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Das Kloster Zarnowitz ist ein ehemaliges Zisterzienser und spateres Benediktiner Nonnenkloster in Zarnowitz poln Zarnowiec in der historischen Region Westpreussen Klosterkirche in ZarnowitzZarnowitz westlich der Danziger Bucht nordwestlich der Stadte Danzig und Neustadt in Westpreussen sowie ostlich der Nordspitze des Zarnowitzer Sees an der Ostsee auf einer Landkarte von 1910Sternengewolbe und Orgel 1889 der KlosterkircheWandschmuck in der KlosterkircheInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubestand 3 Innenausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Dorf Zarnowitz heute polnisch Zarnowiec ostlich des Zarnowitzer Sees nordwestlich von Danzig war bereits zwischen 1215 und 1220 eine Eigentumsortschaft des Klosters Oliva gewesen Der pomerellische Furst Subislaus auch Subislaw ein Sohn von Sambor I hatte es 1215 neben dem Dorf Rumna spater Rahmel und anderen Gutern dem Kloster geschenkt 1 Vor 1235 grundete das Kloster Oliva hier eine Filiale fur Nonnen des Zisterzienserordens Das geht aus einer von Herzog Swantopolk II im Jahr 1235 ausgestellten Urkunde hervor mit der er dem Kloster Oliva alle seine Guter bestatigte darunter auch das Nonnenkloster in Sarnowitz 2 Als Ausstattung wurde dem Nonnenkloster das Dorf Sarnowitz ubereignet Seit 1257 besass das Nonnenkloster ausserdem das im benachbarten Herzogtum Pommern an der westlichen Seite des Zarnowitzer Sees gelegene Dorf Wierschutzin Wierzchucino es hatte es in Belgard von Swantopolk II mit Zustimmung des Herzogs Ratibor von Pomerellen geschenkt bekommen 3 Swantopolk hatte das Dorf gleichzeitig von allen Zollen fur Personen Sachen und Schiffe befreit und den Dorfbewohnern ausserdem das Recht eingeraumt in der Ostsee zu fischen In den Urkunden des Klosters Oliva tauchen noch drei weitere Dorfer auf die als Dorfer der Nonnen bezeichnet werden Im Jahr 1276 bestatigt der pommerellische Herzog Mestwin II dem Kloster Zarnowitz den Besitz des Dorfes Dirschau 1277 bestatigt er dem Kloster den Besitz des Dorfes Zarnowitz und schenkt ihm ausserdem das Dorf Odargau 4 Einer mundlichen Uberlieferung zufolge stellten sich die Nonnen und Monche des Klosters 1433 wegen der Bedrohung durch Hussiten Horden die auf polnischer Seite gegen den Deutschordensstaat kampften unter den Schutz der Stadt Danzig 5 Im selben Jahr suchten auch die Monche des Klosters Oliva das ebenfalls von den Hussiten bedrangt wurde Schutz in Danzig 6 Im Jahr 1486 war Abt Nikolaus vom Kloster Oliva der Vorsteher des Klosters Zarnowitz 7 Im Jahr 1440 starben elf Nonnen an der Pest 8 1462 wurde das Kloster wahrend der Schlacht bei Schwetzin zwischen den Deutschordensrittern und einer polnischen Heerschar in Mitleidenschaft gezogen 8 1583 besass das Nonnenkloster bereits sieben Dorfer den Zarnowitzer See und Wiesen an der Ostsee Bis 1590 blieb das Kloster unter der Aufsicht des Klosters Oliva Wahrend der Reformationszeit wurde das Kloster aufgelost Ende des 16 Jahrhunderts lebten im Kloster nur noch drei Nonnen 9 Anschliessend wurde das Kloster von Nonnen des Benediktinerordens in Kulm aufgekauft in ein selbstandiges Benediktiner Nonnenkloster umgewandelt und mit neuem Leben erfullt In der Klosterschule erlernten junge Madchen Handarbeiten unter anderem auch die Stickerei Kunst Eine tatkraftige Abtissin um das Jahr 1762 war Hedwig von Kalkstein 10 unter der das Klostergebaude erweitert wurde Das Kloster galt als reich Im Rahmen des preussischen Kulturkampfs gegen Ende des 19 Jahrhunderts wurde das Kloster erneut geschlossen Grund und Boden wurden von einem Treuhander ubernommen Das Kloster mit seinen Wirtschaftsgebauden wurde als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt ein Zustand der bis 1945 anhielt 9 Bald darauf wurde das Kloster vom Benediktinerinnen Orden neu gegrundet Das Inventar war erhalten geblieben 9 Die Anfange der Klosterkirche die nur ein Schiff hat gehen auf das 14 bis 15 Jahrhundert zuruck Umbauten wurden im 17 Jahrhundert und Renovierungen im 19 und 20 Jahrhundert vorgenommen Beim letzten Umbau der 1898 stattfand wurde der vorher vorhanden gewesene Barockhelm entfernt und durch ein einfaches Dach ersetzt Beim Umbau von 1850 wurde der Chorraum fur die Nonnen verkleinert 9 Seit dem 17 Jahrhundert umgibt Kloster und Klosterkirche eine Klostermauer Ausserhalb der Klostermauern befindet sich ein zum Stift gehoriges Haus aus Stein aus dem Jahr 1409 das mehrfach umgebaut wurde und das verschiedenen Zwecken gedient hat 9 Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs grenzte das in Westpreussen gelegene Dorf und Kloster Zarnowitz mit seinen Gemarkungen in westlicher Richtung an den Landkreis Lauenburg der Provinz Pommern Grenzfluss war die aus dem Zarnowitzer See heraus in nordlicher Richtung in die Ostsee fliessende Piasnitz Seit 1919 verlief hier die Westgrenze des Polnischen Korridors Baubestand BearbeitenVon den Klostergebauden ist ein Westflugel erhalten der sich an die Nordseite der Kirche lehnt Die Kirche aus der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts ist ein grosser und schmaler Bau Die abgetreppten Strebepfeiler an der Sudseite und die schmalen Fenster verweisen auf die Fruhzeit der Bautatigkeit unter dem Deutschen Orden An die Nordseite stosst der Klosterkreuzgang an Beiderseits des Westturmchens ist die Westgiebel mit schlichten Blenden und Zinnen verziert Der Oberteil des Turms stammt aus dem 19 Jahrhundert 11 Innenausstattung BearbeitenDen Innenraum der Klosterkirche schmuckt ein gotisches Sternengewolbe Die Orgel von 1889 stammt aus Elbing 12 Die Kirche enthalt Kunstgegenstande aus verschiedenen Epochen darunter 9 eine aus polychromem Holz geschnitzte Pieta aus dem Jahr 1430 eine gotische Skulptur aus dem Jahr 1415 die die hl Katharina darstellt handgedruckte und teilweise von den Nonnen selbst handgeschriebene Messbucher aus dem 15 bis 18 Jahrhundert eine holzerne Christus Skulptur aus der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts sechs Barock Altare aus dem 17 bis 18 Jahrhundert eine Barock Taufschussel aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts eine Kanzel im Rokoko Stil aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts eine Barock Stele von 1719 einen bebilderten Hochaltar von 1700 mit Silberbekleidungen die von Danziger Goldschmieden gefertigt wurden zwei kunsthistorisch kostbare Seitenaltare aus dem 17 JahrhundertIn der Mitte des Kirchenschiffs befindet sich das Grab des Ordensritters Fritz Raveneck 1462 der wahrend der Schlacht bei Schwetzin fiel 13 und dessen Leichnam seine Krieger hierher brachten Sein Grab schmuckt ein Epitaph aus Marmor das den Ritter in Lebensgrosse zeigt In der Kirche befindet sich ausserdem eine Grabplatte des Grabes der Anna Gruduel 1512 aus Putzig Weitere Skulpturen aus dem 15 bis 18 Jahrhundert befinden sich im Kreuzgang des Klosters Zahlreiche Messgewander und Ornate aus dem 17 und 18 Jahrhundert sind erhalten geblieben sie sind denjenigen vergleichbar die man Anfang der 30er Jahre des 20 Jahrhunderts in einer Nische der Danziger Marienkirche eingemauert vorfand In der Schatzkammern des Klosters befindet sich eine versilberte und vergoldete Reliquienbuste der hl Ursula aus dem zweiten Viertel des 15 Jahrhunderts 12 In der Schatzkammer des Klosters werden Textilproben aufbewahrt die die Mustervielfalt der in der Klosterschule gelehrten kaschubischen Stickerei Kunst dokumentieren Ausserdem enthalt die Schatzkammer Mess Utensilien wie Kelche ein kostbares Choralbuch aus dem Jahr 1458 und weitere prunkvolle Gesangbucher aus demselben Zeitraum Literatur BearbeitenFranz Winter Die Zisterzienser des nordostlichen Deutschlands Band 2 Gotha 1871 S 118 Volltext Hans Prutz Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreussen Danzig 1872 S 209 210 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Monastery in Zarnowiec Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Uwe Kerntopf Zarnowitz Kreis Putzig Westpreussen 1998 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Prutz Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreussen Danzig 1872 S 16 Max Toeppen Historisch comparative Geographie von Preussen Gotha 1858 S 244 L Quandt Ostpommern seine Fursten furstlichen Landestheilungen und Districte In Baltische Studien 16 Jahrgang 1 Heft Stettin 1856 S 97 156 insbesondere S 135 E Strehlke Urkunden Herzog Mestwins II Aus dem Graflich Krockow schen Familienarchive zu Krockow In Neue Preussische Provinzial Blatter Band 74 Konigsberg 1871 S 633 642 insbesondere S 634 Max Toppen Geschichte der Preussischen Historiographie von P v Dusburg bis K Schutz Berlin 1853 S 122 Heinrich Friedrich Jacobson Beitrag zur Geschichte der preussischen Kloster In Neues allgemeines Archiv fur die Geschichte des Preussischen Staats Band 2 Berlin Posen Bromberg 1836 S 33 ff insbesondere S 336 Heinrich Friedrich Jacobson Beitrag zur Geschichte der preussischen Kloster In Neues allgemeines Archiv fur die Geschichte des Preussischen Staats Band 2 Berlin Posen Bromberg 1836 S 33 ff insbesondere S 345 a b Der Zisterzienserweg in Polen a b c d e f Georg Sokollek Pommern Im Spiegel seiner uber 2000jahrigen Geschichte insbesondere der Lander Lauenburg Butow Bearbeitet von Gunter Sokollek und Michael Sokollek Eigenverlag Georg Sokollek Eberbach 1997 Druck Druckhaus Darmstadt S 312 313 Eine Cosel der Pfarrkirche zu Zarnowitz In Organ fur christliche Kunst 17 Jahrgang Nr 21 Koln 1867 S 244 245 1 2 Vorlage Toter Link book s google de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Carl von Lorck Dome Kirchen und Kloster in Ost u Westpreussen Wolfgang Weidlich Frankfurt am Main 1982 S 73 a b Michael Antoni und Georg Dehio Ost und Westpreussen Band 17 1993 S 670 Johann Karl Kretzschmer Geschichte und Beschreibung der Kloster in Pommerellen Band 1 Die Zisterzienser Abtei Oliva Danzig 1847 S 130 54 78745 18 081765 Koordinaten 54 47 14 8 N 18 4 54 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Zarnowitz amp oldid 228247233