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Die Samboriden auch Sobieslawiden waren im 12 und 13 Jahrhundert ein Herrschergeschlecht das die pommerellischen Herzoge stellte Reitersiegel von Herzog Swantopolk dem Grossen aus dem Geschlecht der Samboriden Inhaltsverzeichnis 1 Die Samboriden 2 Stammliste 3 Aussterben 4 Literatur 5 EinzelnachweiseDie Samboriden BearbeitenFur die ersten pommerellischen Fursten ist die Quellenlage sehr durftig Ihre Namen sind fast nur aus Schenkungsurkunden bekannt die sie angeblich ausgestellt haben Viele der auf uns gekommenen Dokumente sind aus unterschiedlichen Grunden gefalscht sowohl was den Inhalt als auch was das Ausstellungsdatum angeht Und fast nichts ist uber das Wirken nach aussen bekannt So herrscht viel Spekulation die zu unterschiedlichen Auslegungen gefuhrt hat und noch fuhrt In diesen Zusammenhangen ubersetzen einige Forscher das lateinische Wort Princeps als Statthalter andere ubersetzen es als Furst Auch die Herkunft des pommerellischen Herrschergeschlechts wird diskutiert Wahrend die Herrscher aller polnischen Teilfurstentumer zur Grossfamilie der Piasten gehorten waren die Samboriden im Mannesstamm unstreitig keine Piasten Einige Forscher nehmen an dass der polnische Konig Boleslaw III Schiefmund als er 1116 Pommern unterworfen hatte eine Familie aus dem polnischen Hinterland als Statthalter in Pommerellen eingesetzt hat Dabei wird darauf verwiesen dass bei einer Familie aus dem Gebiet von Sieradz dieselben Namen vorkommen wie bei den Samboriden Swietopelk Warcislaw Msciwoj Deren Nachkommen hatten sich dann zeitweise der piastisch polnischen Oberherrschaft entzogen Andere meinen dass es sich um ein einheimisches Adelsgeschlecht gehandelt hat Sie stutzen sich darauf dass Sambor I und Mestwin I in ihren Urkunden unumschrankt uber ihre von ihren Vatern und Vorvatern ererbten Besitzungen verfugen ohne eine Abhangigkeit von den piastischen Herzogen erkennen zu lassen 1210 erlitt das Herzogtum der Samboriden eine Invasion durch Danemark 1227 schuttelte das Herzogtum unter Herzog Swantopolk II die polnische Lehnshoheit ab und erlangte die volle Selbstandigkeit die es bis zum Aussterben der Samboriden im Mannesstamm 1294 bewahrte 1 2 Stammliste BearbeitenSobieslaw I Herzog von Pommerellen regierte 1155 1187 Sambor I Herzog von Pommerellen regierte 1187 1207 Sobieslaw II ca 1207 1217 1223 Sambors Sohn unter der Vormundschaft seines Onkels Mestwin I starb bereits in jungen Jahren Swantopolk I ca 1207 1227 Sambors Sohn unter der Vormundschaft seines Onkels Mestwin I starb bereits in jungen Jahren Mestwin I Bruder von Sambor I und Herzog von Pommerellen regierte 1207 1220 Swantopolk II Herzog von Pommerellen regierte 1220 1266 Mestwin II Herzog von Pommerellen regierte 1266 1294 Katharina ca 1250 1312 heiratete Herzog Pribislaw I von Mecklenburg Parchim durch Heirat Titularherzogin von Mecklenburg Parchim und Herzogin von Pommern in Belgard Eufemia ca 1260 1317 als Gattin von Graf Adolf V 1308 durch Heirat Grafin von Holstein in Segeberg Wartislaw II Herzog von Pommerellen in Danzig regierte 1266 1271 Eufemia ca 1225 1270 als Gattin von Furst Jaromar II durch Heirat Furstin von Rugen Jan ca 1230 1248 starb in jungen Jahren Wartislaw I Herzog von Pommerellen in Schwetz und Mewe regierte 1220 1233 Sambor II Herzog von Pommerellen in Liebschau und Dirschau regierte 1220 1270 Sobieslaw ca 1235 1254 uberlebte seinen Vater nicht Margarete Sambiria heiratete Christoph I von Danemark durch Heirat Konigin von Danemark Zwinislawa ca 1240 1280 Gattin von Dobieslaw Sadowic aus dem Adelsgeschlecht der Odrowaz Gertruda ca 1250 1314 blieb unvermahlt Eufemia ca 1254 1296 1309 als Gattin von Herzog Boleslaw II durch Heirat Herzogin von Schlesien in Liegnitz Salomea Salome ca 1254 1257 1312 1314 als Gattin von Herzog Siemomyslaw durch Heirat Herzogin von Kujawien in Inowroclaw Ratibor Herzog von Pommerellen in Belgard regierte 1233 1262 Witoslawa ca 1205 1290 Priorin im Kloster Zuckau Miroslawa ca 1190 1233 1240 heiratete Herzog Bogislaw II von Pommern durch Heirat Herzogin von Pommern Hedwig Jadwiga ca 1200 1249 heiratete Herzog Wladyslaw Odon von Grosspolen durch Heirat Herzogin von Grosspolen Aussterben BearbeitenDurch das Ableben von Herzog Mestwin II im Jahre 1294 starb das pommerellische Herrscherhaus der Samboriden im Mannesstamm aus Nachfolger in der Herrschaft in Pommerellen wurde zunachst Przemyslaw II Herzog von Grosspolen der am 16 Juni 1295 vom Erzbischof von Gnesen zum Konig von Polen gekront aber schon im Februar 1296 ermordet wurde Anschliessend kam es zu dem langen pommerellischen Erbfolgestreit als dessen Ergebnis 1308 der Deutsche Orden den grossten Teil des Herzogtums in Besitz nahm Literatur BearbeitenErnst Bahr Aus der Geschichte des Kreises Karthaus S 23 ff in Der Kreis Karthaus ein westpreussisches Heimatbuch hg Wilhelm Brauer u a ohne Ort 1978 Peter von Dusburg Chronik des Preussenlandes Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe Darmstadt 1984 Erich Keyser Danzigs Geschichte Danzig 1928 Nd Hamburg o J Erich Keyser Die Baugeschichte der Stadt Danzig Koln 1972 ISBN 3 412 95972 3 Otto Korthals Herzog Sambor II von Pommerellen in Westpreussen Jahrbuch Bd 18 1968 S 8 ff Heinz Lingenberg Die Anfange des Klosters Oliva und die Grundung der deutschen Stadt Danzig Klett Stuttgart 1982 Friedrich Lorentz Geschichte der Kaschuben Berlin 1926 Roza Ostrowska u Izabella Trojanowska Bedeker kaszubski Gdansk 1978 Max Perlbach Hrsg Pommerellisches Urkundenbuch Bertling Danzig 1881 1916 Neudruck Scientia Aalen 1969 Gotthold Rhode Geschichte Polens Darmstadt 1980 ISBN 3 534 00763 8 Bruno Schumacher Geschichte Ost und Westpreussens 7 Auflage Verlag Weidlich Wurzburg 1987 Neudruck der 7 Auflage Weltbild Verlag Augsburg 1993 ISBN 3 89350 111 8 Stanislaw Maronski Die stammesverwandtschaftlichen und politischen Beziehungen Pommerns zu Polen bis zum Ende der ersten polnischen Herrschaft in Pommerellen im Jahre 1227 Neustadt i W 1866 Online Google Johann Ludwig Quandt Ostpommern seine Fursten furstlichen Landeshteilungen und Districte In Baltische Studien Band 16 Heft 1 Stettin 1856 S 97 156 Online Google und Band 16 Heft 2 Stettin 1857 S 41 72 Online Google Die Fursten von Ostpommern bis 1295 und ihre urkundlich beglaubigten Regierungshandlungen In Scriptores rerum Prussicarum Band 1 Leipzig 1861 S 796 805 Online Google Einzelnachweise Bearbeiten James Minahan One Europe Many Nations A Historical Dictionary of European National Groups Greenwood Publishing Group 2000 ISBN 0 313 30984 1 S 375 Oskar Eggert Geschichte Pommerns Hamburg 1974 ISBN 3 980003 6 S 107 Normdaten Person GND 121471691 lobid OGND AKS VIAF 57470920 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Samboriden amp oldid 220692725