschaftlich leistungsfahiger gemacht Die Dreifelderwirtschaft und die Schulzenverfassung wurden eingefuhrt Neu gegrundete Stadte wurden Mittelpunkte fur den Binnenverkehr der umliegenden Dorfer Danzig Bearbeiten Das Wirtschaftsleben in der bedeutenden Hansestadt DanzigEinen grossen wirtschaftlichen Aufschwung nahmen die grossen Stadte wie Danzig das wegen seiner gunstigeren Lage das zunachst vom Orden bevorzugte Elbing bald uberflugelte Konig Przemyslaw von Polen hatte der Stadt Danzig bereits das magdeburgische anstelle des ursprunglichen lubischen Rechts verliehen Hochmeister Ludolf Konig von Wattzau erteilte der Stadt 1342 oder 1343 das kulmische Recht freilich nur der inneren Stadt der richtigen Stadt die davon den Namen der Rechtstadt erhielt Schon um 1380 war die massive Ummauerung dieser Stadt beendet Der heute noch erhaltene Stockturm ist ein Uberbleibsel dieser mittelalterlichen Befestigung Der Grundstein fur den Neubau der Marienkirche des grossten Kirchenbaus im Ostseeraum soll 1343 gelegt worden sein Die Stadt ist damals bereits dicht besiedelt gewesen Der Artushof wird 1350 zum ersten Mal erwahnt Das Rechtstadtische Rathaus wurde als reines Verwaltungsgebaude um 1380 von Hinrich Ungeradin erbaut Danzig war Mitglied der Hanse und wurde gegen Ende des 14 Jahrhunderts Fuhrerin der preussischen Stadte Der Fernhandel war trotz aller damit verbundenen Risiken die Grundlage fur das Aufbluhen der Stadt Ausgefuhrt wurden hauptsachlich Getreide Holz Asche und Teer eingefuhrt wurden flandrische Tuche englische Wolle und Salz vorwiegend aus Lubeck Im 14 Jahrhundert liessen sich englische Kaufleute in Danzig nieder erwarben Hausgrundstucke und schlossen sich zu einer Genossenschaft unter Leitung eines governor zusammen Allianz des Preussischen Bundes und des Konigreichs Polen gegen die Herrschaft des Deutschen Ordens Bearbeiten Hauptartikel Preussischer Bund Wladyslaw II Jagiello Grossfurst von Litauen ab 1386 Konig von Polen Siegte im Bundnis mit seinem Vetter Vytautas in der Schlacht bei Tannenberg 1410 uber den Deutschen Orden Seine eigenen umfangreichen Staatsguter die Domanen bewirtschaftete der Orden selbst von eigenen Hofen aus Die Ertrage der Eigenwirtschaften des Muhlenmonopols und des vom Orden selbst betriebenen Handels ermoglichten es auf Steuern und Abgaben weitgehend zu verzichten Der Eigenhandel des Ordens wurde im Laufe der Jahre von den immer selbstbewusster werdenden Stadten jedoch zunehmend als bedrohliche Konkurrenz empfunden Die Regionaltagungen der preussischen Hansestadte dienten zwar der Vorbereitung gemeinsamen Vorgehens auf den Tagfahrten der Hanse es kamen naturlich aber auch Beschwerden gegen den Orden zur Sprache Die landfremden Ritter ohne familiare Kontinuitat konnten kein Vertrauensverhaltnis zu den inzwischen seit Generationen eingesessenen Familien der stadtischen Patrizier aber auch nicht zu dem landstandischen Adel herstellen Sie wurden als arrogant empfunden Die eingeborenen Familien hatten keine Moglichkeit in hohere Verwaltungsstellen des Staates aufzusteigen Institutionelle Gremien in denen die Angelegenheiten des Landes mit den Landesherren besprochen werden konnten gab es nicht So kam zunehmend Unzufriedenheit im Lande auf Auch die aussenpolitische Lage hatte sich gegen Ende des 14 Jahrhunderts verandert Das Kaisertum war durch die Zugestandnisse geschwacht die Karl IV den Kurfursten 1376 machen musste um die Wahl seines Sohnes Wenzel zum romisch deutschen Konig durchzusetzen Das Papsttum war durch das Abendlandische Schisma 1378 1417 handlungsunfahig geworden Der litauische Grossfurst Jogaila pol Jagiello liess sich taufen und heiratete die polnische Konigin Hedwig von Anjou die 1384 zum Konig von Polen gekront worden war Nachdem er versprochen hatte seine gesamten litauischen und russischen Lande fur ewige Zeiten mit der Krone Polens zu verbinden und die dem polnischen Reiche verlorenen Lander hierbei war in erster Linie an Pommerellen und an das Kulmerland gedacht wiederzugewinnen wahlte ihn der polnische Adel 1386 zum Konig von Polen Dabei nahm Jogaila den Namen Wladyslaw an Der Orden war dadurch von einem ubermachtigen Feind umgeben ohne auf die Hilfe von Kaiser oder Papst rechnen zu konnen Durch die Christianisierung des litauischen Kernlandes war der Orden zudem in seiner Existenzberechtigung gefahrdet Mit der Unterstutzung durch die Kreuzfahrer aus ganz Europa die den Deutschen Orden im Baltikum wahrend der Litauerkriege zuvor unterstutzt hatten war nicht mehr zu rechnen Auch die Kriegstechnik hatte sich verandert Erste Feuerwaffen kamen auf Ritterheere waren auf die Unterstutzung von Soldnern angewiesen die bezahlt werden mussten Krieg und Erster Friede von Thorn Bearbeiten Die Ordensburg Marienburg ein Symbol der Macht des Deutschen Ordens im Baltikum ab 1309 die Hauptstadt des Ordens1409 begann der Orden einen Praventivkrieg gegen Polen und Litauen der zunachst ohne grossere Kampfe durch die Besetzung des Dobriner Landes erfolgreich fur den Orden verlief Wahrend eines Waffenstillstandes gab der als Schiedsrichter angerufene Konig Wenzel von Bohmen am 15 Februar 1410 einen dem Orden gunstigen Schiedsspruch ab den Polen aber ablehnte Nach Ablauf des Waffenstillstandes begann der Krieg wieder am 24 Juni Er fuhrte zu der fur den Orden vernichtenden Schlacht am 15 Juli 1410 die in der deutschen Geschichtsschreibung als Schlacht bei Tannenberg bei den Polen als Schlacht bei Grunwald bekannt geworden ist In der Schlacht kam der Hochmeister Ulrich von Jungingen um Das siegreiche polnisch litauische Heer ruckte auch in Pommerellen ein Viele der kleinen Stadte und der Landadel huldigten dem polnischen Konig Nur Rheden Schwetz Konitz und Schlochau hielten zum Orden Das weltliche Herrschaftsgebiet des Deutschen Ordens um 1410Die siegreichen Polen Litauer Ruthenen und Tataren hatten die Marienburg belagert Der Konig musste die Belagerung aber abbrechen weil dem Orden von Deutschland her Hilfe nahte im Belagerungsheer Seuchen ausgebrochen waren und der Litauerfurst Witold ein Vetter Jogailas abgezogen war um sein Land gegen eine Bedrohung von Livland her zu schutzen Schnell ging die Initiative wieder auf den Orden uber Innerhalb von 14 Tagen nach Aufhebung der Belagerung war fast das ganze Land wieder in den Handen des Ordens Am 9 November 1410 wurde der erfolgreiche Verteidiger der Marienburg Heinrich von Plauen vom Generalkapitel des Ordens einstimmig zum Hochmeister gewahlt Er konnte am 1 Februar 1411 auf einer Weichsel Insel bei Thorn mit Polen und Litauen Frieden schliessen den Ersten Frieden von Thorn Der Orden behielt sein ganzes altes Gebiet einschliesslich der Neumark und verzichtete nur auf das Dobriner Land fur immer Der Orden musste aber zur Auslosung der zahlreichen vornehmen Gefangenen die bedeutende Summe von 100 000 Schock bohmische Groschen zu bestimmten Terminen an den Konig von Polen zahlen Der neue Hochmeister griff mit brutaler Harte durch um die Untertanen zu bestrafen die dem polnischen Konig nach der Schlacht von Tannenberg so schnell gehuldigt oder Verhandlungen aufgenommen hatten Am schlimmsten war es in Danzig dessen Komtur ein gleichnamiger Bruder des Hochmeisters war Er lud die beiden Burgermeister Conrad Letzkau und Arnold Hecht sowie den Ratsmann Bartel Gross einen Schwiegersohn Letzkaus auf das Schloss und liess sie dort in der folgenden Nacht ohne Recht und Urteil ermorden Die Leichen wurden nach Intervention beim Hochmeister erst acht Tage danach vor das Burgtor geworfen Die Burgerschaft war ungeheuer erregt Der Vorfall stand noch in den dreissiger Jahren des 20 Jahrhunderts in Danziger Volksschul Lesebuchern Dreizehnjahriger Krieg und Zweiter Friede von Thorn Bearbeiten Hellgrau Deutschordensstaat in Preussen als Lehen des polnischen Konigs ab 1525 Herzogliches Preussen genannt Farbig Preussen koniglichen Anteils eingeteilt in die drei Woiwodschaften Kulm Marienburg und Pommerellen und das Furstbistum Ermland verbunden in einer Union mit der polnischen Krone Khaki Lande Lauenburg und Butow als Pfandbesitz der Herzoge von Pommern Politischer Stand des Jahres 1466 Hauptartikel Dreizehnjahriger Krieg Hauptartikel Preussischer Bund Hauptartikel Woiwodschaft Pommerellen Hauptartikel Preussen Koniglichen Anteils Hauptartikel Herzogtum Preussen Hochmeister Heinrich von Plauen wollte sich nicht mit dem Frieden abfinden Er begann aufzurusten Dafur und fur die Zahlungsverpflichtungen aus dem Friedensvertrag benotigte er Geld Das sollten die Stadte und Adel zahlen Die Situation wurde fur das Land nicht besser als Heinrich von Plauen 1413 abgesetzt wurde Die Spannungen nahmen sogar wieder zu Am 4 Februar 1454 kundigte der Preussische Bund dem Orden den Gehorsam auf und verbundete sich mit dem Konigreich Polen gegen die Herrschaft des Hochmeisters Es begann ein wohlvorbereiteter Aufstand In wenigen Tagen war der grossere Teil des Landes in den Handen der Aufstandischen Alle Burgen des westlichen Preussen Pommerellen mit Ausnahme der deutschritterlichen Hauptfeste Marienburg und Marienwerder waren von Bundestruppen besetzt Schliesslich waren die Finanzkrafte des Deutschordensstaates gegenuber der polnisch preussischen Allianz zu erschopft Vermittlungsversuche des Burgermeisters Castorp aus Lubeck in den Jahren 1463 64 scheiterten Jedoch fuhrten intensive Verhandlungen des papstlichen Legaten Rudolf von Rudesheim Bischof von Lavant zum Erfolg Der Zweite Frieden von Thorn wurde am 19 Oktober 1466 geschlossen Der Deutsche Orden musste das Ende seiner Herrschaft uber Pommerellen Erm und Kulmerland einschliesslich der Ordensburg Marienburg mit Umland anerkennen Die ubrige weltliche Herrschaft des Deutschen Ordens Deutschordensstaat in Ost Preussen wurde zu einem Lehen des polnischen Konigtums Der Hochmeister verlegte seine Hauptresidenz von der Ordensburg Marienburg nach Konigsberg Das Gebiet Pommerellens Stadte des Preussischen Bundes vor allem die Stadtrepubliken Danzig Elbing und Thorn sowie das Furstbistum Ermland wurden Teil des Preussens Koniglichen Anteils Koniglich Polnisches Preussen Das Staatswesen war ein Standestaat mit eigner Standeversammlung unter der Hoheit des polnischen Konigs bewahrte aber gleich dem Hochmeister zu Konigsberg deutsche Amtssprache und weitgehende Autonomie im Innern Die polnisch gewordenen Lande Lauenburg und Butow gingen als Pfandherrschaft an Herzog Erich II von Pommern als Dank fur dessen Unterstutzung im Krieg gegen den Orden Pommerellen als Preussen Koniglichen Anteils unter polnischer Krone Bearbeiten Sigismund II August Konig von Polen und Grossfurst von Litauen ab 1569 Mitbegrunder und der erste Herrscher der I Rzeczpospolita sowie Landesherr des autonomen Preussen Koniglichen Anteils Preussen Koniglichen Anteils war ab 1454 1466 zunachst nur in einer nicht klar definierten Union mit der polnischen Krone verbunden Die Autonomie Koniglich Preussens unter den Landern der polnischen Krone beinhaltete eigene Landtage mit Deutsch als Verhandlungssprache eine eigene Landesregierung Landesrat Polnisch Preussen eigene Munze eigene Wehrhoheit der grossen Stadte das Recht der grossen Stadte eigene diplomatische Verbindungen mit dem Ausland zu unterhalten eine Ius indigenatus Eingeteilt war das Gebiet abgesehen vom Furstbistum Ermland in drei Woiwodschaften von denen die Woiwodschaft Pommerellen flachenmassig die grosste war Im Reiterkrieg 1519 1521 versuchte der letzte Hochmeister des Ordensstaates Albrecht von Hohenzollern sich von der Vorherrschaft der polnischen Krone zu losen Das Gebiet des Koniglichen Preussens wurde zu einem Zentrum von Schlachten und Belagerungen Nach ergebnislosen Kampfen wurde zwischen den Parteien 1521 eine Waffenruhe geschlossen Den Waffenstillstand nutzte Hochmeister Albrecht zu einer Reise nach Deutschland die ihn zu einer grundlegenden Anderung seiner Politik bewog Auf Anraten Martin Luthers fuhrte er 1525 in seinem Herrschaftsgebiet die lutherische Reformation ein loste das Hochmeisteramt auf und liess sich im Vertrag von Krakau von Konig Sigismund I der Alte mit der weltlichen Herzogswurde in Preussen belehnen Der Deutsche Orden in Preussen wurde in seiner Funktion als eine Ordensgemeinschaft sakularisiert und die weltliche Herrschaft des Deutschen Ordens in Preussen wandelte sich als Herzogliches Preussen zum ersten protestantischen Staatswesen in Europa unter polnischer Suzeranitat Die Monarchie des Hauses Brandenburg Preussen in den Grenzen von 1701 bestehend aus dem Kurfurstentum Brandenburg im Reich auf der Karte Kurmark und dem souveranen Konigreich Preussen auf der Karte Herzogtum Preussen Beide Staatsglieder die Kurmark und Kgr Preussen bis 1772 territorial durch Polnisch Preussen voneinander getrennt Vor dem Hintergrund des Aussterbens der herrschenden polnisch litauischen Dynastie der Jagiellonen im Mannesstamm 1572 beschlossen die Stande der Lander Polen und Litauen mit Konig und Grossfurst Sigismund II August an der Spitze die Einfuhrung einer Wahlmonarchie in beiden Staaten sowie die Verschmelzung des Konigreichs Polen des Koniglichen Preussen und des Grossfurstentums Litauen zur I Rzeczpospolita Koniglich Preussen das sich ursprunglich als autonomes Staatsgebilde freiwillig unter den Schutz der Krone Polens gestellt hatte verlor durch den sogenannten parlamentarischen Staatsstreich von Lublin 1569 und das Dekret vom 16 Marz 1569 des polnischen Konigs Sigismund II August den Autonomie Status weitgehend 23 24 In der Realunion zu Lublin 1569 wandelten sich die zuvor in einer lockeren Personalunion von einem gemeinsamen Herrscher regierten aber voneinander rechtlich unabhangigen Staaten zu einem dualistischen Unionsstaat mit gemeinsamen staatlichen Institutionen Dabei wurde der Widerstand auch mit Gewalt gebrochen etwa durch Inhaftierung der Danziger Gesandtschaft u a mit Albrecht Giese Der erste freigewahlte Herrscher von Polen Litauen I Rzeczpospolita wurde 1573 der Kapetinger Heinrich von Valois Im Vertrag von Oliva 1660 gewann der Kurfurst von Brandenburg und Herzog in Preussen die Souveranitat uber das Herzogtum in Preussen von Polen Litauen In einer Standeserhebung 1701 erhob sich Kurfurst Friedrich III von Brandenburg in seiner Eigenschaft als Herzog in Preussen zum ersten souveranen Konig in Preussen damit entstand aus dem Herzogtum in Preussen das hohenzollernsche Konigreich Preussen das zunachst nur das Gebiet der spateren Provinz Ostpreussen umfasste ohne das Ermland Konig Friedrich I von Preussen legte durch seine Kronung das Fundament fur den Aufstieg der Monarchie des Hauses Brandenburg Preussen zu einer europaischen Grossmacht Pommerellen als Westpreussen Bestandteil Preussens Bearbeiten Die Auflosung Polen Litauens durch die drei Teilungen Polens 1772 1793 und 1795 durch Preussen Osterreich und RusslandDurch die drei Teilungen Polens am Ende des 18 Jahrhunderts die in Zusammenarbeit des preussischen Konigs Friedrich II mit der russischen Kaiserin Katharina II in Sankt Petersburg realisiert worden waren kam das vom Deutschordensstaat abgefallene autonome bis dahin unter der Oberhoheit der polnischen Krone stehende Preussen Koniglichen Anteils mit dem Furstbistum Ermland und dem Netzedistrikt an das hohenzollernsche Konigreich Preussen das bis 1771 territorial deckungsgleich war mit dem Herzogtum Preussen Dabei wurde das Gebiet Pommerellens in die Provinz Westpreussen eingegliedert Die besondere Landesautonomie unter polnischer Krone wurde abgeschafft und die Stande entmachtet die sich dann innerhalb der Absoluten Monarchie der Hohenzollern widerspruchlos einzufugen hatten Die Annexion des Staatsgebiets musste die militarisch wehrlose I Rzeczpospolita unter dem Eindruck preussisch russischer Bajonette im Vertrag von Warschau 1773 volkerrechtlich anerkennen In den Jahren 1796 bis 1806 1807 nach Auflosung der I Rzeczpospolita bestand die Monarchie der Hohenzollern aus dem Konigreich Preussen eingeteilt in Westpreussen Ostpreussen Sudpreussen Neuostpreussen Neuschlesien sowie dem Kurfurstentum Brandenburg im Reich Mit dem Aufgehen des Hohenzollernstaats im Zweiten Deutschen Kaiserreich 1871 war Pommerellen bis 1919 Teil des deutschen Nationalstaats Pommerellen als Bestandteil der Zweiten Polnischen Republik Bearbeiten Nach 1919 wurde der grosste Teil Westpreussens durch den Vertrag von Versailles ohne Volksabstimmung aus der Weimarer Republik herausgelost und in den Polnischen Korridor bzw die Freie Stadt Danzig aufgeteilt In der Zweiten Polnischen Republik wurde erneut eine Woiwodschaft Pommerellen mit der Hauptstadt Thorn eingerichtet Neben historischen wirtschaftlichen und nicht zuletzt machtpolitischen Erwagungen wurde dies begrundet mit dem hohen Anteil polnischer bzw kaschubischer Einwohner in Pomerellen bzw dem neuen Korridor 1919 lebten in Pommerellen 412 000 Deutsch 433 000 Polnisch und 120 000 Kaschubischsprachige Die Polnische Regierung deren Kurs bis 1926 von den National und Christlichen Demokraten bestimmt wurde verfolgte nach der Angliederung Pommerellens das erklarte Ziel den deutschen Bevolkerungsanteil zu reduzieren 25 Massnahmen waren die Nichtanerkennung der Staatsburgerschaft die Ausweisung nach erfolgter Option gemass Artikel 297b des Versailler Vertrags sowie die Liquidation von Haus und Grundbesitz Die Abwanderung der Deutschen vollzog sich aus den Stadten rascher als aus den landlichen Gebieten Infolgedessen war ab 1921 ihr Anteil umgekehrt zur Situation bis 1918 in den Landkreisen hoher als in den Stadtkreisen Ihre Zahl ging bis 1931 auf 105 000 Personen zuruck 26 Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs infolge des Uberfalls auf Polen 1939 ging die zweite Woiwodschaft Pommerellen unter und das besetzte Gebiet wurde vorubergehend volkerrechtswidrig annektiert durch dem Dritten Deutschen Reich der Nationalsozialisten Pommerellen als Bestandteil der Volksrepublik Polen und Dritten Polnischen Republik Bearbeiten Am Ende des Zweiten Weltkriegs eroberte die Rote Armee Danzig mit Pommerellen und ubergab es Ende Marz 1945 der Volksrepublik Polen Seit dem Ende der kommunistischen Einparteienherrschaft 1989 gehort Pommerellen der Dritten Polnischen Republik an Pommerellen zwischen Deutschen und Polen Bearbeiten Nach preussisch deutscher Lesart werden Pomerellen und Danzig als Teile der auf dem Deutschordensstaat basierenden 700 Jahre alten Einheit Preussen betrachtet die nach der 300 jahrigen Abtrennung als autonomes Koniglich Preussen 1772 mit dem hohenzollernschen Konigreich Preussen politisch wiedervereinigt wurden wahrend man immer durch die gemeinsame deutsche Sprache kulturell verbunden war und die fremdsprachigen Minderheiten in Preussen nur eine unwichtige und im Arbeitsleben untergeordnete Rolle spielten Durch die Germanisierung zahlreicher Ortsnamen zwischen 1772 und 1919 wurde das historische polnische Erbe teils auch symbolisch zerstort Vom polnischen Standpunkt aus wird Pommerellen als der ursprunglich und traditionell polnische Teil Pommerns betrachtet der im Gegenteil zu den ostlich der Weichsel gelegenen Gebieten des Koniglichen Preussen niemals durch die Prussen besiedelt wurde der aber trotzdem zwischen 1309 und 1454 1466 rechtswidrig durch Deutschordensstaat vorubergehend gewaltsam erobert wurde und dadurch teilweise germanisiert werden konnte der dennoch gegenuber dem 1454 geausserten pro polnischen politischen Willen danach wieder ein Teil der polnischen Krone bis zu ihrem Niedergang infolge der Teilungen 1772 1793 1795 bildete und deswegen dem wiederhergestellten polnischen Staat 1919 1920 zugeteilt wurde Im Gegenteil zur preussisch deutschen Lesart betrachtet die polnische Historiographie auch die Lande Lauenburg und Butow das Kulmerland und das Michelauer Land als Teilen Pommerellens Der deutschsprachige Aspekt wurde als ein Ergebnis des Eingriffs des Deutschen Ordens betrachtet und war somit eine Folge des historischen Unrechts und wurde deswegen als minderbedeutend dargestellt oder durch Polonisierung zahlreicher Ortsnamen verschleiert Karten Bearbeiten Pommerellen bezeichnet als M Gdansk deutsch Mark Danzig 27 innerhalb des Herzogtums Pommern bezeichnet als D Pomeraniae an der sudlichen Ostseekuste auf einer Landkarte westslawischer Volker und Reiche gelb umrandet bis 1125 Pruzzia ostlich von Pommern war ein von den Balten bewohntes Land Pommerellen an der sudlichen Ostseekuste als Teil des Deutschordensstaats im fruhen 14 Jahrhundert Pommerella innerhalb der Provinzen Polens englische Karte 18 Jahrhundert Pomerellia westlich der Weichsel auf einer Karte von Prussia Atlas Blaeu 1645 Karte von Preussen einschliesslich PommerellenLiteratur BearbeitenHartmut Boockmann Deutsche Geschichte im Osten Europas Ostpreussen und Westpreussen Siedler Berlin 1992 ISBN 3 88680 212 4 S 155 170 Wilhelm Brauer Pfarrer Prussische Siedlungen westlich der Weichsel Versuch einer etymologischen Bedeutung heimatlicher Flurnamen J G Herder Bibliothek Siegerland Siegen 1983 DNB 20936517X Philippe Dollinger Die Hanse 3 Auflage Kroner Stuttgart 1976 ISBN 3 520 37103 0 Waldemar Epp Danzig Schicksal einer Stadt Esslingen 1983 ISBN 3 7628 0428 1 Ernst Gall Danzig und das Land an der Weichsel Beschrieben von Ernst Gall aufgeschrieben von Kurt Grimm Deutscher Kunstverlag Munchen 1953 Gerard Labuda Hrsg Historia Pomorza 3 Bde Poznan 1972 2003 Heinz Lingenberg Die Anfange des Klosters Oliva und die Entstehung der deutschen Stadt Danzig Klett Cotta Stuttgart 1982 ISBN 3 12 914900 7 Gotthold Rhode Kleine Geschichte Polens Darmstadt 1965 ISBN 3 534 00763 8 Weblinks Bearbeiten Wiktionary Pommerellen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikivoyage Pommerellen Reisefuhrer Karte mit Pommerellen innerhalb des Deutschen Reiches 1138 1254 Karte von Preussen 1593 einschl Danzig Pommerellen Matthias Quad BussemacherEinzelnachweise Bearbeiten Christophorus Hartknoch De Republica Polonica Libri Duo Quorum Prior Historiae Polonicae Memorabiliora Posterior Autem Ius Publicum Reipubl Polonicae Lithuanicae Provinciarumque Annexarum Comprehendit editio tertia altero tanto fere auctior Konigsberg in Preussen Hallervordius 1698 S 441 Reinhold Cramer Ueber den Ursprung des Wortes Pomerellen und die pomerellische Handveste In Anzeiger fur Kunde der deutschen Vorzeit Neue Folge Organ des Germanischen Museums Achter Band Jahrgang 1861 Sp 6 9 Google Books Diese Herleitung beruht auf Vermutungen es gibt dafur keine historischen Nachweise Sie aber plausibel und sehr wahrscheinlich siehe z B Pommern Memento des Originals vom 19 August 2020 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www pommersches landesmuseum de Pommersches Landesmuseum Max Perlbach Pommerellisches Urkundenbuch Danzig 1882 Nr 2 S 1 Reinhold Cramer Geschichte der Lande Lauenburg und Butow Band 1 Konigsberg 1858 S 14 15 Friedrich Nicolai Allgemeine Deutsche Bibliothek Band 57 1784 S 511 August von Haxthausen Die landliche Verfassung der Provinzen Ost und Westpreussen Band 1 Konigsberg 1839 S 152 In einer Verordnung der preussischen Regierung vom 12 Oktober 1854 wird zwischen Nord Pomerellen und Sud Pomerellen unterschieden Reinhold Cramer Geschichte der Lande Lauenburg und Butow Band 1 Konigsberg 1858 S 15 erste Fussnote So schrieb beispielsweise der polnische Politiker Julian Ursyn Niemcewicz im fruhen 19 Jahrhundert von unserem Pommern in Abgrenzung zum damals deutschen Hinterpommern Tacitus Germania 45 Richard Roepell Geschichte Polens Band 1 Perthes Hamburg 1840 S 106 107 Fussnote 3 Friedrich Wilhelm Barthold Geschichte von Pommern und Rugen Band 2 Von der Bekehrung Pommerns zum Christenthume bis zum Tode Barnims I i J 1278 Perthes Hamburg 1840 S 362 Friederich II Romischer Kayser belehnet Johannem und seinen Bruder Ottonem seel Marggraffen Alberti Sohne mit der Marck Brandenburg und dem Hertzogthum Pommern wie dieses ihrem Vater und vorigen Marggraffen zu Brandenburg von ihm und seinen Vorfahren verliehen worden In Friedrich von Dreger Codex Pomeraniae diplomaticus I Band bis auf das Jahr 1269 incl Haude und Spener Berlin 1768 S 149 152 Nr LXXXVII Codex Pomeraniae vicinarumque terrarum diplomaticus Bd 1 S 150 Ao 1231 ejus privilegium liberalitatis inde concessimus inde cum ducatu Pomeraniae eidem Iohanni amp Ottoni fratri suo James Minahan One Europe Many Nations A Historical Dictionary of European National Groups Greenwood Publishing Group 2000 ISBN 0 313 30984 1 S 375 Oskar Eggert Geschichte Pommerns Hamburg 1974 ISBN 3 9800036 S 107 Jacob Paul von Gundling Pommerischer Atlas oder Geographische Beschreibung des Hertzogthums Pommern und des dasigen Adels aus den Landes Urkunden verfertigt Potsdam 1724 S 207 Richard Roepell Geschichte Polens Perthes Hamburg 1840 S 552 ff Herzog Mestwinus II verschreibet Hertzog Barnimo Consanguineo Suo das Land Swetz dass Er nach seinem Tode selbiges so wohl als seine ubrigen Herrschafften so Ihm von seinem Vater und Bruder anfallen werden nebst seinen Erben haben und besitzen solle Cammin 12 Oktober 1264 In Friedrich von Dreger Codex Pomeraniae diplomaticus I Band bis auf das Jahr 1269 incl Haude und Spener Berlin 1768 S 475 478 Nr CCCLXVIII Zum verwandtschaftlichen Verhaltnis zwischen den pommerschen und den pommerellischen Herzogen existieren von Historikern rekonstruierte genealogische Tafeln vergl z B Christian Friedrich Wutstrack Kurze historisch geographisch statistische Beschreibung von dem koniglich preussischen Herzogthume Vor und Hinter Pommern Maurer Berlin und Stettin 1793 S 32 ff oder einen 1773 veroffentlichten genealogischen Stammbaum Stanislaw Maronski Die stammesverwandtschaftlichen und politischen Beziehungen Pommerns zu Polen bis zum Ende der ersten polnischen Herrschaft in Pommerellen im Jahre 1227 Neustadt i W 1866 S 22 Richard Roepell Geschichte Polens Part I Hamburg 1840 S 558 Hein Max und Maschke Erich Preussisches Urkundenbuch 2 Bd S 9 Urkunde Nr 13 Hans Prutz Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreussen Danzig 1872 S 104 A Reusch Westpreussen unter polnischem Scepter In Altpreussieche Monatsschrift NF Band 10 Konigsberg 1873 S 140 154 insbesondere S 146 Google Books Ernst Opgenoorth Handbuch der Geschichte Ost und Westpreussens Teil III Von der Reformationszeit bis zum Vertrag von Versailles 1807 1918 Luneburg 1998 S 132 Ernst Opgenoorth 1998 Teil III S 133 Daniel Gralath Versuch einer Geschichte Danzigs aus zuverlassigen Quellen und Handschriften Hartung Konigsberg 1789 Erster Band S 29 Normdaten Geografikum GND 4046742 9 lobid OGND AKS VIAF 240792917 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pommerellen amp oldid 234537268